Eine "Geliebte...
 
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Eine "Geliebte" bittet um Hilfe zu verstehen...

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(@celisha)
Schon was gesagt Registriert

Hallo ihr,

weil mein eigener Verstand und selbst die intensivsten Überlegungen mich nicht mehr weiter bringen, möchte ich euch einfach um Hilfe bitten.
Meine Geschichte ist im Grunde relativ schnell erzählt:

Ich habe vor rund drei Monaten durch einen puren Zufall einen verheirateten Mann kennengelernt und es hat auf beiden Seiten fast unmittelbar im ersten Moment gefunkt. Ich hatte ihm beruflich (wir arbeiten in der selben, sehr grossen Firma) aus einer prekären Lage geholfen und er wollte sich eigentlich nur persönlich bedanken...tja, da nahm alles seinen Lauf.
Wir trafen uns einige Male zum Mittagessen, schrieben uns Anfangs ein paar Mails, dann immer öfter und öfter...bis der erste Kuss folgte.
Um das Ganze abzukürzen: Ich wusste von Anfang an das er verheiratet ist und einen 11jährigen Sohn hat. Er erzählte mir auch die Geschichte seiner Ehe, die durch viele Umstände und Begebenheiten - was seine Liebe zu seiner Frau angeht - irgendwann einfach auf der Strecke blieb.
Ich weiss auch, das er in den vergangenen Jahren bereits zwei Affären hatte, von denen die eine vom Charakter "ich trenne mich und lass mich scheiden" war, aber letztlich als "Verarsche" der damaligen Geliebten herausstellte.

Das damalige Erlebnis mit seinem zu dieser Zeit 7jährigen Sohn hatte bei ihm auch die Rückkehr zu seiner Frau ausgelöst. Er sagte, er habe noch nie in so traurige, nicht verstehende Augen gesehen, als er ihm gesagt hatte das er und seine Frau sich trennen würden.

Jetzt sind wir im "Heute"...er hat mir all diese Dinge erzählt, bevor überhaupt irgendetwas zwischen uns passiert war. Auch, das er nie etwas schlechtes über seine Frau sagen könnte und würde, aber das einfach irgendwann seine Liebe zu ihr auf der Strecke geblieben sei.
Das er aber auch das bislang weiter so gelebt hat, weil er seinen Sohn über alles liebt und ihm einfach nichts im Leben verbauen möchte durch eine Trennung, den Schmerz und die Schäden, die der Junge dadurch erleiden würde. Er sei in allem so gut, schreibe die besten Noten, sei ein sportliches Ass, wäre aufgeschlossen selbstbewusst und fröhlich. Er könnte es nicht über sich bringen, ihm alles das durch eine Trennung und den dadurch verbundenen Schmerz zu zerstören.
Aber MICH - sagt er - liebt er wie er seine Frau nie geliebt hätte...und es würde ihm das Herz zerreißen, nochmal ohne mich sein zu müssen...
Er sagt "Wäre mein Sohn doch nur schon 4 oder 5 Jahre älter, dann hätte er das gröbste hinter sich"...und meint damit, das eine Trennung von seiner (nichts ahnenden) Frau kein Thema mehr sei.
Meine Einwände, das ein Kind es doch merken müsste, wenn Mama und Papa sich nicht mehr lieb haben verneint er, da seine Frau und er ja gemeinsam "gut funktionieren" würden...in allem, nur eben in der Liebe nicht.

Macht er mir, sich und eigentlich allen etwas vor, oder steht hier wirklich ein "Übervater", der seine eigenen Gefühle völlig hintenan stellt, um seinem Kind eine sorgenfreie, nicht durch Trennungsschmerz geschädigte Kindheit zu ermöglichen?

Er klingt in seinen Argumenten so glaubhaft, so unerschütterlich....und ich möchte ihn nicht einfach in die Schublade "Ich hab´s bequem, hab ne Frau fürs Grobe und eine Geliebte für´´s Bett" stecken.

Bitte helft mir...

Celisha

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 17.07.2009 12:31
(@summer_69)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Celisha,

helfen kann ich Dir nicht, nur meine Meinung zu dem Thema mitteilen.

Er verarscht Dich. So hat er es auch mit Deinen Vorgängerinnen gemacht.

Gruß
summer_69

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 12:40
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Celisha,

ich würde es vieleicht etwas anders ausdrücken als mein Vorredner, das Ergebnis ist aber in etwa das selbe.

Du bist hier in einem Forum gelandet, in welchem sich überwiegend Väter über die Folgen von Trennung und Scheidung austauschen.

Uns hier sind die oft katastrophalen Folgen einer Trennung, speziell für Väter und natürlich die Kinder sehr gegenwärtig.
Eine Trennung bedeutet oftmals eben nicht nur die Umstellung des Verhältnisses zum geliebten Kind auf eine etwas ehrlichere Basis, sondern viel zu oft den mehr oder weniger totalen Verlust des eigenen Kindes.
Darüber hinaus oftmals verbunden mit dem völligen Zusammenbruch der materiellen Existenz.
Das Wissen um diese Problematik schleicht zunehmend in die Köpfe der Väter, nicht zuletzt auch durch Berichte und Dokumentationen wie den auch hier beworbenen Film von Douglas Wolfsperger, "Der entsorgte Vater", oder auch durch Foren wie dieses, die auch ihre Aufgabe darin sehen, diesen Missstand an die Öffentlickeit zu bringen und zu bekämpfen.

Vor diesem Hintergrund steht vor einer Entscheidung für ein Leben mit dir, die Entscheidung, möglicherweise das Leben mit seinem Kind aufzugeben.
Das ist eine sehr hohe, oft unüberwindliche Schwelle.

Ein Indiz dafür ist, dass seit Jahren, der Anteil der Trennungen, die von Vätern initiiert sind, stark rückläufig ist.
(Neben den Eheschließungen und Geburten. Ein Zusamenhang, der von der Familienpolitik stets beflissentlich übersehen wird.)

Es muss also weder "Verarschung" noch mangelnde Liebe zu dir sein, sondern könnte schlicht auch die Angst sein, sein Kind zu verlieren.
Diese ist absolut berechtigt und verständlich.

Das Ergebnis für dich wäre das Gleiche wie bei summer_69, nur die Ursache vielleicht nicht ganz so demütigend.
Versuche dich darauf einzustellen.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 12:53
(@annasophie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Celisha,

ich hatte auch mal so eine Beziehung, jahrelang. Er konnte seinem Sohn nichts von der Trennung erzählen, er lebte - lt. seiner Aussage - schon Jahre neben seiner Frau her mit eigenem Schlafzimmer. Aber er konnte dort nicht ausziehen, weil:  Erst musste der Sohn Abi machen; dann hat er in der Oberstufe 1 Klasse wiederholt, also noch ein Jahr länger. Dann musste er erstmal seinen Zivildienst ableisten und dann Fuß im Studium fassen.

Erst als ich mich zurückgezogen habe und ihm klar wurde, dass ich so nicht weitermache (davon ab war es sowieso eine Fernbeziehung) hat er seinem Sohn und seiner Frau reinen Wein eingeschenkt. Allerdings wohl so ungeschickt, dass sein Sohn nicht mehr mit ihm redet. Nach dieser Aussprache wollte er dann zu mir ziehen, hat bevor er da überhaupt mit mir  geredet hat  Tatsachen geschaffen: Geschäft verkauft etc.

Ich habe ihm dann aber erklärt, dass ich nicht bereit bin die Beziehung auf eine andere Basis zu stellen, da mir es zu lange gedauert hat, bis er Fakten geschaffen hat. Er war und ist - denke ich mal - immer noch sehr enttäuscht, aber im Prinzip habe ich die Beziehung mit ihm auch nur angefangen, da  ich nicht wusste dass er noch verheiratet war.

Für ihn spielte das keine Rolle, für mich wohl. Allerdings habe ich das erst Monate später erfahren.

Du solltest ihm ein Ultimatum stellen: entweder er schafft klare Verhältnisse bis zum ................. oder du trennst dich von ihm. Glaub mir es ist kein schönes Gefühl wenn es Momente gibt - und die wird es geben - wo du dich als Geliebte fühlst und auch so behandelt wirst.

Übrigens: wenn es in der Ehe schon lange nicht mehr stimmt, Kinder merken das. Meine beste Freundin ist da so ein  Beispiel: die Ehe der Eltern war schon keine mehr, als sie und ihre Schwester noch Kind waren. Allerdings wurde heile Welt vorgespielt. Aber wenn der Vater nach Hause kam sank im Wohnzimmer die Stimmung auf den Gefrierpunkt, und das habe ich als Kind selbst gemerkt. Die Folge war: meine Freundin hat schreckliche Angst vor Beziehungen und ihre Schwester wollte schon als Teenager mit ihrem Freund auf heile Welt machen. Dieses Beispiel war auch der Grund für mich zu sagen; lieber eine vernünftige Trennung als so einen Zirkus. Ach so, als beide Kinder groß waren haben sich die Eltern meiner Freundin scheiden lassen. Aber da war es für die Entwicklung der Kinder zu spät. Er tut seinem Kind keinen Gefallen wenn er diese Ehe aufrecht erhält. Es sei denn, er sucht wirklich nur jemanden fürs Bett.

Meine Kinder waren damals bei der Trennung 5 und 6, jetzt sind sie 11 und 13 und sie haben keine Schäden, soweit ich das beurteilen kann, mitbekommen, weil ich immer für sie  da bin/war und ihr Vater sich auch etwas kümmert. Und er könnte sich ja mehr kümmern, wenn er will.

Sophie

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 12:55
(@Wolkenhimmel)

Hi Celisha,

ich kann mich meinen Vorschreibern nicht 100% anschliessen. Es gibt sie tatsächlich noch, die Männer, denen ihre Familie über alles geht. (Oder die zumindestens den Schein wahren wollen, egal ob für die Kinder oder die Nachbarn).

Was die schlimmen "Trennungsschäden" bei Kindern betrifft: es liegt in seiner und der Hand seiner Frau, ob eine Trennung für den Sohn traumatisch verläuft oder nicht.

Meine Tochter ist ebenfalls fröhlich, selbstbewusst und gut in der Schule. Und das, obwohl ihr Vater und ich seit über 1,5 Jahren getrennt sind. Aber wir haben auch von Anfang an versucht, ihr wie gehabt die besten Eltern zu sein... wir haben ein Wechselmodell (heißt Betreuung 50/50) und verstehen uns nach wie vor gut.
Böse Zungen behaupten, wir hätten so etwas wie eine Ehe, nur mit einem exotischen Wohnmodell und neuen Partnern  😉

Du hast außerdem PN!

LG WH

Ein P.S.: zu Beppos Posting.... als er sich seinerzeit schon mal getrennt hat, da hat ihm vielleicht seine Frau aufgezeigt was sie gedenkt mit ihm zu tun... wäre ein guter Grund für seine Einstellung!

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 12:58
 Mux
(@mux)
Registriert

Hi Celisha,

ein paar einfache Fragen/Anmerkungen, die Dir vielleicht Klarheit bringen:

1. Um "Dein/Euer Glück" zu realisieren, geht a) eine Ehe in die Brüche b) wird einem Kind der Vater
genommen, zumindest die jetzige Vater/Sohn-Beziehung wird merklich gestört.
2. Willst Du das wirklich? Und das ist der unwahrscheinliche Positivausgang der Geschichte.
Ob er nach dem zu erwartendem Scheidungskrieg immer noch so attraktiv für Dich ist, sei mal dahingestellt. 
Wahrscheinlicher ist sowieso die Rolle als Geliebte für Dich...   
3. Die Situation zu Hause ist nicht unerträglich, sonst hätte er sich bereits getrennt
(Ob da nun Angst vorherrscht oder es doch ganz komfortabel ist, kann hier keiner beurteilen)   
4. Er ist bereit seine Frau zu betrügen, glaubst Du dass er Dir treu sein wird?
5. Hier im Forum findest Du einige Geschichten, die über Jahre gingen, um doch zu scheitern.
6. In meinem Bekanntenkreis harrt eine ähnliche Geschichte (trennt sich nicht wegen seiner
Kinder) auf sein Scheitern.

Und zu guter Letzt der moralische Hammer: Respektier eine bestehende Ehe, vor allem wenn Kinder
im Spiel sind. Von Vorschlägen ihn unter Druck zu setzen, um seine Familie zu verlassen, halte ich
gar nichts. 

LG,
Mux

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 13:38
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

@Mux,  :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 13:41
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

wollen wir hier wirklich Platitüden verbreiten à la "eine bestehende Ehe ist unbedingt zu respektieren", "ein verheirateter Mann sucht immer nur was für's Bett", "Ehen müssen aufrecht erhalten werden, bis die Kinder aus dem Haus sind", "eine Ehe muss man beenden, um sich frühestens nach einem Trauerjahr einem neuen Partner zuwenden zu dürfen"  oder "einmal Fremdgeher, immer Fremdgeher"?

Sowas bildet die Lebensrealität meines Erachtens nicht ab, sondern nur eigene, oft irreale Erwartungen nach dem Motto "wen ich mal geheiratet habe, der gehört mir". Wer glaubt, eine unglückliche Ehe sei ein Schutz davor, sich in jemand anderen zu verlieben oder die "älteren Rechte" des (Ehe-)Partners würden schwerer wiegen als wirkliches Lebensglück, hat eine solche Situation vermutlich nie kennengelernt - oder sich in einer solchen Situationen selbst falsch entschieden.

"Schutz" vor dem Verlieben in jemand anderen bietet nur eine wirklich glückliche Partnerschaft - oder die horrende Angst, Haus und Hof zu verlieren, wenn man den eigenen Gefühlen folgt. Ich gebe aber gerne zu, dass auch unser Sprachgebrauch das abbildet: Da ist immer von "Betrug" die Rede, wenn ein neuer Partner ins Spiel kommt. Wobei völlig ausgeblendet wird, dass man in emotionaler Hinsicht vor allem sich selbst betrügt, wenn man unbefriedigende Lebenssituationen aufrecht erhält.

Ich erinnere in diesem Kontext an den schönen Spruch von John Lennon: "Leben ist das, was passiert, während du ganz andere Pläne hast."

Grüssles
Martin
(der froh ist, sich zur genau richtigen Zeit in die richtige Frau verliebt zu haben)

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 15:09
(@achhja)
Nicht wegzudenken Registriert

Brille, wenn er von den "traurigen Kinderaugen" erzählt und dass er sich deswegen nicht trennen kann, bevor überhaupt irgend etwas zwischen ihm und der TE passiert ist, dann ist es klar, dass er lediglich auf eine Affäre aus ist. So ein Blabla veranstaltet kein Mann, der es wirklich ernst meint.

Darüber hinaus tröstet er die TE sogar über die nächsten 4 - 5 Jahre hinweg, auch wieder mit tränentreibenden Geschichten. Als ob er sich nach den 4 - 5 Jahren scheiden lassen würde.

Leid tun mir die TE, die Frau und das Kind. Aber nicht der Mann.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 15:42
 Mux
(@mux)
Registriert

Weißt Du Martin,

man kann ja über bestimmte ethische oder moralische Fragestellungen unterschiedlicher Meinung sein.
Man kann auch die Meinung haben, dass das eigene Lebensglück über allem steht und die vermeintliche
Erfüllung dessen, auch wenn es vorprogrammiertes Leiden anderer Menschen beeinhalt - zum allgemeingültigen
Entscheidungskriterium erheben. Ob Dein Rat a la "Träume Deinem Traum" oder "Folge Deinem Lebensglück"  plattitüden-
befreiter daherkommt als meiner, sei mal dahin gestellt, was aber echt nervt ist Deine Art Dir nicht genehme Ansichten
abwertend zu beurteilen und Deine Sicht der Dinge als die einzig richtige darzustellen. Inclusive der ganzen Implizierungen,
die nirgendwo so geschrieben wurden.

Mein Posting war - im Gegensatz zu Deinem - auf den konkreten Fall der Openerin bezogen und der moralische Hammer
(wer sensibel ist, kann auch hier ein selbstironisches Infragestellen finden) wurde erst bewußt am Ende ausgepackt.

So viel dazu.

LG,
Mux

   
 

   

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 15:58




(@Wolkenhimmel)

So ein Blabla veranstaltet kein Mann, der es wirklich ernst meint.

Hallo achhja,

meine Erfahrung ist da eine andere...  :redhead:

Insofern bedanke ich mich mal wieder bei Martin, der das, was ich zu dem Thema denke, exakt auf den Punkt gebracht hat!  :thumbup:

VG WH

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 16:04
(@achhja)
Nicht wegzudenken Registriert

Da siehste mal, Wolkenhimmel .... 😉

Nichts dagegen, wenn einer vorwarnt, dass er Frau und Sohn hat.
Nur die blumige Beschreibung der verständnislosen Kinderaugen usw. geht irgendwie gegen mein Verständnis, das finde ich zu dick aufgetragen.

Wie gesagt, nur meine Meinung.  :winkewinke:

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 16:19
(@Wolkenhimmel)

Nur die blumige Beschreibung der verständnislosen Kinderaugen usw. geht irgendwie gegen mein Verständnis, das finde ich zu dick aufgetragen.

Da sind wir uns allerdings einig!  :rofl2:

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 16:21
(@Sirius)

*vollquoting gelöscht*

Ich fand schon das "1." in Deinem Beitrag so moralhammermäßig dass ich erst gar nicht weiterlesen wollte.

Zumal es impliziert dass die Ehe als solches schützenswert ist (aber die ist doch eh in dem Fall schon im *****)  und der Vater spurlos verschwindet (wie kommst Du darauf?).

Gruß
S

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 16:30
 elwu
(@elwu)

Hallo,

Mux hat bereits alles geschrieben was ich auch zu sagen hätte, nur würde ich ein wenig *hüstel* harscher formulieren...

/elwu

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 16:33
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

die Frage ist eigentlich, was Du willst und wie weit Du dafür zu gehen bist. M. E. hilft da nur die Ehrlichkeit, Deinem Freund/Liebhaber gegenüber. Ob das jetzt so aussieht, dass Du sagst "Ich möchte Dich für mich, trenne Dich von Deiner Frau und kämpfe für eine weiterhin gute Beziehung zu Deinem Kind." oder "Mir reicht es, in Deinem Leben die Rolle der Geliebten zu haben." oder "Ich will so nicht weitermachen, ich trenne mich von Dir!" ist letztlich egal. Ich finde nur, die Aktion sollte von Dir kommen, welche Reaktion Du darauf erntest, wirst Du sehen.

Ich möchte auch in Frage stellen, ob die "Liebe" zur Ex wirklich weg ist. Wahrscheinlich hat sich diese nur gewandelt. Es muss nicht so sein, dass sämtliche positiven Gefühle plötzlich weg sind, wahrscheinlich harmonieren sie als Eltern, als Familie, als Freunde, nur der "Kick", das Verliebtsein ineinander, der Reiz miteinander zu schlafen, der ist weg. Das halte ich für nicht mal so ungewöhnlich nach 10, 15 Jahren der Beziehung.
Wenn ich an der Stelle des Mannes wäre, würde ich mich jetzt also fragen, was ich mir für mein langfristiges Leben wünsche: Mit der Harmonie der Familie weiterleben, einen neuen Anfang machen, ein Parallelleben? Wo sehe ich mich, wenn ich alt und grau bin und wer soll dann an meiner Seite sein?

Ich habe im Umfeld auch einige Paare, die eigentlich augenscheinlich eine glückliche Familie sind und das ist nicht mal gelogen oder geschauspielert, aber einer von beiden ist mit all dem allein nicht glücklich. Man muss sich dann wohl irgendwann entscheiden, ob man mit den 95% die man hat zufrieden ist, oder das Risiko eingeht, für die 5% die Fehlen, noch mal von vorn zu beginnen (und im Inneren zu wissen, dass auch in der neuen Beziehung der 6uelle Kick irgendwann weniger wird!). Oder eben für die 5% die fehlen, durch Fremdgehen den Verlust der 95% wenigstens billigend in Kauf zu nehmen.

Im Gegensatz zu Mux sehe ich es nicht so, dass es DEINE Verantwortung ist, die Ehe und das Kind Deines Liebhabers zu schützen. Verantwortlich dafür ist er ganz allein. Wenn Du ihm offen Deine Ziele sagst, hast Du die Verantwortung, die auf Dich entfällt, für meine Begriffe getragen. Inwieweit seine Moral damit kompatibel ist, ein Doppelleben zu führen, ist ebenfalls solange nicht Dein Problem, bis Du ihn "hast" und er dann vielleicht auch mit Dir das gleiche Spiel spielt.

Die Frage ist, ob Du es aushalten kannst, mit diesem Mann eine schöne Zeit zu genießen, mit dem Wissen, dass sie endlich ist. Vielleicht bekommst Du in dieser Beziehung nicht das, was Du willst, aber vielleicht lernst Du durch diese Beziehung, was Du nicht willst. Manchmal ist das wertvoller, als alles Andere.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 16:53
(@jemmy)
Registriert

Hallo

Macht er mir, sich und eigentlich allen etwas vor, oder steht hier wirklich ein "Übervater", der seine eigenen Gefühle völlig hintenan stellt, um seinem Kind eine sorgenfreie, nicht durch Trennungsschmerz geschädigte Kindheit zu ermöglichen?

Das ist doch die eigentliche Frage der TO.

Celisha, letzten endes kannst nur du diese Frage abschließend beantwoten, denn nur du kennst ihn. Aber ein paar Fragen solltest du dir stellen, vor allem in Hinblick darauf:

Er klingt in seinen Argumenten so glaubhaft, so unerschütterlich....und ich möchte ihn nicht einfach in die Schublade "Ich hab´s bequem, hab ne Frau fürs Grobe und eine Geliebte für´´s Bett" stecken.

Interessant finde ich, dass du ihn für glaubhaft hälst, einen Mann, der problemlos seine Frau belügt und berügt, der keine Probleme damit hat, heuchlerisch eine "Heile Welt" dem Kind vorzuspielen. Eigentlich müsste er doch nahezu ersticken, wenn er seinem Kind bei irgendeiner Gelegenheit sagt, dass man nicht lügen darf.
Möglicherweise ist er schlicht nicht Manns genug, eine Entscheidung zu treffen und zum jetzigen Zeitpunkt besteht für ihn dazu ja auch keine Notwendigkeik.

LG Jemmy

Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen (Edmund Burke).
Everybody wants to rule the World

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 17:07
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

@ Jemmy:

Interessant finde ich, dass du ihn für glaubhaft hälst, einen Mann, der problemlos seine Frau belügt und berügt, der keine Probleme damit hat, heuchlerisch eine "Heile Welt" dem Kind vorzuspielen. Eigentlich müsste er doch nahezu ersticken, wenn er seinem Kind bei irgendeiner Gelegenheit sagt, dass man nicht lügen darf.
Möglicherweise ist er schlicht nicht Manns genug, eine Entscheidung zu treffen und zum jetzigen Zeitpunkt besteht für ihn dazu ja auch keine Notwendigkeik.

Ich will Lügen und Betrug nicht gutheißen, würde aber bestreiten, dass das immer einen boshaften Hintergrund hat, was  "heuchlerisch eine heile Welt  vorspielen"  impliziert. In dieser Lebenssituation muss "Mensch" abwägen, was will man selbst, was will die Familie, was will die Geliebte und wessen Wünsche haben Vorrang. Dass man diese Entscheidung nicht mit einem Fingerschnipsen treffen kann, liegt auf der Hand. Nur dass sie getroffen werden muss, sollte einem Betroffenen immer klar sein. Alles ewig parallel laufen lassen ist egoistisch. Einen Moment Zeit zu brauchen, um eine Entscheidung zu treffen, ist legitim. Sie sollte aber fallen, wenn einer der Betroffenen anfängt, sich zu quälen.

Gruß, LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 17:17
(@celisha)
Schon was gesagt Registriert

Erst einmal möchte ich mich für die vielen Gedanken, Denkanstösse und Überlegungen bedanken, die ihr mir in so kurzer Zeit habt zukommen lassen.
Ich kann zwar jetzt im Augenblick nur ein kurzes Feedback in der Form "ich habe euch alle gelesen" geben, aber werde - zu später Stunde heute vermutlich - nochmal das Eine oder Andere aufgreifen.
Die letzte Antwort von Jemmy bringt allerdings eine Essenz der Dinge auf den Punkt, der mir die meisten Gedanken dazu für den Rest des Tages bescheren wird.
Einfach nur danke....
Bis später, ich hab einiges zu verarbeiten jetzt...

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.07.2009 17:21
(@jemmy)
Registriert

Hallo

@LBM

Im Grundsatz würde ich dir recht geben. Jeder Mensch kann in die Situation kommen, sich schlicht in einen anderen Menschen zu verlieben. Ein Trauschein schützt davor nicht. In dem Fall könnte ich es auch verstehen, wenn man Zeit braucht um sich über seine Gefühle und über das was man will, klar zu werden. In diesem Fall, muß man doch aber auch das:

Ich weiss auch, das er in den vergangenen Jahren bereits zwei Affären hatte, von denen die eine vom Charakter "ich trenne mich und lass mich scheiden" war, aber letztlich als "Verarsche" der damaligen Geliebten herausstellte.

sehen. Das war der Grund, warum ich sein Verhalten heuchlerisch finde und zudem ihn auch nicht als sonderlich glaubwürdig einstufen würde.

LG Jemmy

Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen (Edmund Burke).
Everybody wants to rule the World

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2009 17:26




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