Hi,
ich bin neu, hab mich schon ein wenig eingelesen...
Würde gerne mal ein allgemeines Thema aufmachen und fragen ob jemand ein paar Geheimtipps, Ratschläge oder Anregungen für ein funktionierendes Patchworkfamilienleben hat...?? Wie funktioniert es bei euch...??
Zu mir, ich hab zwei Kinder "die Große" 13 und "der Kleine" 4, mit zwei unterschiedlichen Partnerinnen (😓 ich weis) , bin seit 3 Jahren von KM des Kleinen getrennt, lebe seit fast anderthalb Jahren mit meiner neuen Partnerin zusammen, sie hat ihre Wohnung ich ein Haus, sie hat und möchte stand jetzt auch keine Kinder... Durch die Diskussionen mit ihr, mal mehr mal weniger harmonisch, bin ich für mich schon eingangs Stück weiter, möchte mich aber auch noch weiter mit der ganzen Thematik befassen...
Umgang ist mit beiden alle 14 Tage von Freitag bis Sonntag Abend, den Kleinen hole ich zusätzlich jeden Dienstag, wenn ich Spätschicht habe übernehmen meine Eltern...
Mir und meiner Partnerin ist aufgefallen, dass so in der Öffentlichkeit recht wenig über die Gefühle, Probleme und unangenehmen Situationen beim Patchwork geredet wird und sich gerade auch Männer da sehr wenig mitteilen bzw drüber reden... Meine Partnerin ist in einem Stiefmutterblog, wo ein reger Austausch stattfindet...
Freu mich auf Antwort...
LG...
Hallo,
die Startschwierigkeiten mit dem Forum hast Du also gerade gemeistert und ich versuche jetzt das Thema nach oben zu bringen.
Ansonsten ist das Patchwork ziemlich kompliziert. Es gibt ein Potenzial, dass sich alle zum gemeinsamen Vorteil verstehen und das Beste daraus machen. Aber leider ist das eher nicht die Regel. In den meisten Fällen tritt nach eine "Sturmphase" eine Versachlichung ein und der Umgang funktioniert. Der Rest findet den Weg ins Forum. 😉
In aller Regel und zwar unabhängig davon, ob es die erste Trennung mit oder ohne Kinder ist, besteht das Problem in verletzten Gefühlen. Man geht einfach nicht rational sondern hoch emotional miteinander um und die Kinder, aber alle anderen sind dabei eigentlich nur Mittel zum Zweck. Wenn man es schafft die Situation sachlich zu betrachten, dann ist man in aller Regel schon auf einem guten Weg.
VG Susi
@susi64 Ich muss sagen, ich hänge nicht mit der kleinsten Faser an einer von meinen vergangenen Beziehungen... Und so lieb ich den Kleinen hab, ich hätte mit seiner KM nie ein Kind haben dürfen...
Ich weiß aber was du meinst, hatte auch schon einen Termin beim JA, weil ich mir nach Kindesentzug, blockieren über WhatsApp, Psychospielchen etc Hilfe gesucht habe und auf einen unabhängigen Sachbearbeiter gestoßen bin, der sich um Umgangsangelegenheiten kümmert, er hat bei einem gemeinsamen Termin mit KM als Moderator fungiert... Ich muss sagen, das hatte nicht diesen ganz so faden JA-Termin-Geschmack... Aber selbst der Sachbearbeiter hat dann festgestellt das da wohl noch eine tiefe Verletztheit vo KM vorhanden ist, trotz neuer Beziehung...
Mir geht es auch nicht so um das Thema Patchwork mit KM, da gibt es eine Kommunikation bei Übergabe ansonsten Email, wobei da auch nicht viel sinnvolles kommt (ich bräuchte es nicht), KM hat dann immer mal das Bedürfnis sich in einen Helikopter zu setzen und meint alle mit ihren Tipps aus dem "Mutter mit Leib und Seele- Ratgeber" zu beglücken, eine banale Rotzgieke mit mildem Krankheitsverlauf wird dann schon zu Chefarztsache...
Mir geht es eher um Patchwork mit meiner neuer Partnerin... wie gesagt, sie hat und möchte keine Kinder, hatte auch noch nie einen ausgeprägten Kinderwunsch... Dazu muss ich sagen, dass ihre Kindheit auch durch den ein oder anderen Verlust geprägt war, sie nie so ein glückliches, intaktes Familienleben kennengelernt hat, sehr sensibel ist was ihre Gefühle und Emotionen angeht...
So ein Umgangswochenende stresst sie schon ziemlich, mal mehr mal weniger...
Mir als Mann fehlt da wohl manchmal die Sensibilität und das Einfühlungsvermögen, muss ich ehrlich gestehen...
Hallo Fridolin,
Deinem Beitrag entnehme ich, dass Deine Partnerin keine übermäßige Affinität zu Kindern hat. Das kann ich gut verstehen; mir geht es ebenso (und zwar nicht, weil ich negative Erfahrungen mit meiner Herkunftsfamilie aus meiner Kindheit habe, sondern ganz einfach so). Nun hat mein Partner einen sechsjährigen Sohn, den er alle zwei bis drei Wochen für ein Wochenende holt. Ich finde den Kleinen ganz nett und mag ihn auch, mehr aber auch nicht.
Keinesfalls würde ich mich als Stiefmutter bezeichnen. Es ist der Sohn meines Partners und es ist sein Besuch, wenn er kommt. Natürlich schließe ich mich nicht vollkommen aus; ich koche schon mal, wenn der Kleine zu Besuch ist, ich gehe auch mal mit in den Zoo oder wir radeln gemeinsam an einen See. Aber häufig bin ich auch nicht anwesend. So lege ich meine Mädelsabende an jene Wochenenden oder besuche Freundinnen, die in anderen Städten leben. D.h. ich nutze die Zeit, um Dinge zu tun, die ich ohnehin alleine machen würde. Dafür habe ich an den anderen Wochenenden alle Zeit für meinen Partner. Und das klappt für uns gut so.
Es geht also auch ohne „Familie spielen“, nämlich indem man die Bereiche einfach getrennt handhabt. Vielleicht wäre das auch eine Option für Euch?
@zebra Hey...
Super Antwort... So ist ja auch in etwa mein Gedankengang...
Ich möchte keine Ersatzmutti an meiner Seite, die beiden haben ihre Mutter und gut...
Im Optimalfall hätte ich mir für meine Tochter eine Art gute Freundin, unabhängige Bezigsperson gewünscht, ist aber auch kein muss, ich weiß was ich für ein Gepäck mitbringe und meinem gegenüber aufhalse...
Ja, ich bestehe an Umgangswochenenden auch nicht auf Happy Family zu viert... Aber da haben wir wieder einen Zwiespalt meiner Partnerin, auf der einen Seite möchte sie bei mir sein, findet glaube ich auch dieses zusammenleben nicht allzu verkehrt, sie kocht gern, gibt gern, ist gern für andere da (vielleicht tut es ihr auch ganz gut), auf der anderen Seite stresst es sie (natürlich!!)... Freundinnen oder eigenständige Unternehmungen gibt es nicht, lieber verliert sie sich dann in Selbstmitleid, schlechten Gedanken und Vorwürfen, was mich schon traurig macht... Und da fehlt mir wohl manchmal etwas die Sensibilität, die Argumente sind dann teils nicht fair und ich beginne mich zu wehren...
Sie fühlt sich auch sehr oft allein mit ihrem Denken, ich würde mir echt wünschen dass sie mehr Frauen wie dich kennenlernt, das mehr Frauen dies auch ansprechen... In dem Stiefmutterforum, in dem sie ist wird dann oft viel "Schlecht wetter" gegen vieles gemacht, was auch nicht immer hilfreich ist...
Ich finde es ehrlich gut, dass es auch diese, ich nenne es mal Kontrameinung, gibt... Ansonsten wird ja immer nur davon geredet dass alles ach so toll ist, ist es ja aber nicht, nicht immer...
Danke und LG... 🤗🙋🏼♂️
Wenn ich das so lese, dann denke ich, dass Dein Problem darin in wirklich im Patchwork besteht sondern darin, dass Deine Partnerin Probleme hat zu akzeptieren, dass Du eben Kinder hast.
Wie sie sich damit arrangiert, ob sie sich als "Stiefmama" auf Zeit sieht, ob sie eher ihr Ding macht oder was auch immer, ist letztlich ihre Sache. Sie kann Dir aber nicht vorwerfen, dass Du Dich um Deine Kinder kümmerst. Du hast eine Vergangenheit, die zu Dir gehört und wenn sie Dich will, dann gehört das dazu.
VG Susi
@susi64 so einfach möchte ich es mir dann aber auch nicht machen...
Wobei ich das auch schon angesprochen habe... Der Ausweg aus einer Situation, mit der man nicht klar kommt, ist nunmal etwas an der Situation oder dem empfinden der Situation zu ändern... Sprich, ich fange an die Situation, so wie sie ist zu akzeptieren oder ich entferne mich daraus... Sie hat wohl aber genau an dieser Möglichkeit, etwas zu akzeptieren, was sie so nicht geplant hatte, noch etwas zu knabbern...
Ich dachte eben es gibt noch den einen oder anderen Tipp, oder ne Hilfestellung, wie man dieses Akzeptanz leichter erreicht...
LG...
auf der anderen Seite stresst es sie (natürlich!!)... Freundinnen oder eigenständige Unternehmungen gibt es nicht, lieber verliert sie sich dann in Selbstmitleid, schlechten Gedanken und Vorwürfen, was mich schon traurig macht...
Was bedeutet das denn inhaltlich? Was stresst sie, was stürzt sie in Selbstmitleid, schlechte Gedanken und Vorwürfe? Wem gegenüber? Worüber?
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Ich dachte eben es gibt noch den einen oder anderen Tipp, oder ne Hilfestellung, wie man dieses Akzeptanz leichter erreicht...
Vielleicht solltet ihr eine Familienhilfe (nicht Jugendamt) oder Paartherapie in Erwägung ziehen. Es hilft manchmal, speziell deiner Partnerin eher, alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
@brave ich weiß nicht... Ins Blaue vermutet sehe ich hier eine Frau, in deren Lebensplan Kinder nicht passen. Nun verliebt sie sich in einen Mann, der Kinder hat.
Sie hat 2 Möglichkeiten:
Von einem Mann trennen, mit dem abgesehen von den Kindern alles passt.
Die Beziehung aufrecht erhalten und die Kinder wie einen Kiesel in der Fußsohle spüren.
Meiner Meinung ist da jeder Kompromiss faul. Die einzige Lösung, die ich neben Trennung sehe, dass die Beziehung in Umgangszeiten pausiert, sprich man getrennte Wohnungen behält und kein Patchwork lebt. Wenn Umgang stattfindet, macht Frau halt was für sich, ohne schlechtes Gewissen, aber auch ohne Vorwürfe weil die Kinder dran sind.
Kinder will man oder will man nicht. Das kann man nicht therapieren.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
@susi64 Ich lese nirgends heraus, dass die Partnerin dem TO „vorwirft“, Kinder zu haben bzw. sich um diese zu kümmern.
Außerdem finde ich es grenzwertig, die Meinung zu vertreten, dass es das Problem der Partnerin des TO ist, wie sie mit der Gesamtsituation klar kommt. Meiner Ansicht nach geht es in einer Beziehung darum, dass möglichst die Bedürfnisse aller Beteiligten Beachtung finden. Auch die neue Partnerin hat das Recht, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Diese sind nicht irrelevant, „nur“ weil Kinder involviert sind. Da fällt mir gleich die von Außenstehenden gern geäußerte Aussage „Du wusstest doch, dass er Kinder hat“ ein.
@fridolin2601: Ich finde es schonmal sehr gut, dass Du Dir über das Thema überhaupt Gedanken machst und bemüht bist, auch den Blickwinkel Deiner Partnerin zu verstehen. PW ist ein schwieriges Konstrukt und man steht als Vater mit einer Partnerin ohne Kinder (geht mir genauso) immer ein Stück weit zwischen den Stühlen. Für meine Partnerin ist es zum Beispiel auch schwierig, dass die KM so einen Terror macht, ständig in unsere Pläne pfuscht, bei jedem Umgang irgendwas ist, meine Tochter negativ beeinflusst wird. Ggf. besteht das Problem ja auch bei Euch weniger darin, dass Du Kinder hast, sondern auch oft darin, dass da eine 3. erwachsene Person (KM) involviert ist, die letztlich auch einen großen (anscheinend auch oft negativen) Einfluss auf Euer Leben hat?
Ich kann Dir nur raten (wenn Deine Partnerin Dir wichtig ist und Du mit ihr zusammen bleiben möchtest), auch weiterhin Deine Partnerin in dem Konstrukt nicht aus den Augen zu verlieren. Macht mit den Kindern was zusammen, wenn sie mag. Wenn nicht, dann verbringt ihr Zeit getrennt. Sie hat ja sogar noch eine eigene Wohnung und damit einen Rückzugsort. Und dann eben reden, reden, reden. Viele Dinge sind auch Mißverständnisse, die man in einem Gespräch aus dem Weg räumen kann. Übrigens ist meine Partnerin auch auf diesem Stiefmutterblog unterwegs, ggf. können sich die beiden ja auch austauschen, weil sie in der gleichen Situation sind. Oft hilft sowas. Gerne PN dazu, wenn Du möchtest.
@LBM: Ich glaube nicht, dass man es damit abtun kann, zu sagen, dass man eben Kinder will oder nicht. Es geht ja hier nicht um eigene Kinder und wie oben schon gesagt, es kann nicht allein die Aufgabe der Partnerin sein, sich zu arrangieren. Friss oder sonst stirb eben. Man kann tatsächlich an so etwas arbeiten, das sehe ich bei mir. Es ist nicht leicht und es gibt immer mal wieder schwierige Situationen. Aber einen Part in der Beziehung damit alleine zu lassen, ist m.E. keine besonders erfolgversprechende Lösung. Alle, der TO, die Kinder und die neue Partnerin, sollten beachtet werden.
Deshalb wollte ich ja wissen (eine Antwort weiter oben) wie sich das äußert.
Die Spanne zwischen "es gibt Reibungspunkte" und "ich komme mit (diesen) Kindern null zurecht" ist ja groß. Im ersten Fall kann man Lösungen finden. Im zweiten Fall muss sich einer vermutlich ziemlich verbiegen. Und für die Kinder ist das auch nicht wirklich toll, wenn sie merken, dass sie nicht akzeptiert werden.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Jetzt kommt ja etwas Bewegung in die Sache...
Nunja, ich möchte das im Detail jetzt nicht in die Öffentlichkeit tragen, es sind da in ihrer Kindheit / Jugend / bis heute einige Dinge geschehen an denen sie meiner Meinung nach noch etwas zu knabbern hat... Ist aber auch nur das was ich sehe, möchte da ungern den Hobbypsychologen spielen... Mir kommt es aber so vor, als fällt es ihr schwer Emotionen zu dosieren, sich emotional auszudrücken... Vielleicht fällt sie da manchmal auch in eine Art depressive Stimmung... Selbstzweifel, Existenzängste, allgem. Ängste...
Die Vorwürfe richten sich dann gegen alles und jeden, auch gegen mich...
Es stresst sie eben das die Kids Kontakt suchen, dieses "Papi, Papi, Paaappiiii" vom kleinen, wenn er etwas möchte, wohl einfach nur das sie mich teilen muss...
Auf der anderen Seite kommt es mir manchmal vor als würde sie die beiden mehr mögen als ihr eigentlich lieb ist... Sie sagt auch selbst, das sie wirklich liebe Kinder sind, im Vergleich zu dem was sie so im Blog liest...
Ich habe schon Anfragen für eine Therapie bzw eher ein Paargespräch verschickt, leider sind da die Wartezeiten etwas größer...
Hab jetzt erstmal ein Buch bestellt, was meine Partnerin von gestern auf heute förmlich verschlungen hat...
Ich finde eben auch diese Friss oder Stirb Variante bzw "Na dann passt es nicht, geh ich halt" zu einfach, gerade im Hinblick auf die Zeit "nach" dem Patchwork, gerade weil ich jemanden gefunden habe, wo ich überzeugt bin dass es sich lohnt...
Ja, danke für das Angebot, das klingt wirklich gut und sowas in der Art hatte ich auch im Kopf...
Manchmal hilft es ja wirklich zu sehen, dass man nicht allein ist...
Musst mir nur sagen wie man das anstellt... 🤪😁
Edit: Zitat, das keins war, zum normalen Beitrag editiert
PW ist ein schwieriges Konstrukt und man steht als Vater mit einer Partnerin ohne Kinder (geht mir genauso) immer ein Stück weit zwischen den Stühlen. Für meine Partnerin ist es zum Beispiel auch schwierig, dass die KM so einen Terror macht, ständig in unsere Pläne pfuscht, bei jedem Umgang irgendwas ist, meine Tochter negativ beeinflusst wird. Ggf. besteht das Problem ja auch bei Euch weniger darin, dass Du Kinder hast, sondern auch oft darin, dass da eine 3. erwachsene Person (KM) involviert ist, die letztlich auch einen großen (anscheinend auch oft negativen) Einfluss auf Euer Leben hat?
Da muss ich sagen, dass ich (wir) diese Versuche und Machtspielerein der KM (vom kleinen) rein zu pfuschen weitestgehend unterbunden haben, wobei da freilich immer mal wieder ne neue tolle Idee kommt...
Aber stimmt schon, dieser Schatten einer 3. nicht willkommenen Person schwebt immer mal etwas über der Beziehung...