Guten Abend zusammen,
viele haben ja meine Geschichte im Unterhaltsforum gelesen. Natürlich verfolge ich auch alle andere Probleme. Und in den meisten geht es ums Geld und Umgang, so mein Eindruck. (Natürlich) hatte und habe ich auch noch immer Probleme im Umgang.
Die stark überwiegende Mehrheit hier sind Väter, die Probleme haben. Und was ich mich frage (ist vielleicht blöd), woher kommt der Umgangsboykott der KM. Die Geschichten hier sind oft so voll mit Gemeinheiten und Haß der Mütter, es ist unglaublich, was man hier lesen kann. Selbst Vätern, die KU regelmäßig und in voller Höhe zahlen, werden fertig gemacht. Ihnen sollen die Kinder entzogen werden, Umgang wird boykottiert. An die Kinder wird nicht gedacht. Und ich bin der festen Meinung, dass sich ein Kind, dem der Vater, oder andere Elterteil entzogen wurde, nicht richtig entwickeln kann.
Als meine Ex und ich uns 2004 trennten, dachten wir erst, daß wir mit einem Anwalt die Scheidung durchziehen können. Bei einem ersten gemeinsamen Gespräch sagte die Rechtsanwältin zu meiner EX sinngemäß als es um den Umgang ging: " Ja, so ist das halt bei den Männern. Sie wollen die Kinder nur am Wochenende um dann den Spaßvater zu machen und unter der Woche, wenn es Probleme gibt, sind sie nicht da". Am nächsten Tag hatte ich einen eigenen RA.
Und dann fingen die Probleme im Umgang an. Wurde dann auch immer weniger, wie bei vielen hier. Momentan habe ich die Unterhaltsforderung meines volljährigen Sohn an der Backe. Die wurde auch von der KM letzten Mai angezettelt und IHREM RA übergeben. Seitdem habe ich auch keinerlei Kontakt mehr zu meinem 2. Sohn (15) mehr. E-mail, Briefe, Telefon ... nichts geht mehr.
Aber woher kommt dieser oft über Jahre anhaltende Haß?
Vielleicht kann mir das einer erklären.
Grüße Friese
HI Friese,
ich denke mal die Pauschalantwort gibt es dafür nicht. Das sind oft vielschichtige Probleme. Auffällig ist halt, dass es schon gewisse Verhaltensmuster bei machen KMs gibt, die aber wohl auch oft durch das Umfeld, neue Partner, "gute Freunde" bzw. eigenes "Scheidungskindtrauma" ausgelöst werden.
Aus meiner Erfahrung kommt es auch immer auf die Trennung konkret an. Wer macht den Schritt (zum Großteil sind es die Frauen, die gehen), warum wird dieser Schritt getan ("entliebt","neuer Freund", "fremdgehen"), wie wird die Trennung kommuniziert? Hatten die Elternteile vorher schon eine gemeinsame Basis um auch in konfliktträchtigen Situationen noch rational zu bleiben, oder war stets nur das "Gefühl" im Vordergrund?
Dazu scheint es auch einfach um Machtausübung zu gehen. Wer die Kinder hat, hat erstmal die Trumpfkarte in der Hand. Wurde dazu noch eine typische Hausfrauenehe ohne Annerkennung der beruflichen Leistungen geführt bietet sich im Trennungsfall auch so mal die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen. Dazu entfremden sich Ex-Partner sehr schnell voneinander. Jeder, der in der Trennungszeit noch gewisse Zeit zusammen wohnen musste, kennt dieses Phänomen. Nichts, aber auch gar nichts kommt mehr beim anderen Partner richtig an, bzw. will auch dort ankommen.
Bei Frauen kommt oft Hörigkeit gegenüber neuen, "starken" Partnern bzw. dem familären Umfeld hinzu. Mit der rosa-roten Brille auf wird auch oft nichts mehr rational wahrgenommen und so wird dann auch gegenüber dem Ex-Partner reagiert. Dann sind auch schnell die "Freunde" an Bord, die konkret darstellen "was ihr jetzt zusteht" und das sie doch "endlich mal an sich denken sollte". Und so ist man ganz schnell auf einer anderen Eskalationsstufe. Gruß Ingo
Dazu fallen mir ein paar Standardformeln ein, die hier immer wieder als Erklärung heran gezogen werden:
1. Warum leckt sich der Hund die Eier? Weil er es kann. Und
2. "Ich will ja nur was mir zusteht!"
3. FreundInnen, Anwälte und andere Aasgeier die sagen, "Du musst jetzt vor allem an dich und deine Kinder denken!"
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hi Friese,
Ich zitiere Two and a half Men:
"Du hast mir die Jugend genommen!" :rofl2:
Naja, wenn Du einer von zwei kriegsführenden Parteien eine Atombombe in die Hand drückst (aber nich machen, is böse gelle..) braucht man sich nicht wundern, wenn diese auch eingesetzt wird...
Und die Kombination aus dem jetzigen Unterhaltsrecht und dem Umgangsrecht ist eine Atombombe in Reinstform...
mfg
Hallo Friese,
meiner Meinung nach muss ein entfremdender Elternteil eine gehörige Portion Egoismus haben.
Und dann ist da der Neid, die Angst das es dem Expartner besser gehen könnte als einem selbst. Die Erkenntnis das es nach der Trennung doch nicht sofort in ein phantastisches Leben ohne Probleme umschlägt und das es garantiert nicht so einfach ist wie man es sich gewünscht hat.
Ich habe es in den inzwischen 4,5 Jahren nie geschafft den Umgang (begründet, auch nur für Wochen) zu unterbinden, ich habe immer nachgegeben egal was für einen Bockmist er verzapft hat (und ich habe mir wegen diesem Nachgeben die verrücktesten Regelungen eingehandelt und mehr als einmal einen Anpfiff vom Anwalt dafür kassiert). Warum? Weil ich immer wollte das es meinen Kindern gut geht. Ich wollte das meine Kinder Kontakt zu ihrem Vater haben.
Also heißt das im Umkehrschluss für mich: entfremdende Elternteile müssen da wesentlich egoistischer sein. Immerhin entfremden die meisten ja auch noch ohne irgendeinen Grund. Da werden Eltern vom Elternsein ausgeschlossen die nichts "verbrochen" haben. Da geht es nur um die eigenen Gefühle und den Genuss des Machtgefühls. Und die Bedürfnisse der Kinder werden ignoriert oder "schöngeredet".
LG
Nadda
Hallo und guten Morgen an alle,
ihr habt alle Recht mit eurer Meinung. Um was es mir geht ist, dass die meisten Kinder von Trennungseltern einen großen Teil einer schönen Kindheit / Jugend verlieren. Mancher Elternteil übersieht, dass sich die Eltern getrennt haben und nicht Elternteil und Kind. Die ersten 3 Jahre nach der Scheidung war ein normaler Umgang bei mir kaum möglich. Erst als ich dann beim Finanziellen mehr zahlte als ich hätte müssen, wurde es besser. Da dachte ich, dass das Verhältnis langsam besser wird. Seit letzten Mai habe ich ja nun das KU-Theater mit meinem Volljährigen, was aber 100%ig von der KM angezettelt wurde! Seitdem kommt mein 2. Sohn T. (15) auch nicht mehr zu mir. War vorher immer regelmäßig, auch Ferien und so. Keinerlei Kontakt mehr (Handy, Telefon, e-mail, Post ...). Da ich ein paar 100km weg wohne, kann ich nicht mal schnell vorbei fahren. Also denk ich mir, es geht mal wieder um die Kohle. Und auch ein 15jähriger lasst sich gut beeinflussen, schade.
Grüße Friese
Hallo Friese..
Hallo zusammen..
Es wundert mich auch nur noch wieviel Hass meine Ex in die Welt setzt, nach all den ganzen Jahren gibt sie keine Ruhe, meine Tochter kennts leider nicht anders und tutet ins exakt gleiche Horn wie die KM, der Haß der KM hat sich anscheinend 1:1 übertragen :puzz:
Der Umgang ging im Rahmen des Scheidungsterrors in die Brüche, alle jubeljahre ein fast zufälliges Treffen das jedesmal damit endete das ich Post vom Anwalt bekam, alles was die KM irgentwie aufgreifen konnte wurde direkt versucht gegen mich zu verwenden. Emotional konnte die KM mich nicht mehr packen, als ihr das klar geworden ist ging der Terror ums Geld erst Recht los.
Es wurde von der KM nie wert drauf gelegt das ich meine Tochter sehe oder Kontakt aufrecht erhalten wurde, entweder war ich sofort der Dumme, oder eben *Ja ich kann deine Tochter doch nicht zwingen..* usw., alles bekannte Standartargumente.
Leider hat die KM ansonsten nicht viel mehr zu tun, und nachdem der Kontakt zur Tochter vor 3Jahren wieder zustande kam steht als Endergebnis unter dem Ganzen: 3 Jahre Kontakt.. 2x ohne ein Wort den Anwalt auf den Hals bekommen.. Kontakt zur Tochter besteht nicht mehr, denn ich bin ja wieder einmal der Dumme.
Hat die Km über Jahre gut geschafft ihr Denkmuster zu übertragen, und imo alles nur weil ich derjenige war der damals gegangen ist weils nicht mehr funktionierte. Meiner Tochter habe ich nie etwas getan, auch nicht geschuldet, warum sie mir so einen Haß entgegenbringt weiß ich nicht, fragen würde ich sie gerne mal warum und wieso. Auf die Antworten wäre ich echt scharf, denn ich kann nicht glauben das meine Tochter morgens die Augen aufschlägt und sagt *Oki heute verklag ich mal meinen Alten*, dazu gibt/gab es keinen Grund was mir sogar der neue Stiefvater meiner Tochter bestätigt, ebenso das die KM ein etwas gestörtes Verhältnis zu mir hätte, *etwas* ist gut :knockout:
MfG, Holley
Hallo,
bei uns wurde es im Lauf der Zeit immer mehr an Situationen, woran das lag ob daran das er nicht damit klar kam, dass ich mein Leben gut im Griff hatte, mir mit den Kindern Urlaub leisten konnten (zwar nur kleinen aber immerhin) oder ob seine Freundin/Frau damit Probleme hatte, keine Ahnung. Richtig eskaliert ist das seit dem Zeitpunkt als er von meinem Partner erfuhr. Und da sagte meine Anwältin das wäre relativ normal, dass das dann solche Auswüchse annehmen kann. Allerdings verstehe ich das nicht, da er es ja war der sich anderweitig orientiert hat und auch bei der Trennung auf die Kinder keinen Wert gelegt hat.
Sophie
Moin Friese,
bei aller Trauer um Verluste:
Die Kinder kommen irgendwann wieder.
Sie wollen ihre Wurzeln finden und kennenlernen. Bei mir als Scheidungs'halbwaise' war das im Alter 17, da habe ich mich gegen den Widerstand meiner Mutter auf's Rad gesetzt und bin 800 Km durch Deutschland gefahren, um meinen Vater wiederzusehen.
Zwischendrin, von Trennung bis zu diesem Zeitpunkt, immerhin 4 Jahre, hat mir ein Vater sehr gefehlt. Das habe ich erst später so reflektiert.
Mein Fazit: Geduld, egal wie es schmerzt, und immer selber aktiv bleiben.
Gruss Fischkopf
Hi
ich werfe in den Warum-Topf noch rein: mangelndes Selbstwertgefühl dieser Expartner (die fiesen können ausdrücklich Männlein oder Weiblein sein), geringes Selbstbewusstsein, so dass sie nach der notwendigen Trennungsphase die ich mal mit Wut und Orientierungslosigkeit oder auch Trauer umschreibe, und die je nachdem was vorgefallen ist, intensiv, lang oder kurz sein kann, einfach noch weiter auf dem Expartner rumhacken um sich selbst ein wenig besser zu fühlen. 😡
Ich kenne eine Frau die es dem ex NIE "verziehen" hat dass er am Montagabend noch mit ihr Arm im Arm auf dem Sofa saß und mit ihr den Traum vom gemeinsamen Haus geträumt hat (oder wohl nur so getan hat) und am Dienstagabend auf Nimmerwiedersehen verschwand, die Tochter war 12 und sie hat ihr immer eingeredet, er hat auch die Tochter nicht genug geliebt 😡 allerdings mag ein Körnchen Wahrheit dran sein denn um Umgang hat er sich nie gerissen, wurde ihm nicht leicht gemacht aber auch nicht generell boykottiert. Tja wo liegt da die Wahrheit... seine Version kenne ich ja nicht. Aber auch nach so vielen jahren ist er in ihren Augen nur der A* und das obwohl sie inzwischen ihren Traumprinzen gefunden hat.. das sitzt so tief... ich frage mich ....warum. Da gibt es eben viele mögliche Antworten.
Enttäuschungen müssten doch eigentlich nach einiger zeit überwunden werden. Aber diese Menschen haben wohl gar kein Interesse daran.
Ach ich hab noch was: es gibt Typen, die nie die Fehler bei sich suchen, immer nur bei anderen. Weil sie nicht damit umgehen können, dass sie auch mal Fehler machen. Selbstreflektion bei Null. Vielleicht genau aus den og Gründen. Dabei ist es doch menschlich, aber die können das nicht. Und deshalb ist bei solchen auch immer der Expartner schuld und hat zu büßen (wofür auch immer.) Hauptsache man braucht sich nicht mit den Tiefen der eigenen Seele auseinanderzusetzen.
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Warum?
Weil viele Menschen Konflikte lösen verstehen als "ich muss als Sieger vom Platz gehen" und der Meinung sind, dass nachgeben, Kompromisse finden, nicht Recht haben ein Zeichen von Schwäche sind. Dass man sich selbst degradiert, wenn man sagt "da habe ich einen Fehler gemacht".
Ein großes Problem ist auch das große Wort SCHULD. Er ist schuld, dass... sie ist schuld, weil.... und diese SCHULD-Sache klassifiziert nach "guten" und "schlechten" Menschen. Also muss einer viel SCHULD haben und damit SCHLECHT sein, damit man selber aus der SCHULDnummer raus kommt und gut da steht. Schwarz und weiß statt einer Vielzahl von Grautönen. Langes Wühlen in Vergangenem, statt das Vergangene stehenzulassen und zukunfts- und lösungsorientiert zu arbeiten.
Und zu Schuld, gut und schlecht gehört eben auch Triumphieren und Vernichten. Es ist auch ein Zeichen, dass man sich aus der Geschichte nicht wirklich gelöst hat.
Natürlich schafft auch mein Ex es, mich auf die Palme zu treiben. Ich habe aber keinerlei Energien dafür, ihn zu hassen oder vernichten zu wollen. Er ist ein Teil meiner Vergangenheit und hat für meine Gegenwart so viel Bedeutung, wie das Brötchen, dass ich vorgestern gegessen habe. Ich könnte ihm für viele Dinge "Schuld" geben, ich hätte genug Gründe, um ihm das Leben schwer zu machen. Aber dadurch geht es weder mir besser, noch hätte das auch nur den kleinsten positiven Aspekt für meinen Sohn.
Daher bemühe ich mich, all diese belastenden, negativen Dinge von uns fern zu halten.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
..ich werfe in den Warum-Topf noch rein: mangelndes Selbstwertgefühl dieser Expartner (die fiesen können ausdrücklich Männlein oder Weiblein sein), geringes Selbstbewusstsein, so dass sie nach der notwendigen Trennungsphase die ich mal mit Wut und Orientierungslosigkeit oder auch Trauer umschreibe, und die je nachdem was vorgefallen ist, intensiv, lang oder kurz sein kann, einfach noch weiter auf dem Expartner rumhacken um sich selbst ein wenig besser zu fühlen. 😡
Enttäuschungen müssten doch eigentlich nach einiger zeit überwunden werden. Aber diese Menschen haben wohl gar kein Interesse daran.
Ach ich hab noch was: es gibt Typen, die nie die Fehler bei sich suchen, immer nur bei anderen. Weil sie nicht damit umgehen können, dass sie auch mal Fehler machen. Selbstreflektion bei Null. Vielleicht genau aus den og Gründen. Dabei ist es doch menschlich, aber die können das nicht. Und deshalb ist bei solchen auch immer der Expartner schuld und hat zu büßen (wofür auch immer.) Hauptsache man braucht sich nicht mit den Tiefen der eigenen Seele auseinanderzusetzen.
Selten einen so guten Post gelesen! Das trifft es auf den Punkt. Zu ergänzen wäre vlt. noch, dass es Menschen gibt, die NICHT mit langen Phasen der Ruhe in ihrem Leben zurecht kommen, weil sie dann auf sich selbst, ihr tiefstes Ich, zurückgeworfen werden und u.U. die eigene Wertlosigkeit erkennen..welche wiederum durch o.g. mangelndes Selbstwertgefühl bzw Selbstbewusstsein zustande kommt.
Deswegen machen sie dann "Ärger" ohne ersichtlichen Grund den der Ex (nicht ganz falsch) als Hass interpretiert. Dieses "nicht-ertragen-können" von Harmonie ist übrigens bei vielen schon in der Kindheit begründet, viele waren selbst von Scheidung als Kind betroffen. Hier schliesst sich der Kreis dann wieder.
Am reichsten sind die Menschen, die auf das meiste verzichten können
Rabindranath Tagore
noch als Nachtrag: dieser Text war für mich sehr aufschlußreich. Wenn sich jmd. dafür interessiert, einfach mal die erste Hälfte durchlesen
http://venuskuesstamor.blogspot.com/2007/03/frauentypen-von-selbstwertgefhl-und.html
Am reichsten sind die Menschen, die auf das meiste verzichten können
Rabindranath Tagore