Hallo,
nachdem ich mich die nötige Google-Seiten angeschaut habe, und ständig wieder auf Seiten landete wo Mutter die gewünschte Hilfe bekamen, habe ich hier endlich eine interessante Seite gefunden wo auch Vater Ihre Geschichte los werden (können).
Eigentlich habe ich die schlimmste Zeit hinter mir, mehr als 1,5 Jahre sind vergangen seit der Trennung von meiner Ex, jetzt gibt es von mir aus noch die Wünsch meine Geschichte zu erzählen bzw. teilen. Wenn ich damals meine Kinder "verloren" habe, wollte ich so gerne um Hilfe schreien, ich wollte jemandem finden der mich klar erzählte das alles wieder gut wird, das meine Kinder nicht weg sind und das sie mich brauchen, jetzt mehr als nie zuvor. Jemand der mir klar erzählte das ich Kämpfen soll, das ich weiter "Leben" soll und dass ich Papa bin, egal wo die beide sind. Meine Tochter ist meine Seele, meine Kinder das Lebenselixer, sobald die in meine nähe sind bin ich auch wirklich ich, ich bin glücklich und geniesse jeder Sekunde. Wie geht das Leben weiter, so ohne Seele und ohne die notwendige Lebensenergie....? Es geht, aber es braucht Zeit, sehr viel Zeit. Ich habe gekämpft, ich habe geweint, ich war oft am Boden zerstört und bin wieder aufgestanden, ich habe Leute verletzt weil keiner (so habe ich gedacht) mich verstanden hat...und ich habe gesucht nach ein Ersatz für diese extreme Leere, diese Einsamkeit.
Wir fangen aber von vorne an, damit Ihr überhaupt ein Idee hat was meine Geschichte genau ist.
Anfang letztes Jahr fragte meine Ex ob ich sie noch Liebte, ein schnelles "Ja" kam von meiner Seite wonach ich Ihr dieselbe Frage gestellt habe. Sobald ein "Ich weiß es nicht" über Ihre Lippen kam wüsste ich Bescheid, es war vorbei. Ich Liebte Ihr schon länger nicht mehr, die Kinder brauchte ich aber über alles andere in die Welt. Sie war der Meinung das wir nichts mehr zusammen machen, das ich meine Zeit nur noch für die Kinder opfere und sie hat natürlich Recht. Mein Sohn war erst zwei, ein absolutes Mama-Kind und in einem Alter das es nicht so hard ankommt, obwohl ich auch da meine Zweifel habe. Meine Tochter war damals vier, ein absolutes Papa-Kind, meine Seele und meine Welt, durch dieses kleine Wesen habe ich endlich verstanden was "Liebe" tatsächlich bedeutet, wie Klischee-Mäßig sich das vielleicht auch anhört. Ihr zu erzählen das sie Papa nicht jedem Tag mehr sehen wurde war schwer. Meine Ex und ich vereinbarten es zusammen zu erzählen. Wenn es mal ein Moment gab wobei ich mit meinem Sohn oben war, um ihm eine neue Windel um zu machen, gab es ein weinen...ein weinen was mir durch Merg und Bein gegangen ist. Ich habe meine Sohn genommen und bin herunter gerannt. Meine Tochter schaute mich an und die Welt ist unter meine Füße weggerissen wurden, Mama hat es erzählt und Papa war nicht da um Ihr in die Arm zu nehmen. Ich habe mich hingesetzt und versucht mich so Stark wie möglich zu halten, wir haben uns Minutenlang festgehalten und ab und zu angeschaut. Diese blick in Ihre Augen werde ich nicht vergessen, ich habe ihm in die letzte 1,5 Jahre leider öfters sehen müssen.
Nach einige Wochen ist meine Ex zur Ihre Eltern gezogen, da die fünf Minuten entfernt wohnen (per Auto) eine gute Lösung. Ich habe immer gearbeitet, damit die Kinder immer Ihre Mutter rundum sich hätten, nachdem mein Ex bei Ihre Eltern eingezogen ist dauerte es also bis sie wieder an die Arbeit könnte. Ich hätte die beide jedes Wochenende und, obwohl es extrem schwer war, könnte ich gut mit diese Lösung Leben, ich gewöhnte mich langsam an diese Abstand. Sobald Sie wieder arbeitete, sah ich meine Kinder nur noch jedes zweite Wochenende. Am schwerste waren die Fragen meine Tochter, wieso Sie nicht bei Papa wohnen könnte. Dieses intensive weinen, die Blick in Ihre Augen und dieses Betteln um bei mir bleiben zu dürfen. Tagen habe ich nach so einem Wochenende gebraucht um wieder herunter zu kommen, zu sehen das die Kinder so viel Traurigkeit in sich haben und so verletzt sind, das macht einer kaput, ein kleines Kind soll diese Schmerzen nicht kennen dürfen.
Nach einige Monate kam mein Ex vorbei, sie kündigte an umzuziehen und nam meine Kinder mit. Mehr als 700km abstand gibt es momentan zwischen mehr und meine Kinder, kurz vor Weihnachten sie die drei umgezogen und die schwerste Zeit fing an. Ich habe meine Ex gebeten die Kinder abzuholen da ich selber nicht wegfahren könnte wenn ich die abgeben musste. Meine Tochter hat mich in die Arm genommen und mich so gedruckt das mir die Atem weggeblieben ist. Ich habe mir die Tränen verdruckt und, ich war bereits einige Monate mit meiner jetzige Freundin zusammen, meine Freundin gebeten mich alleine zu lassen. Ich hab geschrieen, ich bin im Keller gegangen und habe eine alte Schrank aus einander geschlagen, ich habe lange und viel geweint und habe mich ins Auto gesetzt, bin zum Strand gefahren und habe dort Stunden gesessen...ich wollte alleine sein und nachdenken. Dieses nachdenken klappt aber nicht, es gibt diese extreme Leere...mir wurde das genommen was ich am meiste Liebe, die Kinder wurde Ihre Papa genommen und ich hätte die Kontrolle verloren, wie könnte ich die beide beschützen, wie könnte ich da sein wenn sie mich brauchten, wie wird das Leben sein wenn du die beide nur noch einmal in vielleicht 2-3 sehen wirst. Das schönste Moment jeden Tag war das nach Hause kommen, meine Kinder die den Tür öffnen und mir in die Arm springen. Dieses "Hallo Papa", ein "hab dich Lieb" oder selbst ein "Guck mal, Aua" haben mich ein solch gutes Gefühl gegeben, ich hab zwei unheimlich Liebe und Hübsche Kinder auf die Welt gesetzt und sie bekommen alle Liebe die sie brauchen....und ich bin verdammt Stolz auf die beide!
Mittlerweile habe ich gelernt mit die Situation umzugehen, meine Freundin und ich habe uns einige Sachen ausgedacht wodurch wir irgendwie eine Art von nähe zu dem Kindern haben und ich bin Glücklich, soweit das geht ohne die beide. Jetzt bin ich dabei alles vorzubereiten für eine Neustart, ich möchte meine Freundin Heiraten und ein drittes Kind auf die Welt setzen, wir ziehen um und versuchen die Vergangenheit hier hinter uns zu lassen. Irgendwie auch eine Art selbschütz, ansonsten dreht man komplett durch. Natürlich habe ich noch die nötige Fragen, irgendwie hoffe ich hier darauf die nötige Antworten zu finden. Ich möchte meine Tochter bei mir haben, welche Möglichkeiten gibt es dazu. Thema Flugbegleitung, damit ich wenigstens meine Tochter öfters sehen kann, mein Sohn ist mit fast vier Jahre noch zu Jung davor. Und so gibt es noch so einiges, aber damit werde ich euch denn später "belästigen".
Jetzt kommt der Moment in dem man seine Text noch mal durchlest und so einiges löscht, damit es nicht so wehleidig ist, oder extrem kitschig. Ich glaube aber das ich alles stehen lassen werden, damit vielleicht jemand - der gerade dasselbe durchmacht - erkennt das er nicht alleine ist und es sicherlich "ein Leben danach" gibt.
Sorry das es eine ordentliche Lappen Text gewurden ist, ich glaube aber das so einige hier die nötige Dingen erkennen und mich dadurch auch ein wenig kennen lernen.
Hi batavia,
deine Geschichte ging mir sehr zu Herzen.
Du hast eine nicht gerade schöne zeit hinter dir (und vor dir, denn die Sehnsucht nach deinen Kindern wird dich ja noch lange begleiten)
Schön, dass es so viele Väter gibt, die sich um ihre Kinder trotz Trennung kümmern wollen. Davon gibt es hier im Forum überproportional viele, klar, weil es ein Forum extra für solche Väter ist. In meiner Umgebung kenne ich auch einige Väter die sich "abgeseilt" haben, keine Interessen mehr am Kind zeigen, und das obwohl die Mutter nicht blockt, sondern es gern hätte... Das aber nur am Rande.
Meinen Respekt auch zu deinem Neuanfang, den ich folgerichtig, aber auch mutig finde. Ich habe da so eine Idee, wenn ihr sowieso umziehen wollt, ob ihr nicht mehr in die Nähe zu deiner Ex ziehen könntet. So blöd das klingt, und dabei ist ja das Risiko dass sie wieder wegzieht. Aber du könntest so die km die zwischen euch liegen auf ein erträgliches Auto-kilometer-Maß reduzieren.
Mit den begleiteten Flügen kann ich dir später was Genaues sagen (ich frage mal rum), ich weiß dass jede Fluggesellschaft ihre eigenen Regeln hierfür hat. Aber wenn ich es so recht sehe, sind deine Kinder jetzt 6,5 und 4 ? Finde ich fast noch zu früh um sie allein losfliegen zu lassen, auch wenn es mit Flugbegleitung ist... außerdem muss deine Ex ja kooperativ sein und sie zum Flieger bringen...vielleicht lohnt sich für dich mehr, eine Fewo vor Ort (immer dieselbe) anzumieten, und dort vor Ort die Kinder zu sehen...?
Wie oft siehst du sie derzeit, und wie ist der Umgang geregelt?
Ich wünsche dir weiter viel Kraft und gib nicht auf.
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Diese neustart und Umzug habe ich mir oft durch den Kopf gehen lassen, wir können unsere Sachen packen und ein komplett neues Leben dort anfangen. Neues Haus, neue Jobs, neue Freundenkreiz usw., irgendwie habe ich aber stark das Gefühl das mein Ex "plötzlich" eine Möglichkeit findet doch hier durchzustarten, alleine schön um mich zu ärgern. Wir haben damit alles aufgegeben, die Abstand ist trotzdem wieder mehr als 700km.
Die letzte Monate habe ich meine Kinder jeder 1,5-2 Monate gehabt, manchmal nur ein langes Wochenende, letztens auch zwei Wochen im Sommer. Jetzt geht meine Tochter in die Schule, mein Ex arbeitet und hat bereits angekündigt das sie die nächste Urlaub mit dem Kinder verbringen möchte, da sie die beide - wegen ihrem Full-Time Job - auch nicht zu oft sieht. Für uns bedeutet das einfach das wir die beide mindestens drei Monate nicht sehen werden. Ich habe irgendwie Angst das diese zwischenzeit mit der Zeit länger wird.
Bisher haben wir alles unter uns geregelt, es gab keine Anwalt oder JA der dazwischen gekommen ist. Ich muss auch Ehrlich gestehen das mir oft die Kraft gefehlt hat beim JA vorbei zu gehen und dort die Situation anzusprechen. Die größste Angst ist einfach wieder ein Gegenschlag zu bekommen, zu hören das da nichts zu machen ist und die Mutter das Recht auf alles hat....und ein Vater einfach das nachsehen.
Am meisten tut mir meine Prinzessin leit, im letzten Urlaub hat sie, Tagen vorher sie zurück nach Mama müsste, bereits gefragt wie lange wir noch haben. Ständig wieder kamen die Tränen und die bitten doch bei Papa bleiben zu dürfen. Sie versteht nicht wieso es so ist wie es ist, sie versteht nicht das ich nicht einfach im Auto steigen kann und 1.500km fahren kann um sie abzuholen. Wäre ich ein reicher Mann wäre ich jedes WE herüber geflogen, wir haben das Geld aber auch nicht locker. Ich weiss das sie es dort nicht schlecht hat, die Mama liebt sie selbstverständlich über alles, trotzdem ist es schwer so ein kleines Wesen zurück zu lassen.
Mann denkt über vieles nach, wie wäre es wenn sie tatsächlich hier bei uns Wohnen wurde. Ihr kleine Brüder ist so weit entfernt, die Mama ist auch nicht mehr da, sie fängt jetzt mit der Schule an und die Kinder kommen. Momentan bekomme ich ein "Ist mir egal, will bei dir bleiben" als Antwort, so einfach ist es aber nicht. Was ist richtig....ich weiss es (noch) nicht.