Hi zusammen,
Mir liegt nun seit über 2 Jahren etwas auf der Seele welches ich einfach nicht schaffe kopftechnisch loszuwerden und daher hoffe ich ein wenig auf dieses Forum.
Zu meiner Situation
Ich: 34
Sie: 25
Kind: 3 1/2
Figur: Sehr sportlich
Karriere: An sich obere Mittelschicht
Ich bin damals wegen meiner Liebe weggezogen - >350 km weg von meiner Familie damit sie während der Familiengründung unterstützen von ihrer Mutter hat. Sie hat mir damals zugesichert, dass wir zurückziehen wenn das Kind etwas älter ist.
Schon ab der Schwangerschaft hat sich dann alles verändert mit der Folge, dass Sie meine Familie schlecht behandelt hat, nach der Geburt meine Seite so gut wie möglich ausschließen wollte und auch zu mir nicht gut war - ohne auf die Details einzugehen.
Ich habe das 1 1/2 Jahre mitgemacht und dann kam die Trennung (ich wollte es mit Ehetherapie versuchen welche sie abgebrochen hat).
Zu erst hat es sich befreiend angefühlt. Ich hatte unseren damals 1 1/2 Jahre alten Sohn 3x unter der Woche und 1x am Wochenende. Meine Familie habe ich vllt alle 1 1/2 Monate gesehen (bin extremer Familienmensch). Es war eine unglaublich anstrengende Zeit weil ich alles neben der Arbeit schaffen musste und natürlich mit Kleinkind viele Dinge nicht einfach sind wenn man auf sich alleine gestellt ist.
Sie ist damals ca. 1 Monat nach Auszug mit Ihrem neuen Partner zusammengekommen (2 Jahre zusammen wohnen auch seit über 1 Jahr zusammen).
Damals hatte ich Hoffnung, ich wollte mir beweisen, dass ich es alles hinkriege. Ich habe 5-7x die Woche Sport gemacht. Habe mich karrieretechnisch weiterentwickelt mein Gehalt innerhalb der 2 Jahre von 50k auf 85k gesteigert. War körperlich fit etc. Datingtechnisch hat es mal mehr mal weniger geklappt. Ich war oft frustriet weil ich auch innerlich diese Angst vor Ablehnung (wie durch die Ex) und vor diesem Einschnitt - ein weiteres Mal -hatte, da ich wirklich viel zu dem Zeitpunkt verloren habe.
Kinder - und Unterhaltstechnisch habe ich stets versucht eine gute Balance zu finden und einen "Kompromiss". Leider hat sie es mir gerade was die Besuche meiner Familie angeht und das bei mir Übernachten unendlich schwer gemacht. Der kleine ist nun 3 1/2 Jahre alt und war seit 2 Jahren nicht mehr bei meiner Familie. Opa Oma sieht er alle 2-3 Monate wenn die hierherkommen (lässt sich oft beruflich nicht anders vereinbaren).
Anfang des Jahres kam dann der Scheidungsantrag mit unglaublich hohen finanziellen Forderungen meiner Ex. Sie hat mir darauf nicht angesprochen sondern ist direkt über den Anwalt gegangen. Ich hatte mir etwas zur Seite gelegt für (ca. 40k Euro) und mein größtes Ziel war es für meinen Sohn - wenn ich ihm schon keine vollwertige Familie bieten kann - wenigstens irgendwie eine Wohnung - im besten Fall Haus - zu kaufen und ihm ein zu Hause bei mir zu bieten. Das wurde mir alles durch die Ex genommen. Ich habe noch ca. 15 tsd Euro auf dem Konto und es sind noch nicht alle Rechnungen beglichen und auch noch nicht alle Zahlungen an sie. Zusätzlich kamen noch dieses Jahr - wenn dann alles aufeinmal- Dinge die kaputt gegangen sind etc.
Laut Anwältin könnten die Zahlungen noch höher werden und das bis das Kleine mindestens im Grundschulalter ist. Also ca. noch 2,5-3 Jahre.
Die Schlafzeiten hat sie nun so verändert, dass ich den kleinen unter der Woche nur noch 1x sehen kann für 3 Std und 1x am WE für einen Tag - wenn ich nicht z.B. aus Gründen das WE weg muss. Eine unglaubliche Veränderung für mich weil ich vorher auch ein "Alltagsleben" mit meinem Sohn hatte.
Ca. im Feb/März habe ich eine Frau kennengelernt. Wir kennen uns von der Arbeit. Zu dem Zeitpunkt waren die ganzen Zahlungen noch alle gar nicht da und auch das mit den Schlafzeiten nicht. Ich war einfach fucking happy mal wieder jemanden in meinem Leben zu haben - bin ich komplett ehrlich- und habe erst da gemerkt wie verdammt einsam ich war. Ich habe mir niemanden gehabt und mir einen kleinen "Freundeskreis" aufgebaut. Das heißt - ich war nicht allein, aber eben verdammt einsam(falls ihr den Unterschied kennt).
Wir waren gemeinsam im Urlaub was mega schön war aber seit dem hat sich bei mir irgendwas verändert. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich mal aus meiner Trott rauskam.
Irgendwie hatte ich gehofft einen Neustart haben zu können, aber jetzt prallt alles wieder auf mich ein und ich habe irgendwie schiss.
Ich habe das Gefühl weil ich vertraut habe
meine Familie "Verloren" zu haben
Meinen Sohn "Verloren" zu haben
Aufgrund der Unterhaltszahlungen (Am Ende des Monats bleiben mir akt. ca. 2,500€/Monat netto - davon gehen 500 für den Dienstwagen weg) - für die ich fucking hart arbeiten muss weil ich zielorientiert arbeite im Vertrieb) keinen richtigen Neustart hinlegen zu können weil das Geld dafür fehlt. Unterhaltszahlungen könnten nämlich noch höher werden und das aktuell auf unbestimmte Zeit. Dadurch fehlt jegliche Sicherheit.
Während meine Ex die nur halbtags arbeitet akt. genau soviel Geld hat / Monat ohne die Motivation dementsprechend aus diese Situation herauszukommen.
Mein Problem ist, dass ich mich mit meinen verdammten 34 fühle als ob ich fucking nochmal nicht wirklich was zu bieten habe und ein Versager bin und selber einfach nur ein Kompromiss bin. Ich habe durch die Scheidung nicht soviel Geld wie andere in meinem Alter (wer weiß wie lange), Wohne in einer 55m² Kellerwohnung (Wohnraum ist hier abgefuckt teuer) habe keine Familie in der Nähe, quäle mich mit einer Scheidung rum, und habe Ängste was meinen Sohn angeht und auch der Neugründung einer Familie und hinzu kommt, dass ich nun noch das verlieren könnte was sich endlich mal gut anfühlt - die neue Partnerschaft. Wir verstehen uns top, ihre Fam. findet mich super. Ich bin dahingehend einfach happy. Wenn ich aber daran denke, dass es vorbei sein könnte und ich wieder auf mich "allein gestellt" wäre, während sie z.B. dadurch das ihr Lebensmittelpunkt hier ist und sie nicht diese Belastungen von denen ich gesprochen habe einfach "Normal weiterleben" könnte macht mich das fertig.
Ich kann das schöne nicht einfach voll genießen weil ich Angst habe, dass sie erkennt wie fucking "anstrengend" es mit mir ist im Vergleich zu einem Typen der jünger ist und all diese Probleme nicht mitbringt.
Ich habe inzwischen wirklich so oft den Gedanken von "fickt euch doch einfach alle" und meine Sachen zu packen und in meine Heimatstadt zu ziehen. Das würde für mich aber bedeuten, dass ich meinen Sohn zurücklassen würde nur damit es mir "besser" geht. Und was zum Teufel wäre ich dann für ein Vater bitte!!!
Kein Plan, irgendwie erdrücken mich all diese Laster langsam aber sicher, obwohl ich so hoffnungsvoll nach der Trennung "gestartet" bin. Beim Schreiben laufen mir die Tränen. Ich hatte es gut gemeint und bin jetzt an einem solchen Punkt.
Das Gedankenkarussell dreht sich und ich weiß einfach nicht mehr so richtig raus.
Sorry, für den langen Text, aber ich musste es einfach loswerden. Meiner Partner will ich eine solche schwache Seite von mir nicht zeigen weil ich Angst habe, dass es sie von mir entfernen könnte.
Wenn ihr einen Tipp habt, nehme ich diesen gerne an.
Danke!
Hi,
du bist erst 34 und hast noch so viel vor dir im Leben. Was du jetzt wirklich brauchst, ist Zeit!!!
Setze dich nicht unnötig unter Druck und denke nicht, dass du durch die Trennung wertlos bist – das ist absoluter Unsinn. Arbeite an deinem Mindset und ziehe, wenn nötig, professionelle Hilfe in Betracht. Vermeide es, den Blick auf deine Ex und ihre Situation zu richten; das führt nur zu unnötigen inneren Konflikten und steigert deinen eigenen Stress ungemein.
Du hast bereits Sport gemacht – fang wieder damit an, aber achte auf ein gesundes Maß. Und nur weil du jetzt alleine bist oder dich einsam fühlst, heißt das nicht, dass du schwach bist. Organisiere den Umgang mit deinem Kind so, dass du auch am Wochenende Zeit mit ihm verbringen kannst, und bewahre dabei einen klaren Kopf. Wenn möglich, auf Alkohol verzichten, denn oft führt das zu impulsiven Entscheidungen.
Mit einem Nettogehalt von 2500 Euro hast du immer noch mehr als viele andere. Kreiere dir trotz der Trennung ein schönes Leben. Mache niemals den Fehler zu glauben, dass deine neue Partnerin für dein Glück verantwortlich ist – Menschen kommen und gehen. Handle reif und erwachsen, egal was deine Ex tut oder wie wütend du bist. Freundlichkeit und Diplomatie sind der Schlüssel zu deinem inneren Frieden.
Sollte sie dir den Kontakt zu deinem Kind verweigern, dreh bloß nicht durch. Lass es dann einen guten Anwalt machen. Glaube an dich selbst und deine Stärken.
Ich kann dir nur raten, es sich gut zu überlegen, ob du eine neue Familie gründen möchtest. Das deutsche Familienrecht kann in Trennungsfällen sehr "anspruchsvoll" sein, und ich würde an deiner Stelle zweimal darüber nachdenken, ob du das erneut durchleben möchtest. Im Falle einer Trennung bist du dann wirklich sehr arm. Das ist jedoch nur meine persönliche Meinung.
Ich habe damals über 3 Jahre gebraucht um inneren Frieden zu finden. Und auch heute gibt es Tage, die mich triggern aber da hilft mir persönlich Sport. Ich nehme dann meinen Sandsack und dann geht es los.
Ich wünsche dir alles Gute!
Hallo,
bei allen Punkte lese ich einen enormen selbstgemachten Druck, der dich gerade komplett überrollt.
Das musst du schnellstmöglich ablegen, ansonsten gehst du vor die Hunde.
Und vergleiche dich nicht mit Altersgenossen: Jeder hat einen eigenen Ausgangspunkt und jeder hat einen anderen Verlauf. Sich mit anderen Leuten zu vergleichen, bringt dich einerseits nicht weiter und erzeugt nur noch mehr Druck. Das ist kontraproduktiv.
Sprich mit deiner Partnerin über deine Gedanken. Das Jahrhundert ist vorbei, wo Frauen nur den starken Kerl haben wollen, der seine Probleme mit sich aus macht. Betrachte es mal von der anderen Seite: wenn du dich ihr öffnest, dann kann sie dich besser verstehen und ihr kommt euch näher. Zudem wird sie sich eher von dir entfernen, wenn du sie auf Abstand hältst.
Und lass die "Drecksarbeit" mit Scheidung, Unterhalt, Umgang usw. einen Anwalt regeln. Der kämpft für dich und somit hast du mehr emotionalen Abstand. Konzentriere dich auf den Umgang mit deinem Kind, auf die neue Beziehung, auf deinen innere Balance. Versuch ausreichend Abstand (das ist oft einfach gesagt) zur Ex und deren Spielchen aufzubauen.
Und nimm dir den Druck, dass du alles gleichzeitig und perfekt machen musst. Du fährst ansonsten mit einem Affenzahn gegen die Wand. Es erwartet (außer dir) niemand und ist auch gar nicht möglich.
Dafür gibt es einen einfachen Spruch: Willst du Gott zum lachen bringen - mach Pläne.
Sorry, für die verspätete Rückmeldung Leute und vielen Dank für eure Antworten!.
Ich bin ein extremer Familienmensch und habe mir immer eine eigene Familie gewünscht.
Nach der Trennung habe ich ja auch mit Gym gestartet und ziehe das durch. Ich war noch nie so gut in Shape wie jetzt.
Hatte hier und da auch was mit Frauen.
Ich bin Karrieretechnisch weitergekommen und wollte für den kleinen und mich (von meiner Seite hat er hier ja niemanden) wenigstens eine Wohnung mit nem kleinen Garten bieten. Geht auf unbestimmte Zeit nicht - Unterhaltszahlungen etc.
Durch meine jetzige Partnerin habe ich halt endlich das Gefühl wieder eine Art Familie zu haben und jemanden der sich für einen "interessiert" etc.
Ich habe aber auch durch diese Nähe gemerkt wie fucking einsam (nicht allein) ich vorher war. Und aktuell habe ich wohl echt die Angst das zu verlieren. Für sie würde es keinen "großen Unterschied" machen. Sie hat ja ihre gewohnte Umgebung und mit meiner Family hat sie ja sehr wenig Kontakt weil wir es nicht oft schaffen hinzufahren.
Ich würde den Verlust definitiv merken.
Ich versuche mir das natürlich nicht anmerken zu lassen und ich denke, dass es mir auch ganz gut gelingt.
Sie spricht davon wie sehr sie mich liebt und wie glücklich ich sie mache und das sie sich auf die Zukunft mit mir freut (mit allen positiven und natürlich auch negativen Sachen) und das sie hinter mir steht etc.
Mir fällt es aber unglaublich schwer das anzunehmen, weil ich es irgendwie nicht so recht glauben kann und mir oft denke, dass sie gar nicht richtig weiß was es bedeutet Pläne rund um das Kind und irgendwo auch meine Family machen zu müssen.
Und mein inneres ich sagt mir die ganze Zeit " Achja, wenn die "Verliebtheitsphase" rum ist, wird sie merken, dass das einfach zu anstrengend ist und es mit jemanden ohne Kind und Scheidung und der Family in der Nähe halt viel einfacher ist " und dann wird sie sich trennen.
Wenn sie dann mal nicht so reagiert oder schreibt "wie ich es erwarte" denke ich "aja, klar...dachte ich es mir doch". Dann ist aber eigentlich alles ganz normal und es bewahrheitet sich nicht.
Ich erinnere mich nicht einmal in meinem Leben solch Kopfgeficke geschoben zu haben, einfach anstrengend.
Wenn ihr Tipps habt wäre ich dankbar.
Mit dem vor die Wand fahren, kann ja sein, aber ich denke mir eben "Was zum Teufel soll ich sonst machen als Vollgas geben?" ich will ja nicht irgendwie mit 40 weiter in dieser Wohnung alleine hocken und hoffe durch dieses Gas geben, dass ich da wenigstens rauskomme.
Unser Tipp ist: nimm den Druck aus sämtlichen Themen und sprich dich mit deiner Partnerin über deine Gedanken.
Sie muss mit dir und deinem Päckchen klar kommen.
Dem schließe ich mich an. Wenn Du Deine Partnerin liebst und mit ihr eine Zukunft möchtest, offenbare Dich, Deine Gefühle und Gedanken. Nichts verbindet so wie Offenheit und Ehrlichkeit und eine tiefe und ernsthafte Beziehung kann auch nur so gelingen. Zumindest nach meiner Auffassung.