Hallo zusammen,
mein Großer (17) hat sich entschlossen, das letzten September begonnene Fach-Abi abzubrechen (reicht nicht ganz...) und sich statt dessen für einen Ausbildungsplatz zu bewerben.
Wie geht man im Bewerbungsschreiben am besten mit diesem/r Misserfolg/Fehlentscheidung um? Da mein beruflicher Werdegang bisher recht geradlinig war, habe ich Schwierigkeiten, ihm hilfreiche Tipps zu geben.
Kann uns jemand helfen?
LG Horschti
Hallo Horschti,
mein Sohn hatte ein ähnliches Problem und hat es dadurch gelöst, dass er in einen Betrieb gegangen ist und gefragt hat ob er ein Praktikum (ohne Bezahlung) machen kann.
Damit hatte er 2 neue Möglichkeiten, nämlich, dass er erklären konnte, dass er sich mit der Ausbildung, die ihn interesiert beschäftigt hat ---> Bewerbungen und zum anderen konnte er vor Ort fragen ob die ihn nehmen würden. Damit war die Frage nach dem Abbruch vom Tisch.
VG Susi
Hallo,
im Bewerbungsanschreiben würde ich das erst mal unerwähnt lassen und bei einem Gespräch, falls er gefragt wird, soll er doch die Wahrheit sagen.
Du Schulstoff ließ Ihn an seine Grenzen stoßen und er sieht seine Möglichkeiten sowie Fähigkeiten eher im praktischen Bereich.
Ich denke mal, dass einem Jugendlichen durchaus auch "ein Irrtum" zugestanden werden kann.
Lg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
Hallo,
und danke.
im Bewerbungsanschreiben würde ich das erst mal unerwähnt lassen und bei einem Gespräch, falls er gefragt wird, soll er doch die Wahrheit sagen.
Du Schulstoff ließ Ihn an seine Grenzen stoßen und er sieht seine Möglichkeiten sowie Fähigkeiten eher im praktischen Bereich.
...hört sich gut an. Im Lebenslauf müsste man es natürlich erwähnen, da sich die Lücke sonst nicht erklärt...
... dass er in einen Betrieb gegangen ist und gefragt hat ob er ein Praktikum (ohne Bezahlung) machen kann...
...das haben wir auch schon in Betracht gezogen...wir hätten da eine Einrichtung (Altenpflege) die uns sehr zusagt (und wo wir etwas "Vitamin B" in Spiel bringen könnten)...
Bleibt nur noch die Hoffnung, dass es das nun ist. So richtig tiefgreifend hat er sich mit seiner (beruflichen) Zukunft noch nicht beschäftigt....Sprich mit ´ner Kuh Französisch... :exclam:
LG Holger
Hallo,
Bleibt nur noch die Hoffnung, dass es das nun ist. So richtig tiefgreifend hat er sich mit seiner (beruflichen) Zukunft noch nicht beschäftigt....Sprich mit ´ner Kuh Französisch... exclamation_smile
Da mach Dir mal keinen Kopf, dass geht mir bei meinem Großen auch so...und er ist schon 18.
Haben wir einfach mal die Hoffnung, dass irgendwann der "Groschen" von alleine fällt.
VG
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
Moin Horsti,
ich hab fast 20 Jahre lang ausgebildet, einen technischen Beruf. Das Ganze in einer kleinen Werkstatt, mit je nach Lage 1-2 Azubis. Die Ausbildung machte ich parallel zu meiner Tätigkeit als Werkstattleiter.
Dein Sohn sollte sich in kleinen bis mittleren Betrieben bewerben. In Großbetrieben wird er mit abgebrochener Schule eh aussortiert. In kleinen Betrieben zählen auch noch andere Dinge als die "Papierform". Absolutes Muss war in meinen Auswahlentscheidungen die Ehrlichkeit des Bewerbers. Mit Schwächen kann man umgehen, mit Unehrlichkeit nicht.
Daher ist meine Meinung dazu:
im Bewerbungsanschreiben würde ich das erst mal unerwähnt lassen
Das geht garnicht. Kommt durch den Lebenslauf und das Gespräch eh raus.
Also würde ich das positiv darstellen, z.B. ".. habe ich im Laufe des Schuljahres festgestellt, dass mir das reine theoretische Arbeiten nicht liegt. Ich habe lange darüber nachgedacht und dann entschieden, dass ich jetzt eine praktische Ausbildung machen möchte anstatt auf der Schule zu bleiben wo ich keine Freude am theoretischen Arbeiten habe. Meine Stärken liegen nunmal mehr im praktischen Bereich..."
Ich hatte mal einen ähnlichen Azubi, er hatte mich durch seine Ehrlichkeit überzeugt, nicht durch seine Schulnoten. Er gehört zu denjenigen Azubis, an die ich mich sehr gerne erinnere. Er hat zunächst auch gar keine Bewerbung geschrieben, sondern kam in die Werkstatt und bat ein Praktikum in den Herbstferien machen zu dürfen. Gleich zu Anfang erzählte er mir frei weg, dass er sich schriftlich nicht so gut ausdrücken könne, aber dass Technik ihn sehr interessiert. Nach dem 2 Wochen Praktikum wusste ich dass er sich mit voller Energie einsetzt, technische Dinge gut verstehen kann und Arbeitsanweisungen sorgfältig befolgt. Und ich wusste auch, dass das Schriftliche schwierig werden würde. Ich hatte ihm gesagt, dass er sich gerne für das nächste Ausbildungsjahr bewerben könne. Darauf sagte er mir, dass die Bewerbung dann aber mit ganz viel Hilfe von seinem Bruder sein würde.
Mit dieser Ehrlichkeit hatte er gewonnen.
Es war einer der fleissigsten und engagiertesten Azubis die ich je hatte. Im 3. Lj. waren kleine Aufträge manchmal weggearbeitet bevor ich den Auftragseingang gesehen hatte. Abgeschlossen hatte er die Ausbildung dann mit einer 2 im praktischen Teil und einer 4 in Theorie. Leider konnten wir Azubis nicht behalten. Er hatte aber keine Probleme hinterher eine Stelle zu bekommen.
Gruß und alles Gute für deinen Sohn,
Krümelmonster
Alle sagten: " Das kann nicht funktionieren"
Dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht
Auch Moin,
....also er hat ja eine abgeschlossene Schulausbildung. Nur das Fach-Abi war halt nicht seins. Er will Altenpfleger werden. Da gibt es bei uns in der Ecke halt nur die großen Vereine wie AWO, DRK usw. und keine kleinen Firmen....
Schon klar, dass er beim evtl. Vorstellungsgespräch zum Abbruch klar Stellung beziehen muss. Aber es von alleine im Bewerbungsschreiben thematisieren? Ich weiß nicht so recht, ob das hilft oder eher ablenkt/abschreckt?
Mal eben so ein Praktikum dort anzufangen, stelle ich mir auch nicht so einfach vor...aber daran werden wir arbeiten.
LG Horschti
Hallo,
also bei meinem sohn war es einfach auch mal ein Praktikum in der Altenpflege zu machen, er hat wie gesagt gefragt und einen "Helfer" zu haben war durchaus in Ordnung. Natürlich darf er praktisch nichts machen, weil er ja nicht ausgebildet ist, aber Vorlesen, Rollstuhl schieben, unter Anleitung der Schwestern mit anpacken, das geht schon.
Praktikanten irgendwelcher Art kommen und gehen in der Altenpflege. Er sollte schon dort fragen wo er auch gern die Lehre machen würde. Jedes Altenheim hat eine Verwaltung und da kann man schon vorsprechen.
Wenn er sich für die Altenpflege entschieden hat, dann kann er auch argumentieren, dass ihm die Arbeit mit Menschen (mehr) Spass macht und er nicht so stark in abstrakten Dingen ist.
VG Susi
Wenn er sich für die Altenpflege entschieden hat, dann kann er auch argumentieren, dass ihm die Arbeit mit Menschen (mehr) Spass macht und er nicht so stark in abstrakten Dingen ist.
...danke, gefällt mir seh gut! :thumbup: