Moin,
nun sind ja die Tage, in denen die Hebamme einen regelmäßig besuchen kommt. Gestern hatten wir ein interessantes Thema, wir haben ein guten Draht zu unserer Hebamme und schnacken daher über "Gott und die Welt"!
Ihre Aussage war, das man alle Trenn-Mütter in einen Sack stecken kann und beim draufhauen keine falsche erwischen kann ... im Verlaufe des Gespräches revidierte sie diese Aussage auf 95-98% :wink:. Es sei eine Schande wie KM den Umgang mit den Vätern boykottieren und verhindern, teilweise vom neuen LG bereits nach wenigen Wochen verlangen, in die neue Vaterrolle einzusteigen. Ich habe mit dem Thema nicht begonnen ... *schwör*
Auch die Ausweitung auf die Kuckuckskinder war höchst interessant. Berufsbedingt kann sie wesentlich besser beurteilen, ob ein Kind zu früh, reif, oder zu spät kommt ... und sie war erstaunt, wieviele Väter sich blauäugig ein Kind unterjubeln lassen ...
Kostprobe:
"Mutter behauptet steif und fest, dass das Kind zu früh geboren wurde (so etwa 3 Wochen). Auf den Einwand der Hebamme, dass das Kind aber reif ist und scheinbar Termingerecht kam, antwortete die Mutter, nein, das geht nicht, da war mein Mann auf Montage!" :knockout:
Auch nicht schlecht war die Mutter dessen Mann zur See fuhr. Das Kind wurde geboren ... Problem war nur, dass dieser bereits 11 Monate nicht zu Hause war. Irgendwie konnte sich diese Mutter nicht auf die Rückkehr freuen. :puzz:
Schade das der Denkprozeß bei Männern erst so spät einsetzt .... bzw. die Bereitschaft eine Konsequenz zu ziehen.
Wir sind beide der festen Meinung, dass durch die Einführung der vereinfachten Vaterschaftsanfechtung die Gerichte und Labore einen Auftragsschub erwarten dürften ...
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hi,
ich sag mal bewußt nix dazu ... :puzz:
Ein Ruin kann drei Ursachen haben: Frauen, Wetten oder die Befragung von Fachleuten (Georges Pompidou)
Moin,
okay, dann gehe ich als Frau mal auf Konfrontation.
und sie war erstaunt, wieviele Väter sich blauäugig ein Kind unterjubeln lassen ...
Das bin ich auch. Warum tun Männer (nicht Väter, sondern Scheinväter!) das? Warum gehören 98% der Frauen in den Sack und warum sind Männer nicht in der Lage, derlei Situationen zu klären? Wir wissen doch alle, dass der Versuch der Frauen nicht strafbar ist, im Zweifelsfall zahlt der leibliche Vater den "Schadensersatz" an den Scheinvater, die Frauen sind scheinbar nicht involviert.
Es steht außer Frage, dass die derzeitige Gesetzeslage unzureichend ist, ich wäre auch für einen Vaterschaftstest direkt nach der Geburt. Aber es sind nicht nur die Frauen die lügen, es sind auch die Männer, die sich belügen lassen, oder um es auf die Spitze zu treiben: sich belügen lassen wollen.
Liebe Grüße *Kopfeinzieh*
eskima
Moin Eskima,
Dein Post liest sich für mich so, als wenn man dem Opfer noch vorhält, dass es sageundschreibe 24 mal in das Messer gerannt ist und seinen eigenen Tot fahrlässig herbeigeführt hat. Das Opfer hat sich ja selber in diese Situation gebracht und ist ihr nicht aus dem Weg gegangen ...
Der Täter ist also höchstens zu verurteilen, dass er ein Messer fahrlässig geführt hat ... irgendwas um die 6 Monate auf Bewährung.
Das Hauptproblem ist zweiseitig.
Als Mann habe ich zur Überprüfung die schlechtesten Karten in der Hand hat ... es könnte ja sein ... und überhaupt!
Der tatsächliche Vater kann aber auch nur für den Teil herangezogen werden, für den er Leistungsfähig ist. Was aber dennoch sein finanzieller Ruin wäre, sollte die Vaterschaft etwa mit dem 18 Lebensjahr festgestellt werden.
Das deutsche Familenrecht ist ausschließlich auf das Versorgen ausgerichtet, nicht so sehr an der Gerechtigkeit. Es wird viel mit dem Wohl argumentiert, übersieht aber, dass das Wohl des Vaters ein ebensolch hohes Gut ist ... welches indirekt auch sich wieder über die Leistungsfähigkeit wiederspiegelt.
Von meinem Gefühl her, erscheint es manchen Bevölkerungsschichten einfacher zu sein, immer nur zu meckern, wie über die Folgen nachzudenken. An der Realität kommt nur leider keiner vorbei und die Folgen spürt jeder von uns.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hallo Kasper,
Dein Post liest sich für mich so, als wenn man dem Opfer noch vorhält, dass es sageundschreibe 24 mal in das Messer gerannt ist und seinen eigenen Tot fahrlässig herbeigeführt hat. Das Opfer hat sich ja selber in diese Situation gebracht und ist ihr nicht aus dem Weg gegangen ...
Es tut mir leid, wenn ich deine Gefühle verletzt habe, das lag nicht in meiner Absicht.
Opfer ist für mich jemand, der keine Möglichkeit hat, der Situation, Bedrohung, auszuweichen. Wenn die Hebamme nun sagt, dass das Kind reif und ausgetragen ist und die Mutter meint, nein, das kann nicht sein, vor neun Monaten war mein Mann auf Montage, dann ist es meines Erachtens nur dann möglich, dass der Mann Opfer (Scheinvater) wird, wenn er sich nicht auskennt.
Ich vermute mal, dass du den Mann schon als Opfer siehst, weil die Frau fremdgegangen ist und damit hast du natürlich auch nicht unrecht, aber der Kontext war für mich hier: ein Kind unterschieben.
So wie hier schon öfter geschrieben wurde, dass auch Männer die Möglichkeit haben, eine Schwangerschaft zu verhindern, würde ich auch gern in dem Punkt auf Aufklärung setzen.
Meine Tochter wurde tatsächlich drei Wochen zu früh geboren und Zeichen ihrer Unreife waren niedriges Geburtsgewicht, Behaarung an den Schultern, Neugeborenengelbsucht. Notfalls kann ein Mann auch selber bei der Hebamme oder beim Arzt nachfragen, tust du doch auch 🙂
eskima
Moin eskima,
Wenn die Hebamme nun sagt, dass das Kind reif und ausgetragen ist und die Mutter meint, nein, das kann nicht sein, vor neun Monaten war mein Mann auf Montage, dann ist es meines Erachtens nur dann möglich, dass der Mann Opfer (Scheinvater) wird, wenn er sich nicht auskennt.
genau da dürfte der Hase im Pfeffer liegen: Ich behaupte mal, dass jemand, der sein Geld auf Montage oder als Matrose auf See verdient, andere Interessen hat als das Lesen von Biologie- oder Schwangerschaftsbüchern. Ich meine das keineswegs despektierlich oder herablassend gegenüber bestimmten Berufsgruppen, aber es ist nun mal so, dass die detaillierten Zusammenhänge von Zeugung, Schwangerschaft und Geburt vielen Männern so gar nicht bekannt sind. Lass mal 10 Männer den weiblichen Zyklus aufmalen; dann weiss Du, was ich meine...
Männern ihr gynäkologisches Unwissen als "Mitschuld" vorzuwerfen nach dem Motto "der hätte ja ausrechnen können, dass er nicht der Vater ist", fände ich nicht zielführend; in jedem Fall ist es keine Absolution für die Kuckucksmutter.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Martin,
Männern ihr gynäkologisches Unwissen als "Mitschuld" vorzuwerfen nach dem Motto "der hätte ja ausrechnen können, dass er nicht der Vater ist", fände ich nicht zielführend; in jedem Fall ist es keine Absolution für die Kuckucksmutter.
Du sprichst von mir. Ich kann nicht erkennen, dass ich Männern eine Mitschuld vorgeworfen habe und tue es auch jetzt nicht. Ich hab lediglich den Bogen zur Aufklärung geschlagen, weil ich davon ausgehe, dass Männer schlecht informiert sind. Das steht für mich dann aber als Fakt, nicht als Schuld.
Und Absolution für Kuckucksmütter? Von mir nicht, never.
eskima
edit: ich gehe aber ganz stark davon aus, dass es sich nicht bei 98% aller Mütter um Kuckucksmütter handelt, um nochmal auf die Überschrift zu kommen.
edit2: Vielleicht wäre es an der Zeit mal zu überdenken, ob es in der heutigen Zeit noch sinnvoll ist, dass vom Gesetz her grundsätzlich der Ehemann Vater wird und dieser bei Zweifeln die Vaterschaft anfechten muss. Eigentlich könnte man ja auch sagen, dass eine Vaterschaft erstmal anerkannt oder festgestellt werden muss. Das wäre meines Erachtens auch ein Schritt in die richtige Richtung.
Moin eskima,
ich gehe aber ganz stark davon aus, dass es sich nicht bei 98% aller Mütter um Kuckucksmütter handelt, um nochmal auf die Überschrift zu kommen.
nein, Kasper's Hebamme meinte ausdrücklich die "Trennungsmütter". Ich würde zwar auch bei diesen den Prozentsatz von "95plus" nicht unterschreiben, aber dass es erheblich mehr als die Hälfte der Frauen sind, deren Ansichten über Elternschaft sich im Augenblick des Trennungsentschlusses in Richtung "die Kinder gehören mir" ändern, glaube ich sofort.
Ich halte das nicht mal für eine ausgesprochen schlechte Charaktereigenschaft der Damen; es sind vielmehr die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die ihnen dieses Denken nahelegen nach dem Motto "Was die meisten für richtig halten und wozu ich von allen Seiten ermutigt werde, kann ja nicht falsch sein." Es ist dasselbe wie mit dem gut gefüllten Portemonnaie, das man unbeobachtet irgendwo findet: Wieviele Menschen haben die charakterliche Grösse, es ins Fundbüro zu bringen, wenn die Gefahr einer Sanktion wegen Diebstahls nahe Null ist? Ich behaupte: Nicht mal 20 Prozent...
Und nein: Dass Du Kucksuckmüttern die Absolution erteilen würdest, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen; meine Aussage bezog sich ausschliesslich auf das weit verbreitete gynäkologische Un- oder Halbwissen meiner Geschlechtsgenossen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin,
definitiv gehört so manches Gestz auf den Prüfstand (und in Schäubles Fall: auch mancher Gesetzgebender). Tatsache ist auch, dass das momentane Scheidungs- und Unterhaltsrecht teilweise direkt, teilweise im Sinne auf das Recht zu Zeit des dreißigjährigen Krieges zurückgeht, in dem der Landsknecht die Magd flachlegte und diese für ihren Verdienstausfall einen Schadensersatz zu bekommen hatte. Was pragmatisch begonnen hat wurde dann immer wieder verwässert, umgebaut und zwischendrin auch verhunzt, so dass der Ursprungssinn zwar immer noch drin (Mann = Schadensersatzpflicht für Frau), den realen Gegebenheiten aber nicht mehr entspricht.
Warum dieser historische Exkurs? Naja, jeder Politiker, der an diesen ehernen Gestzen rumschraubt, wird von den unterschiedlichen Interessengruppen dann fachgerecht zerlegt, siehe das Unterhaltsreförmchen, dass wir eigentlich schon lange haben sollten. Ähnlich wie bei einem US-Politiker, der die Abschaffung eines unsinnigen Gesetzes fordert, das halt nur uralt ist. Die US-Vorschrift, dass bei einem weiblichen Autfahrer zur Warnung der anderen Verkehrsteilnehmer ein Mann mit Flagge davor herlaufen muß (viel Spaß auf der Autobahn), ist erst 1990 aufgrund von Doskriminierung weiblicher Autofahrer abgeschafft worden - sankioniert wurde der Verstoß auch nie. Aber es war eben Gesetz.
Außerdem hätten wir auch die Frage des Unterhaltes, also handfeste monetäre Interessen, insbesondere der schrumpfenden Sozialkassen. Jeder Fall, in dem sich die Frau nicht an den Produzenten erinnern kann (oder derer zu viele waren) dürfte niemand mehr aufkommen - nur eben der Staat muß es dann, als Sozialgebilde eben.
Gruß, Xe