Hallo Ihr,
Meine Jüngste (15) hat mich jüngst mit der Idee überrascht, dass sie eine Kindergruppe unserer Gemeinde übernehmen (anleiten) will. Unseren örtlichen Jugendpfleger hat sie mir als Fürsprecher bereits vorgesetzt, aber so richtig glücklich bin ich mit diesem Gedanken noch nicht.
Aufgrund der Vorgeschichte (Mutter brach vor zehn Jahren jeden Kontakt ab), fehlt ihr eine "echte" weibliche Bezugsperson. Ich halte es für wichtig, dass sie sich sozial engagiert, aber mitten in der Pupertät sollte sie sich auch selbst entwickeln können, ohne in einer Vorbildrolle zu großer Verantwortung ausgesetzt zu sein.
Wir haben eine gemeinsame Bedenkzeit bis Ende Mai ausgehandelt und ich bin mir noch sehr unsicher, ob ich ihr nicht eher etwas nahelegen sollte, wo sie mehr mit Frauen zu tun hat (ihre beiden Brüder und ich als Vater sind nicht immer einfach) 😉
Hat jemand von euch Erfahrungen aus einer vergleichbaren Situation?
Moin.
Ich lese hier letztlich 2 sich iT unterscheidende Sachverhalte zw. Deiner Frage im Titel des Threads und dem, was Du im Post schilderst/ fragst.
Zu früh Verantwortung? Das kommt letztlich doch sehr auf das an, was sie bei der Kindergruppe anleitet. Mir sind unterschiedliche Sportvereine wie auch kirchliche Gruppen bekannt, wo Jugendliche in diesem Alter solche Kindergruppen leitet. Ich gehe stark davon aus, dass sich der Träger mit den Themen Aufsichtspflicht auseinandergesetzt hat und Deine Tochter bei der Gruppenleitung angemessen unterstützt. Aus Sicht deiner Tochter spricht dann, wenn sie Spaß daran hat, mE nichts dagegen!
Was das nun mit fehlenden weiblichen Bezugspersonene zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Wo ist in diesem Zuammenhang das/ Dein Störgefühl? Im Übrigen wird doch heutzutage eher thematisiert, das aufgrund der seltenen Spezies von männlichen Erziehern, männlichen Grundschullehrern und sicherlich auch, dass bei solchen Kinder- und Jugendgruppen häufiger Frauen und Mädchen die Leitung innehaben, es an männlichen Bezugspersonen fehlt.
fragende Grüße. Toto
Hallo,
in Ergänzung zu Toto:
Vielleicht möchte deine Tochter die Verantwortung üben, um sich selbst zu beweisen, dass sie nicht so wie ihre Mutter ist (Pubertät -> Abgrenzung) ?
Ich würde sie darin unterstützen, im Dialog bleiben, schauen, wie ihre Grenzen sind. Meine Stiefjungs haben in ihrem Verein auch die Jüngeren betreut. Ich denke, für ihr Sozialverhalten war es nicht schlecht und die geerntete Bewunderung der Kinder tat ihnen auch gut 🙂
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Freue dich über ihr Engagement und lass sie sich ausprobieren.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo,
wenn es in Eurer Gemeinde ähnlich aussieht wie in unserer, werden Jugendliche, die Gruppen leiten, immer gut unterstützt. Sie stehen also nicht allein mit der Gruppe da. Bei uns können sich die Jugendlichen nach der Konfi einbringen in Ferienlager, Kindergruppen und ähnliches als Betreuer und als Unterstützung für die Gemeindepädagogen. Hier wird darauf geachtet, dass man beiden Seiten gerecht wird, den Kindern und den Betreuern. Es gibt auch eine Gruppenleiterausbildung auf kirchlicher Ebene für Jugendliche.
Meine Maus startet auch gerade aus der Betreuten- in die Betreuerrolle. Sie ist 14.
Wenn sie Deine Jüngste ist mit zwei Brüdern und Dir als Vater :wink:, dann schafft sie das. Vertrau ihr und freu Dich, daß sie sich so engagiert. Schaden wird es ihr mit Sicherheit nicht.
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.
Von mir auch ein "dafür"!
Dort sind bestimmt genug weibliche Kräfte, die Verantwortung wird sie nicht alleine schultern, sondern unter "Supervision" etc.
Eine tolle Möglichkeit für sie! Sie wird sich bestimmt toll entwickeln und weiß, was sie will.
Von so einer Durchsetzungskraft träumen andere Eltern! 🙂
LG - Life´s good, meistens! 😉
Dort sind bestimmt genug weibliche Kräfte,
:question: :question: :question:
Hallo,
@Toto Der TO hat darauf hingewiesen, dass der Tochter eine mütterliche Bezugsperson fehlt, deshalb hat M darauf hingewiesen, dass es in diesem Fall vermutlich genügend weibliche Bezugspersonen geben wird.
Ansonsten sollte man schon aufpassen, dass sich die Tochter nicht überfordert. Aber wie Frieda schon geschrieben hat, normalerweise wachsen die Betreuer(innen) in ihre neue Aufgabe hinein und werden dabei selbst angeleitet. Wenn sie will, dann soll sie es machen. Wird es zuviel, dann soll sie es strukturiert beenden können.
VG Susi
Hallo und vor allem Danke!
Ihr habt scheinbar ganz gut herausgehört wo MEIN Problem liegt!
Als Familientherapeut lassen sich Fremde immer recht gut betrachten und man kann ihren Problemen mit dem nötigen Abstand und objektiv entgegen kommen. Die eigene Baustelle jedoch ist ein brodelnder Geysir aus Fachwissen und Emotionen.
Ich habe absolut keine Zweifel daran, dass meine Tochter die nötige Verantwortung und Ernsthaftigkeit mitbringt um eine wirklich gute Gruppenleiterin zu werden. Ganz im Gegenteil!
Aber ich weiß auch, wie sie sich als "Alleinerziehende Tochter" (so nennt sie sich regelmäßig, wenn ihre Brüder und ich in unsere typisch männlichen Stereotype fallen) gegen die Rolle des Nesthäckchens behauptet und ich bedauere sehr, dass ihr auch ein Umfeld fehlt, in dem sie einfach mal ein kleines Mädchen sein kann.
Sicher ist es für mich als Vater bequem, dass ich mit ihr zum Fußball gehen kann, statt mit Puppen spielen zu müssen und mir weniger Sorgen machen muß ob sie irgendwann an "den Falschen" gerät (sie wird sich gegen jeden Macho durchsetzen), sondern statt dessen immer eine Dose Sprühpflaster für regelmäßige Schürfwunden griffbereit zu haben 🙂
Aber ein flaues Gefühl bleibt mir dennoch! Sie ist nur einmal "Kind" und manches kann sie nie wieder aufholen.
Nichts desto trotz, verbieten kann und will ich es ihr nicht. Aber eure Anregungen waren dennoch ziemlich hilfreich. Ich rede bei nächster Gelegenheit mal mit ihr, vermittelt ihr meine Sorgen und dass ich hinter ihr stehe, aber bitte sie, etwas öfter einzufordern das sie eine junge Frau ist (sonst drohe ich ihr damit ein Wendy-Abo für sie abzuschließen) :redhead:
Euch schon einmal vielen Dank und wenn noch jemand gute Anregungen hat, immer her damit 🙂
Grüße
Hallo Schelly,
"Alleinerziehende Tochter"
Schöner Begriff. 🙂 Klingt aber auch danach, daß sie genau weiß, daß sie auch noch Kind sein dürfte, wenn sie es denn wollte.
Aus täglicher manchmal schmerzvoller Erfahrung weiß ich:
einfach mal ein kleines Mädchen sein
wollen die Damen mit spätestens 14 nicht mehr. Sicher kennst Du den vernichtenden Blick, mit dem man (und frau) bedacht wird, wenn man etwas "kindisches" vorschlägt, oder ein: "Du bist peinlich", wenn man (oder frau) im Sommer im Auto ganz laut Reggae laufen läßt und bedächtig mit dem Kopf den Takt wippend durch die Stadt fährt... :redhead:
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.
oder ein: "Du bist peinlich", wenn man (oder frau) im Sommer im Auto ganz laut Reggae laufen läßt und bedächtig mit dem Kopf den Takt wippend durch die Stadt fährt... :redhead:
Mhhh ... warum muss ich dabei unweigerlich an die Levi's Werbung mit Flat Eric denken? 🙂
When nothing goes right - go left!
Wenn die Welt doch nur so einfach wäre...
Vor kurzem hat sie meine DepechMode-Songs in der Datenbank durch umbenannte PetShopBoys ersetzt.
Wenn man sich auf der Autobahn einfach mal mit guter Musik entspannen will und einem dann "Go West" um die Rückspiegel trällert, würd ich mich fast freuen wenn sie es bei einer zickigen Reaktion belassen hätte. 🙂
Das ist das Problem wenn man sich so eine Bande hält. Irgendwann kennen sie alle Wunden Punkte, die Punktestände auf der Spielekonsole werden auf Werkseinstellungen gesetzt, die Klobrille mit Sekundenkleber in der Waagerechten fixiert und im Bierfach des Kühlschranks stapelt sich Gemüse... Natürlich immer begleitet von unanfechtbaren und pädagogisch wertvollen Argumenten :redhead:
Vielleicht brauchen meine Kleinen gar nicht mehr so viel "Kindheit" und ich wünsch mir einfach die Zeiten zurück als man sie noch mit einem Schnuller mundtot bekam :rofl2:
Man weiß es einfach nicht...
Hallo,
Bierfach des Kühlschranks
Hä? Mein Kühlschrank hat nur ein Gemüsefach... 😉
wir haben diese Werbung auch im Kopf gehabt (also mein Sohn, der an sowas noch Spaß hat) und ich, als aus dem Radio dann die entsprechende Musik kam, legten wir also los. Das Gesicht meiner Tochter war unbezahlbar. 🙂
Aber sie hat sich, im Gegensatz zu ihrem Bruder, auch nie mit einem Schnuller mundtot machen lassen . :rofl2:
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.
Hat jemand von euch Erfahrungen aus einer vergleichbaren Situation?
Ich kann nur aus der Erfahrung der 15jährigen schreiben: ich hab in ähnlichem Alter auch mit 2 Freundinnen eine Jugendgruppe übernommen, eine davon bereits reichlich ältern und länger in dem Thema drin.
Normalerweise macht man das nicht allein, zumal nicht in dem Alter. Es gibt vorherige Präparationen und Präparantenwochenenden. Es gibt in der Gemeinde vermutlich ältere und erfahrenere Gruppenleiterinnen, an denen sie sich orientieren kann.
Hallo, ich finde es toll das deine Tochter sich engagieren möchte und ich finde du solltest sie dabei unterstützen. Lg Marie
Hallo Marie,
und ich finde es extrem merkwürdig, dass Du Monate alte Beiträge hervorholst und dann nur mit einem Satz kommentierst. Gruß Ingo