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Suche Erfahrungen zum Theme Teilzeit als Vater

 
(@svensven)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,

ich habe mich hier registriert weil ich mal ein paar Erfahrungen oder Diskussionen zum Theme Teilzeitarbeit als Vater erhalten möchte.

Folgende Ausgangslage:

Am 25.06. haben wir unseren Sohn bekommen. Anschließend habe ich 2 Monate Elternzeit genommen. Ab dem 25.07 muss ich nun wieder arbeiten.
In der Zeit hat sich mein Karriereziel, bzw. die Vorstellung dessen was ich ein Mal erreichen will komplett gewandelt.

Ich habe nach der Ausbildung nebenberuflich 5 Jahre studiert und arbeite sehr erfolgreich (keine Führungsaufgaben) in einem relativ großen UN. Bisher war es mein Ziel in die Führungsebene aufzusteigen. Ich bin 28 Jahre alt - das Kind ist ein absolutes Wunschkind.

Die zwei Monate zu Hause mit meier Frau und meinem Sohn haben mir nun so viel gegeben was ich nicht beschreiben kann. Wir sind als Ehepaar noch mehr zusammen gewachsen und ich genieße jede Minute mit meinem Sohn.
Daher kam nun die Überlegung auf, dass ich meine Arbeitszeit reduzieren um einen Tag mehr in der Woche zu Hause zu sein. Mittlerweile ist mir die Karriere auch nicht mehr so wichtig - bzw. das steht deutlich hinter dem Wunsch mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

Finanziell sind wir sehr gut aufgestellt und das würde für uns auch kein Problem sein. MeineFrau hat jetzt schon die Möglichkeit jeder Zeit wieder mit beliebigen Stunden in Ihren Job einzusteigen und sie bekommt auch sehr gutes Elterngeld.  Ich arbeite aktuell 40 Stunden und würde dies gerne auf 4*9h reduzieren.

Persönlich habe ich damit aber kein Problem, wenn da nur nicht die "Sorge" wäre, dass ich damit beruflich zu sehr benachteiligt werde. Ich leite aktuell mehrere Projekte - die Angst welche ich habe ist, dass ich dies in Zukunft nicht mehr machen darf (Arbeitgeberseitig).

Gibt es hier Väter die einen ähnlichen Weg gegangen sind?

Ich möchte eher weniger Ratschläge, als viel mehr den ein oder anderen Erfahrungsbericht.

Bis hier her schon mal ein Danke und
viele Grüße

Sven

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 24.08.2018 01:55
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

herzlich willkommen. Eine recht ungewöhnliche Fragestellung für dieses Forum.

Mit Ratschlägen ist es immer so eine Sache, daher kann ich nur raten, dass Du Dich auf Dein Bauchgefühl verlassen sollst und das machen sollt, wass Du möchtest und wie Du Dir Dein Leben vorstellst.
Da es sich hier nicht um eine Trennung handelt, ist es eine Entscheidung die Euch beide betrifft und die ihr gemeinsam besprechen solltet.
Daher hier eine Frage:
Was sagt Deine Frau hierzu?

Dann weiter, der jrusitische Teil.
Deine Frau hat nicht die Möglichkeit Dich zu irgendeiner Arbeit zu zwingen, genauso wie Du es nciht bei ihr kannst. Sprich, wenn Du aufhörst zu arbeiten, dann ist es so. Nur wenn es dann zu einer Trennung kommen sollte, kann für das vergangene Jahr verlangt werden, dass die Einkünfte wie bisher berechnet werden (egal ob Du sie tatsächlich erwirtschaftest).
Daher, ich empfinde die Entscheidung für Richtig, dass Deine Frau ein wenig mehr arbeitet, Du ein wenig weniger. Die Projekte des AG werden sich zeigen, wie diese ablaufen. Ist ihm Deine Arbeit wichtig, dann wird es diese bei Dir belassen bzw. Dir Flexibilität aufzeigen, um diese Arbeit auch von zu Hause zu erreichen.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.08.2018 12:47
(@svensven)
Schon was gesagt Registriert

Danke Kasper für deine Antwort 🙂

Ja das ist das einzige Forum welches ich gefunden habe welches sich direkt an Väter wendet.

Wir haben das zusammen bereits besprochen - also es geht nicht um Zwang o.ä.

Plan ist aktuell, dass Sie ab 01/2020 2 Tage pro Woche arbeiten geht.

Sie würde auch 3 Tage arbeiten und ich habe dann einen Tag alleine mit meinem Sohn.

Über Trennung o.ä. denken wir nicht nach - das soll auch in die Überlegungen nicht hineinfließen.

Wie gesagt suche ich keine direkten Ratschläge sondern viel mehr Erfahrungen
von Vätern welche ebenfalls Ihre Arbeitszeit reduziert haben und
wie Sie das im Nachhinein bewerten.

Leider wird das in DE noch viel zu selten thematisiert.

LG
Sven

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 24.08.2018 13:24
(@rollimatze)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,

meine Arbeitszeit wurde nicht direkt reduziert, sondern durch einen Autounfall mit der Folge einer Querschnittlähmung für mich, sozusagen auf Null gesetzt. Damals waren meine Kinder 4, 8 und 10 Jahre alt. Für mich als Vater hätte die Veränderung nicht besser sein können. Dadurch konnte ich Dinge mit meinen Kindern erleben, ich habe Zeit mit keinen Kindern verbraucht ... wie ich es niemals als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber die Möglichkeit dazu hätte. Ich kann euren Plan mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen absolut befürworten.

Gruß
Matze

AntwortZitat
Geschrieben : 24.08.2018 14:11
(@superduberpapa)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,

ich bin selbst Arbeitgeber als Gesellschafter eines Unternehmens mit ca. 50 Mitarbeitern.

Am Besten du sprichst das Thema ganz offen bei deinem Arbeitgeber an und fragst nach einer Möglichkeit die Stunden zu reduzieren. Ich weiß nicht wie es bei Großunternehmen abläuft, aber wir haben mit unseren Mitarbeitern bisher für fast alle Themen eine Lösung gefunden.

Beste Grüße

AntwortZitat
Geschrieben : 24.08.2018 17:49
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin

Ich empfehle ebenfalls, mit Deinem Chef in einem vertraulichen Gespräch Deine Lage zu besprechen. Zeige auch Entgegenkommen, wie z.B. eine zeitliche Befristung (3,6,12 Monate) dieses Wunsches von Dir, mit der Option auf Verlängerung, Anpassung (5 x 6/7h). Du solltest doch wissen, wie das UN Dein Arbeitsaufkommen benötigt, ob da eine Flexibilisierung machbar ist. Nutze das. Vielleicht wäre auch (teilweise) Heimarbeit eine Option.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.08.2018 23:10
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

Teilzeit bedeutet auch heute in aller Regel ein Karriereende und zwar nicht nur weniger Geld sondern auch weniger Kompetenzen und weniger spannende Arbeit.
Außerdem solltest Du Dich in Deinem UN umsehen wie der "Standard" ist. Gibt es Teilzeitbeschäftigte, wie sind die in den Ablauf des UN eingebunden? Gibt es Väter in Teilzeit im Unternehmen?

Prinzipiell hängt sehr viel von Deinem direkten und den anderen Vorgesetzten ab, wie sich Teilzeit letzlich wirklich auswirkt.
Das reicht von mehr oder weniger Unterstützung bis hin zu kompletter Ablehnung, in dem Sinne, dass Du doch wohl keine richtiger Mann bist, wenn Du Teilzeit arbeiten willst. Wie es bei Dir ist, kannst aber nur Du wissen.
Wie hoch ist die Belastung durch Dienstreisen oder andere Ereignisse, die zu einem unregelmäßigen Ablauf führen? Wie willst Du diese Dinge regeln?

Wenn Du der Meinung bist, dass das UN Deinen Wunsch versteht, dann solltest Du einen Plan machen wie Du Dir die Zukunft vorstellst. Formal ist Teilzeit kein Karrierehinderungsgrund und wenn Du nach3 Jahren wieder Vollzeitarbeiten willst, dann sollte diese Option auch festgehalten werden.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 25.08.2018 12:21
(@pinkus)
Nicht wegzudenken Registriert

...

Teilzeit bedeutet auch heute in aller Regel ein Karriereende und zwar nicht nur weniger Geld sondern auch weniger Kompetenzen und weniger spannende Arbeit. ...

Dem möchte ich widersprechen.
Gerade in großen Unternehmen steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ganz oben.
Dadurch steigt die Motivation der Mitarbeiter und damit auch die Leistung.
Bei uns ist es schon fast Standard, dass Väter -auch in der Führungsebene- nur 80% arbeiten. Viele machen im Notfall Home office oder kommen dann doch auch mal an ihrem freien Tag in die Firma. Da das nicht die Regel ist, ist es für sie auch kein Problem. Das ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.

Ich bin zwar eine Frau, meine Karriere habe ich erst nach der Elternzeit gestartet, bin jetzt bei 80% und habe nicht vor auf 100% zu gehen. Führungsaufgaben habe ich übernommen, als ich noch bei 60% war. Ich bin AE und der Sohn war damals noch Grundschüler. Alles kein Hinderungsgrund vorwärts zu kommen.

Du solltest wirklich schauen, wie Dein berufliches Umfeld ist, sprich, wie ist die Unternehmensdenke, wie fortschrittlich sind Deine Vorgesetzten...

Grundsätzlich kann ich Deinen Wunsch gut verstehen und begrüße das auch!
Ich wünsche Dir viel Glück!

AntwortZitat
Geschrieben : 25.08.2018 13:29