Liebe Freunde,
mein Sonderfallforum weiß es schon, seit gestern bin ich geschieden. An und für sich mit Folgevereinbarungen (Vergleich), mit denen ich leben kann und die ich akzeptieren kann. Vielleicht sind sie sogar fair, aber das wage ich aus meiner rein subjektiven Sicht der Dinge nicht abschließend zu sagen.
Ich möchte mich bei allen, die mich bei Fragen und Problemen in den letzten beiden Jahren unterstütz haben und mir ihr Wissen und ihren Rat zu Teil haben werden lassen, bedanken. Das Forum und die engagierte Mitarbeit vieler hier haben mir sehr geholfen, die Zeit zu überstehen. Ich weiß aus zahlreichen anderen Geschichten hier, dass ich mich im Grunde zu den Glücklichen zählen kann, bei denen die Trennung und Scheidung in einem Zeitraum von etwa 2 Jahren eigentlich (zumindest bislang) eher geräuschlos über die Bühne gegangen ist. Zwar erscheint mir diese Phase aus der heutigen Sicht mit Mitte 30, in der Mitte meiner Zukunftsplanung, als Katastrophe, aber ich hege die Hoffnung, dass das alles in einigen Jahren an Bedeutung und Dramatik verlieren wird. Lieber jetzt getrennt, als in 10 Jahren, mit einem Berg Schulden, einem nicht abbezahlten Haus, 2 Kindern, Hund und Katz.
Viele andere hier haben einen weitaus steinigeren Weg zu gehen als ich. Dennoch habe ich oft das Gefühl gehabt, den Boden unter den Füßen zu verlieren und den Halt zu verlieren. Das Forum hat mir dabei oft geholfen, die Orientierung nicht ganz zu verlieren und die Hoffnung nicht fahren zu lassen. Hierfür möchte ich mich bei allen bedanken!
Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass ab jetzt alles gut ist. Das Buch des Lebens besteht aus Kapiteln und nicht aus Kurzgeschichten, und so wie in jedem vernünftigen Bucht jedes Kapitel auf dem vorherigen aufbaut, so wird auch dieses letzte, hässliche Kapitel in den noch (hoffentlich vielen und spannenden) kommenden Kapiteln seine Spuren hinterlassen. Sei es nur als hässliche Erinnerung, sei es als Nebenhandlung. Vielleicht wird es auch irgendwann mal wieder zentrale Bedeutung bekommen und den Handlungsfaden bestimmen. Wer kann das sagen. Und weil das so ist, werde ich dem Forum auch weiter treu bleiben. Vielleicht kann ich ja dem einen oder anderen auch einen guten Rat geben und andere von meinen Erfahrungen zehren lassen. Vielleicht brauche ich den Rat der anderen auch selber wieder. Wer weiß. Vielleicht auch schon viel schneller, als mir lieb ist. Mein Sohn ist erst 3, meine Ex erst 30 und attraktiv, Deutschland ist groß und ledige Männer gibts viele...... Wer weiß, was da noch so auf mich zukommt, womit ich mich noch auseinandersetzen muss. Wahrscheinlich wird jetzt so eine Art Kalter Krieg beginnen, in dem es mal Tauwetter und dann mal wieder eine Eiszeit geben wird. Vielleicht auch das eine oder andere Gefecht. Aber langfristig hoffentlich eine Entspannung.
Was jetzt? Jetzt habe ich das Gefühl, dass sich ein Kapitel geschlossen hat und ich das nächste schreiben kann. Allein, ich sitze vor einem weißen Blatt Papier und weiß nicht so recht, was ich so schreiben soll. So richtige Pläne für die Zeit nach der Scheidung habe ich noch nicht gehabt, und momentan habe ich eine große Leere im Kopf (und im Herzen). Sicher, einen Job habe ich, eine Bleibe auch. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass irgendetwas anders werden muss. Aber das wird sich schon weisen, wenn die Zeit reif ist.
Jetzt wäre eine Pause schön.
Auf Bald,
PaulPeter
(der hier weiter regelmäßig vorbeischauen wird)
Moin PP.
Auch hier - nochmal - meinen Glückwunsch.
werde ich dem Forum auch weiter treu bleiben. Vielleicht kann ich ja dem einen oder anderen auch einen guten Rat geben und andere von meinen Erfahrungen zehren lassen.
Das hoffe ich doch sehr. Ich finde gerade Deine fachlichen Ratschläge in den medizinischen und rechtlich-medizinischen Belangen einmalig hier und sehr wertvoll.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass sich ein Kapitel geschlossen hat und ich das nächste schreiben kann. Allein, ich sitze vor einem weißen Blatt Papier und weiß nicht so recht, was ich so schreiben soll. So richtige Pläne für die Zeit nach der Scheidung habe ich noch nicht gehabt, und momentan habe ich eine große Leere im Kopf (und im Herzen). Sicher, einen Job habe ich, eine Bleibe auch.
Wie sehr ich das nachvollziehen kann. Auch knapp über die Mitte 30 hatte es mich eiskalt erwischt, irgendwie war zunächst das Gefühl da, dass mit der Trennung meine gesamte Lebensplanung über den Haufen geworfen wurde - auch wenn vieles andere noch intakt war (Job, Kind, Freunde). Mittlerweile weiß ich, dass die Lebensplanung nur einen anderen Weg geht. Und genauso, wie es ein Leben vor meiner Frau gab, gibt es nun eine gute Zeit danach und weitgehend ohne sie. Sie spielt nur noch als Mutter unseres wunderbaren Kindes eine Rolle. Ok, mit dem WM hab ich es gut getroffen. Aber gerade deshalb kann ich mein Leben ganz anders gestalten als vorher: Sicher musste ich mein Leben ein wenig ändern: Denn in den Betreuungszeiten kann ich eben nicht unbegrenzt arbeiten und dienstreisen. Na und!? Und die Freiheit, alleine eine Whg. zu haben, kann ich ich auch wieder genießen. Wann ich soweit bin, dass ich mich im Herzen (und auch im Leben allg und in der Whg. speziell) wieder auf eine Partnerin einlassen will, weiß ich noch gar nicht. Wird die Zeit bringen! Im Moment habe ich das Gefühl, dass alles so kommen sollte, wie es kam, auch wenn ich das vor 4 Jahren noch nicht so erwartet haben.
Alles gut! Toto
Moin PaulPeter,
Glückwunsch auch von mir!
Bei dir und auch bei Toto hatte ich oftmals das Gefühl, mich selbst wiederzufinden.
Auch ich Mitte 30 und plötzlich die gesamte Lebensplanung auf den Kopf gestellt. Anfangs völlig aus der Bahn geworfen, hat sich - auch durch das Forum hier - irgendwann die Einsicht und Erkentnis durchgesetzt, dass es sich nur um ein Kapitel im Leben handelt und es keinen Sinn hat vergangenem nachzutrauern. Die Zukunft ist offen und gestaltet jeder für sich selbst und das gelingt leichter ohne Verbitterung und mit der Einsicht, dass zu einer Trennung immer zwei Personen gehören und nicht nur einer allein daran Schuld ist.
Gruß
Brainstormer
Hallo PaulPeter,
auch ich denke, dass du mit dem Ergebnis recht zufrieden sein kannst.
Und ich würde mich auch freuen, wenn du noch ein wenig da bleiben würdest.
Mit deinem Wissen und deiner klaren und analytischen Art kannst du sicher auch noch vielen anderen Hilfesuchenden zur Seite stehen.
Davon lebt dieses Forum.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.