Hallo zusammen,
ich frage mich gerade ob dieses ganze Gestreite mit der Ex irgendwann mal ein Ende hat und jeder von uns seinen Weg gehen kann. Ich würde mir für die Kinder und auch mich wünschen, dass wir einfach irgendwann einfach nur noch das Wohl der Kinder im Kopf haben, wenn wir "aneinander geraten" und ansonsten jeder sein Leben lebt.
Klar gehts vermutlich jetzt erst los. Muss noch einige Teilbereiche vom Sorgerecht beantragen und bestimmt ist so manches bezüglich Umgang immer noch nicht ausgestanden, aber ist es falsch sich Frieden zu wünschen?
Mir ist auch klar, dass dieses Gefühl "ich brauch Urlaub von dem Ganzen" vermutlich am Burnout liegt, aber alles doch sicher nicht. Der Wunsch kann doch nicht nur davon kommen.
Könnt ihr mir vielleicht sagen, ob das irgendwann, vielleicht sogar in naher Zukunft, mal besser wird?
LG Stefan
Moin Stefan
Ich habe deine ganzen Threads nun mal durchgekaut(erinnert mich sehr an meine EX, nur hatte ich nie so einen Richter).
Könnt ihr mir vielleicht sagen, ob das irgendwann, vielleicht sogar in naher Zukunft, mal besser wird?
Das kann Dir keiner vorhersagen, dazu gehören immer Zwei. Apropos ''Zwei'', wie geht es deinen Kindern dabei?
Gruss Wedi
Apropos ''Zwei'', wie geht es deinen Kindern dabei?
Hallo Wedi,
unterschiedlich. Umso weniger die Kleinen an sie erinnert werden, desto besser kommen sie damit zurecht. Sie sagen mir ab und an, dass sie sie vermissen. Ich konnte bisher dann immer nur sagen "sie vermisst euch bestimmt auch, aber wenn sie wieder zu besuch kommt, dann macht ihr was ganz tolles". Das Schlimme ist, sie macht ihnen so haltlose Versprechungen. Klar versteh ich sie, dass sie den Kindern eine Freude machen möchte, aber es ist halt blöd, wenn sie es dann nicht halten kann. Die Kleinen merken sich solche Aussagen von ihr und fragen dann auch ständig danach. Ihr macht sowas nichts aus. Sie sagt dann einfach "jetzt nicht, aber ich verspreche es euch ganz fest, bald dann", aber wenn sie es mir dann erzählen, dann weiß ich oft nicht was ich sagen soll. Ein "ja schauen wir mal. mama wird es sicher nicht vergessen haben, aber ich weiß es leider auch nicht wann" kaufen sie mir doch irgendwann sicher nicht mehr ab.
Mh, mir fällt gerade auf, du meintest vermutlich mit der Situation bei Gericht. Nja, sie hat auch da die Möglichkeit nicht ausgelassen den Kindern zu schaden. Kaum war die Verhandlung vorbei und wir draußen, schon war es wieder so weit. Die Kleine kam und maulte mich an "Wir sind Mamas Kinder, nicht deine". Ich war so geschockt, dass ich nur gesagt hab, dass sie die Kinder von uns beiden sind. Ich weiß bis jetzt noch nicht was ich darauf sagen soll. Wenig später dann auf der Rückfahrt wieder so ein Stück.
Ich hab einfach keine Ahnung wie es weiter gehen soll. Es ist absolut deutlich, dass sie die Kinder wo es nur geht aufhetzt. Ich will sowas meinen Kindern nicht antun und weiß echt nicht mehr wie ich das noch verhindern soll. Ich habe doch gerade erst eine neue Chance vergeben, sie vom Jugendamt vorgeschlagen. Soll ich jetzt auf diese Sache weiter eingehen oder nicht oder was ist denn noch richtig.
Tut mir leid. Ich bin gerade nicht auf der Höhe.
LG Stefan
Moin Stefan,
eine pauschale Antwort auf Deine Frage kann es nicht geben. Allerdings: Du bist kein Opfer, das den Ereignissen willen- und hilflos ausgeliefert ist, sondern hast die Möglichkeit, an vielen Stellen aktiv und gestaltend einzugreifen. Ich behaupte sogar: Als Betreuungselternteil hast Du die Pflicht dazu, denn Du sollst den bei Dir lebenden Kindern eine möglichst schöne Kindheit bereiten. Die haben sich nicht ausgesucht, dass ihre Eltern ihre Ehe an die Wand fahren.
Wichtig wird sein, das Ganze nicht zum zentralen Thema in Deinem Leben zu machen und Deiner Ex nicht zu erlauben, ständig und über Jahre in Deinem Kopf präsent zu sein. Es bringt auch nichts, einer gewesenen Beziehung hinterherzutrauern; sei lieber froh, dass sie Dich nicht viele Lebensjahre gekostet hat.
Schlussendlich kann man sagen: Du hast Deine Zukunft selbst in der Hand. Wenn's geht, solltest Du zusehen, möglichst bald aus der Burn-Out-Schleife herauszukommen, und sei es mit einer stundenweisen oder ehrenamtlichen Tätigkeit, die Dir - auch abseits der Kinderbetreuung - das Gefühl gibt, wichtig und gefragt zu sein. Und auch ohne ein paar Freunde und/oder einen familiären Kontext wird es nicht gehen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Stefan,
eine pauschale Antwort auf Deine Frage kann es nicht geben. Allerdings: Du bist kein Opfer, das den Ereignissen willen- und hilflos ausgeliefert ist, sondern hast die Möglichkeit, an vielen Stellen aktiv und gestaltend einzugreifen. Ich behaupte sogar: Als Betreuungselternteil hast Du die Pflicht dazu, denn Du sollst den bei Dir lebenden Kindern eine möglichst schöne Kindheit bereiten. Die haben sich nicht ausgesucht, dass ihre Eltern ihre Ehe an die Wand fahren.
Wichtig wird sein, das Ganze nicht zum zentralen Thema in Deinem Leben zu machen und Deiner Ex nicht zu erlauben, ständig und über Jahre in Deinem Kopf präsent zu sein. Es bringt auch nichts, einer gewesenen Beziehung hinterherzutrauern; sei lieber froh, dass sie Dich nicht viele Lebensjahre gekostet hat.
Schlussendlich kann man sagen: Du hast Deine Zukunft selbst in der Hand. Wenn's geht, solltest Du zusehen, möglichst bald aus der Burn-Out-Schleife herauszukommen, und sei es mit einer stundenweisen oder ehrenamtlichen Tätigkeit, die Dir - auch abseits der Kinderbetreuung - das Gefühl gibt, wichtig und gefragt zu sein. Und auch ohne ein paar Freunde und/oder einen familiären Kontext wird es nicht gehen.
Grüssles
Martin
Hey Martin,
ich weiß du hast viel Erfahrung und ich stimme dir in allem was du sagst zu. Es tut mir leid, aber ich muss dir dennoch widersprechen. Ich mache alles in meiner Macht stehende, somit gestallte ich die Situation aktiv.
Hinterher trauern, oh nein auf keinen Fall. Ich habe schon lange mit ihr abgeschlossen. Das einzige was ich nicht verantworten kann, ist das was sie mit den Kindern macht und ja, da fühle mich machtlos. Ich will ihnen die Mutter nicht wegnehmen, ich mache doch alles um das zu verhindern. Ich gehe auf den Rat des Jugendamtes ein und gebe ihr eine erneute Chance. Es fällt mir wahnsinnig schwer, da gibt es so vieles wovor ich Angst hab, was sie ihnen antun könnte und auf der anderen Seite weiß ich aber, dass ich sie nicht ändern kann. Ich stehe also zwischen "schlimme Dinge nicht abwenden, die vielleicht oder mit großer Wahrscheinlichkeit passieren werden, weil es den Kontakt zur Mutter einschränken würde" und "meine Kinder davor schützen, aber riskieren, dass sie traurig sind weil sie die Mutter eingeschränkter sehen und sie dadurch vielleicht Schaden nehmen". Derzeit gehe ich den Zwischenweg. Fühlt sich an wie auf Tretmienen rumlaufen und hoffen, dass nichts los geht.
Ich mache schon ehrenamtliche Tätigkeiten. Es geht mir aber nicht darum gefragt oder wichtig zu sein. Es ist mehr dieses Ausgelaugte, überarbeitete und dann die Probleme mit meiner Familie.
Ich weiß, dass es ohne meine Familie nicht geht. Meinen Kindern tun sie gut, mir nicht. Da stehe ich also auch wieder vor der Wahl. Entweder Zähne zusammen beissen und meinen Kindern Glück gönnen, sowie hoffen, dass ich dabei nicht zu Grunde gehe. Denn das wäre auch wieder schlecht für die Kinder. Oder gehen und den Kontakt zu meiner Familie so weit einschränken, dass meine Kinder auch sie verlieren.
Ich habe leider meist nur mit Menschen zu tun bei denen nur jeweils eine Extreme fruchtet. Für den mittelweg ist meine Familie zu stur, aber da unterstützt mich demnächst das JA. Weiß nur noch nicht ob das groß was bringt.
LG Stefan