Verzweifelter Vater
 
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Verzweifelter Vater

 
 aggy
(@aggy)
Schon was gesagt Registriert

Liebes Forum, liebes Schwarmwissen,

ich wende mich heute an euch als sehr besorgte Schwester eines sehr verzweifelten Vaters. Es geht um seine Trennung und anstehende Scheidung und um seine zuckersüße kleine Tochter, die gerade erst 7 Monate alt ist und deren Aussichten jetzt schon unglaublich bitter ausschauen 🙁

Ich werde keinen langen Fließtext schreiben, sondern versuchen die wichtigsten Fakten hier zusammenzusetzen. Er ist sich bewusst dessen, dass es leider vorhersehbar war aber er aus offensichtlich ehemals sehr großer Liebe vieles nicht gesehen hat. Rückgängig kann man ja bekanntlich nichts machen.

Also hier die Fakten:
- sie kommt aus einem anderen EU-Land (lebte und arbeitete dort vor bis ca. 2 Jahre vor der Eheschließung), zog zu ihm nach Deutschland, arbeitete ohne Deutschkenntnisse (spricht noch immer kein Wort Deutsch)
-> hat nach der Hochzeit versucht meinen Bruder dazu zu überreden in ihr Heimatland zurück zu gehen, er wollte nicht
-> nach der Geburt der gemeinsamen Tochter will sie zurück (ihre Eltern leben dort), mit dem Kind (sie benutzt es als Druckmittel)
- er kommt aus Deutschland, ist voll berufstätig und hat eine ordentliche Karriere und verdient entsprechend (eignet sich also hervorragend als Weihnachtsgans)

- gestritten haben die beiden schon immer...wir dachten das ist deren Ding, manche Leute stehen darauf
- brenzlig wurde es unserer Meinung nach, nachdem sie nach der Standesamtlichen Hochzeit regelmäßig ausrastete, ihn mit Dingen bewarf, seine Krawatten zerschnitten hat
- kirchliche Hochzeit wurde kurz vorher mehrfach höchst dramatisch abgesagt und wieder zugesagt
- in dieser Zeit haben wir sie regelmäßig beim ausrasten erlebt, sie wirkt häufig hysterisch oder völlig überdreht
- nach der kirchlichen Trauung (ca. 3 Jahre) ging der Streit 14-tägig weiter, mit Sachen schmeißen, öffentlichen Ausrastern, gelegentlichen Auszügen meines Bruders ins Hotel
- wir haben immer nur meinen verzweifelten Bruder erlebt, uns hat sie gemieden, da ich ihr in dem Chaos um die kirchliche Hochzeit auch mal meine Meinung gegeigt habe
- dann hieß es sie will keine Kinder
- dann war sie aber irgendwann doch schwanger
- als sie schwanger war hatte sich alles ein wenig beruhigt, mein Bruder hat nach einer Wohnung oder einem Haus zum kaufen gesucht (sie hat alles abgelehnt), gleichzeitig hat ihre Familie in ihrem Heimatland angefangen ihr Haus dort zu renovieren
- als das Kind auf der Welt war hat meine Mutter zwei Monate lang bei den beiden geputzt, gekocht, einkaufe erledigt und sich ums Kind gekümmert (mein Bruder hat weiter voll gearbeitet, sie hat angeblich nur auf ihrem Tablett herumgemacht und sich fürs Kind nicht interessiert) -> meine Mutter beschreibt sie als Extremist launisch und streitsüchtig
- klare Aussage von ihren Eltern und ihr, sie will zurück in ihr Heimatland, mein Bruder soll nur zahlen
- nachdem sie ihm irgendwann den Pass der Kleinen geklaut hatte und auf ihn einschlug, als er das Kind in der Hand hatte, zog er endgültig aus und rief die Polizei
- sie hat gegen ihn Anzeige erstattet, weil er sie angeblich irgendwann vor 5 Jahren geschuppst haben soll, er hat gegen sie auf Anraten seiner Anwältin keine Anzeige erstattet
- er hat eigentlich Umgangsrecht, sie macht es auch sehr schlau: sie lässt ihn in die ursprünglich gemeinsame Wohnung um ihn dann so lange zu beschimpfen oder ihn zu schlagen und zu treten, bis er geht, damit es nicht eskaliert
- gleichzeitig beschimpft sie ihn in Nachrichten, dass er kein Interesse an seinem Kind hat, sich nicht um die Kleine kümmert und an allem Schuld sei
- zwischendrin droht sie ihm, dass er das Kind nicht sehen darf, wenn er sie nicht gehen lässt
- meine Mutter wird auch fast täglich über Nachrichten beschimpft, sie sei auch an allem Schuld (was auch immer sie damit zu tun hätte)
- seine Anwältin soll wohl sehr gut sein, scheint aber wohl recht passiv zu agieren, das JA in seiner Gegend ist wohl bekannt immer den Müttern Recht zu geben

So, ich denke mal das zeichnet ein relativ gutes Bild der Situation.
In der Mitte dieses ganzen steht meine kleine Nichte um die ich mir mega Sorgen mache! Außerdem mache ich mir um meinen Bruder mega Sorgen. Das war sein absolutes Wunschkind und ich sehe, wie seine psyche langsam wirklich Schaden nimmt.

Gibt es irgend eine Möglichkeit ihm zu helfen??? Hat irgend jemand eine Idee?
Ich hatte ihm schon geraten mal mit dem JA zu sprechen, davon hat aber seine Anwältin ganz deutlich abgeraten, da es wie schon gesagt wohl einschlägige Erfahrungen mit dieser Behörde gibt.

Ich bin um jeden Tip dankbar!

Vielen Dank schon einmal fürs lesen 🙂

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 15.06.2021 21:42
(@celine)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo aggy,

das klingt erst einmal nicht gut: eine Frau folgt aus Liebe ihrem Partner in ein anderes Land, wird dort nicht glücklich und kann sich nicht einleben, der Mann ignoriert ihr Heimweh (und die jahrelangen deutlichen Zeichen dafür) und träumt seinen Traum von Familie und Haus einfach weiter. Die Familie des Mannes bringt der Frau ebenfalls keinerlei Verständnis entgegen. Für die Familie des Mannes ist der Mann der Arme und die Frau die Böse.

Mann macht Karriere, Frau hat einen vermutlich mies bezahlten Hilfsjob (keine Deutschkenntnisse). Die Frage nach dem „warum wurde das Problem „Heimweh“ so lange ignoriert?“ hilft jetzt vermutlich auch nicht weiter. Jetzt nimmt der Mann das Kind als Geisel, damit die Frau an dem von ihm gewünschten Ort bleibt (betrachtet den Pass des Kindes als sein Eigentum und das Ansichnehmen des Passes durch die Frau als „Diebstahl“, eine Sicht, die von der Familie offensichtlich uneingeschränkt geteilt wird). An der Betreuung des Kindes beteiligt er sich jedoch nicht (geht weiter Vollzeit arbeiten, Betreuung obliegt natürlich der Frau).

Was also tun? Ich wage mal, der Traum des Mannes von Karriere und Kind vor Ort wird nicht aufgehen. Eine Frau, die nach Jahren in Deutschland noch kein Wort Deutsch spricht, ist hier nie wirklich angekommen. Letztendlich wird es darauf hinauslaufen, dass sie mit dem Kind in ihr Heimatland zurückkehren kann.

Tipp: auf einmal im Monat Umgang einigen. Mit dem Flugzeug sind die meisten Orte in Europa gut erreichbar. Mein Partner hält es ebenso mit seinem Kind und es klappt hervorragend. Aber die Erwachsenen müssen sich halt einig sein.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.06.2021 09:27
 aggy
(@aggy)
Schon was gesagt Registriert

Liebe Celine,

Danke für Deine Bemühung zu antworten, auch wenn sie leider nicht wirklich hilfreich ist.
Offensichtlich waren es doch zu wenige Fakten, wenn es möglich ist das ganze in eine solche Richtung zu verdrehen. Hier ein paar Zusätze um das zu verdeutlichen:
- sie ist nicht in ihrem Heimatland aufgewachsen, sondern in den USA, in ihrem Heimatland hat sie zwei Jahre bevor sie zu meinem Bruder gezogen ist gelebt und gearbeitet (im übrigen auch nicht dort, wo sie ursprünglich herkommt), also geht es hier nicht um Herausgerissen sein aus seiner Umgebung oder sonstigem, und ihre Eltern sind erst nach ein Jahr nach deren Hochzeit wieder dorthin zurückgekehrt
- mittlerweile wissen wir über ihre Eltern auch, dass die so einige krumme Dinger gedreht haben um sich selbst zu bereichern
- die beiden kennen sich seit über 15 Jahren, haben aber auf verschiedenen Kontinenten gelebt und sie war nach eigenen Angaben immer schon in ihn verliebt, hat aber wohl vorher nie gepasst
- unsere gesamte Familie hat sie aufgenommen, wir habe ihr geholfen so viel wird konnte (Papierkram, Ärzte usw...)
- sie hat an einer privaten internationalen Schule als Lehrerin gearbeitet (das auch schon die beiden Jahre vorher in ihrem Heimatland) und hat gut verdient, nur ist man in Deutschland als Lehrer nicht in der Schicke-Micki-Gesellschaft, sondern in der guten Mittelschicht und es gibt von den Eltern zu Weihnachten leider keinen Schmuck und Handtaschen
- allerdings hasst sie laut ihrer eigenen Aussage ihren Job und hat sich immer erträumt schwanger zu werden um danach nicht mehr arbeiten zu müssen (das ist ein Zitat!)
- der Mann nimmt das Kind nicht als Geisel, denn er kann es zur Zeit gar nicht sehen, er wünscht sich geteiltes Sorgerecht und möchte die Kleine mit ihr zusammen groß ziehen, da er der Ansicht ist, dass ein Kind sowohl Mutter, als auch Vater braucht
- er ist bereit zu zahlen und wenn sie ihn nicht die ganze Zeit aufs übelste beschimpfen würde sondern mit ihm normal reden würde, dann könnten sie sich wahrscheinlich außergerichtlich einigen
- nein, der Pass ist nicht sein Eigentum, sie hat den Pass der Kleinen genommen mit der Aussage sie würde abhauen, außerdem sein Bargeld und seine ganzen Dokumente (Ausweis, Führerschein, Kontoauszüge, Sparbücher, einfach alles...dank der Polizei hat er alles bis auf sein Bargeld wieder bekommen)
- die ersten beiden Monate nach der Geburt hat mein Bruder im Corona-bedingt im Homeoffice gearbeitet und deswegen zu dieser Zeit keine Elternzeit genommen, meine Mutter hat alle alltäglichen Dinge erledigt, er hat die Kleine ständig im Tagebuch um sich gebunden gehabt und sie gewickelt und gebadet, seine Frau hat laut Aussage meiner Mutter die Kleine nicht ein einziges Mal gewickelt, sie hat das Kind gestillt und es weiter gereicht
- seitdem hat mein Bruder grundsätzlich die Nachtschichten übernommen, damit seine Frau schlafen kann und das obwohl er tagsüber wieder ins Büro ist, hat kürzer gearbeitet, war mit der Kleinen spazieren usw..., seit er ausgezogen ist steht er jeden Tag nach der Arbeit bei ihr auf der Matte, an manchen Tagen hat sie es zugelassen, seit über einer Woche beschimpft sie ihn allerdings nur noch und schlägt auf ihn ein, sodass er geht (ich hab selbst drei Kinder, bin verheiratet und wir arbeiten beide Vollzeit, also kann ich ganz gut einschätzen was "normal" ist)

Warum die beiden ihre offensichtlich unterschiedlichen Vorstellungen nicht geklärt hatten bevor sie ein Kind in die Welt gesetzt haben, das kann ich nicht beantworten. Dazu gehören aber zwei, also kann man hier niemandem vorwerfen, dass er irgend etwas ignoriert hat!

Ach ja, und nur um sicher zu gehen, dass nicht wieder irgendwelche Vermutungen in Richtung "Arme Frau aus dem Ausland" kommen. Mein Bruder und ich stammen ursprünglich aus dem selben Land, wir sind in unserer frühen Kindheit (so wie auch seine Frau) ausgewandert. Wir nach Deutschland, die Familie seiner Frau in die USA.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.06.2021 10:07
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus aggy und wollkommen im Forum!

- der Mann nimmt das Kind nicht als Geisel, denn er kann es zur Zeit gar nicht sehen, er wünscht sich geteiltes Sorgerecht und möchte die Kleine mit ihr zusammen groß ziehen, da er der Ansicht ist, dass ein Kind sowohl Mutter, als auch Vater braucht

Wenn ich richtig gelesen habe, entstammt das Kind der geschlossenen Ehe; demnach hat Dein Bruder nach dt. Recht das gemeinsame Sorgerecht (SR) und damit verbunden auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht (ABR).
Wenn KM zurück in die Heimat will wird sein Wunsch Wunsch bleiben, egal ob Kind bei KM oder bei ihm...

Unabhängig davon empfehlen wir immer wieder, dass die betroffene Person sich hier selbst anmeldet ... das macht den Austausch einfacher.

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 16.06.2021 10:56
(@bester-papa)
Registriert

Hallo aggy,

herzlichen Willkommen hier im Forum, wo Du sicherlich noch viele Tipps bekommen wirst.

Die Ausführungen von Celine sind feministisches Gequatsche übelster Sorte.

Zunächst einmal muss Dein Bruder das Umgangsrecht durchsetzen. Ist das gerichtlicj geregelt? Ansonsten wäre der erste Schritt eine Umgangsregelung entweder einvernehmlich herzustellen und wenn das nicht hilft, dann halt gerichtlich. In dem Fall wird das JA in jedem Fall gehört plus Verfahrensbeistand. Insoist es nicht falsch, dort schon mal als erster aufzutauchen.

Der Umgang sollte nicht in der Wohnung der Ex stattfinden.
Dein Bruder hat das Recht, den Umgangsort selbst festzulegen.

Das mit der Wohnung/Haus habe ich nicht verstanden.  Wohnen sie in einem gemeinsamen Haus? Das wörw dann zu verkaufen.

Um die Rückkehr in ihr Heimatland zu vermeiden, kann er eigentlich nur das ABR beantragen. Die Chancen bei einem 7 Monate alten Kind stehen dabei aber fast bei Null. Zumal es kein Risikoland ist sondern die EU.

Das erst einmal in Kürze.
Und wenn der Anwalt nix taugt, weg damit. Neuen suchen.

VG
BP

AntwortZitat
Geschrieben : 16.06.2021 10:57
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

wie so oft, sind die Verquickungen gleich beim ersten Trend zu beschreiben. Die ganzen Sachverhalte sind so miteinander vernetzt, dass es schwer wird sich da ein Gesamtbild zu machen.

Im Grunde nimmt die KM gerade das Kind als Geisel. Sie lässt Dinge verschwinden und blockiert einen Umgang, damit versucht sie Fakten zu schaffen.
Denn noch ist das Kind sehr klein und in absehbarer Zeit wird dann gesagt werden, dass der KV keine Bindung zum Kind hat. Damit lässt sich ein Umzug immer schwerer verhindern. Denn die KM kann man nicht aufhalten, wenn der KV keine Bindung hat, dann muss das Kind quasi mitgehen und vermutlich wird sie dann auch vor Gericht dazu die Absetzung bekommen.

Wichtig ist im ersten Schritt, dass er sich einen versierten Anwalt sucht, der ihm in der Umsetzung unterstützt. Dann sollte er beim Jugendamt vorstellig werden, und sich beraten lassen. Vermutlich werden die die KM anschreiben, so dass es gemeinsame Gespräche gibt. Das sind die ersten Schritte, die sofort angegangen werden müssen.

Ohne einen Umgang wird alles andere nicht umsetzbar sein. Wenn die KM sich dann auch bei gemeinsamen Gesprächen, vielleicht auch einer Gerichtsverhandlung, ordentlich daneben benimmt, kann ihm das helfen. Vermutlich wird es dann die üblichen Schritte geben; VB, Gutachten ... aber man wird sehen.

Ich vermute auch, nachdem wie Du die Situation beschreibst, dass die KM entsprechend beraten wird. Denn dies hört sich nach dem Lehrbuch für Entfremdung an. Ob die KM diesen Plan schon vor der Schwangerschaft hatte, oder nicht, kann man nur vermuten und spielt auch jetzt keine große Rolle.

Hat Dein Bruder eine Idee/Vorstellung wo sich die KM mit dem Kind aufhalten würde?

Er muss agieren, ansonsten wird er in nächster Zeit nur noch mässig reagieren können.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.06.2021 11:39
(@celine)
Nicht wegzudenken Registriert

Also das hier:

….seit er ausgezogen ist steht er jeden Tag nach der Arbeit bei ihr auf der Matte…

sollte er mal ganz schnell sein lassen. Das grenzt schon sehr an stalking. Gerade bei einer hochstrittigen Trennung sollte es eine feste Umgangsvereinbarung geben und daran sollte man sich auch halten. Dass man irgendwann ausflippt, wenn der Ex täglich an der Tür klingelt, ist auch verständlich.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.06.2021 12:26
 aggy
(@aggy)
Schon was gesagt Registriert

Lieber Marco,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, ich habe ihm gesagt, dass er sich selbst mit anderen Vätern in Verbindung setzt, hatte ihm auch Elter-Väter-Vereine herausgesucht. Das ist nichts, was man alleine durchstehen muss.
Allerdings hat ihm seine Anwältin davon abgeraten, weil er, falls das beim Familiengericht bekannt werden sollte, wohl schlechtere Karten hätte. Ich kann diese Aussage nicht nachvollziehen. Mütter dürfen sich wohl an Hilfestellen wenden und es wird ihnen nicht negativ ausgelegt. Bei Vätern soll das als Nachteil dargestellt werden.
Aber offensichtlich scheint das Familiengericht und das JA in seiner Gegen tatsächlich ein besonderes Kaliber zu sein. (Ich habe beruflich auch immer wieder mal mit dem JA zu tun und bisher hatte ich eigentlich immer recht kompetente Leute. Die Internet-Recherche hat aber tatsächlich sehr viele traurige Fälle offenbart aus dieser Gegend.)
Das Umgangsrecht ist momentan noch nicht gerichtlich geregelt sondern wurde von den Anwältinnen der beiden geklärt.

Lieber BP,
auch Dir vielen Dank.
Die beiden haben gemeinsam in einer Mietwohnung gewohnt. Nachdem das mit den Unterlagen passiert ist, hat mein Bruder die Wohnung verlassen und ist zu meiner Mutter gezogen. Er hat mittlerweile eine eigene Wohnung gefunden, 10 Minuten von seiner Tochter (meine Mutter wohnt 1 Stunde von seiner Tochter und seiner Arbeit entfernt). Nachdem er dem Vermieter der jetzigen Wohnung allerdings am Anfang der Woche mitgeteilt hat, dass er aus der Wohnung ausziehen wird (die er weiterhin bezahlt), hat dieser ihr wegen Eigenbedarf gekündigt. Daraufhin hat sie ihn über Nachrichten den gesamten Tag beschimpft und verlangt von ihm, dass er ihr jetzt eine neue Wohnung sucht.
Danke für den Tipp mit dem Treffpunkt. Es war mir nicht klar, dass er seine Tochter auch außerhalb der Wohnung treffen kann. Vielleicht wird sie sich in der Öffentlichkeit (im Park oder ähnliches) zusammenreißen.

Lieber Kasper,
auch Dir vielen Dank.
Angeblich hat er eine wirklich gute Anwältin, die wohl auch schon häufiger Fälle mit Kindern im Ausland hatte. Was ich nur seltsam finde ist, dass sie sich so passiv verhält. Sie sagt ihm ständig, dass er das quasi alles aushalten muss und ihm die Hände gebunden sind. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie auch "nur" darauf wartet, dass sie in der Öffentlichkeit einen Fehler macht.
Wie schon gesagt scheint das mit dem JA dort auch eine schwierige Situation zu sein.
Und ja, er weiß, wo ihre Eltern wohnen. Das wird der einzige Ort sein, wo sie wohl hin gehen würde.
Tatsächlich scheint sie sehr gut beraten zu sein.

Liebe Celine,
ich weiß wirklich nicht, was Du für Erfahrungen gemacht hast, dass Du aus allem etwas negatives ziehst.
Der Umgang ist so geregelt, dass er jeden Tag kommen soll, denn "das Kind ist ja fürchterlich anstrengend und er soll sich auch darum kümmern" (Zitat). Außerdem ist er gerade in Elternzeit und das war so geplant.
Und es tut mir wirklich Leid, aber ich kann es nicht verstehen, dass man jemanden so beschimpft und handgreiflich wird (zumindest nicht in so einem Fall). Das ist kein besonders respektvoller Umgang.
Außerdem verstehe ich die Widersprüchlichkeit. Sie schickt ihn weg und sagt ihm, dass er das Kind erst sehen darf, wenn sie das Land verlassen darf. Wenn er geht, dann schreibt sie 5 Minuten später, dass er ein fürchterlicher Vater ist, der sich nicht um sein Kind kümmert.

Also bisherige Zusammenfassung:
- er soll versuchen seine Tochter außerhalb der Wohnung zu treffen
- er soll dran bleiben und nicht aufgeben

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.06.2021 14:48
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus aggy!

Ja, ich habe ihm gesagt, dass er sich selbst mit anderen Vätern in Verbindung setzt, hatte ihm auch Elter-Väter-Vereine herausgesucht. Das ist nichts, was man alleine durchstehen muss.
Allerdings hat ihm seine Anwältin davon abgeraten, weil er, falls das beim Familiengericht bekannt werden sollte, wohl schlechtere Karten hätte.

Das ist quatsch, er kann sich Hilfe suchen wo und von wem er will..
Um das Ganze "vorzubeugen" können wir hier eine Sonderfallforum für ihn einrichten, dieses ist von "aussen" nicht einsehbar und es haben die Admins, Moderatoren, die Mitglieder der "Spezialgruppe" und von Deinem Bruder/Dir noch zusätzlich benannte User Zugriff. Wenn das was für Euch ist, wendet Euch bitte an DeepThought zur Einrichtung des SFF...und Dein Bruder soll sich nicht hinter Job/Arbeit verstecken, sondern selbst aktiv werden.
Wenn die RAin (ist ihr Fachgebiet Familienrecht?) weiter auf dieser Schiene reitet würde ich sehr schnell Ersatz suchen wollen

Was den Umgang anbelangt:
Üblicherweise haben wir den sog. "Dreisprung":
1. Versuch eine einvernehmlichem Regelung mit KM; wenn das nicht klappt
2. JA um Vermittlung bitten; funzt das auch nicht
3. Antrag für eine gerichtliche Umgangsregelung.
Vlt. ist die RAin deshalb "passiv", sie arbeitet womöglich eins nach dem anderen ab...

Offensichtlich hat Dein Bruder schon mal alle pers. Unterlagen und dergl. in Sicherheit gebracht, das ist gut.
Inwieweit er bei der Wohnungssuche für KM mithelfen WILL, muss er entscheiden; zur Zeit leben KM und er definitiv getrennt von Tisch und Bett, ergo muss sich KM schon selbst um ihre Belange kümmern und Dein Bruder sich gerade machen.
Da KM ihn bereits wegen Tätlichkeit angezeigt hat, muss er darauf achten, niemalsnie handgreiflich zu werden oder sich zu irgendwelchen emotionalen Handlungen hinreissen zu lassen; dazu gehört leider auch, gebührenden Abstand zu KM und dem Kind (wenn´s noch so schwer fällt) zu halten (zum Thema jeden Tag auf der Matte stehen).

Grüßung
Marco

**edit: Korrekturen**

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AntwortZitat
Geschrieben : 16.06.2021 15:37
(@bester-papa)
Registriert

Hmmm, offenbar ist die gute Fee der Meinung, dass sie das Land erst verlassen darf, wenn er zustimmt?
Nun, dann würde ich sie in dem Glauben lassen. Theoretisch stimmt das zwar, praktisch jedoch nicht.
Es handelt sich um das EU Ausland, da wird sie keine EINREISEgenehmigung für die Tochter brauchen. Erst recht keine Ausreisegenehmigung.

Ich würde mich mal auf der Konsulatsseite des Landes informieren, was da für Reisebestimmungen gelten.
Normalerweise würde ich bei  dem Verhalten darauf tippen, dass sie aus Südamerika kommt. Aber so tippe ich eher auf Süd-/Osteuropa.
Aber egal.
Als nächstes wird sie ihn erpresen, ihr eine Wohnung zu suchen und ihm damit drohen, ansonsten das Land zu verlassen.
Das ist eine schwierige Entscheidung.

Zum JA würde ich auf jeden Fall gehen, denn um eine gerichtliche Umgangsregelung wird er nicht umhin kommen.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.06.2021 16:43




 aggy
(@aggy)
Schon was gesagt Registriert

Ihr Lieben,

vielen Dank für diese ganzen Infos.

Ich hab das alles mal weiter getragen.
Heute hat er zusätzlich die Information bekommen, dass ihr emUtter jetzt angereist ist und sie hat ihn für morgen früh um 7:30 einbestellt, allerdings nur unter der Aussicht ihrer Mutter. Seine Anwältin hat ihm abgeraten den Termin wahr zu nehmen, da das mit der Mutter zusammen auch schnell nach hinten losgehen kann (sie ist vom Naturell ihrer Tochter sehr ähnlich) und außerdem hat sie es für eine Schikane, dass er um 7:30 Uhr dort auftauchen soll (sie weiß ja, dass er über eine Stunde fahren muss).
Seine Anwältin hat ihm dazu geraten sich jemanden zu suchen, der falls ein Treffen noch einmal stattfinden sollte mitgeht. Am besten jemanden vom Fach. Er hat jetzt schon den ganzen Tag herumtelefoniert, bei allen möglichen Institutionen, allerdings gibt es entweder kein Personal oder man ist nicht zuständig.
Wo könnte man noch nach jemandem suchen?

Immerhin hat er sich durchgedrungen seine Anwältin dazu zu bitten das ganze vor Gericht zu bringen. Sprich es wird jetzt das JA auch eingeschaltet...ich hoffe, dass das gut geht...

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.06.2021 21:09
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus!

Seine Anwältin hat ihm dazu geraten sich jemanden zu suchen, der falls ein Treffen noch einmal stattfinden sollte mitgeht. Am besten jemanden vom Fach.

Für was vom Fach? Es reicht m.E. vollkommen, wenn er einen Freund/Bekannten dabei hat, der im Zweifelsfalle dieses oder jenes Verhalten/Gesagte oder was auch immer bezeugt...dazu braucht es keine Fachkenntnisse.

Grüßung
Marco

P.S.
Davon ab, erstens gibt es keinen Grund, weswegen Umgang in Begleitung von KM oder deren Mutter stattfinden soll und zweitens kann das meines Wissens nur und ausschließlich ein Gericht anordnen.

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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AntwortZitat
Geschrieben : 17.06.2021 08:59
(@maxmustermann1234)
Registriert

Ich würde hier mal den finanziellen und sonstigen Aspekt in den Raum werfen, denn unter dieser Konstellation ist das Kind schlicht und ergreifend weg, wenn die Mutter gehen will. Da werden Argumente fallen wie: muss gestillt werden, kennt den Vater nicht, Mutter Hauptbezugsperson. Wenn es schlecht läuft, will der Richter vorher noch ein Gutachten, das diese Dinge bestätigt. Dann kann man die Abreise etwas verzögern, zahlt dafür aber viel Geld. Oder noch einfacher: Mutter geht einfach und nimmt das Kind mit. Niemand wird ihr das Kind im Ausland abnehmen und dem Vater bringen. In der Theorie wäre das richtig, in der Praxis kommt sowas einfach nicht vor.

Die Baustelle deines Bruders sollte sein, dass er den nachehelichen Unterhalt minimiert bekommt. Sonst wird er für seine DEF noch dauerhaft löhnen müssen, wenn sie argumentiert, dass sie in ihrer Heimat mit Kind nicht arbeiten kann. Kindesunterhalt ist sicher noch leistbar, wenn er gut verdient. Aber wenn es schlecht läuft, zahlt er noch ordentlich an die Mutter und dann bleibt ihm nichts mehr. Das ist sicher psychisch gesehen keine schöne Perspektive.

Und zum Thema Unterstützung der Mutter. Meine Ex hat das auch anfangs eingefordert. Dein Bruder soll nicht der Illusion erliegen, dass das irgendwas verbessert. Ich persönlich habe das auch zu oft gemacht und würde es nicht nochmal tun. Sie will sich trennen und ihren Weg alleine gehen. Ok, Reisende soll man nicht aufhalten, aber dann soll sie auch selbst Verantwortung für sich übernehmen. Natürlich ist die Lage für sie scheiße, wer gibt ihr denn eine Wohnung. Ich prognostiziere mal, dass der Vermieter noch ein Problem bekommen wird, wenn sie nicht freiwillig die Wohnung räumt. Denn Mutter mit Kind schmeißt ein Richter öfters mal nicht einfach raus, wenn sie argumentiert, dass sie sonst obdachlos wird.
Insgesamt scheint es mir so, als würden die beiden noch zu viel kommunizieren. Ggf. wäre es ja eine Lösung sie bei Nachrichten zu blocken und auf Mail bzgl. des Umgangs zu verweisen? Ggf. ist da die Hemmschwelle für ausschweifende Beleidigungen höher.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.06.2021 10:46