Eine Frage, die mich schon seit geraumer Zeit beschäftigt.
Nachdem der KV nun seit Dezember unerreichbar ist, obwohl ich seine Zusage habe, er würde jederzeit zurückrufen, wenn er unsere Nummer auf seinem PC überwachten Telefon sieht, wüsste ich gerne, wie weit etwaige Therapieerfolge gediehen sind.
Es nervt die ewig stereotype Antwort auf die Frage der Kinder:
Wann sehen wir den Papa wieder?
Weiss ich nicht
Danach jedesmal wieder ein erfolgloser Anruf.
Gibt es eine Möglichkeit? Im Moment weiss ich noch nicht einmal, ob er noch eine Therapie macht, wenn ja, ob ambulant oder wieder stationär.
Gruß AJA
Hey!
Ich kenne deine Geschithe jetzt leider nicht so genau ...
Aber wie willst du es anders erfahren als über den KV selber?
Ein Arzt oder Therapeut wird dir wohl kaum Auskunft geben .. er darf es wohl auch nicht ...
Also denke ich leider das dir nur der KV selber bleibt ..
Das wird vermutlich das Problem sein ...
Ausser der KV hat einen Therapeuten oder Arzt dir gegenüber der Schweigeplicht entbunden .. aber ich vermutet jetzt einfach pauschal mal das er das nicht getan haben wird ..
Und wenn er nicht auf Anrufe reagiert, wirst du da nicht viel anrichten können ..
Wie wäre es in schriftlicher Form, schreib ihn doch einmal an .. und am besten, um sicher zu sein, damit ihm auch keine Kosten entstehen, kannst du ja ihm gleich noch einen Rückumschlag beilegen ..
Eben in der Hoffnung das er dir mal antwortet und sich an seine Kids erinnert!
Gruß
Jens
Ich habe ähnliches vermutet...
Selbst wenn ein Therapeut Auskunft geben könnte, ich wüsste ja noch nicht einmal, wo er gerade ist.
Ich dachte halt so an die Möglichkeit zwischen Anwalt und Anwalt.
Schreiben ist an sich eine gute Idee, doch mit Briefen geht er um wie mit Telefonanrufen. Sie werden einfach nicht geöffnet und damit nicht gelesen. Aber einen Versuch wäre es wert. Am besten mit bereits formulierter Antwort: Wann willst du deine Kinder wieder sehen und zum ankreuzen, mehrere Daten zur Auswahl. Dann könnte es vielleicht klappen.
Doch, das werde ich versuchen.
Danke für die Anregung 🙂
Gruß AJA
hi Aja,
hat er keine näheren verwandten, die du evtl. anrufen und nachfragen könntest? wäre jetzt mein erster gedanke. es ist ja für die kinder....
gruß
tortour
Was ich weiß, ist ein Tropfen - was ich nicht weiß, ein Ozean
Es gibt da eine Schwester, mit der ich allerdings keinen Kontakt habe(n will). Die anderen Verwandten erreichen ihn schon länger als ich nicht mehr.
Ich werde ihm einen Brief schreiben, wie Jens es vorgeschlagen hat. Bin noch am formulieren. Gar nicht so einfach, neutral zu schreiben, wenn man so viel Wut und Verständnislosigkeit im Bauch hat :exclam:
Gruß AJA
Hallo Aja,
du weißt doch um die psychische Erkrankung. Warum versuchst du, Druck zu machen? Ich würde an deiner Stelle keine Terminvorschläge zum ankreuzen einsetzen.
Informiere über die Kinder, wie es ihnen geht und was sie machen. Ich würde an deiner Stelle den Vater gelegentlich um eine Postkarte bitten, damit die Kinder nicht die Sorge haben, der Vater könnte sie vergessen haben. Lass ihm doch die Zeit, die er braucht.
Treffen, die du forcierst, bringen doch weder dem Vater noch den Kindern etwas, wenn er psychisch noch nicht in der Lage ist.
Liebe Grüße
Andrea
Die 7 Todsünden der modernen Gesellschaft? Reichtum ohne Arbeit. Genuss ohne Gewissen. Wissen ohne Charakter. Geschäft ohne Moral. Wissenschaft ohne Menschlichkeit. Religion ohne Opfer. Politik ohne Prinzipien.
Dalai Lama
Treffen, die du forcierst, bringen doch weder dem Vater noch den Kindern etwas, wenn er psychisch noch nicht in der Lage ist.
Das weiss ich auch, das mit dem Ankreuzen war auch eher ironisch gemeint. Was ich will, ist im Grunde nur so eine grobe "Hausnummer" an Zeitfenster, das ich den Kindern sagen kann. Vielleicht kann er mir ja auch gar keine Auskunft geben. Beim JA war auch mal kurz die Rede, dass das auch zwei oder drei Jahre dauern kann. Ob das für die Kinder wirklich gut ist, ihren Vater SO lange nicht zu sehen, wage ich sehr zu bezweifeln.
Um eine gelegentliche Postkarte habe ich erstmals im August letzten Jahres gebeten. Gekommen ist nichts. Dass er an die Kinder gedacht hat, weiss ich aber, denn er hat kleine Geschenke gesammelt, die er ihnen dann an Weihnachten in einem grossen Karton überreicht hat. Sie hätten mehr davon gehabt, wenn er zwischen drin immer wieder mal etwas geschickt hätte. Aber das kapiert er irgendwie nicht.
Merkwürdig: im Denken selbst wie ein Kind, aber wirklich hineinversetzen kann er sich in die Kinder nicht. Muss man dazu erwachsen sein?
Im Grunde will ich ein Treffen auch schon aus dem Grund nicht forcieren, weil ich nicht weiss, ob es Bestand haben wird. Sie schöpfen wieder Hoffnung und dann kommt möglicherweise wieder wochen- und monatelang nichts. Die Enttäuschung im Januar war gross genug und dauert an.
Deswegen würde ich einfach gerne wissen, wie es ihm geht. Könnte ja auch sein, dass sein Therapeut ihm verboten hat, Kontakt zu uns aufzunehmen?
Es wird noch ein paar Tage dauern, bis ich den richtigen Text zusammen habe, vielleicht kommen ja noch ein paar gute Anregungen.
Dankende Grüße AJA
Hallo Aja,
ich habe keine Ahnung wie Dein genau Fall liegt, vielleicht eine Anregung.
Von AndreaDD
Informiere über die Kinder, wie es ihnen geht und was sie machen.
Im Kleinkindersport (3-5Jahre), zu dem ich mit Knuddel gegangen bin, gab es ein Mädchen, dessen Vater beruflich öfters länger weg war. In dieser Zeit wollte sie nicht mitmachen und war erst wieder zu bewegen, wenn Papa nach 2-4 Wochen wieder zu Hause war.
Die Mutter hat (so habe ich es verstanden) mit dem Kind für Papa gebastelt, geschrieben etc. So einfach ist das auf Deine Situation nicht zu übertragen, da es wohl 2-3 Jahre dauern wird, wie das JuAmt Dir sagte, bis ein Kontakt wieder normal entstehen kann.
Überlege mal folgende Möglichkeit.
1.
Den Kindern die Wahrheit sagen (Papa ist krank)
2.
Wollen wir Papa etwas basteln, Grüße ausrichten,.........
3.
Gebasteltes/ Grüße o h n e ein Anschreiben von Dir dem Papa senden.
Es ist doch so, dass der Papa auf Grund seiner Krankheit nicht in der Lage zu sein scheint, das den Kindern zu geben, was sie benötigen. Wenn man also den Kindern die Wahrheit sagt sind die Erwartungshaltungen der Kinder für die Zukunft gedämpft, die Fragen kommen nicht mehr (wann kommt Papa??) und ihr Papa bleibt ihnen im Leben präsent.
Für den Papa können die Grüße, Geschenkchen etc. ihn in seiner Therapie helfen: er weiß, dass seine Kids an ihn denken, das gibt ihm Sicherheit. Gleichzeitig wird er nicht gefordert in dem Sinne: wann kommst Du endlich, die Kinder wollen Dich sehen! Dies ist jetzt deutlichst ausgedrückt, aber das soll doch in der Formulierung Deines Briefes zwischen den Zeilen stehen, oder nicht? Und wenn der Papa, ohne von Dir gefordert zu werden, dann seine Sicherheit bekommt und den Schritt tut, seine Kinder zu sehen, dann ist es m.E. wahrscheinlicher, dass es keine Eintagsfliege wird, wie beim letzten mal.
Ich formuliere meine Anregung mal grass so: Du und die Kids helfen ihrem Papa in der Therapie.
Tja, Aja,
ist nur so ein Gedanke von mir gewesen.
Gruß
Kleinegon
Kleine Korrektur:
bei den ersten Geschenken/Grüßen doch ein kleines Anschreiben im positiven Ton
-- Vater soll bei den Kindern präsent bleiben
-- Du übst damit keinen Druck auf ihn aus
-- falls er nicht antwortet gehst Du von seinem Einverständnis aus
Ergänzung:
(Quote geht beim Editieren nicht) Du hast geschrieben , dass Du eine Wut auf ihn hast.
Wut ist kein guter Ratgeber. Unterstützung ist besser.
[Editiert am 31/3/2005 von kleinegon]
Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.
Wut ist kein guter Ratgeber. Unterstützung ist besser.
Das weiss ich auch, kleinegon, daher tu ich mir ja mit dem formulieren auch so schwer. Ich habe gestern abend noch einen Brief verfasst, habe versucht, mich so neutral wie nur möglich auszudrücken. Trotzdem habe ich beim Durchlesen bei fast jedem Satz etwas gefunden, was er möglicherweise als Druck oder Vorwurf sehen könnte. Nicht, weil ich es so geschrieben hätte, oder so meine, sondern weil er das herauslesen könnte. Z.B., dass die Große eine Ehrenrunde in der Schule drehen wird. Ist eigentlich nur eine Feststellung, aber er könnte vermuten, dass ich ihm die Schuld daran geben wollte. Auch die positiven Schilderungen über die Kinder könnten Wehmutsgefühle und damit Druck auslösen. Wenn es wirklich so ist, dass er sich krankheitsbedingt nicht um die Kinder kümmern kann, bin ich mir auch nicht sicher, ob kleine Basteleien dann nicht vielleicht in die falsche Schublade kommen.
Eine Anregung finde ich allerdings sehr gut von dir - dass die Kinder etwas schicken OHNE Schreiben von mir. Auch nicht beim ersten Mal, denn er hat bald Geburtstag. Das wäre doch was, oder? Dann käme das auch nicht so aus der Luft, sondern hätte einen konkreten Anlass.
Die Kinder wissen schon Bescheid, aber sie verstehen es nicht. Wie soll man einem Kind eine psychische Erkrankung erklären, dass es das auch wirklich begreift. Sie wissen, dass er im August/September in einem Krankenhaus war. Ich wollte ihn dort auch mit den Kindern besuchen, damit sie sehen, dass etwas voran geht. Allerdings hat er mir das über seine Anwältin verboten.
Ein gebrochenes Bein verstehen sie oder eine Grippe. Da ist man ein paar Wochen krank und dann ist wieder gut. Aber eine Krankheit im Kopf? Die muss doch auch irgendwann vorbei gehen, sagen sie.
Ich erkläre ihnen auch immer wieder, dass es überhaupt nichts mit ihnen zu tun hat, dass ihr Papa ganz viel an sie denkt, aber dass er halt im Moment nicht kann. Das verstehen sie absolut nicht. Wie auch. ;(
Gruß AJA
Nachtrag: vielleicht als kleine Erklärung für meine Wut. Ich weiss nicht, was Krankheit ist und was Selbstmitleid. Es fällt mir schwer zu sagen, er kümmert sich nicht um seine Kinder, weil er krank ist. Zu viele Sprüche hat er schon gebracht, die in meinen Augen aus purem Egoismus und Selbstmitleid entstanden sind. Z.B., dass er keinen KU bezahlen möchte, weil evtl. mein Lebensgefährte davon profitieren könnte :knockout: , und ähnliche Dinge.
Dass er Zeit braucht, um zu sich selbst zu kommen, beginne ich langsam zu begreifen. Allerdings kann ich es schwer verstehen, ich kann mich da nicht hinein versetzen. Ich bin ein Mensch, den so leicht nichts umhaut, der immer wieder aufsteht, der sich sagt, alles Trübsal blasen hat doch keinen Sinn, das Leben geht doch weiter und es wird auch wieder besser werden. Er ist im Grunde das komplette Gegenteil. Das wird eh nichts, also lass ich es gleich, das ist seine Devise. Damit komme ich nicht klar und es fällt mir schwer, das mit einer Krankheit zu erklären und damit einfach hinzunehmen.
Außerdem gehört er zu der Spezies, die für jede Kleinigkeit, die im Leben schief geht, andere verantwortlich machen. So ruht er sich darauf aus, dass sein Eltern sich getrennt haben, als er ein Kind war. Auch damit tu ich mir schwer. Ist das Bestandteil seiner Krankheit, oder kann ich nicht einfach denken, er sollte sich mal ganz allmählich am Riemen reissen und sich seiner Verantwortung bewusst werden?
[Editiert am 31/3/2005 von AJA]
Hey!
dass die Kinder etwas schicken OHNE Schreiben von mir. Auch nicht beim ersten Mal, denn er hat bald Geburtstag. Das wäre doch was, oder? Dann käme das auch nicht so aus der Luft, sondern hätte einen konkreten Anlass.
Spontan gesagt finde ich das eine klasse Idee !! :note:
Die Kinder wissen schon Bescheid, aber sie verstehen es nicht. Wie soll man einem Kind eine psychische Erkrankung erklären, dass es das auch wirklich begreift.
Ja das verstehe ich vollkommen .. und das ist auch das Problem ..ihrn genau das begreiflich zu machen ...
Etwas den Kinder zu erklären und ihnen begreiflich zu machen was schon schwer für einen Erwachsen ist zu verstehen ..
Es ist und bleibt schwer Kindern zu erklären was eine psychische Erkrankung ist ..
Man will sie damit nicht erschrecken, denn das könnte man, in dem man sich gewissen Erscheinungen bedinen würde, aber andererseits sollten sie doch auch verstehen das es an der Erkrankung liegt, und wie sie gewissermaßen wirkt um auch zu verstehen warum vielleicht manche Dinge nicht gehen aufgrund der Erkrankung ...
Und dennoch ist und bleibt es sehr schwer es ihnen zu erklären ..
Wie gesagt wie sollen die Kids es verstehen wenn es dem Erwachsenen auch schon schwer fällt es zu verstehen was ein psychisch Kranker tut ..
Wie gesagt die Idde oben finde ich gut .. dennoch mußt auch du für dich zu Infos gelangen, um auch zu wissen wie geht es weiter und wie argumentierst du gegenüber den Kids ...
Drum finde ich dann später einen Brief von dir an ihn noch immer eine gewisse gute Sache ..
Ich kämpfe und tüftle auch noch immer an meinem Brief an die KM .. und schwanke ebenso hin und her .. insbesondere weil hier bei mir im Moment etwas Ruhe einkehrt ..leier ich jetzt voreilig zu viel an, besteht die KM drauf u es könnte wieder alles von vorne los gehen .. u im Chaos enden wieder ...
Dennoch wird es den Brief auch von meiner Seite aus geben ...
Und auch dur wirst an den KV einfach herantreten müssen ..
Um zu erfahren was los ist ...
Und um für die Kids eine gewisse Antwort parat zu haben ..
Gruß
Jens
Hi Aja
Es fällt mir schwer zu sagen, er kümmert sich nicht um seine Kinder, weil er krank ist. Zu viele Sprüche hat er schon gebracht, die in meinen Augen aus purem Egoismus und Selbstmitleid entstanden sind........
Ich kann mir gut vorstellen, dass Du an eine Krankheit nicht glaubst. Hierzu zwei Bemerkungen.
1
Das von Mel empfohlene Buch bzgl. Borderliner gibt u.a. Betroffenenberichte wieder. Eine Ehemann sagte, dass er mit der Frau 15 jahre verheiratet war und nicht glaubte, dass sie krank sei. Erst als er entspr. Bücher las.....(Bei mir dauerte es ca. 6 Monate--- mit psych. Unterstützung)
Ob Dein Ex krank ist oder nicht, das kann ich und wohl auch Du nicht sagen. Und Du mußt einfach wissen, dass Du einen anderen Menschen n i c h t ändern kannst. Du mußt es also einfach so hinnehmen.
2
Kinder sind Seismographen. Wenn Du hier schreibst, dass Du die Krankheit nicht einfach so glauben kannst, dann wissen deine Kids bereits jetzt, dass Du an der Krankheit ihres Papa zweifelst. Und sie spüren auch, dass Du dich über sein Verhalten ärgerst. Kinder brauchen Wahrheit. Sie können mit Deinem Zweifel leben wenn Du sie in ihrer eigenen Liebe zu ihrem Papa unterstützt. (Ein Input von dem Kinderpsychologen vom Dienstag).
Wünsche dir alles Gute und wenig Wut
Kleinegon
Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.
Wenn Du hier schreibst, dass Du die Krankheit nicht einfach so glauben kannst, dann wissen deine Kids bereits jetzt, dass Du an der Krankheit ihres Papa zweifelst.
Das ist vielleicht ein bisschen unklar rüber gekommen. Das etwas mit ihm nicht stimmt, um das vorsichtig auszudrücken, weiss ich schon. Was es genau ist, weiss ich nicht. Es war die Rede von Depressionen mit Suizidgefahr. Merkwürdigerweise war aber eine absolute Kontraindikation der Klinik, in der er war Suizidgefahr. Depressionen sind sehr vielschichtig und für mich nicht leicht greifbar. Der Mann einer Bekannten ist z. B. depressiv, liebt aber seine Frau über alles und würde alles für sie tun. Beim Vater meiner Kinder scheint das anders gelagert zu sein. Er kümmert sich offenbar nur noch um sich selbst und seinen Gemütszustand. Und da weiss ich eben einfach nicht, ob das nun an der Krankheit oder an seinem Selbstmitleid liegt. Oder ob das Selbstmitleid zur Krankheit dazu gehört oder wie auch immer.
Ist er krank, bin ich nicht wütend. Tut er sich nur selbst leid und schadet damit den Kindern, kennt meine Wut keine Grenzen.
Ich habe selbst auch ein BL Buch zu Hause (das gleiche vielleicht?), da mir jemand sagte, bei meinem Ex könnte man BL Strukturen finden. Ich bin mir nicht schlüssig, einiges passt, anderes wieder gar nicht.
Ich würde mir leichter tun, wenn ich einfach mal ein paar Sätze eines Therapeuten hören könnte, wie es denn nun um ihn bestellt ist. Ob er wirklich krank ist und sein Verhalten damit erklärbar, oder ob er "nur" einfach mal sein Leben in den Griff kriegen muss. Oder nicht kriegen kann?
Ach, ich weiss auch nicht... Es nervt und du hast schon recht: Ich kann den Kindern keine schlüssige Erklärung geben, wenn ich selbst nicht weiss, was Sache ist.
Sie können mit Deinem Zweifel leben wenn Du sie in ihrer eigenen Liebe zu ihrem Papa unterstützt.
Ich hoffe, dass ich das ausreichend damit tu, dass ich ihnen immer wieder versichere, dass er ganz oft an sie denkt und sie liebt. Allerdings fällt es mir zunehmend schwer, immer wieder die Enttäuschung abzufangen, wenn mal wieder ein Anruf ins Leere geht. Die Ausreden beschränken sich auf: der Papa ist bestimmt in der Arbeit, der Papa ist bestimmt gerade beim Einkaufen, der Papa arbeitet bestimmt gerade im Garten, der Papa schläft bestimmt gerade, du weisst doch, was für einen festen Schlaf er hat. Passend sortiert nach Tageszeit. Aber er kann doch nicht IMMER in der Arbeit, beim Einkaufen, im Garten oder am Schlafen sein ;(
Gruß AJA
Hi Aja,
..., wenn mal wieder ein Anruf ins Leere geht.
verstehe ich nicht: rufst Du ohne Absprache bei Deinem Ex an oder ist er trotz Absprache nicht erreichbar?
Ich würde mir leichter tun, wenn ich einfach mal ein paar Sätze eines Therapeuten hören könnte, wie es denn nun um ihn bestellt ist.
Das kann ich wirklich verstehen!
---> nachträglich eingefügt: ist ein brainstorming, nicht alles ernst nehmen!! 😉
Gibt es nicht folgende Möglichkeit:
-- Du sprichst mit dem JuAmt dass KV Umgang wahrnehmen soll. JuAmt antwortet: KV ist krank, dauert 2-3 Jahre
-- Und jetzt Argumente suchenm für das Ziel, schriftlich oder mündlich Infos zu erhalten:
1 Nein, er ist nicht krank, er mißachtet das Recht der Kinder
2 Ja, er ist krank, und hier gehören Informationen her, damit die Kinder sinnvoll Bescheid wissen. Ich als KM möchte mit dem Arzt sprechen um von ihm als Psychologen zu erfahren (Erziehungsunterstützung der KM) wie ich es den Kindern verständlich darlegen kann.
Also mir gefällt es jetzt gar nicht, was ich geschrieben habe, ............ lass es jetzt stehen. Vielleicht fällt Dir was dazu ein. Ich versuche zu denken und komme nicht zu einer weiteren Möglichkeit--ha, trotz meines Wahlspruchs!!!
Halt: ein Fall kenne ich, da hat ein KV seine zwei Kids zu sich bekommen und hat dann geklagt, dass die KM, die den Kontakt vollständig abbrechen wollte, doch die Kids 14-tägig sieht. Die KM mußte dann die Kids regelmäßig nehmen, hat dann auch ganz gut geklappt. Und bei solch einem Verfahren müßte man doch herausbekommen, was wirklich los ist, oder?
Wohl auch nicht realistisch!
In welche Richtung kann man noch denken????
Also Du ärgerst Dich, dass Papa sich nicht meldet, Du willst, dass Kontakt von den Kids zu Papa besteht. Also wenn Du dich ärgerst, dann kannst Du Dich ändern. Warum tust Du Dir den Ärger an?
Warum willst Du so leidenschaftlich stark, dass Kontakt von Papa zu den Kids besteht ? Gehen Dir die Fragen der Kinder auf die Nerven? Ist es Deine Selbstverständlichkeit, also Deine Art, Dinge anzugehen, die er nicht hat? Ist es Angst, dass den Kindern etwas fehlt und sie Schäden davontragen? Ist es Angst, dass Du alleine für die Erziehung verantwortlich bist? Hast Du einen Vater gehabt / nicht gehabt und glaubst, dass ein Papa absolut notwenig ist?
Weitere Richtung:
Du hast geschrieben, dass Du ihn verstehst, wenn er krank ist, aber sonst, wenn es sein Mitleid.... ist, dann bist Du wütend. Also ist ganz stark eine Erwartungshaltung von Dir an den Papa da. Erwartungshaltung abbauen. Frag Dich: woher kommt die?
Weitere Richtung:
Du willst mit seinem Therapeuten sprechen, um Sicherheit zu erhalten. (Kann ich wirklich nachvollziehen-- siehe mein Versuch oben). Warum brauchst Du Sicherheit über die Krankheit von ihm ?? Überlege mal, dass vielleicht nicht einmal die Ärzte genau wissen, was Dein Ex hat! Und jeder Spezialist sagt etwas anderes! Und was machst Du mit dem Wissen, dass es hälftig/hälftig ist? Weiter ärgern?
Die anderen Richtungen bedeuten also: an sich selbst arbeiten, damit Du mit dem Zustand besser zurecht kommst -- dann kommen auch die Kids besser damit zurecht. 🙂
Also mein Kopf ist jetzt leer...
Sorry wenn Dir garnichts zusagt und Du keine Ideen rausholen kannst. Ist schwer!
Kleinegon
[Editiert am 31/3/2005 von kleinegon]
Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.
verstehe ich nicht: rufst Du ohne Absprache bei Deinem Ex an oder ist er trotz Absprache nicht erreichbar?
Nochmal etwas weiter ausholen....
Ende Dezember fand ein Treffen statt, das wir (behaupte ich jetzt Mal) alle sehr schön fanden. Dieses Treffen wurde über das JA vereinbart. Mein Ex wollte betreuten Umgang, ich fand das nicht so toll, also haben wir vereinbart, dass ich mit den Kindern zu ihm komme. Der SA vom JA fand das eine sehr gute Lösung, da der KV keine Lust hatte seine Kinder bei mir zu besuchen. Kann ich ein Stück weit nachvollziehen, aber auch nicht vollständig, egal.
Wir vereinbarten für die erste Januarwoche ein weiteres Treffen mit der Option diese Treffen regelmässig jedes oder jedes zweite Wochende, auf jeden Fall regelmässig zu wiederholen. Er wollte sich nicht auf einen Tag festlegen, wir verblieben, zu telefonieren, wenn er sich für einen Tag entschieden hätte. Er war während dieser Zeit krank geschrieben, es hätte also möglich sein sollen. Bis zum Ende der Weihnachtsferien versuchte ich täglich bei ihm anzurufen, jedesmal vergeblich. Nach den Ferien begann meine Tochter zu versuchen, ihren Vater telefonisch zu erreichen. In unregelmässigen Abständen bis heute.
Warum willst Du so leidenschaftlich stark, dass Kontakt von Papa zu den Kids besteht ?
Weil die Kinder, vor allem die Große ihn vermisst. Weil sie in der Schule inzwischen grottenschlecht ist, obwohl sie sich laut Test zwischen überdurchschnittlich und an der Untergrenze von Hochbegabung bewegt. Weil "man" es auf diese Enttäuschung durch ihren Vater zurückführt.
Ist es Angst, dass Du alleine für die Erziehung verantwortlich bist?
Nein, denn ich bin es nicht. Mein LG könnte kein besserer Vater für meine Kinder sein. Aber ich merke auch, dass sie in einen unendlichen Zwiespalt geraten. Sie lieben ihn und erkennen ihn immer mehr an. Sie wissen aber, dass er "nur" ihr Stiefvater ist. Durch die lange Abwesenheit des leiblichen Vaters gerät dieser aber immer mehr in den Status "entfernte Verwandschaft".
Manchmal denke ich mir, ich müsste froh sein, dass sie einen so guten Ersatz gefunden haben, auf der anderen Seite merke ich doch auch, dass es nicht gut ist, die Vaterbindung derart abreissen zu lassen.
Hast Du einen Vater gehabt / nicht gehabt und glaubst, dass ein Papa absolut notwenig ist?
Darüber habe ich meine ganz eigene Theorie. Ich denke, dass jeder Mann, wenn er sich genug auf die Kinder einlässt, DIE wichtige männliche Bezugsperson sein kann. Ob das nun ein Opa ist oder ein Nachbar, ein Lehrer oder die Bezugsperson im Sportverein. Aber nur, solange nicht der wirkliche Vater noch über den Gedanken schwebt.
Du hast geschrieben, dass Du ihn verstehst, wenn er krank ist, aber sonst, wenn es sein Mitleid.... ist, dann bist Du wütend. Also ist ganz stark eine Erwartungshaltung von Dir an den Papa da. Erwartungshaltung abbauen. Frag Dich: woher kommt die?
Ob ich IHN jemals verstehen kann, weiss ich nicht. Ich kann bei aller Toleranz nicht nachvollziehen, wie sich ein Mensch derart hängen lassen kann. Es sei denn, er ist wirklich krank. Das wäre eine Erklärung. Verstehen werde ich ihn deswegen nicht, aber ich könnte besser damit leben. Erwartungshaltung, woher kommt die? Vielleicht daher, dass ich mich schon immer allein für die Kinder und vorher für sein Leben verantwortlich gefühlt habe. Dass ich ihn blöderweise immer und überall und gegen jeden verteidigt habe, wenn er mal wieder was nicht auf die Reihe gebracht hat. Ich musste mir auch schon den Vorwurf gefallen lassen, dass ich ihm schon wesentlich früher einen Tritt hätte geben müssen, damit er endlich erwachsen wird. Vorwurf angenommen! Nun hat seine Schwester wieder komplett meine Rolle übernommen. Ein ewiger Kreislauf.
Eigentlich hast du ja recht, irgendein "wischiwaschi" Ergebnis hilft auch nicht weiter.
Ich wünsche mir einfach nur, dass meine Kinder den Vater, den sie in Erinnerung habe, den sie lieben wieder bekommen. Wobei - schon wieder Einschränkung - nur meine Große wirklich gute Erinnerungen hat. Die anderen beiden haben ihn schon gar nicht mehr so mitbekommen. Da war er schon viel zu sehr auf sich selbst fixiert.
Was mich wütend macht: schwer zu sagen - wie kann ein erwachsener Mensch derart achtlos mit der Verantwortung für drei Menschenleben umgehen. Wie kann ein erwachsener Mensch sich selbst so viel wichtiger nehmen, als das Wohlergehen von drei Kindern.
Ach, und was die Aussage vom JA angeht bezüglich der Dauer - das war eine Hypothese. Das JA hat auch keine Infos über Therapiestand oder -erfolg. Der SA sagte das in dem Gespräch im Dezember, gestützt auf die Aussagen meines Ex.
Gruß AJA
Hallo Aja,
habe Deine Antwort gelesen und danke Dir, dass Du mein Brainstorming einfach so akzeptiert und gelesen hast. 🙂
Eines ist mir noch aufgefallen:
Mein Ex wollte betreuten Umgang,.....
Ich lese hieraus eine große Unsicherheit bei Deinem Ex.
Dass ich ihn blöderweise immer und überall und gegen jeden verteidigt habe, wenn er mal wieder was nicht auf die Reihe gebracht hat.
....und weitere Aussagen von Dir zeigen mir, dass er diese Unterstützung mitbekommen hat und dies ihn noch weiter runterzieht. Jetzt macht es ja wieder seine Schwester, vielleicht wie in seiner Kindheit. Irgendwie kann ich mich in ihn reinfühlen, dass er nicht mit Dir und den Kids gemeinsam zusammentreffen will: hat er vielleicht Angst, dass Du ihn vor den Kindern wieder in Schutz nimmst? Damit kann er seinem Selbstverständnis als Vater nicht gerecht werden und das könnte ihn belasten.
Vielleicht hat er auch Angst, mit den Kindern alleine zu sein, einer Situation ausgeliefert zu werden, der er sich nicht gewachsen fühlt.
Wenn er betreuten Umgang wünscht, so kommt mir das wie ein Hilfeschrei vor...... bitte nicht mir der Mutter!....bitte nicht alleine mit den Kindern!
Vielleicht nochmals zum JuAmt gehen und mit ihm vereinbaren, dass er betreuten Umgang bekommen kann?
Also mehr kann ich jetzt wirklich nicht mehr sagen, trotz aller Anstrengung :exclam:
Gruß
Kleinegon
Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.
Wenn er betreuten Umgang wünscht, so kommt mir das wie ein Hilfeschrei vor...... bitte nicht mir der Mutter!....bitte nicht alleine mit den Kindern!
Teil eins - mag sein, habe ich mir auch schon überlegt.
Teil zwei - nein, der betreute Umgang war ein Kompromissvorschlag des JA auf Grund des Vorfalls im letzten Jahr. Eine wirkliche Lösung sehe ich darin nicht, denn ein betreuter Umgang wird nach meiner Kenntnis bis max. 10 Mal finanziert, und was dann? Dann sind wir nicht weiter als jetzt.
hat er vielleicht Angst, dass Du ihn vor den Kindern wieder in Schutz nimmst? Damit kann er seinem Selbstverständnis als Vater nicht gerecht werden und das könnte ihn belasten.
In Schutz nehme ich ihn ja ohnehin dauernd, auch wenn er die Kinder nicht sieht. Aber jedesmal, wenn sie wieder fragen und ich ihnen sage, dass er nichts dafür kann. Das sollte er wissen. Sicher zieht es ihn runter, dass er nicht seinen "Mann" stehen kann, merkt er ja selbst. Ich habe mich auch schon stundenlang mit seiner Schwester darüber unterhalten, dass wir im Grunde genau das verkehrte machen. Sie hat mir sogar Recht gegeben, aber sie kann auch nicht anders. Liegt eben auch bei ihr in der Kindheit begründet.
Ein Selbstverständnis als Vater hatte er leider nie, dafür war und ist er selbst viel zu viel Kind. Die Kinder haben die Umgangszeiten zwar genossen, aber im Grunde war es so, als würden sie einen grossen Kumpel besuchen, der es gerade noch hinbekommt, etwas zum Essen auf den Tisch zu stellen. Von einem "nomalen" Tagesablauf aber keine Rede. Das ging so weit, dass sich die Großen geweigert haben, von Sonntag auf Montag bei ihm zu sein, da er mehrmals verschlafen hat und sie zu spät zur Schule kamen. Das ist eben die Sache mit der Verantwortung. Die kriegt er gerade noch so hin, wenn es um ihn selbst geht, wenn er z.B. pünktlich zur Arbeit muss. Termine von anderen Personen zu managen, da beisst es bereits aus.
Ich werde versuchen, aufzuhören, mir weiter Gedanken zu machen, denn ich merke, dass es mich ganz schön runter zieht. Ich werde versuchen, die Situation so hinzunehmen wie sie nun mal ist und entweder er ist ein A.... weil er sich selbst zu wichtig nimmt, oder er ist eben krank. PUNKT.
Bin gespannt, was nach dem Geburtstagsbrief passiert. Werde weiter berichten, falls ich den Thread bis dahin noch finde. 😉
Gruß AJA
So, die Spannung steigt. Der Brief ist weg, nachdem ich die Kinder zwei Wochen lang bearbeitet hatte. Komisch, eigentlich dachte ich, sie stürzen sich mit Feuereifer darauf, aber genau das Gegenteil war der Fall. Die beiden Jüngeren haben gar nichts gemacht, "keine Zeit" :knockout: . Die Große hat sich dann auf den letzten Drücker herab gelassen, doch noch einen kleinen Brief zu schreiben. Nicht viel Inhalt, aber mit einem Foto von ihr verziert und auf dem PC erstellt. Hat sie wirklich nett gemacht, ich würde mich darüber freuen. Warum sie so lange gebraucht hat - Mama, ich weiss nicht was ich schreiben soll, denn das, was ich schreiben möchte (du A....loch warum gehst du nie ans Telefon) darf ich ja wohl nicht schreiben.
Was es sonst Neues gibt: Inzwischen weiss ich definitiv, dass er wieder arbeitet, sich also zumindest in keiner stationären Therapie befindet. Ein Telefonat mit einer ehemaligen Nachbarin ergab, dass die Schwester meines Ex ständig bei ihr anruft, wenn sie ein paar Tage nichts von ihrem Bruder gehört hat. Die Nachbarin muss dann nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Es wurde ihr aber (übliche Totschweigetaktik der Familie) nicht gesagt, wofür dieser Aufwand, denn die Nachbarin hat mich gefragt, ob mein Ex selbstmordgefährdet sei.
Zeigt mir einerseits, dass er das Telefon nach wie vor konsequent verweigert, also nicht nur wenn wir anrufen, und zum zweiten, dass es ihm im keinen Deut besser zu gehen scheint. :exclam:
Gruß AJA
Bis jetzt noch keine Reaktion. Bin ich zu ungeduldig?
Und noch was ist mir eingefallen. Die beiden Älteren waren bei den Nachbarskindern zu Besuch. Er wusste das bereits eineinhalb Wochen vorher. Hätte er da nicht mal wenigstens "hallo" sagen können?
Gruß AJA
Er hat ANGERUFEN!!!!
Als ich die Nummer auf dem Display sah, brauchte ich ungefähr drei Klingeln lang, bis ich wusste, ob ich überhaupt dran gehe, bzw. vor meinem geistigen Auge spielten sich unendliche Geschichten ab, was der Grund des Anrufes sein könnte. Dass er seinem Zwerg zum Geburtstag gratulieren wollte, auf die Idee wäre ich doch niemals gekommen! Und dann auch noch per Telefon.
Monatelang ist der Typ abgetaucht und jetzt ruft er an, als wäre nichts gewesen, gratuliert und sagt zum Zwerg: vielleicht sehen wir uns in eineinhalb Wochen. HÄH???
Dieses häh kam von meinem Sohn, der mir auf Nachfrage sagte, dass der Papa die Kinder sehen will. Aha, freundlicherweise wurde ich dann auch noch ans Telefon gebeten, um zu klären, ob wir überhaupt Zeit haben.
Natürlich werden wir hinfahren, darauf warten die Kinder ja seit Weihnachten.
Meine Frage, wie es denn jetzt weitergeht, ob ein regelmässiger Umgang jetzt möglich ist, oder ob wir wieder so lange warten müssen, wurde nicht wirklich beantwortet.
Das traurigste an der Geschichte: Sohni hat ihn erst gar nicht erkannt am Telefon. Fast fünf Monate sind für einen sechsjährigen wohl doch zu lange ;( .
Mit meiner Großen habe ich danach noch eine ganze Stunde geredet. Sie hat mal wieder Fragen über Fragen gestellt, die ich auch nicht beantworten kann. Bei diesem Gespräch kam sie auf die Idee, eine feste Zeit zu vereinbaren, wo ihr Vater sicher zu Hause ist, und weiss, wenn das Telefon klingelt, dann ist sie dran. (Falls sich jemand erinnert: sie hat wochenlang vergeblich versucht, ihn anzurufen)
Hab ich natürlich nichts dagegen, aber ich frage mich, was passiert, wenn er gerade dann eines seiner Tiefs hat und trotzdem nicht ans Telefon geht. Ist die Enttäuschung dann nicht umso grösser?
Oder anders gefragt: wie erklärt man einer 11-jährigen Depressionen. Ich habe es heute versucht, ob sie es wirklich verstanden hat, weiss ich nicht. Da tun sich ja viele Erwachsene schwer damit.
Ein wenig wirr vielleicht, aber ich kann das alles gerade nicht so richtig einordnen.
Gruß AJA
Hallo AJA,
Er hat ANGERUFEN!!!!
das ist doch schon mal schön.
Ich denke, der Vater ist schlichtweg nicht in der Lage eine gewisse Regelmäßigkeit beizubehalten. Wahrscheinlich ist das noch nicht mal böse Absicht, oder Verantwortungslosigkeit, sondern liegt an seinen Depressionen.
Für die Kinder ist es immer wieder enttäuschend. Vielleicht solltest Du ihnen erklären, dass Papa sich nicht so gut an die Vereinbarungen halten kann, weil er Depressionen hat: "Papa fühlt sich oft schlecht, ist niedergeschlagen und traurig. Das nennt man Depressionen und die machen krank (alternativ: das ist eine Krankheit). Man kann diese Krankheit nur nicht so sehen wie z.B. Windpocken, sie ist aber trotzdem vorhanden."
Vielleicht noch verbesserungsbedürftig 🙂
Wenn die Kinder wissen woran sie sind und auch verstehen woran es liegt, können sie auch besser damit umgehen.
Willst Du es nicht mit den Depressionen erklären, bleibt Dir vielleicht noch: "Es gibt Menschen, auf die man sich verlassen kann (bei Heinzi weißt Du ja, wenn der was verspricht, dann hält er es auch) und es gibt Menschen, auf die man sich eben nicht so gut verlassen kann (Gerdi hat dir schon so oft was versprochen, und wie oft hat sie sich nicht dran gehalten...?) So ist das eben auch mit Deinem Papa. Die Menschen sind halt unterschiedlich."
Die Kinder sollten wissen, dass sich ihr Vater nicht so um sie kümmern kann, wie es sein sollte. Den Vater in Schutz nehmen (das hast Du weiter oben geschrieben), ist völlig sinnlos und gibt den Kindern u.U. das Gefühl, es liegt an ihnen (er liebt uns nicht, weil wir schlecht sind). Sind sie sauer, wütend oder traurig über das Verhalten des Vaters, dann sind sie es eben. Gefühle sind immer richtig. Fang die Kinder auf, mehr kannst Du nicht tun. Bestärke sie darin ihrem Vater zu sagen, wenn ihnen etwas nicht paßt – wertfrei.
LG
sky
Je mehr Käse, desto mehr Löcher. Je mehr Löcher, desto weniger Käse. Daraus folgt: Je mehr Käse, desto weniger Käse