Hallo,
hätte eine Frage und hoffe, daß ihr mir weiterhelfen könnt!
Meine Tochter (4 Jahre alt) soll laut Regel im nächsten Jahr eingeschult werden!
Ihre Mutter und ich leben getrennt, waren nicht verheiratet, haben aber das Gemeinsame Sorgerecht! Die Tochter lebt bei der Mutter in Niedersachsen und mein Wohnsitz ist in Bremen, also gleich um die Ecke von der niedersächsischen Grenze.
Vor wenigen Tagen wurden wir im Kindergarten darauf angesprochen, daß unser Kind im nächsten Jahr eingeschult werden muß, da es am 29. September 6 Jahre alt wird und der Stichtag in Niedersachsen der 30. September ist.
Die Kindesmutter und ich möchten dies nicht und wären dankbar für ein paar Tipps, was wir als nächstes machen könnten, um unsere Tochter erst ein Jahr später zur Schule zu schicken, denn wir finden es einfach noch zu früh!
Die Kindererzieherinnen sagen natürlich, daß unsere Kleine auf jeden Fall schon so weit ist und daß sie, wenn wir sie noch ein Jahr länger in den Kindergarten gehen lassen würden, sie damit völlig unterfordert wäre.
Ich denke mir, natürlich muß die Erzieherin das sagen, da es das Einschulungsgesetz so möchte!
Wir Eltern denken da aber anders! Die zwei besten Freundinnen unserer Tochter werden erst ein Jahr nach ihr eingeschult. Und unser Wunsch ist es einfach unserem Kind noch ein sorgenloses und freies Jahr zu schenken und möchten dies auf jeden Fall durchziehen!
Nur wissen wir nicht, wo und womit wir jetzt anfangen sollen!
Die Erzieherinnen wollen dies nciht unterstützen und versuchen alles mögliche, um uns einzureden, daß unsere Tochter schon schulreif ist. Von daher gibt es für uns von dort keine Hilfe!
Wenn das Land Niedersachsen es nicht erlaubt, wäre es dann möglich unser Kind bei mir in Bremen umzumelden? Direkt bei mir um die Ecke ist ein Kindergarten in welchen zwei weitere Freundinnen von ihr gehen. Und in Bremen wäre der Stichtag der Einschulung, nicht wie in Niedersachsen der 30.09. sondern der 30.06. und somit würde unsere Tochter, wenn sie in Bremen zum Kindergarten gegangen wäre, erst am Ende ihres 6. Lebensjahres einschulungspflichtig.
Was können wir tun und mit welchen Argumenten können wir dieses eine Jahr durchbekommen? Wären dankbar für jede Hilfe!
Hi Bloxx,
nach Art. 6 GG haben die Eltern erstmal das Sagen in solchen Dingen.
Auf der anderen Seite kennen die Erzieherinnen Euer Kind sicherlich schon recht gut - dazu kommt, dass heute Erzieherinnen auch schon wesentlich besser ausgebildet sind als noch vor ein paar Jahrzehnten. Warum also nicht den Versuch starten?
Eine Ummeldung würde auch bedeuten, dass das Kindergeld dann zu Dir laufen würde, da das Kind dann nicht mehr im Haushalt der Mutter gemeldet ist. Spätestens bei dem Thema wird dann "Schluss mit lustig" sein.
Schon mal mit der Leitung vom KiGa gesprochen? Gruß Ingo
Hallo,
ein Jahr "spielfrei" wird als Argument nicht zählen. Ich denke, das wird nur was, wenn ihr irgendwelche sozialen, motorische oder kognitive Kompetenzen fehlen, die für die Einschulung unabdingbar sind.
Mein Sohn ist in Berlin mit 5 Jahren und 8 Monaten eingeschult worden, weil bei uns der Stichtag der 31.12. ist. Er hat sich bei der schulärztlichen Untersuchung angestellt wie der letzte Mensch und doch die Schulreife attestiert bekommen. O-Ton der Ärztin: "Der ist topfit, was glauben Sie, was wir hier sonst zu sehen bekommen." Bei dieser Untersuchung war er gerade fünf Jahre alt. Ich bin ehrlich, wenn Eure Tochter völlig normal entwickelt ist, dann habt ihr keine Chance.
Ummeldung, klar, könnt ihr machen. Das hat dann aber auch Konsequenzen für den KG-Bezug und ggf. die Steuerklasse. Falls KM alleinerziehend ist, kann sie keine Steuerklasse 2 mehr haben (Du dann schon, wenn Du ebenfalls alleinerziehend wärst).
Ganz ehrlich: "Es würde ihr guttun" wäre für mich auch kein ausreichender Grund.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hi
Euch bleibt nur die Möglichkeit den Wohnsitz des Kindes in Bremen anzumelden und euer Kind dann nach dortigen Stichtag in Bremen einschulen zu lassen.
In Niedersachsen sind nun mal die Stichtage so gelegt und da halten sich die Schulen dran.
Bei uns z.B. (auch Niedersachsen) gab es auch einige Diskussionen der Eltern mit Kindergarten und Schulen, weil einige Kinder nahe der Stichtagsgrenze waren und von den Eltern aus nicht eingeschult werden sollten, half aber alles nichts.
Entweder ummelden oder hinschicken.
Gruss Wedi
nach Art. 6 GG haben die Eltern erstmal das Sagen in solchen Dingen.
Nein, die Schulpflicht und die Entscheidung über dessen Wahrnehmung obliegt nicht den Eltern.
Gruss Wedi
Moin.
Ich würde die Worte der Kindergärtnerin auch nicht einfach so beiseite schieben.
Meine mittleren Kinder haben sich auch irgendwann im Kindergarten gelangweilt und wollten endlich in die Schule.
Und so hart, ist die 1. Klasse ja nun auch nicht.
Nur Mut.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo
ich denke auch, man sollte die Kindergärtnerinnen ernstnehmen, denn eigentlich müssten sie es mit am besten wissen (Erfahrung, tägl. Umgang mit dem Kind).
Als Eltern ist man manchmal etwas blind enn es ums eigene Kind geht. Da ist die Kleine vielleicht schon sowas von selbstständig, aber zu Hause wickelt sie euch um den Finger (jeden einzeln) und lässt sich die Stullen kleinschneiden. Naheliegende Dinge sieht man nicht, weil man sie manchmal nicht sehen will. Klingt vielleicht hart, ist aber so 😉
Falls die Kindergärtnerinnen es aber nur darauf abzielen, den Platz freizumachen, und alles was halbwegs fit ist in die Schule jagen, solltet ihr einfach mal unparteiische Beobachter befragen. Und zwar bitte unvoreingenommen. Selektive Wahrnehmung bringt weder euch was Gutes, noch das Kind weiter 😉
Vielleicht kennt ihr einen Grundschullehrer, oder andere Erzieher, die euch mal "von außen" seine Wahrnehmung schildern kann. Oder ihr habt Bekannte mit Schulkindern, und könnt vergleichen. Oft ist auch die Meinung des Kinderarztes wertvoll.
Aus meiner Sicht sind neben der "Pfiffigkeit" und dem Lernwillen, also Interesse für Zusammenhänge, für alles Neue, für die Buchstaben und Zahlen usw., und neben gewissen motorischen Fähigkeiten, sowie dem "Stillsitzen" können und bestenfalls auch wollen, und das Begreifen von Aufforderungen, die sie dann auch umsetzen kann (zB alle packen jetzt ihr Buch aus), auch das Vermögen der sozialen Kontakte wichtig: bei Unsicherheiten im Umgang mit anderen Kindern, wenn sie sich nur unterbuttern lässt, zu still ist usw. wäre es für mich auch ein wichtiger Grund, das Ziel der Zurückstellung weiter zu verfolgen.
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
... außerdem ist doch noch fast ein ganzes Jahr Zeit, und da machen die Kinder ja oftmals Riesen-Entwicklungsschritte!
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Moin.
Jetzt kann man lange über diesen Stichtag in Nds diskutieren, insbesondere da in beiden angrenzenden Stadtstaaten andere Stichtage gelten - aber so ist er halt unser geliebter Föderalismus... :knockout:
In Hamburg zB waere Euer Kind ein sog. Kann-Kind, da sind die Eltern gefragt die Entscheidung zu treffen, ob eine Einschulung schon stattfinden soll.
In Nds besteht diese Wahlmöglichkeit aber anscheinend bei diesem Geburtstag nicht und dann greift eben die Schulpflicht. Es sei denn, es gibt stichhaltige Gründe, dass das Kind noch nicht schulreif ist. Aber seid doch froh, dass das nicht zu trifft! Warum glaubt ihr eigentlich, dass eine solche Ausnahme sinnvoll wäre? Warum traut ihr eigentlich nicht der Einschätzung der Pädagoinnen, denen ihr ja tagtäglich Euer Kind und dessen kindliche Bildung anvertraut? :puzz:
Also ich würde hier nicht versuchen, eine Umgehung zu konstruieren. Dem Kind schadet es mE nicht, mit den gleichaltrigen(!) eingeschult zu werden. Und mit der Wohnsitzverlagerung schafft ihr mehr Komplexität in der Zukunft. Soll sie ein Jahr später dann wieder zurückziehen?
Schade ist nur, dass sich hier getrennte Eltern einig sind und es wohl doch nicht sinnvoll und vor allem durchsetzbar ist.
Gruß, Toto
Hi,
wenn tatsächlich Zweifel bestehen, könnt ihr eine unabhängige Untersuchung und Beratung zur Schulfähigkeit in einer der Frühförderstellen erhalten.
Ein "sorgenfreies Jahr" ist allerdings kein Argument und wird einem normal entwickelten Kind eher schaden als nutzen.
Gruss von der Insel
Moin bloxx,
bei uns war es wie bei LBM, unsere Tochter wurde auch mit 5 eingeschult (Geburtstag im Oktober).
Das war das Beste, was ihr passieren konnte, denn im Kindergarten wäre sie sicher verschimmelt in einem zusätzlichen Jahr.
Insgesamt waren es in ihrer Klasse ca. 1/3 der Kinder die noch 5 waren, den kleinsten der Jungs hat man kaum hinter seiner Mappe sehen können.
Trotzdem haben sich alle gut gemacht, und, wie Beppo schon schrieb, die erste Klasse ist wirklich nicht schlimm.
Ich würde der Einschätzung der Erzieherinnen glauben, die sehen Eure Tochter jeden Tag und in den vergleichbaren Situationen.
VG WH
Hallo,
vielen Dank für die Tipps und die unterschiedlichen Meinungen!
Es besteht kein großer Grund sie nicht einzuschulen, nur denke ich wahrscheinlich anders als viele anderen!
Meine Meninung ist: schenke deinem Kind eine schöne unbeschwerte Kindheit solange es möglich ist, denn später wird dein Kind es schon schwer genug haben im Schul- und Berufsleben! Und wenn die Schule einmal beginnt, hat man auch diese Noch-Freiheiten, die man im Kindergarten hat, nicht mehr und wird diese auch später nie mehr nachholen können!
Wahrscheinlich werden viele von euch nun sagen, "ist doch völliger Blödsinn", was ich hier schreibe, aber so denke ich nun mal darüber. Wobei ich mich frage, wo liegt eigentlich das Problem, daß man sein Kind noch ein Jahr länger in ihrem Kindergarten lässt, da ja auch ihre besten zwei Freundinnen ebenfalls dann noch dort sein werden. Und dennoch, obwohl sie noch nicht zur Schule geht, kann sie doch ihr Wissen und Erfahrungen sammeln!
In meinen Augen ist das alles wahrscheinlich nur eine finanzielle Frage des Landes. Und auch wenn Eltern ihre Kinder schon so früh wie möglich zum KiGa schicken möchten, leigt es bei sehr vielen leider nur daran, weil ihnen die 120 Euro jeden Monat zu viel zu zahlen sind! Dies habe ich leider oft zu hören bekommen! 🙁
und dann habe ich noch viele Seiten gelesen, wie diese hier:
denn später wird dein Kind es schon schwer genug haben im Schul- und Berufsleben!
Self fulfilling prophecy? 😉
Gruß WH
Tja, mag wohl so sein Wolkenhimmel,
aber mal ganz ehrlich, siehst du es nicht zumindest ein kleines Stück genauso wie ich?
😉
Hi bloxx,
auch wenn ein Kind vielleicht mal mault - es braucht Förderung und Forderung. Tut man dies in einem vom Entwicklungsstand her überflüssigen Kindergartenjahr, schaltet es in der Schule erst mal ab und verpasst dann den Anschluss. Tut man dies nicht, schaltet es schon im Kindergarten ab und wird sich bei Schulbeginn mit dem Lernen schwer tun.
Dann gib Eurem Kind doch lieber die Chance, früh mit der Schule fertig zu sein und ein freiwilliges soziales Jahr, ein Trödelsemester, Auslandsjahr oder sonst was zu machen. Gelegenheiten gibt es auch später noch genug.
Gruss von der Insel
Hi bloxx,
nein, ganz und garnicht. :phantom:
Sicher kommt es auf das Kind an, aber unsere hat schon mit knapp 5 auf die Schule gebrannt, weil ein Teil ihrer Gruppe älter waren und ein Jahr früher durften, während sie mit den "Kleinen" weiter basteln sollte.
Die KiTa war eine der guten, mit anspruchsvollem Konzept, guter Ausstattung und ausreichend Personal, trotzdem gab es irgendwann eine Art Stillstand bei den größeren Kindern.
Was mich an der Schule am meisten fasziniert hat (auch wenn das jetzt vielleicht komisch klingt), waren die Klassenfotos zur Einschulung und nach dem ersten Halbjahr. Da waren aus den kleinen Kindern auf einmal große selbstständige Kinder geworden - ohne Unterschiede aufgrund des Einschulungsalters.
VG WH
P.S.: Danke Inselreifer, unsere 9-jährige hofft jetzt schon auf ein oder zwei Jahre USA oder Australien.... :rofl2:
Hi,
kann mich hier nur anschließen, es gibt nichts blöderes als ein Kind das total normal entwickelt ist und noch ein Jahr im Kindergarten "bummeln" soll da aber nicht mehr hingehört.
Die Kinder werden quengelig, gelangweilt, wissen sich nicht mehr zu beschäftigen und fangen irgendwann an lauter sinnlosen Kram zu machen. Ja, ich kann das beurteilen, ich bin Erzieherin.
Problematisch wird es vor allem dann im Frühjahr und Sommer des "Bummeljahres" die Kinder sind einfach unterfordert im Kindergarten. Kommen sie dann in die Schule gibt es bei einigen das Problem das sie Probleme mit der Arbeitseinstellung bekommen. Sie haben ja erfahren das ihnen in den letzten Monaten alles zugeflogen ist, sie waren immer die "Großen" die "Besten" die "Schnellsten" in der Gruppe. Warum also jetzt in der Schule anstrengen?
Wenn die Erzieherinnen sagen sie ist schulreif dann schickt sie in die Schule!
Mein Großer war alterstechnisch ganz normal eingeschult, im Nachhinein wäre es vielleicht klüger gewesen ihn mit 5,5Jahren einzuschulen. Der junge Mann langweilt sich seit Monaten in der Schule. Am Ende des ersten Jahres wurde wiederholt, zu Beginn des zweiten Jahres wird wiederholt und er kann alles und hängt durch. Mit der Folge das ich ihn morgens in die Schule schleppen muss, das die Lehrerin total Schwierigkeiten mit ihm hat und alles unnötig anstrengend ist.
LG
Nadda
Moin.
Ich begrüße die Diskussion und freue mich über die vielen Argumente, die man hier lesen kann. Weil bei uns dasselbe Thema zur Entscheidung ansteht im kommenden Sommer. Mit dem Unterschied, dass unsere Tochter ein paar Wochen älter ist, dies aber hier in der Hansestadt ein sog. Kann-Kind ist, und es damit - letztendlich mit Unterstützung der Kita-Pädagoginnen und der Grundschule - allerdings die Entscheidung der Eltern ist. Und persönlich finde ich es sehr einleuchtend, dass die Kids nicht unterfordert sein dürfen im letzten Kita-Jahr und - neben unseren eigenen Eindrücken - vertrauen wir aber auch sehr der Einschätzung der Pädogoginnen. Also bei uns wird es (höchstwahrsch) auf die Einschulung mit knapp 6 Jahren rauslaufen! Klar kommen einem Gedanken, dass das Kind dann bei dem ganzen G8-Gedöns (nä Grundsatzdiskussion....) vielleicht ihr Abi hat bevor sie wählen darf und Auto fährt. Aber auf der anderen Seite gibt ihr das in den nä 12 Schuljahren alle Freiheiten. Und wenn dann, warum auch immer, mal ein Jahr (oder gar zwei) auf der Strecke bleibt, so what...!?
Aber lieber bloxx: ihr habt wenn man es genau nimmt, gar nicht die Entscheidung. Ich schrieb es oben schon mal: Schulpflicht! Warum deshalb ein Umgehung bauen, die wahrscheinlich viel schwieriger zu realisieren ist, als alle möglichen Schwierigkeiten, die auf euer Kind in der ersten Klasse zukommen koennen... Bedenke: die zwei besten Freundinnen sind erst mal weg, neuer Kita, wahrsch nur fuer ein Jahr, dann wieder Ummeldung nach Nds (so vermute ich mal), dort kommt sie vielleicht als "Zugezogene" eine andere Klasse als ihre (vielleicht ehemals) beste Freundin, während die andere beste Freundin zwischenzeitlich weggezogen ist und die ihre neuen besten Freundinnen jetzt sowieso in Bremen sind...
Euer Kind macht das schon!
Gruß, Toto
Nach all dem, was wir hier zu lesen bekommen haben, muß ich zugeben, habt ihr uns überzeugt!
Ich danke euch allen!
😉