Hallo,
in diesem Forum wurde über mich gesagt:
"nachdem der User @squallking weder zum Thema Vater-Sein noch zum Thema Erwerbstätigkeit eigene Lebenserfahrung beisteuern kann, ist es vermutlich vergebliche Liebesmühe, ihm Geschichten aus dem richtigen Leben erzählen zu wollen: Er wird sie nicht verstehen, weil sie ausserhalb seines persönlichen Erfahrungshorizontes liegen."
Ja. Das stimmt auch. Ich habe keine Lebenserfahrung zum Thema Vater-Sein oder zum Thema Erwerbstätigkeit.
Ebensowenig weiß ich "mangels Lebenserfahrung", was mit Arbeitslosengeld II Sozialabbau genau gemeint ist.
Was ich aber weiß ist, dass Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Staaten ein vorbildliches Sozialsystem hat und dass es viele zufriedene Menschen gibt, welche öffentliche Sozialleistungen erhalten.
Was ist Arbeitslosengeld II Sozialabbau ?
Zitat besser kenntlich gemacht
Hallo,
Zufriedenheit und HartzIV sind Aspekte, die in meinem Leben nicht gemeinsam vorkommen werden.
Deine Frage kann ich Dir nicht exakt beantworten, ich kann Dir nur berichten, daß es mein Selbstwertgefühl ziemlich in den Boden gestampft hat, als ich HartzIV beantragen mußte. Das Verhalten der Mitarbeiter des betreffenden Amtes hat dazu einen großen Teil beigetragen. Aus einer solchen Situation heraus kann ich nicht zufrieden sein.
Als Bewerber in einem Betrieb erfolgreich aufzutreten, erfordert eine gewisse Ausstrahlung, die von Selbstbewußtsein und Sicherheit herrührt. Beides kriegt man nicht in einem Bewerberkurs der arge vermittelt, eher im Gegenteil. Damit beißt sich die Katze in den Schwanz.
Zu meinem Glück konnte ich diese Tür nach kurzer Zeit erfolgreich hinter mir schließen und beabsichtige nicht, sie wieder zu öffnen.
Was Deine Frage an sich betrifft: mit welcher Motivation hast Du sie gestellt?
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.
Guten Morgen,
wir haben ein gutes Sozialsystem. Es hat aber auch so seine Nachteile.
Meine Eltern waren in meiner Kindheit selbstständig. Manchmal mussten meine Eltern ganz schön sparen, damit uns eine Klassenfahrt nicht entgeht. Ab 13/14 habe ich mir mein Taschengeld für die Klassenfahrten selbst verdient. Dementsprechend bin ich mit dem Geld dann auch umgegangen. Ich habe es nicht für alles rausgeballert. Damals gab es für Selbstständige keine Aufstockung oder Teilhabe am Bildungspaket.
Heute kannst du neben Wohngeld, Kinderzulage, Aufstockende Leistungen beantragen. Gerade die aufstockende Leistungen bedeuten, dass du in deinem Job nicht genug Geld verdienst (z.B. durch Teilzeitarbeit oder einem geringen Lohn). Trotzdem musst du dir dann auch noch- wie Frieda schon beschrieb- einen Mitarbeiter antun, der dir von der Welt erzählen will, dass es auch anders geht, in dem du diese Massnahme machst oder dich bewirbst.
Oder du kriegst als Mutter eines Babys eine Einladung zu einem Tag, wo sich verschiedene Firmen vorstellen, die Ausbildungen, Jobs usw. anbieten. Wenn du dann da mit dem Baby ankommst, wirst du gefragt, was du da machst, schliesslich ist das Baby noch klein. Selbst wenn das Kind schon drei ist, ist die Betreuung evtl. nicht gesichert. Ich kann dir noch mindestens zwei Bespiele nennen, wo die Mutter nicht mal eine Teilzeitarbeit gekriegt haben, obwohl die Betreuung gesichert war (laut Jobcenter- Mitarbeiter gibt es im Einzelhandel ganz viele sogenannte "Muttischichten" gerade für Alleinerziehende).
Und nun zu solchen Fällen wie @Debugged und auch bis kurzem bei mir bzw. meinem EX.
Beide haben Kinder, die sie lieben und- trotzdem sie von ihren Frauen getrennt sind- gerne sehen und sich um sie in ihrem Rahmen kümmern wollen. Ist es nur ein Kind, ist es- sofern dieses Kind in der selben Stadt oder in der Nähe wohnt kein Problem. Bei einem Umzug- egal durch wenn- kommen dann Fahrtkosten auf den Vater hinzu (ist ja nicht immer so, dass Mutter die Entfernung schafft und dann auch die Fahrtkosten übernimmt). Sind es mehrere Kinder, braucht man eine größere Wohnung, auch Geld zum Essen, evtl auch für Kleidung. Wenn man dann nicht genügend verdient bzw. bis an den Selbstbehalt noch den Unterhalt bezahlt, kann man sich den Umgang, der gesetzlich geregelt ist, gar nicht mehr leisten. Und damit meine ich nicht mal die Ausflüge in den ZOO usw, sondern einfach, dass die Kinder abgeholt werden, bei einem schlafen, man mit ihnen isst, zum Spielplatz um die Ecke geht.
Unterhalt und Umgangskosten sind einfach mal eine Mehrbelastung. Wenn man dann vielleicht gerade keine Arbeit hat, sind sie gar unmöglich. Dafür muss man aber einiges tun. Du musst nämlich zu einem Amt gehen und das beantragen. Und dann ist die Frage, was die alles wollen. Du musst dich nämlich nackig machen, also alles offen legen (Konten, Ansparungen usw). Und dann heisst es, es ist eine Kann-Leistung und keine Muss-Leistung usw. Bei meinem Partner musste dann trotz eidesstaatlicher Versicherung noch eine von der KM unterschriebener Umgangsplan vorgelegt werden. Wir könnten ja bei den Tagen schummeln. Irgendwann sind dann auch alle Reserven verbraucht und es nicht mal Geld für die neue Familie da. Und dann passiert etwas, was logisch ist. Beide werden unzufrieden. (Frei nach dem Motto: Kommt der Hunger zur Tür herein, verschwindet die Liebe durch das Fenster).
Gleichzeitig fühlen sich alle von den Mitarbeitern der ARGE diskriminiert, selbst die, die alles immer pünktlich- vielleicht sogar ohne Aufforderung- an Nachweise bringen. Da wird falsch berechnet, Geld zurückgefordert, welches gar nicht zurückgefordert werden kann. Einem wird automatisch unterstellt ein Betrüger zu sein. Das ist anstregend und geht an Herz und Nieren.
Oder man stellt eine Frage (Beispiel: Laut Bescheid würde auf mein Konto noch Summe XXX gehen, das Geld ist nicht angekommen, Warum?) Antwort: Ja, da muss ich in den Bescheid schauen. Am PC wird getippt. Hmm, sie erhalten Summe XXX für die Wohnung- ganz schön viel. (Gedanke des "Kunden" Wir sind auch 7 Personen) und dann ist da noch ein Darlehen für die Kaution, was abgezogen wird." "Ja das konnte der Kunde auch lesen und was ist mit dem Rest?" "Ja das kann ich ihnen auch nicht sagen, da muss ich erst mit der Leistungsabteilung telefonieren". Das Geld wird aber jetzt benötigt, wovon soll man denn einkaufen? Meist kommt das Gehalt des Aufstockers ja nicht am 1., sondern am 15. Es ist angewiesen und wird dann die Tage kommen usw.
Und das ist ein reales Beispiel wie das von @ Debbugged. Man bekommt zwar Recht, aber das benötigte Geld nicht und lebt von der Hand in den Mund. Damit werden auch noch Schulden aufgebaut (z.B. Strom), die vermeidbar gewesen wären.Und leben möchte man vielleicht auch noch, indem man mit Kindern evtl. nicht nur den Spielplatz besucht, sondern in den ZOO, ins Kino und auch mal die kaputte Brille ersetzen will. Oder ein neues Bett braucht, eine Waschmaschine (alte ging dann gerade kaputt).
Aufgrund unseres guten Sozialsystem gibt es allerdings auch viele Betrüger, die den Staat belasten und durch die es zu so einem Missverhältnis kommt. Und es gibt auch Leute, die mit ALG II anscheinend zufrieden sind, die es nicht stört, alle 6 Monate einen Antrag zu stellen.
Ich bin zufrieden, wenn ich aus dem ALG II raus bin und unabhängig davon bin, irgendwelche Anträge für Gelder zu stellen oder gar für einen Erholungsurlaub um die Ecke, denn jeder mal benötigt.
A life lived in fear is a life half lived
Hallo squalking,
es gibt im Internet ein Forum für Erwerbslose. Dort wird täglich berichtet welchen Vorgaben (ob nun rechtlich zulässig oder nicht) von seiten der Sachbearbeiter der Hartz 4 Ämter gemacht werden. Das geht von Frauen mit Kleinkindern, die ihren Kinder unter drei Vollzeit betreuen lassen sollen um ein Maßnahme zu absolvieren bis hin zu 1 €-Jobs, die zusätzlich sein müssten, es in vielen Fällen aber nicht sind. Bis zu sinnfreien Maßnahmen, die besucht werden müssen. Teilweise oder anders gesagt immer mehr versuchen sich diesen Sinnlosmaßnahmen zu entziehen bzw. sinnvollere zu erhalten. Da erhalten sie dann teilweise Sanktionen - sprich das Geld wird gekürzt - und sie müssen dann gerichtlich ihr Recht und die Nachzahlung erstreiten.
Ich glaube, dass dies sehr frustrierend ist. Die suchen aber immer Beistände, die andere auf das Amt begleiten. Sozusagen als Zeugen. Vielleicht solltest du das ein paarmal machen, um zu sehen, wie sehr es am Selbstbewusstsein nagt bzw. wie sehr diese Personen teilweise unter Druck gesetzt werden.
Was das vatersein angeht: es werden in den Schulen Lesepaten gesucht, dort könntest du dich einbringen und würdest dann die unterschiedlichsten Kinder sehen. Schulen sind im Regelfall sehr froh, wenn sie jemanden haben, der sich zusätzlich kümmert.
Sophie
P.S. Als die Kinder noch klein waren, nach der Trennung, und der Vater nicht den Unterhalt gezahlt hat, den er hätte zahlen müssen, haben wir eine Zeitlang auf Hartz 4 Niveau gelebt, obwohl ich Teilzeit gearbeitet habe. Ich habe sozusagen jeden verfügbaren Cent in die Kinder gesteckt und konnte im Notfall auf meine Eltern zurückgreifen, wenn unerwartete Ausgaben auf mich zukamen. Aber wenn du keine Eltern hast die das können oder evtl nicht wollen, dann siehst du irgendwann richtig alt aus. Und wenn du dann zusehen musst und trotz Arbeit beim Amt vorsprechen musst oder versuchst andere Sozialtöpfe zu erschließen, dann musst du immer sagen: was du willst, warum und warum du nicht in der Lage bist das selbst zu regeln. Und im Normalfall musst du alles offenlegen, was dir gehört und im Zweifelsfall vermutlich auch belegen. Ich habe das einmal für eine Klassenfahrt versucht. Wenn man Aufstocker ist darf man ja einen gewissen Prozentsatz seines Einkommens behalten und der Rest wird auf Hartz 4 angerechnet. Mir wurde damals gesagt, dass es nur einen Zuschuss für die Klassenfahrt geben würde, wenn diese teurer wäre als der Prozentsatz, den ich behalten dürfte. Ob das so stimmt, keine Ahnung. Ich hatte keine Ambitionen für eine Klassenfahrt einen kompletten Hartz 4 Antrag zu stellen. Ich habe es dann anders geregelt bekommen. Aber allein solch eine Aussage ist schon aussagekräftig genug, wie unsozial es dort zugeht.
Damit beißt sich die Katze in den Schwanz.
Aus der Antwort liest sich Unzufriedenheit mit den Mitarbeitern und dem besagten Bewerbungskurs heraus und sich nach kurzer Zeit aus dem Arbeitslosengeld II Grundsicherungssystem i.S.d. Boot-Camp-Methode "erfolgreich" gelöst zu haben.
Die Grundsicherung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte soll ein Leben entsprechend der Würde des Menschen ermöglichen, die Eigenverantwortung stärken und dazu beitragen, den Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln und Kräften zu sichern, was hier scheinbar funktionier hat.
Viele Leute hier klagen über unser Sozialsystem - auf sehr hohem Niveau.
Schaut mal in andere Länder, zB Griechenland und Spanien, was da so abgeht.
Als junger Mensch war ich wie viele meiner Generation zum Grundwehrdienst verpflichtet.
Schon bei der Musterung im Kreiswehrersatz greift dir jemand an die Eier und sagt: "Bitte Husten".
Beim ersten reinfahren in die Kaserne fragst du an der Wache, wo du dein Auto parken sollst, damit du keinen Anschiss wegen falschen Parken bekommst. Antwort: Kein Bange - Anschiss kriegst du hier noch genug. Beim Drill, wenn dir die Füße aufplatzen und du dir auf der Rödelbahn oder beim Durchschlagemarsch einen Wolf läufst. Die Ordnungspflicht, wenn dir dein Spint vom Spieß entleert wird, weil die Klamotten paar Millimeter am Din-A4 vorbeiliegen. Dann die Formalausbildung. Ich weiß gar nicht, wie oft es hieß: "Achtung, im Laufschritt um die Panzerhalle. Marsch, Marsch", weil immer irgendwelche Deppen sich daneben benommen haben, wofür der ganze Zug büßen musste (lauft mal, wenn ihr euch vor Lachen schon krümmen musst). Und bei jedem Nato-Alarm bis hin zum Bezug des zugewiesenen Verfügungsraumes inklusive "schwarfer Aufmunitionierung", fragst du dich, ob daß jetzt immer noch "Indianerspiel" ist oder nicht etwa doch die Pershing und Cruise-Missile schon bitterernst unterwegs sind.
Bürger in Uniform. Wehrpflicht. Soldatengesetz. Für die heutige Generation mittlerweile schon wieder ein Buch mit sieben Siegeln. Kriege in der Welt, fernab der eigenen Haustür werden als Gamelevel der multimedialen-television eines globalen MMO-Videospiels wahrgenommen. Und bei strömenden Regen oder frostigen Wintern in einem Schützengraben im Bundeswehrwald zu hocken, oder heute wie andere Kameraden an ganz real totbringenden Kriegsschauplätzen ihren soldatischen Dienst zu verrichten - nicht wie wir Weicheier damals in "Friedenszeiten" des Kalten Krieges mit Joints und Maßband bewaffnet - ist eben eine ganz andere Realität als hintern Gamepad über CoD-Maps zu wirbeln,
Stromkosten und Futter vom Sozialamt allimentiert zu bekommen und sich über unfreundliche Kundenbetreuer bei der Arge oder über deren unvermeindlichen Berechnungsfehler zu ärgern und sich einzubilden, in seinen Grundrechten verletzt zu sein. Und als Grundwehrdienstleistende hatten wir auch mit dem Sozialamt zu tun. Unterhaltssicherung, dass neben dem bescheidenen Wehrsold die Miete gezahlt werden kann. Und das Sozialamt - damals in Vor-EDV-Zeiten noch verknöcherte Beamte hinter Bergen von Papierakten auf dem Schreibtisch. Da wirken heutige Argen im Vergleich wirklich eher wie hochmoderne Dienstleistungszentren und nicht wie verstaubte Amtsstuben aus der Kaiserzeit.
Ich will hier überhaupt nicht Leistungsbezieher verunglimpfen oder als "Drückeberger" hinstellen. Doch bei vielen läuft das leider auch darauf hinaus. Die sind so bequem und verwöhnt, dass sie es nocht nicht mal hinbekommen, ihre eigenen Rechte wirklich wahrzunehmen. An Wahlen teilzunehmen, sich politisch einzubringen, um was zu verändern, was verändert gehört oder einfach nur mal von selbst auf die eigenen Beine zu kommen. Die fühlen sich schon drangsaliert, wenn sie in der Woche mehrere Bewerbungsangebote per Post nach Hause erhalten.
Und ebenso die notorischen Klagefuzzis, die sich selbst zum Lebensinhalt verschrieben haben, von der Allgemeinheit trotz Arbeitsfähigkeit dauerhaft allimentiert zu werden und ihre üppige Freizeit mit querulatorischen Klagewellen gegen das ungerechte Sozialsystem verbringen in ihrem Freiheitskampf um Currywurst mit Pommes Rot-Weiß. Da fliegt einem echt das Blech weg, wenn man da so einige Vitas nachliest.
Nochmal, wer "zu Recht" (und ja natürlich... Um seine Rechte muss man auch kämpfen - überall) Leistungen bezieht, dem steht es auch zu, sich über bürokratische Hindernisse zu beschweren und um Abhilfe zu bitten. Doch wer sich hier volkssportartig auf Kosten aller anderen zum Freiheitskämpfer seiner eigenen finanziellen Vorteile berufen fühlt, gehört meines Erachtens nach ganz vorne an die Front und kann sich dann mal in diesem Schützengraben Gedanken über seine Grundrechte und unsere freiheitlich demokratische Grundordnung machen.
Kinder und Mütter sind heilig. Das ist auf Schiffen und in unserem Sozialsystem ebenso. Ich als erfahrener alleinerziehender Vater kann für meinen Teil hinzufügen, dass ich vom Sozialsystem auch als Vater in meiner eben dieser Rolle nicht auf dem Deck eines sinkenden Schiffes zurückgelassen, vom Amt hilfreich unterstützt worden und dafür sehr dankbar bin, dass wir so ein gut funktionierendes Sozialsystem haben. Und wenn mal in der Bürokratie was schiefläuft, dann muss man sich eben mal gerade machen. Beim Haus bauen war das auch nichts anderes und sehr oft zum Haare rausraufen, wenn ich an den ganzen bürokratischen Mist denke.
Schönes Wochenende.
P.S.
Das musste einfach mal raus. Sorry.
Mann, Kronfeld :knockout: Was hat eigentlich dein Grundwehrdienst mit dem Sozialsystem zu tun? Interessante und gleichwohl seltsame Verknüpfung...
Gedient habe ich vor 25 Jahren auch. Würde mich mit meiner heutigen Erfahrung ein Vorgesetzter, egal welcher Dienstrang, anschreien oder beleidigen, könnte ich das entweder grinsend ignorieren oder den Marzipansoldaten per Dienstaufsichtsbeschwerde inklusive Zeugenaussagen mit Vehemenz der zuständigen Instanz melden.
Und ebenso würde ich es machen, wenn ich mich als Alleinerziehende/r, aber qualifizierte Fachkraft bei der ARGE in entwürdigender Weise vor gelangweilten Sachbearbeitern rechtfertigen müsste. Dein Vergleich hinkt doch!
Niemand kann die Entwicklung beeinflussen: Produktionsstätten werden in Billiglohnländer verlegt, Reallöhne hierzulande sinken (trotz baldiger Einführung von Mindeststundenlohn), Abläufe in Betrieben werden durch Wegfall von Schnittstellen und Entschlackung ganzer Abteilungen effizienter (was für ein Unwort!) gemacht, der Jugendwahn treibt seltsame Blüten und so weiter...
Was bleibt mir denn, wenn ich trotz langer Ausbildung mit vierzig plus arbeitslos werde? Ich gehe zum Amt und falle nach einem Jahr in Hartz IV, was mit sozialem Abstieg einhergeht. Oder ich akzeptiere eine deutlich minder bezahlte Arbeit. Aber erst, wenn mir Sanktionen angedroht werden.
Deswegen bin ich noch lange nicht jemand, der "auf hohem Niveau jammert". Erst recht trifft das nicht auf alleinerziehende Mütter zu. Was für ein Quatsch...
Edit: Lücke nach smily eingefügt
Die vielfältigen Probleme in den hiesigen Sozialsystemen lassen sich nur bedingt mit einer
Parabel von verklärter Kameradschaftsromantik aus Zeiten der Militärzugehörigkeit erklären.
Die Leute, die in der Administration der Sozialinstitutionen sitzen, findet man genauso auch heute noch bei der Truppe.
Während man sich bei sengender Hitze voll aufgerödelt über 20 Kilometer durch die Pampa schleppt, fährt
der Kommandeur des Zuges feixend und hämisch grinsend im Kübelwagen an seinen Schützlingen vorbei und
verschüttet auch noch absichtlich Getränke aus seinem Fahrzeug, während den davon fassungslosen Rekruten der Schweiß
aus jeder Körperpore entrinnt und sie der Durst quält.
Vorbildliche Vorgesetzte machen es ihren Untergebenen vor und tragen die Last mit und tragen so wesentlich
mehr zu Kameradschaft und Motiviation bei, die waren in meiner Dienstzeit allerdings und leider kaum vertreten.
Stattdessen bekamen einige Vorgesetzte bei der Rekrutenausbildung regelmässig "Zustände", die man sonst vielleicht
nur in anarchischen Comics nachlesen kann. Beschwerdeführer unter den Rekruten zu diesen Sachverhalten wurden
regelmässig schikaniert und/oder aus der Truppe entfernt.
Schikane gab es auch ohne Anlass. So mußte ich einmal bei 15 Grad minus auf Weisung eines Vorgesetzten
einen Kübelwagen waschen, was insofern schwierig war, weil der Putzlappen sogar in meinen Händen ständig gefror. Das ich die mir
gestellte Aufgabe unter den gegebenen Umständen nicht zur Zufriedenheit meines Vorgesetzten erledigen konnte,
hat mir natürlich keine Anerkennung eingebracht, aber einen grippalen Infekt.
Abgesehen davon war der (Sozial)Abbau auch schon bei der Truppe angekommen. Durch den beständig weiter schrumpfenden
Verteidungshaushalt implodierte ein Standort nach dem anderen auf der Landkarte. Die Sorge der Berufssoldaten, von der nächsten
Standortschliessung betroffen zu sein, hat sich auch im Verhalten gegenüber Kameraden durch Frustationskompensation negativ niederschlagen.
Das lässt sich ganz gut auf die Sozialinstitutionen übertragen. Weil die Mitarbeiter dort auch entsprechendem Druck durch Vorgabe der
Statistikerfüllung ausgesetzt sind, wird nach Kräften nach unten getreten. Die Nichterfüllung könnte zur Folge haben, das sie sonst
selbst in über kurz oder lang auf der anderen Seite ihres Schreibtisches "Kunde" werden. Ausbaden muß es "der Kunde".
Aus dem mir vorliegenden Schriftverkehr hierzu wird sehr deutlich, das durch die derzeit gegebenen Verhältnisse in der Verwaltung der Arbeitsbeschaffung,
das dieses System personaltechnisch zu erodieren beginnt. Scheinbar haben die Mitarbeiter in den Behörden doch noch ein Gewissen.
Ob die im übertragenen Sinne, die hier teilweise angewandte Methode "Mehr Angst im Rücken als vor dem Feind", die bevorzugtes Motivationsmittel von General Schörner war, der 15jähre Flakhelfer aufhängen liess, weil sie nicht zum Dienst erschienen, zielführend ist, wage ich zu bezweifeln.
Es wird immer Leute geben, welche sich mißbräuchlich einem Sozialstaat verhalten. Die muß das System eben aushalten.
Einen Bonus für Mütter und Kinder gibt es übrigens von den Grundsicherungsträgern auch nicht. Mein weibliches Pendant ist hier ja
auch schon in diesem Forum aufgeschlagen.
Selten in der Geschichte hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken. (Winston Churchill)
Die Nichterfüllung könnte zur Folge haben, das sie sonst
selbst in über kurz oder lang auf der anderen Seite ihres Schreibtisches "Kunde" werden.Sind die Herrschaften erst mal verbeamtet, sind sie unkündbar. Abgesehen werden sie nach bestimmter Dienstzeit und vorhandenen Planstellen automatisch befördert. Egal ob mittlere, gehobene oder höhere Laufbahn. Es sei denn, sie haben goldene Löffel geklaut oder es sich mit einem Vorgesetzten verscherzt haben.
...die bevorzugtes Motivationsmittel von General Schörner war, der 15jähre Flakhelfer aufhängen liess, weil sie nicht zum Dienst erschienen, zielführend ist, wage ich zu bezweifeln.
Ferdinand Schörner war auch überzeugter Nationalsozialist und wurde wegen diverser Kriegsverbrechen in Russland zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Selbst nach seiner Rückkehr nach Deutschland musste "das Ungeheuer in Uniform" sich hier wegen zahlreicher Anklagen (u. a. Fahnenflucht) den Gerichten stellen. Leute wie Schörner, die trotz für damalige Verhältnisse hohen Bildungsanschlusses derartig durch Gehorsam, Unbarmherzigkeit und Kriegserlebnisse geprägt waren, gibt es heute - Gott sein Dank - nicht mehr.
Nach unten und zur Seite getreten wird aber immer dann, wenn es zu wenig Fallschirme gibt.
Jeder will schließlich "nur das, was ihm zusteht..."
Moin Leute,
so... , ich, W15 plus zig WÜ's plus Alarmreserve, glaube, nun ist der KpFü-Trupp hier fast vollständig. Bei uns ist schon mal der ein oder andere "Dauerbrenner" übelst gestolpert. Ist viel einprägsamer als der ganze Schreibkram und das ganze BlaBla beim KP-Chef und Btl-Komandeur. Und wenn ich den schon erwähne, dann auch von seinem ersten Btl-Antreten bei Komandoübernahme. Die erste Amtshandlung war, das Mikro seinen (sozialpädagogisch angehauchten) Vorgängers inkl. Verstärker Beiseite zu stellen. Das darauffolgende "Määäännnner" hab ich heute noch im Ohr. Der war wirklich verrückt aber korrekt. Unter seiner Führung mussten "alle" mit raus. Auch die Geschäftszimmer-Verpisser und der ganze Stabsapperat. Und zwar mit Weinkorkenruß in der Fratze und voll aufgerödelt. Naja und je mehr Lametta auf der Schulterklappe, desto mehr Vorzüge, das ist ja fast schon Normal. Soviel dazu.
@superpappa
Was Basti wohl zum Ausdruck bringen will... Das wir damals quasi gezwungen waren, so einiges hinzunehmen inkl. Grundrechteinschränkungen und das auch würdevoll überlebt haben. So verstehe ich das. Natürlich wäre das heute was anderes als damals mit jugendlicher Unerfahrenheit.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Globalisierung nimmt weiter ihren Lauf. Die Sozialsysteme bleiben davon nicht unberührt. Und es geht darum, diese sozial verantwortbar zu stützen und nicht sie zu bekämpfen. Eine Fiktion von Alternative wäre vielleicht das bedingslose Grundeinkommen, wenn es denn funtionieren würde. Bürgergeld vom Baby bis zum Greiß. Und wer mehr will als Grundsicherung muss - ohne Zwang - dafür dann selbst was tun. Und wahrscheinlich auch dann wird es immer noch genügend Nörgler geben.
@debugged
Doch wohin dann mit den ganzen freiwerdenden Verwaltungsfachkräften, die den Sozialstaat ja nicht nur durch Fehlplatzierung belasten, inpliziere ich hier einfach mal so, sondern auch dessen Leistungsträger sind, nicht zuletzt durch Steuern- und Sozialversicherungsabgaben inkl. Kaufkraft.
Ist ja gar nicht so unwahrscheinlich, dass es zu weiteren "Vereinfacherungsreformen" im Zuge der ökonomischen Umwälzungen kommt (ESM lässt grüssen), dass ganze noch ein bisschen flacher zu machen bis das nur noch über Chipkarte und nach Bemessungpunkten abgewickelt wird. "Systembedingt" werden dann nach statistischen Indikatoren Sammelverfahren initiiert, nur noch um Feineinstellungen vorzunehmen.
Übrigens: Ich bin wirklich kein Birne-Fan. Doch ich kann mich noch gut erinnern, was der drauf bekam ( hat er natürlich wie alles anderes auch ausgesessen bis auf seine Spender ) als er vom künftigen Deutschland als Freizeitgesellschaft fantasiert hatte, weil ihm seine vorherigen Lehrstellenlügen und Vollbeschäftigung ohnehin keiner mehr abkaufte. Ich glaube, dann kam die Wende und die blühenden Landschaften.
Und Gerhard, Peter und die anderen Konfliktpartner haben es immerhin hinbekommen, dass damlige AlHi/Bshg-Leerlaufsystem zu reformieren zu versuchen. Doch war es vorher besser? Die EGV ist eigentlich eine gute Idee, wenn sie denn in der Praxis funktioniert. Vom Ansatz her, versucht das im Gegensatz zu vorher wenigstens die Leute mitzunehmen und sie nicht irgendwo kleinstversorgt zu entsorgen um den Arbeitsmarkt statistisch zu entlasten.
Die praktische Umsetzung ist unbestritten in die Grütze gegangen.
LG Thomas
Moin
Was ich aber weiß ist, dass Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Staaten ein vorbildliches Sozialsystem hat und dass es viele zufriedene Menschen gibt, welche öffentliche Sozialleistungen erhalten.
Wie willst Du das wissen, wenn Du keine eigene Erfahrung damit hast? Wissen heißt, Du kannst das belegen, quasie beweisen. Dann lege mal los.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Wissen heißt, Du kannst das belegen, quasie beweisen. Dann lege mal los.
Moin Oldie,
was soll "Herr Squallking" beweisen?
Dass er Zeitung lesen, Nachrichten sehen oder im Internet recherchieren kann?
Ich greife mal exemplarisch einen Zeitungsartikel bezüglich Griechenland auf...
http://www.welt.de/politik/ausland/article122007742/Arbeitslos-und-verzweifelt-bis-zum-Tod.html
... Und weil wir bei Vater/MutterSein sind ...
http://www.tagesspiegel.de/politik/frauen-koennen-geburt-nicht-mehr-bezahlen-arzt-in-griechenland-fehlt-es-an-grundversorgung/7375358.html
LG Thomas
Moin
Griechenland? Ich bin nicht blind. Ebenso Spanien, Portugal - und nicht wenige weitere Kandidaten in Europa gibt es. WENN man aus der doch so selbstsüchtigen Sicht des immens erhabenen Westen schaut. DENN: Was ist mit der übrigen Welt? Schicken wir denn dann - wenn es mal nicht so im Sinne unserer Eliten und ihrer Anhänger läuft - solch' Tötungsmaschinen wie z.B. Dich dahin? Mir egal, ob Sanitäter, Aufbauhelfer oder Brückenbauer, ob ferngesteuert oder direkt Leben ausgelöscht wird. Solange das BW-Emblem an seinem/ihrem Arm leuchtet, sind das für mich jene Leute, bei denen das BVerfG verboten hat zu äußern was sie sind.
Sorry, wenn das ein wenig agressiv rüber kommt. Nur dann erwähne es auch nicht, da es hier nichts zu suchen hat. Schlimm genug, dass die BW um Minderjährige buhlen darf - in Schulen, auf Messen, etc..
Bei all der humanitären Duselei: Was ist mit Afrika? Da wütet in bestimmten Gebieten Ebola, da werden Frauen massenhaft entführt und verkauft. Da werden Menschen abgeschlachtet, nur weil sie da sind. Das gleiche gilt im nahen Osten (in jüngster Zeit). Und, interessiert das hier wirklich irgend einen? Erspare mir Deine Kurzsicht, falls Du das nicht genauso siehst und Dich ebenso für diese Menschen engagierst.
Gruss oldie
Edit und PS: Woher kannst Du - @Scylite - erahnen, was @ squalking woher und warum weiß, oder auch nicht? Laß ihn doch selber antworten. Hmm 😉
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Hi Oldie,
was ist denn so schlecht daran, dass die BW bei Minderjährigen auf Messen usw. buhlen darf?
Unterschreiben dürfen Sie aber erst mit 18.
Ich fand und finde ich besonders schlimm, dass einige glauben, wir hätten nur Frieden weil wir so nett sind und wir keine schlagkräftige Armee.
Kameradschaftliche Grüße
Nichtplatt
Mein Gott, was bist Du gleich angepisst.
Nur weil man mal etwas tacheles mit Dir spricht.
Zur Info: Inzwischen bin ich KDVler.
Allerdings aus etwas weniger pazifistischen Ansichten als Du hier positionierst.
Tötungsmaschinen wie ich. Das ist wirklich niedlich. Potentiell aber zumindestens zutreffend.
Denn ich widerstreite gegen einen bewaffneten Angreifer nicht mit einer weiße Flagge.
Und ich nehme stark an, dass Du das auch nicht machen wirst, wenn es darauf ankommt, dass Du und Deinesgleichen nicht wegen ethnischen, religiösen, poltischen oder sonstigen Zugehörigkeiten ausgeschlöscht werden sollen.
Beispielsweise, um erst einmal in Griechenland/Europa zu bleiben ...
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Chrysi_Avgi
Derartige Entwicklungen hat es, wie Du ganz genau weißt, in Europa schon gegeben.
Und die Vergangenheit lehrt uns alle, in der Gegenwart die Zukunft im Auge zu behalten.
Und das gilt ebenso und besonders für Deutschland und sein hervorragendes Sozialsystem.
Bei all der humanitären Duselei?
Ich kann es kaum fassen.
Was erwartest Du hier von mir - Das komplett die "Neue Weltordnung" darlege?
Kommen wir doch bitte auf den Teppich dieses Threads zurück...
SGBII Sozialabbau.
Was meinst Du wohl, was von all den kleinlichen Zwistigkeiten zwischen Eltern, Trennungsfamilien und deren Angehörigen und Deiner Plattform wird, wenn das künftige deutsche Sozialsystem sich dem (exemplarisch dargelegt) gegenwärtigen griechischen annähert. Die Verfahrenskostenhilfe nicht mal auf Papier mehr existiert oder viele Familien- und Sozialrichter entlassen sind. Die Selbstmordraten steigen verursacht durch Armut und Elend, Kinder der Prostitution zur Unterhaltsbestreitung nachgehen usw usf.
Das wird natürlich nicht passieren. Wir sind ja in Deutschland, nicht in Griechenland, Spanien oder portugal, nicht in Somilia oder sonstwo in Afrika. Ach übrigens, dass ist ja auch schon wieder ein Trugschluss. Denn auch da fahren schon wieder BW-Behelmte Landsleute (potentielle Tötungsmaschinen) zur See, um irgendwelche unnützen Handelsrouten "des dekadenten Westens" zu sichern.
Ist das Dein Weltbild?
Bitte schön. Dann lass Europa wieder in Nationalstaaten zerfallen und uns die Lehren aus der Vergangenheit nicht ziehen, alle unsere Schwerter zu Flugschaaren machen und uns selbst und unserem reinen Gewissen opfern.
Oder lass uns alles teilen und die Welt fairer und gerechter machen...
ZB durch die richtige Erziehung unsere Kinder ...
http://m.youtube.com/watch?v=1h7Can3tPEc
oder am besten, lösche den ganzen Thread von "Herrn Squallking", bevor wir noch in irgendeinem geheimen CIA-Komplex versauern. : )
Sorry, ich hoffe, wir haben keine Mißverständnisse.
LG Thomas
P.S.
Woher kannst Du - @Scylite - erahnen, was @ squalking woher und warum weiß, oder auch nicht?
Laß ihn doch selber antworten.
Weil ich mit ihm über XBL chatte.
Und er ist leider derbe angepisstt, hat daraufhin diesen Thread eröffnet und sich eine kleine Auszeit von VS genommen, um wieder runterzukommen.
Bastian fängt übrigens gerade an, sich mit ihm zu solidarisieren.
Hi,
Also doch. Ohne Eltern gehts nicht.
Gruß
nichplatt
Moin
Was meinst Du wohl, was von all den kleinlichen Zwistigkeiten zwischen Eltern, Trennungsfamilien und deren Angehörigen und Deiner Plattform wird, wenn das künftige deutsche Sozialsystem sich dem (exemplarisch dargelegt) gegenwärtigen griechischen annähert.
Ich vermute, Griechenland ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Eher ein Versuch zu schauen, wie weit man mit diesen Mitteln gehen kann. Wie groß der Widerstand eben ist, wie weit sich die Menschen solidarisieren, sich wehren. Und vor allem wohin sie dann tendieren. DAS ist doch die Aufgabe der Schnüffelorganisationen, nicht der Kleinkram, wer wann wo wie gechattet oder gesurft hat.
Sorry, ich hoffe, wir haben keine Mißverständnisse.
Vermutlich nicht, nur setzen wir anscheinend unterschiedliche Schwerpunkte, gewichten anders, und sehen das aus unterschiedlichen Perspektiven. Das Ziel ist vermutlich das gleiche, nur der Weg dorthin strittig.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Aus der Antwort liest sich Unzufriedenheit mit den Mitarbeitern und dem besagten Bewerbungskurs heraus und sich nach kurzer Zeit aus dem Arbeitslosengeld II Grundsicherungssystem i.S.d. Boot-Camp-Methode "erfolgreich" gelöst zu haben.
Die Grundsicherung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte soll ein Leben entsprechend der Würde des Menschen ermöglichen, die Eigenverantwortung stärken und dazu beitragen, den Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln und Kräften zu sichern, was hier scheinbar funktionier hat.
Sorry, ich hab mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich war Aufstocker, hatte also einen Job, und alleinerziehend mit einem Kind. Jetzt bin ich allein erziehend mit zwei Kindern, arbeite 45h die Woche in zwei Jobs (Mo - So), um meine Kinder und mich finanziell abzusichern. Ich bin in meinem Beruf zwar gut qualifiziert, aber der ist traditionell nicht gut bezahlt. KU bekomme ich momentan keinen und auch das KG fürs eine Kind geht noch immer ohne Weiterleitung an den KV. Trotzdem finde ich 7 Tage durcharbeiten immer noch besser als nochmal zur arge zu gehen. Was das für meine Gesundheit bedeutet, darüber mag ich grad noch nicht nachdenken.
Den Bewerberkurs sollte ich trotz Job machen. Ich habe mich mit meinem Sachbearbeiter ziemlich anlegen müssen, um das abzubiegen, zumal meine Bewerbungen deutlich besser geschrieben waren als seine Vorlagen. Als ich in meinem Job Urlaub hatte, mußte ich mich bei der arge abmelden, wenn ich wegfahren wollte, was mich wieder Diskussionen kostete, weil die Dame nicht einsah, daß mir Urlaub zusteht.
Da kann man dann auch schon mal unzufrieden werden. Gerade gemacht hab ich mich da genug, ich glaub, die waren froh, als sie mich loswaren.
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.