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Jugendamt einschalten?

 
(@adafeb)
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Hallo,

ich bin mir unsicher, ob ich zum JA gehen soll.

Meine Ex-Partnerin und ich (nicht verheiratet) haben große Konflikte, die auch vor unseren zwei Jahre alten Tochter ausgetragen werden. Primär geht es darum, dass sie sich ein anderes Leben vorstellt, ohne dass sie für unsere Tochter, das Sorgerecht liegt bei beiden, verantwortlich ist (ungewollte und emotionale SS mit Beinahe-Abbruch, traumatisches Geburtserlebnis, Karriere hat Priorität, selbst hin-und hergerissenes Scheidungskind, Freiheitsdrang, seit 2,5 Jahren in therapeutischer Behandlung).

Bis Anfang April haben wir partnerschaftlich getrennt in einem Haushalt gelebt, auf Druck meiner Ex-Partnerin bin ich ausgezogen und lebe jetzt bis zum 1.6 vorübergehend und provisorisch in einer WG und nicht weint entfernt. Im Juni beziehe ich eine eigene Wohnung und hole meine Tochter zu mir. Aufgrund der neuen Wohnsituation liegt die Betreuungsverantwortung für unsere Tochter an den Abenden und in der Nacht nun bei ihr, was bedeutet, dass sie dadurch wenig Freiraum hat, um abends etwas zu unternehmen. Der Konflikt ist so scharf, dass wir es nicht mehr zusammen in einem Raum aushalten, so dass ich sie in diesen Stunden nicht vertreten kann und zur Zeit auch nicht bereit dazu bin ihre Wohnung zu betreten.

Gestern hat die Situation eskaliert, als sie nun auch unserer Tochter zunächst den Zugang zur Wohnung verweigert hat (Motiv: sie hat keine Ruhe zu Haus und kann abends nicht weggehen, am Morgen kann sie nicht ausschlafen, da ich arbeiten gehe). Nach einem ewigen Hin und Her an der Gegensprechanlage hat sie doch geöffnet und bei der Übergabe den nächsten Streit begonnen. Ich bin dann raus aus der Situation und gegangen, in den darauffolgenden Anrufen und SMS hat sie mir vorgeworfen, dass ich mich meiner Verantwortung entziehe, sie im Stich lasse, ihr den Abend versaue und das sie heute Nacht unsere Tochter "weggibt" (es gibt keinem Ort an dem sie so spontan unterkommen könnte), in vergangenen Situationen hat sie auch schon mal damit gedroht, dass zu Hause etwas passieren könnte. Ich kann nicht ausschließen das tatsächlich etwas passiert und mache mir große Sorgen.

Unsere Absprache ist immer gewesen, dass unsere Tochter bis zum 1.6 weiterhin in ihrem zu Hause lebt, bis ich meine Wohnung beziehe. Mit dem Nichtöffnen der Tür, droht diese Absprache nun zu scheitern. Aufgrund dieser Absprache gab es bisher auch nicht die Option, meine Tochter auch in den Nächten zu mir zu holen (innerhalb der Woche verbringe ich die Zeit überwiegend mit ihr nach der Kita, dass WE wird geteilt),  darüberhinaus lebe ich dort sehr spartanisch und findet sie im mütterlichen Haushalt alles materielle vor, was sie benötigt. Darüberhinaus hatte ich berufliche Verpflichtungen und fiel es mir schwer meine Schicht ab Samstag früh abzusagen, da ich in der Probezeit bin und dieser Job die Basis für die Zukunft meiner Tochter und mir bedeutet.

Nach dem gestrigen Vorfall habe ich mich ohnmächtig und hilflos gefühlt. Ich habe dann Hilfe bei einem Krisendienst bekommen, wo ich ein langes Gespräch führen konnte. Der Mitarbeiter dieser Hilfeeinrichtung hat mir empfohlen mit meiner Ex-Partnerin gemeinsam einen Gesprächs-Termin bei diesem Dienst wahrzunehmen, ihr diesen mitzuteilen und falls sie dort nicht hin kommt, am Montag das JA einzuschalten.

Dieser Schritt ängstigt mich. Nimmt man uns das Kind und das Sorgerecht weg, weil wir als Eltern nicht funktionieren bzw. das Wohl unserer Tochter in Gefahr ist? Hat man dann möglicherweise das JA für lange Zeit im Rücken? Helfen sie zwischen uns zu vermitteln und beide Seite zu Absprachen zu verpflichten? Machen sie unangemeldet Hausbesuche bzw. Kitabesuche? was kommt da auf einen zu? Gibt es andere Wege den Konflikt zu beenden? Ist ein Anwalt nötig?

Ich bin dankbar über jede Hilfe und Erfahrung von Euch!

Gruß

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 21.04.2012 23:49
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo adafeb,

mal eine Gegenfrage.

Stell dir unter den dargestellten Umständen (du in einer WG) vor, das die KM verunglückt. Würdest du dann dein kind auch unter den spartanischen Zuständen sofort zu dir nehmen? (Gehe davon aus ,das du die Wohnung der KM in diesem Fall nicht benuten dafst und höchstens die persönlichen Dinge eurer Tochter dort rausnehmen kannst.)
Oder würdest du beim JA aufschlagen und dort um Hilfe nachsuchen und ihnen erklären ,das du in 8 Wochen eure Tochter gerne zu dir nimmst, aber eben nicht sofort.

Klar kannst du das JA einschalten. Im schlimsmten Fall kommen sie zum Schluß das die KM nicht in der Lage ist sich zu kümmern und eine kindeswohlgefährdung vorliegt. Wenn du das Kind nicht aufnehmen kannst (und auch da könnte das JA bei einer WG as so sehen) wäre das Kind schnell in einer Pflegefamilie und schwer wieder bei dir.

Andere Alternative: In den nächsen 8 Wochen stellt deine Ex fest, das es finanziell sehr viel konfortabler ist, wenn das Kind bei ihr lebt. Sie bekommt KU, wenn das Kind bei dir lebt, müßte sie ja KU zahlen. Das kann schnell passieren, wenn gute Freundinnen deiner Ex erstmal erzählen ,was ihr so zusteht und das so kleine kinder zur Mutter gehören (evtl. spielt auch der Druck ihrer Familie da eine Rolle.

Nein, versuch es ohne JA auf die eihe zu bekommen. Ein Kind kommt auch mal für einen begrenzten Zeitraum mit sehr wenig aus. Bereit ein gutes betreuungskonzept vor, arbeite eine Umgangsregelung für euer Kind un die KM aus und nimm das Kind zu dir.

Gruß Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 22.04.2012 00:04
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi Ada,

willkommen hier im Forum. Wenn man das bei Euch so liest, wird schon deutlich, dass ihr auch Hilfe im realen Leben benötigt und nicht nur Tipps aus einem Forum.

Den Frauentyp den Du hier beschreibst, ist nicht gerade ganz selten. Diese abstruse Mischung aus "war das jetzt schon alles" und "ich will Party machen" (Alter wahrscheinlich Mitte-Ende 20) sind bekannt. Persönlich erschreckend find ich allerdings die persönlichen Aussagen der KM, auch auf Eurer Kind bezogen. Das ich meinen Ex-Partner nichts mehr nettes wünschen muss, ist ja vielleicht in Ansätzen noch nachvollziehbar. Allerdings projeziert die Ex ihre Probleme auf Eurer Kind und da ist schon berechtigte Sorge angesagt.

Auch wenn man mit beliebten Aussagen zu bestimmten Krankheiten hier immer vorsichtig sein soll, beschreibst Du selber das Deine Ex bereits in psychologischer Behandlung ist und das wohl aus guten Gründen. Ob ich in dieser Situation noch meine Tochter bei ihr abgeben würde, obwohl sie es ablehnt, halte ich schon für sehr grenzwertig. Wir sehen hier schon eine Menge Fälle, aber in diesem würde ich schon sagen, dass ein gewisses Gefahrenpotential nach der Beschreibung vorliegt, wo man auch aktiv handeln sollte als Vater, um Schäden vom Kind abzuwenden. 

Du brauchst externe Hilfe und da kommst Du auch um das JA nicht herum. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 22.04.2012 00:19
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi,

schlag der KM vor, dass sie dein WG-Zimmer übernimmt und Du in die jetzige Wohnung zur Tochter ziehst. Dann ist sie sofort frei.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 22.04.2012 01:56
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin

Frage: Was steht dem nun wirklich entgegen, dass Du nicht mit dem Kind mal für 6 Wochen unter beschränkten Verhältnissen leben kannst? Für mich kein Grund, hier ein Problem zu sehen. Das kann sogar extrem binden. Da muss schon etwas wichtigeres her als WG-Verhältnisse.

Von daher zieht für mich auch nicht Dein Horror-Szenario ala "sie will was anstellen, und ich glaube es auch". Klingt für mich eher nach Ausrede oder Entschuldigung.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.04.2012 18:07
(@redwood)
Rege dabei Registriert

Primär geht es darum, dass sie sich ein anderes Leben vorstellt, ohne dass sie für unsere Tochter, das Sorgerecht liegt bei beiden, verantwortlich ist (ungewollte und emotionale SS mit Beinahe-Abbruch, traumatisches Geburtserlebnis, Karriere hat Priorität, selbst hin-und hergerissenes Scheidungskind, Freiheitsdrang, seit 2,5 Jahren in therapeutischer Behandlung).

Wenn sie die Situation auch so beschreiben würde, wie du es jetzt tust (und natürlich nur dann!), dann seh ich da gar keine Frage: Sie hat keinen Bock auf das Kind, sie hat keinen Bock auf das Leben mit Kind. Für das Kind kann das nur Stress bedeuten und zwar wesentlich mehr emotionalen Stress, als würde es mit dir in einer WG in Ruhe wohnen (sofern du dich drauf einlässt).

Ich wüsste jetzt ehrlich gesagt nicht, was das Jugendamt dir helfen sollte, außer im schlimmsten Fall euch beiden euer Kind wegzunehmen. Die können ansonsten auch nur bei der Entscheidung helfen, bei wem das Kind besser aufgehoben wäre. Die machen sie nicht zu einer gewollteren Mutter. Mir scheint, als würdest du noch davor zurückschrecken, euer Kind Vollzeit zu dir zu nehmen, weil es auch nicht in dein aktuelles Konzept passt. Die Mutter scheint hilflos überfordert zu sein. Nur du kannst wissen, ob sie es im Kreuz hat, das in den Griff zu bekommen. Aber einer von euch beiden sollte auf jeden Fall voll und ganz für das Kind einstehen wollen und das ist und bleibt eure Entscheidung, nicht die des Jugendamts...

Im Endeffekt zählt doch nur: Hier gibts ein Kind, das möchte ein Zuhause, in dem es geliebt und willkommen ist, egal wie das aussieht. Das ist das Wesentliche.

Zum JA an sich: Es ist ja regional unterschiedlich, aber meine Erfahrung ist: Da muss schon sehr viel passieren, ehe das Jugendamt ein Kind aus dem Elternhaus nimmt. Die werden sicher vorher versuchen, zu vermitteln zwischen euch. Ist ja auch für die einfacher und weniger Papierkram... Allerdings kann ich hierzu örtliche Erziehungsberatungsstellen doch eher empfehlen.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.04.2012 20:36
(@adafeb)
Schon was gesagt Registriert

Frage: Was steht dem nun wirklich entgegen, dass Du nicht mit dem Kind mal für 6 Wochen unter beschränkten Verhältnissen leben kannst? Für mich kein Grund, hier ein Problem zu sehen. Das kann sogar extrem binden. Da muss schon etwas wichtigeres her als WG-Verhältnisse.

Hi,

diese Frage ist berechtigt! Dem entgegen steht in erster Linie meine Ex-Partnerin. Einerseits möchte sie ihre Freiräume haben und versperrt kürzlich zum ersten mal unserer Tochter den Zugang zur Wohnung, andererseits hat sie mir gestern mitgeteilt, dass sie nicht einverstanden damit ist, dass ich unsere Tochter auch über Nacht zu mir hole. Sie begründet dies mit meinen Wohnverhältnissen in einer WG. Diese Ambivalenz ist mir schleierhaft und sie zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Monate. Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich die Mutter überhaupt um Erlaubnis bitten muss, wenn ich meine Tochter über Nacht bei mir haben möchte. Das Sorgerecht liegt bei beiden und die Verteilung der Versorgung unseres Kindes nach der Kita bis zum Zubettgehen liegt überwiegend bei mir, das ist seit Monaten so.

Mein gestriger Tag sah so aus:

Wir waren zu 15:30 verabredet zum Zoo-Besuch und einem Gespräch währenddessen. Plötzlich sagt sie mir 10min vorher ab, als ich quasi schon vor der Haustüre stehe, nicht dass erste Mal. Begründung: Sie wolle sich nicht auf meine Bitte einlassen, nicht vor dem Kind zu streiten und sie könne die Vergangenheit nicht mal für ein paar Stunden ausblenden. Gut, akzeptiert mache ich ihr den Vorschlag, dass ich alleine mit meiner Tochter losziehe. Das wollte sie nicht und begründet dies damit, dass sie jetzt zu zweit einen schönen Nachmittag haben wollen, ohne mich. Keine 15min später hat sie sich doch wieder umentschieden und mich zurück gewunken. Ich wollte mich erst nicht auf ihr Machtspiel einlassen und habe Nein gesagt, ihre Reaktion daraufhin = jetzt lässt du uns im Stich, ich habe unserer Tochter erzählt, dass Papa auf sie wartet. Unfassbar. Ich habe dann nach kurzer Bedenkzeit meine Emotionen hinten angestellt um meine Tochter zu sehen und nachher nicht vorm Jugendamt so darzustehen, dass ich meine Gefühle nicht hinten anstellen kann. Nach 1,5h habe ich dann endlich Zugang zu meiner Tochter bekommen, wobei die Erniedrigung noch weiterging, weil ich ihr und meiner Tochter auch noch hinterherlaufen sollte, weil ich ja nicht vor der Tür gewartet hab, als sie dann endlich mit ihr auf die Straße trat. Beim besten Willen warte ich nicht 1,5h vor dieser Haustür sondern setzte mich in en Cafe. Su musste ich natürlich hinterherlaufen, ich wollte ja meine Tochter sehen und sie war nicht bereit mir entgegenzukommen.

Unser Treffen war dann überwiegend konstruktiv mit einer gesunden Diskussion über Zukunftsfragen (Wechselmodell) und Betreuungsfragen hinsichtlich der kommenden sechs Wochen, bis ich eine eigene Wohnung beziehe. alles was in den Stunden zuvor passiert ist habe ich nicht angesprochen. Nicht spurlos an mir vorbeigegangen ist, dass sie einen Termin beim JA hinsichtlich KU absolviert hat um sich zu erkundigen, ob ich KU nach dem Rauswurf aus ihrer Wohnung zahlen muss, bis zu dem Zeitpunkt wo ich meine Tochter selbst bei mir aufnehmen kann, weil ihrer Vorstellung nach dann ein Wechselmodell mit flexiblen 50/50 eingeführt werden soll. Desweiteren hat sie mir mitgeteilt, dass sie in der Kita gegenüber der Leitung kommuniziert, ich sei ausgezogen. Diese Darstellung ist praktisch richtig, trifft jedoch nicht den Kern und in der Kita kommt seitens der Erzieher plötzlich die Frage auf, ob ich denn jetzt überhaupüt noch für meine Tochter da wäre, sie bringe und abhole usw. Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich das in der Kita nochmal richtig darstellen sollte, ich stehe ja nun so da, als hätte ich aus eigenem Antrieb Frau und Kind im Stich gelassen.

Ich habe dann nach dem Treffen meine Tochter in der Wohnung der Mutter zu Bett gebracht und bin mit der Absprache gegangen, dass ich sie zu 8:15 Uhr abhole, um sie zur Kita zu bringen. Kaum "zu Haus" kommt die SMS mit der Forderung bereits um 7:30 Uhr zu kommen, da sie sich in Ruhe duschen und Haare waschen wolle, während ich die Tochter versorge und fertigmache. Ich habe sie daraufhin an unsere Absprache erinnert und gesagt, dass es meinerseits bei 8:15 Uhr bleibt. Ihre Antwort: Du verdammter Egoist. Du willst Krieg? du kriegst ihn. Heute Morgen habe ich dann wieder meine Gefühle zurückgestellt und war pünktlich 7:30 dort, dabei immer im Hinterkopf, dass ich dann ja meine Tochter früher sehen kann, mich insgesamt kooperativ ihr gegenüber gezeigt habe und es vorm JA dann nicht so aussieht, als wäre ich nicht kooperativ sie zu entlasten. Trotzdem fühle ich mich dabei wie ein getriebener Hund und frage ich mich, warum sie nicht einfach früher aufsteht, um in Ruhe zu duschen.

Mit den Erlebnissen der vergangenen Tage hatte ich heute die Absicht das JA aufzuschen doch ersteinmal Abstand davon genommen und für morgen einen Termin in einem Väterzentrum vereinbart. Dort werde ich den Konfikt darstellen und hoffentlich Antworten darauf bekommen, ob ich dringend zum JA muss und welche Konsequenz das auch haben wird.

Hinsichtlich eines Wechselmodells habe ich andere Vorstellungen als sie, ihr die im Detail jedoch noch nicht mitgeteilt. Welche Erfahrungen habt ihr mit einem Wechselmodell und klärt man sowas am Besten beim JA und RA bezüglich der Abstimmung, KU und dem KG? Ich bin mir auch noch überhaupt nicht sicher, ob ein Wechselmodell für unser Kind und uns gut ist, da meine Erfahrung mir sagt, dass sie Absprachen bricht und ihr Job gänzlich ungeeignet ist.

Ich tendiere eher Richtung 70/30 oder 60/40 mit mehr Aufenthalt bei mir und denke da auch gute Karten zu haben. Sie ist beruflich sehr eingespannt in verantwortungsvoller Position mit Kernarbeitszeiten von 9-18 täglich, wobei es in ihrer Branche üblich ist, dass Mehrarbeit geleistet wird und in den Monaten Dezember bis einschliesslich Februar ist es die Regel, dass sie nicht vor 19 Uhr, gelegentlich erst zu 21-23 Uhr und im Februar erst Mitten in der Nacht nach Haus kommt. Es würde quasi sowieso darauf hinauslaufen, dass ich meine Tochter über Wochen stets aus der Kita abhole und versorge. Da der Job in ihrem Leben die höchste Priorität bedeutet, wird sie diesen auch nicht für das ungewollte Kind und die entzogene Freiheit aufgeben. Meine Arbeitszeit ist bisher darauf abgestimmt, möglichst viel Zeit mit meiner Tochter zu verbringen, und dass meine Ex-Partnerin so viel wie möglich den Rücken frei hat ihren Job zu machen. Ich arbeite im Schichtdienst über Nacht, eine Schicht innerhalb der Woche und die andere am Wochenende. Sie müsste sich quasi darauf einlassen, unsere Tochter an den Tagen und in den Nächten aufzunehmen, an denen ich arbeiten muss. Alternativ kündige ich den Job oder suche eine andere Betreuungslösung.

Danke für Eure Mühe!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 23.04.2012 14:54
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin adafeb,

kurze Zusammenfassung: Offenbar ist es Dir derzeit noch viel zu wichtig, wie Du und Dein Handeln beim wem aussieht als dass Du Dich wirklich um die Lösung der anstehenden Fragen kümmern könntest oder wolltest.

Das Hauptproblem ist nicht Eure Tochter, sondern Eure Kommunikation. Alles, in dem das Wort "Wechselmodell" vorkommt, basiert nämlich ausschliesslich auf einvernehmlichen Absprachen zwischen Euch als Eltern. Kein Familiengericht "verurteilt" Euch dazu, denn das Familienrecht kennt nur Betreuungs- und Umgangselternteile.

In dem Moment, wo Du einen Anwalt in Stellung bringst, dürfte sich das WM also erledigt haben: Dann geht Deine Ex auch zu einem Anwalt und spielt ihren Mütterbonus aus. Und wenn Deiner Ex ihr Job so wichtig ist, findet sie auch eine Tagesmutter; sie braucht Dich nicht für die Kinderbetreuung. Ist das fair? Nein, ist es nicht. Kommt sie damit durch: Ja, mit einiger Sicherheit. Dann heisst das Verhältnis 90:10 - zu ihren Gunsten; Deine Haupt-Rolle ist dann das Heranschaffen von Kindesunterhalt.

Insofern: Schlage Deiner Ex eine Mediation vor, in der Ihr lernt, vernünftig und respektvoll miteinander zu reden und Eure missglückte Vergangenheit als Paar abzuhaken.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.04.2012 15:53
(@adafeb)
Schon was gesagt Registriert

Moin adafeb,

Offenbar ist es Dir derzeit noch viel zu wichtig, wie Du und Dein Handeln beim wem aussieht als dass Du Dich wirklich um die Lösung der anstehenden Fragen kümmern könntest oder wolltest.

Moin,

Das mag man so interpretieren können, sieht jedoch in der Praxis so aus, dass ich mich sehr wohl um die Lösung der anstehenden Fragen bemühe, in dem ich der Mutter in den vergangenen Wochen stets Angebote gemacht habe gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Bis zum Gespräch gestern hat sie das verweigert. Am verganegen Freitag war ich ausserdem aufgrund der Krisensituation bei einem Krisendienst und habe in dieser Institution für gestern 14 Uhr einen Gesprächstermin für uns zwei vereinbart und ihr mitgeteilt. Sie war nicht bereit, daran teilzunehmen und ist nicht erschienen. Mein nächster Gang/ Termin findet nun morgen in einem Väterzentrum statt, wo man als Vater hinsichtlich Trennungskonflikten Beratung erhält. Ich bemühe mich sehr wohl um Lösungen, komme jedoch nicht bzw. kaum an die Mutter heran um Verbindlichkeit/ Klarheit zu schaffen und bin mir eben zum Teil auch unsicher wie der Weg ist, den ich gehen sollte. Und deshalb hab ich mich ja auch hier angemeldet.

Das Hauptproblem ist nicht Eure Tochter, sondern Eure Kommunikation. Alles, in dem das Wort "Wechselmodell" vorkommt, basiert nämlich ausschliesslich auf einvernehmlichen Absprachen zwischen Euch als Eltern. Kein Familiengericht "verurteilt" Euch dazu, denn das Familienrecht kennt nur Betreuungs- und Umgangselternteile.

Eben und meine Zweifel an der Durchführbarkeit eines WM liegen an den einvernehmlichen Absprachen, die getroffen werden müssen. Abgesehen von 11 Monaten Stillzeit, habe ich die Fürsorge für unsere Tochter getragen, das geht jetzt schon fast 1,5 Jahre so, weil ihr Berufwunsch keine andere Möglichkeit offen liess und ihr Freiheitsdrang ebenso Priorität hat. Ich habe mich Tag und Nacht um unser Kind gekümmert, fühlte mich dabei wie alleinerziehend, während sie z.B. für drei Wochen nach Thailand reist. Und wenn sie doch mal da war, weil ich z.B. arbeiten ging, hat sie mir ständig und auch vor unserer Tochter unter die Nase gerieben, "dass sie dieses Kind garnicht wollte, dass wir ausziehen sollen und ich Schuld an ihrer Lebenssituation bin". Jetzt wo ein Auszug von mir und meiner Tochter bevorsteht, wirft sie plötzlich das WM in den Raum, obwohl sie das vom Herzen für das Kind und ihrer knappen Zeit vermutlich garnicht umsetzen kann.

In dem Moment, wo Du einen Anwalt in Stellung bringst, dürfte sich das WM also erledigt haben: Dann geht Deine Ex auch zu einem Anwalt und spielt ihren Mütterbonus aus. Und wenn Deiner Ex ihr Job so wichtig ist, findet sie auch eine Tagesmutter; sie braucht Dich nicht für die Kinderbetreuung. Ist das fair? Nein, ist es nicht. Kommt sie damit durch: Ja, mit einiger Sicherheit. Dann heisst das Verhältnis 90:10 - zu ihren Gunsten; Deine Haupt-Rolle ist dann das Heranschaffen von Kindesunterhalt.

Bei ihrem Job brauchst man eine Tagesmutter, die unsere Tochter von der Kita abholt, sie bis ins Bett schafft und dann noch bis zum späten Abend und auch noch in der Nacht beaufsichtigt. Und das zum Teil täglich. Hinzu kommt, dass sie so ein Leben 90:10 überhaupt nicht leben will und kann. Natürlich könnte sie sich dieses Netzwerk aufbauen, es ist jedoch nicht mal Familie vor Ort. Welches Gericht würde unter diesen Umständen pro Mutter entscheiden sagt mein menschenverstand.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 23.04.2012 16:48
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

Welches Gericht würde unter diesen Umständen pro Mutter entscheiden sagt mein menschenverstand.

um eine lange Frage kurz zu beantworten: In Deutschland wird vermutlich fast jedes Gericht pro Mutter entscheiden, falls Du es auf eine gerichtliche Entscheidung ankommen lässt. Die hierfür notwendigen Fakten lassen sich leicht zurechtbiegen bzw. werden gar nicht erfragt. Dein Menschenverstand ist da jedenfalls ein ganz schlechter Ratgeber.

Deshalb mein Rat: Einigt Euch einvernehmlich. Und nein: Was ein Väterzentrum dazu sagt, wird Deine Ex vorhersehbar nicht interessieren.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.04.2012 17:45




(@redwood)
Rege dabei Registriert

Was ich hier nach wie vor nicht verstehe: Du hast euer Kind nach einem gemeinsamen Tag abends ins Bett gebracht, bist dann heimgefahren und bist dann in der Früh wieder hingefahren, um es zu versorgen. Es kann doch nicht sein, dass du entgegen der getroffenen Absprachen das Kind in der Wohnung der KM betreust, damit sie in Ruhe duschen und sonstwas kann. Du lässt dich wiederholt zum Spielball ihrer Launen machen, mit dem Endeffekt, dass wenn du es so weitermachst, du hinterher als der gelackmeierte Zahlende dastehst, weil sie ja schließlich die betreuende Mutter ist, während du nur der Umgangspapa bist.

Warum nimmst du das Kind nicht gleich mit zu dir? Es kann dich doch keiner zwingen, euer Kind bei ihr zu versorgen, wenn sie es nachweislich nicht versorgen will. Ihr habt gemeinsames Sorgerecht. Du verstößt doch gegen kein Gesetz, wenn du dein eigenes Kind gleich mit zu dir nimmst, wo du es doch eh schon dauernd betreust.

Ich würde auch mal in einem Gespräch die Mutter ganz klar damit konfrontieren, dass auch deine Geduld mal ein Ende hat und du nicht immer stundenweise da sein kannst, damit sie neben ihrer Karriere und der Betreuung des Kindes noch Musestunden für sich hat. In der Zeit, wo sie der betreuende Elternteil ist, muss sie das für sich geregelt kriegen. Das braucht doch einen Plan, an den sich auch jeder halten muss. Argumentiere notfalls mit dem Wohl des Kindes. Auch das Kind muss sich irgendwann auf was einstellen können. So bekommt es ja auf Dauer nur mit, wer es mal wieder nicht haben will und ich glaube nicht, dass ein Kind mit einer Trennung der Eltern leichter klarkommt, wenn es keine klaren Regelungen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.04.2012 19:12
(@tarek)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Adafeb,

mein Eindruck: Wenn Du das JA einschaltest, wirst Du eine grosse Chance verspielen, nämlich die, dass das Kind tatsächlich ab dem 1.6. bei Dir wohnt. Deine Schilderung Eures Konfliktverlaufs deutet stark darauf hin, dass diese grundsätzliche Einigung bereits gefährdet ist.
Wie Brille007 schon angeregt hat, würde ich der Kindesmutter Gespräche bei einer Mediationsstelle vorschlagen, nicht beim Jugendamt. Ich würde auch raten, dringend alle Versuche der privaten Auseinandersetzung mit der Kindesmutter zu beenden, auch wenn Du ihr Verhalten schlimm fürs Kind oder für Dich findest. Spar Dir diese Kommunikation, sie kommt ohnehin nicht an.
Geh sehr wohl auch zur Väterberatung, aber allein, nämlichum Dich zu entlasten und Dir Rat zu holen.

Weiter: So "erniedrigend" Du das Verhalten der Kindesmutter beim Diktieren der Übergabe des Kindes auch empfindest, Du solltest in der Zeit bis zum Einzug des Kindes bei Dir ihre Konditionen akzeptieren. Was Du beschreibst, ist typisches Kampfverhalten und auch Missverstehen von Eltern in akuten Trennungssituationen.
Tief durchatmen, nicht provozieren lassen, klaren Fokus auf das Kind richten, viel Beratung und Entlastung für Dich suchen - das hilft Dir und Deinem Kind. Freue Dich jeden Tag, dass Du es weiter so oft sehen kannst - das ist in Trennungen für Väter eher selten. Auch dass Mütter so scharf aufs Arbeiten sind, ist nicht der Regelfall ...

Erarbeite Dir mit der Väterberatung etc. vor der gemeinsamen Mediation ein auch die Mutter überzeugendes Betreuungskonzept für die Zeit nach dem 1.6. Die Mutter scheint - jedenfalls bis vor kurzem - einverstanden gewesen zu sein damit, dass das Kind bei Dir lebt. Setze alles daran, dass das weiter so bleibt oder wieder so wird. Der Wunsch der Mutter, vom Kind entlastet zu werden und ihr noch vorhandenes grundsätzliches Vertrauen in Dich als Betreuer des Kindes, werden Dir dabei sehr helfen.
Ausleben gekränkten Stolzes und Panikmache beim Jugendamt werden das Gegenteil bewirken.

Gruss
Tarek

P.S. Den gerade von Redwood vorgeschlagenen Weg der Konfrontation und Kindesinbesitznahme sehe ich als Weg in den Verlust des Kindes für Adafeb - so wie er die Kindesmutter beschreibt. Adafeb hat den Fehler gemacht, aus der gemeinsamen Whg. auszuziehen und der Kindesmutter somit neben dem "natürlichen" Trumpf des Mutterseins auch den Trumpf überlassen, der beim Kind gebliebene Elternteil zu sein. Damit hat er vor dem Familiengericht denkbar schlechte Karten.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.04.2012 19:14
(@tarek)
Nicht wegzudenken Registriert

P.S. @Redwood

Nur zur Klarstellung: Ich finde wie Du das beschriebene Verhalten von Adafebs Ex auch unmöglich und kann nachvollziehen, dass Du eine deutliche Ansage empfiehlst. Doch Adefeb ist einfach nicht in der Position für die von Dir vorgeschlagene Strategie. Diese führt vorhersehbar zur Eskalation, und die wird die Kindesmutter, die ja schon von einem ihr aufgezwungenen "Krieg" spricht, mit Sicherheit "gewinnen" (und Adafeb und v.a. das gemeinsame Kind werden verlieren). Wenn Adafeb sein Kind gegen den Willen der Mutter, bei der das Kind wohnt, einbehält, riskiert er, dass sie das Kind von der Polizei abholen lässt, und das ist keine gute Voraussetzung für einen Familiengerichtsprozess.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.04.2012 19:44
(@redwood)
Rege dabei Registriert

Tarek,

ihr habt da natürlich wesentlich mehr praktische Erfahrung mit diesen Situationen und den Chancen. Mir stellen sich nur dauernd die Nackenhaare hoch, wenn ich an das Kind denke, und ich schäme mich für Mütter an sich, wenn ich sowas lesen muss wie hier. Ich gehe wohl einfach noch zu sehr davon aus, was man als MENSCH nicht mit sich machen lassen sollte, ich hab immer das Gefühl, Väter sollten auf mehr die Barrikaden gehen, aber ich hab mich leicht reden, ich bin eine Frau im deutschen Staate 🙁 Nichtsdestotrotz sehe ich keinen Grund, das Kind nicht auch über Nacht zu nehmen, wenn man es schon abends und frühs versorgt. Dann hat die Mutter eine schöne "freie" Nacht 😉

Und nochmal: Ich habe die örtliche Erziehungsberatungsstelle mal in Anspruch genommen und kann von daher sagen: Die sind bei diversen Fragen wesentlich motivierter als das Jugendamt. Das kann ich nur empfehlen. Evtl. würde da auch die Mutter mitmachen, wenn man es ihr so verkauft, dass es ja um das Kind geht und nicht um einen Vorwurf gegen sie.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.04.2012 20:06
(@adafeb)
Schon was gesagt Registriert

Salut,

zunächst erstmal "Danke" für die wirklich sehr konstruktiven Antworten. Das und der Termin im Väterzentrum haben mir sehr geholfen Klarheit zu schaffen und das Ganze auch mal aus der Sicht der Mutter und meiner Tochter zu sehen.

Am interessantesten und klügsten fand ich den Ansatz meines Beraters, meine Ex-Partnerin darin zu bestärken mehr Verantwortung für unsere Tochter zu übernehmen, damit sie Schritt für Schritt immer besser in die Mutterrolle findet. Dadurch, dass ich über Monate quasi auf Druck der Mutter die Hauptverantwortung für unsere Tochter übernommen habe, dafür bspw. meinen Job aufgegeben habe damit sie arbeiten gehen kann, hab ich ihre Rolle als verantwortungspflichtige sorgeberechtigte Mutter geschwächt und "Schuld auf mich geladen", dass sie dieses Leben führt. So konnte sie natürlich nicht in die "normale" Mutterrolle hineinwachsen und unsere Tochter auch nicht. Diese Sichtweise hatte ich so bisher nicht, sondern ihr stets alles Recht gemacht. Letztlich ist unsere räumliche Trennung für uns alle eine neue Chance.

Mein Berater hat mich außerdem darin bestärkt, zusammen mit meiner Partnerin eine Mediation bei einer Familienberatung durchzuführen, ohne das JA hinzuzuziehen. Im Kern wird es dort dann, immer unsere Tochter im Blick, um die Fragen gehen wie gestalten wir verbindlich die kommenden sechs Wochen bis zu meinem Einzug in die neue Wohnung und wie geht es nach dem Einzug weiter. Das von ihr vorgeschlagene Wechselmodell zu 50/50 sollen wir während der Mediation an Beispielen belegen oder wiederlegen und ich erstmal grundsätzlich aufgeschlossen dafür sein (Stärkung ihrer Rolle). Mein Berater hat auch in den Raum geworfen, dass WM 50/50 mal zu praktizieren, um es nach einigen Monaten zu prüfen und zu hinterfragen. Gut fand ich auch die Frage, was ich meiner Ex-Partnerin anbieten kann, wenn sich während der Mediation an Beispielen belegbar herausstellt, dass das WM mit 50/50 nicht praktikabel ist. Meine Antwort darauf war, dass ich ihr anbieten könnte auf KU zu verzichten, ich ihr den Rücken in arbeitsaufwendigen Zeiten frei halte, sie sonst aber in ihrer Rolle bestärke um die Bindung zu unserer Tochter zu fördern. Damit könnte ich dann auch mein Ziel erreichen, meine Tochter überwiegend bei mir zu haben, ohne dass ihr die Mama verloren geht. Übrigens habe ich uns eine Wohnung gesucht, die nur 5min Fussweg von ihrer Wohnung liegt.

Radikale Schritte wie beispielsweise unsere Tochter unabgesprochen zu mir in die WG zu holen oder zum JA zu gehen, hat die Beratung mir abgeraten, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.

Ich fühle mich nun bestärkt, heute ist ein guter Tag, an dem ich auch meinen Mietvertrag unterzeichne 🙂 Am Abend wenn ich meiner Ex-Partnerin begegne vereinbare ich mit ihr die Mediation. Zur Zeit ist unser Austausch auch deutlich entspannter als in den vergangenen Wochen.

Lichtblicke...

Grüße,

adafeb

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 24.04.2012 15:59
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin adafeb,

Dein Vorgehen, Dich auch in die Rolle der "Gegenseite" zu versetzen, ist gut und richtig; so haben wir Dir das ja auch geraten. Vielleicht änderst Du die Worte

Am Abend wenn ich meiner Ex-Partnerin begegne vereinbare ich mit ihr die Mediation.

gedanklich noch in ein "ich schlage ihr vor", denn vereinbaren könnt Ihr nur etwas, mit dem Ihr auch beide einverstanden seid. Generell sollte Deine Marschrichtung sein: "Wir sind gleichberechtigte (und -verpflichtete) Eltern; keiner von uns ist in einer dem anderen überlegenen Position. Also begegnen wir uns auf Augenhöhe - zum Wohl unseres Kindes."

Vielleicht besorgst Du für Eure Gespräche noch ein Sparschwein, das auf Eurem Tisch steht. Und wer von Euch beiden von der Vergangenheit anfängt, muss jedes Mal zwei Euro reinschmeissen...

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.04.2012 16:15
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Adafeb,

ich bin, bei allem Respekt, in dieser Frage exakt entgegengesetzter Meinung:

Dadurch, dass ich über Monate quasi auf Druck der Mutter die Hauptverantwortung für unsere Tochter übernommen habe, dafür bspw. meinen Job aufgegeben habe damit sie arbeiten gehen kann, hab ich ihre Rolle als verantwortungspflichtige sorgeberechtigte Mutter geschwächt und "Schuld auf mich geladen", dass sie dieses Leben führt.

Das ist, meiner Meinung nach, Gutmenschen-Geschwafel: Für das, was deine Ex macht und gemacht hat, sei es nun richtig oder falsch, ist sie nämlich selbst verantwortlich - nicht du. Und nach der Sichtweise dieses Beraters hättest du sogar eine "Schuld" auf dich geladen - ach, weil du in einer verfahrenen Situation nach besten Kräften versucht hast, zu retten was zu retten ist?!? Na Mahlzeit, das nenne ich doch mal eine gekonnte Verdrehung der Tatsachen ...

Lass' dir nicht unnötigerweise ein schlechtes Gewissen einreden!

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.04.2012 00:44