Hallo,
eines meiner Kinder steht vor der Wahl, zu welcher Schule es aufsteigen soll.
Die bisherige Schulleitung tendiert zu einer "Karriereschule", welche auch 110 % Leistung erfordert.
Jedoch sind die familiären Hintergründe nicht optimal und auch nicht absolut stabil.
Ich tue mich mit einer Bewertung schwer.
Die 110 % werden dem Kind zugetraut, den Eltern aber nicht ...
Wie würdet Ihr euch orientieren ?
eine Schule die 110% Leistung fordert, käme für eines meiner Kinder von Haus aus gar nicht in Betracht.
Die Kinder gehören nämlich nicht nur der Schule!
ein wenig Zeit für Kind sein muss auch noch bleiben...
Und wird dadurch die 0,5%ige Chance vertan, in 30 Jahren Bundeskanzler zu werden, dann soll es halt so sein.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Sehe ich auch so.
Wenn ich höre, dass meine Älteste bis zu 14 Stunden am Tag hat, mag ich mir 110% auch nicht vorstellen.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo,
auch ich kann mich Michael nur anschliessen. Lernen in der Schule ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, jedoch muss genügend Raum sein und auch bleiben, dass ein Kind Kind sein kann.
Die 110% kann man nur schwer bewerten jedoch finde ich es nicht förderlich, wenn ein Kind aus der Schule nach Hause sprintet, dann einen Teil der Schulaufgaben bewältigt, anschliessend Sport und dann wieder lernen.
Kinder müssen noch nicht im "Stressstadium" leben...da kommen die noch füh genug hin. Des Weiteren, ist z.B. eine 2 auf dem Realschulzeugnis deutlich besser als eine 4 im Gymnasium...auch für den späteren Werdegang. Man sollte vernünftige Leistungen mit einen vertretbaren Aufwand abliefern können und wenn irgendwann mal der "Konoten platzt" kann man weitersehen.
Vg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
Srvus!
Absolute Zustimmung, zumal mit dem heutigen Schulsystem sei es mit Abi oder Fachabitur eigentlich jederzeit eine akademische Laufbahn ins Aug´ gefasst werden kann.
Versuche Dich mal in die Lage des Kindes zu versetzen, Du hättest in seinem Alter es sicherlich auch nicht so prickelnd gefunden, ständig zu lernen und Hausaufgaben zu machen, anstatt zwischendurch am Nachmittag mit den Kumpels Spaß zu haben, oder?
Die Leistungsförderung kommt früh genug und keine Sau interessiert wirklich, ob mit einem 1-er oder 3,sonst-was-Zeugnis das Klassenziel erreicht wurde.
In diesem Sinne überlassen wir das dem persönlichen Ehrgeiz unserer Mädel (beide erst mal Realschule), solange sie nicht "versetzungsgefährdet" sind. Im Gegensatz zu ihren "Stiefbrüdern" (beide Gymnasium) haben sie ein viel cooleres Leben bei in etwa gleichem Wissensstand (ausser Latein).
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Hallo,
was möchte das Kind?
Wobei klar ist, dass es die Dauer von der Gymnasialzeit nicht überblicken kann.
Gibt es in der von der Schulleitung bevorzugten Schule ein besonderes Profil oder kann man dort in sogenannte Regelklassen wechseln falls es doch nicht klappt?
Sophie
Hallo vs,
ich denke das kommt auf das Kind an. Es gibt Schüler die haben eine phänomenale Auffassungsgabe. Einmal gehört und schon kapiert.
So jemand wird sich auf einer einer Schule mit hohen Anforderungen behaupten können.
Gruß
Bart
PS: Bei meiner Tochter haben wir uns damals für die Realschule entschieden, obwohl der Schnitt auch fürs Gymi gereicht hätte
Hallo
gegen Leistungsorientierung ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Wenn Aufwand und Nutzen übereinstimmen, warum nicht. Ein besserer Start später ist dadurch gewährleistet. Aber es kann nicht sein, dass das Kind nur noch für die Schule lebt. Also musst du dir die Frage beantworten, mit welchem Aufwand kann das Kind die geforderte Leistung bringen? Wenn es nur den Aufwand hat, den ein anderes Kind mit geringerer Auffassungsgabe fürs normale Gymn hätte, dann passt es.
Wenn das Kind jetzt schon nur lernen muss um auf die sehr gute Leistung in der Grundschule zu kommmen, Finger weg.
Der familiäre Hintergrund ist auch wichtig, denn die Organisation des Ganzen müssen ein wenig doch die Eltern lenken und für das Kind da sein, beim lernen, Zeitplan erstellen, Vokabeln abfragen helfen usw. Also so ganz egal darf es den Eltern nicht sein.
Die 110% nimm nicht so ernst. Das ist subjektiv, weil es für den normalen Durchschnitt so wirkt.
Denk auch dran, dass ein Kind, dem das Lernen leicht fällt, eine Lernatmosphäre unter Gleichgesinnten viel angenehmer empfindet, und keiner mehr Streber sagt sondern alle ähnlich gern lernen... und außerdem, wenn es zu strong ist kann man immer noch zurück wechseln auf ein normales Gymn...das ist keine Schande, sondern man hat es eben versucht.
Mein Sohn jedenfalls hat dieses Schuljahr den Sprung ins Spezial-Gymn. mit Mathe/Naturwiss.-Schwerpunkt, dem man auch 110 % Leistungsforderung nachsagt super geschafft (Aufnahmebedingung: 1 in Ma, D, Engl, Nawi, bzw. außer in Ma in einem der Fächer auch eine 2 möglich). Ich sag dir, die kochen auch nur mit Wasser. Er steht 2 oder 1, und in einem Fach 3. Und er ist wahnsinnig stolz auf sich, erstens weil er die Aufnahme geschafft hat und zweitens weil er ganz gut mitkommt. Er wollte aber auch, nach seinen Worten, gern in eine Klasse gehen, wo der Lehrer nicht alles dreimal erklärt. Das hat er ja jetzt :phantom:
Und lernen? Maximal im Durchschnitt eine halbe Std am Tag... mal mehr, mal gar nicht... also dafür passt das schon mit den Zensuren...
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Ich kann mich da ginnie nur anschliessen und möchte noch hinzufügen, dass einWechsel vom Gymnasium auf die Realschule kein Problem ist, andersherum jedoch kaum schaffbar ist. In der 5. Klasse des Gymnasiums lernt man schon so viele Dinge mehr, dass Nachlernen kaum möglich ist.
Schüler die unterfordert sind, neigen zudem dazu abzusacken oder anderweitig auffällig zu werden.
Wäge ab, was deinem Kind am ehesten gerecht wird. Du wirst einen Weg finden, bei dem sich Schule und Freizeit nicht all zu sehr beissen.
LG
das Schwarzwaldmädel