Trennung nach 4 Jah...
 
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Trennung nach 4 Jahren Höllenleben!

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(@marco35)
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Hallo,
bin 35 und neu hier und hoffe, daß ihr mir weiterhelfen könnt.
Zu meiner Geschichte:
Lebe seit 4 Jahren mit meiner (Ex)-Freundin (heute 26) und unserer 3-jährigen gemeinsamen Tochter zusammen in einer Mietwohnung. Der Mietvertrag läuft auf uns beide!
Als wir uns kennenlernten, dachten wir, daß WIR UNS gefunden haben und zusammen eine Familie gründen möchten.
Kurz nachdem wir diesen Gedanken hatten, vier Monate später, wurde sie auch schon von mir schwanger.

Als sie es erfuhr, dachte ich, daß sie sich darüber freuen würde, allerdings endete es in Wutanfällen und hysterischen Ausbrüchen. Sie sprach plötzlich von Abtreibung und wusste nicht was sie machen solle. Heute hieß es, sie will es zur Welt bringen, am nächsten Tag war sie sich ganz sicher, daß sie es doch abtreiben möchte. Ich war strikt dagegen, habe mich aber trotzdem neutral dabei verhalten und sagte zu ihr, daß sie selbst entscheiden müsse, ob sie der Rolle als baldige Mutter gewachsen sei. Letztendlich haben ihre Eltern es geschafft, ihr alles schön zu reden, so daß sie sich entschlossen hatte Mama zu werden.

Sie erzählte mir dann nach kurzer Zeit warum sie plötzlich so verzweifelt war! Es waren Dinge die mich sehr geschockt hatten, da sie mir vorher, aus Angst mich wieder zu verlieren, nichts davon erzählen wollte = Alkoholsucht seit ihrem 16. Lebensjahr! Drogen und Magersucht gehörten auch zu ihrem Leben, aber sie hatte den Kampf mit den Drogen, mithilfe einer Therapie besiegt.
Sie sagte, daß es mit ihrer, angeblich schweren Kindheit zu tun hatte, wobei ihre Eltern immer wieder behaupten, daß sie sich schon immer irgendwelche Probleme ans Land zieht, obwohl eigentlich nie welche da gewesen sind. Aber ich liebte sie und versprach ihr, daß ich sie deswegen nicht verlassen würde und daß ich alles versuchen werde um ihr zu helfen und diese traumatischen Erlebnisse ihrer Jugend mit ihr zusammen bekämpfen möchte.

Ich war jeden Tag für sie da und bin nach der Arbeit so schnell wie möglich zu ihr nach Hause gefahren, allein schon weil ich Angst hatte, daß sie trinkt.
Schliesslich hat sie es geschafft die Schwangerschaft komplett ohne Alkohol und Zigaretten zu durchstehen, wobei es öfter Schmachtanfälle gegeben hat.
Unser Kind war da und es schien anfangs so, als sei sie überglücklich und als hätten wir gemeinsam ihre Sucht besiegt. Während ich arbeitete kümmerte sie sich um unsere Tochter und abends dann, wenn ich heim kam, übernahm ich die ''Nachtschicht'' und kümmerte mich um unsere Tochter. Was ich aber anfangs nicht bemerkt hatte, während ich mit meiner Tochter abends mit dem Auto durch die Gegend  gefahren bin, damit sie einschlafen kann, besorgte sie sich heimlich Alkohol und nutzte die Zeit in der ich mit der Kleinen weg war um sich zu betrinken. Es waren mehrere Flaschen Sekt und Wein pro abend! Ich habe mehrmals zu ihr gesagt, daß sie sich Hilfe holen sollte, aber sie wurde immer widerlicher zu mir und sagte immer nur, daß sie das jetzt brauche und daß ich mir keine Sorgen machen müsse. So kam es auch dazu, daß ich die folgenden Jahre ständig beobachten musste, wie sie sich täglich ihre „Sorgen“ mit Alkohol gestillt hat.

Es war ganz merkwürdig. Tagsüber, während ich arbeiten war, kümmerte sie sich liebevoll um unser Kind und verhielt sich auch so wie es eine Mutter tun sollte. Sobald ich dann nach Hause kam, fing sie an sich langsam zu betrinken und am nächsten morgen, konnte ihr kein Mensch anmerken, daß sie getrunken hatte.
Ihre Eltern wussten schon immer von ihrer Sucht, glaubten aber bis vor kurzem noch daran, daß die Sucht irgendwann von allein verschwinden würde. Sie schimpften andauernd mit ihr und verachteten sie, drohten ihr damit, daß sie ihr das Kind wegnehmen würden, wenn sie nicht mit dem trinken aufhören würde. Dies machte alles noch schlimmer!

Mit der Zeit hat sie nicht nur weiter getrunken, sondern wurde, nach ungefähr zwei Flaschen Sekt aggressiv und fing an mit mir Streit zu suchen. Ich habe immer wieder versucht ihr recht zu geben und wollte nur noch, daß unser Kind möglichst nichts von unseren Auseinandersetzungen mitbekommt. Es ging so lange gut, bis sie mich eines Tages angegriffen hat und anfing an mir herum zu zehren und mit Sprüchen ankam, daß sie mir irgendwann alles wegnehmen würde, wenn ich zum Jugendamt gehen würde und ihr ihre Tochter weggenommen werden sollte.
Auch dies habe ich mir gefallen lassen und habe ihre Beleidigungen und Drohungen nicht ernst genommen, da ich ja wusste daß es nur vorkam, wenn sie betrunken war und daß sie sich am nächsten Tag eh wieder für alles bei mir entschuldigen würde. Ich habe alle belogen, ihre Eltern, meine Eltern und mich selbst nur um sie zu schützen.

Es wiederholte sich immer wieder und leider war es manchmal nicht mehr vermeidbar, daß unser Kind ihr Verhalten und unsere Streitereien mitbekam und irgendwann fragte ich sie, ob es ihr überhaupt bewusst sei, daß ich nur einen Anruf tätigen müsse, damit man ihr das Kind wegnehmen würde. Daraufhin wurde sie noch wütender und hat angefangen an mir herumzuschlagen, obwohl ich ein weinendes Kind in den Armen hielt. Ich wollte dieses Kind nur noch in Sicherheit bringen, aber sie hatte mittlerweile die Haustür von innen abgeschlossen und den Schlüssel versteckt, nachdem ich ihr gedroht hatte, mit dem Kind zur Polizei zu gehen. Sie drehte daraufhin völlig durch und schlug weiter mit der Faust in mich ein und dann passierte es: sie wollte mich treffen und traf unser Kind mit der Faust ins Gesicht. Das hat mich so wütend gemacht, daß auch ich ihr dann mit voller Kraft ins Gesicht geschlagen habe, wobei ich ein Mensch bin, der niemals eine Frau schlagen würde.

Sie blieb auf dem Boden liegen und ich habe die Haustürschlüssel gefunden und wollte nur noch mit dem Kind raus aus dieser Hölle. Ich habe, zusammen mit meiner Tochter am ganzen Körper gezittert und habe ihre Eltern mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt und erzählt was passiert war.
Wir sind dann gemeinsam zurück zur Wohnung und komischerweise stand sie weinend da und man konnte ihr nicht anmerken, daß sie betrunken war. Während ich ihre Eltern zu Hilfe geholt hatte, hat sie alle leeren Weinflaschen verschwinden lassen und sagte daß ich ein großes A...loch sei und sie und ihre Tochter geschlagen hätte.
Nun stand ich als Lügner da, meine Tochter hatte ein blaues Auge hatte und die Mutter eine kaputte Lippe.
In den Augen ihrer Eltern war ich nun ein Lügner und Schwein welches seine Freundin und seine Tochter geschlagen hat.
Ich war so verzweifelt und konnte das alles nicht glauben.

All die Jahre habe ich meiner Tochter die Liebe geschenkt, die sie brauchte und habe der Frau, die ich einst liebte, den Rücken gedeckt.
Wir haben uns danach wieder vertragen, aber es hielt nicht all zu lange und sie hat schon wieder massenweise getrunken und der nächste Streit kündigte sich an. Diesmal aber informierte ich sofort ihre Eltern darüber, so daß sie sehen konnten, wer mit dem Streit anfängt und aggressiv und betrunken da steht. Ihr Vater drohte ihr damit, sie zu einer Zwangstherapie zu schicken, sollte dies noch einmal vorkommen.
Die Eltern haben an dem abend festgestellt, daß sie gelogen hat und hat ihnen vor meinen Augen erzählt, daß die Geschichte mit dem blauen Auge unserer Tochter ganz anders gewesen sei und daß sie nicht mehr lügen und sich nicht mehr streiten möchte.

Schliesslich gab sie mir dann auch bekannt, daß sie jemanden kennengelernt hat und sich in diesen Mann verliebt hat und schon seit längerer Zeit mit ihm eine Affäre hat.
In dem Moment wusste ich nicht, ob ich vor Wut ausrasten oder vor Freude in die Luft springen sollte. Sie hat tatsächlich einen neuen Trottel gefunden und er scheint es ernst mit ihr zu meinen.

Ich bin erstmal gegangen um das zu verarbeiten. Habe zwei Tage bei meinen Eltern verbracht und bin dann wieder dort hin weil ich meine Tochter vermisst habe.
Sie war wiedermal angetrunken und machte mich an, was ich hier noch suchen würde, daß sie mich nicht mehr lieben würde und sie bereits einen neuen Vater für unsere Tochter gefunden habe. Sie werde mir alles wegnehmen, weil sie das alleinige Sorgerecht für unsere Tochter hätte.

Ich fühlte mich erneut wie ein Loser und bin ohne Worte wieder rausgegangen, während meine Tochter mir ‚‘Papa, bitte geh nicht wieder weg!‘‘ hinterher geweint hat. Es war wie ein Stich ins Herz.
Ich rief sie an und sagte, daß ich in den nächsten Tagen meine Sachen abholen möchte und habe ihr angedroht, daß sie es nicht wagen soll, mir noch einmal damit zu drohen, mir meine Tochter wegzunehmen.
Am nächsten Tag rief sie mich ganz früh an und entschuldigte sich wieder für ihr Verhalten und versicherte mir, daß ich der Vater der Kleinen sei und es auch immer bleiben würde, daß sie ihren Papa genauso wie ihre Mutter braucht und daß ich sie jederzeit sehen kann und wir uns in Ruhe hinsetzen sollten um darüber zu sprechen wie es weitergehen soll.
Nun weiß ich nicht was ich machen soll! Ich bin seit ein paar Tagen bei meinen Eltern, habe die Trauer für die Frau, die ich trotz all ihrer Probleme immer noch liebte, komplett abgeschaltet und empfinde nur noch eine Art Hass für sie. Ich kann kaum schlafen, weil ich meine Tochter so doll vermisse und sie so sehr liebe, daß ich für sie sterben könnte.

Ich vertraue dieser Frau kein Stück mehr und kann sie nicht mehr einschätzen. Wobei ich mich ständig mit den Gedanken quäle, ob es richtig ist was ich da mache, einfach meine Sachen zu packen, aus der Wohnung ausziehe und meine Tochter allein mit einer Frau zu lassen, die jetzt zwar fleissig nach einem Therapieplatz sucht, sich aber trotzdem noch mit großer Wahrscheinlichkeit jeden abend Alkohol reinzieht, nachdem sie die Kleine ins Bett gebracht hat. Sie legt sich dann irgendwann stockbetrunken zu ihr ins Bett und schläft ein. So war es fast jeden abend und selbst wenn unsere Tochter mal nachts wach wurde und etwas trinken wollte oder jemanden brauchte, der sie tröstet, nachdem sie etwas schlechtes geträumt hatte, war ich immer derjenige der für sie da war und sie in den Arm genommen hat und mit ihr so lange geschmust hat, bis sie wieder in Ruhe einschlafen konnte. Die Mutter dagegen, hat meistens nichts davon mitbekommen und hat mich als Lügner dargestellt, wenn ich es ihr am nächsten morgen wenn sie wieder nüchtern war, erzählt hatte.

Die Beziehung ist für mich endgültig vorbei und für sie auch, da sie ja einen neuen hat, aber ich möchte immer für meine Tochter da sein und kann es kaum aushalten, sie einen Tag nicht zu sehen, aber ich fühle mich jetzt gezwungen, zu gehen, weil ich nicht mehr möchte, daß unsere Tochter mitbekommt wie wir uns streiten und ich weiß, daß es, wenn ich nicht da bin auch keinen Streit geben kann. Es gehen viele Dinge durch meinen Kopf! Habe Angst daß der Kleinen nur noch eingeredet wird, daß ich ein schlechter Vater sei und daß ich Mama auch schon mal geschlagen habe, sie irgendwann nicht mehr zu mir kommen möchte, da ich ja ‚‘weggegangen‘‘ bin.
In den nächsten Tagen werden wir uns hinsetzen und über alles reden, was jetzt bevorsteht und ich hoffe, daß alles in Ruhe geklärt werden kann und es nicht wieder eskaliert.

3 Jahre lang habe ich mich, so wie ein Vater es tun sollte, um meine Tochter gekümmert, habe viele Stunden mit ihr auf Spielplätzen verbracht, mit ihr den ganzen Tag gespielt, sie jeden abend ins Bett gebracht und ihr Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen und bin morgens wieder als erster mit ihr aufgestanden und nun muß ich mich knallhart von ihr trennen, kann sie wahrscheinlich nur noch zweimal die Woche sehen, nur weil ihre Mutter einen neuen gefunden hat und an ihr eigenes Wohlbefinden denkt.

Ist das alles wirklich fair? Was soll ich bloß tun? Ich habe kein Sorgerecht, da wir nicht verheiratet sind und ich weiß nicht ob es richtig wäre, wenn ich zum Jugendamt gehen und dort meine Geschichte erzählen würde, weil ich Angst habe, daß die Kleine, nicht nur der Mutter wegen ihrer Alkoholsucht, sondern auch mir weggenommen wird und in eine Pflegefamilie kommt.
Ich bin völlig verzweifelt und wäre euch vom Herzen dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet. Die Liebe zu meiner Tochter hat sich so stark entwickelt, seitdem sie auf dieser Welt ist und nachdem sie dieses ganze Leid miterleben musste, daß ich es allein ihr zu verdanken habe, daß ich es überhaupt solange mit diesem Monster von Frau ausgehalten habe, weil nur sie allein mir die tägliche Kraft gibt, stark zu sein und weiterzukämpfen. Ohne meine Tochter hat mein Leben keinen Sinn mehr.
Grüße euch alle

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 20.10.2010 01:38
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus Marco35,

willkommen bei vatersein.de

Dein Bericht zeigt wieder einmal dir typische Geschichte von Co-Abhängigen.

Du und ihre Eltern habt alles mögliche unternommen, um die Folgen ihrer Alkoholsucht einzudämmen. Davon wird Euer Leben und das Leben des Kindes bestimmt.

Die Frau ist krank und braucht die entsprechende Behandlung und Therapie.

Für das Kind muss in dieser zeit eine Lösung gefunden werden. Geh zum Jugendamt und hole Dir Rat.
Auch ohne Sorgerecht musst Du hier nicht außen vor bleiben.

Auf jeden Fall muss dieses Trauerspiel aus Sucht, Aggressivität und Lügen beendet werden.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2010 11:26
(@wigwam)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Marco,
ich muss meinem Vorredner recht geben, das ist das typische Probleme von der Co-Abhängigkeit.

Ich bin selber in der selben Situation, lebe auch getrennt.
NUR, das JA interessiert es einen feuchten Sch... was mit der Mutte rist.
Bei mir hies es, solange das Kind nicht in Gefahr sei und sie nur Abends trinkt machen die nichts.
Selbst dass sie den Führerschein abgenommen bekam und Gewalttätig wurde, mir gegenüber, interessiert das JA nicht.

Hier ist ZWINGEND ene Überarbeitung der DEUTSCHEN Gesetze notwendig.

Ich will Dir nicht den Mut nehmen, im Gegenteil.
Kämpfe um Euer Kind, auch ich mach das weiterhin.
Denn wer will schon sein Kind bei so einem Elternteil aufwachsen sehen?

Melde Dich doch wenn mal mehr weisst vom JA oder einem RA.

Gruss

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2010 13:34
 elwu
(@elwu)

Ohne meine Tochter hat mein Leben keinen Sinn mehr.

Hallo,

dieser Spruch, oft gehört, ist, mit Verlaub, unerträglich. Damit bürdest du deiner Tochter eine Verwantwortung auf die sie weder tragen noch ertragen kann. Dasselbe würde übrigens zutreffen, wenn du so etwas in Bezug auf eine Partnerin sagen würdest. Oder sonst einen Menschen. Also mach' dich gerade und dir klar, dass allein du die Verantwortung hast für den Sinn deines Lebens, sonst niemand.

Zum Thema: die Alkoholsucht der KM, die Lügen, die Falschdarstellung von Ereignissen etc. glaube ich dir ohne Einschränkung, aus teils identischen Erlebnissen... Erwarte keine Hilfe vom JA! Bei mir ging die Verschwisterung der Tante da mit der alkoholkranken Ex so weit, dass der die alleinige Sorge zugeschustert werden sollte trotz der Kenntnis dieser Krankheit. Und vom sogenannten Familienrecht brauchst du dir erst recht keine Hilfe erwarten. Das Geld für einen RA kannst du dir sparen, es wäre rausgeworfen..

Dein Hauptproblem hast du erkannt: als Nicht-Sorgeinhaber stehst du auf verlorenem Posten. Daher wäre vielleicht ein Ansatz für das bevorstehende Gespräch mit der KM, ihr schmackhaft zu machen, eine Sorgerechtserklärung mit dir aufzusetzen. Das kann gemeinhin nur funktionieren, wenn sie dadurch einen Vorteil für sich sieht. Wie so ein Vorteil aussehen könnte kannst nur du beurteilen, wir kennen sie ja nicht, wissen nicht, welche Trigger bei ihr funktionieren. Vielleicht eine großzügige Geldregelung, sofern du dir das leisten kannst. Vielleicht sogar ein Rest von Ratio nach dem Motto, wenn ihr was passieren würde, was natürlich hoffentlich nie der Fall sein wird, könntest du als Vater ohne SR das Kind nicht betreuen sondern es käme von Amts wegen in eine Pflegefamilie.

Rein taktisch würde ich derzeit abraten, auszuziehen. So schwer es dir natürlich fällt, unter diesem Hintergrund unter demselben Dach mit dieser Frau zu bleiben. Aber, solange du das durchhältst, hast du noch einen unmittelbareren Einblick was wirklich abgeht. Und vielleicht auch einen Einfluss auf ihre geplante Entziehungskur. Eine 'Zwangseinweisung' durch ihre Eltern gibt es übrigens nicht. Das geht nur rein freiwillig und muss von ihr selbst angeleiert werden. Das funktioniert üblicherweise so: sie geht zum Hausarzt und lässt sich einweisen zur Entgiftung in die geschlossene psychiatrische Station eines Landeskrankenhauses. Es kann einige Wochen dauern, bis ein Platz frei ist. Die Entgiftung dauert zwei bis drei Wochen. Während dieser Zeit musst du das Kind versorgen - wäre natürlich praktisch, du hättest da schon das SR mit inne, siehe die Argumentation weiter oben... So schnell wie möglich danach wird eine mehrmonatige Therapie in einer offenen Einrichtung angetreten, die gibt es als Mutter-Kind Versionen. 

Und geh' umgehend zu einer Beratungsstelle für Co-Abhängige. 

/elwu

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2010 14:18
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Marco,

noch ein Hinweis: Streiten - vor allem lautstark - kann man nicht mit sich allein; es braucht es mindestens zwei Beteiligte, damit sich ein Streit hochschaukeln kann.

Neben dem - richtigen - Hinweis, auf keinen  Fall auszuziehen, hier also der weitere Hinweis, Dir ggf. auf die Zunge zu beissen oder die Faust in der Tasche zu ballen, aber eben auf keinen Fall mehr laut zu werden; am besten gar nicht auf irgendwelche Streitthemen einzusteigen. Hört sich schwierig an (und ist es auch, wenn man lange Zeit eine bestimmte "Streitkultur" gepflegt hat), aber es geht; ist eine Frage der Selbstbeherrschung. Sag Dir: "Ich muss sie zu nichts erziehen und keinen besseren Menschen aus ihr machen, und die Folgen ihrer Sauferei muss sie allein tragen und nicht ich. Ich bin hier ausschliesslich wegen unseres gemeinsamen Kindes."

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2010 14:44
 Bart
(@bart)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo zusammen,

mal eine offene Frage an die Runde. Was wäre wenn seine Ex ihm abends, sturzbetrunken, eine scheuert (Platzwunde am Kopf) und er ruft

die Polizei. Die Beamten treffen dann eine stark alkoholisierte Frau und  einen blutenden Mann an.

In dem Fall müsste doch, theoretisch, die Frau der Whg verwiesen werden. Allein schon zum Schutz des Kindes.

Oder?

Gruß Bart

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2010 15:56
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ja. Theoretisch.

Praktisch können sie ihn imer noch raus werfen und das Kind woanders hinbringen.
Schließlich hat er kein SR.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2010 16:57
(@marco35)
Schon was gesagt Registriert

Hallo und danke für all eure Ratschläge.
Habe noch etwas wichtiges vergessen zu erwähnen! Die Frau ist schon in einer neuen Beziehung drin und ihr neuer Freund hat ihr schon gesagt daß er die Kleine völlig akzeptieren würde und daß ich, der leibliche Vater des Kindes, meine Tochter regelmäßig sehen kann. Ich frage mich, welches Recht sich so ein dahergeflogener Vogel überhaupt nimmt, über den Umgang zu meiner Tochter zu entscheiden.
Habe heute ein ernstes, aber ruhiges Gespräch mit meiner Ex geführt.
Sie erzählte mir wie sie es sich vorstellen würde, wie es wegen unserer Tochter weitergehen soll.
Ihr Vorschlag war: ich sollte aus der Wohnung ausziehen, darf meine Tochter an meinen freien Tagen und nach Absprache immer sehen, es sei denn, sie und ihr Neuer haben gerade an meinem freien Tag etwas mit ihr vor.
Nach diesem Satz sind gleich die Alarmglocken bei mir erklungen, aber ich blieb still und erzählte ihr dann meinen Vorschlag. Da sie mir ja so viele Dinge verspricht, sagte ich, daß es ja dann überhaupt kein Problem geben würde mir das alles schriftlich zu geben, damit ich zumindest etwas in der Tasche habe. Daraufhin wurde sie komisch und versuchte mir mehrmals einzureden, daß ich mir doch gar keine Sorgen machen müsse.
Jetzt, dachte ich, wäre ein guter Zeitpunkt um ihr von meinem Vorschlag zu erzählen, da sie nüchtern war und wir endlich mal die Gelegenheit haben vernünftig miteinander zu reden. Ich sagte, daß ich zum Jugendamt gehen und dort einen Antrag auf das Gemeinsame Sorgerecht beantragen werde, daß mir bekannt sei, daß es seit kurzem eine Regelung gäbe,  mithilfe der Väter ohne Sorgerecht einen Anspruch auf einen GS-Antrag haben.
Ich versuchte ihr zu erklären, daß, wenn sie diesen Antrag ablehnen würde, ein sehr guter Grund, warum ich es nicht erteilt bekomen sollte, vorliegen müsse und daß, wenn sie soweit gehen würde und irgendwelche Stories über mich als ''schlechten'' Vater angeben würde, alles in einem Krieg enden würde, weil auch ich viele ''Waffen'' über sie hätte und daß uns, wenn wir Pech haben, allen beiden das Kind weggenommen wird.
Ich habe ihr vorgeschlagen, daß sie mir von sich aus das GS erteilen soll und daß es die beste Lösung für uns beide und auch für unser Kind sei. Ich habe ihr auch erzählt, welche Vorteile es hätte, wenn wir beide das GS hätten und daß ich, falls tatsächlich mal etwas mit der Kleinen passieren sollte, selbst vor Ort entscheiden dürfte ob sie ins Krankenhaus soll oder nicht.
Wir trafen eine Abmachung, ich bekomme das Mit-Sorgerecht, soll aber die Schlüssel von der Wohnung abgeben, aus der Wohnung ausziehen und den Mietvertrag, den wir gemeinsam abgeschlossen haben, mit ihr zusammen kündige und sie einen neuen alleinigen Mietvertrag bekommt.
Und daß ich ausser der Unterhaltszahlung noch die Nebenkosten für die Wohnung mitbezahle, solange, bis es ihr finanziell wieder besser gehen würde, "da sie ja jetzt allein mit allem zurechtkommen muss!"
Ich willigte ein, da ich es eh nicht mehr unter einem Dach mit ihr aushalten kann und ein neuer mit im Spiel ist.
Sie sagte, sie möchte aber über unsere Abmachung nochmal gemeinsam mit mir mit ihren Eltern sprechen und daß ich ihren eltern mein Wort geben soll, ihr die Kleine nie wegzunehmen.
Auch dazu, sagte ich, sei ich bereit. Dann rief sie ihre Mutter an und erzählte ihr von unserer Abmachung. Nach einer halben Stunde kam sie wieder ins Wohnzimmer und sagte, daß es eine schwere Entscheidung für sie sei und daß ihre Mutter, mit allen Mitteln versucht hätte, ihr davon abzuraten, da ich höchstwahrscheinlich vorhabe ihr das Kind wegzunehmen.
Daraufhin sagte sie, müsse sie sich hinlegen und nachdenken und ich bin mit unserer Tochter zum Spielplatz gefahren.
Nun sitze ich hier, sie schläft immer noch und habe keine Ahnung was sein wird, wenn sie wach wird.
Wie soll ich mich verhalten, was soll ich sagen und was besser nicht?
Was wenn sie wach wird und sagt, daß sie es sich anders mit dem SR überlegt hat?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.10.2010 18:04
(@marco35)
Schon was gesagt Registriert

Heute wollte ich nicht dort übernachten und würde meine Tochter erst am Sonntag, wenn ich frei habe, wieder abholen und bei mir und meinen Eltern schlafen lassen.
Soll ich einfach zu ihr sagen, daß sie e sich nochmal überlegen und eine Nacht drüber hinwegschlafen solle, oder wäre es besser erstmal zu schweigen und abzuwarten?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.10.2010 18:07
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Marco,

bestimmte Probleme löst man nicht durch "drüber schlafen", sondern durch "drüber reden". Die Sorgerechts-Frage ist so eines - und eigentlich ist Deine Ex da ja auf einem guten Weg. Natürlich kannst Du in eine schriftliche Vereinbarung auch reinschreiben, dass Du ihr Eure Tochter nie wegnehmen wirst; das ist eine vertrauensbildende Massnahme. Und Du kannst ihr sagen, dass diese Frage allein von Euch beiden als verantwortlichen Eltern geklärt werden muss und nicht von ihren Eltern.

Über den Neuen Deiner Ex brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Als "dahergelaufenen Vogel" solltest Du ihn dagegen nicht titulieren; im Moment hat er genau so viele (oder so wenige) Rechte wie Du. Und natürlich wird auch der viel Zeit mit Eurer Tochter verbringen und mit ihr Dinge unternehmen; that's life.

Wenn Du und Deine Ex vernünftig seid, findet Ihr auch einen Weg ohne Ämter und Gerichte. Und natürlich kannst Du ausziehen und ihr den Schlüssel zur Wohnung zurückgeben - aber erst NACH ihrer Unterschrift unter die GSR-Erklärung (nein, ein Versprechen genügt dafür nicht). Denn damit hast Du im Moment noch ein schickes Pfand in der Hand, das Du nicht leichtfertig aufgeben solltest: Deine Ex möchte mit ihrem Neuen zusammenleben - diese Freiheit kann sie mit ihrer Unterschrift kriegen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2010 18:49




 elwu
(@elwu)

Wir trafen eine Abmachung, ich bekomme das Mit-Sorgerecht, soll aber die Schlüssel von der Wohnung abgeben, aus der Wohnung ausziehen und den Mietvertrag, den wir gemeinsam abgeschlossen haben, mit ihr zusammen kündige und sie einen neuen alleinigen Mietvertrag bekommt.

Hallo,

ja, und zwar genau in dieser Reihenfolge. Ohne rechtsgültige Sorgeerklärung gibt es keinen Schlüssel, keinen Auszug, keine Mietvertragskündigung...

/elwu

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2010 19:49
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus Marco,

Und daß ich ausser der Unterhaltszahlung noch die Nebenkosten für die Wohnung mitbezahle, solange, bis es ihr finanziell wieder besser gehen würde

Und sei auch vorsichtig bei solchen Abmachungen.

Bau Dir hier Sicherungen ein. Auf alle Fälle eine zeitliche Befristung, oder auch was dazu, wenn Du selbst in Geldnöte gerätst.

Ansonsten stimme ich Brille und elwu bei ihren Aussagen zu.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2010 10:09
(@marco35)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,
finde es total klasse, daß ihr mir weiterhelfen wollt.
Leider hat sich an dem Tag nichts weiteres ergeben. Bin seit zwei Tagen bei meinen Eltern, meine Ex und ich haben viel miteinander telefoniert und uns gut verstanden, aber zu einer Lösung ist es nicht gekommen.
Vor einer Stunde hat sie mich angerufen und es hat wiedermal eskaliert. Sie sagte wortwörtlich zu mir daß sie mir nicht "vertrauen" kann und daß sie mir aus dem Grund das GS nicht geben wird.
Und sollte ich es beantragen, würde sie es ablehnen, mit der Begründung, ich hätte sie geschlagen (die Sache von der ich oben bereits geschrieben hatte, als ich ihr tatsächlich, um mich und meine Tochter zu verteidigen, eine zurückgedonnert hatte.) Sie sagt, es existieren Fotos von damals, da wir zwei Tage später mit der ganzen Familie in den Urlaub geflogen sind und daß sie diese als Beweismittel gegen mich einsetzen würde und daß es noch ein paar andere Personen gäbe, die ihr bei ihrer Aussage helfen würden.
Übrigens ist auch gerade ihr Typ dort hingekommen und wird wohl die Nacht dort bleiben und unsere Tochter schläft. Ich kann nun auch nicht hingehen und ein Massaker anrichten, oder?

Sie erzählte sogar, daß sie ihre Mutter, bzw. Eltern berechtigen würde, sich um das Kind zu kümmern, falls ihr selbst etwas zustossen sollte.
Was soll ich davon halten und geht es überhaupt, daß ihrer Mutter einfach so das Mit-Sorgerecht erteilt wird?

Was soll ich nun als nächstes tun? Weiß wirklich nicht weiter! Möchte natürlich nicht daß es in einem bösen Familienkrieg endet!
Wäre euch dankbar wenn ihr mir ein paar Ratschläge geben könntet.
Grüße euch alle

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 23.10.2010 01:44
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi Marco

Ich kann nun auch nicht hingehen und ein Massaker anrichten, oder?

Nein, das sicher nicht.

Möchte natürlich nicht daß es in einem bösen Familienkrieg endet!

So wie ich das lese, bist du mittendrin.
Sie wird dem GSR nicht zustimmen.
Ihre Eltern schützen sie und werden sie verteidigen.

Es wird schwierig, aber ich denke du wirst um einen Prozess nicht herumkommen, wenn sie dem GSR nicht zustimmt.

Ohne Entgiftung und Therapie wird sie immer wieder in die Sucht zurückfallen und die dazu kommende aggressivität ist mit Kleinkind m.E. nicht zu verantworten.
Ich denke du solltest gleich am Montag den Antrag stellen.

Gruss Wedi

AntwortZitat
Geschrieben : 23.10.2010 12:38
(@marco35)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,
sie hat mir, nach langem hin und her und ganz freiwillig und überzeugt von den Vorteilen, das Gemeinsame Sorgerecht beim Jugendamt unterschrieben.
Nun habe ich erstmal den grössten und schwierigsten Schritt hinter mir. Jetzt müssen wir weiter sehen was gemacht wird.
Danke euch allen für eure bisherige Hilfe! Bis bald

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.11.2010 00:23
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Nun habe ich erstmal den grössten und schwierigsten Schritt hinter mir. Jetzt müssen wir weiter sehen was gemacht wird.

Beim "Weitersehen" solltest Du Dich daran erinnern, dass sie sich bei der Zustimmung für das GSR am Kind orientiert hat und in gewisser Weise über ihren eigenen Schatten gesprungen ist, also von der Paarebene zur Elternebene gewechselt ist. Das lässt hoffen.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 05.11.2010 01:00
(@marco35)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,
es ist viel passiert in den letzten Wochen.
Wohne noch zusammen mit meiner Ex und dem Kind in der gleichen Wohnung, allerdings nehme ich die Kleine an Wochenenden mit zu mir und meinen Eltern, womit sie auch einverstanden ist, da sie dadurch ja auch die Tage, an denen die Kleine nicht da ist, die Zeit mit ihrem neuen Partner sorgenfrei nutzen kann und ich ja eigentlich alles was ich brauche, dann bei mir habe.
Vor 3 Wochen ist aber etwas erstaunliches passiert:
An jenem Donnerstag war ich auf eine Betriebsfeier eingeladen und einigte mich mit meiner Ex, daß ich an dem abend, nach der Feier, bei meinen Eltern bleiben und übernachten würde, da ich am nächsten morgen wieder ganz früh zur Arbeit müsste und mein Arbeitsplatz nur 10 Minuten vom Wohnort meiner Eltern entfernt ist (unsere Wohnung ist fast 30km entfernt!)
Gegen 22 Uhr rief mich ihre Mutter an und sagte, daß ich schnellstmöglich hinkommen soll um meine Tochter zu mir zu holen.
Dies tat ich auch! Die Mutter hatte, nachdem sie mit ihrer Tochter telefonierte, festgestellt, daß sie wiedermal völlig betrunken ist und ist dann dort hingefahren um nachzusehen was dort los ist.
Meine Ex torkelte nur hin und her und nahm es überhaupt nicht wahr, daß ihre Mutter da war und sagte nur, daß wir uns doch alle verziehen sollen und sie nur noch schlafen möchte.
Daraufhin holte ihre Mutter unser Kind aus der Wohnung raus und rief mich an.
Die Eltern waren stinkwütend auf sie und haben plötzlich erkannt, daß nicht ich der Bösewicht in unserer Beziehung war, so wie es ihnen ständig erzählt wurde, sondern deren eigene Tochter. Und sie haben alles mögliche versucht, um sie dazu zu bringen, sich freiwillig stationär einweisen zu lassen. Jedoch erstmal ohne Erfolg.
Die Kleine war gottseidank bei mir und hat von alledem nichts mitbekommen! Ich habe meinen Arbeitgeber über das Problem informiert und er bestätigte mir, daß ich mir keine Sorgen machen müsse, wegen meinem Job und daß er über alles mit sich reden lassen könne, falls es dazu kommen sollte, daß meine Ex eingewiesen würde und ich mich dann allein, mithilfe meiner Eltern, wo sie auch jederzeit willkommen ist und ihrer Eltern um das Kind kümmern müsste.
So verging eine Woche und die Mutter unseres Kindes hat nicht einmal nach ihrer Tochter gefragt! Stattdessen hat sie die "Ruhe" genossen und jeden Tag von morgens bis abends getrunken.
Schließlich haben ihre Eltern ihr einen Psychologen, eine Richterin und ihre Ärztin in die Wohnung geschickt und wollten sie mit deren Beschluss einweisen lassen. Am Donnerstag abend dann kam ein Anruf von ihrer Mutter, daß man sie in eine Klinik mit 2,8 Promille zur Entgiftung eingewiesen hat!
Es war die Rede, daß man sie mindestens 5 Wochen dort behalten würde, allerdings hat man sie, was für uns alle unfassbar ist, nach 6 Tagen wieder aus der Klinik entlassen, da der Arzt sagte, daß ihre Blutwerte in Ordnung seien und keine Gefahr für einen Suizid bestehen würde.
Nun ist sie wieder draussen, seit über einer Woche und hat keinen einzigen Tropfen Alkohol mehr zu sich genommen und behauptet, daß sie damit komplett durch sei!
Sie kann sich kaum an etwas erinnern oder sie tut einfach nur so, weil sie tierisch große Angst hat, daß man ihr nun das Kind wegnehmen würde.
Der Grund, warum sie sich so vollgetrunken habe, sei folgender: vor zwei Monaten hatte sie eine Affäre mit ihrem Arbeitskollegen! Sie hatte sich in ihn verliebt, sie waren zusammen in der Kiste und danach hat er sie einfach ''weggeschmissen". Auf der Arbeit wurde sie nur noch von ihm gemobbt und wie Dreck behandelt, bis sie ihn dazu aufforderte, zu ihr nach Hause zu kommen um sich mit ihm auszusprechen.
Er sah es natürlich als Einladung und machte sich erneut über sie her (behauptet sie!) und drohte ihr damit, daß er sie umbringen lassen würde, wenn sie ihren Mund aufmachen würde.
Aus ihrer Sicht wurde sie ''vergewaltigt''. Aus meiner Sicht lügt sie, weil er sie einfach hat fallen lassen und sie sich mehr mit ihm vorgestellt hat, als nur Sex.
Sie erzählt allen das das der Grund sei, warum sie so viel getrunken hat, weil sie mit niemandem darüber reden konnte und ihr niemand glauben wollte.
Nun weiß keiner, was man ihr glauben soll und sie will sich jetzt für mehrere Wochen krankschreiben lassen und möchte danach definitiv nicht mehr dort weiterarbeiten, weil sie Angst vor ihm hat und diese Angst so groß ist, daß sie nicht mal wegen dem Vorfall zur Polizei gehen möchte um ihn anzuzeigen. Vielleicht täusche ich mich total, aber für mich ist das alles mehr als merkwürdig und es gibt mehrere Dinge die sich in dieser ganzen GEschichte widersprechen. Für mich ist es eine Ausrede, die für viele andere wahrscheinlich glaubwüdig klingen wird! Auch wenn es nun hart klingt, aber ich finde, daß sie selbst daran schuld ist.
Auf jeden Fall ist sie jetzt wieder zu Hause, hat wie gesagt, keinen Tropfen mehr zu sich genommen und kümmert sich mehr als denn je um unser Kind.
Schliesslich hat das Jugendamt nach diesem Vorfall mehrere Male bei ihr angerufen und sich angekündigt, sie in Kürze besuchen zu kommen und auch den Kontakt mit der Kleinen suchen und ihr ein paar Fragen stellen werden.
Komisch ist nur, daß das Jugendamt, obwohl ich der Vater des Kindes bin und in der Wohnung in der das Kind lebt, bisher kein einziges Mal mich kontaktiert hat, sondern nur die Eltern meiner Ex.
Ihre Mutter hat denen, während ihre Tochter noch in der Klinik war, gesagt, daß die Kleine bei mir und meinen ELtern und dort auch gut aufgehoben sei. Sie fragten zwar nach meiner Telefonnummer, aber wie gesagt, bisher hat sich noch niemand bei mir gemeldet.
Nun wohnt die Kleine wieder bei der Mutter und ich bin auch jeden abend dort wegen meinem Kind und beobachte gleichzeitig die Lage. Sie weiß auch, daß das Kind zu mir gehen wird, wenn solch ein Rückfall noch einmal passieren sollte.
...
Nun aber zu einer anderen Sache:
gestern morgen, nachdem ich zur Arbeit fuhr, war ein Brief vom Jugendamt im Briefkasten. Wir sollen zusammen mit unserer Tochter in einer Woche zum Jugendamt zu einem Gespräch kommen.
Was da genau auf mich (uns) zukommt wissen wir beide nicht! Vielleicht hat jemand schon ähnliches erlebt und könnte mir evtl. Tipps geben was ich bei diesem TErmin beachten muß, bzw. worauf ich vorbereitet sein muß, falls das Jugendamt uns gezielt Fragen stellen sollte, die wir auch gezielt beantworten müssen. Gibt es aus meiner obigen Geschichtge etwas, was ich vielleicht besser nicht dort erwähnen sollte, wodurch ich mich vielleicht selbst in irgendwelche Schwierigkeiten bringen würde! Schliesslich geht es denen ja eigentlich nur um das Wohl des Kindes und ich weiß nur, daß ich bereit wäre vieles zu ändern um mein Kind nicht an einer Pflegefamilie zu verlieren.
Würde mich über jeden Ratschlag freuen, da es hier höchstwahrscheinlich um die Betreuung des Kindes gehen könnte.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 24.11.2010 04:34
 elwu
(@elwu)

Nun ist sie wieder draussen, seit über einer Woche und hat keinen einzigen Tropfen Alkohol mehr zu sich genommen und behauptet, daß sie damit komplett durch sei!

Hallo,

das ist sie nicht. Das wird sie auch niemals sein. Denn es gibt nur trockene oder nicht trockene Alkoholiker, aber Alkoholiker bleiben sie immer. Ohne eine Therapie wird sie bald wieder einen Rückfall haben. Das was da in der Klink stattfand war nichts anderes als eine Grundentgiftung. Die ist nicht von Dauer gegen den Alkoholismus an sich.

Bezüglich des Termins beim Jugendam:  ruf' doch einfach da an und frage höflich um was es konkret geht und ob/wie eine Vorbereitung erfolgen sollte.

/elwu

AntwortZitat
Geschrieben : 24.11.2010 09:56
(@marco35)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Freunde,
vielen Dank, daß ich es mithilfe eurer Tipps schon so viele schwierige Schritte weiter geschafft habe.
Entschuldigt bitte, daß ich schon länger nicht mehr im Forum aufgetaucht war, aber wenn man den Kopf voll mit Dingen hat, vergisst man leider für eine Weile, daß da auch noch Menschen sind, die einem gern helfen würden. Ich hoffe, daß ihr mir weiterhelfen könnt.
Hier eine kurze Zusammenfassung von dem was weiterhin geschehen ist:
Meine Ex trinkt nicht mehr täglich seitdem sie aus der Klinik rausgekommen ist und bemüht sich nun auch, was auch wirklich sichtbar ist, sich für ein paar Wochen in eine Klinik einweisen zu lassen, mit dem Ziel, den Kampf gegen ihre Trinkerei zu gewinnen.
Die Anträge wurden gestellt und sie wartet nun auf den Termin für ihre Entziehungskur.
Wir waren beide zum JA eingeladen worden und sie wurde mit sehr vielen unangenehmen Fragen dort gelöchert, weil das JA ein Schreiben von der Polizei vorliegen hatte, in welchem drin stand, daß die Mutter alkoholsüchtig ist und zu Aggressionen neigt. Sie wurde gefragt, ob sie auch an Depressionen leidet und ich muß sagen, daß ich bis heute nicht damit zurecht kommen kann, daß ich sie vorm JA wieder in Schutz genommen habe und jedes Nein von ihr nur noch bestätigt hatte. Das JA sagte, daß sie jetzt beobachten, was weiterhin passieren wird und daß die Mutter damit rechnen kann, daß eines Tages jemand vom JA unangemeldet vor der Tür stehen kann um sich dort umzusehen, wie es dem Kind geht! Es ist fast 6 Wochen her und bis heute hat sie nie wieder etwas vom JA gehört und es war auch niemand da um zu prüfen, ob mit dem Kind alles in Ordnung ist.
Das erstmal zur Frau!
Nun zu meiner Tochter:
das Kind, 3 Jahre alt, lebt bei der Mutter, kam bisher damit zurecht, daß ihr Papa nicht mehr jeden Tag „nach Hause“ kommt, sondern sie nur noch übers Wochenende und am freien Tag in der Woche mit zu sich nimmt. Habe bei mir zu Hause ein kleines Reich, in dem sie sich wohlfühlt, für sie gebaut,  ihr einen Raum zum spielen eingerichtet und ihr ein „Prinzessinnen“-Bett aufgebaut.
Sie fühlt sich nudelwohl wenn sie bei mir ist und seit mehreren Wochen weint sie nur noch, wenn der Tag kommt und ich sie zur Mama zurückbringen muß! Es sind keine Quängeleien, sondern es hört sich sehr schmerzhaft an und sie wiederholt immer wieder, daß sie immer bei Papa bleiben und nicht mehr zu Mama möchte. Mittlerweile ist es so schlimm geworden, daß sie mich, wenn ich sie zu mir hole, über den ganzen Tag im 10 Minuten-Takt wiederholt „Papa ich möchte bei dir bleiben“ und wenn sie bei der Mutter ist  „Mama, wann kommt Papa wieder?“. Heute morgen sollte sie zum ersten Mal in den Kindergarten gehen und es hieß nur noch „Ich will nicht in den Kindergarten, ich will zu Papa!“.
Weiß nicht mehr was ich tun soll? Es zerbricht mir das Herz, wenn ich sehe wie mein Kind mir hinterher trauert und den ganzen Tag fast nur noch am weinen ist, weil es mich vermisst. Ich darf schon nicht mehr in meinen Mittagspausen dort anrufen, denn sobald sie mich am Telefon hört, ist sie nur noch am weinen und die Mutter hat mit der Situation zu Hause zu kämpfen. Es macht sie traurig und wütend zugleich, daß das Kind sie nicht mehr beachtet und daß es ihren neuen Partner, der auch zweimal die Woche dort ist nicht akzeptieren will.
Obwohl die Mutter nun ganz sicher eine Entziehungskur machen will, habe ich trotzdem abends wenn ich im Bett liege Angst, daß sie weiterhin zur Flasche greift, nachdem die Kleine im Bett ist. Vor allem auch aus dem Grund, weil sie noch einen weiteren Monat krank geschrieben ist und auch gar nicht mehr vorhat, zu ihrer Arbeit zurückzugehen und den ganzen Tag nur noch zu Hause herumsitzt. Zweimal gab es bisher einen Rückfall, allerdings an den Tagen an denen die Tochter bei mir gewesen ist.
Was noch schlimm ist, ich rufe ja jetzt schon nicht mehr täglich an, weil es mir jedesmal weh tut, wenn ich im Hintergrund meine Tochter weinen höre. Ob es tatsächlich richtig von mir ist was ich tu, weiß ich momentan nicht.
Andererseits kann ich, an den Tagen, an denen ich nicht dort angerufen habe, abends nicht mehr ruhig schlafen, weil ich immer in Gedanken bei meinem Kind bin und wissen möchte wie es ihm geht!
Ich weiß nicht mehr weiter! Es gibt ein paar Dinge die mich zur Zeit unheimlich quälen!
Das einzige schöne was erstmal auf mich zukommt ist, daß meine Tochter die ganzen Wochen in denen die Mutter zur Kur ist, bei mir verbringen kann.
Aber nun das schlimme an der Sache: Die Mutter sagt, daß sie vorhat, nachdem sie von der Kur zurück ist, zusammen mit der Tochter zu ihrem neuen Partner zu ziehen und der wohnt ca. 150 km entfernt. Als ich dies erfuhr, wurde ich stinkwütend und habe ihr vor Verzweiflung angedroht, daß sie dies gern tun kann, aber ohne Tochter! Es hat wieder zu einem riesigen Streit geführt.
Mein sehnlichster Wunsch ist es, daß dieses Kind bei mir wohnt, daß es bei mir in den Kindergarten geht und daß es nicht weiter mit einem gebrochenem Herzen bei der Mutter wohnen bleibt.
Hier hat sie ihre Lieblingsoma und –opa (meine Eltern), welche beide in Kürze in Rente gehen und an Tagen, an denen ich arbeiten muß, auf sie aufpassen könnten (was sie auch immer gern getan haben) und ich wäre sogar bereit meine Arbeitszeiten so zu regeln, daß ich 3mal die Woche frei habe. Mein Arbeitgeber ist bereits von der Situation informiert und gab mir sein Wort, daß wir, im Fall, daß es so sein sollte, daß die Tochter zu mir kommen würde, mit Sicherheit über alles miteinander sprechen könnten.
Dieses Kind bekommt einfach keine Liebe mehr von der Mutter, da die Mutter, wie sie selbst schon sagt, viel zu sehr mit ihren eigenen (selbstgemachten) Problemen und um ihr eigenes Wohl beschäftigt ist und keine Kraft mehr hat, dem Kind die Liebe die es braucht zu geben. Es fällt ihr sogar schwer, dem Kind Gute-Nacht-Geschichten zu erzählen oder es mal in den Arm zu nehmen und mit ihm zu schmusen. Selbst das Kind erzählt mir, von sich aus, daß Mama ihr kein Küsschen mehr gibt und immer nur noch böse auf sie ist.
Wenn man aber die Mutter darauf anspricht, bestreitet sie all dies natürlich, weil sie wiederum Angst hat ihr Kind zu verlieren und hat immer wieder perfekte Ausreden und verdreht die ganzen Dinge so, daß fast jeder ihr Glauben schenken würde.
Bitte helft mir! Ich kann es einfach nicht zulassen, daß man Kind in eine völlig fremde Stadt, von mir und ihren liebsten Familienmitgliedern weggezogen wird, nur weil die Mutter glaubt, woanders ein neues Leben anfangen zu können und wie sie sagt, dort von niemanden täglich kontrolliert werden kann, was sie macht. Welche Chancen habe ich, als Vater mit Gemeinsamen Sorgerecht, das Kind zu mir zu holen, bzw. welches ist der nächste Schritt, den ich gehen sollte? Soll ich einen heimlichen Termin beim JA machen, meine Tochter dorthin mitnehmen und sagen, daß ich realisiert habe, daß es damals falsch von mir gewesen ist, als ich die Mutter des Kindes in Schutz genommen habe und nicht die reine Wahrheit erzählt habe und daß ich mir nun unheimlich große Sorgen um das Wohl meines Kindes mache? Soll ich lieber einen Anwalt aufsuchen und ihm die ganze Geschichte erzählen oder habt ihr eine bessere Lösung was man in meiner Situation machen kann?
Wäre euch, nach wie vor sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet.

Grüße an alle

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 04.01.2011 01:57
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus Marco,

Dein ganz klares Ziel ist es , dass Eure gemeinsame Tochter in Zukunft bei Dir lebt, und von Dir und Deinen Eltern erzogen wird. Sehr umfassend beschreibst Du, wie sehr sich das Kind bei Dir wohl fühlt und scheinbar bei der Mutter nicht.

Immerhin hast Du ja in der Zwischenzeit das GSR erhalten, ein zwingender Meilenstein auf Deinem Weg.

Ob es aber dazu kommen wird, dass Eure Tochter bei Dir bleiben kann hängt meiner Ansicht nach völlig davon ab, wie erfolgreich oder nicht erfolgreich die Therapie der Mutter verläuft.

Wohin die Reise für die KM geht, vermag Heute sicherlich noch keiner zu sagen. So eine Therapie ist sicherlich eine Zäsur in ihrem Leben. Was hinterher von ihren heutigen Plänen noch übrig ist weiß keiner. Oder sie geht gestärkt aus der ganzen Geschichte hervor.

Nutze die Zeit, und baue ein gute Beziehung zu Eurem Kind auf.

Aber mache Dich bitte frei von dem Gedanken, dass das Kind nur bei Dir ein gutes Leben haben kann.

Heimliche Termine beim Jugendamt, jetzt zum Anwalt rennen - lass es bleiben.

Du würdest überall wohl nur zu hören bekommen, dass Du erst mal die Therapie der Mutter abwarten müsstest.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 04.01.2011 09:51




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