… so verdammt weh zu tun?
Hallo community von vater-sein.de
Seit geraumer zeit bin ich stiller mitleser, da es leider auch meine familie zerissen hat.
Kurz zu meiner geschichte:
2004 bin ich mit meiner mittlerweile ex zusammengekommen und anfang 2006 wurde dann unsere kleine tochter geboren.
Ich will gar nicht so viele worte zu unseren problemen verlieren. Fakt ist, dass unsere familie im august letzten jahres zerbrach.
Unschuldig daran war wohl keiner von uns beiden.
Wenn ich hier so einige geschichten lese, habe ich (so man es denn so nennen kann) noch großes glück gehabt.
Meine ex ist sehr daran interessiert, dass meine tochter und ich so viel kontakt wie möglich haben, was mich sehr freut.
Manchmal erwartet sie schon fast mehr, als ich mir beruflich einrichten kann. Aber besser so, als andersherum.
Nichts desto trotz habe ich natürlich auch ein paar probleme, für die ich hier versuchen möchte, eine lösung zu finden.
Zum einen würde ich gern wissen, wann es aufhört, so verdammt weh zu tun.
Die schuldgefühle meiner tochter gegenüber bringen mich um.
Schuldgefühle, ihr nicht ein richtiges familienleben ermöglichen zu können.
Schuldgefühle, nicht mehr ständig präsent für sie zu sein.
Schuldgefühle so viele wichtige passagen ihres leben zu verpassen.
Schuldgefühle, sie vor eine situation stellen zu müssen, die sie nur akzeptieren und nicht ändern kann.
Schuldgefühle ihr das alles antun zu müssen….
Wie oft habe ich bereits überlegt, nur ihretwegen zurück zu gehen…..
Der zweite teil meiner probleme richtet sich in die zukunft/gegenwart.
Seit noch nicht allzu langer zeit bin ich wieder neu liiert. Meine freundin hat auch bereits einen sohn.
Für die zukunft planen wir, einen gemeinsamen hausstand zu gründen.
Ich tue mich zur zeit recht schwer, „warm“ mit ihrem kind zu werden.
Wenn ich in mich rein horche, glaube ich, dass es daran liegt, dass ich trauer und eifersucht ihm gegenüber empfinde.
Trauer und eifersucht dahin gehend, dass ich bald sehr viel mehr zeit mit ihm verbringen kann, als es mir mit meiner tochter möglich ist.
Kennt ihr dieses gefühl auch?
Vielen dank euch allen und lg
eazy
Hallo eazy,
ich versuche mal so eine Art Antwort auf deine erste Frage (zu deiner zweiten Frage kann ich nichts sagen, in so einer Situation bin und war ich nicht).
Zum einen würde ich gern wissen, wann es aufhört, so verdammt weh zu tun.
Hm. Wenn du aufhörst, dir selbst die Schuld zu geben? Dir selbst die Schuld zu geben für etwas, was nun mal passiert ist, ohne dass du oder deine Ex es gewollt haben oder auch nur haben vorhersehen können, als ihr euch für ein gemeinsames Kind entschieden habt? Manche Dinge laufen im Leben einfach nicht so, wie man sie sich vorgestellt hat. Das hat dann nicht so fürchterlich viel mit Schuld und Sühne zu tun, sondern "nur" damit, dass das Leben nun mal kein Uhrwerk ist, dessen Lauf man unfehlbar vorhersehen könnte.
Versuch's mal so zu sehen: Wenn man bis zum Bauchnabel in einem Schlammloch feststeckt, dann ist die Schuldfrage ziemlich uninteressant. Wichtig ist nicht, wie man da reingekommen ist - wichtig ist nur, wie man wieder raus kommt.
Schuldgefühle, ihr nicht ein richtiges familienleben ermöglichen zu können.
Ich glaube nicht, dass deine Tochter sehr viel Wert legt auf das, was die gesellschaftliche Norm vergangener Jahrhunderte ein "richtiges" Familienleben genannt hat. Ich glaube andererseits aber schon, dass deine Tochter sehr viel Wert auf ihren Papa legt (auf ihre Mama natürlich auch); und Papa bist und bleibst du nun mal auch, wenn du mit der KM nicht mehr unter einem Dach wohnst. Es kommt nur darauf an, was du daraus machst.
Für manche Kinder kann es sogar durchaus ein Abenteuer oder auch einfach "kuhl" sein, wenn sie gleich an zwei Orten zu Hause sind. Für die meisten ist es aber, nach einer gewissen Übergangszeit, einfach nur - eine Selbstverständlichkeit. Bei einigen Freunden aus Kindergarten, Schule und Nachbarschaft ist es schließlich genau so ...
Schuldgefühle, nicht mehr ständig präsent für sie zu sein.
Ich weiß ja nicht, wie es bei dir mit deinen Arbeitszeiten aussieht, aber ich kann von mir definitiv sagen, dass ich auch in der gemeinsamen Zeit mit meiner Demnächst-Ex nicht ständig für die Kinder präsent war. Das gilt jetzt natürlich verstärkt, aber das bedeutet eigentlich nur, dass ich noch mehr als früher die Zeit nutze, die ich mit den Kindern habe. Platt gesagt, wenn ich am Wochenende mit den Kindern was vorhabe, dann muss ich das auch durchziehen und kann es nicht auf den Montagabend verschieben - denn am Montagabend sind die beiden nicht mehr hier. Es kommt also nicht, oder nicht nur, auf die Menge der Zeit an - sondern es kommt darauf an, ob und wie man diese Zeit nutzt.
Du bist, ähnlich wie ich, in der relativ komfortablen Situation, dass deine Ex dir beim Umgang mit deinem Kind keine Steine in den Weg legt; also nutze diese Situation. Glaub' mir: Es könnte wesentlich schlimmer sein ...
Schuldgefühle so viele wichtige passagen ihres leben zu verpassen.
Verpasst du denn so viel? Wenn du regelmäßigen und reichlichen Umgang hast, dann ist das Schlimmste, was passieren kann: Du erfährst manche neuen Dinge erst mit ein bis zwei Wochen Verzögerung. Nicht schön, aber sicher kein Weltuntergang.
Im übrigen, stelle dir mal die Frage: Hättest du die gleichen Schuldgefühle gehabt, wenn es durch eine Umorganisation in deiner Firma dazu gekommen wäre, dass du für deinen Beruf von Montag bis Freitag am anderen Ende der Republik hättest sein müssen?
Schuldgefühle, sie vor eine situation stellen zu müssen, die sie nur akzeptieren und nicht ändern kann.
Genau so, wie sie es wird akzeptieren müssen, dass sie eines Tages zur Schule muss, auch wenn sie nicht will.
Genau so, wie sie den Gips wird akzeptieren müssen, wenn sie sich beim Fahrradfahren ein Bein bricht.
Genau so, wie sie es akzeptieren muss, dass nicht alle Tage Weihnachten ist.
Auch das sind Sachen, die niemand ändern kann. Sie nicht, und du auch nicht. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Was du ihr beibringen musst: Schwierigkeiten sind dazu da, überwunden zu werden; und es nützt nichts, nur zu jammern, sondern man muss zusehen, wie man aus der jeweiligen Situation das beste macht.
Insofern sind deine Schuldgefühle ein Teil des Problems: Du strahlst dadurch ein "ach ist das alles schlimm" aus, und eben kein "packen wir's an". Meiner Meinung nach wäre es, auch und gerade im Interesse deiner Tochter, nicht nur zulässig sondern sogar wünschenswert, wenn du jetzt langsam mal ein Loch gräbst, deine Schuldgefühle darin versenkst, Erde drüber wirfst - und dich darauf konzentrierst, wie du unter den geänderten Randbedingungen ein guter Vater für deine Tochter sein kannst. Und ich bin mir sicher: Das bist du.
Wie oft habe ich bereits überlegt, nur ihretwegen zurück zu gehen…..
Ich halte das für eine ausgesprochen dämliche Idee. Versteh' mich nicht falsch, wenn du und deine Ex der Meinung wäret, es könnte einen Neuanfang für euch geben, ja klar könntet ihr das versuchen; aber zu deiner Ex zurückzukehren, nur wegen des Kindes?!? Entschuldige wenn ich es so hart sage, aber für wie blöd hältst du eigentlich deine Tochter? Die wird innerhalb kürzester Zeit merken, dass das eben kein "glückliches Familienleben" ist, sondern nichts als Schauspielerei ... und ich glaube nun mal, Kinder kommen mit der Wahrheit besser zurecht als mit der Erkenntnis, dass man versucht hat, sie hinters Licht zu führen.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo eazy,
erst einmal möchte ich mich an die Aussagen von Malachit dranhängen. Er hat sehr ausführlich und gut einen großen Teil Deiner Fragen zu beantworten versucht.
Die andere Geschichte ist die mit dem Sohn Deiner neuen Partnerin.
Du wirst nicht warm mit ihm? Wie alt ist er denn? Eine mögliche Ursache dafür könnte schon allein darin liegen, dass der "Kontrast" zu Deiner Tochter zu groß ist.
Ich kann Deine Gefühle nachvollziehen. Ich selbst habe eigentlich 3 "Töchter" und von keiner bin ich der leibliche Vater. Die Tochter meiner Exfrau habe ich in der Ehe adoptiert und nun lebe ich zusammen mit meiner Lebensgefährtin und deren 2 Töchter (10 und 6 Jahre im Moment). Da ich meine große Tochter (jetzt 17) seit fast 3 Jahren nicht mehr sprechen konnte, kenne ich Deine Gefüfühle nur zu gut.
Beide Frauen wurden nicht von mir schwanger, ich habe keine der Schwangerschaften und Geburten begleitet, ich bin nicht der biologische Vater und das fehlt einfach.
Wenn es notwendig ist, bin ich Tag und Nacht auch für die Kinder da. Ich tue nichts anderes als ein Vater tun würde. Aber es fehlt was. Diese tiefe emotionale Bindung zwischen den Kindern und mir. Liegt zum Teil auch daran, dass beide ihren Vater ja auch noch kennengelernt haben bevor er starb.
ABER: Es macht nichts! die Zeit hat bei mir gezeigt, dass ich trotzdem von ihnen akzeptiert und respektiert werde. Bis Heute bekam ich niemals zu hören "Du bist nicht mein Vater". Mal schauen, was die Zukunft bringt... 😉
Ich mach mir hier nicht zuviele Gedanken darüber, sondern versuche für die Mädchen einfach soviel zu geben, wie ich kann.
Der Sohn Deiner Freundin gehört zu ihr. Bleibst Du mit ihr zusammen, lebt er mit Euch. Nimm ihn einfach mit. Wenn das für Dich nicht geht, musst Du die Partnerschaft beenden und Dir jemand ohne Kinder suchen!
Gerne stehe ich Dir hier noch für weitere Fragen und Gedanken zur Verfügung!
Grüße, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Moin,
ich halte es auch für normal, dass du ihm gegenüber nicht die selbe emotionale Bindung aufbauen kannst, wie zu deiner Tochter.
Gerade nicht in solchen schmerzvollen Zeiten.
Zwinge dich nicht dazu und werfe es dir nicht vor.
Dränge dich nicht selbst in die Rolle des Vaters, denn der bist du nicht.
Er hat einen Vater und den kannst und sollst du nicht ersetzen.
Versuche ein väterlicher Freund zu werden.
Du solltest dich auch an den ollen Konfuzius erinnern, mit der Kraft Dinge zu ändern, der Gelassenheit, Dinge hinzunehmen und der Weisheit, sie zu unterscheiden.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Ich habe da immer eine Situation vor Augen (bezgl. der neuen Beziehung und dem geplanten gemeinsamen Hausstand).
Mit meiner neuen Partnerin und ihrem Sohn bilden wir so eine Art von Familie mit Mama, "papa" und Sohn, die ständig sich ständig sehen und füreinander da sind und meine Tochter sitzt mit ihrer Mama allein zu Hause und vermißt ihren Papa...
Bei der Vorstellunf schießen mir jedesmal die Tränen in die Augen.
Natürlich würde ich auch in der Situation so oft ich kann für meine Tochter da sein - aber es ist ja eben nicht vergleichbar....
Ich hoffe ihr versteht, was ich sagen will - verstehe mich ja selber kaum 😉
Hallo eazy,
das wir Dich verstehen, haben wir doch schon in unseren Antworten gezeigt.
Ich sehe, dass bei Dir im Moment kein Gleichgewicht bei Mann sein und Vater sein herrscht.
Das Zusammensein mit Deiner neuen Partnerin ist hoffentlich schön für Dich, andererseits kannst Du es vor lauter schlechtem Gewissen Deiner Tochter gegenüber gar nicht genießen.
Du siehst sie regelmäßig, Deine Ex legt Dir scheinbar bei den Umgängen keine Steine in den Weg - eigentlich müsste doch alles "perfekt" sein?
Hast Du Dir eigentlich vor der Trennung mal Gedanken gemacht, wie es hinterher weitergeht? Ich meine den plumpen Spruch "Wer A sagt muss auch B sagen"
Jetzt ist es ein wenig spät dafür.
Du musst Dir klar werden, was Du willst! Hör in Dich rein und entscheide Dich dafür. Dann kommst Du auch klar damit. Nicht gleich Morgen aber irgendwann.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Hallo Eazy,
auch ich kann Deine innere Zerissenheit verstehen. Aber: Das Du Dich nicht zu 100 % um Deine Tochter kümmern kannst, ist dem Umstand geschuldet, dass Du nicht mehr mit der KM zusammen bist. Und ich denke, dass Du diesen Zustand auch nicht ändern möchtest (das wäre nämlich der wohl einzige Weg). Du solltest Dich auf die Zukunft konzentrieren und so für Dein Kind da sein, wie es Dir unter den gegebenen Umständen möglich ist. Wie heißt es immer so "schön"?: Qualitätszeit!
lg
sleepy
Sleepy
Hallo eazy,
Mit meiner neuen Partnerin und ihrem Sohn bilden wir so eine Art von Familie mit Mama, "papa" und Sohn, die ständig sich ständig sehen und füreinander da sind und meine Tochter sitzt mit ihrer Mama allein zu Hause und vermißt ihren Papa...
Ich stelle mal eine provozierende Frage: Inwiefern würde es deiner Tochter denn helfen, wenn du deine neue Freundin in die Wüste schicken würdest?
Um es mal klarzustellen: Deine frühere Familie ist zerbrochen, warum auch immer. Jedenfalls deutet nichts von dem, was du schreibst, darauf hin, dass es da einen Weg zurück geben könnte. Demzufolge ist es m.E. sinnlos, einem Schiff hinterherzuwinken, das längst untergegangen ist. Sei für deine Tochter da, so gut es unter den gegebenen Umständen geht, aber lebe dein Leben weiter, so wie es für dich richtig ist. Dieses "richtig" kann vieles bedeuten; es könnte insbesondere bedeuten "mit deiner neuen Freundin", es könnte ebensogut bedeuten "ohne deine neue Freundin". Das ist aber eine Entscheidung, die kann ich dir nicht abnehmen und die kann auch sonst niemand dir abnehmen. Was für dich "richtig" ist, musst du schon selbst entscheiden.
Nur: Wie immer du dich entscheidest, mach' dich gerade und steh' dazu. Ein Papa, der mit seinem eigenen Leben unzufrieden ist, ist für deine Tochter jedenfalls auch nicht gerade optimal.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Ich habe da immer eine Situation vor Augen (bezgl. der neuen Beziehung und dem geplanten gemeinsamen Hausstand).
Mit meiner neuen Partnerin und ihrem Sohn bilden wir so eine Art von Familie mit Mama, "papa" und Sohn, die ständig sich ständig sehen und füreinander da sind und meine Tochter sitzt mit ihrer Mama allein zu Hause und vermißt ihren Papa...
Hallo eazy,
also vorab, ich kann deine Gedankengänge gut verstehen. Für mich liest es sich so, dass du der "heilen familie" nachtrauerst, die wir ja alle irgendwie für erstrebenswert halten, und denkst, so eine neue Familie wäre nicht richtig. Außerdem habe ich das starke gefühl, dass du Schuldgefühle entwickelst, weil du sozusagen eine neue Patchworkfamilie gefunden hast, weil es zu Trennung gekommen ist usw.
Dazu möchte ich dir etwas sagen. Erstens, wie die anderen schon sagten, du hast dich nicht von deinem Kind getrennt, sondern von deiner Ex. Und das hatte handfeste Gründe denn leichtfertig ohne Leidensdruck tut das keiner. Die erste Zeit nach der Trennung hängt man noch in der Enttäuschung, dass es aus dem schönen LebenspPlänen Vater-Mutter-Kind nichts geworden ist. Aber ich kann dir nur raten, sieh nach vorn. Das ist auch nur fair gegenüber deiner neuen Partnerin, denn wenn du das auf Dauer nicht kannst, solltest du so ehrlich sein, und lieber allein bleiben.
Und zweitens, deine o.g. Vorstellung, vergiss sie ganz schnell. Denn Kinder sind pragmatisch. Sicher, sie vermisst dich ab und an, mal mehr mal weniger. aber sie ist auch ohne dich fröhlich, gut gelaunt und erlebt schöne Dinge. Sie lebt ihren Alltag und passt sich an die Situation an, ganz easy. Sicher, sie freut sich dich zu sehen und du nimmst einen wichtigen Platz in ihrem Leben ein. Ich hoffe die Ex lässt das auch zu. Aber stell dir mal vor, in ein paar Monaten, hat deine Ex vielleicht auch jemanden, und den findet deine Tochter auch ganz klasse, und verbringt super gern Zeit mit ihm. Und trotzdem weiß sie wer ihr Vater ist. das eine schließt das andere nciht aus.
und drittens, möchte ich hier auch auf die Chance von Patchwork hinweisen, denn die neuen Bezugspersonen, die als Partner der Eltern in das Kinderleben treten, können (sollten) ja auch sehr positiven Einfluss im Sinne von Vielfalt haben. Andere Ansichten, Ideen, Familien usw. bereichern das Leben und sind gut für die Entwicklung!!
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
hallo
ich krame meinen alten beitrag mal wieder raus, da sich (zumindest für mich) ein neues problem aufgetan hat.
seitdem wir getrennt sind, rufe ich eigentlich jeden abend an, um meiner tochter gute nacht zu sagen.
seit einiger zeit ist es jetzt allerdings so, dass sie nicht mehr mit mir reden möchte. wenn ich anrufe, hält
sie sich die ohren zu und sagt kein wort.
wenn wir uns sehen (was jetzt schon ein wenig her ist, da die beiden gerade zur mutter-kind kur sind), ist
eigentlich alles ok und sie ist "wie immer".
es macht mir nur unglaublich zu schaffen, wenn sie - zumindest am telefon - nichts von mir wissen will.
hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht und ein paar ratschläge, wie man dem entgegenwirken kann?
die mutter versucht meine tochter schon immer zu animieren, ein wenig mit mir zu reden. leider ohne erfolg.
gruß
eazy
Hallo eazy
Ich glaub damit musst du dich abfinden, Wenn du täglich anrufst was soll Sie dir da immer neues erzählen.
Bei mir war das anfangs auch so das ich täglich angerufen habe, aber die Gespräche wurden immer kürzer dann weniger und irgendwann hatt es ganz aufgehört, weil die Freunde oder der Fernseher einfach wichtiger sind.
Wenn ich jetzt mal alle 3 bis 4 Wochen anrufe muss ich Glück haben wenn eines meiner drei Kinder mit mir sprechen will.
Ich freu mich auf meine Wochenenden, im Alltag der Kinder gibt es mich halt nicht mehr.
Grüsse roselladady
Heirate oder heirate nicht, egal du wirst es bereuen
moin eazy,
ich kann Deine Gefühlswelt sehr gut verstehen. Und auch,dass du damit:
seit einiger zeit ist es jetzt allerdings so, dass sie nicht mehr mit mir reden möchte. wenn ich anrufe
Schwierigkeiten hast.
Ich glaube allerdings nicht, dass sie nicht mit Dir reden möchte.
Ich kann mir gut vorstellen, da sie "erst" 4 Jahre alt, dieses: "Papa da, Mama hier", für sich verarbeiten muss.
Geht es eurem kind gut?? Was denkst du darüber?
Dann lass sie, wenn sie bei der KM ist, bei Mama sein. Und wenn sie bei dir ist, lass sie bei Papa sein.
Das:
seitdem wir getrennt sind, rufe ich eigentlich jeden abend an, um meiner tochter gute nacht zu sagen.
tut DIR weh.
Aber eure tochter weiss doch, dass Papa auch immer da ist! Auch wenn du nicht jeden Abend anrufst!
Erspar euch das. eurer tochter geht es gut.
Und jedesmal, wenn du anrufst: hat sie gerade noch gespielt, oder wollte ins bett, oder hat noch TV geguckt, oder..oder .. und dann.....
"oh ja Papa, mmh.... nein, daran möchte ich jetzt nicht denken!"
Du bist Eurer Tochter deswegen nicht weniger lieb geworden!
Mit dem Umgang mit ihr wird Dir kein Stein in den Weg geworfen!
Mir geht's ähnlich. Ich hab meine Kinder (3 an der Zahl) mal gefragt, ob sie möchten, dass ich sie abends vorm zubettgehen anrufe, um Ihnen gute Nacht zu sagen,
. .
schade das man hier keine Gesichter zeichnen kann 🙂
Aus der Mimik konnte man schon ablesen: "Wieso, Wir sehen uns doch sowieso ständig"
Auch mir kommt, nach mittlerweile 7 Jahren Trennung, das Nichtzusdammenlebenkönnen mit den Kindern wie eine Amputation vor.
Aber ich habe eben auch das Gefühl, das es den Kindern gut geht!
Das ist in meinen Augen das Wichtigste.
Und versuche immer zu vermitteln, dass es gut ist, wenn sie bei Mama ist, und dass es gut ist, wenn sie bei Papa ist.
"Tröste dich, es könnte schlimmer kommen, er tröstete sich, und es kam schlimmer" 😉
Meine Älteste ( fast 13) ist miitllerweile auf dem Trip, ständig am WE mindestens eine Nacht mit Ihren Freundinnen zu übernachten,
also: sehe ich sie einen Tag weniger als sonst,... aber es geht ihr gut!
Schwierig, das akzeptieren, aber wenn Eure Tochter Dich NICHT vermisst, wenn sie bei Mama ist, ist doch Gut!! Solange sie sich Deiner Päsenz sicher weiss!!
Du solltest anfangen Dir Sorgen zu machen, WENN sie dich vermisst 😉
Verstehende Grüße
Jo
Kopf hoch, alles wird gut und alles tut auch mal weniger weh.
Nachtrag:
im Alltag der Kinder gibt es mich halt nicht mehr.
Das trifft in Deinem Fall sicherlich nicht zu, wie in vielen anderen Fällen auch. Diese Einstellung kann ich nicht teilen!! ( noch zwei: !! )
Guten Abend, eazy,
(ich schreibe hier unter deinen thread mal meinen ersten Beitrag - bin seit ein paar Monaten hier eine stille Mitleserin)
Du schreibst, dass deine Tochter beim abendlichen Telefonat nicht mit dir sprechen möchte....das kenn ich auch.
Kurz zur Erklärung: ich hab mich im Januar von meinem Mann getrennt, weil er eine neue Freundin hat - hat sich aber abgezeichnet und war insofern nur für mich der letzte Absprung. Gottseidank haben wir es geschafft, uns wie erwachsene Leute zu trennen (deswegen hab ich hier auch noch nichts geschrieben, weil es so gesehen alles problemlos ist)
Er kann die Kleine regelmässigund so oft wie er mag und kann sehen, mit ihr telefonieren und ich versuche auch seine neue Freundin als normalen Bestandteil in Papas Leben in gewisser Weise in unseren Mama-Kind-Alltag zu integrieren etc. Da er beruflich ohnehin immer viel unterwegs war, hat sich für unsere Tochter (11/2006) auch kaum etwas geändert und sie hat alles zunächst mal gut verkraftet.
Aber seit einiger Zeit mag sie abends am Telefon auch nicht mit ihr reden....ich habe auch versucht, sie zu überreden. HAbe es dann aber immer dabei belassen, sie nur zu einem Gute Nacht, Papa und Tschühüüüs zu bewegen....im Zweifelsfall rede ich dann ein bisschen mit meinem Noch-Gatten und sie hört zu oder erzählt dann doch etwas. Bei den Papatagen, -wochenenden ist sie fröhlich und aufgeräumt wie immer.
Ich denke, das ist normal...so langsam kommt bei ihr an, dass es eben doch anders ist als früher....und das muss man erstmal verkraften. Sie ist auch insgesamt etwas unausgeglichener und auch manchmal in gewisser Weise aggressiv....tritt und beißt manchmal - vor allem meine Mutter, bei dir wir jetzt wieder wohnen. Aber in dem Alter ist es sowieso etwas schwieriger mit dem eigenen Willen und so....also sehe ich alles möglichst entspannt und mache ihr nicht noch mehr Stress. Wenn sie sich ärgert, hat sie jetzt ein Wutkissen...das kann sie ausgiebig treten und beißen und anschreien 😉
Vor ein paar Tagen hatte ich die Idee, dass der Papa ihr ja am Telefon eine Gutenacht-Geschichte vorlesen könnte aus den Büchern, die er ihr auch bei den Papawochenenden vorliest. Das klappt toll und vielleicht ist es für die Kleine auch viel greifbarer zum Schlafengehen...wenn sie tagsüber telefonieren, dann erzählt sie viel mehr...aber eben auch nur, wenn sie mag...probiert das einfach mal aus.
Also langer Rede kurzer Sinn....entspann dich...entspannt euch...schön, dass die Kindsmama auch mitmacht. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, mach dir keine Sorgen, dass deine Tochter dich ablehnen könnte oder so....es ist ihre Art mit dem für sie offenbar unlösbaren Problem umzugehen....nehmt ihr diese Lösung nicht und gebt ihr nicht das Gefühl, dass es schlimm ist, wenn sie nicht mit dir reden möchte 🙂
Die Zeit wird für euch und für dich arbeiten, wenn ihr als Eltern eine Kommunikationsebene behaltet und halbwegs normal miteinander umgeht.
Liebe Grüsse und alles Gute!
Mino
Edit: bei uns ist es so, dass ich dem Papa per Messenger oder sms eine kurze Nachricht rüberschicke, dass er gleich anrufen kann, wenn wir bettfertig sind...er ist abends oft in Veranstaltungen unterwegs undkann manchmal nicht. So vermeide ich, dass sie sich auf Anrufe freut, wenn er gar nicht kann....
Moin,
mal noch eine Anregung (neben der unbedingten Zustimmung zu der bereits geschriebenen, aus abendlichen Telefonaten keine Pflichtveranstaltung für Kinder zu machen; das geht regelmässig schief):
Kauft zwei Webcams für ein paar Euro und richtet eine skype-Verbindung ein. Das ist für Kinder viel spannender als so ein doofer Telefonhörer, den es eh kaum halten kann. Man kann das Kind sehen; es kann einem das neue Kleid oder das Bild aus dem Kindergarten zeigen, es kann den Papa sehen und nicht nur hören - alles in allem ist das eine viel kindgerechtere Form der Kommunikation als die Telefoniererei. Auch Geschichte vorlesen - wie von Minotaure angeregt - oder Blödsinn machen ist mit diesem Medium ganz toll möglich.
Dann den eigenen Erwartungshorizont noch ein bisschen von "täglich" auf "wenn beide Lust dazu haben" runterschrauben - und schon funktioniert das. Auch vernünftige Erwachsene telefonieren schliesslich nicht jeden Abend um 6 aus Prinzip, sondern dann, wenn es etwas mitzuteilen gibt.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
ich danke euch allen für eure antworten. ich werde versuchen, über jede anregung nachzudenken und das für mich optimale herauszuholen.
einen schönen abend!
seitdem wir getrennt sind, rufe ich eigentlich jeden abend an, um meiner tochter gute nacht zu sagen.
seit einiger zeit ist es jetzt allerdings so, dass sie nicht mehr mit mir reden möchte. wenn ich anrufe, hält
sie sich die ohren zu und sagt kein wort.
Ich denke, das ist völlig normal. Ich kenne ähnliche Situationen, wo die Kinder gerade Freunde zu Besuch haben,
etwas spannendes spielen oder fernsehen und dann gerade keine Lust haben, mit dem Papa am telefon zu sprechen,
weil es Ihnen auch weh tut.
Als ich mich von meiner Frau getrennt hatte und dann am Wochenende gekommen bin, um die Kinder für das
Wkend abzuholen, hat sich meine Tochter immer versteckt. Nach einiger Zeit habe ich dann rausgefunden, dass Sie
gehofft hatte, wenn Sie sich versteckt und ich Sie nicht finde, dann muss ich dableiben und so würde ich wieder mit
Ihrer Mama und mit ihr zusammen sein.
Das ging alles besser, als ich ihr alles deutlich erkärt habe ( sie war damals 7 Jahre alt ) und ich auch gesagt habe,
dass, egal was Sie tut, ich leider nicht mehr mit Ihrer Mama zusammen sein werde.
Kinder können auch mit Trennungen nach einiger Zeit gut umgehen, wenn es klare Linien und Ansagen gibt.
Drück dir die Daumen
Gruß
Dirk
Hast Du Dir eigentlich vor der Trennung mal Gedanken gemacht, wie es hinterher weitergeht? Ich meine den plumpen Spruch "Wer A sagt muss auch B sagen"
Jetzt ist es ein wenig spät dafür.
Sorry, aber diese Aussage ist ziemlich bescheuert. Wer kann denn schon vorher absehen, was durch eine Trennung alles auf ihn zukommt, speziell, wenn noch Kinder mit dabei sind ??
Und zu spät ist es überhaupt nicht, denn jeder muss sich auch erst an die neue Situation gewöhnen und auch lernen, wie jeder selbst am Besten damit umgeht.
Gruß Dirk
Servus Dirk,
Sorry, aber diese Aussage ist ziemlich bescheuert.
Finde ich nicht!
Mag schon sein, dass ein anderer Spruch besser als Vergleich gepasst hätte. Mag schon sein, dass ich meinen Spruch deshalb in ""-Zeichen gesetzt habe, weil ich ihn dadurch auch etwas an Schärfe nehmen wollte.
Aber:
Wer kann denn schon vorher absehen, was durch eine Trennung alles auf ihn zukommt, speziell, wenn noch Kinder mit dabei sind ??
So viel "Blauäugigkeit" mag ich nicht so einfach akzeptieren.
Über die Konsequenzen einer Trennung, speziell wenn man aktiv an einer solchen mitwirkt, sollte sich ein erwachsener Mensch IMO schon auch vorher Gedanken machen.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
hallo eazy, ich bin seit einem reichlichen Jahr getrennt und habe eine Tochter mit 8 Jahren. Du kannst schon mal sehr froh sein, daß ihr euch im Guten getrennt habt. Und keinen großen Stress mit einander austragt. Denn das ist für Kinder das allerschlimmste. Das muß ich immer wieder feststellen.
Auch das sie mit dir mal nicht reden will, ist normal, denn sie spielt und beschäftigt sich auch mit anderen Dingen. Das du ihr fehlst steht außer Frage. Ihr tuts vielleicht viel mehr wie dir.
Schuldgefühle werden nicht immer schnell wegehen, aber warum ist für dich die Schuldfrage so wichtig? Es gehören fast immer Zwei dazu.
Versuche deine Tochter soviel wie möglich zusehen, und in dein Leben zu integrieren. Ich wäre froh, wenn ich mit meiner Kleinen regelmässig telefonieren könnte. Aber ich und meine Ex können nicht mehr miteinander reden. Das ist für meine Tochter das Schlimmste, vor alllem weil sie ein Papakind ist.
Lass deine Tochter mit sinnlosen Fragen in Ruhe und unternehmt viel miteinander, das festigt deine Beziehung zu Ihr.
Viel Glück
Bye Berner