Hallo zusammen,
mein Name ist Alex, 51 Jahre alt und ich komme aus dem schönen Brühl im Erftkreis (Phantasialand).
Sofern ihr den Film "Weil du mir gehörst" kennt, kennt ihr im Grunde meine Geschichte.
Ich bin seit 2014 getrennt lebend, seit 2015 geschieden. Meine narzistische Ex-Frau hat mir seitdem das Leben zur Hölle gemacht und unsere beiden Kinder so extrem beeinflusst, dass ich nach 7 jährigem "Kampf" und unzähligen Sorgerechtsklagen ihrerseits Ende 2021 das Sorgerecht für beide Kinder abgegeben habe.
Seitdem habe ich nur noch zu Gerburts- und Feiertagen per whatsApp Kontakt zu den beiden, wünsche ihnen alles Liebe und Gute. Mit viel Glück erhalte ich eine Antwort.
Mein eigentlicher Beweggrund, dieses Forum zu durchforsten, sind allerdings eher die aktuellen, erneuten Erhöhungen in der Düsseldorfer Tabelle. Dazu habe ich eben auch schon einen Beitrag samt Kommentaren gelesen.
In meinem Fall verhält es sich so, dass ich durch Abzug eines Dienstwagens mein Netto extrem mindere. Dieser Dienstwagen wird aber ebenfalls bei der Berechnung des Unterhalts mit herangezogen. Nach Abzug aller Verbindlichkeiten und dem Unterhalt für meine beiden Kinder bleibt mir im Grunde genommen NICHTS!!! Wir leben sozusagen voll auf die Kosten meiner neuen Frau. Vor kurzem mussten wir uns sogar Geld bei meinem Stiefsohn leihen, um uns eine neue Couch kaufen zu können. 😱
Meine Ex-Frau hingegen geht nachts vollzeit arbeiten und verdient ca. 3.000€/ mtl., hinzu kommt das Kindergeld mit 500€ und mein Unterhalt 1.044€ (bis 12/2023). Sie bewohnt eine WBS Wohnung, mit einem WBS Schein, den sie 2014 beantragt hat und der bisher nie nachgeprüft wurde (aber das ist ein anderes Thema). Nach all ihren Abzügen hat sie ca. 3.000€/ mtl. zum Leben für sich und die Kinder.
Wie kann es bitte sein, dass sie mit 3.000€ im Monat da steht und ich mit NICHTS und am Existensminimum kratze?!
Ich habe auch bereits das Jugendamt angeschrieben, dass die Titulierung aus 2014 endlich geändert und auf 2024 angepasst werden muss, die Antwort steht noch aus. Ich kann mir eine weitere Erhöhung definitiv nicht mehr leisten.
Warum werden die "Naturunterhalt leistenden" Elternteile nicht mit herangezogen, so wie es ab der Alterstufe ab 18 Jahren auch der Fall ist? Ja, ich habe hier und auch auf anderen Seiten schon oft genug gelesen, dass Eltern, die keinen Umgang pflegen auch ruhig zur Kasse gebeten werden können. Was aber, wenn die Kinder so extrem beeinflusst sind, dass sie keinen Umgang wollen. Ich werde meine Kinder nicht zwingen! Ich habe sie 7 Jahre jedes Wochenende und hälftig in den Ferien genommen, zusätzlich zu meinem gezahlten Unterhalt. Auch das wurde nie beachtet.
Auch die Altersstufen und Gehaltsstufen in der Düsseldorfer Tabelle sind völlig antiquiert, man spricht noch immer vom Hausfrauenmodell. Heutzutage gehen aber meist beide Elternteile arbeiten, auch bei getrennt lebenden. Und warum benötigt ein 16 jähriger, dessen Vater Besserverdiener ist, einen höheren Unterhalt, als ein 16 jähriger eines Geringverdieners? Soll er sich weiterhin teure Klamotten kaufen dürfen/ müssen, um dann ggf. in der Schule noch andere Kinder zu mobben, weil er nur Marke trägt?!
Ich denke, man meine Wut und Verzweiflung aus dem obigen Text erlesen. Es liegt nicht an den Kindern, es ist das System, unsere Politik, unsere Gerichte. Wenn ich meine Frau nicht über alles lieben würde und glücklich mit ihr wäre, hätte ich dem ganzen schon längst ein Ende gesetzt.
Warum schlagen alle möglichen Petitionen fehl? Ich habe heute sogar schon unseren tollen Bundekanzler höchstpersönlich angeschrieben. Soll er sich doch einmal einer Reform der Unterhaltsrichtlinien annehmen. Ich gehe allerdings davon aus, dass ich keine Antwort erhalten werde. Auch das OLG Düsseldorf habe ich angeschrieben, wo die Düsseldorfer Tabelle verabschiedet wird.
Komisch ist auch, dass ich vom Jugendamt in Köln am laufenden Band Schreiben erhalte und die Väter meiner Stiefkinder noch nicht einmal angeschrieben wurden.
So, genug rumgeheult.
Gerne könnt ihr auch meine Petition auf change.org unterstützen und unterschreiben.
Link entfernt
Ich bin voll und ganz bei Dir. Das derzeitige Unterhaltssystem geht an der Realität komplett vorbei. Die Erhöhungen der letzten beiden Jahre stehen in keiner Relation zu den Gehältern, die gerade gezahlt werden. Auch ich bin betroffen und rutsche langsam aber sicher aus der Mittelschicht, während meine Ex-Frau mehr als ich verdient und Urlaub in 5 Sterne Hotels bucht. Ich denke, dass sich hier aber nicht ändern wird, da wir "Zahl-Väter" einfach keine Lobby haben.
Hallo Patchwork2015,
es sieht mir so aus, als habest Du grundsätzlich Schwierigkeiten, Deine Finanzen zu regeln. Der Kindesunterhalt ist da nur ein Problem unter vielen.
Zum einen ist da der Dienstwagen, der Dein Netto „extrem“ mindert. Wenn dem tatsächlich so ist, dann ist Dein Dienstwagen für Deine Gehaltsklasse schlicht überdimensioniert. Diesbezüglich solltest Du mit Deinem Arbeitgeber reden und einen deutlich günstigeren Wagen verlangen. Du fährst ein Auto, das für Dich viel zu teuer ist.
Das nächste, was mir aufgefallen ist, unterfällt derselben Kategorie: Sich (bei wem auch immer) für ein Möbelstück Geld zu leihen, bedeutet Konsumschulden zu machen. Du kaufst Dir etwas, das Du Dir momentan nicht leisten kannst. Weil Du es aber trotzdem unbedingt j e t z t haben willst, verschuldest Du Dich dafür, was bedeutet, dass Du Deinem Konsum „hinterherarbeitest“. Dein Lohn von morgen geht schon für Deine Wünsche von heute drauf. Mit anderen Worten lebst Du ganz einfach über Deine Verhältnisse.
Wenn Dir nach Abzug Deiner Fixkosten nichts mehr bleibt, dann gehe ich davon aus, dass Du Dir auch in anderen Bereichen mehr leistest, als Dein Einkommen hergibt (wohnen etc). Hier wäre es angebracht, Dir ein bisschen finanzielle Bildung anzueignen. Denn wenn Du keinen vernünftigen Umgang mit Deinen Finanzen pflegst, würdest Du auch nicht zurechtkommen, wenn der Unterhalt nur die Hälfte betrüge, da Du jegliches Geld wieder sofort verkonsumieren würdest.