Hallo Zusammen,
ich wende mich an diese Forum, da ich mit meiner Frau gemeinsam zu dem Entschluss gekommen sind, das wir uns trennen.
Es gibt zwar einige Hintergründe dafür, aber das soll hier nicht das thema sein.
Allerdings gibt es da ein Streithema, bei denen ich gerne Erfahrungen und Einschätzungen von Euch sammeln würde.
Zur Geschichte:
Wir sind seit ca 10 Jahren verheiratet und haben ein Kleinkind und ein Schulpflichtiges Kind.
Wir wohnen auf einem idyllischen Dorf im Haus meiner Eltern. Meine Frau kommt gebürtig aus Südamrika hat allerdings die deutsche Staatsangehörigkeit.
So, und jetzt zum eigentlichen Knackpunkt.
Meine Frau möchte in eine Stadt ziehen, und findet es selbstverständlich das sie die Kinder dahin mit nehmen darf, und ich keine Einwände dagegen äussern könnte.
Ist das wirklich so? Ich dachte immer bei solchen Angelegenheiten zählt alleine das "Wohlfühlklima" der Kinder, sprich nach Möglichkeit die gewohnte Umgebung zu behalten.
Ich wäre sogar bereit meine Arbeitszeiten zu reduzieren, und meine Eltern würden mich ebenfalls dabei unterstützen, um die Kinder zumindest 50/50 zu verteilen (1 Woche bei meiner Frau, 1 Woche bei mir).
Ich möchte keine "Wochenenddaddy" sein, und das auch nur jedes 2te Wochenende. Ich glaub das würde ich nicht durchstehen, wenn ich die beiden Nervensägen 🙂 so selten sehe.
Ich war fest der Überzeugung das sich die Rechte der Väter entsprechend geändert hätten, und wir nun auch die Möglichkeit haben die Kinder mit zu erziehen, und vorallem das wichtigste, mit Ihnen Zeit zu verbringen.
Könnte es vielleicht sogar möglich sein, das ein Richter sagt das meine Frau in die Nähe der jetzigen Wohnsituation ziehen muss, damit die Kinder in Ihren gewohnten Umfeld bleiben können?
Vielleicht könnt Ihr mir mit Euren Erfahrung etwas Mut einflösen, oder auch mich auf den Boden der Realität zurück holen.
Dafür schon einmal vielen Dank!
Viele Grüße, Aremores
Vieles ist möglich, aber am einfachsten ist es, wenn ihr euch einigt. Wer vor Gericht geht, hat schon verloren, am Ende verlieren die Kinder auf jeden Fall, wenn ihr euch streitet.
Aber auch rechtlich: habt ihr das gemeinsame Sorgerecht und wie war die Betreuung und eure Berufstätigkeit bisher verteilt?
Vieles ist möglich, aber am einfachsten ist es, wenn ihr euch einigt. Wer vor Gericht geht, hat schon verloren, am Ende verlieren die Kinder auf jeden Fall, wenn ihr euch streitet.
Das ist genau meine Denke, ich will mich nicht streiten, auch weil die kinder das sofort mit bekommen, aber was kann ich machen wenn die Mutter sagt das sie die Kinder mitnehmen möchte, und ich sie nur noch alle paar Wochen sehe?
Aber auch rechtlich: habt ihr das gemeinsame Sorgerecht und wie war die Betreuung und eure Berufstätigkeit bisher verteilt?
Meine Frau ist seit über einem Jahr zu Hause, aufgrund einer Angststörung.
Der Tagesablauf in der Woche sah so aus, das ich die Beiden morgens fertig gemacht hab, und zur Schule bzw KiGa gebracht habe.
Meine Frau hat die Beiden dann Nachmittags ab 14 Uhr betreut, bis ich um zwischen 16:30 und 18:00 zu Hause war. Dann hab ich i.d.R. diesen Part wieder übernommen, bis hin ins Bett bringen und die "gute Nacht Geschichte" vorzulesen.
An dem Wochenenden ist es i.d.R. auch so, das ich immer mit den Kindern aufstehe wenn sie wach werden, egal ob um 6 oder um 8 Uhr morgens, und ich auch zum Großteil den Tag mit ihnen verbracht habe. Das ging ebenfalls wieder bis zum ins Bett bringen.
Wenn ihr verheiratet seid, habt ihr gemeinsames Sorgerecht und dann braucht sie deine Zustimmung dafür, dass sie MIT den Kindern wegziehen kann. Sie selbst kann natürlich ziehen wohin sie will.
Wenn du dir einen Gefallen tun willst, dann ändere deine Arbeitszeiten JETZT, wenn dir das möglich ist und sprich in der Kita und Schule vor, dass du einer Abmeldung nicht zustimmen wirst, sollte das hinter deinem Rücken geschehen. Auch beim Einwohnermeldeamt kannst du angeben, dass der Aufenthalt der Kinder streitig ist und sie das bitte irgendwie vermerken sollen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Ich war in der exakt selben Situation wie du. Ich habe die Kinder morgens geweckt, fertig gemacht, ausgefahren, bin arbeiten gegangen, danach nach Hause und die Kinder wieder betreut. Heute haben wir ein Wechselmodell in dem wir diesen Tagesablauf beibehalten haben, nur halt in zwei getrennten Immobilien.
Für die Kinder wäre dieser Ansatz natürlich der Beste. Dein Problem wird aber sein, dass deine Frau kein eigenes Einkommen hat und somit nachehelicher Unterhalt und Kindesunterhalt die Einnahmequellen sind, die man am einfachsten anzapfen kann.
Der Boden der Realität ist aber folgender: Das Familienrecht haben die Frauen oft Vorteile, auch in Situationen, wo es unbegründet ist. Deine Frau arbeitet nicht, du schon. Es ist schwer zu vermitteln, dass du die Kinder überwiegend betreust in dieser Konstellation. Hast du denn das Wechselmodell mal angesprochen? Es wird wahrscheinlich der beste Weg für eure Kinder sein, denn wenn sie plötzlich eine wichtige Bezugsperson im Leben verlieren, dann ist das eine sehr schwierige Situation für die Kinder, die oft auch Langzeitfolgen hat.
Hallo MaxMustermann,
Ich weiß nicht ob das gegebenenfalls zu hart ist. Vielleicht hast du Recht, aber ich wollte nicht gleich die letzt Eskalationsstufe wählen.
Ich möchte es in erster Linie das Beste für die Kinder.
Aber wenn es doch so kommen sollte, wäre das natürlich eine Option auch wenn ich hoffe das es nie so enden wird
Hallo,
das Beste bei einer Trennung ist immer, wenn man noch miteinander reden kann und wenn es um die Kinder geht sollte man vorallem miteinander reden. Warum will denn Deine Frau in die Stadt ziehen? Was sind für sie die Vorteile? Könnte es sein, dass sie sich im Dorf einfach nicht wohlfühlt? Welchen Anschluß hat sie denn? Dabei meine ich nicht, dass DU genügend Leute kennst sondern wieviele Menschen sie kennt. Das, was für Dich ein Idyll ist, muss es für sie nicht sein.
Ich denke, dass sich hier eher eine gemeinsame Grundlage finden lässt als mit einem Gerichtsbeschluss, wobei auch unklar ist wie dieser ausfällt.
VG Susi
Hallo,
das Beste bei einer Trennung ist immer, wenn man noch miteinander reden kann und wenn es um die Kinder geht sollte man vorallem miteinander reden. Warum will denn Deine Frau in die Stadt ziehen? Was sind für sie die Vorteile? Könnte es sein, dass sie sich im Dorf einfach nicht wohlfühlt? Welchen Anschluß hat sie denn? Dabei meine ich nicht, dass DU genügend Leute kennst sondern wieviele Menschen sie kennt. Das, was für Dich ein Idyll ist, muss es für sie nicht sein.
Ich denke, dass sich hier eher eine gemeinsame Grundlage finden lässt als mit einem Gerichtsbeschluss, wobei auch unklar ist wie dieser ausfällt.VG Susi
Hallo Susi,
vielen Dank für deine Ausführung.
Es stimmt schon das sie sich hier nicht wohl fühlt, wobei das am Anfang ganz anders war, da ist sie oft mit Leuten aus dem Dorf unterwegs gewesen, und hat sich amüsiert. Sie wollte mal das ich mit ihr in die Stadt ziehe, aber das wäre nur ein verschieben der Probleme. Einerseits kann ich sie verstehen, andererseits will ich aber auch nicht von hier weg ziehen. Die sozialen Kontakte die ich hier habe, und auch das die Kinder unbeschwert hier durch das ganze Dorf laufen können, ist für mich ein Luxus, den ich sehr ungern aufgeben will.
Das letzte was ich will ist das wir uns bei der Trennung streiten, ich bin auch gerne bereit Kompromisse einzugehen, sogar lieber etwas mach nachgeben als man muss. Aber ich möchte mein Leben auch nicht komplett auf den Kopf stellen, und wieder ganz von vorne anzufangen.
Auch muss man - hört sich doof an - die kosten im Blick haben. Zur Zeit haben wir über 200m², zu einem Preis wo man in der Stadt gerade mal ein Appartment bekommt. Das würde im umkehrschluss auch bedeuten das die ganzen Schmeckerwöhnchen wie spontan gut essen gehen, oder mal was außer der Reihe kaufen vorbei wären.
Alles in einem ist es eine zerfahrene Situation, aus der man den Ausweg wahrscheinlich nicht ohne Verlierer findet.
VG Aremores
Moin A.
Willkommen hier. Der Ansatz, sich im Rahmen der Trennung nicht streiten zu wollen ist ein guter Beginn. Bewahre Dir den. Ihr werdet irgendwelche Kompromisse schließen müssen (und Kompromiss bedeutet nicht Verlierer). Aber sowohl zum Nicht-Streiten wie auch zum Kompromisse-Schließen gehören am Ende zwei. Ganz ohne Verlierer/ Verluste wird es nicht gehen. Wäre schön, wenn es nicht die Kinder sein werden. Euer (Dein) Geldbeutel mit Sicherheit - schließlich werden zukünftig zwei Haushalte zu finanzieren sein.
Versucht es von den Kindern her zu denken. Also nicht, was was will die KM schon länger für sich realisieren (Stadt) oder was ist Dein Traum von unbeschwerter Kindheit (Dorfleben). Für die Kinder ist und bleibt es am Wichtigsten, beide Eltern "zu erhalten". Am Idealsten lässt sich dies in einem Wechselmodell realisieren. Google mal nach Prof. Sünderhoff (oder Sünderhauf?) und sauge Dir die Argumente. Versuche die KM zu überzeugen, dass das WM das Beste ist und sucht gemeinsam nach Lösungswegen, wie dies (ggf. mfr) zu realisieren ist. (Und ganz nebenbei sollte dabei deutlich werden, dass es eben kein Selbstläufer mehr ist, dass Kinder immer zu Mutter gehen). Wie weit ist denn die Stadt entfernt? Versucht positive Lösungen zu finden: Lässt sich evtl. trotzdem ein WM leben? Was braucht die KM, damit sie evtl. auch ein WM auf dem Dorf (oder vielleicht zwei Dörfer weiter) akzeptieren würde? Kannst Du ihr helfen bei der Suche nach Whg? Auto?
Mach ihr gleichzeitig aber auch die Schwierigkeiten deutlich: Wie will sie eine angemessene Whg in der Stadt finden/ finanzieren? Vielleicht ist es für die KM ein Weg, zunächst einmal alleine dorthin zu ziehen (gesund werden, Job finden, sich einleben). Und die Kinder bleiben unter der Woche bei dir. Und am WE und in den Ferien gibt es seeeehr großzügige Umgangsrechte für die KM. Vielleicht kannst Du es Dir ja leisten, ihr für diesen Fall die Angst vor Unterhaltszahlungen zu nehmen.
Und da das alles noch ein wenig Zeit dauert: Bringe Dich noch mehr in die Betreuung der Kinder ein. Ggf. kürze schon Deine Berufstätigkeit. So, dass Du im Streitfall sehr klar aufzeigen kannst, dass Betreuung mindestens 50/50 geregelt war und somit eben nicht vom klassischen Rollenmodell ausgegangen werden kann. Dabei solltest Du sehr gute Ausgangschancen für einen Streitfall geschaffen haben.
Viel Erfolg.
Gruß toto, der Dir außerdem rät, Unterlagen, Dokumente, Wertgegenstände, Kontozugänge zu sichern, falls das heißblütige Temperament einer Südamerikanerin in Wallung kommt...
Vollzitat gelöscht!
Hallo Toto,
vielen Dank für Deine Anmerkungen. So wie Du es beschreibst hatte ich es auch vor zu versuchen.
In erster Linie möchte ich schon das die Kinder weiter auf Ihre Schule, bzw KiGa gehen.
Die Entfernung zur Stadt beträgt ca. 30kM, ist nicht allzu weit weg, und ich arbeite auch da, es wäre i.d.R. auch kein Problem für mich mal da vorbei zu fahren.
Jetzt meine Frage zu den Arbeitszeiten, ich hatte mir gedacht mit meinem Chef zu sprechen (sehr sozial eingestellt) und von Ihm ggf ein Schreiben zu erstellen, das meine Arbeitszeiten im Falle eines WM von 40h auf ca 30h zu verringern. Würde das ggf schon ausreichen? Ich bin mir sicher das er da mit gehen würde.
Weiterhin habe ich ja auch noch meine Eltern, die gerne mal einspringen, und die Kinder nach der Schule oder KiGa betreuen. Ich weiß nicht ob das bei einem Familiengericht auch als positiv angesehen wird. Hat da eventuell jemand Erfahrung mit?
Das schönste wäre, wie du schon angemertk hast, eine Wohnung in der Nähe, muss auch nicht bei uns im Dorf sein. Ich würde sie da auch unterstützen. Auto hatten wir schonmal für sie gekauft, somit fällt dieser Kostenpunkt schonmal weg. Und ich hatte mal ausgerechnet, wenn sie mit den Kindern in die Stadt zieht, und von mir den Unterhalt für sie und die Kinder bekommen würde, würde das zu Leben nicht ausreichen, vielleicht zum überleben.
Viele Grüße, Aremores
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Anm. Moderation:
bitte nach Möglichkeit KEINE Vollzitate verwenden oder zumindest den Bereich rauslöschen, auf welchen nicht Bezug genommen wird.
Ich meinte natürlich LBM, sorry, hatte ich verwechselt
Hallo MaxMustermann,
Ich weiß nicht ob das gegebenenfalls zu hart ist. Vielleicht hast du Recht, aber ich wollte nicht gleich die letzt Eskalationsstufe wählen.
Ich möchte es in erster Linie das Beste für die Kinder.
Aber wenn es doch so kommen sollte, wäre das natürlich eine Option auch wenn ich hoffe das es nie so enden wird
Wie wollt ihr denn Wechselmodell und Schule unter einen Hut bringen?
Wie wollt ihr denn Wechselmodell und Schule unter einen Hut bringen?
Hallo PausBandert,
ich kann es auch noch nicht genau sagen. Ich kenne Leute bei denen läuft das ähnlich, di KM wohnt in der Stadt, und der KV holt sein Kind regelmäßig von der Schule ab, und bringt es den nächsten Tag auch wieder hin. Wobei es sich hier um 1 Kind handelt, bei 2 ist die Herausforderung schon wieder eine höhere.
Ich denke das sich das mit der Zeit klären könnte.
VG Aremores
Moin nochmal.
Jetzt meine Frage zu den Arbeitszeiten, ich hatte mir gedacht mit meinem Chef zu sprechen (sehr sozial eingestellt) und von Ihm ggf ein Schreiben zu erstellen, das meine Arbeitszeiten im Falle eines WM von 40h auf ca 30h zu verringern. Würde das ggf schon ausreichen? Ich bin mir sicher das er da mit gehen würde.
Weiterhin habe ich ja auch noch meine Eltern, die gerne mal einspringen, und die Kinder nach der Schule oder KiGa betreuen. Ich weiß nicht ob das bei einem Familiengericht auch als positiv angesehen wird. Hat da eventuell jemand Erfahrung mit?
Positiv und besser als nichts sind der Nachweis solcher flexibler Betreuungsmöglichkeiten sicher. Nur wenn es zur gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, dann wird eine der entscheidenden Fragen sein, wer in der Vergangenheit den Hauptteil der Betreuung gemacht hat. Deshalb die Empfehlung damit JETZT schon anzufangen. Dann kannst Du nämlich "erzählen", dass es in der Vergangenheit so war wie Du oben geschildert hast. Und aktuell deshalb schon Deine Arbeitszeit verkürzt hast. (mit dem kleinen, bösen Nebeneffekt, dass es offenbar wird, das die KM dass trotz 0% Arbeitszeit es nicht alleine gewuppt gekriegt hat).
In erster Linie möchte ich schon das die Kinder weiter auf Ihre Schule, bzw KiGa gehen.
Das ist so ein Thema, was ich damit meinte, als ich schrieb, dass ihr das was ihr als Erwachsenen möchtet hinten an stellen solltet. Ja, natürlich ist KEIN Schulwechsel besser als EIN Schulwechsel. Aber ein Schulwechsel ist letztlich nichts was unbedingt zu vermeiden wäre (und KiGa ist ja eh endlich). Und ehrlich, Schule in der besagten Stadt, wo dann KM wohnt und wo Du auch immer hinpendelst, geht so in die Richtung dessen, was ich mit Kompromiss meinte. Schön wäre es natürlich, wenn die Wechsel nicht unterjährig erfolgen. Noch besser zu "natürlichen" Zeitpunkten (Ende der KiGa-Zeit, Wechsel auf die weiterführende Schule).
30km sind so an der Grenze für ein WM. Aber da Du ja eh dort hin pendelst, wäre das m.E. gestaltbar.
Und ich hatte mal ausgerechnet, wenn sie mit den Kindern in die Stadt zieht, und von mir den Unterhalt für sie und die Kinder bekommen würde, würde das zu Leben nicht ausreichen, vielleicht zum überleben.
Für Dich oder für Sie?
Klar ist - ihr werdet beide weniger Bares haben.
KM muss natürlich auch arbeiten gehen. Auch wenn sie KU von Dir bekommt.
Und das bei Dir wenig(er) übrig bleibt wenn Du KU zahlst ist auch klar. Diese Befürchtung gilt aber auf Seiten der KM ebenso, wenn nicht gar noch mehr.
Deshalb ja die Idee, der KM das WM (oder den Verbleib der KInder bei Dir) schmackhaft zu machen, dass Du keinen KU geltend machen würdest. Dh KM muss "nur" für sich verdienen. Und für die Zeit, an der die Kinder bei ihr sind (etwa 50% beim WM bzw. weniger, bei einem Umgangsmodell mit großzügigem Umgang).
Gruß Toto, für den sich ein WM mit Schule am Ort der KM nach Deinem Post als ein guter Kompromiss darstellen könnte.
Moin,
mich wundert immer wieder, wie einem geraten wird, Selbstverständlichkeiten zu erkaufen... und auch der vorauseilende Kotau, und sich dann zu beschweren, dass sich nichts ändert.
(...) wer in der Vergangenheit den Hauptteil der Betreuung gemacht hat. Deshalb die Empfehlung damit JETZT schon anzufangen. Dann kannst Du nämlich "erzählen", dass es in der Vergangenheit so war wie Du oben geschildert hast.
Dies ist im Grunde die Kernaussage.
Denn selbst wenn Madam schlichtweg nicht gearbeitet hat, und dennoch Du alles gemacht hast, hin und her gefahren bist, dann interessiert es niemanden. Die KM hat nicht gearbeitet, also geht man automatisch davon aus, dass sie sich um die Kinder gekümmert hat.
Daher der dringende Rat ... bereits jetzt die Stunden reduzieren, die Kinder sooft es geht abzuholen und present sein.
30km sind so an der Grenze für ein WM. Aber da Du ja eh dort hin pendelst, wäre das m.E. gestaltbar.
Für Dich oder für Sie?
Meiner Meinung ist dies Wunschdenken. Mit einer Entfernung von 30km ist ein Wechselmodel schlichtweg nicht durchführbar. Vor allem mit dem Hinblick auf Freunde und der Schule.
KM muss natürlich auch arbeiten gehen. Auch wenn sie KU von Dir bekommt.
Und das bei Dir wenig(er) übrig bleibt wenn Du KU zahlst ist auch klar. Diese Befürchtung gilt aber auf Seiten der KM ebenso, wenn nicht gar noch mehr.
Deshalb ja die Idee, der KM das WM (oder den Verbleib der KInder bei Dir) schmackhaft zu machen, dass Du keinen KU geltend machen würdest. Dh KM muss "nur" für sich verdienen. Und für die Zeit, an der die Kinder bei ihr sind (etwa 50% beim WM bzw. weniger, bei einem Umgangsmodell mit großzügigem Umgang).
Die Fragestellung ist, gilt der Umzug für die KM nur, damit sie sich selbst verwirklichen kann, dann soll sie dies tun, aber ohne die Kinder zu entwurzeln. Ansonsten ergibt sich bestimmt auch eine Möglichkeit, dass sie sich eine Wohnung der näheren Umgebung sucht und von da aus ihre Selbstverwirklichung startet.
Denn damit ergibt sich, dass beide Elternteile vorhanden sind und man kann alles viel flexibler gestalten. WM heißt ja auch nicht dass man auf die Minute ausrechnet, wienlange ein Kind wo ist. Sondern es geht darum, dass die Eltern beidseitig erhalten bleiben.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hallo Aremores,
Jetzt meine Frage zu den Arbeitszeiten, ich hatte mir gedacht mit meinem Chef zu sprechen (sehr sozial eingestellt) und von Ihm ggf ein Schreiben zu erstellen, das meine Arbeitszeiten im Falle eines WM von 40h auf ca 30h zu verringern.
Mach's lieber andersrum: Reduziere die Arbeitszeit jetzt gleich auf 30 Stunden, und erzähle deinem Chef, dass du ihn wenn's dumm für dich läuft, irgendwann in der Zukunft ggf. darum würdest bitten müssen, wieder auf 40 Stunden umzusteigen. Letzteres also für den Super-GAU, dass Madame die Kinder einkassiert, und dass ein "Prachtexemplar" von Familienrichter ihr dafür als Belohnung auch noch Kindesunterhalt sowie nachehelichen Unterhalt auf Basis deines 40-Stunden-Einkommens zusprechen würde.
Bitte beachte, dass es bei der Steuer ab nächstem Jahr mit dem Ehegattensplitting ohnehin vorbei ist, und in Steuerklasse I ist der Unterschied zwischen einem 40-Stunden-Einkommen und einem 30-Stunden-Einkommen womöglich nicht ganz so groß wie du annimmst. Kommt aber ganz entscheidend auf die persönliche Situation an (insbesondere auf die Höhe des Einkommens und damit auf die Höhe des Grenzsteuersatzes, sowie die Frage, ob gesetzlich oder privat krankenversichert) - daher am besten einfach mal mit einem der üblichen Brutto-Netto-Rechner im Internet ausrechnen, wie viel Netto von deinem 40-Stunden-Brutto übrigbleibt, wenn du von derzeit mutmaßlich Steuerklasse III zwangsweise in Steuerklasse I gesteckt wirst; und im nächsten Schritt dann, wie viel in Steuerklasse I übrigbleibt, wenn du wegen der 30-Stunden-Woche nur noch 75% deines bisherigen Bruttos hast.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
P.S. und ich weiß, wovon ich rede - bin vor Jahren schon auf 30 Wochenstunden runter, und habe Null Komma Null Interesse daran, wieder auf 40 Stunden zu erhöhen. Es lohnt sich in diesem unserem Lande einfach nicht.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo MaxMustermann,
Ich weiß nicht ob das gegebenenfalls zu hart ist. Vielleicht hast du Recht, aber ich wollte nicht gleich die letzt Eskalationsstufe wählen.
Ich möchte es in erster Linie das Beste für die Kinder.
Aber wenn es doch so kommen sollte, wäre das natürlich eine Option auch wenn ich hoffe das es nie so enden wird
Ich weiß nicht, was du mit letzte Eskalationsstufe meinst. Das Wechselmodell? Ich würde das eher als Optimum sehen, was ihr rausholen könnte. Ich habe nicht auf der Agenda wie alt die Kinder sind, aber es wird schwer ein Wechselmodell auf Dauer aufrecht zu erhalten, wenn die Kinder 2 versch. Freundeskreise haben. Im gleichen Ort zu leben wäre schon besser.
Aber sieh es mal aus der Perspektive deiner Ex: Von welchem Geld soll sie leben, wenn sie momentan zu Hause ist.
@Malachit: Das Problem am Wechselmodell ist, dass man es sich ggf. nicht leisten kann runter zu gehen, da das Modell teuer ist. Er wäre in der gleichen Situation wie ich: alle Kosten laufen einfach weiter, man muss der Ex Hausrat mitgeben und sie ggf. noch auszahlen, Steuervorteile fallen weg und wahrscheinlich ist trotz WM noch Kindesunterhalt an die Ex fällig. Bei mir würde bei Reduktion vnon 38 Stunden auf 30 Stunden die Hälfte meines verfügbaren Einkommens nach Fixkosten wegfallen...
Hallo Max,
Ich weiß nicht, was du mit letzte Eskalationsstufe meinst. Das Wechselmodell?
Das hatte Aremores, glaube ich, in Antwort #10 bereits erklärt - er hatte offenbar zunächst einen Beitrag von Lausebackesmama mit einem Beitrag von dir verwechselt. Es ging also um die Frage, schon mal präventiv im Kindergarten, in der Schule und im Einwohnermeldeamt dafür zu sorgen, dass die Mutter nicht mal eben so aus heiterem Himmel die Kinder abmeldet.
@Malachit: Das Problem am Wechselmodell ist, dass man es sich ggf. nicht leisten kann runter zu gehen, (...)
Korrekt, deswegen muss man das im konkreten Fall halbwegs realistisch abschätzen.
(...) da das Modell teuer ist. Er wäre in der gleichen Situation wie ich: alle Kosten laufen einfach weiter, man muss der Ex Hausrat mitgeben und sie ggf. noch auszahlen, Steuervorteile fallen weg und wahrscheinlich ist trotz WM noch Kindesunterhalt an die Ex fällig.
Und genau dieses "teuer" bezweifle ich.
Das zusätzliche Kinderzimmer in der Wohnung braucht man realistisch betrachtet auch dann, wenn das betreffende Kind nur an den Wochenenden und in den Ferien da ist; damit ist der mit Abstand größte Kostenfaktor schon mal völlig unabhängig davon, ob Wechselmodell oder nur Spaß- & Wochenendpapa.
Mit dem Steuervorteil meinst du vermutlich das Ehegattensplitting - diese Euros sind allerdings futsch, völlig unabhängig davon, ob Wechselmodell oder nicht. Mir ist völlig klar, dass das je nach der vorherigen Situation ein herber finanzieller Einschnitt ist, aber man kann das eben nicht dem Wechselmodell anlasten.
Der Kindesunterhalt, den die Ex trotz Wechselmodell ggf. noch bekommt, fällt i.d.R. längst nicht so ins Gewicht wie der eventuelle Trennungsunterhalt bzw. nacheheliche Unterhalt, aber auch diese beiden hat mal weitgehend unabhängig vom Wechselmodell an der Backe, wenn und solange die Ex keinen Bock hat, sich einen Job zu suchen, und mit dieser Lebenseinstellung vor Gericht an einen Frauenversteher gerät.
Ich glaube daher inzwischen, die Gerüchte über die angeblich so hohen zusätzlichen (!) Kosten des Wechselmodells werden in erster Linie von einem Haufen dreckiger Rechtsverdreher gestreut, damit sie eine faule Ausrede haben, bei einem angepeilten Wechselmodell für die Bedarfsermittlung beide elterliche Einkommen in der Düsseldorfer Tabelle zusammenzuzählen, und damit auf einen Unterhaltsbedarf zu kommen, der fernab jeglicher Realität ist: Wenn beide Eltern arbeiten, dann konstruieren diese juristischen Spruchbeutel daraus einen Bedarf, der ziemlich schnell ziemlich nahe am oberen Ende der Düsseldorfer Tabelle liegt. Am konkreten Beispiel: Für meinen Fünfzehnjährigen, der abwechselnd bei mir und meiner Ex ist, ergäbe die Düsseldorfer Tabelle aus beiden Einkommen ca. einen Unterhaltsbedarf laut Zeile 8, also 686 Euro - das ist also bereits fast soviel wie die 735 Euro, die auf dem Zettel stünden, wenn er völlig unabhängig von uns Eltern in einer eigenen Wohnung wirtschaften würde! Sorry, aber das ist völliger Bullshit, und offenbar können nur Juristenhirne sich einen derart über Kreuz verlöteten Quark ausdenken.
Bitte nicht falsch verstehen: Kinder kosten Geld und ja, das Wechselmodell legt da noch eine Schippe oben drauf - allerdings ist es eine im Vergleich zum eigentlichen Grundbedarf, der so oder so anfällt, eher kleine Schippe.
Bei mir würde bei Reduktion vnon 38 Stunden auf 30 Stunden die Hälfte meines verfügbaren Einkommens nach Fixkosten wegfallen...
Glaube ich dir gerne. War bei mir zwar nicht so extrem, aber spürbare Einschänkungen gab's und gibt's durchaus.
Meine Reaktion besteht allerdings darin, besagte Fixkosten klein zu kriegen bzw. klein zu halten. In meinem Fall:
- Auto? Brauch' ich nicht.
- Urlaubsfernreisen? Mach' ich nicht.
- Überflüssige Versicherungen? Schon vor vielen Jahren gekündigt.
- Zeitungsabos? Die Lügenpresse kommt mir schon mal aus Prinzip nicht mehr ins Haus.
- Elektronisches Spielzeug? Wird genutzt, bis es auseinanderfällt (z.B. dürfte mein Mobiltelefon inzwischen ca. acht Jahre alt sein)
Und so weiter.
Muss sich halt jeder selbst überlegen, was ihm wichtig ist, und was nicht. Ohne den oben skizzierten Ballast hab' ich jedenfalls trotz reduzierter Arbeitszeit keine finanziellen Schwierigkeiten.
In meinem Fall habe ich also "Geld" gegen "mehr Zeit" getauscht. Alles in allem war es ein guter Tausch 😉
In deinem Fall mag es anders gewesen sein, und im Fall von Aremores kann es nochmal völlig anders sein. Mir ist es nur wichtig darauf hinzuweisen, dass man in solchen Situationen durchaus auch mal quer zur üblichen Richtung denken sollte.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Obwohl ich den Unterhalt im Wechselmodell verfluche wie sonst was, glaube ich schon, dass es Sinn macht die Einkommen zu addieren. Wenn das Kind im Residenzmodell wohnt, zahlst du Unterhalt für den Bedarf bei der Mutter nach deinem Einkommen. Was mit dem Kinderzimmer bei dir ist, ist dein Privatvergnügen. Wenn man aber ein Wechselmodell fährt, geht es darum, dass man sich alle Kosten teilt, auch die für zwei Zimmer. Diese Praxis macht es sinngemäß richtig die Einkünfte zu addieren, ob man die Kosten des ExPartners mittragen sollte, ist eine andere Frage. Da bin ich absolut dagegen, denn Kindesunterhalt ist nicht dazu da das Einkommensniveau der Eltern anzugleichen. Ich kann nichts dafür, dass meine Ex weniger Geld zur Verfügung hat als ich, warum sollte ich aber deshalb die Brötchen der Kinder bei ihr subventionieren.
Zum Unterhalt im Wechselmodell: Lebt ein Kind alleine, hat es nur ein Zimmer, ein Fahrrad, einen Schreibtisch. Bei uns gibt es das alles doppelt. Bis auf Schultaschen, Jacken und Schuhe nehmen die Kinder nichts mit, wenn sie nicht gerade wollen. Es gibt zwei voll gefüllte Kleiderschränke, zwei voll ausgestattete Kinderzimmer, zwei mal Fußballtore im Garten,... Klar ist das teurer als wenn ein Kind alleine auswärts wohnt.
Zum "was kostet das WM an mehr": hätte ich ein Residenzmodell, würde ich mir eine Wohnung nehmen und den Kindern kleine Zimmer geben (ggf. nicht mal jeder ein eigenes). Momentan fällt ein Haus an, jedes Kind mind. 16qm. Ist beim TO ja auch so, er hat auch ein Haus.
Ehegattenspliting hat nichts mit WM zu tun, aber ein Teil der Einnahmen fällt weg.
Wenn die Frau nicht arbeitet, er aber schon, wird er Kindesunterhalt in gleicher Höhe wie im Residenzmodell zahlen müssen, wie das in so einem Fall mit Erwerbsobliegenheit vs. Betreuungsunterhalt aussieht, dazu ist mir noch kein Urteil bekannt.
Zu Kostenreduktion: Das Auto wird er bei 30km und Wechselmodell brauchen. Ich fahre die Kinder auch jeden Tag in die Betreuung, ohne Auto würde das zeitlich nicht passen.
Beim Rest gibt es nur Einsparpotential, wenn man das vorher hatte 😉 Meine einzigen kündbaren Fixkosten beliefen sich auf mein Amazon Prime Abo i.H.v. 70€/Jahr (und 17,50€ GEZ, aber die wollten meine Kündigung nicht akzeptieren).
Aber Malachit hat Recht: mach dir mal verschiedene Gedanken, was du der Ex anbieten kannst und für dich auch mal einen Plan mit Alternativen. Denn eins ist sicher: Am Ende kommt immer alles anders als man denkt 😉