Verheiratet sind wir seit 1994
1996 wurde der gemeinsame Sohn geboren.
Es war eine recht "normale" Ehe, mit Höhen und Tiefen eben.
Dezember 2004: der beste Freund des Mannes verunglückt tödlich. Es war ein Schock. Wir haben der Familie, so gut es ging, geholfen. Ab einem bestimmten zeitpunkt jedoch nur noch ich. Mein Mann zog sich zurück, Computer, Fernseher, Labtop liefen gleichzeitig. Er spricht nicht. Ich sage ihm, dass er eine Therapie in Betracht ziehen soll, gebe ihm Nummern. Er ruft nirgends an.
februar 2005: Ich trete eine neue Stelle an, halbe Stelle. Er macht nix mehr im Haushalt. Die technischen Geräte laufen ununterbrochen, selbst während der Mahlzeiten.
Ich versuche immer wieder, mit ihm zu sprechen, er blockt.
12.Juli2004 Das Kind hat Geburtstag, der Mann Herzbeschwerden, Notfallambulanz, Intensivstation, Verdacht auf Herzinfarkt. Das Kind sagt: "Ich will Papa nicht beerdigen."
Nach zwei tagen Entlassung, es ist psychosomatisch. Ich sage ihm noch mal, dass er eine Therapie machen muss. Er zerfleischt sich selbst. Keine Reaktion.
Ich bekomme eine Aufstockung zu einer Dreiviertelstelle angeboten und nehme an, weil ich Böses ahne.
Er macht nix mehr mit dem Kind, welches sagt: "Ich bin nichts mehr wert, Papa kümmert sich nicht um mich." Ich kompensiere, übernehme das Fußballspielen, Schwimmen gehen, etc.,
Das Kind wird in der Schule auffällig.
Nach den Sommerferien eskaliert die Situation. ich sitze häufig in der Schule; alleine, mein mann kann nicht.
Ich suche Beratungsstellen mit dem Kind auf, der Mann kann nicht.
Der Prozess wegen Schmerzensgeld für den Freund steht an. Ich begleite die Witwe. Er liegt im Bett und sieht fern.
Die Schule will ein A-OSF für die Schule für Erziehungsschwierige.
November: Das Kind sagt:"Mama, ich will nicht mehr leben." Der Mann glaubt mir nicht, meint, ich rede das dem Kind ein. :gunman:
Ich schlafe nicht mehr, habe Durchfall.
Ich mache einen Termin in der Ambulanz in der Kinder-Psychiatrie aus.
Dezember: Der Termin wird von uns dreien wahrgenommen. Das KInd äußerte auch dort, dass es nicht mehr leben will.
Eine stationäre Behandlung ist nach Einschätzung des Therapeuten unumgänglich.
Mein mann will diese nicht. Er zieht aus, wenn es so weit kommt.
Nach einem Telefonat mit einem Freund stimmt er zu, will nach dem Aufenthalt aber ausziehen.
Dezember 2004: Der Mann teilt dem Kind mit, dass er ausziehen wird, mir nicht!
Weihnachten 2004: Zum K....n.
Januar der Mann zieht aus, sagt es mir am Mittwoch, Samstag ist er weg. Nix ist geklärt, Betreuung des Kindes, Unterhaltsfragen, etc.
Mediationstermin den ich vereinbare, mit dem Versprechen, dass er zum Jugendat geht, Unterhalt titulieren laässt.
Er geht zum JA, verweigert die Titulierung, ist ihm zu viel Geld.
Er geht zur Anwältin, die meint, er müsse gar nix zahlen, angeblich wegen hälftiger Betreuung, die es aber nicht gibt! Es ist ein Verhältnis von 70:30!
Februar und März: Aufenthalt in der Psychiatrie, ich bringe das Kind alleine dorthin, der Mann hat ienen Termin, unser gemensames Auto auch.
Ich suche mir eine Anwältin, jetzt geht das Gehampel los, welches bis heute keinen Schlusspunkt gefunden hat.
Wegen der angegebenen hälftigen Betreuung nutzt mein Mann jede Gelegenheit, Dienste zu tauschen, fängt das Kind vor der Schule ab, ohne mir etwas zu sagen, "Ich will... haben!" ist die Aussage.
Mehrere unglückliche Situationen entstehen, ich schalte das JA ein, frage um Rat.
Mai 2005: Termin IM JA. Ich hätte aus dem Fenster springen können. Dieser Mann hasst mich. An eine gütliche Einigung ist nicht zu denken.
Bei diesem Termin erfahre ich auf Nachfrage, dass ich das Kind an seinem Geburtstag nicht sehen werde, da mein mann im Urlaub ist mit ihm. Von Reiseplänen ist mir nix bekannt.
Ich hatte gedacht, dass das Kind die Hälfte des Tages bei meinem Mann und die andere Hälfte bei mir verbringen wird, aber NO WAY.
Ich suche eine Beratungsstelle für Trennungsfamilien.
07.07.06: das Kind ruft aus dem Urlaub an. Es hat Heimweh. Papa hat eine neue Freundin. Ich erfahre es von dem Kind. Hätte mein mann mich nicht vorwarnen können? Er hat dem Kind in etwa gesagt.Ich habe eine neue Freundin bekommen. Im Internet kennen gelernt. Du bist mein mein Kind, aber die neue Freundin ist mir wichtiger als du. :puzz: Er will eine hälftige Betreuung durchziehen!
08.07. 06 Ich rufe meinen mann an, gratuliere zur neuen Freundin. Er fühlt sich verarscht. Ich rege an, sie mir vorzustellen, er lehnt ab. Ich würde diesen Mann mit einer Kneifzange nicht mehr anfassen!
=9.07.06: Das Kind kommt zu mir, es ist völlig durch den Wind.
Es besucht mich jeden Tag, was mich natürlich freut, aber es ist vollkommen durcheinander.
Den Morgen des Geburtstages verbringen das Kind und ich gemeinsam. Am nachmittag ist die neue Freundin zur Überraschung da. Das Kind wollte Fahrrad mit seinem Vater fahren, geht natürlich nicht. Die Enttäuschung ist groß.
ich renne ihr fast über den Weg, weil ich im Leben nicht damit gerechnet habe, dass er auf die Idee kommt, eine Frau, die er 7 Wochen kennt, zum Geburtstag des Kindes einzuladen, ohne dem Kind etwas davon zu sagen! Sonst heißt es immer: Hast du mal das Kindgefragt, was es will?"
Ich gebe ihm die 20 Wünsche von Trennungskindern zum Lesen.
Ich mache für das Kind einen Termin bei der Beratungsstelle.
Am 01.08. zieht er in das Haus nebenan. Wir haben gemeinsame Gartennutzung.
Das Kind sagt: "Mama, wir kaufen uns ein Wohnmobil, ich habe schon Geld gespart."
Ich will auswandern.
Das Dasein ist eine Tatsache, das Leben aber ist eine Kunst.
Hallo Lavendel!
Das klingt ja alles sehr bestürzend.
Meine Frage: Du hast eine Anwältin, wenn ich das richtig verstanden habe. Gab es denn in den letzten zwei Jahren keinerlei Verhandlung (vor Gericht), wo die Aufenthaltsfrage geklärt wurde (und somit auch die um den KU)?
Dein Sohn ist ja nun 10 Jahre alt. Ich denke, dass es gerade auch bezüglich seiner psychischen Verfassung wichtig ist, ihm Stabilität zu geben. Ich finde ja an sich ein Wechselmodell nicht verkehrt, aber das kann doch nur funktionieren, wenn ihr als Eltern euch einig seid.
So wie Du es beschreibst, würde ich darüber nachdenken, die klassische Verteilung zu wählen, zumindest, bis das Kind psychisch stabil ist und alt genug, dem Vater zu sagen, was ihm nicht paßt.
Ich finde das Verhalten Deines Ex sehr merkwürdig und ich würde mich auch sehr schwer tun, einem selbst psychisch kranken Mann ein psychisch angeschlagenes Kind zu überlassen.
Ich hoffe, ich habe alles richtig verstanden...
GLG Lausebackesmama
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Eine gerichtsverhandlung wurde seitens meiner Anwältin im Mai diesen jahres "angedroht", da die Sache mit dem Aufenthalt und KU eine einzige Katastrophe ist.
Seit dem ist er auf "Schmusekurs" und schlägt in etwa ein "Wechselmdell" vor, dann die KU-Berechnung wie bei volljährigen Kindern. Die Berechnung ergibt, dass das in etwa der gleiche Betrag wie bei der Zugrundelegung seines Nettoeinkommens als Umgangselternteil ist.
Eine planung der Betreuung seinerseits liegt bis heute nicht vor, obwohl es im Grunde am meisten Sinn macht, die Schichtdienstpläne abzugleichen, die beide einen regelmäßigen Rhythmus haben. Ich hab's gemacht, bis Dezember.
Das alles ist noch immer noch nicht in trockenen Tüchern, da mein mann es noch nicht geschafft hat, das Schreiben meiner Anwältin vom 12.06. 06 durch seine Anwältin beantworten zu lassen. Der mann hat ja schließlich Urlaub.
Ich will ja nun auch dem Kind nicht den Vater wegnehmen und vorenthalten, es war ja nicht immer alles so sch...lecht wie es jetzt ist, aber ich bin der Meinung, dass die momentane psychische Verfassung des Mannes sich auf das Kind überträgt und übertragen hat.
Er veranstaltet ein einziges Chaos, was Organisation angeht, aber auch ein Gefühlschaos für das Kind
Ist das Kind mit mir alleine, was eigentlich sowieso häufiger der Fall war und ist, ist bis auf normalen Stress alles O.K. In Kombination mit dem Vater ergibt das eine einzige Katastrophe.
Was er mit ihm macht, wenn er bei ihm ist, kann ich nicht beurteilen, das Kind wird sehr viel durch die Gegend gegurkt, weil mein Mann es in seinem Appartement nicht aushalten kann und sich eigentlich auch selbst nicht aushält.
Nach diesen Besuchs-Kontakten ist das Kind ziemlich erschöpft, es sucht grundsätzlich Ruhe bei mir, braucht null action, verabredet sich nicht mit anderen Kindern, will nicht einmal seine Großeltern besuchen, die er wrklich gerne mag.
Eigentlich sollte das Kind heute beim Vater sein (hälftige Betreuung in den Ferien, hat er ja sogar im Anwaltsschreiben drauf bestanden).
Um 8.00 Uhr rief es an, seit dem ist es bei mir, der Vater hat noch nicht mal angerufen (Ich will XXX haben.!"). O-Ton des Kindes: Papa schläft noch. Papa hat Bauchschmerzen...
Es ist ein wirklich tolles Kind, intelligent witzig, kreativ, weiß, was es will, aber im Moment ist es einfach nur im Eimer.
Ich habe echt Angst darum, dass es bald den nächsten Aufenthalt in der Psychiatrie antreten kann.
Das Dasein ist eine Tatsache, das Leben aber ist eine Kunst.