Die FDP hat nämlich das Wechselmodell als gesetzlicher Standard im Programm. Was das ist, muss ich hier nicht erläutern, oder ?
Forderungen der FDP im Einzelnen: https://www.fdp.de/wp-modul/btw17-wp-a-119
Für mich ist das ein Grund, sie zu wählen.
Was denkt ihr ?
Hallo,
prinzipiell sind Wahlprogramme (zumindest heutzutage) so geschrieben, dass man sie eigetnlich nur als positiv empfinden kann.
Rein praktisch sagt das Wahlprogramm weder wie eine entsprechende gesetzliche Regelung aussehen sollte, noch wie die Auswirkungen im Unterhaltsrecht konkret wären. Das liegt eben auch daran, dass es ein Wahlprogramm ist.
Was man davon mitnehmen kann ist, dass man die FDP gelegentlich wieder einmal daran erinnern kann.
Eine praktische Umsetzbarkeit muss die FDP auch nicht liefern, da sie bestenfalls als Junior- oder Junior-Junior-Partner in einer GroKo regieren wird. Dass dann das Familienministerium der FDP zufällt ist zwar nicht ausgeschlossen, aber ich denke nicht, dass die FDP darauf spekuliert.
Wie es konkret gehandhabt wird ergibt sich letzlich aus der gerichtlichen Praxis und da gibt es schon ermutigende Entscheidungen für das Wechselmodell. Im Umgangsrecht ist ein Wechselmodell ja auch nicht ausgeschlossen sondern es wird nur zu wenig beachtet. Außerdem ist die jetzige Definition zu eng.
Unterhaltsrechtlich ist die Sache viel komplizierter. So könnte man den Unterhalt nach 1., 2. Kind und so weiter staffeln. Wird aber absehbar daran scheitern, dass doch jedes Kind gleich viel wert sein soll.
Eine Anhebung des Selbstbehalts und/oder Verringerung des Unterhaltsanspruchs ist bisher kaum in Erwägung gezogen worden und mir sind auch keine Initiativen dazu bekannt.
Die Vorstellung beide Eltern barunterhaltspflichtig zu machen und einen Ausgleich für Betreuungsleitungen zu ermöglichen ist naheliegend, führt aber sofort wieder zu Neid-Diskussionen. Der Krieg ums Kind ist eben auch ein Kampf ums Geld, aber nicht nur.
Rollenbilder und Rollenverständnis sind eben auch sehr hartnäckig.
Bisher ist beim (echten) Wechselmodell zwar durchaus rechtskonfrom der Unterhalt ermittelt worden, die Ausgestaltung ist aber keinesweg zufriedenstellend sondern eine typisch deutsche Verkomplizierung.
Letzlich ist es gar nicht so einfach zu sagen wo man sein Kreuzchen machen soll, positiv ist sicher, dass die FDP das Thema überhaupt aufgreift. Wen es das Zünglein an der Waage ist, dann kann man es nehmen, als eine solide Wahlentscheidung ist es mir zu wenig.
VG Susi
Hallo,
die FDP will die Steuerklasse V abschaffen, aber am Ehegattensplitting festhalten.
Damit ist keine Entlastung von getrennten Familien geplant. Und ob das Wechselmodell das dann aufwiegt, ich weiss nicht.
Sophie
Hier die Auswertung der Wahlprüfsteine des VafK zur Bundestagswahl 2017:
Hallo zusammen,
wer die FDP in Erwägung zieht, der möge bitte auf dem Schirm haben, dass man dort "unter Auflagen" auch solch leckere Dinge wie eine Leihmutterschaft erlauben möchte. Guckst du hier: https://www.fdp.de/wp-modul/btw17-wp-a-121
Kann natürlich jeder selbst entscheiden, was er davon hält. Ich halte jedenfalls absolut nichts davon.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
OMG, und hier finde ich Politik. Unerwartet.
stay calm
Moin Muttivati
Welch' Überraschung. Und ich dachte immer, wir diskutieren hier u.a. auch Familienpolitik, mit Abstechern nach Gesellschaftspolitik, Sozialpolitik, Gesetzgebung, Rechtssprechung. Allerdings scheint der Horizont, was Poltik umfasst, von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt zu sein.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Interessant, auf was man hier alles stößt. Auch wenn die Wahlen vorbei sind, möchte ich meinen Senf zu diesem Thema dazu geben 😉
Jede Partei (zumindest fast jede) hat ihre Pros & Contras, weshalb man abwägen muss, bei welcher die „eventuell eintretenden“ Vorteile die Nachteile überwiegen. Die FDP hat sich meiner Meinung nach ihren Zuwachs mehr als verdient, da die bisher lang herrschenden Parteien ihre Wähler immer wieder aufs Neuste enttäuscht haben, was man an den Wahlergebnissen auch sehen kann.
Dinge die wir tuen und Dinge die wir nicht tun beeinflussen nicht nur unser Leben, sondern auch das unserer Mitmenschen sowie der kommenden Generation. Deshalb sollte man es sich 2 mal überlegen, was man tut und was nicht.
Wie Susi sagte, ist es nicht so einfach zu sagen, wo man das Kreuzchen setzen soll, aber meiner Meinung nach wäre die FDP keine schlechte Wahl.