Hallo alle zusammen!
Milan hier, gaaaanz alter Hase dieses Forums. Ich weiß nicht, wer von den anderen alten Hasen auch noch hier ist… Aber ich wollte Euch mal ein Update schreiben. Ihr habt mich so sehr unterstützt hier und vielleicht bringt es auch dem einen oder anderen aktuellem Kämpfer etwas.
kurze Zusammenfassung:
2005 entführte meine damalige Ehefrau unseren gemeinsamen Sohn, der damals 2 Jahre alt war. Sie beantragte den Entzug von allem, was man als Vater so haben kann. SR, ABR, UR etc. Nicht zuletzt durch Eure Hilfe und ein paar guten Anwälten habe ich bis auf ABR alle Prozesse gewonnen. Es waren insgesamt 10 vor dem AG, 4 vor dem OLG und 6 Strafverfahren. Allerdings landete ich ob der immensen Kosten für 7 Jahre in der Privatinsolvenz und habe quasi Haus und Hof verloren, um meinen Sohn zu „retten“.
13 Jahre pflegte ich danach den Umgang mit meinem Sohn. Von der Exe kamen über die ganzen Jahren trotzdem immer wieder Angriffe und Anfeindungen. Als mein Sohn in die 5te Klasse kam, bat mich sehr schnell die Schule zum Elterngespräch um mir nahe zu legen, den Sohn aus dem Haushalt der Mutter heraus zu holen. Ich versuchte es, scheiterte aber bereits am zuständigen JA.
Als Sohnemann 15 oder 16 war, kam er eigentlich nie mehr aus seinem Zimmer raus, daddelte nur am Handy etc. Ich konnte Verständnis dafür aufbringen, war ja selbst mal ein Teenie. Deswegen beschlossen er und ich die Umgänge freier zu handhaben und uns nicht mehr stur an die UR zu halten. Das klappte auch bis er 19 war.
Und dann, plötzlich und ohne (für mich) erkennbaren Grund, brach der Kontakt ab. Ich habe ihn das letzte Mal gesehen und gesprochen im Oktober 23. An seinem 20ten Geburtstag. Seit dem ghostet er mich. Er liest meine WhatsApp nicht (79 ungelesene in 10 Monaten), geht nicht ans Telefon, ruft mich nicht zurück. Mutter und Sohn sind in der Zwischenzeit umgezogen aber ich habe keine Adresse. Weiß nicht mal, in welcher Stadt sie leben. Ich weiß nur, dass und wo er studiert (Wirtschaftsmathematik). Und nein, die Mutter reagiert natürlich auch nicht auf mich. Neujahr, Weihnachten, mein Geburtstag - nicht mal ein paar Grüße von ihm.
Ich leide heute unter schweren Depressionen, weil ich nie gelernt habe mit der ganzen Situation klar zu kommen und schleppe mich seit Jahren eigentlich nur noch von Tag zu Tag. Den Sinn im Leben habe ich schon lange verloren, abgesehen von meinen Tieren, für die ich natürlich morgens aufstehen muss. Ich habe auch eine liebe Partnerin, das tut auch gut aber helfen tut es natürlich nicht.
Mein Fazit heute ist, dass ich vor 20 Jahren einen kapitalen Fehler gemacht habe, indem ich mich dazu entschieden habe für meinen Sohn zu kämpfen gegen eine Hardcore Borderlinerin. Zwar habe ich juristisch gesiegt (außer ABR) aber dennoch hat sie es am Ende geschafft. Ich bereue, dass ich damals alles gegeben habe. Denn ich habe letztlich alles verloren. Die letzten 20 Jahre bekomme ich nicht zurück, die sind futsch, die habe ich mir komplett versaut. Und meine Zukunft ist dadurch so schwarz getüncht, dass ich da auch nicht eben optimistisch bin…
Greetz,
Milan
Hi Milan,
das ist wirklich eine traurige und schwierige Situation.
Du brauchst dir jedoch keine Vorwürfe zu machen, dass du nicht alles unternommen hast, um deinen Sohn zu sehen. Oftmals ist es so, dass ein Vater gegen die psychischen Probleme der Mutter nur verlieren kann, unabhängig davon, wie liebevoll und engagiert er ist.
Mein Rat an dich wäre, jetzt nur an dich selbst zu denken. Verschwende keine Zeit mit Menschen, die sich freiwillig von dir entfernt haben. Konzentriere dich auf die Personen, die für dich da sind, dich unterstützen und auf die du dich verlassen kannst.
Laufe deinem Sohn nicht mehr nach. Er ist jetzt 20 Jahre alt und vielleicht wird er irgendwann seine Entscheidung überdenken bzw. hinterfragen und von sich aus Kontakt zu dir suchen. Wenn du dich mit der Situation überfordert fühlst, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass ich zurzeit eine ähnliche Situation durchlebe. Meine beiden Kinder haben lange Zeit bei mir gelebt und ich habe ihnen jegliche Unterstützung gegeben und jeden Wunsch erfüllt. Vor zwei Monaten hatten sie zum ersten Mal wieder Kontakt zu ihrer Mutter und ich spürte sofort, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie wieder manipuliert werden, sodass sie zurück zu ihr gehen.
Damals kamen sie über das Jugendamt zu mir, weil ihre Mutter sie psychisch missbraucht hat. Ich hätte nie gedacht, dass sie jemals wieder den Kontakt zu ihr suchen würden. Jetzt bin ich derjenige, der als Bösewicht dasteht. Doch ich habe gelernt, dass man solche Entscheidungen respektieren muss. Vielleicht wird diese Erfahrung eine wichtige Lektion für sie sein. Der Vertrauensbruch ist da und die Beziehung wird nie mehr so sein wie früher.
Es ist leicht zu sagen, aber es ist wichtig, den Fokus auf das zu legen, was in deinem Leben lebenswert ist. Setze dir kleine Ziele und lebe für dich selbst, nutze jeden neuen Morgen als Chance. Dinge, die du nicht ändern kannst, solltest du beiseite schieben und dich nicht mit ihnen belasten. Ich bin sehr konsequent, wenn jemand mir schadet, und in solchen Fällen ist es für mich unerheblich, wer das ist. Bleib stark und finde deinen eigenen Weg.
Ich wünsche dir nur das Beste!!!
Hey Mirko!
vielen Dank für Deine warmen Worte. Du hast natürlich recht mit allem, was Du schreibst. Jedoch ist es schwer die Theorie in die Praxis zu übertragen, wenn man dieses schwarze Monster auf der Schulter sitzen hat, die sich Depression nennt. Hilfe habe ich, auch emotional. Aber da fällt mir direkt dieser Spruch ein: „Die Guten gehen nur deshalb in Therapie, um mit der Sch… der schlechten Leben zu können.“ und da ist was dran. Denn heilen wird man nie mehr.
dass es bei Dir auch nicht rund läuft, tut mir sehr leid. Aber ich könnte Dir da auch nur denselben Rat geben, den Du mir oben gegeben hast…
Für die Foris unter Euch, die gerade mitten drin oder gar am Anfang ihrer „Geschichte“ stehen, möchte ich aber mal aufgrund meiner Erfahrungen eine Warnung aussprechen:
Überlegt Euch gut, wie weit Ihr gehen wollt, um Eure Kinder zu retten. Manche Kinder kann man nicht retten. Aus verschiedenen Gründen. Die einen scheitern am Rechtssystem, die anderen am „feindlichen“ Elternteil und wieder andere zerbrechen ganz dabei. Zieht die Reissleine, wenn es gar zu arg wird. Denkt früh genug an Euch selbst. Schmeißt die Brocken hin, bevor Ihr selbst vor die Hunde dabei geht. Ihr habt auch nur dieses eine Leben, dürft nicht einen einzigen Tag zwei Mal leben. Und die Jahre ziehen so schnell ins Land, das man es fast gar nicht merkt.
Bei mir sind es jetzt 20 Jahre, die ich letztlich komplett als Hölle erlebt habe. Denn auch die Zeit der Umgänge war eigentlich ein einziger Horror. Ich bin heute 54, habe in der Zeit, seit der Horror los ging, eigentlich nichts von dem erreicht, was ich in meinem Leben erreichen wollte. Weil mein Fokus immer nur auf meinem Sohn gelegen hat. Mein eigenes Leben stand irgendwie immer hinten an. Hätte ich es geschafft meinen Sohn dadurch zu „retten“ würde ich sagen, dass es das Wert war. Aber heute sitze ich da mit tiefen Wunden und üblen Narben und weder ich noch mein Sohn haben irgendetwas davon gehabt.
Macht nicht denselben Fehler wie ich. Stürzt Euch nicht in Kriege, die Ihr nicht gewinnen könnt. Lasst es. Lasst die Kinder ziehen und fangt lieber noch mal ganz neu von vorne an. Denn irgendwann ist es dafür zu spät…
greetz,
Milan
Jeder Mensch ist einzigartig, und die unterschiedlichen Charakterzüge, Belastbarkeit sowie der emotionale Hintergrund prägen, wie stark jemand leidet oder möglicherweise aufgibt.
Ich habe aus dieser Erfahrung viel gelernt und reflektiere über meinen Teil der Situation. Meine Kinder kennen mich gut und wissen, dass es kein Hin und Her geben wird. Glücklicherweise habe ich immer stets sehr gut für mich selbst gesorgt – sei es durch Sport, zur Stärkung meines Selbstwertgefühls oder für mein Wohlbefinden – und das werde ich auch in Zukunft tun, egal, was passiert. Ich habe nur dieses eine Leben und bin jeden Morgen aufrichtig dankbar für die Gelegenheit, einen neuen Tag zu erleben.
Was meine Kinder betrifft, so war es ihre Entscheidung. In einigen Wochen oder Monaten werden sie den Unterschied erkennen, aber auch lernen, dass es im Leben Grenzen gibt, die man nicht überschreiten sollte.
Es ist wichtig, dass du deine Perspektive überdenkst. Du musst niemanden retten oder für jemanden kämpfen. Du hast als ein fürsorglicher Vater alles für deinen Sohn gegeben. Er weiß das und erinnert sich oft daran.
Hättest du damals aufgegeben, würde es dir jetzt wahrscheinlich schwerer fallen, denn du hättest mit einem schlechten Gewissen leben müssen, weil du nicht gekämpft hast. Jetzt, mit 54 Jahren, gibt es noch viele Möglichkeiten, die du ergreifen kannst. Natürlich ist nicht alles wie früher, und die letzten 20 Jahre Stress haben ihre Spuren hinterlassen. Aber es liegt jetzt an dir, nach vorne zu blicken und das Beste aus der Situation zu machen. Du erwähnst, dass du unter Depressionen leidest. Nimm das ernst und setze es als Priorität, etwas zu ändern. Beginne schon morgen damit, auf dein Wohlbefinden zu achten. Mach den ersten Schritt und suche dir Unterstützung – es gibt Menschen, die dir helfen können. Nur so kommst du voran.
Hätte ich es geschafft meinen Sohn dadurch zu „retten“ würde ich sagen, dass es das Wert war.
Hallo Milan,
der Kontaktabbruch Deines Sohnes ist natürlich schmerzhaft und von außen kann man wohl nicht viel dazu sagen.
Was ich allerdings ziemlich unbegründet finde, ist dieses „Rettenwollen“ bzw. der Gedanke, dass Du Deinen Sohn nicht „retten“ konntest. Ja, wovor denn retten?
Der junge Mann studiert nach Deinem Bericht Wirtschaftsmathematik, weshalb er bestimmt über einige wichtige Eigenschaften verfügt: überdurchschnittliche Intelligenz, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen. Das sind Eigenschaften, die ihm nicht nur in seinem Berufsleben zugute kommen werden.
Von dieser Perspektive würde ich also sagen, dass vieles in der richtigen Bahn läuft bei Deinem Sohn. Ich meine, da gibt es doch etwas, worauf man stolz sein kann in Bezug auf den jungen Mann. Von daher habt auch Ihr als Eltern das Projekt „Kind gut gerüstet ins Leben entlassen“ erfolgreich gemeistert.
@Mirko: erneut muss ich Dir zustimmen. Dein Umgang mit der Situation ist wesentlich gesünder als meiner. Ich bin gerade in der Phase auch diesen Weg einzuschlagen.
@Zebra: der Kerl ist vielleicht sogar zu intelligent PLUS lebenslange Bearbeitung durch eine Frau, bei der die höchste Stufe Borderline diagnostiziert ist. Er hat einen IQ von 146 und gilt somit als Höchstbegabt. Das ist eine sehr brisante Mischung. Überdies zeichnen sich Borderliner sowieso oft durch eine hohe Intelligenz aus. Und überhaupt schützt Intelligenz allein vor gar nichts.
Was meine ich mit „retten“? Ich habe jahrelang während meiner Umgangsszeit dabei zusehen müssen, was das hauptsächliche Leben von ihm bei seiner Mutter für Folgen hatte. Das fing schon früh an und entwickelte sich immer weiter. Es wurde so mit etwa 11 so deutlich, dass mich wie oben erwähnt ja sogar quasi aus dem Nichts das Gymnasium nach Abhalten einer Lehrerkonferenz aufgefordert hat, den Sohn aus dem Haushalt der Mutter heraus zu klagen. Er war zuvor fast ein halbes Jahr regelmäßig bei der Vertrauenslehrerin, hat ihr übelste Dinge aus seinem zu Hause berichtet, wie ich dann auch erfuhr.
Dazu kommt diese mörderische Macht, die eine Borderlinerin durch ihre Manipulationen ausüben kann. Das sind Monster mit extremer Empathie und Meister der Manipulation. Das sind böse Menschen. Dagegen kommt kein Kind an. Und seine Mutter ist zu allem Übel auch noch selbst Psychologin mit eigener Praxis (für Trennungsberatung, wie absurd).
Vor alle dem und auch vor den Folgen und Konsequenzen hätte ich ihn gerne gerettet. Ich habe alles versucht. Ich hatte sogar 4 (vier!!!) verschiedene Jugendämter, die das SR alleinig zu mir empfohlen haben. Aber der Richter sah das anders.
und ich möchte ihn noch vor etwas anderem „retten“ wobei bewahren das bessere Wort ist. Als ich selbst 28 war, brach auch ich den Kontakt zu meinem Vater ab. Wegen einer Nichtigkeit, nicht mal aus verletztem Stolz. Kurz vor meinem 31 Geburtstag war eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter „Hier Beerdigungsinstitut Heimkehr, bitte rufen sie uns zurück.“ mein Vater wurde 56 Jahre alt. Seit diesem Tag bereue ich es zutiefst den Kontakt zu ihm abgebrochen zu haben. Bis heute.
greetz,
Milan
Aber trotzdem. Mirko hat komplett recht. Zebra auch irgendwie. Ich muss nach vorne blicken. Im Leben meines Sohnes ist (scheint) ja alles supi und mich braucht oder will er da gar nicht mehr haben. Er hat sein Studium, jobbt nebenher als Bademeister und wird sicher von seiner Mutter eine tipptopp Wohnung hingestellt bekommen haben. Oder er wohnt noch bei ihr. Ich weiß es nicht. Wohnen beide nicht mehr an der üblichen Adresse. Bestimmt hat er mittlerweile auch seinen Führerschein, ein schönes Auto oder wahrscheinlicher ein Motorrad. Vielleicht auch eine Freundin, was ich aber eher nicht denke.
Ich hab allerdings auch nicht wieder hier ins Forum geschrieben, weil ich mich inmitten eines Kampfes fühle und Beratung suche. Ich wollt mich nur mal wieder mitteilen und vielleicht den einen oder anderen vor Fehlern bewahren, die ich selbst gemacht habe.
Milan, lass diesen Kontaktabbruch nicht zum Mittelpunkt deines Lebens werden. Dieser innere Konflikt wird nur immer größer und schadet dir mehr und mehr. Du solltest dir bewusst machen, wie weit du für deinen Sohn gegangen bist – das würden nur wenige Menschen tun. Denk daran: Dein Sohn ist sehr intelligent, und ich bin mir sicher, dass er auch an dich denkt.
Hör auf, ihm hinterherzulaufen, das wird ihn nur weiter von dir entfernen. Vermeide es, ihm Nachrichten zu schreiben; jede unbeantwortete Nachricht ist schädlich für dein Wohlbefinden. Baue stattdessen Schritt für Schritt ein erfülltes Leben für dich auf. Sei dankbar für deine Lebensgefährtin, die dich unterstützt, und schätze die Tiere, die deine Fürsorge verdienen. Freu dich über jeden neuen Morgen, der dir eine Chance bietet, dein Leben zu verändern – viele Menschen haben nicht mehr die Möglichkeit dazu.
Denke daran, nie wieder nur für jemand anderen zu leben, sondern konzentriere dich auf dich selbst. Stell dir vor, du wirst 90 Jahre alt. Möchtest du die nächsten 40 Jahre so leben? Irgendwann wirst du es sehr bedauern, nichts für dich selbst getan zu haben. Also steh auf, sei stark und beginne noch heute, dir ein gutes Leben aufzubauen. Mach es Schritt für Schritt – vielleicht beginnst du mit dem Aufräumen einer Ecke in deiner Wohnung. Nimm deine finanzielle Situation in die Hand und vor allem kümmer dich um deine Gesundheit. Scheue dich nicht, Hilfe und Unterstützung zu suchen; du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
Ich wünsche dir einen schönen Tag, und jetzt genug mit dem Jammern💪🏽💪🏽💪🏽
Beste Grüße
Guten Morgen Milan,
ganz wichtig: Es ist nicht Deine Schuld! Du hast aus Deinem Verständnis und Verantwortungsgefühl heraus gehandelt und das war richtig. Natürlich ist der Abend schlauer als der Morgen, wie es so schön heißt. Bedeutet, dass Du aus damaliger Sicht und persönlicher Reife eben so gehandelt hast, wie Du es für richtig hieltest. Dass es anders gekommen ist, liegt nicht in Deiner Verantwortung.
Aus einer Depression herauszukommen ist kein leichter Weg und bedarf professioneller Begleitung. Vielleicht überbrückend auch medikamentöse Unterstützung. Das ist nix schlimmes oder wildes. Wenn man sich ein Bein bricht, kommt es in Gips. Und bei der Seele ist es genauso. Lass es zu und plane keine zuuuuuu großen Dinge. Kleine Schritte sind angesagt. Häng Dir einen Zettel an den Badezimmerspiegel mit dem Text "Ich bin gut" und lese ihn Dir bei jeder Gelegenheit laut vor. Die Sicht in den Rückspiegel ist verständlich. Dort siehst Du halt nur die Vergangenheit und die entfernt sich von Dir. Guck nach vorn, durch die Windschutzscheibe. Die ist viel größer und zeigt Deine Zukunft auf deren Weg Du Dich befindest, die Du gestalten kannst.
Suche nicht nach Erklärungen, denn Du wirst keine finden. Erwarte nichts, dann kannst Du nicht neuerlich enttäuscht werden.
Wir kennen uns ja persönlich und ich wünsche mir den Milan zurück, der so fröhlich mit seinem kleinen schwarzen Hund umhergesprungen ist. Ich drück' Dich herzlich
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo Milan,
ich befinde mich gerade in einer ähnliches Situation. Jahrelange Umgangsprozesse, trotzdem den Umgang für das Kind so gut wie nur möglich zu gestalten. Die KM manipuliert das Kind in allen Belangen. Es ging soweit, dass das Kind nicht mehr zu mir wollte, obwohl es (auch laut Zeugen) keine Gründe dafür gab. Selbst das Kind hat nur fadenscheinige Gründe vorgebracht bzw. gelogen. Selbst das OLG hat bestätigt, dass die KM das Kind manipuliert.
Ende der Geschichte: Gericht beauftragt Gutachter (weil Richter zu unerfahren um eine Entscheidung zu treffen, Meinung meines RA und meine), Gutachter schreibt etwas zusammen und kommt zu dem Schluss, dass derzeit Umgang nicht kindeswohldienlich. Gericht folgt dem Gutachter.
Nun ist der Umgang für sehr lange Zeit ausgesetzt, die Bindung zwischen Vater und Kind ist vollkommen vernichtet und wird auch nicht mehr so schnell wieder kommen.
Vielleicht kommt das Kind irgendwann auch mich zu (die Kontaktdaten habe ich übermittelt, zusammen mit der immer offenen Tür und offenen Armen), vielleicht auch nicht.
Nun muss ich das auch alles verarbeiten und mir die Frage stellen ob ich alles getan habe und für mein Kind gekämpft habe.
Oder ob der Absprungpunkt richtig war, um nicht in das gleiche finanzielle und emotionale Loch zu fallen wie in deinem Fall.
Hallo Forum
bei mir ist es schon 29 Jahre her wo der Kampf begann. Nach mehreren Verfahren wo die Urteile vom AG vom OLG verworfen wurden. Dann an den gleichen Richter zurückgeschickt , welcher dann wie geurteilt hat, kann sich jeder Denken. Ich habe dann erkannt das ich in diesem Rechtssystem keine Chance habe und wenn ich weitermache für den Rest meines Leben pleite bin. Habe dann alles so gelassen wie es ist. Kind verloren und bis auf eine kurze Episode bis heute keinen Kontakt mehr.
viele Grüße
Ich muss leider sagen, dass ich mich in vielen der hier getroffenen Aussagen wiederfinde.
Es ist ein Unding, was den Vätern in Deutschland zugemutet wird.
Die Rechte der Väter existieren praktisch nur auf dem Papier.
Die Väter sollen ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen und sich ansonsten am besten aus dem Leben der Kinder heraushalten.
Das Leid der Väter, denen die Kinder praktisch weggenommen wurden, interessiert niemanden.
Ich verstehe nicht, dass das so hingenommen wird und es keine Lobby für Väter gibt.
Halloalle zusammen!
@ Mirko: gebe Dir erneut komplett recht!
@ Deep: auch in dem was Du schreibst, gebe ich Dir komplett recht. Der kleine schwarze Hund hieß Blacky und wurde stolze 14 Jahre alt. Heute habe ich einen großen schwarzen Hund, einen Rottweiler, mit dem ich herum tobe und 24/7 mit ihm zusammen bin. Heute nur nicht mehr so glücklich wie damals mit dem kleinen Hund aber immerhin. Dazu gibt es noch einen kleinen Kater und ein Pferd. Die drei sind gewisser Maßen meine Lebensversicherung. Ohne die drei würde ich wohl einfach im Bett liegen bleiben und warten, bis es vorbei ist.
@ Samson: tut mir sehr leid zu lesen, dass es bei Dir ähnlich läuft. Kann voll nachempfinden, wie Du Dich fühlst. Einen Rat habe ich leider nicht. Außer das, was Mirko und Deep schreiben. So ist es richtig. Wobei ich genau weiß, dass es sich leicht anhört, was sie raten, aber in Wahrheit ein riesiger Kraftakt ist das umzusetzen.
@Marce: stimmt, was Du schreibst. Wenn ich mal den KU nicht pünktlich überwiesen habe, kam sofort Post und Pfändung vom Amt. Als ich aber mit nem offiziellen Schreiben der Schule beim Jugendamt saß wegen ASR und von schweren Misshandlungen berichtet habe, hat man mich wieder nach Hause geschickt.
zu den Depressionen möchte ich gerne noch was schreiben. Ich war ja 7 lange Jahre in Therapie und habe auch Drops bekommen. Jedoch ist eine Depression nicht heilbar, man lernt höchstens damit zu leben. Das gelingt mir soweit ja auch. Mal besser mal schlechter. Wobei man da wirklich nicht von Lebensqualität sprechen kann. Trotzdem habe ich die Depression angenommen. Sie ist Teil von mir, von meiner Persönlichkeit.
Im Grunde von außen betrachtet habe ich gar keinen Grund depressiv zu sein. Ich lebe genau dort, wo ich leben möchte (auf einem Bauernhof), habe eine ganz liebe Partnerin, ein paar tolle Freunde, mein Traumauto (eine uralte Karre aber ich liebe sie), ein geiles Fahrrad, meine Tiere.
Als depressiver Mensch ist man aber Gefangener im eigenen Kopf. man hat Dauerhafte Gedankenkarusselle, den Fokus immer auf dem negativen, eine permanente unterschwellige Angst, eine viel zu hohe emotionale Reaktivität und immer wieder bohrende Selbstzweifel. Egal was man tut - nichts fühlt sich leicht an. Alles ist eine große Anstrengung. Manchmal ist es mir sogar zu viel Mühe einen Löffel Zucker in meinen Kaffee zu kippen. Nichts, wirklich gar nichts macht Freude. Es gibt aber auch Phasen der totalen Abwesenheit von Gefühl. Diese Phasen empfinde ich als die erholsamen. Obgleich ich weiß, dass diese Phasen besonders für mein nahes Umfeld eine Zumutung sind.
Ich bin mir meiner psychischen und emotionalen Situation sehr bewusst und würde mich als sehr reflektiert bezeichnen. Aber das hilft nichts. Deswegen habe ich mich irgendwann dazu entschlossen, die Depression anzunehmen, sie willkommen zu heissen und fortan mit ihr zu leben. Sie ist ein schwarzes Monster, das nicht nur auf meiner Schulter sitzt, sondern dort angewachsen ist. Aber manchmal hat dieses Monster etwas warmes, etwas beschützendes, etwas vertrautes. Klingt bescheuert. Aber ist so.
langer Rede kurzer Sinn: ich werd auf Euch hören, ich stelle meine Versuche Kontakt zu meinem Sohn zu bekommen ein. Ich schicke ihm keine Nachrichten mehr und rufe ihn nicht mehr an. Ich würde ihm gerne abschließend einen Brief schreiben, auch um zu sagen, dass meine Tür für ihn immer offen bleibt. Aber ich weiß nicht, an welche Adresse ich ihn schicken kann…
greetz,
Milan
Hallo Milan,
ich verstehe, was du meinst.
Es ist immer sehr leicht, Dinge zu schreiben, aber die Umsetzung und das Streben nach einem langfristig gesünderen Mindset sind Herausforderungen, die niemals enden.
In meiner Situation mit den Kindern lenkt mich die Arbeit stark ab. Ich bin selbständig und verbringe oft bis zu 80 Stunden in der Woche mit meiner Arbeit. Das mag zwar nicht gesund sein, aber es hilft mir, am Abend sehr müde zu sein, anstatt mir Sorgen zu machen.
Denke immer daran, dass du dich für deinen Sohn aufgeopfert hast. Du hast dein Bestes gegeben, und das solltest du dir stets vor Augen halten. Auch wenn ich dich nicht persönlich kenne, bin ich überzeugt, dass du einer der besten Väter bist, die man sich wünschen kann. Der Kontaktabbruch ist die Entscheidung deines Sohnes, und das solltest du akzeptieren. Sehr gut möglich, dass nach einer Weile immer das Infragestellen der eigenen Entscheidungen kommt, aber laufe bloß nicht hinterher – das gilt für alle Menschen.
Wenn es um die Depression geht, kann ich in einem kurzen Post nicht wirklich helfen, aber ich möchte dir von einem Erlebnis erzählen, das meine Sichtweise damals völlig verändert hat. Nach meiner Trennung war ich sehr verärgert über Themen wie Unterhalt und Umgang. Eines Tages besuchte ich eine Kinderkrebsstation, und ich werde nie vergessen, wie Kinder, die vielleicht nur noch ein halbes Jahr zu leben hatten, mich mit ihren Kuscheltieren im Arm anlächelten. Danach schämte ich mich zutiefst, mir so viele Gedanken über Unterhalt und das Jugendamt gemacht zu haben.
Manchmal denke ich sehr extrem und auch konsequent, und ich bin der Meinung, dass respektlose oder schädliche Menschen aus meinem Leben ausgeschlossen werden sollten – ganz gleich, wer sie sind.
Ich könnte meine Kinder nicht mehr zurücknehmen, da das Vertrauen schlichtweg verloren ist. Die Tatsache ist, dass ich mittlerweile nicht mehr an sie glaube und kein Vertrauen mehr zu ihnen habe. Das ist etwas, das ich nicht ändern kann, weshalb ich mich auch nicht mehr darum kümmere.
Niemals hätte ich gedacht, dass meine Kinder so etwas tun würden. Ich habe ihnen stets volle Unterstützung gewährt und jeden ihrer Wünsche erfüllt. Und doch stehe ich am Ende als der Bösewicht da.
Ich wünsche Ihrer Mutter nur das Schlechteste, so wie viele ihrer Lebensentscheidungen. Meinen Kindern hingegen wünsche ich viel Glück, denn sie werden es dort brauchen.
Ich hoffe, dass dir das hilft, ein wenig Perspektive zu gewinnen.
Alles Gute!
@Mirco - klingt fast, als reden wir über dieselbe Exe. Auch ich wünsche ihr die Pest an den Hals. Wenn Mord nicht strafbar wäre, dann gäbe es sie schon lange nicht mehr. Sie ist sehr krank, schweres Diabetis als Folge ihrer lebenslangen Bulemie, sie kippt deswegen regelmäßig um und landet immer mal wieder auf der Intensivstation deswegen. Aber bisher hat Meister Schnitter sie immer wieder gehen lassen.
Sie trägt seit ein paar Jahren Hörgeräte, hat Probleme mit ihren Knochen und ist blind geworden wie ein Maulwurf und trinkt sehr viel Wein. Ich will nicht abstreiten, das ich ihr das alles gönne. Manche nennen es Karma. Aber eine Genugtuung ist es für mich trotzdem nicht.
Ich dagegen bin, abgesehen von den Dämonen in meinem Kopf, gesund und quietschfidel. Ich rauche zu viel aber bewege mich auch täglich sehr viel, was das hoffentlich irgendwie ausgleicht. Nach wie vor trinke ich keinen Tropfen Alkohol und mit anderen ungesunden Drogen hab ich auch nix zu tun.
Genau wie Du Stürze ich mich viel in meine Arbeit (Kunstmaler und Tätowierer) aber die lenkt nicht gerade ab. Schlafen hilft auch sehr, zumindest wenn ich dann nicht träume.
ich werd mich jetzt auf den Weg machen, den Ihr vorgeschlagen habt und werde irgendwie versuchen aufzuhören Vater zu sein. Hat ja keinen Sinn mehr. Ich schreib meinem Sohn nicht mehr, rufe ihn nicht mehr an und versuche die Hoffnung zu begraben. Ich werd ihm wohl zum Geburtstag, Weihnachten und Neujahr weiterhin Grüße schicken. Aber ohne den Anspruch eine Antwort zu bekommen.
Sollte er sich irgendwann mal melden, werde ich mich freuen. Aber. Naja. Glaube nicht, dass das geschehen wird. Dann wird es wohl doch eines Tages der von mir gefürchtete Anruf vom Beerdigungsinstitut (was hoffentlich noch sehr lange dauern wird).
greetz,
Milan
@ Mirko: haben Deine beiden denn den Kontakt zu dir komplett abgebrochen, als sie zur Exe gewechselt sind?
Ja, das war deren "Wunsch" . Und es ist ok.
Die große ist ja damals durch das Jugendamt zu mir gekommen. Nach einem Hausbesuch bei meiner Ex habe ich meine Tochter noch am gleichen Tag zu mir geholt.
Sie hat sie regelrecht psychisch Missbraucht. Sie hat ihr ins Essen gespuckt, sie hat ihr jeden Tag gesagt, dass sie sterben soll, sie hat sie psychisch erniedrigt, sie hat die beiden Kids finanziell kurz gehalten und denen noch nicht mal ein Brötchen für die Schule gekauft. Stattdessen hat sich die Dame Silikonbrüste geleistet, Botox Behandlungen usw. Das alles nur von Kindesunterhalt. Das alles ist nur die Spitze des Eisbergs. Deshalb habe ich überhaupt kein Verständnis dafür, warum sich meine Tochter wieder in diese für mich unerklärliche Situation begibt.
Ich mache seit über 40 Jahren Thaiboxen. Was glaubst du was ich machen würde wenn man mir nur 3 Sekunden geben könnte. Ich bin wahrlich kein boshafter Mensch und ich behandele jeden Menschen, so wie ich behandelt werden möchte. Aber für Menschen, die ihre eigenen Kinder psychisch missbrauchen, habe ich nichts übrig. Sie hat für mich ihr Recht verwirkt eine gute Mutter zu sein.
@Mirko: Cool Thaiboxen - ich mach Wing Tsjun seit 10 Jahren… Ich weiß nicht, wie es beim Thaiboxen ist, aber WT darf ich nirgends anwenden sonst mündet das in einem Strafverfahren. Hatte ich bereits einmal wegen Körperverletzung. Ging aber gut aus, weil meine Selbstverteidigung nachgewiesen wurde.
Tut mir leid mit Deinen Mädels. Da findet sich genauso wenig Logik wie bei meinem Sohn. Wie schaffen es diese Mütter nur, die Kinder von uns zu trennen? Hättest Du ihnen ins Essen gespuckt, würden sie Dich wohl dissen. Aber Mama darf das… wie bei mir. Zwar hat meine Exe niemandem ins Essen gespuckt, aber etliche Teller Nudeln wurden über diversen Köpfen ausgekippt und anschließend vor die Wand geworfen. Handfeste Schlägereien mit dem Next, tief fliegende Bohrmaschinen über den Köpfen der Kinder, etc. Sowas hätte ich mir wohl eher nicht erlauben können, ohne einen Kontaktabbruch zu riskieren…
da trifft man einmal im Leben eine falsche Entscheidung (ich hätte die Frau niemals schwängern dürfen) und diese Entscheidung fällt einem dann ein Leben lang auf die Füße. Schlimm.
Ich habe früher in einem Club an der Tür gearbeitet und konnte die meisten Dinge mit einem Lächeln und ein paar charmanten Worten regeln. Natürlich gab's auch die härteren Brocken – die sogenannten „Promille-Rambos“ – aber auch in solchen Fällen war immer mein Motto: „Sanfte "Berührung" statt auf die Mütze!“ Man wollte ja nicht aus einem Nachtschwärmer einen Pflegefall machen.
Die Anzeigen gegen das Sicherheitspersonal hatten wir quasi im Abo, aber zum Glück hatten wir einen erstklassigen Rechtsanwalt für Strafrecht, der uns alle aus dem Gesetzesdschungel navigierte. So konnten wir immer schön sauber bleiben – ohne die Krawatte nach dem Dienst auswringen zu müssen!
Falsche Entscheidungen lassen sich nicht rückgängig machen, aber es ist sehr, sehr wichtig, nicht in der Vergangenheit zu verweilen, da dies zu Depressionen führen kann. Genauso wenig sollte man in der Zukunft leben, denn das erzeugt Angst. Stattdessen sollte man im Hier und Jetzt leben. Wenn ich morgens aufstehe, sage ich mir, dass ich HEUTE gut gelaunt sein will, dass ich HEUTE zufrieden sein will. Nur der heutige Tag zählt, und was morgen kommt, wird sich finden. Diese Denkweise hilft mir enorm.