Hallo und danke an den Gründer und die vielen Mitglieder auf vatersein.de für ihre Tipps und Ratschläge.
Mich hat es hierher verschlagen, weil eine Trennung von meiner Frau bevorsteht und ich mich hier gut aufgehoben fühle. Letzen Samstag ging sie noch einkaufen, wie ich später bemerkte, holte sie auch kondome, allerdings nicht für uns. Während ich draussen an unserem neuen Häuschen die Terasse pflasterte, fuhr sie weg und kam die Nacht nicht nach Hause. Den Gesichtsausdruck am Sonntagmorgen hatte ich bei ihr schonmal gesehen...denn vor unserer ehe hatte sie mich schonmal betrogen...
zu den daten: wir sind im oktober vier jahre verheiratet, unser gemeinsamer sohn wird sieben...jetzt möchten wir uns trennen und uns auf die scheidung vorbereiten...im grundbuch des hauses stehen beide, sowie auch auf den kreditverträgen der banken...ich möchte gerne wissen, was nun auf mich/uns zukommt...
wenn ich das richtig sehe, sollten wir bereits im jahr 2009 die steuerklassen auf I/II ändern lassen, um nachzahlungen zu vermeiden? ich werde dann wohl nur noch ca 1800,-Euro Netto verdienen... meine Frau arbeitet auf 400,-Euro Basis... ich müsste dann jetzt in der trennungsphase Unterhalt an Sie zahlen? sie müsste sich an den kredittilgungen beteiligen? wenn eine partei im haus wohnen bleibt, gelten die kreditkosten als lebenshaltungskosten? wenn die großen unterhaltszahlungen losgehen, kann ich das haus nicht mehr halten. Da wir nicht im Streit sind und uns relativ gut verstehen, kann man doch auch den TU etc selbst regeln?
Was wäre noch wichtig, im Trennungsjahr in dem gemeinsamen Haus, neben getrennten Schlafzimmern, Koch-/Waschzeiten? Nach lange zahlt mein eigentlich EU nach einer erfolgreichen Scheidung?
Ich danke für jeden Kommentar!
Hallo Bobbele,
willkommen im Club! Inhaltlich hast Du meiste ja schon intuitiv richtig verstanden. Ein Tip von mir: regelt jetzt viele Dinge, so lange ihr noch miteinander sprechen könnt!!! Dies kann sich schnell ändern, wenn die Anwälte ins Spiel kommen und man Deiner Ex "ihre Rechte" erklärt.
Ich weiß ja nicht, wie hoch die Belastung auf eurem Haus ist. Wenn sie noch beträchtlich ist, solltest Du die Terasse fertig stellen und das Haus zum Makler geben! Das ist Nerven- und Geldbeutel-schonender!
LG, Uli
Hi Uli, danke der schnellen Antwort...
- ja, die Belastung ist noch sehr beträchtlich, da erst Ende 2005 erbaut
- leider sind die Aussenanlagen noch nicht fertig, da müssen wir wohl noch investieren, um
auch einen besseren preis zu erzielen
- ich hatte erst daran gedacht, es zu halten, um auch meinem
Sohn nicht gleich aus dem Freundeskreis zu reissen, aber so ein Haus ist ja nicht so schnell verkauft,
d.h eine schonende Hinführung möglich
- naja, wenn die Unterhaltszahlungen kommen, geht das sowieso nicht mehr
- mit "vieles Regeln" meinst Du Zahlungsabsprachen, Besuchsrechte, Namesrechte etc besprechen,
in Schriftform bringen und zum Notar damit?
und das willkommen im Club lag mir auch auf der Zunge 😉
Gruß Bobbele
Moin Bobbele,
sinnvoll in Deinem Fall wäre auch, die aktuellen Ereignisse zum Anlass zu nehmen, die bisherige Aufgabenteilung zu verändern. Was Uli mit der Aufklärung Deiner Frau über "ihre Rechte" meinte, wird sonst sehr schnell durch Anwälte zementiert: Du schaffst auch nach der Trennung/Scheidung die Kohle ran, und Deine "Dann-Ex" sorgt dafür, dass sie durch Kinderbetreuung weitgehend an eigener Erwerbsarbeit gehindert ist (Motto: "Sie werden doch nicht arbeiten gehen wollen, wenn sie auch durch ihren Ex-Mann alimentiert werden können!")
Die momentan (noch) gute Gesprächsbasis zwischen Euch beiden wäre vorteilhaft, um Deiner Noch-Frau die finanzielle Unabhängigkeit schmackhaft zu machen: Du arbeitest ein bisschen weniger (und/oder im HomeOffice) und sie dehnt ihre Berufstätigkeit aus. Das lässt sich gut mit der Installation eines so genannten Wechselmodells kombinieren, bei dem Euer Sohn eine Woche bei ihr und eine bei ihr lebt. Ist auch für Kinder das Optimum, weil es ihnen beide Eltern gleichwertig erhält. Die Alternative sind Unterhaltszahlungen für Madame und Sohn und ein Dasein als Wochenend-Besuchspapa, "versüsst" durch ein Leben am Selbstbehalt von 900 EUR monatlich. Das ist nicht wirklich prickelnd.
Hilfreich für Dich könnte dabei sein, dass Du nicht von Eifersucht und Vorwürfen getrieben zu sein scheinst; das hält die Birne klar. Denn das Schuldprinzip ist (glücklicherweise) eh längst abgeschafft; jetzt interessiert nur noch der Blick nach vorn. Vielleicht könnt Ihr Euch zur Klärung der anstehenden Fragen mit einem neutralen Dritten an einen Tisch setzen oder auch die Hilfe eines Mediators in Anspruch nehmen. Wenn's geht: Haltet die Anwälte möglichst lange aus dem Spiel.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
moin, moin brille,
eine Nachfrage: alles, was über den Selbstbehalt geht, wird aufgeteilt auf
Kind und Mutter, egal wieviel man verdient? Wie sieht der Unterhalt der Mutter
nach der Scheidung aus und vor allem, wie lange?
Moin bobbele,
das funktioniert ein bisschen anders: Bei der "klassischen" Nachscheidungs-Konstellation (Vaddi schafft die Kohle ran, Muddi kriegt die Kinners und dazu das meiste von der Kohle) wird zunächst der Kindesunterhalt (KU) nach dem Netto-Einkommen des Unterhaltsverpflichteten nach der >>>Düsseldorfer Tabelle<<< berechnet.
Wenn danach noch mehr als 900 EUR pro Monat übrig sind, kommt Muddi dran. Beim nachehelichen Unterhalt (EU) gibt es keine festen gesetzlichen Regelungen; es wird geprüft, ob und wieviel sie schon zu Ehezeiten selbst verdient hat; ob das Kind besondere Betreuung braucht oder schon eine Teilzeit-Tätigkeit zumutbar ist und manches andere. Manchen Müttern fällt an dieser Stelle auch ein, dass sie ständig Kopf- oder Rückenschmerzen haben, dass der Arbeitsmarkt ganz schrecklich schlecht ist oder dass man mit Thorben-Henrik jeden Tag vier Stunden Mathe üben muss, weil er sonst später mal nicht Chefarzt in der Schwarzwaldklinik werden kann. Besonders geschickte Exemplare dieser Spezies liegen Dir für den Rest Deines Lebens auf der Tasche.
In einem Satz: Vernünftige (!) Scheidungseltern teilen sich Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung; unvernünftige (hier speziell Frauen) lassen sich von Anwälten und "wohlmeinenden Freundinnen" bequatschen, bis auf den letzten Cent einzufordern, "was ihnen zusteht". Das bringt den Unterhaltszahler (Dich) im Zweifelsfall bis knapp über den Sozialhilfesatz. Also: Nutze die aktuelle Phase der Vernunft (und meinetwegen auch das aktuell noch schlechte Gewissen Deiner Ehefrau) für konstruktive Gespräche und schriftliche (!) Vereinbarungen...
Grüssles
Martin
PS: Beim so genannten "Wechselmodell" teilen sich die Eltern Betreuungs- und Barunterhalt: Jeder zahlt die Kosten, die anfallen, wenn das Kind bei ihm ist; grössere Anschaffungen werden besprochen und geteilt. Es entfällt da also nicht nur der EU, sondern auch der KU. Aber: Das Wechselmodell kann nur einvernehmlich von den Eltern beschlossen werden; ein Gericht urteilt es nicht aus.
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Danke dir Brille, für deine bildliche und somit leicht verständliche Darstellungsweise in diesem komplizierten Bereich.
Ich habe einen ersten Gesprächstermin mit Ihr vereinbart, in dem wir erstmal zusammentragen, was Sache ist. Danach werden wir dann versuchen, erste Schriftstücke zu verfassen.
LG Bobbele
Servus Bobbele!
Wenn ihr miteinander redet, macht Euch auch mal Gedanken, wie ihr das sog. Trennungsjahr gestalten wollt ... achte dabei, dass nicht Du derjenige bist, der auszuziehen hat; damit könnte auch Brilles angekündightes "Wochenend-Besuchspapa" eingeläutet werden...
Grüße ausm Süden
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Hallo,
wenn ihr im Gespräch nicht klar kommt (also keine Lösungen finden könnt), dann nehmt euch einen Mediator.
Zumindest in meinem/unserem Fall war es erfolgreich. Wir haben aus dem von einem neutralen Dritten gelenkten Gespräch unsere Kompromisse gefunden, er hat sie aufgeschrieben und wir beide unterschrieben. Der Weg war nicht einfach, aber die Vereinbarung hat 2 Jahre gehalten und danach haben wir beide diese mündlich mehrfach verändert. Nach nun fast 3 Jahren sind immer noch keine Anwälte eingeschaltet.
Aber hier im Forum die Ausnahme - denke ich.
neuezeit
So ist das Leben
Hi, einen Mediator einzuschalten finde ich sehr gut. Werde mich informieren, ob einer in unserer Nähe ist.
Äh, aber für den Scheidungsantrag musste doch ein Anwalt eingeschaltet werden?!
Ein Problem sehe ich noch in der momentanen Situation, d.h. die Hausraten und Kosten laufen weiter; bis zu
einem Verkauf kann ich da nicht meine Arbeitszeit halbieren, um für den Sohn zu sorgen...
Hi,
wir sind noch nicht geschieden und auch Antrag noch nicht eingereicht, deshalb noch ohne RA.
neuezeit
So ist das Leben
Moin bobbele,
einen Anwalt brauchst Du tatsächlich zum Einreichen des Scheidungsantrages - aber auch erst dann. Nachdem Eure Trennung noch ganz frisch ist, brauchst Du (und vor allem Deine Noch-Gattin) JETZT jedenfalls noch keinen; der bringt sie nur auf dumme Gedanken (und kostet einen Haufen Geld). Also schieb den Anwalt gedanklich mal ganz weit weg und konzentriere Dich auf die einvernehmlichen Lösungen. Wenn diese erst mal auf Papier stehen, das mit einem Mediator erarbeitet wurde, ist das zwar nicht rechtsverbindlich, aber es ist dann durchaus schwieriger, plötzlich mit einem "ich hab's mir anders überlegt" zu kommen.
Deine Frau will die "Freiheit" - also gib sie ihr. Dann konzentriert sie sich möglicherweise mehr auf die eigene Zukunft als auf das wirtschaftliche Ausschlachten Eurer Vergangenheit.
Grüsles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Nachdem Eure Trennung noch ganz frisch ist, brauchst Du (und vor allem Deine Noch-Gattin) JETZT jedenfalls noch keinen; der bringt sie nur auf dumme Gedanken (und kostet einen Haufen Geld). Also schieb den Anwalt gedanklich mal ganz weit weg ...
behalte aber im Auge, was Deine noch-Gattin zwischenzeitlich treibt!! Manche Damen bringen in aller Ruhe bereits ihre Geschütze in Stellung, wärend die Männer noch mit der weißen Fahne wedeln und so schutzlos auf offenem Feld die Füße weggezogen bekommen.
Uli
@ all: was man in vier Stunden doch für nette und hilfsbereite Menschen kennenlernen kann...
...ich danke Euch allen für die vielen Ratschläge und Erfahrungen in der kurzen Zeit und werde
dann meine Geschichte bei Zeiten fortführen...
Gruß Bobbele
Das dürfte doch wohl ein klassischer Fall von Ausbruch aus einer intakten Ehe sein.
bobbele du solltest Beweise sammeln. Kennst du den Typ bei dem sie war ? Finde es heraus. Beauftrage eventuell einen Privatdetektiv, der herausfindet wie, wann und wo die miteinander verkehren. Es geht um deine Existens.
Das Kind wird da zwar einiges verhindern, da EU Kürzung zu seinem Nachteil gehen würden, aber schaden es dir nicht.
Das dürfte doch wohl ein klassischer Fall von Ausbruch aus einer intakten Ehe sein.
Erstens wissen wir das nicht, da bobbele nicht wirklich was zum "Allgemeinzustand" seiner Ehe vor dem Betrug nichts schreibt.
Zweitens kenne ich genau ein (1!) Urteil, welches Unterhalt wegen des "Ausbruchs aus einer intakten Ehe" entweder versagt oder herabgesetzt hat.
Gruß
Martin