Hallo zusammen,
ich habe immer gehofft, nie in diese Situation zu kommen, aber nun ist es leider soweit. Meine Freundin hat sich nach 8 Jahren Beziehung vor 5 Wochen getrennt. Eine Trennung ansich ist ja schon schlimm genug,
aber mit einem 1 1/2 Jährigen Sohn übertrifft das alles, was ich bisher erlebt habe. Eine Katasrophe in jeglicher Hinsicht. Ich habe meine Freundin verloren, den Alltag mit meinem Sohn und unsere Wohnung (bin erstmal zu einem Freund in die WG gezogen)
Meiner Ex-Partnerin war es immer wichtig, dass ich mich in alles mit einbringe, was unseren Sohn angeht. Ich war nie ein Familienmensch, habe es aber die letzten 1 1/2 Jahre lieben gelernt. Ich bin zum Vollzeit/Familienvater geworden. Jeden Abend bin ich mit unserem Sohn nach der Arbeit noch losgezogen, habe mit ihm gespielt, ihn gefüttert, gewickelt, habe ihn alle zwei Abende zu Bett gebracht und bin alle zwei Morgende mit ihm aufgestanden. Am Wochenende war ich stundenlang mit ihm draußen. Ich bin in meiner Vaterrolle voll aufgegangen und wollte nichts mehr anderes. Und dann kam die Trennung. Ihr könnt euch wahrscheinlich alle gut vorstellen, wie es mir jetzt grad geht. Habe das Gefühl, meine Identität wurde mir genommen. Es fühlt sich so an, als wäre ich nur noch ein "halber Vater". Zu der ganzen Trauer kommt natürlich auch die Angst, irgendwann nicht mehr Teil des Alltags meines Kindes zu sein. Ich muss dazu sagen, dass ich meinen Sohn derzeit sehr regelmäßig sehe. Von Montag auf Dienstag schlafe ich in der Wohnung (meine Ex ist dann bei ihren Eltern), dienstags ist eh Papatag und meine Ex kommt erst abends in die Wohung zurück. Am Wochenede switchen wir immer. Das eine Wochenende habe ich meinen Sohn von Fr-Sa, das nächste Wochenede von Fr-So (auch alles in unserer Wohnung).
Nun ja, ab März möchte sie, dass ich nicht mehr in der Wohung übernachte. Sie findet es komisch, wenn wir noch das Bett teilen. Dadurch entstehen natürlich neue Probleme. Mir ist das Zubettbringen super wichtig und ich würde es gerne beibehalten. Meine EX-Partnerin möchte allerdings nicht, dass unser Sohn in der Wg schläft. D.b. ich müsste mit meiner Mutter sprechen und fragen, ob die Übernachtungen bei ihr stattfinden können. Hinzu kommt, dass ich Angst habe, dass sie sagt, dass 3 Übernachtungen pro Woche für den kleinen zu viel seien 🙁 Ich hoffe, sie lässt hier mit sich reden und sie erkennt, dass es auch für unseren Sohn weiterhin wichtig ist, von seinem Vater ins Bett gebracht zu werden. Erschwert wird das ganze auch noch dadurch, dass meine Freundin in das Dorf ihrer Eltern ziehen möchte (30 min Fahrtzeit), und ich bisher nicht weiß, ob ich ihr folgen soll.
Wie ihr lesen könnt, ist das grad nicht alles leicht für mich. Ich stell mir die Frage, ob ich weiterhin im Alltag meines Kindes sein darf (ich will nicht nur Wochenendpapa sein).
Wie lief das bei euch so ab? Seid ihr noch Teil des Alltags? Wie oft seht ihr eure Kinder? Und das wichtigste, kann man sich irgendwann an die Situation gewöhnen, sein Kind nicht mehr jeden Tage zu sehen und nur Papa auf Sparflamme zu sein? Mir fehlt mein altes Leben so sehr und ich hab Angst, dass ich nie an den Punkt kommen werden, an dem ich sage, es passt alles so wie es jetzt ist.
Ich freue mich über Antworten 🙂
Moin Kraimi,
herzliche Willkommen in diesem Forum.
Eine frühe Anmeldung und auch sich schnell Informationen zu holen, ist gerade am Anfang wichtig. Das verhindert viele Fehler, die gerade in der Anfangsphase gemacht werden und später nur schwer ausgemerzt werden können.
Insgesamt wirkt Dein Beitrag so, dass ihr noch gut miteinander reden könnt. Das ist wirklich gut.
Die erste Frage, die ich aus Deinem Beitrag nicht entnehmen konnte ist, ob ihr das gemeinsame Sorgerecht habt (gSR)?
Mit 1 1/2 Jahren ist euer Sohn noch sehr jung.
Habt ihr Euch schon über Unterhalt unterhalten? Wie es insgesamt weitergehen soll?
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hallo Kasper,
vielen Dank für deinen Beitrag.
Ja bisher verstehen wir uns den Umständen ganz gut. Wir wollen beide, dass wir das für unseren Sohn so schonend wie möglich gestalten können.
Mir persönlich hat die letzten Tage auch das Buch "Vater bleiben auch nach der Trennung" geholfen, wichtige Dinge auf der Elternebene zu besprechen.
Klar ist das schwierig, da Verletzung und Enttäuschung auf beiden Seiten vorhanden sind. Deshalb haben wir auch einen Termin bei der Familienberatung vereinbart,
in der Hoffnung, mit Hilfe einer Moderation, schwierige Themen ansprechen zu können.
Zu deiner Frage:
ja wir haben das GSR. Das war mir immer wichtig und haben wir gleich nach der Geburt beantragt.
Das Thema Unterhalt haben wir bisher nicht angesprochen. Ich zahle derzeit noch meinen normalen Mietanteil (was wahrscheinlich etwas Höher ist, als Unterhalt nach der DT).
Wir werden das aber in dem Beratungsgespräch ansprechen und gegebenfalls vom Jugendamt errechnen lassen.
Jetzt hoffe ich einfach, dass sich meine Vorstellungen über den weiteren Umgang mit denen meiner Expartnerin einigermaßen übereinstimmen. Ich habe es ja schon geschrieben, dass ich gerne weiterhin 2-3 Nächte mit dem kleinen hab, damit wir den Alltag beibehalten können. Die ANgst ist aber einfach da, dass sie sagt, das wäre zu viel Stress für unseren Sohn.
Moin,
und danke für Deine Antworten.
Mein erster Rat, wenn ihr irgendwie könnt, lasst das Jugendamt (JA) raus. Die sind, wie auch Anwälte, ehr ein Problem, wie eine echte Hilfe. Wenn ihr da an die Falschen gerät, heizen die den Konflikt nur an und dann seit ihr plötzlich "hochstrittige" Eltern. Lasst diese raus, wenn es nur irgendwie geht.
Unabhängige und ehrliche Beratungen gibt es auch kostenfrei bei Erziehungsberatungen, Caritas, oder ähnlichem. Die dürfen in der Regel auch nur beraten, wenn keine Verfahren am Laufen sind.
Solange keine Ämter im Spiel sind, kann zwischen Euch auch alles frei geregelt werden und ihr seid völlig frei in euren Entscheidungen. Und dies betrifft alles: Unterhalt, Umgang, etc.
Allerdings müsst ihr beim Thema Geld gut rechnen. Zwei Haushalte sind immer teurer wie einer. Hier sind ein paar wirklich gute User, die Dir beim Berechnen des Unterhaltes eine realistische Einschätzung geben können. Aufgrund dieser Basis kannst Du in die Gespräche mit Deiner Ex gehen und eine vernünftige Lösung finden.
Auch beim Thema Wohnungen müsst ihr Euch im klaren sein, dass dies nicht einfach wird. Vielleicht steht der Ex auch noch BU (Betreuungsunterhalt) zu? Und dann solltet ihr, wenn es möglich ist, ein Wechselmodell (WM) anstreben. Das ist für euren Sohn das Beste und er leidet nicht darunter. Er ist sehr klein und der Wechsel wird für ihn etwas völlig normales werden. Er kommt damit klar, bestimmt sogar. Ihr dürft Euch nicht das Kloppen kriegen, denn dann fangen Kinder an darunter zu leiden.
Die Vorteile eines WM sind auch, dass die Ex eine planbare Freizeit hat, in der sie ihren persönlichen Bedürfnissen nachgehen kann, aber auch arbeiten. Wenn ihr Eure Arbeitszeiten anpasst, dann kann das gut klappen. Und Euer Sohn kann davon nur profitieren.
Dies setzt natürlich auch voraus, dass ihr möglichst nah beieinander wohnt. Entweder ziehst Du mit ihr zusammen an den neuen Wohnort, aber auch eine 30 minütliche Fahrt sehe ich noch nicht als Hinderungsgrund an. Dies könnte eher Thema werden, wenn Eurer Sohn irgendwann zur Schule geht, aber auch dies ist noch kein Thema.
Hast Du schon Deine Vorstellungen mit der Ex besprochen?
PS: ich kann verstehen, dass es "ungewohnt" ist, wenn man mit seinem Ex noch in einem gemeinsamen Bett liegt.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Und dann solltet ihr, wenn es möglich ist, ein Wechselmodell (WM) anstreben. Das ist für euren Sohn das Beste und er leidet nicht darunter. Er ist sehr klein und der Wechsel wird für ihn etwas völlig normales werden. Er kommt damit klar, bestimmt sogar. Ihr dürft Euch nicht das Kloppen kriegen, denn dann fangen Kinder an darunter zu leiden.
Die Vorteile eines WM sind auch, dass die Ex eine planbare Freizeit hat, in der sie ihren persönlichen Bedürfnissen nachgehen kann, aber auch arbeiten. Wenn ihr Eure Arbeitszeiten anpasst, dann kann das gut klappen. Und Euer Sohn kann davon nur profitieren.
Ein kleiner Erfahrungsbericht als erster Eindruck, falls dem TO das Wechslemodell nicht geläufig ist:
Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.
Hallo Kraimi,
Nun ja, ab März möchte sie, dass ich nicht mehr in der Wohung übernachte. Sie findet es komisch, wenn wir noch das Bett teilen.
Nun, "Bett" und "Wohnung" sind zwei unterschiedliche Kaliber. Vielleicht lässt sie sich auf den Kompromiss ein, den Zustand noch ein bisschen länger beizubehalten, wenn du im Wohnzimmer auf dem Sofa schläfst ,oder wenn du 'ne Luftmatratze mitnimmst und dich irgendwo hinlegst, wo sie bei Nacht nicht drüberstolpert?
Hinzu kommt, dass ich Angst habe, dass sie sagt, dass 3 Übernachtungen pro Woche für den kleinen zu viel seien
Verständnisfrage: Hat sie etwas in der Art gesagt, oder befürchtest du nur, dass sie so etwas demnächst sagen könnte? Immerhin hattest du ja auch geschrieben:
Meiner Ex-Partnerin war es immer wichtig, dass ich mich in alles mit einbringe, was unseren Sohn angeht. (...)
Dann hoffe ich für dich, dass sie das trotz Trennung immer noch genau so sieht!
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Ich hol mal kurz aus:
Ich wollte nie Kinder. Auch meine Tochter nicht. Damals war nicht mal klar, ob sie von mir ist und ich habe einen Vaterschaftstest machen lassen. Getrennt waren wir zu der Zeit schon, allerdings nicht nur wegen der Schwangerschaft. Für mich war es die ersten Monate und Jahre sehr schwer eine Beziehung zu meiner Tochter aufzubauen. Anfangs hat sich alles in mir gegen die Besuche und Zeit gewehrt. Irgendwann wurde es besser und ich hab sie nach den Wochenenden auch vermisst. Ich stand also für mich vor der Entscheidung ob ich mich um meine Tochter so gut ich eben kann kümmere oder ob ich den "Zahlvater" mache. Ich hab mich fürs kümmern entschieden und so gut es mir möglich war Zeit mit ihr verbracht. Ich war nie der Vorzeigevater oder jemand, der jede freie Minute aufgebracht hat, um sich um sie zu kümmern. Rückblickend war da glaube ich meine Verletztheit schuld dran bzw ich, weil ich mich hab leiten lassen davon.
Die folgenden Jahre wurde es immer besser aber nicht weniger stressig für mich. Ich wollte nicht in der Wohnung meiner Ex-Freundin übernachten, schon gar nicht im Beisein ihres Neuen und meiner Tochter. Ich war im Studium und hatte viel Zeit, aber wenig Geld. Trotzdem habe ich alle 2 Wochenenden die 300km auf mich genommen und in einem kleinen Hotel übernachtet und sie tagsüber abgeholt und vieles mit ihr Unternommen. Ich habe auch gemeinsam mit der Ex, meiner Tochter, dem neuen Freund und seiner Tochter gegessen und versucht meiner Tochter ein guter Vater zu sein, weil sie nun absolut nichts für die Situation kann. Das lief auch relativ lange gut. Ich war jeden Geburtstag da, hab mir an dem Tag immer frei genommen und bin teilweise nachts losgefahren, damit ich am Geburtstag morgens gleich da bin.
Irgendwann kam dann der Tag, an dem meine Ex mich für den Geburtstag unserer Tochter ausgeladen hat mit der Begründung, das wäre zu stressig für meine kleine. Sie könne sich dann nicht auf die Gäste konzentrieren etc. Nach starkem Protest habe ich es dann auch gelassen hin zu fahren. Seit dem Tag der Ausladung sind meine Besuche seltener geworden. Einerseits aus Zeitgründen wegen Arbeit, andererseits, weil ich keine Energie mehr hatte. Mittlerweile habe ich zwar ein gutes aber recht "dünnes" Verhältnis zu meiner Tochter. Ich bin ihr Papa und das bleibe ich auch. Aber der neue meiner Ex scheint sich gut um sie zu kümmern und ihr gefällt es. Und dabei belasse ich es mittlerweile.
Sie hat ihren Lebensmittelpunkt nunmal dort, hat ihren Stiefvater oder wie auch immer man das nennen will, geht dort zur Schule, hat ihre Freunde und für uns würden am Wochenende maximal 12 Stunden effektiv Zeit bleiben, die nur mit mindestens 12 Stunden Fahrt erreicht würden.
Was ich damit sagen will: triff für dich eine Entscheidung, wie viel du investieren kannst. Du kannst nicht mehr tun als du tust und in meinem Fall hoffe ich, dass meine Anstrengungen Früchte getragen haben, aber das weiß ich erst in ein paar Jahren. Letztlich habe ich mich dazu entschieden weil ich glaube, dass ist der einfachste Weg für meine Tochter. Sie weiß, dass ich da bin und meine Tür immer offen steht. Aber die Energie für Streitigkeiten bringe ich einfach nicht mehr auf.
Keine Ahnung ob das jetzt ein Tipp ist für dich. Aber vielleicht hilft dir ja alleine meine Sicht auf die Dinge ein wenig. Wie gesagt: Ob das die richtige Entscheidung für mich und auch sie war, wird sich denke ich erst in ein paar Jahren zeigen.
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Mühe und erstmal sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Brauchte mal ein paar Tage Abstand von all den Sorgen.
"Mein erster Rat, wenn ihr irgendwie könnt, lasst das Jugendamt (JA) raus. Die sind, wie auch Anwälte, ehr ein Problem, wie eine echte Hilfe. Wenn ihr da an die Falschen gerät, heizen die den Konflikt nur an und dann seit ihr plötzlich "hochstrittige" Eltern. Lasst diese raus, wenn es nur irgendwie geht."
Das Jugendamt wird so wie es bisher aussieht nicht nötig sein. Wir bekommen das bisher sehr gut hin und haben bereits Kontakt zur Familienberatung aufgenommen, die uns beim Trennungsprozess begleitet. Generell hat meine EX mir nochmal bestätigt, wie wichtig sie es findet, dass ich weiterhin Papa sein kann.
"Vielleicht steht der Ex auch noch BU (Betreuungsunterhalt) zu?"
Darüber muss ich mich mal informieren. Ich weiß gar nicht, ob ich verpflichtet bin BU zu zahlen, da sie bereits wieder arbeitet und gleich viel verdient wie ich. Im Juni kommt unser Sohn in die Kita und sie stockt auf, wodurch sie mehr verdienen wird.
@SLAM @Kasper
Das Wechselmodell kenne ich bereits und finde den Ansatz sehr gut. Inweiweit wir uns dafür entscheiden, weiß ich noch nicht. Müsste davor mit meinem Arbeitgeber sprechen, ob er mir bezüglich meiner Arbeitszeit entgegenkommt. Auch fände ich den typischen Wochenwechsel für unseren Sohn noch nicht passend. Das müsste flexibler gestaltet werden. Auch stelle ich mir das Wechselmodell bezüglich einer neuen Partnerin (kann ich mir natürlich noch gar nicht vorstellen aber man macht sich ja trotzdem Gedanken wie es sein wird) schwierig vor. Da müsste schon sehr viel Tolleranz bestehen.
Bisher sehe ich meinen Sohn jeden Dienstag Morgen bis Mittwoch Morgen, Donnerstag abends noch für 1-2 Stunden, das gerade Wochenende von Fr-So und das ungerade Wochenende von Sa-So. Damit kann ich vorerst erstmal zufrieden sein, auch wenn es komisch ist, ihn nicht jeden Tag zu sehen.
@Malachit
auch die Übernachtungen konnten wir klären. An den Fr-So Wochenenden kann ich meinen Sohn vorerst in unserer ehemaligen Wohnung betreuen. Sie schläft in der Zeit bei ihren Eltern. An den anderen Tagen kann ich ihn mit zu meiner Mutter nehmen. Auch gegenüber der WG, in die ich vorerst einziehen werde, ist sie offen. Sie vertraut mir in der Hinsicht, worüber ich mich sehr freue.
@ReWind99
auch dir vielen Dank für deine Offenheit.
Viele Grüße
Moin,
das hört sich ziemlich gut an. Ihr könnt miteinander reden und Vereinbarungen treffen. Das sie Dir sogar die Wohnung überlässt, damit Du Dich um Euren Sohn kümmern könnt, ist klasse.
Auch fände ich den typischen Wochenwechsel für unseren Sohn noch nicht passend. Das müsste flexibler gestaltet werden. Auch stelle ich mir das Wechselmodell bezüglich einer neuen Partnerin (kann ich mir natürlich noch gar nicht vorstellen aber man macht sich ja trotzdem Gedanken wie es sein wird) schwierig vor. Da müsste schon sehr viel Tolleranz bestehen.
Nicht falsch verstehen. Ihr seid vollkommen frei in Euren Entscheidungen. Ich stimme Dir zu, dass solche langen Wechsel nicht gut sind, vor allem wenn der Kleine so jung ist. Fang mit einem Wechsel alle zwei, oder drei Tage an. Das hast Du ja auch schon fast...
Der wöchentliche Wechsel ist bei älteren Kindern die öfters Wahl und ist auch hier nicht in Stein gemeißelt.
Zu einer evtl. neuen Partnerin. Auch Deine Ex wird irgendwann einen neuen Partner haben, sie wird dann kaum Rücksicht auf Deine Befindlichkeiten nehmen. Auch hier sollte man sich auf Augenhöhe begegnen und einfach akzeptieren dass ein neuer Partner ins Spiel kommt, der aber halt gerade nicht einen Elternteil ersetzen soll. Und wenn ihr Euer Verhältnis so weiterführen könnt, dann seh ich da auch keine Probleme drin. Zumal dieses ja noch in weiter Ferne liegt.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hi Kasper,
danke für deine Antwort. Bezüglich des Wechselmodels seh ich das so wie du. In dem Alter sind kürzere Abstände sinnvoller. Ich wäre froh , wenn es irgendwann auf ein Wechselmodell hinausläuft, würde damit aber warten, bis mein Sohn in die Kita kommt und ich eine eigene Wohnung habe, die groß genug ist. In die Kita kommt er zwischen Juni und September. Auch gibt mir folgende Situation zu denken: meine Ex wird die nächsten zwei-drei Jahre in dem Städtchen wohnen bleiben, in dem wir derzeit wohnen. Langfristig ist ihr Plan allerdings näher zu ihren Eltern zu ziehen (hat dort ein Grundstück von ihren Eltern, auf dem sie bauen möchten). Das wäre von unserem derzeitigen Wohnort 30 min entfernt. Das WM setzt ja voraus, dass wir bestenfalls im gleichen Ort wohnen und ich weiß nicht, ob ich hinterher ziehen würde. Mein Sohn wäre dann ca 4-4,5 Jahre alt und ich hätte Angst, dass, falls ich nicht hinterher ziehen würde, er darunter leiden würde, da der Kontakt dann weniger werden würde.
Bezüglich neuer Partnerin hast du mich falsch verstanden 😉 ich meinte, dass es einer neuen Partnerin bestimmt schwer fällt, einen Mann kennenzulernen, der so angagiert weiterhin mit seinem Sohn ist, wie ich es gerne wäre.
Ich habe noch eine Frage zum Betreuungsunterhalt. Meine Ex ist Lehrerin und hatte vor der Geburt ein volles Deputat. Seit unser Sohn ein Jahr alt ist, arbeitet sie nun wieder. Mit ihrer 60% Anstellung verdient sie derzeit ungefähr gleich viel wie ich (Bruttolohn höher als meiner aber aufgrund von Privatversicherung den gleichen Nettolohn). Ab nächstes Schuljahr erhöhen sich ihre Stunden wieder, wodurch sie mehr verdienen wird, als ich. Aufgrund dessen dürfte ich doch vom Betreuungsunterhalt befreit sein oder?
Hi Kasper,
danke für deine Antwort. Bezüglich des Wechselmodels seh ich das so wie du. In dem Alter sind kürzere Abstände sinnvoller.
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Ich habe noch eine Frage zum Betreuungsunterhalt. Meine Ex ist Lehrerin und hatte vor der Geburt ein volles Deputat. Seit unser Sohn ein Jahr alt ist, arbeitet sie nun wieder. Mit ihrer 60% Anstellung verdient sie derzeit ungefähr gleich viel wie ich (Bruttolohn höher als meiner aber aufgrund von Privatversicherung den gleichen Nettolohn). Ab nächstes Schuljahr erhöhen sich ihre Stunden wieder, wodurch sie mehr verdienen wird, als ich. Aufgrund dessen dürfte ich doch vom Betreuungsunterhalt befreit sein oder?
Ich finde, dass es für das Wechselmodell eine Zeitspanne gibt, so zwischen 3 und 13 Jahre. Davor ist es vielleicht zu viel Instabilität, und ab 13/14 sollte man das inzwischen jugendliche Kind nicht mehr zu sowas zwingen. Wenn es möchte, ok, ansonsten solle es bei einem Elternteil wohnen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ab einem gewissen Alter den Jugendlichen dieses Hin und Her zu blöd ist.
Beim Unterhalt sind drei Dinge wichtig. Erstens die Leistungsfähigkeit des Pflichtigen, zweitens die Bedürftigkeit des Begünstigten und drittens die Rechtsgrundlage. Bei der Bedürftigkeit siehts ganz schlecht aus, wenn die Frau mehr verdient als Du. Es gibt also keinen Unterhalt für sie. Ab einem gewissen Unterschied gibts nicht mal mehr Kindsunterhalt (Einkommen mehr als dreimal so hoch).
Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.
Moin,
ich muss hier mal mit einigen Vorurteilen aufräumen ...
Für ein stabiles Wechselmodell gibt es kein Alter und keinen richtigen/falschen Zeitpunkt. Wenn ich diesen Quark schon wieder lese.
Wenn dem so wäre, dürften Kinder nicht in Krippen und Kindergarten gehen, die bloße Anwesenheit im gemeinsamen Haushalt von zwei Elternteilen wäre im höchsten maße eine Kindesmisshandlung, die jeder Beschreibung spottet. Die entscheidende Frage lautet, wie haben unsere Vorfahren dies in all den Millionen Jahren überhaupt bisher geschafft. Wir leben bereits über unserem Zenit hinaus und hätten spätestens vor 100 Jahren aussterben müssen, alle!
Und jetzt mal im Ernst.
Du betreust Dein Kind von Anfang an. Ich geh jetzt mal davon aus, zu gleichen Teilen wie zuvor und paritätisch mit der Mutter. Welcher Grund spricht jetzt gegen ein Wechselmodell? Nicht einer.
Selbst wenn sie diese 30 Minuten entfernt ziehen sollte, dann ist das auch kein Grund ein Wechselmodell aufzukündigen, oder hinterher zu ziehen. Das ist keine echte Strecke. Da kann das Kind einen Kindergarten in der Mitte zwischen beiden besuchen, und später eine Schule, die ebenfalls in der Mitte liegt. Dann sind es nur noch 15 Minuten ... die brauch ich schon um meine Kinder wach zu bekommen ,-).
Also mach dich gerade und fordere die Gleichberechtigung. Es gibt keinen Grund jetzt schon zu starten bzw. dies zu tun, wenn Du Deine Wohnung hast (versteh eh nicht, warum du ausgezogen bist, bevor Du eine neue hast).
Und neue Partnerin ... glaub mir, wenn du nicht total neben der Spur läufst, dann wird sich das finden ...
(*flüster* Single Papa im Kindergarten ist wie das Einkaufen im Supermarkt 😉 )
Zum Unterhalt machte ich mich zurückhalten, weil es hier User gibt, die da wesentlich mehr auf dem Kasten haben und ich nichts falsches sagen / schreiben möchte.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Die entscheidende Frage lautet, wie haben unsere Vorfahren dies in all den Millionen Jahren überhaupt bisher geschafft.
Da haben ausschließlich die Mütter betreut. Hat Millionen Jahre lang einwandfrei funktioniert, Heutzutage maßen sich das die Väter an.
Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.
Da haben ausschließlich die Mütter betreut. Hat Millionen Jahre lang einwandfrei funktioniert, Heutzutage maßen sich das die Väter an.
Das halte ich für ein Gerücht. Zig dir mal die Zahlen rein, wieviel eKinder Frauen bekommen haben und wieviele bei der Geburt (Frauen) gestorben sind. Jungs die nur noch mit den Väter unterwegs waren, wenn sie nicht mit 11 schon verheiratet waren.. Älter wie 30 wurden sie ebenfalls kaum.
Gruß
Kasper
PS: ich wollte noch was schreiben, dass hätte mir aber wieder einen Rüffel eingehandelt. 😉
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Selbst wenn sie diese 30 Minuten entfernt ziehen sollte, dann ist das auch kein Grund ein Wechselmodell aufzukündigen, oder hinterher zu ziehen. Das ist keine echte Strecke. Da kann das Kind einen Kindergarten in der Mitte zwischen beiden besuchen, und später eine Schule, die ebenfalls in der Mitte liegt.
Bevor an der Stelle User irgendwelche falschen Vorstellungen vom Wechselmodell bekommen, möchte ich auf Eines hinweisen:
In unserer Gemeinde kann man nur ein Kind an einer Kita oder Kindergarten anmelden, wenn das Kind ortsansässig ist, also in der Gemeinde wohnt. Und das ist bundesweit durchaus eine nicht unübliche Regelung. Hier in Bayern ist es auch so, dass man sein Kind nur dort an die Grundschule anmelden kann, wo das Kind gemeldet ist. Also mit dem "in der Mitte" funktioniert hier nicht. Das ist auch gleichzeitig der Nachteil des Wechselmodells: Es fesselt beide Elternteile an einen Ort, oder zumindest innerhalb eines engen Radiuses. Und das muss man für die nächste 10-15 Jahre auch erstmal wollen.
Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.
Slam, ganz ehrlich, wenn man mit den Menschen redet, bekommt man mitunter auch flexible Rückmeldungen. 30 min, ist wieviel in Km? Es gibt Kreise die dreimal so groß sind. In Schleswig-Holstein hat man freie Schulwahl...
aber hier wird sich über ungelegte Eier einen Kopf gemacht. 3 Jahre beabsichtigt sie etwa noch am Ort zu bleiben. Das Kind geht in einen örtlichen KiGa ... wer weiß wie es in drei Jahren aussieht...
Nicht immer gleich alles schwarz malen und Probleme kreieren, die noch garnicht sichtbar sind und bei denen nicht einmal versucht wurde, eine Lösung zu finden.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.