Hallo zusammen,
ich überlege nun schon seit einigen Wochen ans JA zu schreiben, habe aber Angst das Ganze könnte nach hinten los gehen.
Zur Vorgeschichte: beim letzten Termin im JA, bei dem ich mir eigentlich erhofft hatte, Unterstützung dahin gehend zu bekommen, dass ich meinen jüngeren Sohn (10) auch unter der Woche und nicht nur alle 14 Tage sehen kann, beschwerte sich meine NochFrau, dass ich immer auf dem Festnetz anrufe um mit den Jungs zu sprechen. Sie selbst hat meine Festnetznummer nicht sondern erreicht mich nur über Handy (Grund dafür ist, dass sie in den letzten beiden Jahren regelrechte Telefonattacken gefahren hat. Handy lässt sich einfacher abschalten).
Daraufhin erklärte mir die Dame vom JA, dass das eine ungleiche Machtverteilung sei, ich bekäme dadurch Einblick in das Leben von NochFrau. Fassungslos über solchen Unsinn kam es dann nicht mehr zu dem eigentlichen Thema, vor allem da die JA Dame durchblicken liess, dass alle 14 Tage doch ok seien und ich Geduld haben solle.
Konsequenz aus dem Termin: Bis dato hatte ich wegen einer Umgangsvereinbarung sechs Monate lang direkten Kontakt zu NochFrau gesucht. Sie selbst liess immer ihren Anwalt antworten. Tenor: alle 14 Tage und hälftige Ferien - mehr gibt es nicht. Nach dem Termin übergab ich dann das Thema meinem Anwalt, Antwort der Gegenseite blieb unverändert, also werde ich die Umgangsregelung nun gerichtlich klären lassen.
Zudem rufe ich nun nur noch konsequent auf den Handys meiner beiden Söhne an. Dass passt der Mutter nun aber auch nicht, sie flippt regelmäßig aus, nimmt dem jüngeren Sohn gewaltsam im Gespräch das Handy weg, brüllt mich an usw.
Nachdem es am WE wieder mal besonders schlimm war, stehe ich nun kurz davor, die Vorfälle dem JA zu schildern.
Dazu folgender Entwurf:
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Guten Tag Fr. ...,
ich wollte mich kurz zum Stand der Dinge melden.
Seit unserem letzten Termin im Februar rufe ich die Jungs ausschließlich über deren Handys an. Das klappt jetzt sogar besser als zuvor, da (Sohn) mich teilweise jeden Tag anruft. Allerdings gab es auch Phasen, in denen ich mehrere Tage keinen Kontakt zu ihm hatte.
Auf dem Festnetz beendete (Sohn) das Gespräch regelmäßig, wenn es "anklopfte" (also ein Anruf kam), was oft schon nach wenigen Minuten der Fall war. Dieser "Zwang" entfällt jetzt, zum Teil dauern die Telefonate dadurch sehr lange (in der Regel 30 min, Spitze waren schon 1,5 bzw. 2 h). Der telefonische Kontakt mit (Sohn) ist also wesentlich intensiver als zuvor, das führt aber wieder zu regelmäßigen Wutausbrüchen (der Mutter) (auch in Gegenwart (Sohns)).
Am Samstag war es besonders schlimm. Als ich mit (Sohn) telefonierte, hörte ich sie im Hintergrund sagen, dass es ihr schon gereicht habe, dass sie mich gesehen hat (sie ist mir und meiner LG am Freitag zufällig begegnet), sie will mich nicht schon wieder hören ((Sohn) stellt das Handy oft auf Lautsprecher). (Die Mutter) hat mir diese Aussage dann später auf meine Nachfrage auch bestätigt.
Während des Telefonats mit (Sohn) liess sie sich das Handy geben und flippte wieder aus. Dann gab sie das Handy zurück an (Sohn). (Sohns) Ausdrücke mir gegenüber waren danach wieder aggressiv. Er hasse mich, ich sei dumm und fett, ich kotze ihn an usw. Ausserdem sagte er mir, dass er mir auch die Schuld gebe, wenn (die Mutter) ausflippt. Sie würde ja nur schreien, weil ich gegangen sei.
Heute (Sonntag) war das Telefonat mit ihm dann aber zum Glück wieder sehr harmonisch.
Ich bin im Moment etwas ratlos. Halte ich den telefonischen Kontakt wie von (Sohn) gewünscht, droht im Hintergrund immer ein Wutanfall (der Mutter). Im anderen Fall habe ich Angst, dass (Sohn) sich von mir allein gelassen fühlt ((die Mutter) hat in den letzten beiden Jahren oft genug in seiner Gegenwart geäußert, dass ich die Familie im Stich gelassen habe). Wenn ich das Gespräch beenden will, kommt es sehr oft vor, dass er mich bittet, am Telefon zu bleiben.
Mit (älterem) Sohn (15) gibt es keinen Fortschritt. Er weigert sich nach wie vor, meine LG kennen zu lernen, zeigt zudem kaum Interesse an meinen Vorschlägen für gemeinsame Zeit. Lediglich das Thema Mathe/Physik lernen klappt noch halbwegs. Im Gegensatz zu (jüng. Sohn), bei dem (die Mutter) weiterhin strikt auf dem 14-Tage-Rhtyhmus besteht, ist es bei (ält. Sohn) möglich, ihn auch unter der Woche zu sehen.
Mein Eindruck ist weiterhin der, dass es (der Mutter) auch nach zwei Jahren Trennung noch nicht gelungen ist, dieser zu verarbeiten. Da die Dinge im Rahmen der Scheidung nicht den von ihr gewünschten Gang gehen, werden Frust und Enttäuschung auch über die Jungs zu mir transportiert. Zur emotional schlechten Verfassung (der Mutter) kommt wohl auch dazu, dass es ihrem Vater gesundheitlich sehr schlecht geht. (Die Mutter) hat mich auch schon aufgefordert, dass ich mich im Todesfall ihres Vaters ja nicht auf dem Begräbnis blicken lasse solle. Ich sei an seiner schlechten Verfassung schuld. Das stellt mich auch vor das Problem, wie ich unseren Söhnen meine Abwesenheit bei der Beerdigung ihres Großvaters erläutern soll, sollte dieser tatsächlich sterben.
Wie ich befürchtet habe, beruhigt sich die Situation nicht, sondern eskaliert immer weiter. Da ich den finanziellen Vorstellungen (NochFraus) über meine gesetzlichen Verpflichtungen hinaus nicht erfüllen und als Vater auch nicht einfach aus ihrem Leben verschwinden kann, mache ich mir große Sorgen, wie das weiter gehen soll
MfG
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Was meint Ihr zu den Formulierungen? Ich habe irgendwie die Befürchtung, die JA Dame könnte zu dem Schluss kommen dass die arme Mutter geschützt werden muss und dass ich deswegen zu einer deutlichen Reduzierung des telefonischen Kontakts verdonnert werden könnte.
Auf der anderen Seite habe ich aber einen Funken Hoffnung, dass irgendwer meiner NochFrau klar machen kann, was sie mit ihrem Verhalten anrichtet.
Gruss
Steve
Hallo,
den Entwurf halte ich für wenig hilfreich. Der strotzt vor Meinungen, Ansichten, Vermutungen, und natürlich Vorwürfen an die KM. Am besten setzt du das noch mal ganz von vorne auf, und zwar strikt faktisch und sachlich, weitgehend emotionsfrei, und ohne jedwede negativen ad-personam Elemente.
/elwu
Moin,
ich würde gar nicht schreiben.
Gerade beim Ja kommt es darauf an, die SB einzuschätzen um zu erkennen, ob sie überhaupt willens und in der Lage ist etwas für dich zu tun.
Deswegen solltest du um ein persönliches Gespräch bitten.
Sobald du merkst, dass du mit ner Kampfemanze sprichst oder mit ner Scheibe labbrigem Toast, kannst du das Gespräch einfach schnell beenden und dein Heil vor Gericht suchen.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin,
hmmm. Also ehrlich gesagt, weiss ich nicht recht, ob es gut ist, dem JA das so im Detail zu schildern.
Denn auf Aktion, folgt eine "Reaktion" und das höchstwahrscheinlich von der Ex! Das JA möchte kein
Vermittler von euren Differenzen sein. Klar - das JA kann versuchen zu vermitteln. Aber Du wirst dem
JA "Deine" Version erzählen und sie "ihre".
Im Vordergrund müsste dann euer Sohn dem JA sagen, was er möchte und was nicht. Und mit 10 Jahren
kann er schon gut seine Meinung vertreten.
Du kannst dich natürlich ans JA wenden. Jedoch solltest du nicht schlecht über die KM reden und dich auf
das nötigste Beschränken.
Die Ex wird jedoch, stell dich drauf ein, dein Schreiben nicht unkommentiert lassen.
Gruss
Agent
(Edit: Ich schliesse mich natürlich auch Beppo an - er hat es kürzer formuliert 😉 )
Mantra:
NEIN, NICHT nächste Woche. Heute noch oder morgen. Und schreib jetzt nix vom Anwalt (...), sondern heb Deinen Hintern samt Eiern hoch und werde aktiv.
Zitat Brille007, 22. August 2008, 22:44:25
Hallo,
ich würde auch von einem Brief abraten und nach Beppo´s Rat vorgehen, um einschätzen zu können, wie das JA reagiert. Bitte das JA doch, nochmal ein Vermittlungsgespräch zu initiieren (die "Machtverteilung" :rofl2: sei ja jetzt gegen Dich, da Du als Reaktion auf das letzte Gespräch nur noch auf Handy anrufst, dies aber nicht wirklich zugelassen wird).
Falls doch Brief oder auch bei JA. Wie schon geschrieben wurde:
Brief kürzer und rein sachlich (s. elwu), beim JA ebenfalls rein sachlich und nur im Sinne der kids argumentieren.
neuezeit
So ist das Leben
Moin Steve,
ich schliesse mich den Vorschreibern ebenfalls an. Nicht nur, weil das JA sowieso ein zahnloser Tiger ohne Entscheidungsbefugnis ist, sondern vor allem, weil der Tenor des Schreibens wenig souverän ist; in der Summe kommt ein "rabääää, diese schreckliche Frau lässt mich nicht mit den Kinder telefonieren" rüber. Und das klingt nicht anders wie "...nimmt mir in der Sandkiste meine Förmchen weg". Das ist Kinderkram.
Der Versuch einer einvernehmlichen Regelung unter Einbeziehung des JA ist (erfolglos) gemacht; jetzt wäre die gerichtliche Umgangsregelung der nächste Schritt. Allerdings nicht mit der Massgabe, tägliche oder wöchentliche Telefonzeiten zu regeln, sondern einfach damit, überhaupt mal etwas Struktur in dieses ganze Durcheinander zu bringen. Telefonkontakte regeln sich anschliessend von selbst - ja, sicher nicht nach der Massgabe "jeden 2. Tag 30 Minuten", sondern einfach nach Notwendigkeit. Mit anderen Menschen Deines persönlichen Umfeldes telefonierst Du ja auch nicht nach Stundenplan, sondern dann, wenn es etwas zu bereden gibt.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Steve,
super Brief von Dir ! Genauso könnte er von mir sein.
Bei mir ist die Situation fast ähnlich. Unsere Exen scheinen von der selben Gattung zu sein. Kriechtiere der Gruppe Weichmäuler. Schlag nach bei Wiki, dort stehts.
Solche Briefe wie Deiner habe ich viele geschrieben, ausgedruckt und sauber abgeheftet. Eines Tages werde ich die Sammlung meinen Kindern zeigen.
Such dir keinen "Schiedsrichter" beim JA, das können die eh nicht leisten und das wollen die nicht leisten. Meinen Kindern sage ich immer: es ist völlig normal, daß ein Papa mit seinen Kindern telefonieren möchte. Das ist keine Belästigung. Das ist jederzeit OK und normal. Und Kinder dürfen das genauso.
Funktioniert gut.
LG Cappi
Hallo zusammen,
Danke für Eure Meinungen. Ich hatte schon mit etwas Ähnlichem gerechnet, deswegen das Ganze lieber erst mal hier geschrieben :redhead:
Wie gebe ich nun aber das, was KM abzieht, sachlich und trocken wieder? Beim letzten JA Termin hat sie perfekt das arme unschuldige leidende Lämmchen gegeben.
Wie kann ich meine Ängste und Sorgen, was ihr Verhalten bei den Jungs anrichtet, begründen, ohne auf das einzugehen, was da passiert? "... das führt aber wieder zu regelmäßigen Wutausbrüchen .. " ist nun leider eine faktische Tatsache, da gibt es nichts zu beschönigen :question:
Gruss
Steve
Bitte um ein Einzelgespräch.
Rechne aber nicht damit, dass es irgendwas bringt.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.