Bin ich die böse Ex...
 
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Bin ich die böse Ex?

 
(@chaosmami)
Schon was gesagt Registriert

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ich bekomme hier Antwort von vielen Männern/Vätern  😉

Mein Problem: Ich habe vor ziemlich genau einem Jahr meinem Mann gesagt, dass es das beste ist, wenn wir uns trennen. Außer unserem Haus und den zwei Jungs (10 und 11) haben wir keine Gemeinsamkeiten mehr und streiten uns nur noch. Mehr oder weniger zähneknirschend hat er zugestimmt. Zum Wohl der Kinder wollten wir erstmal weiter im Haus wohnen, er im OG, ich mit den Jungs im EG. Eigentlich mag ich meinen Mann ja schon noch, als Freund, aber wirklich nicht mehr als Mann..., deswegen wollte ich auch nie die "böse Ex" sein.
Er hat mir damals das Kindergeld zugestanden und 400 Euro und übernimmt die Kosten fürs Haus. Zu der Zeit hatte ich auch noch einen 400-euro Job bei McDonalds. Leider hat er sich sehr von uns zurückgezogen. Er wollte sein "neues" Leben spontan leben und hat sich nur um die Kinder gekümmert, wenn es ihm passte. Da ich in der Arbeit auch oft Nachtschicht hatte, hat er mir zugesagt, in der Zeit auf die Jungs aufzupassen. (Das war dann sein Umgangsrecht  haha) Nur leider kam es immer häufiger vor, dass er kurzfristig (12 Stunden vor Arbeitsbeginn) abgesagt hat und ich dann auf die Schnelle ein Kindermädchen finden musste. Darunter haben natürlich die Kinder gelitten. Also hab ich zu Beginn der Ferien (ich wusste echt nicht, wie ich die Ferien auf die Reihe bringen sollt) den Job hingeschmissen.
Eine Woche danach hat er mit meiner (damals noch) besten Freundin was angefangen (was ich leider von meinen Kindern erfahren hab). Dann hat er mir vorgeworfen, dass ich sein Geld falsch ausgebe und außerdem von ihm sowieso nichts bekommen müßte, da ich durchaus Vollzeit arbeiten gehen kann. Und gleichzeitig hat er mich gebeten, die Scheidung einzureichen, damit endlich klare Verhältnisse herrschen.
Jetzt war ich beim Anwalt, hab die Scheidung beantragt, und mir mal grob (genauere Berechnung kommt nächste Woche) ausrechnen lassen, was mir zusteht.
Mein Mann verdient recht gut (2.600 netto) und der Anwalt meinte, selbst wenn ich einen 400 euro-Job noch hätte, würden mir ca. 650 zusätzlich zum Kindergeld und zum mietfreien Wohnen zustehen.
Als ich das meinem Mann sagte, ist der fast an die Decke gegangen. Schließlich hat er ja dann fast kein Geld mehr für seine Autos und seine Motorradtouren und Urlaub mit der neuen.....
Bin ich jetzt wirklich die böse Ex, nur, weil ich unseren Kinder auch mehr bieten will, als nur Wanderungen und Picknick-ausflüge?
Wie kann ich meinen Mann überzeugen, dass es normal ist, dass er nicht nur für die Kinder, sondern auch für mich was bezahlen muß?
Geht das überhaupt, ohne dass er gekränkt ist?

Liebe Grüße
Chaosmami

tief durchatmen und ruhig bleiben 🙂

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 10.09.2009 14:44
 Bart
(@bart)
Nicht wegzudenken Registriert

Meine liebe Chaosmami,
beim Lesen deines Beitrag steigt mein Adrenalinspiegel unwillkürlich an. Entweder bist du so blauäugig oder du provozierst bewußt.

Ich bin AE Vater von zwei Kinder die deutlich jünger sind als deine. Ich arbeite 30h die Woche und zahle aktuell meiner Ex Frau noch Unterhalt. Wohlgemerkt ich an sie und nicht sie an mich. Für die Kinder bekomme ich keinen Cent außer dem KG.

Und du stellst dich hin und erklärst das du für dich und deinen Unterhalt auf keinen Fall selbst aufkommen kannst. Soll doch der böse Ex für dich zahlen.....

Beweg deinen Hintern und sie zu das du dich von deinem Mann nicht nur emotional sondern auch finanziell löst.

Bart

AntwortZitat
Geschrieben : 10.09.2009 14:56
(@agent_zero)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo chaosmami,

Willkommen bei VS.de.

Erst einmal finde ich es lobenswert, dass Du Dir Rat suchst, was das beste, auch im Sinne der Kinder, ist.

Es ist Schwierig, sich ein Bild zu machen, wenn man die ganze (Gesamtsituation) nicht kennt. Trotzdem rate ich Dir, vernünftig an die Sache ran zu gehen.

Wenn 2 nicht mehr miteinander reden können, bietet sich eine Mediation an. Oder ein Vermittlungstermin beim Jugendamt (ich nehme an, du möchtest den Umgang mit euren Kindern auch regeln lassen).

Ich sehe Dich nicht als böse Ex an, sondern als Hilfesuchenden. Trennungssituationen sind oftmals schwierig, aber wenn Du sachlich an die Sache rangehst, bin ich mir sicher, dass ihr euch irgendwie einigen könnt.

Wenn nicht, muss (leider) ein Gericht hierüber entscheiden.

LG
Agent

Mantra:
NEIN, NICHT nächste Woche. Heute noch oder morgen. Und schreib jetzt nix vom Anwalt (...), sondern heb Deinen Hintern samt Eiern hoch und werde aktiv.
Zitat Brille007, 22. August 2008, 22:44:25

AntwortZitat
Geschrieben : 10.09.2009 14:56
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Chaosmami,

Wie kann ich meinen Mann überzeugen, dass es normal ist, dass er nicht nur für die Kinder, sondern auch für mich was bezahlen muß?

Naja, ich empfinde es als normal, dass erwachsene Menschen für sich selsbt aufkommen.

Aber gut nehmen wir es mal etwas auseinander.

Dein Mann verdient als Netto (incl. Weihnaachtsgeld etc.) 2.600 €. Davon darf er erstmal 5 % berufsbedingte Aufwendungen pauschal abziehen, dann bis zu 4% privater Altersvorsorge. Evtl. ehebedingte Kredite sind auch in abzug zu bringen.
Das ist dann das unterhaltrelevante Einkommen.

Davon werden dann wohl 2*289 € KU  an dich gehen.

Wem gehört das Haus? Wird es noch finanziert oder ist es schon abgezahlt?

Du wohnst mietfrei, das kann dir zugerechnet werden. Er könnte auch Unterhalt an dich zahlen und von dir eine ortsübliche Miete verlangen, wenn das Haus seines ist. Oder, wenn der Kredit noch läuft, von dir die Hälfte der Kreditkosten verlangen, wenn ihr beide im Vertrag steht.

Bei dem Alter deiner Kinder wird dir eine Halbtagstätigkeit zugemutet werden, vor allem ,da du ja auch während der Ehe berufstätig warst.

Nach der Rechnung deines Anwalts würdest du bekommen: 2*289 + 650 € = 1228 € + 2* 164 €. Also 1556 € für die lebenshaltungskosten ohne Miet/Strom und Wasser zahlen zu müssen.

Blieben ihm 1372 € (allerdings ist da von einem nicht bereinigten netto ausgegangen). Davon geht dann auch euer Nebenkostenanteil und evtl. Kredite ab. Und natürlich erhöht die nichtgezahlte Miete fiktiv deinen Unterhalt und seknt seinen Bestandteil. Finde ich nicht fair.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 10.09.2009 15:07
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Chaosmami,

was mir bei deinem Beitrag vor allem auffällt ist, wie sehr euere Leben noch miteinander verquickt sind.

Das hier:

Eine Woche danach hat er mit meiner (damals noch) besten Freundin was angefangen (was ich leider von meinen Kindern erfahren hab).

hat dich, nachdem du dich von ihm getrennt hast, schlicht nichts mehr anzugehen.

Ihr müsst euere Leben nun so sauber und friedlich auseinander dividieren, wie möglich, damit solche "Ansprüche" keinen Raum mehr einnehmen.

Eine wichtige Regel im Trennungsprozes lautet, das man die Elternebene von der Paarebene strikt trennen muss.

Ihr seid den Rest eures Leben Eltern und müsst euch in diesen Fragen zusammenraufen.
Ihr seit aber kein Paar mehr und müsst euch strickt aus dem Leben des anderen raus halten.

Am allerschlimmsten wären jetzt so Dinge wie: "Wenn du mit meiner Freundin ins Bett gehst, siehst du die Kinder nie wieder"
Ohne dass ich dir sowas jetzt damit unterstellen wollte.

Neben eurem Privat müsst ihr aber unbedingt auch eure Finanzen regeln.

Die Vermischung macht nur beide Seiten Misstrauisch.

Ohne jetzt eine Berechnung anstellen zu wollen, muss ich dir aber sagen, dass von dir mit Sicherheit eine Erwerbstätigkeit verlangt wird und zwar vermutlich mehr, als nur ein 400,- € Job!

Schließlich müssen eure Kinder nicht mehr den ganzen Tag durch die Wohnung getragen werden.

dadurch, dass ihr eigentlich noch Freunde seid und sogar noch unter einem Dach wohnt, habt ihr sogar die einmalige Chance, eure Kinder im s.G. Wechselmodell zu betreuen. Also beide gemeinsam und abwechselnd.

Das hat den Riesenvorteil für eure Kinder, dass sie keinen Elternteil verlieren und auch ihr euch Freund und Leid gleichmäßig teilen könnt.

Vielleicht schafft ihr es ja, eure Schichten so aufzuteilen, dass die gemeinsame Betreuung gesichert ist.

Dann hieße es nicht mehr: "Er" wohnt oben und "wir" unten.

Denkt mal drüber nach! Was besseres gibt es nicht!

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.09.2009 15:14
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin chaosmami,

in Ergänzung zu den zutreffenden Ausführungen meiner Vorschreiber: Streiche den Satz "das steht mir zu" in all seinen Wortbedeutungen und Formen aus Deinem Wortschatz; insbesondere in der Kommunikation mit deinem Demnächst-Exmann. Du selbst wolltest und willst die Trennung; also bist Du als erwachsener Mensch (und Vorbild für Eure Kinder) zunächst auch einmal selbst für Dich verantwortlich. Wenn Dir etwas "zusteht", dann ist es diese Eigenverantwortlichkeit. Was eine dauerhafte Fremdfinanzierung Deines Lebens durch einen anderen ausschliesst.

Es geht jetzt also nicht darum, aus Deinem Noch-Ehemann mit Hilfe von Anwälten das Maximum an Geld herauszupressen, sondern darum, dass Du menschlich und wirtschaftlich möglichst schnell auf eigene Füsse kommst. Da kann es durchaus Übergangsfristen geben, weil Du nicht von heute auf morgen einen doll bezahlten Job kriegst. Und darüber kann man mit dem bisherigen Hauptfinanzierer ja auch durchaus reden. Aber eben nicht mit einer virtuellen Pistole namens "steht mir zu" in der Hand, sondern mit konstruktiven Vorschlägen à la "ich könnte jetzt gleich wieder halbtags arbeiten und schaue mich innerhalb des nächsten Jahres nach einem 30-Stunden-Job um, und bis dahin würde mir Trennungsunterhalt in Höhe von XXX helfen" oder so ähnlich. Durchaus an Bedingungen geknüpft wie "dafür muss aber auch verlässlich sichergestellt sein, dass auch Du, lieber Noch-Gatte, Dich in die Betreuung UNSERER Kinder einbringst, während ich arbeite."

Es sind in nächster Zeit noch viele Dinge zu klären; beispielsweise in Sachen Haus und Vermögen. Die besten Lösungen, die Ihr dafür finden könnt, sind die, die Ihr GEMEINSAM (also ohne Anwälte und andere "steht-mir-zu"-Einflüsterer) findet. Schuldfragen oder wer jetzt mit wem die Kissen teilt, spielen dafür ausdrücklich nicht die geringste Rolle; es geht ausschliesslich um vernünftige Regelungen für die Zukunft. Vor allem im Interesse EURER Kinder.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.09.2009 16:18
(@chaosmami)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Leute,^^
erstmal danke für die prompte Antwort.
Und dann muß ich, glaub ich, einiges klarstellen  😉 :

Zum einen bin ich natürlich sehr bestrebt, so schnell wie möglich einen Job zu finden und will meinem Mann nicht "die Pistole auf die Brust setzen". Das wollte ich schon immer, eigentlich ja auch schon während der Ehe.
Da er sich aber recht unregelmäßig, bzw. "spontan", um die Kinder kümmert, kann ich halt leider keine Schicht arbeiten und bei uns sind die Arbeitsplätze ziemlich dünn gesät (Grenzregion). Ich bewerbe mich ja sogar schon auf Ausbildungsplätze, immer noch besser, als eben gar nix zu haben.

Zum anderen habt ihr recht, das Liebesleben meines Fast-Ex-Mannes geht mich nix an und ich würd auch niemals solche Drohungen abgeben,  wenn Du mit der, dann.....      Bis auf das eine, wenn die Kinder damit nicht zurechtkommen, dass ich meine Kinder nicht zwinge, den Papa mit zu der Neuen zu begleiten.

Bei der Unterhaltsberechnung des Anwalts habe ich die 400 Euro miteinberechnen lassen, obwohl ich sie gar nicht mehr verdiene, einfach aufgrund der Tatsache, dass ich sie verdienen könnte.

Das Haus gehört uns beiden, Schulden sind noch da, die wurden auch miteinberechnet (jeder die Hälfte, sowie sämtliche anderen Kosten auch).

Und nach Abzug aller Kosten (Haus und Unterhalt) bleiben meinem Ex noch über 1000 Euro übrig.

tief durchatmen und ruhig bleiben 🙂

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.09.2009 17:18
(@dantes_79)
Nicht wegzudenken Registriert

Die Kinderbetreuung solltet Ihr anders/besser regeln. Die Kinder sind ja schon etwas älter und wenn Ihr befreundet seit, müsste da mit den obengennanten Argumenten doch ne Einigung möglich sein.
Zum Unterhalt:
Was würdest Du tun, wenn Du arbeiten würdest, wenn er Dich verlassen würde und anschließend Unterhalt für sich(!) von Dir verlangen würde, weil es ihm lt. Anwalt zustünde?  Würdest Du es für Deine moralische Pflicht halten, auch nach länger zurückliegender Trennung für Deinen Ex-Mann aufzukommen?

AntwortZitat
Geschrieben : 15.09.2009 03:15