Hallo an die Beteiligten!
Ich bin neu hier, und wollte gerne auch eine Momentaufnahme aus meiner noch Ehe mitbringen.
Ich bin mit meiner noch Lebensgefährten in einer 17-jährigen Beziehung, davon 13 verheiratet und haben zwei Töchter, 17j. und 13j.
Darüber hinaus aus unserem gemeinsamen innerlichen Zusammenwirken, so habe ich es mir am Anfang gedacht, sind ein Einfamilienhaus und zwei Mietobjekte entstanden.
Nun, seit aber gut 1.5 Jahren bröckelt es von allen Seiten in unserer Ehe. Ich habe den Eindruck, dass wir uns nie über irgendwelche Beschaffungen, sei es Möbelstücke, Entscheidungen in der Kindererziehung, wie z.B.
Ausgehzeiten bei meiner älteren Tochter, uns hätten einigen können. Es war zumindest, so mein Eindruck, faule Kompromisse gewesen. Im Nachhinein habe ich zu schnell nachgegeben und das Recht meiner Frau (mit)unterstützt.
Die Jahre vergingen, vor ca. 1Jahr, das war der 17. September 2022, da saßen wir, meine Kinder und ich in der Küche und haben gefrühstückt.
Da kam die Aussage meiner Frau, sie möchte die Scheidung und räumliche Trennung.
Der Schock saß tief, die Realisierung meinerseits war nicht da. Blöde Fragen schwirren gleich im Kopf, was ist jetzt los, wie kommt Sie zu diesem Entschluss. Diese Aussage musste erst mal verdaut werden, also haben wir eine ganze Woche nicht miteinander gesprochen.
Erst danach näherten wir uns langsam an, die Initiative ist durch mich hergeleitet worden.
Und wie das halt immer bei uns Männern ist, versuchte ich mir das zu erklären und versuchen vielleicht eine Paartherapie anzuvisieren und durchziehen.
Am Anfang hat es gewirkt, dachte ich. Wir besuchten einen Therapeuten mit etwa 3 Sitzungen und es schien, als ob alles wieder wie gewohnt funktionierte. Ich wollte es nicht wahrhaben, aber ich wollte es in meiner Vorstellung haben.
Wir haben uns im August 2023 dazu entschlossen, uns zu trennen. Seitdem läuft der Trennungsprozess in langsamen Zügen voran.
Ich wollte jedoch nicht gleich ausziehen, sondern alle rechtlichen Aspekte, wie Gütertrennung, Sorgerecht für unsere beiden Kinder und vieles mehr klären.
Wir wohnen noch zusammen in einer gemeinsamen Immobilie und das ständige Sehen der Partnerin ruft bei mir ein mulmiges Gefühl aus, was zu unruhigen schlaflosen oder kurzen Nächten führt.
Da momentan ein Gefühlskarussell bei mir herrscht und ich nicht so richtig darüber nachdenken kann, müssen gewissermaßen Sachen trotzallem vorangetrieben werden.
Meine Hauptfrage ist, wie wir das mit unseren drei Immobilien regeln.
1. Unser gemeinsames Haus, Bj. 1978, erworben im Jahr 2009 für 200.000 € jetziger Marktpreis ca. 600.000 € -> Restschuld einschl. Zinsen ca. 150.000 €, Grundbuch 2/3 Frau 1/3 ich
2. Mietobjekt "Eigentumswohnung", Bj. 1977, erworben im Jahr 2020, erworben für 210.000 € jetziger Marktpreis ca. 300.000 € -> Restschuld einschl. Zinsen ca. 200.000 €, Grundbuch 1/2 Frau 1/2 ich
3. Mietobjekt "Einfamilienhaus", Bj. 1965, erworben im Jahr 2016 für 157.000 €, jetziger Marktpreis ca. 275.000 €-> Restschuld einschl. Zinsen ca. 157.000 €, Grundbuch 1/2 Frau 1/2 ich
Meine Frage an Euch, welche Möglichkeiten habe ich, um diese drei Objekte, bei der Scheidung einvernehmlich klären zu können.
Mit bestem Dank!
ED
Die Ehe ist eine Zugewinngemeinschaft, d.h. das alles was in der Ehe angeschafft wird, zu gleichen Teilen geteilt wird. Sofern es keine andersweitige vertragliche Regelung gibt.
Dazu solltest du dich von einem Fachanwalt für Scheidungsrecht beraten lassen, sind ja keine kleinen Summen.
Gibt vermutlich nicht viele Möglichkeiten.
1- alle verkaufen, Erlös durch zwei
2- einer nimmt alle und muss den anderen ausbezahlen
3- Aufteilung von je 1 Immobilie pro Person, die dritte wird verkauft.
Wie ist denn generell das Miteinander nach der Ankündigung. Friedlich und konstruktiv oder knirscht es bereits bei Kleinigkeiten?
4. Theoretisch: Ihr behaltet die Immobilien über die Scheidung hinaus. Da kenn ich aber nur einen Fall aus dem Bekanntenkreis, wo das wirklich klappt, da es dann immer wieder Abstimmungen bezüglich Renovierungen, ggf. Mieterfragen etc. bedarf.
Bei all den Überlegungen bitte daran denken, dass die Banken ein Wort mitzureden haben, wenn sich die Eigentumsverhältnisse ändern sollen und sie aber niemanden aus dem Kredit entlassen wollen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hi,
traurige Geschichte. Aber mal fern der Immobilien. Als ihr da saßt, wie haben die Kinder bei der Scheidungsansage reagiert? Oder waren die schon involviert? Wo werden die Mädchen leben?
LG D
"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)
Hallo, das ist alles sehr frisch und ich muss selbst erstmal sortieren.
Um auf die Frage zu kommen, wie meine Kinder es damals aufgenommen haben. Die Jüngste reagierte mit Tränen und verließ nach eigenen Minuten den gemeinsamen Raum (Küche) Richtung ihres Zimmers. Aber eigenartigerweise war das Gefühlschaos bei meiner jüngsten auch nach einigen Stunden wieder vorbei.
Jetzt, ein Jahr später kann man sagen, persönlich habe ich keine Verhaltensstörungen oder ähnliches Erlebt, es war vielleicht damit begründet, dass wir nach dieser Verkündung Sept. 2022 ein ganz (gewöhnliches) Familienleben geführt haben, was ein Trugschluss letzen endlich war.
Am 17. Sept. 2023 haben wir unseren Kindern diese Trennungsbotschaft noch einmal mitgeteilt. In der Tat waren die Reaktionen verblüffend gefühllos. Es waren keine Emotionalen Momente, wie Tränen, geheuler, als ob Sie das ins geheim schon gefüllt hatten. Man konnte ja schließlich das Miteinander in unserer Ehe mitverfolgen, die Kommunikation, das Miteinander, Umarmungen, sich Gegenseitig berühren etc. wurde auf das Notwendigste reduziert, schließlich sind Kinder auch nicht blöd und können gewisse Tatsachen auch sehen.