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Bewerbung ohne Nachweise?

 
 juno
(@juno)
Schon was gesagt Registriert

Hallo liebes Forum,

ich bewerbe mich grade. Ansich eine lösbare Aufgabe, abgesehen von "machtmanhiernocheinkommaoderschreibtmanbetreffhinmitwelcherschriftart" diese Klippe scheine ich aber gemeistert zu haben. Nun gibt es aber ein neues Problem:

Mein Exmann hat, als er vor 6 Jahren auszog, unseren gemeinsamen Ordner Privates mitgenommen (und so vieles andere auch) und sich seither nicht bereit gezeigt, diverse Dokumente wieder herauszugeben. Er behauptete, als das vor Gericht in anderem Zusammenhang angesprochen wurde, erst, dass er ihn nicht habe, dann, dass das Zeug verloren gegangen ist und schließlich gab er mir auf Druck des Richters einige Dokumente in beklagenswerten Zustand zurück, z.B. ein voll abgenudeltes Abiturzeugnis und ein zerrissenes Zeuignis der Ausbildung. Da graust sich jeder potentielle Chef.... :phantom:

Einige Nachweise meines bewegten Lebens konnte ich mir wieder besorgen, aber z.B. mein Studienbuch, Zeugnisse diverser Arbeitgeber (hab ne Weile freiberuflich gearbeitet) und auch Fortbildugsnachweise nicht.

Meine Frage nun: Kann ich "Stationen" in den Lebenslauf schreiben, die ich aufgrund der Sturheit meines Ex nicht nachweisen kann? Soll ich das gar thematisieren? Oder hab ich dann gar keine Chance? (Ne katholische Schule hat am Tel gleich gesagt, dass sie geschiedene eh nicht einstellen.... :mad2: )
Wie würdet ihr sowas formulieren? Und was mach ich mit den versauten Originalen? Selbst in der Kopie würd ich mich nicht einstellen....

Ich ärger mich grad echt, immer wieder, selbst Jahre, nachdem das Schlimmste ausgestanden ist, der Umgang mit den Kindern halbwegs funktioniert, eine große Gelassenheit sich breitmacht: :knockout: ...hört das nie auf??

gruß
juno

[Editiert am 21/1/2006 von juno]

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 21.01.2006 15:02
(@taccina)
Registriert

Hallo Juno,

ich bin in ungefär der gleichen Lage.
Mein EX hat mit vorheriger Ankündigung per SMS alle meine Unterlagen vernichtet.

Ein paar meiner Unterlagen konnte ich mir dann wiederbeschaffen , in dem Ich damaliger Schulen bzw Arbeitgeber angeschrieben habe und gebeten habe, mir meine Zeugnisse nochmals zuzusenden.

Leider existeieren die meisten Firmen, bei denen ich gearbeitet habe nicht mehr.
Somit konnte ich mir nur mein Ausbildungszeugnis und ein Arbeitszeugnis neu beschaffen.

Wie ich mich bewerbe???
Oh Gott... jedesmal wenn ich ne BEwerbung weg schicke überkommt mich eine Peinlichkeit.
Ich denk dann immer: Was soll dieser Arbeitgeber denken, wenn er sich meine unvollständigen BEwerbungsunterlagen ansieht.
Die "Quittung" kommt dann auch meist gleich Postwendent: Absage!

Klar! Bei den heutigen Massen die an Bewerbungen eingehen bei den Arbeitgebenr, picken die sich dann schon die vermeintlich "ordentlichen" Menschen raus.....wenn man die Unterlagen nicht zusammen hat, wird man gleich als unordentlich abgestempelt.

Sorry, muss ich da leider sagen...das hat mein EX sich dann selber verbockt...
Wenn ich keine Arbeit finde, weil er meine Unterlagen vernichtet hat, dann muß er eben um so länger Unterhalt zahlen...

Liebe grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 15:14
(@Aniram)

Ich bin mir jetzt selbst nicht sicher ob mein Vorschlag saublöd
ist aber...

...könnte man nicht mit ein paar schlichten Worten und natürlich
ohne über den Ex herzuziehen, da wo nichts Nachweisbares mehr
vohanden ist, erklären warum das so ist ?

Oder würde das erst recht ein schlechtes Licht auf den Bewerber
werfen ?

Weil ich denke mal logisch:

Wenn mir die Bewerbung als Arbeitgeber grundsätzlich zusagt
und ich ein gutes Gefühl habe, dann lasse ich es doch darauf
ankommen.

Ich bilde mir außerdem ein, das Menschen die schon etwas
erlebt haben und durch die Schule des Lebens gegangen sind,
nicht mehr alles als selbstverständlich nehmen und gerade
deshalb gute und zuverlässige Mitarbeiter sein können.

Wie gesagt, sicher bin ich mir auch nicht und vielleicht sehe
ich da auch etwas blauäugig, aber eine Überlegung ist es doch
wert, oder ?

Gruß

Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 15:34
 juno
(@juno)
Schon was gesagt Registriert

genau aniram,

eben das hab ich mir auch überlegt, bin mir aber sehr unsicher deshalb.

Denn wie tacchina schon schreibt: vielleicht nehmen die Chefs lieber ordentliche Menschen? Bin ich eigentlich, und eigentlich kann ich nix dafür. Hab aber auch schon von erfahrenen Berwerbern geraten bekommen, nie zu sagen , dass ich alleine mit den Kindern bin und schon gar keine privaten Geschichten, wie eben Gerichtssachen wie Scheidung und so...

vielleicht wieß hier ja eben jemand, wie Chefs denken. In meiner Branche gibts gottseidank keine so Personalchefs, da landen die Bewerbungen gleich beim Rektor.

@tacchina
das macht nicht gerade Mut, aber ich komm mir schon nicht mehr so seltsam vor....so als einzige ohne Vergangenheit...

gruß juno

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 21.01.2006 15:43
(@taccina)
Registriert

Hallo Aniram, hallo Juno

ich denke nicht das das eine gute Lösung wäre.
So wie Juno schon sagt, ist es erstens schlecht, gleich in der BEwerbung zu schreiben das man alleinerziehend ist und zweitens mit persönlichen Sachen anfangen würde ich auch nicht.
Man wird dann gleich in eine Schublade gesteckt und bekommt den alt bekannten Brief nach Hause: Absage!

Klar wir können nicht dafür, aber soll man den schreiben?
Etwa: "...im zuge einer Scheidung verloren gegangen".....
Aber wie sollen die denn verloren gehen? Selbst bei einer Scheidung.....
Beim lesen denken die dann gleich: "Ah, alle Fehler anderen in die Schuhe schieben" so nach dem Motto, wenn der Bauer nicht schwimmen kann, dann ist die Badehose schuld.
Man kann ja schlecht den ganzen Ablauf dahin schreiben, warum die Unterlagen fehlen und nicht mehr aufzutreiben sind.
Und da es sich eben um eine schriftliche Bewerbung handelt und der Chef nur das Stück Papier in der Hand hat, landet dies dann schnell im Papierkorb.

Als einzige Möglichkeit she ich dann noch, sich die Papiere die man hat, untern Arm zu schnappen und gleich persönlich zu den Firmen zu gehen, bei denen man sich bewerben will.
Manchmal hat man glück und man wird gleich zum Chef durchgelassen...
Da kann der Chef sich dann auch seinen persönlichen ersten Eindruck machen, der viel mehr Wert ist als ein paar ZEilen und ein kleines Foto!
Dort könnte man dann auch kurz erläutern, wieso weshalb und warum..und der Chef könnte dann auch gleich eine Frage dazu stellen, wenn er eine hat ....aber bei einer schriftlichen BEwerbung würde ich das komplett lassen...der Chef schreibt Dir dann sicher keinen Brief zurück in dem er Dir erstmal ein paar Fragen stellt, bevor er Dich zum Bewerbungsgespräch einläd.

Liebe Grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 15:59
(@Aniram)

@Taccina

Du hast bestimmt recht aber ich habe ja befürchtet, dass
das "saublöd" sein wird, was mir da im Kopf herumschwirrt.

Schade 🙁

Gruß

Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 16:10
(@taccina)
Registriert

@tacchina
das macht nicht gerade Mut, aber ich komm mir schon nicht mehr so seltsam vor....so als einzige ohne Vergangenheit...

gruß juno

Tja Juno....man lernt auch damit zu leben...wenns auch nicht immer leicht ist

"Als erstes geht Deine VErgangenheit drauf...werde heute noch damit anfangen. Stück für Stück. Und ich werde es ganz langsam genießen"

Mit dieser SMS wurde meine Vergangenheit von meinm EX ausgelöscht.
Keine Unterlagen, keine Bilder, keine Erinnerungen an längst verstorbene liebe Menschen mehr....

Es gibt eben Psychopaten auf dieser Welt.

Aber wenn mein Ex sich damit besser fühlt......
Dann darf er aber auch nicht motzen, wenn ich keinen Job finde und er solange zur Kasse gebeten wird...

Kopf hoch...irgendwann kommen auch wieder bessere Zeiten....
Ich frag mich zwar auch manchmal, wie lange das noch so gehen soll, gebe aber die Hoffnung nicht auf!

Liebe Grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 16:12
(@Austausch-Mann)

@ juno:
Da sieht man mal wie es sein kann. Ich habe meiner Frau alle Unterlagen und AKten in hervorragendem Zustand (jedes Zeugnis ohne Knick in einer Klarsichtfolie im Aktenordner) übergeben. Sogar Dinge wie die Geschenkeliste unserer Hochzeit sowie alle Rechnungen für gemeinsame Urlaube usw. Außerdem habe ich Ihr mehrere CDs mit ihren persönlichen Daten/Dateien sowie einige tausend Digitalfotos gebrannt. Sie hat trotzdem gemeckert und sieht sich darin bestätigt, dass ich ein "Bürokrat" bin, ich würde alles immer so genau nehmen. Das sei mit mit ein Grund für unsere Trennung. Naja, dafür waren alle unsere Geldanlagen, Versicherungen und andere Verträge immer wasserdicht, gerade weil ich es so genau nehme.

Zu Deiner Situation: Ich habe in leitender Funktion selbst schon einige Personalauswahl-Vorgänge von der einstellenden Seite her erlebt, außerdem diverse Seminare zum Thema Personalauswahl, Vorstellungsgespräche als Arbeitgeber, Führung, Coaching etc. besucht. Ich glaube also, mich da relativ gut auszukennen.

Grundsätzlich gilt:

Deine Bewerbung muss sich von den anderen 100 aus dem Stapel abheben. Sei nicht die 100. die schreibt: "Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit bewerbe ich mich...bla..bla." Lass Dir etwas außergewöhnliches einfallen. Eine schöne Mappe vielleicht. Oder sende Deine Bewerbung als Powerpoint-Präsentation auf CD mit einem dem Beruf angepassten Layout des Covers.

Je nach Beruf in dem Du Dich bewirbst, kannst Du eher korrekt oder kreativ sein.

Zum Beispiel kannn die Bewerbung als Friseurin eine aufkelebte Haarsträhne enthalten mit dem Satz: "Sie müssen motiviertes Personal nicht länger an den Haaren herbeiziehen!".
Wichtig ist, authentisch zu bleiben. Gebe keine Unwahrheiten an, behaupte nicht, dass Du Hobbys hast, die Du gar nicht hast etc. Wenn Du irgendwo lügen müsstest, lass den Sachverhalt weg. Denn: Ein erfahrener Mensch auf der anderen Seite beim Vorstellungsgespräch versteht es, sehr geschickte Fragen zu stellen und er merkt, wenn Du lügst oder Dir etwas unangenehm ist. Er prüft auch, ob Inhalt der Bewerbung und Aussagen im Gespräch zueinander passen.

Achte genau darauf, dass Du (abgesehen von den Zeugnissen) keine Lücken im Lebenslauf hast. Wenn Du mal arbeitslos warst, schreibe nicht "arbeitslos" sondern mindestens "arbeitssuchend", aufgrund fehlender Zeugnisse kannst Du ja auch unter Umständen, die eine oder andere Lücke dadurch schließen. Wenn man "1 Jahr Auszeit in Spanien" angibt, sollte man sich dort schon sehr gut auskennen und auch spanisch sprechen" 😉

Übe Situationen die beim Vorstellungsgespräch auftreten können, mit jemandem dem Du vertraust und auch vor dem Spiegel. Stell Dir vor, Du bekommst im Vorstellungsgespräch folgende Frage gestellt: "Liebe Frau Juno, ich habe heute 6 Vorstellungsgespräche für diese Stelle zu führen. Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?" Klingt vielleicht erstmal hart, aber: Beantworte Dir selbst diese Frage! Andere Fragen, die Du jederzeit beantworten können solltest: Was hat Ihnen denn bei der Tätigkeit in Firma xy am besten gefallen? Warum verließen Sie dieses Unternehmen? Was schätzt eine gute Freundin an Ihnen? Was können Sie sehr gut/ was liegt Ihnen? Was können Sie nicht oder was machen Sie eher ungern? Warum?

Auf die Fragen, was man nicht kann oder mag, sollte man natürlich möglichst etwas (wahres) antworten, das möglichst NICHTS mit der zu besetzenden Stelle zu tun hat. Beispiel: "Ich kann kein Englisch, das störte mich immer im Urlaub." kann man ruhig loswerden, wenn es um eine Anstellung als Hausmeisterin einer kleinen Grundschule geht. Wenn man sich auf einen Bürojob bewirbt, solle man fehlende Englischkenntnisse möglichst nicht erwähnen, wenn seitens der Stellenausschreibung oder des Gesprächspartners nicht explizit danach gefragt wird.

Bewirbt man sich zum Beispiel als Buchhalterin kann man aus einer negativen Darstellung sogar etwas gewinnen. Beispiel: "Ich habe einen Ordnungsfimmel, meine Tocher sagt immer, dass ich ihr Zimmer nicht so perfekt aufräumen soll." Hier stellst Du also dar, dass Du ein ordentlicher korrekter Mensch bist und außerdem, dass Du auch Aufgaben ungefragt übernimmst. Vom "freiwilligen" Aufräumen des Kinderzimmers kann der Einstellende evtl. darauf schließen, dass Du auch in der Firma selbständig erkennst, wenn etwas zu tun ist. In einem kreativen Job, wäre diese Äußerung natürlich kontraproduktiv.

Sei jederzeit selbstbewusst! Bei einer Einstellung geht es nicht um Chef oben und Mitarbeiterin unten. Es geht darum, dass beide Seiten eine Beziehung, ein Arbeitsverhältnis eingehen möchten. Es gilt herauszufinden ob beide Seiten zueinander passen oder nicht. Vielleicht entscheidet der Arbeitgeber für sich, dass Du nicht zu ihm passt. Anderswo passt Du vielleicht aber ganz genau. Umgekehrt kannst Du auch feststellen, dass Dir der Arbeitgeber nicht passt. Der Einstellende eines Unternehmens muss auch immer das Umfeld der zu besetzenden Stelle berücksichtigen. Er beurteilt zum Beispiel, ob Du zu den dort vorhandenen Kolleginnen und Kollegen passt, unabhängig von Deiner fachlichen Qualifikation. Wenn Du eine Absage erhältst, rufe den Entscheider an und erkläre ihm dass Du aus jeder Lebenssituation lernen willst. Bitte ihn, Dir zu sagen, warum er sich nicht für Dich entscheiden konnte. Das kommt gut an, und vielleicht bekommst Du die Stelle dann doch noch. Auf jeden Fall bekommst Du so Feedback um es beim nächsten Mal besser machen zu können.

Bezüglich der fehlenden Zeugnisse: Du solltest das in jeder Bewerbung ausdrücklich erwähnen. Denn sonst landet eine unvollständige Bewerbung, wenn sie nicht ansonsten besonders gut auffällt, im Stapel "Absagen".

Zwei Dinge solltest Du tun:
1) Versuche zu allen Unternehmen Kontakt aufzunehmen um eine Zweitschrift/ Neuausstellung des Zeugnisses zu erhalen
2) Von den vorhandenen Zeugnissen, die in schlechtem Zustand sind, machst Du trotzdem eine Kopie. Wenn die Kopie nicht mehr lesbar ist, schreibst Du den Text auf ein gesondertes Blatt ab und heftest es vorne drauf
3) Wenn kein Zeugnis mehr zu beschaffen ist, sorge für Ersatz. Schreibe pro Stelle die das betrifft eine Art "eigenes Zeugnis". Es sollte drinstehen: Kurzbeschreibung des Unternehmens, Bezeichnung der Stelle - und dann halt alles was Du gemacht und geleistet hast. Stelle das möglichst positiv dar, aber übertreibe nicht.

Auf jedem dieser Texte aus Punkt 2 würde ich oben den Satz schreiben: "Der Originalbeleg wurde leider durch Fremdeinwirkung beschädigt, dieses Dokument erhalten sie als Ergänzung zur beigefügten Kopie." und bei den "Zeugnissen" aus Punkt 3: Der Originalbeleg wurde leider durch Fremdeinwirkung vernichtet. Dieses Dokument erhalten Sie als Ersatz." Bezeichne die Fremdeinwirkung nicht näher. Mache das erst beim Vorstellungsgespräch und dann entsprechend der Wahrheit. Erwecke aber nicht den Eindruck, dass Dein Mann sich immer um alles gekümmert hat und er deshalb die Akten hatte. Stelle klar, dass er die Akten heimlich genommen und beschädigt bzw. vernichtet hat.

Ach ja, was mir beim Schreiben sehr schwer fällt, was Du aber fürs Vorstellungsgespräch beachten solltest: KISS (Keep it short and simple). Will sagen: Beantworte die Fragen Deines gegenübers möglichst klar und relativ kurz, jedoch niemals nur mit "ja" oder "nein".

Viel Erfolg!

@ taccina: Du wirst Dich nicht Dein Leben lang darauf ausruhen können, dass Dein Ex alles verbockt hat. Ein Arbeitgeber will Menschen sehen, die Ihr Leben selbst in der Hand haben. Keine die das Negative immer auf andere oder unglückliche Umstände projizieren. Man darf sich nicht selbst einreden, dass man für alles nichts kann, der ... oder die ... seien Schuld.
Es gibt viele Situationen in die man in seinem Leben kommen kann. Oft durch andere! Aber rauskommen aus den Situationen muss man immer selbst. Glaube an Dich und Deine Stärken, Du bist verantwortlich für Dich und Dein Handeln, nicht Dein Ex oder sonst wer.

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 16:26
(@taccina)
Registriert

Hallo Austausch Mann

Deine Tips finde ich klasse.
Ich werde sie in meinen nächsten Bewerbungen beherzigen.
Mal shen ob es erfolg bringt!
Gewußt wie...*lach*

Ich wollte mit meinem Post ja auch nicht sgen das ich mich darauf ausruhe....
Im Gegenteil.
Ich bewerbe mich immer wieder und geb auch nicht auf. Wenns auch manchmal nicht leicht ist weiter zu machen, so finde ich irgendwo dann doch wieder die Kraft.

Übrigens arbeite ich auch. Zwar im Moment nur auf 400€ als Buchbinderin, aber immerhin etwas.
Dabei muss ich ssagen, das da die Firma auf mich zu gekommen ist., weil ich dort schon mal eine Zeit aus Aushilfe gearbeitet habe.
Sie wissen also das ich mein Fach beherrsche und auch ohne Zeugnisse meine Arbeit vernünftig mache und mich auch gut mit meinen Kollegen versteh.

Wie gesagt, wenn ch mich aber weiter bewerbe, werde ich Deine Tips beherzigen.

Liebe Grüße Taccina

[Editiert am 21/1/2006 von Taccina]

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 16:37
(@Aniram)

Hallo Austausch-Mann !

Ich kann mich Taccina nur anschließen.

Ich war schwer begeistert von Deinen Ausführungen. Darüber
gesprochen wird immer, aber es einmal so detailliert und an-
hand von Beispielen aufgelistet zu bekommen, ist eine feine
Sache.

Ich muss zugeben, das ich damit glücklicherweise keine
Erfahrungen habe und es höchst unwahrscheinlich ist, das
ich in diese missliche Lage noch kommen werde.

Und zu meiner Zeit (klingt als wäre ich ÜHU, bin ich aber
nicht 😉 ) war das noch nicht üblich. Da ist man einfach und
schnurstracks direkt ins Personalbüro marschiert und das
war es dann auch schon. So habe ich das schon mit nicht
ganz 15 Jahren gehalten und den Personalchef in Grund und
Boden geredet, um den Ferialpraxisjob zu bekommen, für den
er mich noch für zu jung hielt. Aber das waren andere Zeiten
- leider !

Auf alle Fälle habe ich mir Deine Ausführungen ausgedruckt
und sie in meiner Dokumentenmappe verstaut. Wer weiss,
vielleicht können es mal meine Nichten oder sonst jemand
gut brauchen.

Vielen Dank also !

Gruß

Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 16:57




 juno
(@juno)
Schon was gesagt Registriert

Super super super

ich danke dir, austauschmann... :luxhello: :luxhello: :luxhello: :luxhello:

das sind ja mal richtig konkrete tipps.....

fang gleich an zu tippern und werde meinen samstag mit rekonstruktionsarbeit verbringen. viellecht sollt ich danach - ganz ehrlich - reinschreiben, dass ich einen hang zur archäologie hab? 😉

hmmm, ich bewerb mich als lehrerin (deutsch geschichte, gemeinschaftskunde) in einer breufsschule....wie heb ich mich denn da um himmelswillen kreativ von den anderen ab?????? mit einer ballade über eisenverhüttung? oder mit einem bild von charlie chaplin aus moderne zeiten vorne drauf? naja das ist wohl kitschig....

und mir überlegen, was ich nicht so gerne mache und was dann direkt gut kommt ....

und der tipp mit dem selber hingehn ist echt klasse, das mach ich einfach.

könnt ich a bisserl was von deiner "bürokratenmentalität" abhaben? :red: hier auf meinem schreibtisch regiert das chaos

danke nochmal
juno

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 21.01.2006 17:08
(@taccina)
Registriert

Hallo Marina,

ja so kenne ich das auch noch.
Ich bin einfach mit meinen Papieren unterm Arm los und bin ohne jegliche Vorankündigung einfach irgendwo rein maschiert.
Paralell dazu habe ich zwar noch schriftliche Bewerbungen geschrieben, aber da hatte ich eigentlich nie so wirklich Erfolg mit.

War auch bei meinem jetzigem Job so..
Ich hab ne Anzeige in der Zeitung gelesen, hab mir meine Papiere (die paar die ich dann habe) geschnappt und bin einfach hin.

Der PErsonalchef war nicht da.
Ich wurde dann aber zum Abteilungsleiter gebracht.

Auf Grund meiner mangelden flexibilität (in meinem Job sollte man normalerweise auch Spätschicht und Nachtschicht arbeiten können), wollte mein Chef mich erst nicht einstellen.
Aber ich hatte mir mein Ziel gesetzt, dieses Büro nicht eher zu verlassen, bis ich nicht wenigstens nen Probetag angeboten bekam.
Also blieb ich eisern auf meinem Hintern sitzen und jedesmal wenn der Chef dann sagte: "ie können ja mal in abständen von 2 Wochen anrufen, ob wir was pasendes für sie haben" konterte ich darauf: "Ich kann auch gerne schon am Monatg mal Probearbeiten kommen"
Irgendwann hat mein Chef das wohl so genervt, das er mir nem Arbeitsvertrag in die Hände drückte und sagte das ich dann Monatg kommen soll.

Das war mein erster Erfolg...

Da konnte ich ihm dann beweisen, das ich mich in dem Fach auskenne (bin zwar Druckerin, aber der Job des Buchbinders ist ja auch in der Branche) und ich nicht zu faul bin zum arbeiten und ich mich auch an alle Aufgaben dran gebe und sie ordentlich erledige.

Mein "Lohn" dafür war dann, das ich auch eingestellt wurde, obwohl ich im Prinzip viel zu unflexibel für die Firma bin.
Ich kann "nur" von 7:30-13:15 arbeiten. Und das ist mittlerweile auch voll ok für meinen Chef.
( meine anderen Kollegen auf 400€ Basis fangen um 6 an und hören um 14:15Uhr auf....ich bin die einzige die diesen "Sonderbonus" hat)

Der Nachteil bei der Firma ist, das sie niemanden mehr auf Festeinstellung einstellen.
Nur noch 400Euro Kräfte.......
Bei denen hat man keine Verpflichtungen und wenn grad nix zu tun ist, müßen sie zu Hause bleiben und kosten der Firma dann kein Geld...

Aus Arbeitgebersicht kann ich das ja verstehen....aber aus Arbeitnehmesicht ist das schon vollkommen schei*e

Liebe Grüße Taccina

[Editiert am 21/1/2006 von Taccina]

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 21.01.2006 17:14
(@ansca)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Juno!

Das Problem mit den durch Ex vernichteten Unterlagen hab ich auch... und auf die Zweitschriften wart' und wart' und warte ich noch immer.

Was immer ganz gut funktioniert hat (falls die Zeit zum Selbstvorbeikommen mal nicht reicht ): einfach anrufen (sich ggf. bis zum zuständigen Personaler durchfragen, EISERN bleiben und nicht abwimmeln lassen!), denen erklären, dass die Unterlagen perdu sind, Du Dich um Zweitschriften bemühst, jedenfalls von den noch existierenden Firmen, und anbieten, dass Du einen zusätzlichen Lebenslauf schickst, in dem Du bei allen beruflichen Stationen in kurzen Stichpunkten dazuschreibst, was genau Deine Tätigkeiten waren.
Die meisten schlagen dann eh von selber vor, dass Du einen entsprechenden Hinweis im Anschreiben machen sollst - anderenfalls teil es Ihnen von Dir aus mit, schön als Frage formuliert, "es ist Ihnen doch recht, wenn ich..." 😉
Vorteil:
Du hast schon mal einen Aufhänger (das Telefongespräch nämlich)
Du kannst Dich im Anschreiben nochmal auf das nicht von Dir verschuldete Fehlen der Unterlagen beziehen, ohne ausführlich werden zu müssen
Du fällst somit net automatisch in die "Schlampinchen-Schublade"

Wer arbeitslos gemeldet ist, sollte auf jeden Fall beim zuständigen SB nach der Möglichkeit von Trainingsmaßnahmen zur Wiedereingliederung (so ähnlich heißt's, die wissen im Allgemeinen aber was gemeint ist) fragen, ob's das heute bei Hartz noch gibt weiß ich aber nicht genau *schäm* - jedenfalls ist das eine Wurscht, mit der sich beim AG zu winken lohnt.

Eine Idee, wie sich eine Bewerbung für Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskude kreativ verpacken läßt, hab' ich allerdings auch net... *g* (obwohl ich persönlich den Charlie vorne druff nicht übel fände *lach*)

Viele liebe Grüße und vor allem : VIEL ERFOLG! *daumendrück* an alle!

ansca

AntwortZitat
Geschrieben : 23.01.2006 22:21
(@Austausch-Mann)

Hallo nochmal,

erst einmal danke für die Komplimente.

Mit dem "einfach mal hingehen" oder "einfach mal anrufen" kann man sich bei kleineren, inhabergeführten Unternehmen Erfolg ausrechnen. In größeren Unternehmen, die ständig mehrere Stellen ausgeschrieben haben, geht das den Leuten aber auf die Nerven. Es wird sich dort niemand zu 20 oder mehr Leuten die jeden Tag anrufen, die Stelle raussuchen und sich Notizen machen. Ausnahme: Wenn in der Stellenausschreibung steht: "Herr/ Frau xy beantwortet Ihnen gerne Fragen." Hier sollte man unbedingt vorher anrufen. Aber nicht "einfach so", sondern gut vorbereitet. Es ist davon auszugehen, dass in diesem (erwünschten) Telefonkontakt schon sehr viele Notizen gemacht werden. Dieser Anruf ist sozusagen ein erstes Vorstellungsgespräch (!). In der Regel rufen die Menschen nämlich wirklich "einfach mal kurz an", sind wenig oder gar nicht vorbereitet und somit "ehrlicher und spontaner" als wenn sie dür "das" Vorstellungsgespräch geübt und sich innerlich darauf eingestellt haben.

Ganz wichtig : Die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch. Versuche im Vorfeld einige Informationen über das Unternehmen zu sammeln und zu wissen (www). Zum Beispiel: Anzahl Mitarbeiter, Standorte, Umsatz, Gewinn, Branche, spezielle Produkte/ Dienstleistungen. In der Regel wird man beim Gespräch gefragt, warum man sich "ausgerechnet" bei diesem Unternehmen beworben hat. Hier sollte man schon etwas positives für das Unternehmen benennen können. Zum Beispiel, dass man einen interessanten Artikel in der Zeitung/im Internet/ sonstwo gelesen hat, sich daraufhin die Internetseite angeschaut hat. Dort hat man gesehen, dass das Unternehmen seit 1850 am Standort ist, eine kontinuierliche Mitarbeiterentwicklung hat und bla bla bla..und weil man ja gerade eine neue Herausforderung sucht, hat man auch mal "Jobs" angeklickt... usw...
Schlecht wäre hingegen zu sagen: "Es ist schon meine 137. Bewerbung. Ich bewerbe mich halt überall, irgendwo wird es schon klappen..."

Beim Vorstellungsgespräch, gerade wenn es im Büro des Einstellenden stattfindet, kann man auch schnell Punkte sammeln und verwerten. Kleidung, Frisur, Zustand Schreibtisch/ Aktenordner, Bilder, Poster, Pokale, Vereinswimpel, Jacke, Tasche, EDV-Ausstattung, Zigaretten /Aschenbecher/Essen/Getränke auf dem Tisch, Ehering ja/nein, Pflanzen etc. können sehr viel über die Person UND das Unternehmen sagen.

Wenn man im Vorfeld die E-Mail-Adresse oder den Wohnort des Einstellenden kennt kann man das auch mal über google und Konsorten laufen lassen. Evtl. hat sich diese Person im einen oder anderen Forum oder auf der Interneseite seines Heimat-Fußballvereins verewigt und man kann daraus lernen, wie dieser jemand tickt. (Das gleiche gilt übrigens umgekehrt für die eigene E-Mail-Adresse, also vorsicht).

Vorsicht bei der Frage nach Hobbys! Die Frage lautet: "Wir möchten Sie gerne auch als Persönlichkeit einschätzen können, schließlich ist uns neben den fachlichen Qualifikationen wichtig, dass sie auch menschlich zu den anderen Mitarbeitern in diesem Team passen. Was machen Sie denn so in Ihrer Freizeit? Hier sollte man möglichst keine festen Verpflichtungen erwähnen. Beispiel: "Ich bin begeisterter Camper, habe einen Dauerplatz für meinen Wohnwagen. Jeden Freitag Abend fahre ich die 80 km nach xxx-Stadt und verbringe dort meine Wochenenden bis Sonntag. Seit 1991 habe ich kein Wochenende ausgelassen." Die Frage sollte aber (neben dem genannten Zweck) vielleicht (auch) dazu beitragen, herauszufinden, ob jemand ohne Probleme bereit ist, mal das eine oder andere Wochenende zu arbeiten. Würde man direkt fragen: "Ihnen macht es doch sicher nichts aus, einmal den einen oder anderen Samstag zu arbeiten?", würden 98% der Bewerber behaupten, dass sie selbstverständlich bereit sind am Wochenende zu arbeiten. Beim erwähnten Beispiel müsste man davon ausgehen, dass dieser Bewerber wenig Eigenmotivation für Wochenendarbeit mitbringt.

Auf die "abschließende" Frage des anderen: "Haben Sie noch Fragen?" sollte man nie "nein" sagen. Überlege im Vorfeld des Gesprächs oder während dessen 1-2 Fragen, die sich explizit auf die ausgeschriebene Stelle/ das Unternehmen beziehen. Bei der Verabschiedung/ direkt vor dem Händeschütteln fragen: "Wann höre ich von Ihnen?" oder "Darf ich mich am (bestimmten Tag nennen) melden". Das signalisiert nochmals Interesse und außerdem baut das einen positiven Druck auf. Und man bekommt entweder ein ja oder eine Info wann voraussichtlich die Entscheidung fällt. Das ist besser als "Wir melden uns..." denn da sitzt man vielleicht 4 Wochen auf glühenden Kohlen...

die speziell benannte Stelle "Leherin" scheint mir eine echte Herausforderung. Ich werde mir da mal die Tage was "abhebendes" einfallen lassen.

So, das war es für heute. Mal sehen, was sich hier noch entwickelt 🙂

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2006 00:16
(@ansca)
Schon was gesagt Registriert

Hi Austausch-Mann!

So ("anrufen und dann sieht man schon...") hatte ich's eigentlich nicht gemeint, das "einfach so" bezog sich auf das "Übern-Schatten-Springen" nach stundemlangen das Telefonumschleichen, nicht auf mangelnde Vorbereitung 😉
Auch was die Anmerkungen zur Betriebsgröße betrifft: Zugegeben hat sich diesbezüglich bei mir Betriebsblindheit im Vorgehen eingeschlichen, nachdem ich mich hauptsächlich bei kleineren Firmen beworben hatte und das Verfahren da gut gefunzt hat.

Also vielen herzliche Dank für Deine Supertipps aus Personalersicht und die notwendigen Ergänzungen! 🙂

Wäre es ein sehr verwegener Gedanke für die Bewerbung als Lehrerin sozusagen als "Arbeitsprobe" ein erstelltes Arbeitsblatt für die Schüler oder was in der Richtung beizulegen? Oder ist das eh üblich?

Liebe Grüße!

ansca

edit wegen Katz' auf Keyboard mit "entsprechennnnnndeeeennnFflogen" *g*

[Editiert am 23/1/2006 von ansca]

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2006 00:52
(@hualan)

Hi @all,

vielleicht kann ich auch noch ein paar Kleinigkeiten beisteuern.

Ebenso wie @Austausch-Mann hatte ich oft die Gelegenheit, bei der Pre-Selection von Bewerbern tätig zu sein.

IMHO ist ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium der "Lebenslauf".

Während es früher Usus war, eine lückenlose Chronologie (01.07.1980 - 31.08.1985 Dieses und Jenes bei Firma X, 01.09.1985 - 22.07.2005 Folgendes bei Firma Y) von der Schulbildung bis zum Beruf aufzulisten, hat es bei Arbeitgebern immer mehr Anklang gefunden, den Lebenslauf nach Qualifikationen zu sortieren.

Berufliche Qualifikation
An Top-Stelle sollte immer die 1.) Tätigkeit und/oder der 2.) Abschluss stehen, der die entsprechende berufliche Qualifikation nachweist, unabhängig davon, ob es die zeitlich letzte Tätigkeit war.
Dieses spart dem Personalchef die Zeit, sich aus dem Bewerbungstext und Lebenslauf darüber klar zu werden, ob der Bewerber überhaupt in die nächste Runde aufgenommen wird.

Weiterführende Qualifikationen
Berufliche Sonderqualifikationen wie Lehrgänge, Praktika, Fortbildungen u. ä. als nächste Überschrift erwähnen. Der Personalchef ist auf solche Punkte "eingelesen", je früher er sie findet, desto intensiver behält er sie im Gedächnis.

Beruflicher Werdegang/Ausbildung
An dieser Stelle können die Tätigkeiten untergebracht werden, die nichts mit der Qualifikation der gewünschten neuen Stelle zu tun haben.
Hier sollte eine zeitliche Aufzählung der Tätigkeiten (Monat/Jahr - Monat/Jahr, Firma, Tätigkeit) erfolgen.

Schulischer Werdegang
Kein Mensch interessiert sich dafür, wann genau jemand zur Grund- und später zur weiterführenden Schule gegangen ist. Diese Daten können entweder "grob" mit Jahreszahlen umriessen werden oder es wird nur der Zeitpunkt des höchsten Schulabschlusses genannt.

Sprachen
Je nach Wichtigkeit für den neuen Job sollten Sprachkenntnisse an dieser Stelle oder auch weiter oben aufgeführt werden.
Bitte nicht "unheimlich auf die Brause hauen", wenn man in Spanisch ein Bier oder in Italienisch einen Eisbecher bestellen kann.

Hobbies
Hier sind sich die Experten nicht einig, ich lege auf diesen Punkt gar keinen Wert. Sollte das Hobby jedoch zu dem erstrebtem Tätigsfeld gehören, sollte man dieses durchaus erwähnen.

Natürlich gehören alle persönlichen Daten mit in den Lebenslauf. Die Angabe zum korrekten Familienstand auch. Also ledig/geschieden/verh., nicht dauerhaft getrennt lebend.

Abschließend noch ein paar Worte zu fehlenden Unterlagen.
Im Zeitalter des Internets werden Zeugnisse u. ä. bei Online-Bewerbungen nicht mitgeschickt , um die Datenmenge zu reduzieren. Beim Vorstellungsgespräch sollten sie jedoch, soweit vorhanden, griffbereit sein.

Wichtig sind Unterlagen, die (Schul-/Uni-)Abschlüsse dokumentieren, wobei eigentlich nur der höchste Abschluss relevant ist.
Arbeitszeugnisse sind für die meisten Firmen nicht so sehr von Interesse, da sie im Allgemeinen "schön" geschrieben sind.
Ich selbst habe niemals ein Arbeitszeugnis mit einer Bewerbung verschickt.

Vorlagen für aktuelle Lebensläufe gibt es im Web, einfach mal ergooglen. Stil und Layout können dabei durchaus dem eigenen Geschmack angepasst werden. Es sollte jedoch stilistisch schon zum Bewerbungsschreiben passen.

Liebe Grüße
Hualan

[Editiert am 25/1/2006 von hualan]

AntwortZitat
Geschrieben : 25.01.2006 17:12
(@Austausch-Mann)

Hallo,

die Einstellungen von Hualan kann ich nur zum Teil nachvollziehen.

Der Lebenslauf gehört, wie ich auch finde, untergliedert nach (nur zum Beispiel)
- Schulbildung
- Ausbildung
- Weiterbildung
- Berufliche Tätigkeiten
etc.
Innerhalb dieser Rubriken aber auf jeden Fall chronologisch sortiert, das neueste oben. So kann der Leser die (kontinuierliche) Entwicklung des Bewerbers leichter erkennen.

Eine Bewerbung per E-Mail mit "chaotisch sortiertem" Lebenslauf als einzige Anlage würde ich sofort löschen. Wenn sich jemand nur 30 Sekunden Zeit für seine Bewerbung nimmt, sagt das schon alles.

Zu einer Bewerbung, egal ob klassisch oder online, gehören meines Erachtens immer Zeugnisse. Zumindest die vom Schulabschluss, ggf. Ausbildungszertifikat/ Gesellenbrief/ Meisterbrief/ Hochschulabschluss etc.

Die Arbeitszeugnisse unterliegen in Deutschland gesetzlichen Bestimmungen. Von daher sind sie sicher (fast) immer wohlwollend formuliert. Aber hierzu gibt es ja auch gewisse Regeln, um etwas schlechtes "wohlwollend" zu umschreiben. Ich behaupte einfach mal, dass ich (persönlich) anhand des Zeugnisses viel über den Bewerber und/ oder(!) über das ausstellende Unternehmen (und damit auch wieder über den Bewerber) erfahre. Je nach Gestaltung und Formulierung des Zeugnisses erkenne ich, ob es der "Handwerksmeister" geschrieben hat oder der Personaler eines Konzerns. Die Interpretation erfolgt entsprechend. Natürlich ist das Zeugnis alleine kein Grund für eine Einstellung/ Absage, aber es schafft mir u.a. die Möglichkeit, meine Fragen für das Bewerbergespräch entsprechend zu formulieren. Die daraus resultierenden Antworten ergeben dann ein Gesamtbild, das ich ohne das Zeugnis nie bekommen könnte.

Thema Online-Bewerbung: Das würde ich nur machen, wenn es ausdrücklich verlangt wird, oder wenn ich nicht richtig ernsthaft Interesse an der Stelle habe. In den meisten Unternehmen werden die Online-Bewerbungen, die die Erstauswahl (nach Fakten) des Personalbüros überstehen, auf einem (schlechten) Drucker ausgedruckt und dem Chef/Teamleiter/Geschäftsführer zusammen mit den klassischen Bewerbungen vorgelegt. Er hat nun zum Beispiel zwei Bewerbungen nebeneinander. Die eine ist ein loses Blätterwerk, gedruckt auf einem billigen 8 Jahre alten Tintenstrahler. Das Layout ist scheiße, weil das ganze eigentlich nicht zum Drucken gedacht war. Die andere Bewerbung ist gedruckt auf hochwertigem Strukturpapier, sie ist in einer stilvollen Mappe gekommen, der Bewerber hat ein Atelier-Passfoto beigefügt. Es ist mit Füller unterschrieben. Jetzt kommt es darauf an, denn in der Regel ist der wirkliche Entscheider nicht der Personaler.

Den ersten Eindruck hat man immer nur ein mal!

In diesem Sinne, wünsche ich allen noch einen schönen Abend sowie allen jobsuchenden Lesern viel Erfolg dabei.

AntwortZitat
Geschrieben : 26.01.2006 23:37
(@hualan)

Hi Austausch-Mann,

da scheinen 2 Meinungen grundsätzlich verschiedener Art zu sein.

Die Unter-Punkte der einzelnen Rubriken müssen chronologisch geordnet sein, das Neueste zuerst, da gebe ich dir Recht.

Generell scheint Stil und Aufbau wohl von Branche zu Branche unterscheidlich zu sein. In den Unternehmen, für die ich bis jetzt tätig war, wird die von mir angesprochene Art präferiert.

Online-Kurz-Bewerbungen sollten immer nur in den Fällen geschrieben werden, wo die Stellenausschreibung dieses explizit zulässt. Wahrscheinlich habe ich mich da etwas ungeschickt ausgedrückt.

Lieben Gruß
Hualan

AntwortZitat
Geschrieben : 27.01.2006 15:33