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Ich bin völlig am Ende

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(@pipsi)
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Hallo Forum,

möchte mal wieder ein kleines Udate der aktuellen Situation geben. Letzter Stand war der, daß meine Frau eine Auszeit wollte, ich mehr oder weniger gezwungenermassen (4 Kinder, ich muß arbeiten) diesem Wunsch nachgekommen und bei Freunden gut untergekommen bin.

Mein größtes Problem in der Anfangszeit war, daß ich die Gedanken nicht zusammen bekommen habe, mir immer wieder den Kopf über das "Wieso" und "Warum" gemacht habe. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und war über alle Massen enttäuscht und entsetzt, daß meine Frau fremdgegangen ist. Die Antworten, auch auf mein erstes Topic (Sorry Deep, daß es 2 wurden ...) und auch auf dieses Topic hier haben mir zu Anfang gar nicht geschmeckt. Trotzdem habe ich mich damit auseinandergesetzt und mußte feststellen, daß auch ich Fehler gemacht habe. Mein Entschluß stand fest, ich werde kämpfen.

Also habe ich mich bemüht, habe ihr Blumen gekauft und Ihr gezeigt, daß ich sie liebe. Schöne SMS, Einladungen für einen Abend zu zweit um in Ruhe reden zu können, habe die Familie bekocht etc etc etc.

Die Reaktionen waren unterschiedlich, je nach Tagesform hat sie mich abgewiesen oder sich erfreut gezeigt. Was Sie immer abgeblockt hat waren Gespräche über unsere Probleme. Sie könne es noch nicht und hätte keine Kraft dazu. Wenn Sie mich brauchte war ich aber da um Besorgungen zu machen oder die Kinder zu irgendwelchen Anläßen zu fahren. Kurzum, es entwickelte sich eine Situation, die eigentlich für sie wie immer war:
Sie hatte Ihre Umgebung, wenn sie mich brauchte war ich da, genug Geld hatte sie von mir auch immer bekommen und statt daß ich meiner Arbeit bzw. einem meiner 2 Nebenjobs nachgekommen bin war die restliche Zeit aus bekannten Gründen halt nicht zu Hause.

Extrem wurde es, als nach ca 2 Wochen zuerst die beiden Kleinen und dann auch noch meine Frau eine entsetzliche Magen-Darm-Grippe erwischt haben. Ich war wegen meiner psychischen Probleme mit der Geschichte zu diesem Zeitpunkt selbst krank. Statt mich zu erholen kam der Anruf und ich pflegte meine ganze Familie. Höhepunkt war, daß meine Frau ins Krankenhaus an den Tropf mußte und der Große auch noch die Grippe bekommen hat. Stress pur, aber es war für mich keine Frage für sie da zu sein.

Es wurde wieder besser, und wie es kommen mußte stand auch mal wieder ein pupertäres Problem mit unserem Großen an. Sie kommt mit ihm besser klar solange alles i.O. ist, wenn er bockt kommt sie aber nicht weiter und ich muß dann den Bösen spielen, wie auch in diesem Fall. Und schon waren die Probleme wieder da. Diskussionen, Streit, Ärger mit allem was dazu gehört.

Alles wieder wie gehabt, kein Gespräch, nur Unklarheiten, unterschiedliche Ansichten wie immer halt. Auch dieses Problem wurde nicht gelöst, ich arbeitete weiter und versuchte ihr zu zeigen, daß ich für uns etwas erreichen will. Es kam wieder zu einer Besserung weil ich mal wieder alles machte wie sie es wollte.

Sie hat mich dazwischen einmal zum Essen zuhause eingeladen und hat mir wenn ich Ihr mal wieder sagte, daß ich sie liebe ebenfalls gesagt, daß sie mich liebt. Wirklich geändert hat sich aber nichts.

Für den 23.12.204 hatten wir einen Termin für die Eheberatung bekommen. Um 11.00h sollten wir uns mit dem Berater treffen. Morgens früh um 8.30h klingelte mein Handy und die Beratungsstelle teilte mir mit, daß der Berater krank sei, wir aber bei einer Kollegin um 10.00h einen Ausweichtermin machen könnten. Ich gleich meiner Frau angerufen und was passiert ? Anschiß hoch 10, was mir den einfällt um diese Zeit anzurufen, ich wüßte doch, daß sie und der Kleine um diese Zeit noch schlafen wenn Schulferien sind. Situation erklärt, Sie hatte keine Lust auf den vorgezogenen Termin, Sie will nicht nach der Pfeife anderer tanzen, wenn denen einfällt, uns den Termin zu verschieben. Habe Ihr erklärt, daß der Berater krank geworden ist, und wir den Einstieg in die Beratung brauchen, da wir bisher über die Probleme nicht wirklich gesprochen hätten. Sie sagte mir ab. Ich sagte Ihr, daß es ohne Beratung keinen Sinn hat und wir dann gar keine Chance haben werden. Ich teilte ihr mit, daß ich in 10 Minuten den Termin absagen werde und sie es sich solange nocheinmal überlegen soll. Als ich gerade anrufen wollte um den Termin abzusagen (nach 15 Minuten) meldet sie sich und sagte "wenn es Dir so wichtig ist machen wir es halt". Das war ja wohl das letzte, die ursprüngliche Idee zur Beratung kam ja von Ihr, den Kontakt und den Termin hatte aber auch ich organisiert. Ich verstand sie mal wieder nicht. In solchen Situationen ist sie sicher und überzeugt davon, daß sie im Recht ist und kein Mensch der Welt kann sie dann von dieser Meinung abbringen. Meine Frau wie sie leibt und lebt.

Der Termin selbst war dann sehr interessant. 1 1/2 Stunden haben wir dann mal wirklich über unsere Beziehung gesprochen. Die Beraterin war klasse und hatte eigentlich recht schnell kapiert, wo unsere Probleme liegen. Sie war meiner Meinung nach zu jeder Zeit völlig unparteiisch und konnte gut zuhören. Auf dem Rückweg und nochmals am Abend habe ich meine Frau versucht nochmals anzusprechen und über die Sache zu reden. Sie wollte aber mal wieder nicht womit das Thema auch erledigt war. Die Beraterin hat uns einen provisorischen Termin für den 14.1.2005 eingetragen, hat uns aber klar zu verstehen gegeben, daß wir diesen Termin nochmals bestätigen müßten wenn wir ihn wahrnehmen wollen. Da das für mich keine Frage war, gab mir diese Aussage sehr zu denken. Ich habe bis heute keine Zusage meiner Frau, daß wir hingehen werden !!! Sie sagte zwar flapsig, daß wir das schon machen werden, aber das war kein JA ICH WILL !

Dann stand Weihnachten vor der Tür. Für den Heiligen Abend hatte Sie mich eingeladen. Morgens mußte ich noch arbeiten. Da ich nicht wußte wie lange, haben wir keine feste Zeit vereinbart. Nach dem mißglückten Versuch vom Vortag nochmals mit ihr ins Gespräch zu kommen war mir nicht wohl. Ich beschloß entgegen meiner Art einen Spaziergang zu machen und nochmals Kraft zu tanken. Das Handy lag im Auto. Es machte mir Spass, es tat gut. Ich nahm mir fast 2 Stunden Zeit und es war gegen 13.00h als ich zuhause ankam. Auf der Fahrt hatte ich gesehen, daß sie zweimal versucht hatte mich anzurufen. Als ich ankam zog es mir fast die Schuhe aus, ich wurde auf das Böseste beschimpft, ich würde nicht ans Telefon gehen und würde ignorieren wenn sie anruft und so weiter und so fort. Es war so heftig, daß meine Tochter zu mir kam und mich fragte wieso Mama so gemein zu mir ist. Das ging über etwa 2 Stunden so weiter, bis sie sich für ihren Mittagsschlaf hinlegte. Was sollte das ? Muß ich mich dafür rechtfertigen ? Ich verstand die Welt nicht mehr. Weihnachten war definitiv versaut, ich blieb der Kinder wegen. Abends gab es Essen und Bescherung für die Kinder, zum Schluß hatte sie noch ein Geschenk für mich. Einen richtig guten Aktenkoffer aus Leder. Es war sicher nicht böse gemeint, aber als ich das Ding auspackte traf mich fast der Schlag. Auf den ersten Blick sah das Ding wie ein normaler Koffer mit ausziehbarem Griff und Rollen aus. Der beschissene Tag mit den bescheuerten Angriffen weil ich das Handy nicht abgenommen habe das im Auto lag. Ich habe es gar nicht wahrgenommen, die "Akte" vor dem KOFFER habe ich nicht registriert und habe sie gefragt, ob das Ding dafür ist, daß ich meine Kleider besser abholen kann. Sie natürlich sofort stinkebeleidigt und weg ! Gassi für über eine Stunde mit dem Hund - in den Genuß kam das Hundchen lange nicht mehr. Mein Geschenk hat sie danach nicht mehr aufgemacht und gesagt von mir wolle sie kein Geschenk mehr - fertig aus und Ende.

Frohe Weihnachten.

So kann es nicht weitergehen. Diese ewigen Auf und Abs, dieses ewige hinter ihr herrennen, das ewige kämpfen ohne wirklich einen Erfolg zu sehen. Ich habe beschloßen Klartext zu reden und Ihr mal gehörig die Meinung zu geigen und unsere Zukunft aufzuzeigen wenn wir so weitermachen. Das saß, sie hatte sich nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, daß ich wirklich einmal sagen würde jetzt reichts. Sie war plötzlich Einsichtig, lieb, verständnisvoll, ich kannte meine Frau nicht mehr, freute mich aber einfach nur. Ich sagte Ihr klar wenn wir es versuchen dann sofort und richtig oder wir lassen es. Sie versprach, sich Mühe zu geben und mit mir an einem Strang zu ziehen. Am nächsten Tag wollte sie noch einige offene Fragen mit mir klären was wir auch in einem guten Gespräch getan haben. Gleichzeitig beschwerte sie sich aber bereits wieder darüber, daß ich für den Abend mit Kollegen bereits einen Badminton Abend abgemacht hatte. Es war mir egal, ich sagte ihr, daß das eine mit dem anderen nichts zu tun habe und machte mich auf die Socken.

Den Heimweg mußte ich an Krücken und wirklich auf Socken antreten. Kurz bevor wir fertig waren spielten wir noch ein Doppel - Ausfallschritt, Achillessehne gerissen. Operation letzten Mittwoch. Entlassung aus dem Krankenhaus an Silvester. Sie wollte, daß ich heimkomme und wir den Neustart wagen sollen. Sie wird sich um mich kümmern und "das Kind schon schaukeln".

Gesagt getan, vom Krankenhaus direkt heim auf die Couch, Fuß hochlagern, keine Bewegung ohne Krücken möglich ! Sie hat Ihre Arbeit zu Hause gemacht und hat mich auch immer mal wieder gefragt, ob ich etwas brauche. Sie hat Ihren Mittagsschlaf gemacht, danach kam ihre Freundin und sie sind mit dem Hund spazieren gegangen. Danach hat sie den Kleinen aufgeweckt und weiter gearbeitet. Abends hat sie dann noch eine Stunde mit ihrer Mutter telefoniert. Danach ging es dann auch auf den Jahreswechsel zu, wir haben mit den Kids etwas ferngesehen und angestoßen. Dann verzog sie sich zu den Jungs ins Zimmer im OG was für mich im Moment unerreichbar ist. Um 1.00h ging ich ins Bett weil es mir zu blöd war. Als sie um 1.30h kam und mich weckte wollte sie wissen was los ist. Ich fragte sie ob sie sich nicht einmal auch ein paar Minuten für mich hätte nehmen können, sich mal zu mir hätte setzten können oder mich einfach nur in den Arm nehmen könnte. Was ich denn wolle war die Antwort, sie hätte den ganzen Tag zu tun gehabt. Genau die gleich lieblose Art wie zu unseren "besten" Zeiten. Wo war der Neuanfang zum neuen Jahr. Seither jeden Tag das gleiche Bild, giftiger Ton, weil mich mein Freund bei dem ich 4 Wochen wohnen konnte an Neujahr für 3 Stunden abgeholt hatte, giftiger Ton wegen allem und jedem.

Mittlerweile bin ich soweit, daß ich weiß, was ich mir wünsche, nämlich daß unsere Beziehung wieder in Ordnung kommt, mittlerweile bin ich aber auch soweit, daß ich weiß, daß dieser Wunsch wohl nur ein Wunsch bleiben wird.

Ich wünsche euch allen trotzdem ein frohes und gesundes Jahr 2005. Auch für mich werden hoffentlich wieder bessere Tage kommen.

Liebe Grüße
Pipsi

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 03.01.2005 23:11
(@pipsi)
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Hallo Forum,

"Mittlerweile bin ich soweit, daß ich weiß, was ich mir wünsche, nämlich daß unsere Beziehung wieder in Ordnung kommt, mittlerweile bin ich aber auch soweit, daß ich weiß, daß dieser Wunsch wohl nur ein Wunsch bleiben wird."

Das waren meine letzten Worte im letzten Topic. Wieder sind einige Tage vergangen. Die Ansicht, daß dieser Wunsch wohl nur ein Wunsch bleiben wird bestätigt sich immer mehr. Es macht einfach keinen Sinn so zusammen zu leben. Das haben wir lange genug getan, das Ergebnis ist bekannt.

Da ich bisher keine große Ahnung habe, wie es für den wahrscheinlichen Fall der Trennung von der rechtlichen Seite her weitergehen wird habe ich ein paar konkrete Fragen:

1. Wie wird die Trennung manifestiert ? Muß ich dazu zum RA gehen ?
2. Aufgrund der Kostensituation kommt eine 2. Wohnung im Moment nicht in Betracht. Kann ich trotzdem weiter zuhause wohnen bleiben ?
3. Ist es ratsam sich schnellstmöglich um den Verkauf des Hauses zu kümmern ?
4. Wie und wann und von wem wird der Unterhalt geregelt und definiert ?
5. Gleiche Frage für das Besuchs- und Umgangsrecht mit den Kindern !
6. Ab wann wird der Unterhalt bezahlt ?

Danke für eure Infos.

Pipsi

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 08.01.2005 15:12
(@PhoeniX)

Hallo pipsi

Zuerst muß ich mal gestehen das ich mit deiner Geschichte nicht allzuvertraut bin.
Aber ich bersuche dir mal einige Fragen zu beantworten.

1. Wie wird die Trennung manifestiert ? Muß ich dazu zum RA gehen ?
Die trennung findet statt wenn man sich von Tisch und Bett trennt, Ab diesem Zeitpunkt beginnt das Trennungsjahr. Ich würde dir auf jeden Fall anraten die Trennung mit 2 RA durchzuführen. Es gibt zwar die Möglichkeit, um Kosten zu sparen, das nur einer zum RA geht und der andere mit diesem eine gütliche Einigung schließt. Da der RA aber nur Rechtspflege für den Mandanten betreibt wird dieser auch in der Regel besser da stehen.

2. Aufgrund der Kostensituation kommt eine 2. Wohnung im Moment nicht in Betracht. Kann ich trotzdem weiter zuhause wohnen bleiben ?
Ja aber es ist sehr schwer eine Trennung in der gemeinsamen Wohnung durchzuführen und bringt meistens noch mehr Ärger mit sich. Außerdem stelle ich mir das für dich auch mental sehr schwierig vor. Eine Zweite wohnung wäre schon ratsam. Erkundige dich mal beim Sozialamt was du dort beantragen kannst an Möbel und inventar.
Zu dem Geld was dir bleibt komme ich unter Punkt 4.

3. Ist es ratsam sich schnellstmöglich um den Verkauf des Hauses zu kümmern ?
Kann ich dir leider nix zu sagen.

4. Wie und wann und von wem wird der Unterhalt geregelt und definiert ?
Das sollte dein RA machen. Grobe orientierung: Dir bleiben west arbeitend 840€ bzw west arbeitslos 730€ Selbstbehalt. Dann kommt der Kindesunterhalt und dann der TU (trennungsunterhalt). Wenn ihr das Haus in der Ehe gekauft habt sind die Schulden eheprägend und du kannst diese Schulden vor den TU schieben. Aber Vorsicht: Hadle nicht eigenmächtig. Laß dir das von deinem RA sagen.

5. Gleiche Frage für das Besuchs- und Umgangsrecht mit den Kindern !
Wenn ihr euch gut versteht dann könnt ihr euch darüber einigen. Alles andere wird bei der Scheidung geregelt. Oder halt vorher durch ein Familiengericht wenn der Umgang nicht gewährt wird.

6. Ab wann wird der Unterhalt bezahlt ?
Ab Zeitpunkt der Trennung. Halte sämtliche Zahlungen schriftlich fest. Ein Quittungsblock kostet nicht so viel wie Nerfen. Und sobald du ein eigenes Konto hast nur noch Überweisen.

Um noch mal zu Punkt eins zu kommen: Frage deinen RA auch wegen nem Beratungsschein und Prozeßkostenhilfe. Er wird dir da mehr zu sagen können.
Vieleicht kennst du auch jemanden der Geschieden ist und dir nen Guten Anwalt mit biß empfehlen kann. Hatte selbst das Pech auf ne Quacksalberin reinzufallen die eher die Rechte meiner Frau vertreten wollte als meine.

MFG

PhoeniX

Viel Glück und Durchaltevermögen wünsche ich dir noch.

AntwortZitat
Geschrieben : 08.01.2005 18:19
(@pipsi)
Schon was gesagt Registriert

Wiedermal sind wir 4 Wochen älter geworden, wiedereinmal gibt es viel zu berichten.

2 Tage nach meinem letzten Eintrag ging die Geschichte in die nächste Runde. Ich mußte erfahren, daß ich zwar aufgrund der Vereinbarung eines "NEUANFANGES" und der Tatsache, daß mein Bein im Gips lag wieder zuhause war, daß die Sache mit dem anderen aber noch nicht beendet war. Erfahren habe ich es nicht durch meine Frau sondern über andere Quellen. Spielt auch keine Rolle. Ich sprach sie nicht direkt darauf an, sondern sagte Ihr, daß ich spüre, daß es nicht beendet ist. Ich wollte ihr die Chance geben nach den vielen Lügen und Unehrlichkeiten wenigstens einmal die Wahrheit zu sagen. Sie tat es nicht und machte mich stattdessen rund, was ich mir einbilde und was ich ihr immer vorwerfen und unterstellen würde. Auch eine 2. Chance ließ sie ungenutzt verstreichen. Im Gegenteil, sie verlangte von mir, daß ich mich entscheide. Für oder gegen sie. Ich konnte und wollte nicht akzeptieren, daß ich das 5. Rad am Wagen sein soll und entschied mich gegen sie.

Eine Stunde später war ich wieder weg. Diesmal sollte es definitiv sein, einen Menschen der mich belügt und betrügt, und das doppelt und ohne Rücksicht auf meine Gefühle und Empfindungen kann nicht mein Partner für den Rest meines Lebens sein.

Ich meldete mich 3 Tage überhaupt nicht, was mir wegen der Kinder, nicht aber wegen ihr sehr schwer fiel. Am Abend des 3. Tages kam eine SMS von ihr. Was ich mache wie es mir geht, wieso ich gegangen bin etc etc etc. Ich versuchte ihr klar zu machen, wie sehr sie mich verletzt hatte und daß ich sie nicht mehr wollte und ausserdem sicher bin, daß die andere Geschichte nicht beendet ist. Es entwickelte sich ein SMS Verkehr über die ganze Nacht. Sie unterstellte mir die ganze Zeit fehlendes Vertrauen in sie, ich würde sie ungerecht behandeln und Ihr Dinge unterstellen, die Sache sei beendet, ich wäre der "Böse" wie ich sie behandeln würde. Gegen 5.00h wurde es mir zu blöd und ich schrieb Ihr direkt, daß ich Bescheid weiß. Ich schmiß das Handy in die Ecke drehte mich um und schlief ein.

Ca. 3/4 Std. später klopfte es an meiner Terassentür Sturm. Vor mir stand meine Frau, verheult, ein Häuchen Elend. Sie bestätigte alles, sie sagte sie hätte alles falsch gemacht, sie bereut es zutiefst, sie hätte keine Ahnung was und wieso sie es gemacht hat. Über 2 Stunden heulte sie mir die Ohren voll. Ich blieb überraschenderweise völlig cool, sagte ihr, daß sie nun die Konsequenzen aus ihrem Handeln zu tragen hat und schickte sie dann ohne entgegenkommen weg.

Das war der Moment, in dem sich unsere Geschichte nun völlig gedreht hat. Plötzlich lag sie auf dem Boden, weinte nur noch , täglich erhielt ich Briefe, Mails, Nachrichten, Bilder, Anrufe. Ich sagte ihr, daß es mich nicht interessiert, daß sie sich die Sache früher überlegen hätte müssen, daß es jetzt zu spät ist. Ich war zu Beginn sicher, daß es sich um eine neue Runde in ihrem bösen Spiel handelt.

Die Kinder holte ich in regelmässigen Abständen zu mir, wir verstanden uns prima, und auch zu meinem Großen konnte ich wieder einen besseren Draht knüpfen. Es waren eigentlich immer schöne Treffen mit den Kindern, wobei meine Frau sich nie quer stellte wenn ich sie holen wollte.

Die Kinder berichteten mir, daß meine Frau zuhause den ganzen Tag nur weint, völlig fertig ist und nicht mehr kann. Sie hat den Kindern auch gesagt, daß sie Schuld an der Tatsache ist, daß ich weg bin. Glücklicherweise hat sie die Details weggelassen. Sie begab sich in ärztliche Behandlung, bekam medikamentöse Unterstützung und begann sofort mit einer Psychotherapie, weil sie mit ihrem Leben und dem was sie gemacht hat nicht mehr klar kam.

Vor ca. 2 Wochen teilte ich ihr mit, daß ich den Termin mit dem RA hatte und ich kurz davor stehe eine Wohnung zu mieten. Das warf sie vollends um, sie hatte einen kompletten Nervenzusammenbruch. Ich ging an diesem Abend nach Hause und versorgte die Kinder, weil sie dazu absolut nicht mehr in der Lage gewesen wäre.

Als sie am nächsten Tag wieder einigermassen hergestellt war suchte sie sofort das Gespräch mit mir. Sie liebt nur mich, sie weiß wie sehr sie mich verletzt hat, sie würde alles dafür tun, es rückgängig machen zu können, sie weiß nicht wieso sie so gehandelt hat usw. Vor mir stand eine völlig gebrochene Frau, völlig verzweifelt, fertig und kaputt. Sie will ihre Therapie machen, versuchen zu ergründen wieso sie ein so unzufriedener Mensch war, wieso sie nie in der Lage war Gefühle zu zeigen wieso es soweit kommen konnte daß sie mich belügen und betrügen konnte, obwohl sie mich immer geliebt hat und obwohl ich immer ehrlich und fair zu ihr war. Sie bat mich, zusammen mit ihr eine Paartherapie zu machen, und ihr eine Chance zu geben.

Es ist so viel passiert, auf mir wurde herumgetrampelt mit mir wurde gespielt. Mein Verstand sagt "NEIN", tief in meinem Herzen spüre ich, daß da trotz allem noch sehr viel ist. Kann es sein, daß ein Mensch eine 180 Grad Drehung hinlegt, dies aus fester Überzeugung tut, und dies auch dauerhaft durchhält ? Mein Mißtrauen ist riesengroß.

Trotzdem empfinde ich noch sehr viel für sie. Sie will unbedingt, daß ich zurück komme. Sie meinte, daß sie mir beweisen würde, daß sie sich schon geändert hat und in vielen Dingen noch ändern wird, auch aufgrund der Therapie.

Was ich nicht machen will, alleine schon wegen der Kinder, ist, jetzt und sofort zurückzugehen. Wenn wir dann in einem, in zwei oder in drei Monaten feststellen, daß es doch nichts ist, wären sie diejenigen, die die Welt gar nicht mehr verstehen würden. Ich meine wir haben den Kindern schon genügend angetan.

Ich beabsichtige nun, mir definitiv eine Wohnung zu mieten, damit den Auszug und somit die Trennung zu manifestieren, zumal ich nicht ewig bei meinem Freund im Keller wohnen kann. Ich möchte die Türen zu meiner Frau nicht zuschlagen, will aber sehen wie es sich entwickelt, wie sie sich entwickelt, will ihr die Chance geben, das Vertrauen was sie zerstört hat wieder aufzubauen, will in dieser Zeit ganz besonders stark für die Kinder da sein um dann in einem halben Jahr oder in einem Jahr zu entscheiden, ob es sich lohnt, einen richtigen Neuanfang als Familie zu starten.

Wie seht Ihr das ? Kann ein Mensch sich so ändern, macht so etwas Sinn, hat vielleicht jemand etwas ähnliches erlebt ? Lohnt sich der eventuelle Versuch, ist es dann geschickter sofort was zu machen oder soll man zuerst einmal versuchen etwas zur Ruhe zu kommen ? Ausserdem hat das ganze noch den finanziellen Aspekt. Wenn ich definitiv ausziehe, stürze ich sie ins Arbeitslosengeld 2/ Sozialhilfe. Können sie und die Kinder damit leben ? Was passiert wenn wir doch wieder zusammen kommen ? Muß das dann zurückbezahlt werden ?

Bin für eure Tipps und Anregungen dankbar.

Liebe Grüße

Pipsi

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 06.02.2005 21:13
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