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Sinkende Erziehungskompetenzen der Kindesmütter

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(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo mimamause,

ich halte das hier (...) für kompletten Unfug. WM will so mancher UET gar nicht, wer sich schon zu Beziehungszeiten nicht oder kaum in die Kindererziehung einbringen wollte, wird nach einer Trennung keinen kompletten Sinneswandel vollziehen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wie will man das also gesetzlich anordnen wollen?

Und ich halte die derzeitige deutsche Regelung für kompletten Unfug, weil sie nämlich aus der richtigen Beobachtung, dass nicht alle Väter am Wechselmodell interessiert sind, die falsche Schlussfolgerung zieht, dass Gesetzgeber und Justiz das Wechselmodell nach wie vor vollständig ignorieren dürfen. Das ist ähnlich schwachsinnig, als würde man aus der richtigen Beobachtung, dass nicht alle Leute studieren wollen, die falsche Schlussfolgerung ziehen, dass man dann ja alle staatlichen Universitäten schließen bzw. privatisieren könnte.

Was die Frage nach der Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer gesetzlichen Regelung des Wechselmodells betrifft, da hilft bereits ein Blick über den Gartenzaun, d.h. in andere europäische Länder. Zum Beispiel gibt's in Tschechien seit 2011 eine gesetzliche Regelung, die übersetzt lautet: "Falls beide Eltern erziehungsfähig und an der Kindeserziehung interessiert sind, vertraut das Gericht das Kind in das Wechselmodell an, falls es dem Kindeswohl entspricht."

Das klingt erstens nach einer recht vernünftigen Regelung (wobei ich leider keine Information darüber habe, wie die tschechische Justiz dieses Gesetz in der Praxis tatsächlich anwendet), und ist zweitens um einiges fortschrittlicher als die Grundannahme der deutschen Rechtssprechung, dass das Kind grundsätzlich zur Mutter gehöre, solange das Kindeswohl nicht massiv gefährdet ist.

Nix für ungut,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 12:55
(@mimamause)

hi Malachit

Falls beide Eltern erziehungsfähig und an der Kindeserziehung interessiert sind, vertraut das Gericht das Kind in das Wechselmodell an, falls es dem Kindeswohl entspricht.

da gehe ich mit dir konform insoweit, dass das aber bittedanke auch schon VOR der Trennung erkennbar gewesen sein sollte. Damit meine ich nicht, dass vor der Trennung 50/50 betreut worden sein musste, ich finde es schadhaft, wenn das INTERESSE an paritätischer Betreuung erst bei der Trennung erwacht.
Weil ich die Beweggründe in Zweifel ziehe.

Natürlich ist es oft so, dass der KV gearbeitet hat und deswegen nicht hälftig betreut hat, das meine ioch nicht. Aber von 0 Engagement auf "ich-will-aber-WM", da würd ich mir die Vorgeschichte schon ganz genau anschauen.

Zur Verdeutlichung (ist natürlich ein Extremfall aus der anderen Richtung: KM hat die familie finanziell komplett getragen während der Beziehung UND komplett die Kinderbetreuung übernommen. KV hatte eigene Wohnung und pflegte sein Bedürfnis nach Unabhängigkeit.

So, nun Trennung und Supersugardaddy will WM - DAS geht gar nicht (obwohl ich mich mit einer sukzessiven Ausweitung des Umgangs bis hin zum WM anfreunden könnte).

mmm

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 14:05
(@Jarod48)

WM will so mancher UET gar nicht

Solange man den Hintergrund nicht kennt, kann man keinen UET verteufeln. Ich habe mit Beginn der Trennung ein WM vorgeschlagen, damit mein Sohn besser mit der Trennung zurecht kommt, jedoch waren Jugendamt, der Verfahrenspfleger und Gericht dagegen. Da meine Ex unseren Sohn aber als ihr Eigentum betrachtet, hat man Begründungen gefunden, warum ein WM abgelehnt wird.

Ich kenne einen Vater, der hat sich von seinem Sohn komplett zurück gezogen und als Begründung angegeben, dass er den Kontakt deswegen abgebrochen hat, damit das Kind nicht mit den ständigen Ausbrüchen der Mutter gegen den Vater belastet wird. Egal mit welchen Argumenten man kam, dass ein Kind beide ET braucht, er hat immer wieder vor Augen, dass die Mutter immer Gründe finden wird um zu "meckern" und das vor dem Kind.

LG

Jarod

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 14:56
(@mimamause)

Solange man den Hintergrund nicht kennt, kann man keinen UET verteufeln.

hab ich auch nicht pauschal getan, ebensowenig finden Mütter IMMER Gründe, um gegen KV zu meckern.

Und wenn dein Kumpel dann den Kontakt abbricht trägt er genauso die Verantwortung dafür wie die meckernde KM.

mmm

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 15:12
(@st0rm)
Rege dabei Registriert

Moin MMM,

da gehe ich mit dir konform insoweit, dass das aber bittedanke auch schon VOR der Trennung erkennbar gewesen sein sollte. Damit meine ich nicht, dass vor der Trennung 50/50 betreut worden sein musste

Genau das würde wieder dazu führen, dass ein Wechselmodell nicht zustande kommt, nur weil die Mutter es nicht will.

Wie soll ein Vater beweisen, dass er sich VOR der Trennung zu großen Teilen in die Betreuung mit eingebracht hat, wenn der Tagesablauf bisher z.B. so aussah:

Die Realität in der Familie eines "modernen Vaters" (wenn wir uns mal zurück auf die Studie besinnen) sieht so aus:
7.00 Uhr  Gemeinsam mit Frau Kinder für Schule und Kindergarten fertig machen
7.30 Uhr  Kinder zu Schule und Kindergarten bringen
               Frau macht Haushalt
               Mann geht arbeiten
13.00 Uhr Frau holt Kinder vom Kindergarten ab
               Mittagessen
               Frau betreut Kinder
16.30 Uhr Mann kommt nach Hause
               Mann betreut Kinder
               Frau macht Haushalt
bis 20 Uhr Mann bringt Kinder zu Bett
Am Wochenende Mann/Frau 50:50 (Kinder/Haushalt).

--
Storm

When nothing goes right - go left!

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 16:26
(@Jarod48)

hab ich auch nicht pauschal getan, ebensowenig finden Mütter IMMER Gründe, um gegen KV zu meckern.

Und wenn dein Kumpel dann den Kontakt abbricht trägt er genauso die Verantwortung dafür wie die meckernde KM.

mmm

Du schriebst: " WM will so mancher UET gar nicht, wer sich schon zu Beziehungszeiten nicht oder kaum in die Kindererziehung einbringen wollte, wird nach einer Trennung keinen kompletten Sinneswandel vollziehen. Ausnahmen bestätigen die Regel."

Es kommt in absolut jedem Fall auch auf den Hintergrund an, denn es gibt keine identischen Fälle, nur ähnliche.

Bei meinem Kumpel die Situation war gelinde gesagt kaum tragbar. Die Mutter hat keinen Kontakt ohne ihre persönliche Anwesenheit zugelassen und damit es halbwegs gesittet abläuft war ich hin und wieder den ganzen Umgang dabei. Selbst bei meiner Anwesenheit hat sie an allem was zu meckern gehabt. Es war ihr offenbar nicht recht, dass er Umgang wollte, bis ihm dann das ständige generve der KM zuviel wurde, er das psychisch nicht mehr auf die Reihe bekommen hat. Und leider befürchte ich, dass dies genau so von der KM beabsichtigt war.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 16:47
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Da sich durch eine Scheidung so ziemlich alles ändert, wüßte ich nicht, warum es da fest gemeißelte Ausnahmen von geben sollte.
Eine Scheidung ist aus meiner Sicht eine vollständige Aufkündigung dessen, was mal vor während oder über die Ehe entschieden wurde.

Die Ehe führt standardmäßig zu einer arbeitsteiligen Einheit.
Der eine Kocht, andere wäscht ab.
Wenn die Ehe geschieden wird, müssen eben beide für sich kochen und abwaschen.

Das aktuelle Scheidungsrecht zielt aber, ähnlich wie mmm, darauf ab, dass zwar der eine nur noch für sich selbst kocht, der andere aber gefälligst immer noch für beide den Müll runter zu bringen hat.

Und ja, wie oben schon beschrieben ist auch in "traditionellen" Einverdienerehen die Mutter keineswegs schon vor Trennung alleinerziehend ist und es gibt keinen Grund, sie dann danach grundsätzlich dazu zu machen und den Vater immer weg zu beißen, auch wenn er sich auch um die Kinder gekümmert hat.

Es sollte einfach der Standard sein, dass sich beide nach Trennung um alles kümmern. Um (ihren) Haushalt, das Einkommen und die Kinder und es ist nur in begründeten Ausnahmen davon abzuweichen.
Und nicht wie heute, erstmal alles kaputt zu schlagen und dann zu sagen, "so, jetzt vertragt euch und fegt die Scherben wieder auf!"

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

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Geschrieben : 10.01.2015 17:13
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich gebe Beppo da grundsätzlich Recht. Dennoch gebe ich zu bedenken, dass das nicht immer unbedingt das sein wird, was auch die Kinder wollen.

Wenn in 10, 11 Jahren und somit 100% des Lebens immer Elternteil 1 der Ansprechpartner, Alltagsmanager, Kummerkasten war, muss es sich nicht nur weil "die Scheidung alles ändert" auch für die Kinder gut und richtig anfühlen, dass Elternteil B plötzlich 50% davon übernimmt.

Für mich als Kind wäre das jedenfalls undenkbar gewesen. Das war auch ein Grund, warum ich für meinen Sohn gern einen gleich engagierten und interessierten Papa gewünscht hätte.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 17:22
(@Jarod48)

dass das nicht immer unbedingt das sein wird, was auch die Kinder wollen.

Vollkommen richtig. Dumm ist nur, dass gewisse Erwachsene meinen, die Kinder wüssten nicht was sie wollen, könnten die Tragweite der Entscheidung bei wem sie wohnen nicht abschätzen. Auch ein 3 Jahre altes Kind kann dir sehr genau sagen was es will. Hier ist dann wieder Schluss mit lustig, denn, will das Kind das, was für den Gesetzgeber richtig erscheint? Wenn nicht, wird sein Wille einfach ignoriert mit der Begründung, es sei zu klein/jung um das einschätzen zu können. Und welcher ET wird dann pauschalisiert bevorzugt? :puzz:

LG

Jarod

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 17:37
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich gebe Beppo da grundsätzlich Recht. Dennoch gebe ich zu bedenken, dass das nicht immer unbedingt das sein wird, was auch die Kinder wollen.

Genau.
Deswegen kann es ja auch Ausnahmen geben.

Die Zerstörung der Familie sollte aber nicht der gesetzliche Regelfall sein, der mit aller Gewalt durchgesetzt wird, sondern eben nur die begründete Ausnahme.
Und der Gesetzgeber sollte den Eltern Ansporn sein und Anreiz geben, das möglichst schonend abzuwickeln und eben nicht immer den Streit und die Destruktion fordern und belohnen.

Dann lassen sich auch eher mal Lösungen finden, die die Kinder nicht überfordern.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 17:52




(@nadda)
Registriert

Hi,

es geht ja auch darum was wir als Normalfall haben wollen. Und im Normalfall haben zwei erwachsene Menschen gemeinsam Kinder und sind gemeinsam für sie verantwortlich - weshalb sie auch nach einer Trennung gemeinsam verantwortlich bleiben müssen. Und gemeinsam verantwortlich bedeutet dann auch in allen Bereichen und dann sind wir beim Wechselmodell. Natürlich muss man den Einzelfall prüfen, der superverdiende Papa muss halt doch ein wenig Unterhalt zahlen wenn die Mama nur Putzfrau ist. Trotzdem sollen sie beide finanziell und erziehend verantwortlich bleiben. Ja mir ist klar es gibt Väter die das nicht wollen, oder nicht können, es gibt sicher auch Mütter die es praktischer fänden wenn sie nur Umgangselternteil sind. Es gibt aber, wenn ein Wechselmodell der Regelfall sein sollte, ja trotzdem die Möglichkeit es als Eltern gemeinsam anders zu gestalten.

Heute kannst du ein Wechselmodell in Deutschland fast nicht bekommen, weil es keiner hat, keiner kennt - weil eben alle auf dieses einer betreut und einer zahlt eingestellt sind. Und genau dieses Rollenmodell erzeugt dann auch überforderte Mütter und entsorgte Väter und vor allem Kinder die unter der Trennung deutlich mehr leiden als sie leiden müssten!

Mit meinem Exmann wäre ein Wechselmodell nicht gegangen und ich kannte das damals auch noch gar nicht, trotzdem hatte ich am Anfang angeboten auf Unterhalt zu verzichten wenn er während meiner Arbeitszeiten die Kinder betreut. Das wäre gegangen, er war arbeitslos - aber er wollte nicht! Mit meinem jetzigen Mann bin ich sicher das wir gemeinsam eine vernünftige Lösung finden würden im Fall der Fälle. Allerdings bin ich mir auch ziemlich sicher, eben weil wir beide so kompromissbereit sind, werden wir unsere Ehe kaum an die Wand fahren.

LG
Nadda

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 19:26
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Genau so!

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 19:31
(@riviera68)

Guten Abend,

dass ein 3 jaehriges Kind sagen kann was es will mag richtig sein. Es kann aber die Konsequenz nicht ueberblicken und damit ist das Thema durch - meine Meinung.

Als Scheidungskind kann ich LBM Ansicht stuetzen. Als meine Mutter mir eroeffnet hat, dass sich meine Eltern trennen, war mein Dad bereits ausgezogen und ich war nach meiner bescheidenen Kinderkur wieder Kurreif....mit 8 Jahren.

Meine Eltern waren beide berufstaetig, Vollzeit. Meine Mutter hatte insofern die A-Karte, als dass sie zumeist fuer den Alltagsschrott zustaendig war, waehrend mein Dad mein Held war und eher die angenehmen Sachen gemacht hat.

Ich denke seit Jahren, dass weder meine Mutter noch mein Dad mich gesehen haben und es mehr um deren Befindlichkeiten ging. Sowohl beruflicher wie auch finanzieller oder auch erzieherischer Art.

Fakt ist, dass letztlich keiner von denen hat fuer mich entscheiden koennen, weil ich fuer mich selbst festgelegt habe, wer von ihnen fuer was zustaendig ist, weil ich es eben so oder so gewohnt war. Aenderungen haetten fuer Unmut bei mir gesorgt!

Und, das hoert sich vielleicht komisch an, ich finde es noch heute gut, dass sich bis auf die Trennung raeumlicher Art nichts geaendert hat - sogesehen. Weil, meine Mutter hatte weiterhin die Aufgabe, die sie vorher hatte und mein Dad war eben weiter mein Held. Das hat mir die meiste Sicherheit gegeben als alles unsicher war.

Wenn also nach einer Trennung Elternteile meinen sie muessten nun den Superdad oder die Supermom raushaengen lassen oder zum so gerne ploetzlich viel zitierten "Wohl des Kindes" alles aendern, dann ist das vielleicht nicht immer der richtige Weg.

Die Verlaesslichkeit meiner Kindheit bestand jedenfalls in der unveraenderten Art und Weise die meine Ellis an den Tag legten.

Im Uebrigen habe ich mir das WM als Kind selbst eingerichtet, quasi. Aber in den 70zigern war das nicht angesagt. Die Scheidung meiner Eltern war bloed, aber ich kann mich nicht erinnern, dass beide einen Kampf darum gefuehrt haetten, wer den nun der Bessere ist.

Im Zeitalter des "Like" scheint genau das so wichtig. Lieber mal runterschalten.

cheers!

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 21:56
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Wenn in 10, 11 Jahren und somit 100% des Lebens immer Elternteil 1 der Ansprechpartner, Alltagsmanager, Kummerkasten war, muss es sich nicht nur weil "die Scheidung alles ändert" auch für die Kinder gut und richtig anfühlen, dass Elternteil B plötzlich 50% davon übernimmt.

Dem stimme ich auch nur bedingt zu.
Nahezu im Alleingang wird ja schon angenommen, dass die Mutter die "Hauptbezugsperson" war, egal wie es tatsächlich in der Familie gelebt wurde. Mir sind nicht wenige Fälle bekannt, in denen sich der Vater den sprichwörtlichen Arsch aufreißt, um Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Hinzu kommt leider auch immer wieder, dass nur weil die Mutter weniger arbeitet, sie nicht automatisch mehr leistet ... auch hier (und aus eigenem Erleben) kenne ich genügend Fälle, in denen diese Zeit zur "Selbstverwirklichung" genutzt wurde und defakto die ganze Arbeit am Vater hängen blieb.

Dieser Automatismus muss ausgehebelt werden.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.01.2015 22:47
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Verfall der Erziehungsfähigkeit der heutigen Mütter. Speziell dann, wenn es zur Trennung kommt.

Mir passen die Schuhe nicht, die Du da den Müttern hinstellst.

Mir passen sie. 100%. In dem Sinne, wie Nadda es hier treffend auf den Punkt bringt:

Aber ein Kind fürs Leben fit machen braucht Zeit und wer hat denn diese Zeit von uns Eltern? Das sind dann meistens die Mütter die zu Hause bleiben - sicher nicht die Alleinerziehenden. Als Alleinerziehende habe ich mich auch bemüht viel mit meinen Kindern zu machen, aber abends waren wir alle müde, da blieb es meist bei einem Gutenachtlied und einer Geschichte, morgens mussten wir alle aus dem Haus.... Am Wochenende habe ich versucht viel Zeit für die Kinder zu haben, aber da war dann noch die Hausarbeit und der Garten.

Als Vollzeit berufstätige AE mit WM bin ich weniger präsent, weniger zugewandt, weniger ausgeschlafen und weniger geduldig als zu Zeiten, als wir zu zweit als Team in einem Haushalt für den Nachwuchs gesorgt haben.

Allerdings denke ich nicht, dass das daran liegt, dass ich zwei vollständige Geschlechtschromosomen habe statt nur 1 3/4. Ich vermute stark, dass auch mein geschiedener Mann bis zu seiner Wiederverheiratung weniger präsent, weniger zugewandt, weniger ausgeschlafen und weniger geduldig war, als wir gemeinsam waren.

Allein für den Broterwerb und für die Betreuung zu ständig zu sein, ist anstrengender, als beides zu zweit in einem Haushalt zu managen.

Mir ist bewusst, dass meine Große, als sie klein war, eine bessere Kindheit hat, als der Kleine jetzt. Gleichwohl behaupte ich, dass sowohl der KV als auch ich unser Bestes geben. Mehr kann niemand leisten - als das jeweils eigene Beste.

Die KM scheinen plötzlich irgendetwas nachholen zu wollen, vernachlässigen das gemeinsame Kind und verprassen den Unterhalt mit Parties. Nimmt der Vater die Verwahrlosung seines Kindes wahr und möchte etwas dagegen tun, dann bekommt er die Hörner aufgesetzt.

Diese Beobachtung mache ich nicht in meinem Umfeld, weder bei AE Müttern noch bei AE Vätern.

Wenn der TO glaubt, dass seinen Kindern bei der KM etwas fehlt, ist es ihm unbenommen, diese Defizite im Rahmen seiner Möglichkeiten auszugleichen. Wie soll die KM das verhindern können, wenn er regelmäßig seine Umgangszeiten nutzt, um mit dem Kind Dinge zu unternehmen, die bei der KM seiner Meinung nach zu kurz kommen? Ob das nun Basteln, Hausmusik, Museumsbesuche oder das Kleine 1x1 ist ... niemand wird ihm verwehren solche Aktivitäten während des Umgangs zu pflegen, wenn er sie für kindgerecht und sinnvoll hält.

Dass ein BET sich wehrt, wenn der UET vorschreiben will, wie der Alltag mit Kind(ern), Job und Haushalt zu organisieren sei, kann ich gut nachvollziehen. Das nervt in einer Beziehung und nach dem Ende der Beziehung noch viel mehr.

Gute Nacht 🙂 Biggi 

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 15.01.2015 00:02
(@frieda)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Biggi,

mir passen speziell diese Schuhe nicht:

Die KM scheinen plötzlich irgendetwas nachholen zu wollen, vernachlässigen das gemeinsame Kind und verprassen den Unterhalt mit Parties.

Für Parties hab ich keine Zeit und keine Kraft, Unterhalt bekomme ich nicht und nachzuholen... hab ich sicher was, passt aber nicht in den Zeitplan zwischen Arbeit, Hausaufgaben, Organisieren des Lebens mit den Kindern und Haushalt.

Ansonsten bin ich da schon dicht bei Dir.

Liebe Grüße

Frieda

Glaub nicht alles was Du denkst.

AntwortZitat
Geschrieben : 15.01.2015 09:11
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