Silvester, der Tag der Vorsätze. Silvester, der Tag des Rückblicks.
Viele fragen sich "Wie war's?", "Wie wird's?" oder "Was wäre, hätte ich...?".
Schaue ich mir die blanken Zahlen an, würde ich sagen, für vatersein.de war es ein erfolgreiches Jahr. Die Zahl der Seitenzugriffe stieg ebenso wie die Zahl der Neuregistrierungen und Topics. Und doch sind es genau diese Zahlen, die bei mir letztlich kein Hochgefühl aufkommen lassen. Sind sie doch Beweis, besonders unter inhaltlicher Bewertung der Topics, für die Unaufgeklärtheit, die Blauäugigkeit und das Rechtsvertrauen der Menschen.
Haarsträubende Geschichten waren zu lesen, vielschichtige Hilfe konnte geleistet und Rat gegeben werden. Einige User hinterließen nach langer Zeit der Abwesenheit ihr Resümé und ließen uns Anteil daran nehmen, wie ihre persönliche Geschichte endete.
Das Usertreffen. Jau, das war fein. Hat riesig Spaß gemacht, Erholung pur. Auchja, vatersein.de unterhält eine eigene Fußballmannschaft, die auf Empfehlung des Trainers derweil noch auf der Autobahn üben.
DIe Unterhaltsrechtsreform hielt uns gesamte Jahr in Atem und Unsicherheiten gefangen. Als endlich die Verabschiedung so gut wie sicher war, prügelte das BVerfG dem Gesetzgeber, in Persona non grata Frau Bundesunrechtsministerin Zypresse, ein seit drei Monaten auf Halde liegenden Urteil um die Ohren und zwingt den Bundestag zur inneren Besinnung. Wenngleich heute die Unterhaltsrechtsreform verabschiedet und der Gesetzestext veröffentlich ist, so werden die Unsicherheiten uns die nächsten Jahre begleiten. So lange, bis die erste Instanz mit zittriger Hand ein Urteil erlässt, die zweite Instanz sich mit der Berufungsschrift beschäftigen mag und die dritte Instanz ausbaldowert, was der Gesetzgeber wohl gemeint haben könnte.
Kinder wurden gemordet von ihren Eltern. Nicht mehr als in den letzten Jahren. Die Medienpräsenz ist für mich Indikator der politischen Lenkung und des Absackens medialer Kultur. Auch im kommenden Jahr werden Kinder ermordet werden. Und wir werden davon lesen. Bis die Penetration Wirkung zeigt, die Grundgesetzänderung vom intellektuell kurzgeschlossenen Martin Mustermann auf der Straße für gut geheißen wird. Das nennt man dann Volkeswille.
Die ach so dem Familienbild nachhängenden Politiker erfahren plötzlich aus den Zeitungen, dass sie Vater eines Seitensprungbabies sind oder lassen sich als den Stammesfürsten stürzende Latexlady ablichten und streichen ein sattes Zusatzhonorar ein, weil sie den Parteiaustritt auf ein drucktechnisch idealer gelegenes Datum legen.
Frau Ministerpräsidenttochter, Professorenbraut, Kindermädchenbeschäftigerin und Ministerin für Nichtmänner bewies, dass ein geistiger Horizont noch so niedrig sein kann, es ist immer noch Luft für Forderungen darunter. Sie hat das Elterngeld durchgebracht und damit die Umverteilung von unten nach oben als politisch gewollt ins Rampenlicht geführt. Ferner bekam die Lai-in Millionen zugeschanzt für den KiTa-Ausbau und der damit gewollten Verstaatlichung der Kindes-Erziehung und Überschwemmung des Arbeitsmarktes mit Arbeitskräften. Sie brillierte mit der Empfehlung, Kinder als Alkoholkaufspitzuel einzusetzen. Die Nähe ihrer Geburtsstadt Hannover zur ehem. innerdeutschen Grenze mag entlastend wirken, wollte sie doch den Bürgern der ehem. DDR ein Stück Heimatgefühl zurück geben. Ihre nächste Kavallerie steht dank medialer Überbetonung schon auf dem Schlachtfeld und wird Eltern dahinmetzeln, die ihre Kinder nicht normgerecht erziehen. Hier wird das Wort "Kindeswohl" derart häufig in den Mund genommen und gleichzeitig mit den Füßen getreten, dass angesichts dieser akrobatischen Meisterleistung der Zirkus Krone ein begehrliches Auge auf die Frauenministerin geworfen hat. Die Shaoli-Mönche haben sich eindeutig dahingehend erklärt, dass Frau Lai-in nicht in deren Kloster aufgezogen wurde, ihre Begabung einen anderen Ursprung haben muss.
Frau Merkel hat erkannt: "Der Aufschwung kommt unten an." Ich frage mich, wie etwas aufstrebendes unten ankommen kann. Derartige Dummheit und Unverfrorenheit wird nur noch von der SPD-nahen Nehles überboten, die fordert: "Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden." Und das von ihr, deren dominantes Hormon an ihrem Damenbart ablesbar ist.
War doch nicht noch das AGG (Allgemeines Gleichstellungsgesetz)? Was brachte es? Außer ein paar Abmahnungen für Stellenangebote, weil keine korrekte weibliche Umschreibung verwendet wurde. Wird es nicht ehelichen Vätern helfen, ihr Sorgerecht zu erhalten? Ich denke, nein. Wird es dafür sorgen, dass Männer zum gleichen Lebensalter wie Frauen in Rente gehen dürfen? Man darf doch wohl noch träumen...
Beschäftigt hat uns auch das rollende Einpersonengrundrechteabbaukommando. Ein Fall, bei dem die Gravitation gern ein Stück schärfer zupacken könnte. Ab morgen ist's vorbei mit Terrorplanungen via Internet. Nix ist mit Bombenexplosionsabsprachen über Mobiltelefon. Wie immer lässt sich aber auch Geld mit dem Überwachungsstaat verdienen. Der clevere Investor legt sein Geld in Aktien von Massendatenspeicherherstellern an und eröffnet Internet-Cafés.
Und nun steht das neue Jahr vor der Tür. Es wird nicht besser. Es wird nur anders. Freuen wir uns drauf.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!