... was eigentlich noch so alles passieren muss.
Aufmerksam geworden durch diesen Thread http://www.vatersein.de/modules.php?name=Forum&topic=7314.msg72267;topicseen#new
In meiner unmittelbaren Nachbarschaft lebt die Oma eines Mädchens, deren Mutter bereits vier Kinder von vier Vätern hat. Einer davon ist ihr Sohn - er wurde mit 17 Vater. Geschickt hat die Dame das eingefädelt, denn bei vier Kindern vom gleichen Mann, wäre der KU mit Sicherheit geringer ausgefallen :mad:. Das Kind ist inzwischen vier Jahre alt, auffällig zurück in seiner sprachlichen Entwicklung. Die Oma hat sich stark gemacht für eine logopädische Therapie, die wurde auch genehmigt und das Kind war immer dann da, wenn die Oma es hinbrachte. Die Mutter hatte kein Einsehen. Auch wurde das Kind auf Drängen der Oma endlich in einem Kindergarten angemeldet, in den es aber nach kurzer Zeit nicht mehr gebracht wurde. Kein Wunder, die Mutter war zum zweiten, inzwischen zu dritten Mal schwanger. D. h. das gerade vierjährige Kind hat bereits zwei jüngere Geschwister. So nebenbei angemerkt - das älteste Kind wurde der Mutter vom Jugendamt bereits weggenommen, ist jetzt in einer Pflegefamilie untergebracht.
Stand September: die Kleine ist beim Vater, der da noch bei seiner Mutter, der Oma lebte - sie stellen merkwürdige Blutergüsse fest, machen sich Sorgen, fahren ins KH. Der Chefarzt der Kinderstation (wohlgemerkt!) ist der Meinung, dass es sich bei diesen Blutergüssen nicht um "normale" Verletzungen handelt, sondern dass wohl Kindsmisshandlung vorliegt. Kurz darauf schlägt die KM im KH auf, schreit den KV an, er hätte kein Recht, das Kind ins KH zu bringen - hat er auch nicht, er hat kein Sorgerecht - und nimmt das Kind mit. Die Oma bringt die Geschichte sofort zur Anzeige, die Kripo kommt am nächsten Tag und nimmt das auf.
Was ist seither passiert? Der KV lebt inzwischen in einer anderen Stadt, da seine Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist, kommt aber sofort und postwendend, wenn die KM wieder einen Umgang zulässt. Seit der KH-Geschichte war das Kind genau einmal hier. Die Oma könnte das Kind locker nehmen, denn sie arbeitet nicht, ist Anfang 50, hat Platz, ist also durchaus in der Lage, ein Kind groß zu ziehen. Die Kleine fühlt sich hier wohl, wann immer sie hier ist, möchte sie mit meinen Kindern spielen und die mögen sie auch. Optimale Bedingungen, sollte man meinen.
Aber nein, es passiert nichts. Inzwischen ist das neue Baby da, offenbar kann der KM nicht zugemutet werden, die Kleine öfter zur Oma, respektive zum KV zu bringen. Die Oma würde sie auch holen, aber die Dame will das ja gar nicht.
Die Beschreibung der Wohnzustände haben mich gelinde gesagt ebenfalls geschockt. Leider meldet sich das JA immer wieder an, so dass dann auch immer wieder schön rechtzeitig aufgeräumt und geputzt wird.
Was muss noch passieren?
Gruß AJA
Hallo Aja,
ich denke etwas Schlimmeres, als das was in den letzten Wochen wieder an Schreckensmeldungen durch die Medien ging, kann nicht passieren.
Ich hoffe, durch die Medien kommen die JAs endlich mal richtig unter Druck, daß die verdammt nochmal ihre Arbeit gewissenhaft erledigen.
Allein die von dir angedeuteten Wohnverhältnisse machen diese sinnlosen angemeldeten Besuche des JAs überflüssig.
Wir haben das selbst gerade wieder erlebt im Hause der Ex meines LGs. Aber hier ist Madame noch etwas "cleverer". Wenn sie weiss, daß JA kommt, lässt sie die Ameisen eben noch ein paar mehr Straßen durchs Haus ziehen, damit sie auch ja die Erziehungshilfe bekommt.
Diese kommt jetzt wieder und ist dafür da ( sagte sie im Gespräch zu meinem LG vor ein paar Wochen), Frau Madame den Rücken frei zu halten, damit auch diese arme Frau Zeit für ihre Belange hat.
Diese Erziehungshilfe kommt 2x pro Woche und bemerkt nicht, daß die Kinder kaum ein Fleckchen saubere Haut an ihrem Körper haben. O-Ton zu meinem LG: " Toll wie sie den Umgang gestalten und wie sie sich kümmern, die Kindern freuen sich auf sie." :knockout:
So läuft das in Deutschland. Es wird sich nichts ändern. Es gibt diese Sorte Frauen und die haben die öffentlichgen Stellen auf ihrer Seite.
Da können von Frau v.d. Leyen und auch Frau Zypresse wichtige Reden schwingen. Für die Kids ändert sich nichts.
Ich habe keine Hoffnung, daß sich etwas ändert von oben.
Ich denke wir als Eltern sind immer mehr gefordert aufmerksam zu sein, für die Kinder da zu sein und auch zu reagieren.
Wobei mir bei "reagieren" gleich wieder der Hauch eines Ohnmachtsgefühl im Nacken sitzt.
Ich selbst habe in der Nachbarschaft erlebt wie Eltern reagieren, sprichst du sie darauf an, warum die Kinder immmer schreien.
Ich klingel dort und frage, warum es poltert und das Kind unaufhörlich schreit ( ca. 1 1/2) Jahre alt. Es ist nach 23.00 Uhr abends.
Als Antwort bekomme ich von der Mutter, der Vater steht im Flur: " Ich schlage den, weil er nicht ruhig ist."
Ich sage ihr darauf, daß ich auch nicht ruhig bin, wenn ich geschlagen werde, sie solle es doch mal mit einer Gutenachtgeschichte versuchen.
Antwort: " Ruf doch die Polizei, wenn es dir zu laut ist, bis dahin schläft das Kind, und dann?"
So läuft es hier. Rufst du die Polizei , kommt sie zwar, klingelt dort, das Kind schläft...alles paletti. Von den Eltern wird das Gespräch abgestritten. Rufst du das JA, setzen die sich mit der Familie in Verbindung und kommen ca. 4 Wochen später, mit Termin.
Ich weiss nicht was noch passieren muss......ich denke es ist genug passiert.
Vor einer Woche bin ich gefragt worden, im Zuge einer Diskussion über Bildungspolitik und Familienrecht, warum wir Deutschen uns so schwer tun auf die Straße zu gehen.
Jo, ich weiss es auch nicht.
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Moin,
ich habe zweierlei Kritikpunkte an den Hausbesuchen des JAs:
1. Sie melden sich an. Wenn jemand weiß, dass ein Mitarbeiter des JAs demnächst vor der Tür steht, dann wird sich darauf vorbereitet. In den meisten Fällen wird die Wohnung aufgeräumt und geputzt, es werden sich Tipps von anderen Leuten geholt. Ein Kinderzimmer darf weder steril aufgeräumt noch unaufgeräumt wirken, die Betten sollten schon gemacht sein, usw.
2. Die Mitarbeiter des JAs dürfen nur mit den Kindern sprechen, wenn die Erziehungsberechtigten dies erlauben. Oftmals werden die Kinder vorher von ihren Eltern/einem Elternteil "geimpft" oder von vornherein in die Kinderzimmer verwiesen oder zu Freunden geschickt.
Somit haben die Mitarbeiter des JAs meiner Meinung nach auch gar nicht die Möglichkeit, sich ein reales Bild zu machen, selbst wenn sie es wollten.
Gruß
eskima
Hallo Eskima,
was die Hausbesuche angeht stimme ich dir zu.
Letzte Woche bei Stern-TV erklärte eine Polizeibeamtin, daß die Polizei selbst, wenn Gefahr im Verzug ist, sich Zutritt zur Wohnung verschaffen darf.
Das JA braucht dafür einen richterlichen Beschluß. Hie rinteressiert mich, ob es Situationen gibt, in denen mitten in der Nacht wegen eines nachbarschaftlichen Verdachtes, das JA einen richterlichen Beschluß bekommen hat.
Wochen später nützt dieser ja auch nichts mehr.
Die Gesetzgebung muss geändert werden. Natürlich werden dann auch Stimmen laut, die können ja dann nach jedem Anruf ( auch wenn dieser nur aus Böswilligkeit getätigt wird) jeder Zeit ins Haus.
Na und. Es geht um die Kinder. Wenn hier unverhofft das JA klingelt weil einer meiner Nachbarn ein bischen Langeweile hat, können die gerne hereinkommen, sich umsehen und wieder gehen.
Da wird von Frühwarnsystemen gequasselt, von Ärzten und Hebammen die eingebunden werden sollen aber über eine Gesetzesänderung wird nicht wirklich nachgedacht.
Dann kommt das Argument: " Zum Schutz der Privatsphäre oder so`n Schmarrn.
Welche Privatsphäre? Die der Kinder? Eher die des Elternteiles, dass sich einen Teufel darum schert, ob Kinder im Wohnzimmer schlafen müssen, weil das Kinderzimmer so stinkt ( auch eigene Erfahrung).
:ironie: Ok, die Ameisen werden tatsächlich beim Ausbau ihrer Straßen gestört.
Ich sehe ja ein, daß auch JAs begrenzte Möglichkeiten haben. Selbst aber diese Möglichkeiten werden nicht genutzt.
Siehe den Fall des kleinen Justins in Bochum. Heute begann der Prozeß. Er starb an Verbrühungen und die Familie war auch bekannt bei den JAs weil eine Klinik schon im Säuglingsalter Knochenbrüche feststellte und das JA einschaltete.
Ich glaube er musste mit 7 Monaten sterben. Hab jetzt leider keine Quelle.
M.E. dienen die 4 Worte " zum Wohle des Kindes" nur zu einem vermeintlich guten Aushängeschild.
Ich kenne einige Kinder deren Wohl mit Füßen getreten wird.
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo Tina,
M.E. dienen die 4 Worte " zum Wohle des Kindes" nur zu einem vermeintlich guten Aushängeschild.
Das "Wohl des Kindes" ist bis heute nicht definiert.
Ich würde eine allgemein gültige Definition begrüßen. Zusätzlich würde ich einen Katalog anregen, was dem Kindeswohl widerspricht.
Ich habe vor kurzem in einer Talkshow (war es Maischberger? weiß ich leider nicht mehr) gehört, dass in einem Fall die Sachbearbeiter des JAs in ihrer Gruppe abgestimmt haben, ob das Kind aus der Familie geholt werden soll oder nicht. Der zuständige Sachbearbeiter war dafür, wurde aber überstimmt. Ja hallo, das hat mich echt entsetzt. Es kann doch nicht sein, dass Abstimmungen über das Schicksal eines Kindes entscheiden :gunman:
Wir brauche klare Kriterien, Richtlinien, wann das JA was darf und wann es wie handeln muss. Anders drehen wir uns im Kreis.
Wenn hier unverhofft das JA klingelt weil einer meiner Nachbarn ein bischen Langeweile hat, können die gerne hereinkommen, sich umsehen und wieder gehen.
Ganz meine Meinung, so hätte ich auch jederzeit gehandelt, als meine Tochter noch "zuhause" gewohnt hat. Aber es gibt eben auch Eltern, die etwas zu verbergen haben. Und dies würde bei Spontanbesuchen vielleicht auffliegen. Hinzu kommt, dass es ein Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung gibt (oder so ähnlich).
Ein Recht auf gewaltfreie Erziehung gibt es auch. Aber das scheint nachrangig zu sein.
eskima