Umgangs"Recht"?
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Umgangs"Recht"?

 
(@seemann14)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,
will hier mal zusammengefasst meine Situation schildern.
Also im November 1995 wurde mein Sohn geboren. Im Oktober 1996 eröffnete mir meine Ex das sie nicht mehr mit mir zusammen leben kann. Ich fragte nach dem Grund, denn eigentlich gab es keinen. Grund dafür war, wie ich hinterher von ihr erfuhr, ihr neuer Partner, mit dem sie ein Verhältnis seit dem Januar 96 hatte. Ich zog aus, und reichte die Scheidung ein. Wir wurden dann im März 97 geschieden. Bis dahin lief alles recht freundschaftlich ab. Wir hatten einen gemeinsamen Anwalt, und wir versuchten alles in Ruhe und mit Vernunft im Sinne des Kindes zu regeln. Was uns aus meiner Sicht auch gelang.
Ich lernte im Januar 97 meine heutige Frau kennen. Mein Sohn wuchs in den ersten 2 Jahren mit vier Elternteilen auf, auch nicht üblich, oder?
Dann bekam ich aber zunehmend Probleme damit das mein Sohn den Partner meiner Ex Papa nannte und mich mit meinem Vornamen ansprach. Genauso schränkte meine Ex den Umgang immer mehr ein. Da ich beruflich bis zu einem halben Jahr im Ausland tätig war und bin, war mir ein regelmäßiger Umgang eh nicht möglich. Bei der Scheidung hatte meine Ex, aufgrund meines Berufes auch das alleinige Sorgerecht erhalten.
Mittlerweile hatte sie auch wieder geheiratet, was die Sache nicht einfacher machte. Für eine Dauer von 2 Jahren hatte ich so gut wie keinen Kontakt mehr zu meinem Sohn, was meiner Ex aber auch überhaupt nicht ungelegen kam. Nachdem ich mich mit Hilfe meiner Frau wieder soweit stabilisiert hatte, fragte ich bei meiner Ex nach wie es denn mit einem ersten Treffen aussehen würde. Es kam erst einmal eine Flut von Vorwürfen, und was mir denn einfallen würde. Außerdem würde gerade wieder Nachwuchs im Anmarsch sein und mein Sohn wäre eh schon so aufgedreht. Ich sagte ok, und hielt mich zurück. Nach gut einem halben Jahr trennte sie sich dann auch von ihrem zweiten Mann, und dadurch war dann auch jetz der Zeitpunkt total unglücklich für ein Wiedersehen. Ich zeigte Verständnis und übte mich in Geduld. Bei meinen Anrufen hieß es, er will nicht mit dir reden, oder er hat keine Lust zu telefonieren, oder er hat keinen guten Tag. Nie aber wurde er aufgefordert mal ans Telefon zu kommen.
Als ich dann aber im 2002 langsam aber sicher die Geduld verlor, schleifte sie mich zum Jugendamt um dort was auch immer zu bezwecken. Mittlerweile war sie auch aus unserem gemeinsamen Wohnort fortgezogen. Entfernung nun 250 km.
Wir vereinbarten ein Treffen auf neutralen Boden bei meiner Schwester. Ich war total nervös, und der Einzige der überhaupt keine Probleme mit der ganzen Situation hatte war mein Sohn. Es war so als wenn nichts gewesen wäre. Von nun an trafen wir uns wieder regelmäßig. Aber immer nur an seinem Wohnort, und immer nur für ein paar Stunden, weil meine Ex es so wollte. Ich war ja schon froh über das Wenige.
Nun aber war ich im Jahr 2004 insgesamt 8 Monate im Ausland. Und meine Ex brach im April 2004 den Kontakt zu mir und auch zu dem Rest meiner Familie komplett ab.
Als nun mal wieder die Aufforderung des Jugendamtes kam, zur Offenlegung meiner Einkünfte, bat ich den Sachbearbeiter meiner Ex doch im Zuge der Post eine Mitteilung zukommen zu lassen, das ich zumindest Informationen in Bezug auf die schulischen Leistungen, Hobbys, Freunde und Gesundheit bekomme. Aber selbst auf diese Offizielle Aufforderung geschah nichts. Nun hatte ich noch einen beratenden Termin bei meinem örtlichen Jugendamt, und dort sagte man mir das so wie es aussieht mir nur der Weg zum Familiengericht bliebe um mein Recht auf Information und Umgang durchzusetzen. Dort würde aufgrund seines Alters mein Sohn dann auch befragt werden. Eigentlich ist mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken meinen Sohn dieser Belastung auszusetzen. Gleichfalls befürchte ich das meine Ex ihn dahingehend beinflußt, das er sich negativ in Bezug auf den Umgang mit mir äußert.
Wie kann ich nun mein, so blöd es in diesem Zusammenhang auch klingt, mein Recht bekommen.
Wer hat noch ein paar Tips, oder Ratschläge.

Vielen Dank für eure Tips
Seemann14

Seemann14

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 06.01.2005 22:49
(@papa-nico)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Seemann,

ich glaube, das große Problem ist deine lange Abwesenheit. Könntest du daran was (auch teilweise) ändern? Ich kann mir gut vorstellen, das deine Ex damit nicht klar kommt. Wären denn wenigstens Briefe und Telefonate möglich? So bricht der Kontakt nicht immer ganz weg - der Aufbau ist dann jedesmal wieder schwer, wie du es selbst schriebst.

Was mich beeindruckt hat, das die Treffen so gut verlaufen sind. 🙂 Meinst du nicht auch, dass das eine ausbaufähige Situation ist? Ich würde versuchen, die Ex von diesen Super-Beispiel zu überzeugen. Genauso kann man auch vorm JA argumentieren, oder?

Als letztes bleibt dir dann nur noch der Weg zum Gericht und alles einklagen. Sicher kann man es so tun, aber ich bin generell der Meinung, dass man sich vorerst einigen könnte (oder es zumindest versuchen).

Tschau
Nico

Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sie kräftig an - Und handelt.
(Dante)

AntwortZitat
Geschrieben : 07.01.2005 10:21
(@seemann14)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Papa Nico,

an meinen Abwesenheiten kann ich leider nichts ändern. Wesentlich wird sich dort frühestens in fünf Jahren ein Wandel durchführen lassen.
Ich hatte regelmäßigen Brief und Emailkontakt, der aber jetzt auch unterbrochen ist. Wie gesagt, ich will meiner Ex nicht unterstellen das sie unterbindet, aber eins weiß ich mit Sicherheit, fördern tut sie ihn auf keinen Fall.
Ich warte nun erst einmal die Reaktion auf meinen Brief ab, und dann werde ich zusammen mit meiner Frau entscheiden. Ich scheue den Gang vor's Gericht, und mache mir die Entscheidung auch nicht einfach. Aber je länger die kontaktlose Zeit ist, um so weniger Zeit bleibt mir eine vernünftige Beziehung zu meinem Sohn wieder aufzubauen. Denn einfacher wird es nicht. Im Augenblick könnte ich auch nicht sagenob es wieder so einfach sein wird wie beim letzten Mal. Ich hoffe es auf jeden Fall.
Werde die neueste Entwicklung weitergeben. Bin aber in einer Woche auch erst einmal wieder 10 Wochen auf Tour. Also warten wir mal ab.
Danke aber für die Antwort.

Gruß

Seemann14

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 09.01.2005 01:42
(@seemann14)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,

hier also die Fortsetzung. Das Einschreiben mit Rückschein ist bei meiner Ex angekommen, vor zwei Tagen. Bisher Null Reaktion. Obwohl ich sie gebeten hatte sich bis zum Wochenende zu melden. Der Grund ist meine Abreise am Dienstag bis zum 01.04.
Gestern traf ich durch Zufall den Mitarbeiter des JA, er sagte mir nur, ich solle mich mal darauf einstellen das jetzt wohl schmutzige Wäsche gewaschen wird, und meine Ex ihren Anwalt aufsuchen wird. Das JA hätte auch mit den KM's so seine Erfahrung. Ich hoffe das meine Ex diese Chance auf eine vernünftige Regelung nicht verstreichen läßt.
Bei Neuigkeiten melde ich mich wieder.
Ansonsten sauber bleiben und allen die Trost brauchen Kopf hoch.

Bis April, Gruß

Seemann14

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.01.2005 19:27
(@vaterimzug)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Seemann,

bin mir jetzt nicht sicher, ob Du das erst im April lesen wirst, aber ich glaube das www ist ja überall - nech 😉

Ich kann Dir nur raten, dass Du bei allem, was Du in die Wege leitest, immer daran denken solltest, was Deine Ex dabei denken könnte. So bescheuert das auch klingen mag, da wir es ja mit vermeintlich erwachsenen Menschen zu tun haben. Wir sind leider darauf angewiesen, Zielorientiert zu handeln und wenn Du Dein Ziel erreichen möchtest, dann geht es nur über das Verständnis, Deiner Ex. Dieses wirst Du aber nur erreichen, wenn Du sie verstehen lernst.

Wenn Du Ihr also nach einem sehr langem Zeitraum ein Wiedersehen vorschlägst, dann wird sie die berechtigte Frage stellen - ohne eine Wertigkeit von mir jetzt - "wieso kam er nicht schon früher" oder "ach, er erinnert sich wieder an seinen Sohn und will mal wieder für kurze Zeit den Vater spielen".... usw. Die Blockade ist dann nur noch eine Frage von weiblicher Logik 😡

Wenn Du ihr ein Ultimatum stellst ( ich habe den Zusammenhang nicht ganz verstanden ;( ) dann ist nach meiner Meinung die Blockade schon vorprogrammiert. Sie wird sich niemals freiwillig auf Deine Regeln einlassen - nicht die Kindsmutter 😡 😡

Sie ist, rein von ihrer Logik aus gesehen, immer im Recht und hat über die Regeln zu entscheiden. Wenn Du wirklich Dein Ziel ohne Anwalt verwirklichen willst oder wenigstens die Richtung anpeilen willst, dann müssen genau diese Fakten sprechen, die Dein obermäßig gelaufenes Wiedersehen mit Deinem Sohn (z.B.) geschrieben hat. Dein Sohn will Dich ohne Kompromisse und Regeln. Er will Dich sehen und scheint sich auch nicht beeinflussen zu lassen. Jedenfalls wäre er anders drauf gewesen, wenn sie es so extrem täte, wie Du es befürchtest.

Ich denke, dass Du auf jeden Fall mit Deinen Geschäftsreisen keine guten Karten hast. Der permanente Neuanfang ist nicht nur für die Mutter lästig, sonder auch für Deinen Sohn und schließlich auch für Dich.
Wenn Du da einen eigenen Kompromiss finden könntest, das wäre schon mal die halbe Miete. Feste Zeiten, Wochenenden oder gar Wochen wären somit nicht unwahrscheinlich und könnten eine Beziehung mit Deinem Sohn, wie Du es Dir vorstellst, möglich machen. Am Ende entscheidet er allein, mit wem er zusammen sein will. Wenn Du ihm zeigst, dass er mit Dir rechnen kann, kommt Deine Zeit..... daran glaube ich fest - auch in meinem Fall!

Du musst Deine Ex mit weiteren solchen Ereignissen davon überzeugen, dass Du Deinem Sohn gut tust und er Dich natürlich wiedersehen möchte.
Aber mit langen Geschäftsreisen... ich wiederhole mich, ich weiß.

Nun ja, alles nur kluge Ratschläge, die durch die Praxis wiederlegt werden. Ich wünsche Dir viel Erfolg in all Deinen Bemühungen und viele Glück bis April

vaterimzug

AntwortZitat
Geschrieben : 14.01.2005 01:48
(@seemann14)
Schon was gesagt Registriert

Hallo vater.....,

ich gebe dir vollkommen Recht. Denn heute bekam ich die Antwort auf meinen Brief. Es trat genau das ein was du schriebst, und was auch ich befürchtet hatte. Die KM-Logik! Natürlich fragte sie warum ich mich nicht bei ihr gemeldet hätte, dann würde ich auch sofort jede Information bekommen. Denn es wäre meine Pflicht mich zu melden. Damit gehe ich ja auch konform. Wie aber mache ich ihr klar, ohne sie zu provozieren, dass auch sie Pflichten hat??? Denn sie schreibt nur von meinen Pflichten, und am Rande bemerkt, in dem Brief werden natürlich null komma null Informationen über meinen Sohn weitergegeben. ;( ;(
Sie schreibt nicht einmal ob es ihm gut geht. Sondern greift blos wieder an. Zum Schluss dann die Aufforderung mich bei ihr zu melden, oder wir sehen uns vor Gericht. Tja, und nun stehe ich wieder da. Melde ich mich jetzt nicht bei ihr, dann hatte ich ja meine Chance. Melde ich mich bei ihr, bin ich mal wieder der Bittsteller, und wenn es ihr nicht mehr passt schläft der Kontakt wieder ein.
Denn leider sind meine Abwesenheiten keine Geschäftsreisen, sondern Einsätze im Rahmen der Bw, und da ist das www leider doch nicht immer zu erreichen.
Aber vielen Dank für deine Unterstützung. Habe übrigens noch ein paar Tage Aufschub erhalten, der Abmarsch erfolgt erst am nächsten Freitag. Vielleicht kommentierst du diesen Post ja noch einmal. Würde mich freuen.
To be continued

Gruß

Seemann14

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 14.01.2005 17:13
 biga
(@biga)
Registriert

Hi seemann,

du wirst ja nicht gleich zum bittsteller, wenn Du auf sie zugehst, oder verstehe ich das falsch, habe ich was überlesen?

Rufe sie an, frage sie was Du wissen möchtest und schlage ihr einen Termin vor,damit du Deinen Sohn vor der Abreise noch einmal sehen kannst.

LG
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 14.01.2005 17:29
(@Guenni)

Umgangs "Recht" ist in der BRD ein Fremdwort

Guenni

AntwortZitat
Geschrieben : 15.01.2005 00:54
(@chris40)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Seemann14

Ich gebe Dir Recht, es ist schwer, immer nur als Bittsteller zu wirken, speziell gegenüber der ehemaligen Partnerin, ich befürchte aber, das Dir angesichts des seltenen Kontaktes zu Deinem Sohn, nichts anderes übrig bleibt und ein Gericht nicht unbedingt in Deinem Sinne entscheiden wird (für Väter ist Umgangsrecht/pflicht noch weniger eine Variable wie für Mütter).

Ich entnehme Deinem letzten Posting, das Deine Frau Gesprächsbereit ist, da bist Du schon auf etwas gestoßen, was sehr selten ist. Eventuell schafft Ihr es durch Kommunikation eine flexiblere Umgangsregelung (die Du unbedingt einhalten mußt) zu treffen.

Hast Du mal an einen Termin bei einer Partnerberatung gedacht, das kann auch später, wenn es doch nicht anders geht vor Gericht helfen, das Du so etwas versucht hast.

Hoffentlich hast Du Deinen Sohn noch gesehen,

Viel Glück

[Editiert am 15/1/2005 von Chris40]

AntwortZitat
Geschrieben : 15.01.2005 11:32
(@seemann14)
Schon was gesagt Registriert

🙂 Hallo ,

habe noch einen kleinen Aufschub erhalten, meine ABreise ist erst übermorgen, so dass ich noch einmal auf eure Beiträge eingehen kann.

Aber zuerst einmal den Sachstand. Die "große Stütze" JA. Ich hatte ja schon erwähnt das ich an das JA geschrieben hatte, und um Hilfe bat. Nun hat doch der Bearbeiter im Wohnort meines Sohnes null komma null an meine Ex weitergeleitet. Ich weiß ja mittlereweile dass das JA nicht zuständig ist. Aber ich hätte ja zumindest mit einer kurzen Information gerechnet.

Also habe ich nach ihrem Brief bei ihr angerufen. Nach dem dritten Versuch hat es dann auch geklappt. Ich habe ihr gesagt was ich möchte, und wir haben ein sagen wir mal sehr vernünftiges Gespräch geführt. Ich habe meinen Sohn zwar nicht mehr gesehen, aber wir haben zumindest zweimal miteinander telefoniert. Das sind 200% mehr als in den letzten 10 Monaten.

Wenn alles dabei bleibt wollen wir uns nach meiner Rückkehr im April auch endlich wieder treffen.

Ganz einig über die Modalitäten sind wir uns noch nicht, aber ich bin guten Mutes, und hoffe das ich nicht wieder enttäuscht werde.

Nun zu den Kommentaren, Biga natürlich werde ich nicht gleich zu Bittsteller wenn ich um etwas bitte. Denn was ich möchte oder mir gewünscht habe oder zum Schluss auch gefordert habe, wußte sie ja schon längst. Wenn du auf mehrere Anfragen, Bitten und Forderungen nur ein eisiges Schweigen erntest, was dann??? Natürlich wußte sie das ich mich melde. Sie hat es einfach ausgesessen. Nun kann sie wieder diktieren, wenn ich ihre Forderungen nicht annehme war es das wieder. Es ist ein ewiger Kreislauf.

Ich habe gerne nachgegeben, weil es mir um meinen Sohn geht, und um unsere gemeinsame Zeit. Und ich stimme zu wenn man befürchtet vor Gericht nicht das Recht zu bekommen was man sich erhofft. Man kann auch in einer "Niederlage" Größe zeigen.

Was das Ganze gebracht hat werden wir im April sehen. Bis dahin darf man gespannt sein.

Ich danke allen für ihre Post, und wünsche euch eine gute Zeit

Gruß

Seemann14

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 19.01.2005 22:33