Hallo liebes Forum,
vorab, ich finde die Unterstützung, die hier geboten wird und was einige hier an Zeit aufbringen, um Hilfestellungen zu bieten, wirklich beachtlich.
Auch ich möchte mich mit meiner Geschichte vorstellen und mit euch in den Austausch treten.
Ich werde episodisch vorgehen und so meine Erfahrungen der Diskriminierung mit dem JA, dem Familiengericht, Verfahrensbeistand sowie der aufsuchenden Familientherapie genauer beleuchten.
Mittlerweile habe ich sieben Anhörungen vor dem Familiengericht und zwei am Kammergericht hinter mir. Die Situation ist hochstrittig.
Es wird eine lange Geschichte und ich bedanke mich jetzt schon im Voraus für das Interesse und das Durchhaltevermögen beim Lesen:
Teil I - Jugendamt und Antragstellung
Unser Kind ist ein Wunschkind und wurde geboren, als die Beziehung zwischen uns Eltern nicht mehr zu retten war.
Die einvernehmliche, freundschaftliche Trennung folgte kurz nach der Geburt und der Umgang fand anfangs flexibel, an jedem zweiten WE, in der Regel von Donnerstag bis Montag statt.
Ich wohnte und studierte zu der Zeit 300 km entfernt vom Wohnort der KM.
Der Umgang fand anfangs noch in unserer ehemaligen gemeinsamen Wohnung statt, die KM war dann meistens mit Freundinnen auf Tour, oder schlief bei damaligen Partnern.
Mir war bewusst, was die KM alleine unter der Woche leistet und so habe ich mich von Anfang an eher untergeordnet und ihr quasi das Zepter über das "Kindeswohl" überlassen.
Drei Jahre später hatte sie noch ein Kind bekommen und bald geheiratet.
Konfliktpotential war gemeinsames Zeitmanagement und fehlendes Vertrauen in mein väterliches Verantwortungsbewusstsein.
Wenn es ihr zeitlich nicht passte, fiel mein Umgang aus, oder wurde nach Gutdünken gewährt.
Nach der Hochzeit und meiner Rückkehr zum Wohnort der KM, wurde ich immer mehr zum Störfaktor im neuen Familienglück.
Zusätzlich gab es seit eh und je extreme Eifersucht ihrerseits. Kindlicher Trennungsschmerz nach Ende der Umgangszeit sorgte zusätzlich für Eskalationen.
Schließlich wurde meiner neuen Partnerin und mir immer absurdere Vorschriften gemacht, wie und unter welchen Bedingungen der Umgang stattzufinden hatte.
Nach den Wochenenden wurde unser Kind ausgiebig verhört, mit anschließenden Vorwürfen und Diskussionen.
Als dann auch ihr Ehemann anfing sich einzumischen und mir Vorschriften zu machen, eskalierte es auch auf dieser Ebene und eine „normale“ Kommunikation war nicht mehr möglich.
Eines Tages, als ich ihren Vorschriften nicht mehr gerecht werden konnte und wollte, brach sie den laufenden Umgang ab: Sie stürmte auf mein Grundstück und beschimpfte mich vor unserem spielenden Kind und deren Freundin so laut,
dass sämtliche Nachbarn dazu geeilt kamen.
Sie zerrte dann unser Kind, laut, verzweifelt um Hilfe schreiend und nur in Badehose bekleidet, in ihr Auto. (Ihr Mann stand am Eingang und wartete)
Dabeizustehen und nicht eingreifen zu können, wenn das eigene Kind um Hilfe schreit, ist mit das Schlimmste, was ich je erleben musste.
Das war dann auch der Punkt, an dem ich mich Hilfe- suchend an das zuständige Jugendamt gewandt habe.
Dort wurde dann, nach circa drei Wochen, ein "Mediationsgespräch“ vorgeschlagen. Hierbei eskalierte es schließlich erneut, sodass die KM laut brüllend den Raum verließ und das Gespräch beendet hat.
Die zuständige Sachbearbeiterin vom JA war sichtlich überfordert und ebenfalls völlig ratlos.
Auf meine Nachfrage, wie es nun weiter gehen soll, wurde drei Wochen später ein neuer Termin vorgeschlagen.
Zu der Zeit durfte unser Kind nur noch für zwei Tage zu mir, ohne Übernachtung. Die "Übergabe" fand wie folgt statt: Die KM fuhr jedes Mal mit dem Fahrzeug vor, sie und ihr Mann, mit dem
Geschwisterkind auf dem Arm positionierten sich vor unserem Grundstück und unser Kind wechselte dann wie ein Roboter zwischen den Konfliktparteien. Ebenso bei der Abholung.
Für mich war es natürlich enorm wichtig, dass schnell etwas passiert und der Willkür der KM ein Ende gesetzt wird.
Drei Wochen später, ich parkte gerade mein Fahrzeug vor dem JA, rief die Sachbearbeiterin vom JA an und sagte den Termin wegen einer Teamsitzung ab - also ca. fünf Minuten vorher(!)
Zusätzlich teilte sie mit, dass sie sich sicher sei, dass wir uns als Eltern auch ohne ihre Unterstützung einig werden können.
Ich versuchte gleich telefonisch, mit der KM eine Einigung zum zukünftigen Umgang zu erreichen. Nach ein paar Minuten musste ich das Telefonat wegen ihrem lautem Gebrüll beenden und kontaktierte erneut das JA.
Dort wurde mir schließlich empfohlen einen Anwalt einzuschalten.
Ich suchte eine (empfohlene) Anwaltskanzlei auf und obwohl die Anwältin mir von der ersten Minute an nicht sonderlich sympathisch war und einen angenervten und desinteressierten Eindruck machte, schilderte ich
ihr meine Situation und bat um anwaltliche Vertretung. Ich wusste, die Zeit spielt gegen mich, es musste schnellstmöglich etwas passieren.
Es folgte ein Antrag auf erweiterten Umgang: Do.–Mo. im zweiwöchigem Turnus. Der Antrag war gut durchdacht und ausformuliert, die Begründung kurz und präzise.
Ich war zu der Zeit sehr frustriert, verzweifelt und natürlich sehr wütend über die Ohnmacht gegenüber der KM.
Ich glaubte ich sei "im Recht" und muss es nur gerichtlich geltend machen. Ging ich noch völlig naiv davon aus, dass wir in einer aufgeklärten Zeit leben und dies sich entsprechend in den Institutionen widerspiegelt.
So brachte meine Anwältin indirekt auch das Wechselmodell zur Sprache, obwohl klar war, dass es das niemals geben wird. (KM hatte das alleinige Sorgerecht, neue Geschwister)
Im Nachhinein betrachtet, werte ich es als Fehler, denn dadurch wurde die Eskalationsspirale gegenüber der KM völlig unnötig ins Unermessliche gesteigert und entsprechende „Gegenmaßnahmen“ waren absolut vorprogrammiert.
Wie zu erwarten folgten Schriftsätze der Gegenseite, im Umfang von 8-15 Seiten, gefüllt mit schwachsinnigen Unwahrheiten und Diffamierungen - der Kreativität wurde hierbei keinerlei Grenzen gesetzt:
…das Kind muss bei mir immer barfuß laufen, es mit Wild-Pflanzen ernähren, es gäbe ohnehin keine Regeln, ich wäre Anhänger abstruser Ideologien und ganz entscheidend: die vorherige, "großzügige" Umgangszeit
wurde vehement bestritten. - Ich hätte mich nie für das Kind interessiert, sei jahrelang abwesend gewesen und würde die junge Familie nun aus heiterem Himmel belästigen und attackieren.
Auf die Anhörung am FamG, zwei Monate später, möchte ich im nächsten Beitrag eingehen.
Grüße,
Rohat
Moin,
und herzlich willkommen.
Vorgreifend möchte ich dich bitten, die Zeitabläufe mit Jahreszahlen zu hinterlegen, damit man ein etwaiges Bild bekommen kann. auch das Later des Kindes scheint mir nicht unwichtig zu sein.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Oha, ich ahne schlimmes...
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Oha, ich ahne schlimmes...
Der Verdacht liegt nahe ... wenn
Mittlerweile habe ich sieben Anhörungen vor dem Familiengericht und zwei am Kammergericht hinter mir. Die Situation ist hochstrittig.
Schon so ein Weg hinter einem liegt.
Deswegen wären die Zeitabläufe für das bessere Verständnis gut.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hallo Zusammen,
vielen Dank für das Interesse und den Hinweis:
Folgend die zeitliche Übersicht:
- Geburt 2009 (bald 12)
- Trennung Mitte 2010
- weitere Geburt und Hochzeit der KM 2013
- Rückkehr zum Wohnort des Kindes + Zunahme der Eskalationen 2016/17
- Antragstellung 10.06.2017
- 1. Anhörung 01.08.2017
- geteiltes Sorgerecht 20.10.2017
Ich muss noch ergänzen, dass der Titel des Thread "Kindeswohlgefährdung am Familiengericht" besser gepasst hätte.
Unser Kind wurde mittlerweile 8 Mal durch unterschiedliche Verfahrensbeistände und Richter befragt, viermal davon im Gerichtsgebäude. Die erste Befragung fand mit 7 Jahren statt. In dem Alter einen Elternteil "verraten" zu
müssen, ist seelische Misshandlung. Wenn im Vorfeld noch entsprechend instruiert und manipuliert wird, umso mehr.
Der erste Anhörungstermin verlief recht unspektakulär. (Ohne Befragung des Kindes)
Jeder trug seine Version der Geschichte vor, die KM zeigte sich von ihrer "besten Seite", sodass der Richter sie mehrfach ermahnen musste, nicht ständig ins Wort zu fallen.
Vom JA kam eine sehr passive und neutrale Einschätzung: "die Eltern streiten und hätten ein starkes Kommunikationsproblem".
- Dass die KM die Mediation in einem cholerischem Anfall abgebrochen hatte, wurde jedoch nicht erwähnt. -
Da die KM in Dauerschleife die Lüge wiederholte, dass unser Kind in meiner Wohnsituation etlichen Gefahren ausgesetzt wäre und auch kein Kinderzimmer hätte, wurde eine häusliche
Begutachtung veranlasst, bevor ein richterlicher Vergleichsvorschlag im November 2017 erfolgen sollte.
Die Zeit zog ins Land und nach Urlauben und Krankheiten der Sachbearbeiterin, kam es schließlich noch zu einem Wechsel selbiger - die KM hatte sich klassischerweise umgemeldet.
Die nun zuständige und frisch aus dem Studium kommende Sachbearbeiterin war sehr motiviert und konnte bei der Begutachtung meiner Wohnsituation keine Gefahren für das Kind feststellen.
Auch das Kinderzimmer wirkte nicht wie kürzlich erst eingerichtet.
Nachdem sie sich im Haus gründlich umgesehen hatte, fiel ihr ein fehlendes Treppengeländer auf, welches einen freien Sturz von zwei Stufen verursachen könnte. (Die Treppe ist fachgerecht installiert worden und
nach deutschem Bauordnungsrecht müsste kein Geländer vorhanden sein)
Wie auch immer, ich erklärte mich sofort bereit ein Geländer zu installieren, jedoch brachte der Bau und der entsprechende Nachweis des Geländers wieder unnötige Entschleunigung in das Verfahren.
*als KM, bekommt man den Vertrauensvorschuss sozusagen mit in die Wiege gelegt, der Vater bzw. getrenntlebende Elternteil muss erstmal den Nachweis über seine
Fähigkeiten der Verantwortung erbringen.
Die KM hatte mir nach der Geburt zugesichert, dass ich das geteilte Sorgerecht erhalten sollte, wenn ich wieder zum Wohnort der KM zurückkehre. Ja, ich war damals ziemlich naiv diesbezüglich.
Als ich bereits vor den ausufernden Eskalationen darauf zurückkam, hieß es jedoch: "kannst Du gerne einklagen".
Da die KM mir mehrfach ankündigte für die Karriere nach Lust und Laune das Land zu verlassen und der "Frieden" eh nicht mehr zu retten war, stellte ich auch einen Antrag auf die geteilte Sorge, welche in der ersten Instanz (Nov.
2017) problemlos auf mich übertragen wurde.
Soweit erstmal.
Grüße,
Rohat
**edit: einige Leerzeilen entfernt!**
Nachdem sie sich im Haus gründlich umgesehen hatte, fiel ihr ein fehlendes Treppengeländer auf, welches einen freien Sturz von zwei Stufen verursachen könnte. (Die Treppe ist fachgerecht installiert worden und
nach deutschem Bauordnungsrecht müsste kein Geländer vorhanden sein)
Hast du hier schonmal geschrieben ...? Diese Geschichte mit dem Treppengeländer hatten wir hier schonmal und kommt mir irgendwie bekannt vor.
Auch glaube ich auch nicht, dass fehlende Treppengeländer oft thematisiert werden...
Kann mich natürlich auch irren.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Möglicherweise stehen Treppengeländer im Prioritäten-Katalog des JA höher als der geregelte Umgang.
Ich war es jedenfalls nicht 😉
Grüße
Rohat
__________________
Edit: Vollquoting gelöscht.
Liebes Forum,
nachdem das "geteilte" Sorgerecht auf mich bzw. uns Eltern übertragen wurde, legte die KM erwartungsgemäß Beschwerde ein.
Der Vergleichsvorschlag des Richters (Nov. 17) hatte sich an dem Umgang zuvor orientiert und sollte demnach im zweiwöchigen Turnus, von Do.– So. + Ferien geteilt, gelten.
Damit war ich natürlich einverstanden, habe aber angeregt, eine Lösung für die Rückbringung am Sonntag zur KM zu finden, denn dort gab es regelmäßige Provokationen vor dem Kind.
Die KM lehnte den Vergleichsvorschlag komplett ab, sodass der Richter nun einen Verfahrensbeistand beauftragte - zusätzlich wurde eine Elternberatung angeregt.
Der VB führte dann jeweils drei Gespräche mit unserem Kind: zweimal im Haushalt der KM und einmal bei mir.
Er hat dabei festgestellt, dass bei der Befragung in meinem Haushalt unsere Tochter deutlich entspannter wirkte und von sich aus den Umgang, so wie er mal, wünschte.
Im Haushalt der KM war sie dann sehr verschlossen, auffällig nervös und wortkarg.
Jetzt wollte sie nicht mehr so lange zum Papa, denn "der Bruder wäre dann sehr traurig und würde immer doll weinen".
Zu allen Befragungen gab es Protokolle, in denen der VB seine Fragen und die Antworten unseres Kindes exakt dokumentierte. Darauf basierend, regte er eine Umgangsvereinbarung an, die dem vorherigem
Vergleichsvorschlag des Richters folgte. Zusätzlich wurde unser Kind auch vom Richter gehört. Hier wurde protokolliert, dass das Kind extrem ängstlich und nervös war
und völlig untypisch für Kinder in dem Alter reagierte. Sie gab nur zu verstehen: "Alles soll so bleiben wie bisher".
Die Elternberatung brachte leider keinen Erfolg und so war eine richterliche Entscheidung weiterhin dringend notwendig.
Da der VB und JA dem Verhalten der KM neutral, fast sogar schon "kritisch" gegenüberstanden, gelangten auch diese ins Visier der KM und wurden etlichen Anfeindungen ausgesetzt.
Die JA Sachbearbeiterin wurde bei der Teamleitung angezeigt, bzw. eine Dienstaufsichtsbeschwerde veranlasst. Dem VB wurde Befangenheit
vorgeworfen und dass er das Kind mit speziellen Fragestellungen manipuliert hätte.
Die KM wechselte mittlerweile zu Anwalt Nr.3 und nach Urlauben, Krank-Schreibungen und Richterwechsel wurde im Juni 2018 schließlich terminiert - mit erneuter Anhörung des Kindes.
Auch hier die gleiche Situation wie zuvor. Der Richter folgte der Einschätzung von VB und JA und der Umgang wurde somit von Do.–So.
sowie zusätzlich unter der Woche Donnerstagnachmittag nach der Schule bis 18:30 Uhr geregelt.
Diese Umgangsvereinbarung wurde temporär festgelegt. Zusätzlich wurde vereinbart eine Familientherapie aufzusuchen.
Dass die Vereinbarung nur temporär geregelt wurde und welche Folgen dies im Nachhinein haben könnte, war mir in der Aufregung vor dem Gericht nicht bewusst.
Ebenfalls im Juni fand auch der Beschwerde-Termin vor dem Kammergericht statt:
Der VB war dafür, dass das geteilte Sorgerecht bestehen bleibt, auch das Ja hatte nichts einzuwenden. Beide konnten aber nachvollziehen,
dass die KM sich dadurch provoziert fühlte und dies für Konfliktpotential sorgt. (!)
Es sprengt hier den Rahmen, wenn ich aufzählen würde, was die KM zwischendurch noch so "vollbracht" hat - das JA war jedenfalls so weit,
ein Verfahren nach §1666 zu eröffnen und die Erziehungsfähigkeit bzw. Bindungstoleranz der KM prüfen zu lassen.
Am Tag der Verhandlung zündete KM Anwalt die große Nebelkerze.
Vor dem Verhandlungstermin legte mir meine Anwältin einen 15-Seiten Schriftsatz vor,
in dem der Anwalt behauptete, ich hätte die KM in der Schwangerschaft schwer körperlich misshandelt und versucht sie zu einem Schwangerschaftsabbruch zu zwingen.
Es waren schlicht keine Argumente vorhanden, die gegen ein geteiltes Sorgerecht gesprochen hätten.
Zu der ohnehin großen Aufregung kam dann zusätzlich noch diese Belastung. Denn wie wir hier alle wissen: wer mit Dreck beworfen wird, an dem bleibt auch Dreck hängen.
Glücklicherweise haben die Richter die "Strategie" erkannt und gefragt, warum dieses "Geheimnis" so lange zurückbehalten wurde.
Dennoch musste auch ich mich zu diesen unverzeihlichen Behauptungen äußern.
Tatsächlich gab es früher mal eine Situation, in der die KM komplett ausgerastet ist. Sie schlug und trat auf mich ein. Da ich jahrelange Kampfsporterfahrungen habe,
konnte ich mich ohne Gegenwehr schützen und aus der Wohnung fliehen.
Dennoch hatte ich Hemmungen dies vor den Richtern so darzustellen, einfach aus Angst, dass man mir (als Mann) nicht glaubt.
Ich habe also nur vehement bestritten, dass ich der KM gegenüber jemals gewalttätig geworden bin.
Die Nebelkerze zeigte Wirkung und die Verhandlung zog sich in die Länge. Unser Kind sollte natürlich auch wiedermal gehört werden und wartete bereits seit ca. 3 Stunden völlig verängstigt im "Kinderzimmer" nebenan.
Die KM zeigte sich auch wieder von ihrer besten Seite, jedoch wurde ein Verfahren nach §1666 nicht als notwendig betrachtet und auch kein Gutachten über die Erziehungsfähigkeit.
Stattdessen wurde ein "Vergleich" vorgeschlagen: Das Sorgerecht wird auf die KM allein übertragen, insofern, dass ich mir weiterhin in der Schule Informationen einholen darf, sowie über ärztliche Behandlungen informiert werde.
Ein sogenanntes "informelles Sorgerecht". Und jetzt kommt der absolute Hammer: Wenn wir uns auf den Vergleich einlassen, müsste unsere Tochter nicht mehr befragt werden. Es war absolut klar, dass ich
ihr eine zusätzliche Befragung, dieses Mal sogar durch drei Richter, nicht zumuten würde.
Ich war schon oft am überlegen, ob es nicht besser wäre einfach loszulassen.
Wenn dein Kind in der Badewanne sitzt, mit tiefschwarzen Augenringen, sich die Schuld dafür gibt, dass "wir" Eltern uns streiten und sagt, dass es lieber nicht am Leben wäre… Das geht schon sehr hart an die Substanz.
Ich wusste, dass dieser "Vergleich" ein Witz war. Dennoch stimmte ich zu. Nach über 3 Stunden extremer nervlicher Anspannung, war nun plötzlich ausgelassene Stimmung.
Die Richter wollten unserem Kind dann noch mitteilen, dass "die Eltern" sich geeinigt, gar wieder vertragen hätten.
Zwei Wochen später wurde ich aus dem Elternchat, in dem u. a. die Einladungen zu den Elternversammlungen mitgeteilt werden, entfernt. Unser Kind wurde zur Psychotherapie angemeldet und mir bewusst verschwiegen wo.
Am Donnerstag, in meiner Umgangszeit wurde unsere Tochter gegen ihren Willen beim Chor angemeldet.
Ich könnte noch etliche Beispiele anfügen...
Bis hier erstmal.
Ich wünsche allen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest. Bleibt gesund!
Grüße,
Rohat
Edit: Leerzeilen gelöscht
Moin,
Du hast verloren, und auch selber schuld, indem du dem vergleich zugestimmt hast!
Wurde dieser gerichtlich gebilligt? Wenn ja, hast du ein 4 wöchiges Einspruchsrecht, welches du nutzen solltest! Wenn nein, besteht ein 12 monatiges Einspruchsrecht.
Gerlinde geschrieben, die haben dich verarscht.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hi Kaspar,
das Ding ist eh durch. Die Verhandlung war ja 2018.
Wie beschrieben, hat das Gericht mir damals die Pistole auf die Brust gedrückt. Allein an mir lag es, ob unser verängstigtes Kind nach 3 Stunden Wartezeit erneut und zum x-ten Mal befragt werden soll.
Ein Kind, welches plötzlich und mitten im Schulunterricht anfängt bitterlich zu weinen und abgeholt werden muss. Wo sogar schon mal ein JA aktiv wird, eine Gefährdung des Kindeswohls erkannt hat und ein Verfahren nach
§ 1666 einleiten wollte.
Zusätzlich hatte ich eine Anwältin, die während der Verhandlungen null Performance zeigte und mich obendrein schlecht beraten hatte.
Am FamG wird die Wahrheit völlig verdreht und gelogen, dass werden hier alle bestätigen. Da spielt die Überzeugungskraft, eines motivierten und wortgewandten Anwalts, der im Thema steckt, eine nicht
unwesentliche Rolle. Und die Motivation hängt bekanntlich ab vom Honorar.
Die KM hat sich ihren niederträchtigen und unmoralischen Märchenerzähler 30.000 € kosten lassen und um so einen zu finden, dreimal selbigen wechseln müssen.
Jeder Schriftsatz mit den abstrusesten Diffamierungen bestand aus mindestens 10-15 Seiten. Wenn du mit soviel Gülle überschüttet wirst, fangen alle Verfahrensbeteiligten irgendwann mal an zu zweifeln und du zählst als
"streitender Elternteil" - ob du willst oder nicht. Ich finde, das ist die große "Verarschung".
Überall heißt es nur: "Die Eltern streiten… "Die Eltern ist es nicht gelungen ihre Kommunikation zu verbessern", usw.
Du zählst automatisch als "streitender Elternteil", wenn du einfach nur ungestört deine Rolle als Vater wahrnehmen möchtest.
Dass ein Elternteil die ganze Zeit mit "dem Kind um sich schlägt", wird dabei komplett ausgeblendet. Oder durch diese schwachsinnigen Vergleichsvorschläge sogar noch belohnt.
Ich hab irgendwo mal diesen Satz aufgeschnappt: „Zum Streiten reicht einer, zum Vertragen braucht es zwei“. - Ich finde, besser bringt es die Sache nicht auf den Punkt.
Grüße
Rohat
Moin Rohat!
Ich habe nur sehr selten erlebt, dass ein JA klar Stellung bezieht und mit dem Finger auf einen Elternteil zeigt. Für mich ist das eine Art von unterlassener Hilfeleistung.
Der Vater haut der Mutter morgens ein blaues Auge und das JA macht daraus „die Eltern haben sich geprügelt“. So wird der agressor nicht benannt und kein Richter kann was mit so einer Aussage anfangen.
Greetz,
Milan
Wer nicht dabei ist, kann auch nicht Stellung beziehen, oder bist Du anderer Meinung?
Hi Paul,
Du hast sicherlich nicht unrecht.
In meinem Fall ist die KM aber im Beisein der JA-Mitarbeiterin beim Mediationsgespräch komplett abgedreht: "ich muss mir hier so einen Scheiß nicht anhören…" und hat dann hinter sich die Tür zu geknallt.
Die KM hatte vorher erklärt, dass unser damals 7-jähriges Kind, welches täglich von 06:30-17:30 Uhr eine Ganztagsschule besuchte,
in der Ferienhortbetreuung besser aufgehoben wäre, als die Zeit mit mir zu verbringen. Dies wurde seitens der JA Mitarbeiterin kritisch hinterfragt.
Ihr wurde also die zuvor von mir beschriebene akute Entfremdungsproblematik sozusagen live vorgeführt.
Zu ähnlichen Situationen kam es auch vor dem VB, der aufsuchenden Familientherapie und in den Anhörungen vor Gericht. (dazu später noch mehr)
Auf der einen Seite wird man als "Elternteil" rechtlich völlig beschnitten und der Einflussbereich auf ein ungleiches und absolutes Minimum reduziert.
In der Gesamtproblematik wird dann aber sehr penibel darauf geachtet, beiden Eltern gleichberechtigt die Verantwortung für den Streit aufzuerlegen.
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Edit: Leerzeilen gelöscht
Sorry für die doppelte Antwort, hatte Milans Beitrag zu spät mitbekommen...
Ich habe gerade vor 4 Wochen in einem Fall, den ich betreue, hautnah miterlebt, was Du beschreibst. Nur, dass es hier der Vater ist, der ständig abdreht. Die Mutter sitzt friedlich daneben und tut niemandem was. Trotzdem steht im Bericht des JA „die Eltern streiten“.
Ich finde das fahrlässig, denn so eine Stellungnahme gibt einfach nicht die Situation wieder. Klar streiten „die Eltern“…. aber warum tun sie das? Weil der eine einfach nicht aufhört, auf dem anderen rumzuhacken.
Zum Frieden braucht man immer zwei Parteien. Zum Krieg reicht eine Partei. Wenn die eine Bombe wirft, dann haste Krieg auch wenn du keinen willst.
Bleibt die Frage nach dem „warum schreiben die so nichtssagende Stellungnahmen?“ Dass die Eltern streiten, liegt ja auf der Hand, da sie sonst nicht beim JA sässen.
Ich glaube, dass es einfach Faulheit ist. Eine nichtssagende Stellungnahme bedeutet nicht viel Arbeit, nicht viele Fragen beantworten, schnell den Fall erledigt.
Ich weiß nur leider auch nicht, was man dagegen tun kann. Dem Sachbearbeiter auf das Dach steigen. Mehr fällt mir nicht ein.
Greetz,
Milan
Ich glaube, aufs Dach reicht nicht. Man müsste gleich auf den Schreibtisch steigen 🙂
Es ist tatsächlich wie beim Glücksrad, an wen man gerät. In meinem Fall würde ich behaupten, dass ich enorm viel Pech hatte.
Da gab es JA Mitarbeiterin Nr.1, die sich völlig passiv und ängstlich hinter ihrem Schreibtisch verschanzt und mir nur am Telefon Verständnis und Unterstützung zu heuchelt.
Dann, nach Ummeldung der KM, der Wechsel zu JA Mitarbeiterin Nr. 2, die die enorme seelische Belastung des Kindes erkennt und ein Verfahren nach § 1666 eröffnen will.
*Und, wer mag es erahnen, nach der Nummer hat sich die KM natürlich schnell wieder umgemeldet und das JA Nr. 1 ist fortan und wieder zuständig - wie gewohnt im Passiv-Modus.
Teil II - Aufsuchende Familientherapie AFT
Der erste Umgangsbeschluss wurde ja nur temporär festgelegt und zusätzlich angeordnet eine Familientherapie aufzusuchen. (AFT)
Das JA beauftragt und bewilligt dann den entsprechenden Geldfluss für diesen sogenannten "freien Träger", bzw. "gemeinnützige GmbH".
Ich behaupte mal, dass so eine hochstrittige Konstellation zu den "großen Leckerbissen" zählt, den so ein Verein dankend entgegennimmt.
Was ich dort erlebt habe, ließ mich tatsächlich an allem zweifeln und ich dachte teilweise, ich wäre in einem psychologischen Experiment gelandet.
Sicherlich gibt es Fälle, in denen es durch therapeutische Unterstützung gelingen mag, Lösungen zu finden und Streitigkeiten beizulegen.
Dazu müssen aber auch beide Elternteile die Bereitschaft aufbringen. Ohne entsprechende Spezialisierung sehe ich in einer hochstrittigen Situation keine Chance auf Erfolg.
Wir trafen uns also regelmäßig zu folgender Gesprächssituation: vorerst eine Therapeutin und wir Eltern. Jedes Mal moderiertes Streiten und Lawinen an Vorwürfen seitens der KM. Teilweise saß ich einfach nur da und die KM diskutierte und stritt mit der Therapeutin. Da dadurch überhaupt kein Vorankommen ersichtlich war, wurde ein zusätzlicher Therapeut dazugeholt und schließlich Einzelgespräche vereinbart.
Das lief für mein Empfinden dann auch besser und war natürlich auch entspannter fürs Nervenkostüm.
Nach ein paar Sitzungen ergab es sich, dass ich morgens um 8 Uhr vergeblich auf meinen Therapeuten wartete und schließlich nach 30 Minuten wieder ging.
Auch telefonisch war niemand zu erreichen, ebenso an den nächsten Tagen.
Nach ca. einer Woche meldete sich dann der Therapeut wieder und entschuldigte sich.
Beim übernächsten Termin stand ich wieder morgens um 8 Uhr vor der Tür. Der T. rief mich an und entschuldigte sich, da er diesmal verschlafen hätte - er war halt am Vorabend "lange unterwegs".
Beim darauffolgenden Termin wurde mir freundlicherweise schon auf dem Hinweg mitgeteilt, dass der T. wegen Krankheit verhindert wäre.
Ich bin kein nachtragender Mensch und habe für vieles Verständnis, aber so langsam zweifelte ich an der Kompetenz dieses Vereins.
Man nimmt sich extra frei und bereitet sich geistig und mental entsprechend vor - es handelt sich ja um eine sehr emotionale und sensible Situation, in der man gegenseitiges Vertrauen aufbaut und auf Verständnis und Lösungen hofft.
Dann gab es noch ein Gespräch und danach verabschiedete sich mein Therapeut unangekündigt, von jetzt auf gleich, in die Elternzeit.
Die KM hatte, nachdem der temporäre Umgangsbeschluss nicht mehr vollstreckbar war, sofort den Umgang gekürzt und nach ihren Regeln neu festgelegt.
Von nun an trafen wir uns also wieder zu dritt bei der AFT und wie zu erwarten, eskalierte es völlig.
Die KM beleidigte die T. persönlich, äffte sie mehrfach nach, beendete laut brüllend die Therapie und verließ den Raum mit knallender Tür.
Ich war komplett am Ende und auch die T. wusste nicht mehr weiter. Sie riet mir dann, wieder den Weg über das Gericht zu gehen, um den regelmäßigen Umgang zu sichern.
Was dann passierte, würde ich, übertrieben gesagt, schon als kriminell bezeichnen, doch mehr dazu im nächsten Beitrag.
Grüße
Rohat
**edit: Leerzeilen zum wiederholten Mal gelöscht. **
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Anmerkung Moderation:
@Rohat: einmal Enter-Taste genügt für Zeilenwechsel!!**
Im Juni 2018 wurde die temporäre Umgangsvereinbarung beschlossen - vollstreckbar demnach bis Januar 2019. Fünf (!) Monate später im Nov. begann dann die aufsuchende Familientherapie.
Nachdem die KM den Umgang wieder nach Gutdünken gewährte und die AFT abgebrochen hatte, schrieb meine Anwältin sofort ans Gericht.
Ein paar Tage später rief mich die Therapeutin an und teilte mit, dass die KM sich gemeldet hätte und bereit wäre, die Therapie fortzusetzen.
Da der Umgang aber nach wie vor verkürzt blieb, war ich natürlich nicht bereit den erneuten Antrag zurückzuziehen, aber natürlich bereit die Therapie fortzuführen.
In der Begründung des erneuten Antrages berichtete ich von meinen Erfahrungen bei der AFT. Dafür wurde ich im Nachhinein von der Therapeutin scharf kritisiert,
hätte ich dadurch gegen die unterzeichnete Verschwiegenheitserklärung verstoßen und die T. galt nun als "befangen".
Als die Verhandlung dann näher rückte, gab die T. noch einen sogenannten Zwischenbericht an das JA ab. Hier wurde wieder alles wie gewohnt neutralisiert und verschwiegen,
wie die KM sich eigentlich aufgeführt hatte. Streit fand quasi nur zwischen uns Eltern statt, zu gleichem Anteil.
Dann der absolute Hammer: In einer Stellungnahme an das Gericht dementierte die Therapeutin alles, was in meiner Antragsbegründung stand.
Die KM hätte die Therapie nicht abgebrochen, es gab keine Beleidigungen und sie hätte auch nicht empfohlen, dass ich mich wieder an das Gericht wenden soll.
Was das für meine Glaubwürdigkeit bedeutete, kann man sich denken. Wie sollte ich auch das Gegenteil beweisen? Die KM als Zeugin nennen?
Dadurch dass die KM wieder eingelenkt hatte, war der Leckerbissen für diesen Verein wieder auf dem Teller.
Ziel dessen war mMn. nicht die Lösung des Elternkonfliktes, sondern, dass das JA die dauerhafte Therapie bewilligt und der Geldfluss gesichert bleibt.
Anders kann ich mir das alles nicht erklären.
Falls es hier ähnliche Erfahrungen gibt, gerne auch per PN.
Grüße
Rohat
Moin,
dies:
Ziel dessen war mMn. nicht die Lösung des Elternkonfliktes, sondern, dass das JA die dauerhafte Therapie bewilligt und der Geldfluss gesichert bleibt.
deckt sich mit einem Großteil der von mir gemachten Erfahrungen. Es geht nur darum, möglichst leichte Aufträge lange fortzuführen. Dafür wird in der Tat gelogen, was nirhc nur moralisch als höchst grenzwertig zu betrachten ist.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
@Kasper undRohat
Deckt sich ebenfalls mit meinen Erfahrungen. Mit meinen eigenen ebenso wie mit dem, was ich seit 15 Jahren hier im Forum erlebe.
Das bedeutet, dass sich in den letzten 15 Jahren daran nichts geändert bzw. verbessert hat. Das lässt die Vermutung zu, dass es das auch in den nächsten 15 Jahren nicht tun wird.
Was soll man daraus lernen? Frage ich mich oft. Vielleicht, dass man sein Denken und seine Strategie anpassen muss. Es gibt da einfach Dinge (und Menschen), gegen die ist einfach kein Kraut gewachsen.
Würde ich mit meinem heutigen Wissen erneut in meinen damaligen eigenen Fall befinden, so würde ich mich heute völlig anders verhalten. Heute würde ich im Grunde fast gar nichts mehr tun, ein paar Anträge stellen und ansonsten warten. Jedenfalls würde ich nicht mehr, wie damals, meine gesamte Energie und gesamte Kohle in 14 verschiedene scheiss Familienrechtsverfahren stecken. Und ich bin sicher, dass das heutige Ergebnis dasselbe wäre, wie damals. Nur eben mit weit weniger Aufwand und weniger schaden.
Was soll Rohan damit anfangen? Weiß ich gerade auch nicht. Vielleicht, dass man manchmal einfach auch mal akzeptieren muss, dass es Wände gibt, durch die man nicht durch kommt. Ob gerecht oder unfair, interessiert keine Sau. Fakt ist nur, dass da diese Wände stehen. Ist halt die Frage, ob es sich lohnt, immer wieder mit dem Kopf davor zu laufen.
Greetz,
Milan