Hallo,
ich bin Thommy und stolzer Vater eines sechsjährigen Sohnes und einer gerade mal 2 Monate alten Tochter. Mein Sohn lebt bei mir, für meine Tochter habe ich derzeit keinerlei Rechte.
Mein Sohn, während der Ehezeit geboren machte bereits als Säugling so einiges mit. Nach der Trennung von meiner Frau ging eine unselige Geschichte los, in deren Verlauf nichts ausgelassen wurde, was zu einem Sorgerechtsstreit so dazu gehören zu scheint. Angefangen bei Familienberatung über Umgangsverweigerung, über Verfahrenspflegschaft zum Kinderpsychologen war alles dabei, was man sich nur vorstellen kann. Geendet hat die Geschichte in einer Kindesentführung durch die KM, Anmeldung in einem anderen Staat und anschließende Kindesrückentführung durch mich, nicht ohne in dem anderen Staat wegen Entführung angklagt worden zu sein. Nach rund 3 Jahren vor Gericht wurde mir Kraft OLG-Urteil letztendlich das ABR zugesprochen.
Nun hat "Fortuna" das zweite Mal zugeschlagen. Meine Freundin wurde von mir schwanger. Noch während der Schwangerschaft eröffnete sie mir, dass sie vorhabe zu ihrem Noch-Ehemann zurückzukehren und auch nicht in den ehemals eröffneten Scheidungsantrag einwilligen möchte. Gut, somit ist der Ehemann zunächst der Vater meines Kindes. Gott sei Dank gibt es seit 1. Mai eine neue Gesetzgebung, die es biologischen Vätern endlich ermöglicht eine Vaterschaftanfechtung vorzunehmen - bin gerade dabei, somit kann ich noch nicht viel an Erfahrung weitergeben.
Nun frage ich mich allen Ernstes, wieso unser völlig veraltetes Familienrecht nicht endlich mal kräftig entrüpelt wird. Was ist aus der Gleichstellung von Mann und Frau nur geworden? Dass ein Mann ab dem Tag, an dem er Vater wird keine Rechte mehr hat? Schauen wir zu unseren europäischen Nachbarn so stellen wir fest, dass man in vielen Ländern dieser Problematik bewusst ist und hatte bereits seit Jahren reagiert. Nun gehe ich in meiner Hilflosigkeit seit geraumer Zeit her, und schreibe eben solche Dinge an unser Justizministerium. Ich wünschte mir, das würden alle tun die von solchen Ungerechtigkeiten betroffen sind.
Zu guter Letzt ein kleiner Tip: Auf der homepage der Bundesregierung gibt es die Möglichkeit, direkte Anfragen, zum Beispiel auch rechtlicher Natur an die einzelnen Ministerien zu stellen und man bekommt da auch qualifizierte Antworten. Auf diese Weise kann man sich eine Menge Anwaltskosten einsparen. Ich habe eh die Erfahrung gemacht, dass eigene Recherche der des Rechtsbeistandes vorzuziehen ist, denn ich habe EINEN Fall, ein RA hat sicher mehrere. Drum, selber recherchieren wie man am besten weiterkommt.
Thommy