**Thema verschoben, da Diskussion über Begrifflichkeit**
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Hallo zusammen,
ich finde "Umgang" ein schreckliches Wort. Wollte das einfach mal so in den Raum werfen. Es mag angemessen sein, wenn es um Teenager geht, die in größeren Abständen mal den nicht-betreuenden Elternteil sehen, Ausflüge machen etc. Der vielarbeitende Papa usw., das übliche Klischee.
Aber wenn Eltern, die sich wirklich aufopfernd um Kinder kümmern, auf einmal nach einer Änderung der Verhältnisse nur noch "Umgang" haben, da dreht es mir die Fußnägel auf.
Hallo,
Du hast völlig recht. Deshalb schreibe ich hier immer über Papazeiten und Mamazeiten, völlig unabhängig um wie viel Zeit es sich handelt. Denn keiner Mutter und keinem Vater sollte man dieses Wort zumuten.
Die Wortwahl im Familienrecht ist wertend : Umgangselternteil, Betreuungselternteil, d.h. ein nachrangiges und ein vorrangiges Elternteil. Im Kern geht es um ein Wirtschaftsmodell. Wie wird die Ökonomie einer Trennungs-und Scheidungsfamilie geordnet ? Und dahinter steht eben die Ökonomie der Geschlechterdifferenz. Bis vor kurzem verteilten und trennten dadurch der Staat und die Gesellschaft die Rollen ganz klar : einer ist für das Geld zuständig, der andere für das Kind.
In diesem Fall wird derjenige bestraft, welcher Erwerbsarbeitet leistet um das Kind und den anderen Elternteil finanziell abzusichern. Er sieht, das Kind oft viel weniger und daraus wird ihm ein Strick gedreht. Keiner wird übrigens dem Kind erklären, dass dieser Elternteil genauso zu seinem Überleben beiträgt wie der betreuende.
Für den Staat hat die finanzielle Versorgung Vorrang vor dem Recht des Kindes ausreichend Zeit mit beiden Eltern zu verbringen, d.h. Unterhalt vor Umgang.
VG,
Tsubame.
P.S. Lass Dich in keine Rolle drängen. Sprich von "meiner Betreuungszeit". Erkläre wie Du Deine "Erwerbsarbeit" und Deine "Betreuungsarbeit" miteinander vereinbarst etc.
also ich finde "Besuchselternteil", "Besuchsregelung" etc. noch deutlich abwertender.
Gruss von der Insel
also ich finde "Besuchselternteil", "Besuchsregelung" etc. noch deutlich abwertender.
Gruss von der Insel
Hallo,
Das ist richtig. Umgang ist der juristische Begriff. Aber fehlt in diesem Begriff nicht der Herzschlag ?
Und wie hört er sich für das Kind an ? Morgen holt mich Mama zum Umgang ab ? Wann ist denn wieder Umgang mit Papa ?
VG,
Tsubame.
Aber fehlt in diesem Begriff nicht der Herzschlag ?
Und wie hört er sich für das Kind an ? Morgen holt mich Mama zum Umgang ab ? Wann ist denn wieder Umgang mit Papa ?
Das fände ich jetzt gar nicht mal so übel. Aber stellen wir uns mal vor, ein Elternteil versorgt/betreut das Kind am Nachmittag nach der Schule und der andere Elternteil am Abend. Oder ein 3:4 Wechselmodell. Dann ist der "unterlegene" Teil der "Umgangselternteil", obwohl er unterm Strich dasselbe leistet.
Servus!
Ich glaube, dem Kind ist es letztendlich wurscht, ob es nun zum "Umgang" oder zur "Papa- oder Mamazeit" geht (letztgenannte finde ich auch durchaus positiv und charmant, werden aber in der dt. Rechtsprechung keinen Einzug finden).
Ich sehe unsere Aufgabe als Eltern darin, diese Zeiten unseren Kindern so oft es geht als positives Erlebnis zu gestalten, unabhängig der Zeitdauer mit den Kindern, daher störe ich mich nicht an Umgangselter oder dergl.
Wohin die Waage der deutsche Familienrechtsprechung tendiert, ist uns allen bewusst und bekannt; insofern ist die "gesetzliche" Namensgebung der Mama- und Papazeiten in Zusammenhang mit der damit verbundenen (und auch gewollten) Verweildauer nicht weiter verwunderlich.
Es bleibt zu hoffen, dass unter anderem auch das Umgangsrecht endlich dem Ist-Zustand angepasst und (auch mit seinen Begrifflichkeiten) reformiert wird
Grüßung
Marco (partiell-temporär betreuendes Elternteil) 😉
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Ich finde das Wort Umgang ehrlich gesagt nicht wirklich schlimm.
Wenn sich juristisch unterhalten wird, kann man ja schlecht mit Mamazeit und Papazeit argumentieren.
Dass niemand zu seinem Kind geht und ihm sagt, dass es nun zum Umgang mit dem Papa/ der Mama geht, sollte klar sein.
Und selbst wenn man das tun würde, könnte das Kind es in den jungen Jahren ohnehin nicht einordnen..