Wie soll ichs meine...
 
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Wie soll ichs meinem Kind erklären?

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(@taccina)
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Hallo,

ich bin Taccina, Terry LG, ich bin so frei und übernehmen seinen Account hier, wenns ok für Euch ist.

Also nun zu meiner Geschichte:

Wie Terry schon geschrieben hat, bin ich mit meinem Kind im November letzten Jahres (3tage vor dem 6. Geburtstags des Kindes) vor meinem schlagenden und uns psychisch terroriserendem Mann geflüchtet.
Ich war immer die jenige gewisse welche, die immer wieder versuchte dem Kind ein zu Hause zu geben und den Terror den mein Mann machte einfach aushielt.....dem Kinde zu liebe, denn es sollte ein zu Hause haben und es sollte Papa und Mama bei sich haben. Ich habe immer gehofft (auch nach den schlimmsten Schlägen die ich bekommen habe) der KV würde sich irgendwann ändern und wir würden irgendwann eine glückliche Familie sein. Ich dachte immer, das Kind ist noch zu klein um das alles zu regestrieren was da geschieht und bevor es groß genug wäre es zu kapieren, wäre sicherlich schon alles anders.
Doch das Kind war es, das mir die Augen geöffnet hat.
Wir waren zu Freunden eingeladen und mein Noch Mann riß mal wieder wegen gar nichts einen streit vom Teller, so wie er es immer kurz vor einer Abfahrt zu irgendwelchen Feierlichkeiten tat. Wahrscheinlich, damit er nicht mitfahren musste. Ich habe mir aber meine Laune nicht verderben lassen (da ich dieses handeln schon kannte) und bin dann mit dem Kind alleine zu den Freunden. Es war auch richtig nett dort. Irgendwann kam der Zeitpunkt an dem wir nach Hause mussten. Ich rief also mein Kind und bat es zu kommen, da wir fahren müssten. Es fing bitterlich an zu weinen und flehte mich an:" Nein Mama, bitte bitte nicht. Ich will nicht nach Hause. Da ist der Papa. Der schreit und haut wieder, das will ich nicht. Bitte bring mich zu Oma. Ich will nicht zu Papa.Ich will nicht nach Hause". Mir fiel jegliche Farbe aus dem Gesicht. Ich wäre vor scham am liebsten im Erdboden versunken. So schnell es ging, verließ ich das Haus, bevor die anderen Gäste, die ich alle kannte, mir irgendwelche Fragen stellen konnten.
Und wie Recht das Kind doch hatte. Kaum zu Hause angekommen, ging das geschrei auch schon los. Mein Noch Mann hat sich während meiner Abwesenheit wohl so in seiner Wut hoch geschaukelt, das ich mit dem Kind alleine zu den Freunden gefahren bin, das es nur so aus ihm heraus platzte, als wir die Türe öffneten. Mein Kind klammerte sich vor lauter Angst an mich und bat den KV weinend und vor Angst zitternd immer wieder, mich doch in ruhe zu lassen. Doch mein Noch Mann ignorierte das flehen einfach und drohte mit Handbewegungen, mich, die ich mittlerweile zusammengekauert in eier Ecke saß, immer wieder zu schlagen. Als er sich dann einigermassen beruhigt hatte, habe ich mich mit dem Kind ins Kinderzimmer eingeschloßen und versucht das Kind zu beruhigen und zum schlafen zu bringen. In dieser Nacht beschloß ich, meinen Mann zu verlassen.
Ich wußte aber, wenn ich es ihm sage das ich ihn verlassen möchte, dann würde ich das wohl kaum überleben. Also heimlich eine Wohnung suchen. Da aber unsere Orte recht klein sind und soweit jeder jeden kennt, kam es dann auch ganz schnell bei meinem Mann raus, das ich auf der suche nach einer Wohnung war. Dann ging der Terror erst richtig los. Wir hatten keine ruhige Minute mehr. Er tickte förmlich aus, trat Löcher in die Türen und und und.. Ich sollte mich ja nicht wagen ihn zu verlassen, sonst würde er mich umbringen. Und das alles wo das Kind dabei war.
Das Kind flehte mich wieder an zu den Großeltern zu gehen und dort zu wohnen. Aber ich wußte das das nicht gut gehen würde, da meine Eltern nur 500m von unserem Haus entfernt wohnten und er uns sicherlich dort aufgesucht hätte. Also sind wir Hals über Kopf 450km weit weg von zu Hause zu einem Freund (meine jetztiger LG) geflüchtet. Dort konnten wir erstmal wieder zur Ruhe kommen und das geschehene verarbeiten.
Zum KV hielten wir Telefonischen Kontakt, sagten ihm aber aus angst nicht wo wir sind. Am Anfang blieb er auch übereraschend ruhig. Er dachte wahrscheinlich, das ich nach ein paar Tagen eh wieder vor der Türe stehen würde (wie so oft in den vergagenen Jahren, wenn ich mal wieder geflüchtet war). Nachdem ich dann nach 2 Wochen immer noch nicht bei ihm "um verzeihung" gebeten habe und nicht wieder vor der Türe stand, fing er an zu begreifen, das ich es diesmal wohl ernst meine und fing mit den schlimmsten Beschimpungen und Drohungen an. Wenns nicht das Telefon klingelte, terrorisierte er uns und auch Freunde mit SMS und Mails.
Trotz der ganzen Drohungen, war es mir aber immer wichtig, das der Kontakt zwischen Kind und Vater bestehen blieb. So versuchte ich dem Kind dann auch Kindgerecjht (wenn ich das so mal sagen darf) zu erklären, das wir wohl nicht mehr mit dem Papa zusammen leben würden. Zu meinem Entsetzen sagte das Kind sichtlich erleichtert : " Wirklich Mama? Ist das wirklich wahr? Brauchen wir nicht wieder zum Papa zurück?"... ungewollt kamen in diesem Moment gefühle auf, all die Jahre eine schlechte Mutter gewesen zu sein. Was habe ich dem Kind nur all die Jahre angetan?????
Weiter erklärte ich dem Kind, das es seinen Vater aber jederzeit (soweit dies auf die Entfernung möglich ist) sehen kann und ihn besuchen kann, bei ihm schlafen kann und auch in den Ferien zu ihm gehen kann. Der unterschied wäre dann nur, das die Mama bei den Unternehmungen nicht dabei ist, sondern dann allein mit Papa wäre. In dem Moment schaute es mich nur mit ungläubigen großen Augen an: "Ich will aber nicht allein zu Papa. Da habe ich Angst." Ich habe versucht dem Kind die Angst vor dem Papa auzureden, aber wie soll eine Mutter, die selber panische Angst vor diesem Mann hat, ein Kind mit überzeugung erklären, das es keine Angst zu haben braucht. Vorallem wenn das Kind sooft die ausbrüche des Vaters gesehen und auch zu spüren bekommen hat. In dem einen Moment war er super lieb, im nächsten Moment hätte man denken können man hat ein Tollwut krankes Tier vor sich.
Also habe ich das JA angerufen, dort die Lage erklärt, und um Rat gebeten was ich denn nun tun könnte. Die Frau vom JA schlug mir dann den betreuten Umgang vor und erklärte mir, wie dies dann beim Kinderschutzbund von statten gehen würde. Dies wäre eine Möglichkeit, die Angst vor dem Vater zu überwinden und sollte irgendwas sein, wäre jemand da der eingreifen könnte.
Ich willigte ein und bat sie alles nötige einzuleiten und mir die nötigen Unterlagen zu zuschicken.
Ich erklärte dem Kind die Möglichkeit das es seinen Vater sehen könnte, aber dabei dann nicht allein wäre. Es freute sich und sagt: "Au ja, dann möchte ich auch zu Papa. Du musst aber Dein Indianer Ehrenwort geben, das ich da nicht allein hin muss"
Ich habe meinen "Indianerschwur" abgegeben und dann auch Sofort alle nötiggen Sachen, die dazu nötig waren erledigt. Mein Noch Mann willigte in diesem betreuten Umgang auch schriftlich ein. Doch irgendwann kam keine reaktion mehr von ihm. Und ich glaubte endlich alles geregelt zu haben und es würde nicht mehr lange dauern bis das Kind seinen Vater sehen kann. Auch nach mehrmaliger Aufforderung (telefonisch und schriftlich) des JA und Kinderschutzbundes nicht.
Auch die Anrufe für das Kind wurden immer unregelmässiger. Dann wieder alle 2-3 Tage, dann wieder 2-3 Wochen gar nichts.
Einmal als er wieder anrief (mit mir redete er ja gar nicht, sondern fragte gleich nach dem Kind), fragte ich ihn, warum er sich denn nicht beim Kinderschutzbund melden würde. Daraufhin schrie er mich wie immer, wenn ich was fragte, mit Worten der untersten Kategorie an und sagte er würde anrufen um mit dem Kind zu sprechen und nicht um mir fragen zu beantworten. Also gab ich das Telefon dem Kind, damit die beiden reden konnten. Irgendwann hörte ich dann mein Kind böse und aufgeregt sagen:"Nein ich will nicht alleibne zu Dir und bei Dir bleiben sowieso nicht" Es kam zu mir und drückte mir den Hörer in die Hand. Was hatte er dem Kind nur erzählt? Als ich meinen Noch Mannn dann fragte was los sei, schrie er nur, er bräuchte keine betreuung und wenn er das Kind kriegen würde, würde er es soweieso nicht wieder nach Hause bringen zu so einer *piep* *piep* piep* Mutter. Das Kind würde bei mir verkommen und und und....klack, Hörer aufgelegt. So wie immer...er ließ mich nicht einmal zu Wort kommen. Von dem Tag an (das war im April oder Mai) hat er nie wieder angerufen. Bis heute nicht.
Hin und wieder fragte mein Kind dann:" Wann kommt denn die Frau (es meinte damit die Frau von JA) die mit mir zu Papa geht?" und ich lies mir immer wieder neue Ausreden einfallen: Papa hat im moment zu viel auf der Arbeit zu tun, Papa ist krank, Papas Auto ist kaputt...Papa dies Papa das.... Irgendwann hörte die Fragerei meines Kindes dann auch auf.
Es fing langsam aber sicher an, wenn es über seinen Vater sprach, ihn nur noch mit dem Vormanen anzureden. Und meinen LG nannte es immer öfters Papa. Wir wußten wieder nicht genau, wie wir darauf reagieren sollten und ich holte mir wieder Rat beim JA. Meine Sachbearbeiterin meinte dann, das es so wohl das beste für das Kind wäre und wenn mein LG nichts dagegen hat, sollen wir auch nichts dagegen tun, wenn es ihn Papa nennt. Wenn sein leiblicher Vater sich nicht kümmern würde, wäre es somit eben schön fürs Kind, das der "Ersatzpapi" da ist und das würde auch zeigen das das Kind meinen LG voll und ganz akzeptiert und sich in der neuen Familie wohl und geborgen fühlen würde. ( Stimmt, denn die beiden kommen Supi miteinander aus, vorallem wenn es darum geht, gemeinsam die Mama zu ärgern 😉 )
Soweit so gut.
Mitte August rief mich dann meine Sachbearbeiterin vom JA an, das mein Noch Mann sich bei ihr gemeldet hat und nun doch den betreuten Umgang durchführen möchte. Ich willigte natürlich sofort ein. Hat mein Noch Mann also doch noch mal die Kurve gekriegt. Also wieder die hin und her schickerei der ganzen nötigen Papiere. Klappte auch hervoragend und ging ungewohnt schnell (innerhalb 3 Werktage war von allen seiten alles erledigt). Mewinem Kind hatte ich nichts davon gesagt, zum Glück wie sich später heraus stellte. Als ich dann die Papiere, welche mein Mann unterschreiben musste, von ihm unterschrieben im Briefkasten hatte, habe ich sofort das Tel geschnappt und hab den Kinderschutzbund angerufen um einen Termin aus zu machen. Dort sagte man mir allerdings, das sich mein Mann noch nicht gemeldet hätte und wir erstmal warten sollten, bis das er sich dort meldet. Sie würden mich dann gleich anrufen um dann auch mit mir einen Termin aus zu machen. Ok, kein Thema, dann warte ich eben.
Es verging eine Woche. Haben die mich beim Kinderschutzbund vergessen? Oder angerufen als ich grade zu Einkaufen war? Warum haben die dann nicht auf den AB gesprochen?
Also rief ich den Kinderschutzbund wieder an und fragte nach. Aber dort sagte man mir, das mein Noch Mann, genau wie vor ein paar Monaten, sich nicht gemeldet hat. Ich für meinen Teil, konnte ihn auch nicht mehr erreichen und nachfragen was los sei, da er mittlerweile umgezogen war und mir weder eine Tel Nummer noch eine Adresse hinterlassen hat. Bei der Auskunft konnte man mir seine Tel Nummer auch nicht sagen. In mir machte sich eine regelrechte Wut breit. Was denkt der sich denn? Ein Kind ist ein Gegenstand den man mal hervorkrammt, wenn einem danach ist und dann wieder aufs Abstellgleis stellt wenn man grade keine Lust darauf hat??????
Die Telefonate mit JA und KSB gingen immer so weiter und ich bekam immer nur die Nachricht: " Ihr Mann hat sich noch nicht gemeldet" Nach einigen Wochen bekam ich dann die Nachricht, das der Kinderschutzbund alle Unterlagen ans JA zurückgegeben hat und einem weiteren Antrag auf betreuten Umgang nicht wieder stattgeben würde, da schon 2 mal betreuter Umgang beantragt wurde und sich bei beiden malen der Vater nicht gemeldet habe.
Am Tel sagte die Frau vom JA zu mir dann noch: "Ich laß mich von dem doch nicht vera*schen"
Na Klasse! Toll hingekriegt Herr...... :gunman:

Nun aber zu meiner Frage:

WAS SAGE ICH DEM KIND WENN ES WIEDER NACH SEINEM VATER FRAGT? WENN ES FRAGT WO DER VATER BLEIBT UND WARUM ER NICHT MEHR ANRUFT?

Ich kann doch schlecht antworten, Dein Vater will nichts von Dir wissen. Mit Ausreden wird sich das Kind wohl nicht mehr lange zufrieden geben und ehrlich gesagt, gehen mir die Ausreden auch langsam aus.

Es redet nicht mehrt viel über seinen Vater, sagt nur hin und wieder: "Wenn die Frau kommt und mit mir zu ... (Vorname) geht, dann nehm ich meine Legos mit, denn der konnte immer so tolle Sachen aus Lego bauen. Und dann erzähl ich dem ... (vorname das ich jetzt einen ganz tollen neuen Papa habe"

Wie gesagt es redet nicht mehr viel über ihn, aber es weiß auch, das der jetztige "Papa" nicht sein leibicher Vater ist, darum wird irgendwann (früher oder später) die Frage kommen.

WAS SAG ICH DANN???????

Hat vielleicht jemand Erfahrung mit einer solchen Situation?

Freunde haben auch schon versucht zu helfen. Sie machten dem KV den Vorschlag, wenn ich bei meinen Eltern zu besuch bin, könnte ich das Kind zu ihnen bringen und er solle dann auch kommen, dann könnte er das Kind sehen und mit ihm spielen. Doch er wurde dann nur böse und beschimpfte die Leute. Sie sollen sich da raus halten. Mittlerweile hat der KV auch jeglichen Kontakt zu all den Leuten abgebrochen.

Ich hab mittlerweile auch das alleinige Sorgerecht eingereicht. Habe von JA dazu eine sehr gute Bewertung geschrieben bekommen und das sie dem alleinigem Sorgerecht nur zustimmen würden.
In der Bewertung von JA von meinem Noch Mann steht: Das er einem allinigem Sorgerecht nicht zustimmen würde, und er überlege ob er nicht selber das alleinige Sorgerecht beantragen soll. Seine Überlegungen dazu wären aber noch nicht ausgereift.....*hä?soll das jemand verstehen?* Desweiteren steht in seinem Bericht, er wirkte die ganze Zeit des Gespräches sehr angespannt (was auch immer das zu heißen hat)

Ach ja und da fällt mir noch was ein:
Die Frau vom JA meinte, der Richter könnte entscheiden, das mein Noch Mann sehr wohl einen Umgang bekommt, bei dem er mit dem Kind allein ist. Auch wenn das JA das nicht befürwortet.
Kann der Richter das machen, auch wenn das Kind das nicht will und es Angst hat?

Selbst die Eltern des KV haben sich nicht ein einziges mal nach unserem Auszug bei ihren Enkel gemeldet. Auch die Patentante (Schwester des KV) hielt es bis heute nicht für nötig, einen Anruf zu tätigen um mit dem Kind zu reden. Alles einfach nur sehr traurig.
Aber sie erzählen überall rum, ich würde ihnen das Kind nicht geben. Welch ein Blödsinn. Ich bin doch die jenige die kämpft, damit das Kind seinen Vater sehen kann.

In ein paar Tagen hat mein Kind Geburtstag (es wird 7), vielleicht erinnert sich der KV ja noch daran und meldet sich wenigstens dann einmal. Aber das habe ich bei der Einschulung auch vergeblich gehofft.
Aber sollte der KV sich tatsächlich melden, wie soll ich reagieren? Wer sagt mir das er sich jetzt wieder regelmässig meldet und mir nicht nur mein Kind (und das auch noch am Geburtstag) durcheinander bringt?
Kann mir da jemand einen Rat geben? Wie würdet ihr handeln bei einer solchen Geschichte?

Wäre super lieb wenn mir jemand helfen könnte!

Danke fürs lesen. Es hat wirklich gut getan sich alles von der Seele zu schreiben

Liebe Grüße
Taccina und Terry

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 16.11.2004 20:12
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Taccina,

das alles ist schon eine schwierige Situation.

Erst einmal zum Gebrutstag. Reagiere ganz normal. Hol euer Kind ans Telefon und freu dich mit ihm, daß Papa angerufen hat.
Ich glaube, wenn der Kontakt von einem Kind zu einem Elternteil so unregelmäßig ist wie bei euch ( wie übrigens auch bei uns), ist es egal zu welcher Gelegenheit der Anruf kommt. Durcheinander wird das Kind eh sein. Es freut sich etwas vom Vater zu hören und auf der anderen Seite hat es nun wieder Angst, daß dies für lange Zeit der letzte Anruf gewesen ist.

Hm, zu den Ausreden deinerseits habe ich mir auch lange Gedanken gemacht. Als mir die Ausreden ausgingen habe ich es so gesagt wie es ist:

" Ich weiss es leider auch nicht, wir müssen halt abwarten"

Ich gebe zu es ist keine zufriedenstellende Aussage, aber warum lügen? Ich denke in Ausnahmefällen kann man das tun. Wenn man weiss, es ist ein vorübergehender Zustand.

Du machst dich irgendwann doch dann auch unglaubwürdig.
Ich habe mich dazu entschlossen nicht mehr zu lügen. Ich weiss auch nicht warum Papa sich nicht meldet, er hat dich aber trotzdem lieb, er braucht bestimmt noch etwas Zeit usw.
Mein Sohn hat gelernt mit der Situation umzugehen. Es gibt Tage da fällt es ihm noch verdammt schwer. Vor 2 Wochen kam ein Brief von seinem Vater. Er hat sich tierisch gefreut. War das seit Monaten der erste Kontakt überhaupt.
Nach ein paar Tagen fragte er mich, ob ich ihm helfen könne zu antworten.
Wir haben uns hingesetzt, ein paar Bilder dazu gelegt und ab in den Briefkasten.

Wenn man den Kindern vorsichtig bewusst macht, mit der Situation zurecht kommen zu müssen, lernen sie damit umzugehen. Ich nehme meinem Sohn aber nie die Hoffnung, das sich dieser Zustand vielleicht mal ändert.

Es wird eurem Kind helfen, wenn du zu ihm stehst, ehrlich bist und gleichzeitig nicht negativ auf den Vater reagierst.
Da er die Chancen über den Kinderschutzbund nicht genutzt hat und dort eine Zusammenarbeit nun abgelehnt wird, bleibt dir wohl nichts anderes übrig.

Es gibt ja auch noch den Klageweg. Den finde ich aber nicht so richtig. Außerdem glaube ich, daß es auch nicht viel bringen würde.

Du schreibst dein Sohn wird bald 7 Jahre alt. Vielleicht ist es auch eine Idee, deinen Sohn seine ersten Briefversuche starten zu lassen.
Vielleicht regt sich beim Vater etwas, wenn es ganz persönlich vom Kind kommt.
Ich meine ohne Amt und Anwalt usw.
Ein gemaltes Bild mit ein paar Worten und vieleicht ein Foto dabei, lässt ihn vielleicht nochmal umdenken. Quasi Konversation nur zwischen Vater und Kind.

Sicherlich ist auch die Entfernung nicht ganz einfach zu überwinden. Bei 450km Entfernung ist es schon schwierig, einen betreuten Umgang durchzuhalten. Wie sollte dieser denn ablaufen?

Lieben Gruß

Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.11.2004 20:47
(@taccina)
Registriert

Hallo Tina,

lieben Dank für Deine schnelle antwort. Ich glaub auch langsam, das mir nichts anderes übrig bleibt, als meinem Sohn die Wahrheit (so gut es geht) zu sagen. Ehrlich gesagt, mir graut s vor dem Tag....
Der betreute Umgang hätte folgendermassen stattfinden sollen:
Auf Grund der Entfernung hätte der Umgang einmal im Monat an einem Samstag (oder einem Tag an dem mein Noch Mann Zeit hat) für 2-3Stunden stattgefunden. Hier bei uns.
Gleichzeitig hatte ich noch den Vorschlag gemacht, das er das Kind auch bei Freunden sehen kann, wenn wir bei meinen Eltern zu besuch sind. das ist auch ca einmal im Monat. Somit hätte ein Kontakt meist alle zwei Wochen stattfinden können.
Aber NEIN, er läst sich ja auf nichts ein! Meldet sich lieber gar nicht.
Ich könnte an die Decke fahren, wenn ich sehe, wie verschiedene Väter hier um ihre Kinder gebracht werden, und dieser eine gewisse einfach absolut kein Interesse zeigt.

Meine Freundin hat ihn wohl vor einiger Zeit getroffen.
Ihr hat er erzählt, das er wohl auch eine neue LGin hätte, die ein 12jähriges Kind hat um das er sich sooo sehr kümmert. Sie gehen viel zusammen ins Kino, machen viele Unternehmungen zusammen usw
Als meine Freundin mir das erzählte wäre mir fast die Hutschnurr geplatzt. Er kümmert sich keinen deut um sein eigenes Kind, aber für "fremde" Kinder sorgt er sich. Ist ja einerseits Lobenswert, aber er soll doch bitte sein eigenes nicht vergessen.
Am liebsten würde ich diesen Mann ungeschehen machen und einfach aus dem Stammbuch streichen.

Ach was ich auch nochvergessen habe:
Mein Sohn hat nicht ein einziges Teil seines Kinderzimmers, seiner Spielsachen (bis auf ein paar wenige) seiner Kleidung oder sonst was bekommen. NIX!
Ein paar sachen Babyspielzeug hat er dem Kleinen gegeben und ein Gitterbettchen zum schlafen (sollte ich mein Kind etwa in der Mitte falten?) Und was das Kind an Kleidung bekommen hat, trau ich mich gar nicht zu sagen.....da hat der KV genaue Hausratsteilung betrieben: Einen Schuh, einen Socken, halbe Hosen und Pullover (in der mitte durchgeschnitten).... Sowas nenn ich psychisch krank! Der kleine hat natürlich gesehen, was der Vater ihm gegeben hat, da er völlig aufgeregt mit in den Kartons und Säcken gewühlt hat, um sein geliebtes Spielzeug in empfang zu nehmen (wer konnte denn auch ahnen, das da so ein Müll drin war), und sagte dann: "Der ..... hat mich gar nicht mehr lieb!" Darauf habe ich nichts gesagt, nur den weinenden Kleinen in den Arm genommen und mit geweint. Was hätte ich darauf auch sagen sollen.....etwa den Vater in Schutz nehmen?
Als meine Freundin ein paar Sachen für uns abholen wollte, bat mein Sohn sie am Telefon, sie solle bitte seine Modellautos mitbringen. Darauf antwortete der KV nur: "Die bekommt er nicht. Nicht einen einzigen. Ich war der Arbeiter hier im Haus. Ich hab das Geld nach Hause gebracht, also wurden die Autos von meinem Geld bezahlt und somit gehören diese mir!"
Ist sowas normal?
Als ich den KV gebeten habe (mehr angefleht als gebeten) dem Kind doch wenigstens sein Bett zu geben, antwortete er nur per SMS: " Frag Dir Geld fürs Beine bre... machen, dann kannste ihm eins kaufen...hahahaha" Ist sowas ein Vater????

Ich habe mir jedenfalls geschworen, das ich keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen werde. Ich glaube ich habe langsam genug getan und genug ausgehalten.
Wenn er sein Kind sehen will, weiss er wie wir zu erreichen sind!
Wenn er sein Kind nicht mehr sehen will, dann soll er auch in Zukunft da bleiben wo der Pfeffer wächst....klingt hart, aber ich kann irgendwann auch nicht mehr.

Ich denke nicht, das einer der Väter hier, seinem Kind soetwas antun würde.....

Liebe Grüße
Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.11.2004 22:41
 AJA
(@aja)
Registriert

Liebe Taccina,

auf die Gefahr hin, dass mich nun alle hier anwesenden liebenden Väter in der Luft zerreissen: lass diesen Typen, der nun leider der leibliche Vater deines Kindes ist zum Teufel gehen. Wenn das Verhältnis deines Kindes zum sozialen Vater, deinem LG so gut ist, wie du schreibst, ist doch fast alles in Ordnung.

Ich hatte neulich erst ein ganz langes Gespräch mit einem Psychotherapeuten. Es war kein Therapiegespräch - ich kenne ihn privat, es war dennoch sehr hilfreich. Er hat mir gesagt, dass ich es geschafft habe, durch meinen LG meinen Kindern ein ganz anderes (und damit positiveres) Männerbild geschaffen zu haben. So hatte ich das bislang noch gar nicht gesehen! Und ich sehe an der Entwicklung meiner Kinder, dass es absolut gut ist, dass sie auch eine andere Form von Vatersein sehen. Nicht immer nur einer, der die Mutter als minderwertig betrachtet, der die "Sau" rauslässt, wann immer es ihm passt.

Meine Situation ist nicht annähernd mit deiner vergleichbar. Mein Ex war niemals gewalttätig. Wenn überhaupt hat er die Gewalt gegen sich selbst gerichtet in Form von immer wiederkehrenden Suiziddrohungen. Inzwischen ist er in einer psychosomatischen Klinik, nachdem ich im Juni den Umgang ausgesetzt habe. Seit Anfang August, da hatte ich noch ein längeres, gar nicht ungutes Gespräch mit ihm, habe ich nichts mehr von ihm gehört. Bis auf eine Mail vom JA, indem mir über seine Anwältin mitgeteilt wurde, dass er von meiner Seite keinerlei Kontaktaufnahme wünscht. Mit seinen Kindern würde er sich schriftlich in Kontakt setzen. Ist ca. vier Wochen her. Die Idee mit der brieflichen Kontaktaufnahme kam von mir, leider ist noch immer kein Brief eingetroffen. Hier auch gut, dass ich den Kindern noch nichts davon erzählt habe.

Ausreden erfinde ich keine mehr. Ihr Vater hat massive Probleme, die er erst in den Griff bekommen muss. Das erzähle ich ihnen. Die Probleme kann ich ihnen nicht erklären, da ich sie selbst nicht so genau kenne. Es ist nicht lebensbedrohend und (mittlerweile eingeschränkt) wird er vielleicht wieder gesund.

Inzwischen (sie haben ihn seit fünf Monaten nicht mehr gesehen) fragen sie nicht mehr. Sie reden ganz unbefangen über ihn und was sie so alles bei ihm gemacht haben. Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob sie dabei etwas vermissen. Werden sie sicher. Aber inzwischen sehe ich das ein wenig relaxter (ja, fallt wieder über mich her 😉 ), sie reden über ihn wie über Freunde, die sie durch den Umzug im letzten Jahr nun nicht mehr täglich, sondern nur alle paar Wochen mal sehen....

Gruß AJA

AntwortZitat
Geschrieben : 17.11.2004 00:55
(@taccina)
Registriert

Liebe Aja,

ich kenn Euch hier noch nicht, aber ich denke das in dieser Situation, keiner über Dich herfallen wird. Ich denke, jeder der sich diesen Schuh anzieht, ist wohl keinen deut besser. Und nachdem was ich hier alles gelesen habe, ist keiner der Papi`s hier so. Ich würde mir so sehr wünschen das mein Noch Mann wenigstens ein kleines bißchen so um sein Kind kämpfen würde, wie die Papi`s hier.
Vorallem aber mache ich mir keinerlei Vorwürfe, denn ich vergleich mich nicht mit den Mami`s die ihr Kindm als ihr Eigentum betrachten und sie vom Vater fern halten. Ich setzt mich ja schon seit einem Jahr mit allen Mitteln dafür ein, das der Vater den Kontakt hätte halten können. Aber er will ja, aus mir unerklärlichen Gründen nicht. Und das ich den betreuten Umgang beantragt habe, ist ja aus dem Grund das das Kind Angst hat allein zum Papa zu gehen. (was ich auch sehr gut nachvollziehen kann, nachdem was es alles erlebt hat) Sollte ich das Kind etwa gegen seinen Willen mit heftiger Angst im Bauch, auf biegen und brechen zu seinem Vater schicken? Sorry, aber dann hätte ich mich als super schlechte Mama gefühlt, wenn ich nicht auf seine Wünsche eingegangen wäre. Vielleicht wäre nach ein paar mal betreutem Umgang, das vertrauen des Kindes zum Vater auch wieder so gefestigt gewesen, das das Kind dann doch allein zum Papa hätte gehen wollen. Dann wäre ich sicherlich die letzte gewesen, die da etwas dagegen gehabt hätte.
Das mit den Suizidversuchen kenne ich auch. Das war ganz am Anfang meiner Beziehung zu meinem Noch Mann.
Irgendwann nach ner Meinungsverschiedenheit (es war noch nicht mal ein Streit) bei dem er seinen Willen nicht durchsetzen konnte (wie ein kleines bockiges Kind: Ich will aber...) verschwand er in den Keller. Als er nach 15 min immer noch nicht wieder oben war, ging ich ihm nach, um zu sehen was los war. Dort "erwischte" ich ihn dann, als er grade ein Seil mit einer Schlinge über ein Rohr ziehe wollte. Ne Kiste zum drauf stellen stand auch schon bereit. Im nachhinein denke ich, er hat in den 15 Min so gut wie alle vorbereitet und dann gewartet bis ich nachsehen ging, um mir einen heftigen Schrecken einzujagen. Ist ihm auch gelungen, denn ich machte mir heftige Vorwürfe und war am Boden zerstört....und er bekam seinen "Willen" durch. So geschah das dann immer öfter wenn er mal wieder seinen Willen nicht durchsetzen konnte. Er setzte sich ins Auto mit den Worten "dann fahr ich eben gegen einen Baum" und fuhr wie ein wilder weg, er nahm angeblich einmal (als ich mal wieder geflüchtet war) Tabletten mit Alkohol und bekam den Magen ausgepumpt (komischerweise wurde er danach aber aber gleich aus dem Krankenhaus entlassen und musste danach auch nicht wieder zu einem Arzt)...... und und und. Irgendwann merkte er wohl das dies alles nicht mehr fruchtete und ich ziemlich ruhig blieb, wenn er mal wieder einen angeblichen Selbstmordversuch startete (vielleicht dachte ich auch im Unterbewußtsein: Machs doch endlich!) und dann fing er mit übergriffen auf mich und das Kind an. Aufs Kind mehr psychisch, wie zB als der Junge anfing trocken zu werden und er dann doch mal in die Hose gemacht hat (kann ja bei Kindern immer wieder mal passieren), hat er das Kind eiskalt abgeduscht. Was natürlich als folge hatte, das das Kind sich immer verstecken ging wenn mal ein Maleur passiert ist. Ich weiss noch als er sich bei einer Freundin unter der Eckbank versteckt hat und meine Freundin und ich ca ne Stunde auf ihn eingeredet haben, bis er endlich sicher war, das nichts passiert und hervor kam.
Oder so Sachen, das er dem Jungen im Babyalter mit einer dünnen Spritze Essig in den Schnuller getan hat, weil der KV nicht wollte, das das Kind den Schnuller nimmt. Und ich hab mich dann gewundert warum das Kind im alter von 6 Wochen keine Flasche mehr nahm. Aber ist ja klar, der schnuller und die Nuki von der Flasche...da dachte es, gleich kommt wieder dieser eklige geschmack....Mal ganz abgesehen davon das das Kind von dem Essig auch noch unheimliche Bauchschmerzen bekommen hat.
Oder im Sommer draussen, da spielt er mit dem Kind (fußball oder so) und hält dem Kind im rennen mit absicht ein Beinchen, so das es böse hinfällt.....die Begründung des KV war dazu nur: "Der muss lernen wie man fällt" und so oder so ähnlich könnte ich noch etliche Beispiele bringen.
Das schlimme an der ganzen Geschichte war, das ich von vielen Sachen gar nichts wußte. Ich hab das meiste erst nachher erfahren. Kann es dem Kind jetzt noch jemand übel nehmen, das es Angst hat allein zu seinem Vater zu gehen?

Wie auch bei Dir AJA, weiß mein Kind jetzt das ein "Vater" auch anders sein kann. Da mein LG Selbständig ist, hat er zwar nicht soooooo viel Zeit für den Jungen, aber die Zeit die sie miteinander verbringen, geniessen beide so sehr. Mein Sohn vergöttert ihn. Sagt oft zu mir: "Mama Du musst den .... heiraten. So einen Papa habe ich mir immer gewünscht" und zu meinem LG sagt er das selbe.
HIer möchte ich dann gleich nochmal meinen DANK an meinen LG aussprechen. Er hats mit uns sicher nicht einfach gehabt. Hat mit uns die ganzen Drohungen durchgestanden, alle zusammenbrüche die ich, auf Grund meiner erlebnisse in der Ehe, hatte. Hat für mich und meinen Sohn gekämpft, hat meinen Sohn angenommen, als wäre es sein eigenes Kind. Hat uns gezeigt was Liebe bedeutet!

DANKE MAUS!!!!!!! Ohne Dich hätten wir es sicher nicht geschafft!

Für ihn war es auch keine einfache Situation. Er hat sich in seiner Vergangenheit nur um seine Firma gekümmert. Für eine Frau war kein Platz. Und dann wurde er von jetzt auf gleich LG und gleichzeitig "Papi" eines 6 jährigen Kindes....das muss man erstmal auf die Reihe bekommen, wenn man gewohnt ist sein leben alleine zu leben..... Er hats wunderbar gemeistert und nun sind wir eine glückliche kleine Familie! ENDLICH!

Liebe Grüße Taccina

[Editiert am 17/11/2004 von Taccina]

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.11.2004 11:53
 biga
(@biga)
Registriert

Hallo Terry

hallo Tina, hallo Aja

auch ich kann nur beipflichten, dass ich dem Kond keine Lügen mehr erzählen würde. Ich würde ihm zwar auch nicht sagen, dass sein Vater ihn nicht liebt, denn das wissen wir ja nicht. Vielleicht sind auch einfach für ihn (für die anderen auch) die Umstände so, dass sie sich so aprubt umdrehen müssen, um die gescheiterte Beziehung zu verdauen.

Ich verstehe nur nie, warum Väter (hier Lesende und Schreibende selbstverständlich ausgeschlossen 😉 ) sich vin ihren Kindern so umdrehen müssen. Ist ihnen das nicht bewußt, dass sie ihre Kleinen verletzen und nicht, wie vielleicht gewollt, die Mütter?

Und trotzdem ist bei uns Müttern da einerseits immer auch mehr oder weniger Wut/Trauer. Wut/Trauer darüber, den Spagat für das Kind nicht mehr zu schaffen, den Vater liebenswert erscheinen zu lassen, sich mit sich selbst auseinaderzusetzen und den eigenen Weg (einen anderen als vielleicht mit der Trennung angenommen) finden zu müssen, bedingt dadurch, dass sich die Väter so zurück ziehen.

Mein Sohn ist 10 und er bzw. wir haben in den letzten Wochen auch immer mehr die Erfahrung machen müssen, dass sich der Vater zurückzieht. Momentan kämpfen wir beide darum für uns in ein Gleichgewicht zu kommen zwischen Kind hat seinen Vater lieb und Vater wohl auch sein Kind, aber dieser Akehnung und auf meiner seite den vater nicht mehr in Schutz nehmen zu wollen, wenn er alles was sein Kind betrifft über Bord schmeißt. Ich mache gerade die Erfahrung mit meinem Sohn, dass er mit seinen 10 Jahren lernt für sich Entscheidungen zu treffen und eine Verabredung mit seinem Freund der mit seinem vater vorzuziehen. Mit Sicherheit hat dies viele Gründe, aber einer ist auch, dass sein vater ihn (einmal zu oft) verletzt oder versetzt hat.

Was ich damit sagen will, liebe Taccina, ist, dass wir Frauen vielleicht auch mal aufhören müssen, immer alles für unsere Kinder regeln zu wollen, sie lernen dazu und treffen irgendwann ihre eigenen Entscheidunge, machen sich ihre eigenen Gedanken über die ganze Situation und bewerten sie auf dem, wo sie sich wohl fühlen. Wenn Dein Kind also deinen LG in den Mittelpunkt rückt, dann ist das doch gut so für ihn. Er bekommt weiterhin männlich und weibliche Liebe, die er sicher für sich braucht. Lass es sich entwickeln und ziehe nicht an dem anderen Strang. Lass das zur Ruhe kommen. Auch und vor allem wohl auch für Dich. Schenke die Kraft und Energie, die du in den Kontakt mit dem Vater gesetzt hast, anderen (z.B. deinem Kind und LG 😎 ) die besser damit umgehen.
Die Sehnsucht Deines Kindes nach seinem Vater wird immer mal wieder auftauchen, dass kannst Du nicht ändern. Du kannst Dich nur damit abfinden wie es ist und (wie Tina es auch schon geschrieben hat) Deinem Kind gegenüber ehrlich sein.

LG
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 17.11.2004 12:00
(@taccina)
Registriert

Ich verstehe nur nie, warum Väter (hier Lesende und Schreibende selbstverständlich ausgeschlossen 😉 ) sich vin ihren Kindern so umdrehen müssen. Ist ihnen das nicht bewußt, dass sie ihre Kleinen verletzen und nicht, wie vielleicht gewollt, die Mütter?

Liebe Biga,

ich glaube langsam auch das trifft den Punkt. Viele andere wie zB die Sachbearbeiterin vom JA, einiger meiner Freunde (die den KV kennen) haben mir schon gesagt, das es dem KV wohl nicht ums Kind geht, sondern das das einfach alles nur geschieht und von dem KV getan wird, um MICH nervlich fertig zu machen. Einfach nur um MICH zu schikanieren.
Anfangs ist ihm das auch super gut gelungen. Jedesmal nach einem Anruf oder sonstigen Sachen, war ich fertig mit der Welt. Hab heulattacken bekommen, Nervenzusammenbrüche, Angstzustände usw. MEin Arzt hat dann mich und mein Sohn sofort in eine psychosomatische Kur geschikt. Dort konnten sie uns wieder aufbauen und einen Grundstein legen. Mittlerweile bin ich so gefestigt, das mich das alles nur noch kalt lässt. Vielleicht hat er es ja gemekt das er mit seinem tun nicht mehr durchkommt und meldet sich deshalb nicht mehr.....
Wie dem auch sei! ER SOLL DABEI BITTE MAL AN DAS KIND DENKEN!!!!!!
Irgendwann im Erwachsenen Alter wird das Kind erfahren, wie alles wirklich abgelaufen ist.... Ob das Kind dann überhaupt nochmal was mit seinem Vater zu tun haben will????
Der KV soll nicht von heute bis nächste Woche denken. Er soll mal auf Jahre denken. (alle anderen KV`s die sich nicht um ihre Kinder kümmern übrigens auch)
Ich habe meine Geschichte hier erzählt, weil sehr sehr oft auf die Mütter (sehr oft ja auch begründet) rumgehackt wird. Man sollte aber auch sehen, das es solche "Raben-Väter" gibt.

Liebe Grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

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Themenstarter Geschrieben : 17.11.2004 12:21
 biga
(@biga)
Registriert

Hallo nochmal

ich verstehe das auch nicht, warum die Väter nicht weiter als ein Paar Tage denken.

Das was Dein Ex seinem Kind angetan hat (das ist echt heftig, was Du schreibst) und weiter antut wird seine Konsequenzen haben. - für ihn.
Wichtig ist doch aber, dass dein Kind sich auf dich verlassen hat.

Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 17.11.2004 12:31
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo zusammen,

ich habe den Satz mit den halben Hosen zweimal lesen müssen.

Ich denke deine Überlegungen sind richtig. Du hast es versucht und es ist schief gegangen.

Ich denke jetzt ist es an der Zeit für euch mal Ruhe zu finden.

Wenn das Kind nach seinem Vater fragen sollte lass ihn ein Bild malen und ein paar Worte dazu schreiben.

Entweder der Vater kommt irgendwann zur Besinnung und möchte selbst den Kontakt oder nicht.

Ich glaube jedes Kind fängt irgendwann an seine Wurzeln zu suchen. Wenn dein Kind älter geworden ist und die nötige Reife hat, wird es sich wahrscheinlich selbst ein Bild machen wollen und den Vater aufsuchen.

Ich sehe es wirklich zur Zeit so, daß du (ihr) nichts anderes tun könnt, als dem Kind den Rücken zu stärken und ihm Rückhalt zu geben.
Der Rest wird sich ergeben.

Lieben Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

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Geschrieben : 17.11.2004 15:52
(@taccina)
Registriert

Liebe Tina, liebe AJA, liebe Biga,

danke für Eure unterstützung.
Es ist eben manchmal nicht einfach zu wissen, was man tun soll, oder ob man grade das richtige tut. Dann ist es sehr hilfreich und tut gut, wenn man sich irgendwo rat holen kann.
Ich hoffe mein Verhalten, das ich den betreuten Umgang eingereicht habe und das ich mich jetzt nicht mehr wegen weiteren Verhandlungen mit dem KV in Verbindung setzen werde (weil ich die Nase langsam gestrichen voll hab), hinterlässt bei den Papi`s hier, kein schlechtes Licht auf mich scheinen.
In diesem Fall ist es einfach mal der Papa, der sich nicht kümmert.

@Tina,

na wenn Du die Sache mit der durchgeschnittenen Hose 2 mal lesen musstest, dann kannst Dir sicher vorstellen, wie wir geschaut haben.
Hab alles auf Video dokomentiert.....die Sachen die ich bekommen habe, waren entweder zerstört oder Müll (viel Müll von ihm...u.a. bekackte Unterwäsche die zwischen Spielzeug des kleinen lag..oder Vidoefilme des kleinen auf denen so ein bröckeliges Zeug hing, was nach Erbrochenem aussah..brrr...mich schüttels schon wieder...wie eklig)
Auch wenn sich das alles unglaublich anhört, so ist es doch wahr. Ich würde es sicher nicht ins Internet schreiben, wenn ich keine Beweise und Zeugen dafür hätte.

MEin Sohn scheint die ganze Situation auch ganz gut verkraftet zu haben und scheint froh zu sein das wir da endlich weg sind (auch wenn es sein Vater ist). Er ist ein sehr fröhlicher aufgeweckter Junge und selbst im Kindergarten und in der Schule hat man das mir bestätigt. Und in der Schule erzählt er, wenn er von Papa spricht, von meinem LG.....

Liebe Grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

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Themenstarter Geschrieben : 17.11.2004 16:39




(@taccina)
Registriert

Hallo,

es gibt mal wieder neues in der Sache.
Als wenn der KV hier mitgelesen hätte (villeicht tut er es ja auch), kam nach sehr langer Zeit ein Brief für meinen Sohn von ihm an.
Der Brief war sehr schön. Er frug wie es ihm in seinem neuen zu Hause gefällt, wie es ihm in der Schule gefällt, das er den Jungen vermissen würde ihn lieben würde, das er ein neues Auto haben würde, das dem Jungen sicher auch gefällt, das er viele Überraschungen für den Jungen haben würde und und und. Wie gesagt, ein sehr schöner Brief.
Ich habe mal wieder gedacht...fein...jetzt hat er doch die Kurve gekriegt und will den Kontakt nun doch (habe ich ja schon des öfteren gedacht)
Darauf hin habe ich meinem NochMann eine SMS geschrieben, das ich denke das es doch einiges zu reden und klären gebe und das er mich doch bitte anrufen sollte, wenn er das auch denkt, und wir dann reden, ohne Beleidigungen und ohne rum zu schreien... Denke das war doch ein faires Angebot meinerseits oder?
Darauf kam dann nur zurück, das er nicht denken würde das der Junge den Brief überhaupt gelesen hätte (bzw vorgelesen bekommen hätte). Ich würde denJungen belügen und betrügen und er wüßte nicht, was es da zu besprechen gäbe. Er bräuchte lediglich einen Termin, wann er den Jungen abholen kann.

Wie soll ich das alles noch verstehen...vorallem aber, wenn Erwachsene das schon nicht mehr verstehen können, wie soll das Kind es dann verstehen?????????

Der kleine hat geweint als ich ihm den Brief vorgelesen habe und meinte, er würde den Vater auch vermissen und ob ich den Papa anrufen könnte, wenn wir bei Oma zu besuch sind, dann würde er gerne dahin gehen. Als ich dann sagte, klar, das können wir machen, warf der Kleine aber sofort ein: "Mama dann musst Du aber der Tante (er meinte die Frau vom Jugendamt) bescheid sagen, damit die dann Urlaub hat und mit zu der Oma kann" Als ich ihn dann fragte, warum ich das machen soll, meinte er: "Allein geh ich da nicht hin!"

Ich hab schon mit dem Jugendamt telefoniert. Meine Sachbearbeiterin hat mir dann die Nummer einer Psychologischen Beratungsstelle gegeben. Sie meinte es wäre wohl an der Zeit, mich mit dem Kind in Behandlung zu geben, denn das würde der Junge auf kurz oder lang nicht mehr verarbeitet bekommen. Immer dieses hin und her.....und am ende taucht der Vater dann doch wieder nicht auf.

Wie soll man sowas auch nem Kind erklären?????????????????

Liebe Grüße Taccina

PS: Der Kleine spielt grade in seinem Zimmer als hätte es den Brief niemals gegeben...

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

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Themenstarter Geschrieben : 22.11.2004 17:14
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Taccina,

nimm dir den Kleinen zur Seite und frage ihn ob er nicht mit dir zusammen ein Bild für Papa malen möchte.
Ganz persönlich, lass ihn einfach malen und ein paar Worte schreiben. Ab in den Umschlag und in den Briefkasten.

Er spielt in seinem Zimmer um sich abzulenken. Das ist ganz normal. Er möchte nicht diese Negativgefühle haben wie Traurigkeit, Trennungsschmerz und Ängste. Und am besten lenkt nunmal das Spielen, die Fantasiewelt ab.

Meinem Sohn hat übrigens die Therapie sehr gut getan. Er geht seit einem halben Jahr ca. zu einer Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche.
Die Kinder müssen lernen zu verarbeiten.

Wie lange hängen uns Erwachsenen Erlebnisse hinterher, die wir lieber nie erlebt hätten? Für die Kinder ist es noch schwieriger, sie können die Dinge die da geschehen nicht verstehen.
Sie reimen sich ihre eigenen Gedanken zusammen und das ist Nährboden für Ängste, die sie dann noch nicht einmal beschreiben können.

Ich habe erst gestern einen kleinen Zusammebruch meines Sohnes erlebt. Er hat mir dann abends im Bett noch von einem Streit zwischen mir und meinem Ex erzählt, der nun mehr als 3 Jahre zurückliegt.

Du hast ja nun schon viel von eurer Geschichte erzählt.
Was denkst du denn wie es ablaufen würde, sollte dein Ex den kleinen bei Oma abholen??

Wenn du mit deinem Ex eine Zeit vereinbaren kannst zum Abholen und Bringen, kannst du dem Kleinen doch gut zureden.
Der Brief wäre doch ein Anlass dazu, da dieser ja wirklich sehr lieb geschrieben ist.

Noch ein kleiner Tip:
Schreibe keine SMS mehr um solche Dinge zu regeln. SMS sind kurz geschrieben, sagen also noch weniger aus als eine E-mail.
Nach den Erfahrungen, die wir hier zu Hause gemacht haben, sind SMS nur Nährboden für Streit und Mißverständnisse. Man kann in einen Satz in einer SMS, der vielleicht nur 6 Wörter enthält, mehr Spekulationen in Stimmungen des Absenders interpretieren, ohne daß dieser das wollte.

Ein Anruf ( auch wenn es schwer fällt) ist doch freundlicher. z.B." Hallo, der Kleine hat sich sehr über den Brief gefreut, können wir nicht mal drüber sprechen wann ihr euch sehen wollt?"

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Freundlichkeit und "nicht aus der Ruhe bringen lassen" viel effektiver ist. Auch wenn du genau das Gegenteil im Kopf hast.

Unterstütze den Kleinen seine Ängste abzubauen und lass ihn seinem Dad zeigen, daß er den Brief bekommen hat.

Wenn du mit deinem Kinderarzt gut reden kannst, kann der dir auch Adressen von Kindertherapeuten geben, mit denen er zusammen arbeitet. Ist auch sehr hilfreich, wenn es mal um psychosomatische Beschwerden gehen sollte.

So ich glaube das war ziemlich viel jetzt 😉

Lieben Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

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Geschrieben : 22.11.2004 19:08
(@taccina)
Registriert

Liebe Tina,

das mit dem Brief zurück senden habe ich auch schon dran gedacht und meinen Sohn auch gefragt. Da er ja jetzt erst eingeschult worden ist, kann er ja nur ein paar Worte schreiben, aber ich machte ihm den Vorschlag, das er mir sagt was er schreiben möchte und ich würde es für ihn schreiben und er würde ein Bild dazu malen. Er verschwand dann auch in sein Zimmer um damit anzufangen. Als ich später nachschauen ging, meinte er dann, er hätte heute keine Lust zum malen und auf meine Frage was mit dem Brief sei, meinte er auch nur: "Heute nicht"

Wie der Junge reagieren würde, wenn der KV ihn bei Oma abholen würde, weiß ich natürlich nicht, da wir dies noch nicht ausprobiert haben. Ich kann da nur auf ein paar Beispiele zurück greifen als wir zB in der kleinen Stadt waren, in der der KV wohnt, um ins Kino zu gehen. Der Kleine liess sich nicht dazu bewegen aus dem Auto zu steigen. Sobald wir in die Stadt rein fuhren, drehte er immer nur den Kopf von einer zur anderen Seite um zu sehen, ob er sein Auto sehen würde und versteckte (duckte) sich, sobald ein ähnliches Auto in der Nähe war. Das war vor ca 3 Wochen.

Ca 8 Wochen ist es her, das wir bei einer Veranstaltung waren, als sich rausstellte, das sein Vater auch da war. Als der Kleine das mitbekam, wollte er sofort zum Auto und nach Hause. Er zitterte am ganzen Körper und hatte richtige Panik.

Wenn wir bei meinen Eltern sind, die mehr oder weniger mitten im Wald wohnen und wir abends wenns dunkel ist, dort ankommen, sagt er: "Mama, ich hab die Knöpfe runter gemacht. Ruf bitte Opa drinnen an, der soll raus kommen und uns am Auto abholen. Stell Dir mal vor der .... steht hinter einem Baum" Mir bleibt dann auch nichts anderes als meinen Daddy im Haus anzurufen, damit er raus kommt, sonst steigt der Kleine nicht aus.

Von daher glaube ich nicht, das das so eine gute Idee wäre, den Jungen abholen zu lassen und ihn gegen seinen Willen, allein zum Vater zu schicken. Ich glaube, dann würde er jegliches Vertrauen in mir verlieren.
Nicht zuletzt hätte ich auch Angst davor, das der KV seine Androhungen wahr macht und den Jungen nicht wieder zurück bringt. Oder wie er auch gesagt hat, anfängt ihm irgendwelche herbeigezogene Geschichten über mich zu erzählen (ich bin jaaaaa soooooo schlimm).
Wegen den 3 Hauptpunkten wurde ja auch der betreute Umgang beantragt....

Wenn es ihm wirklich um das Wohl des Jungen geht, warum glaubt er mir denn nicht, das der Junge Angst hat und geht den Schritt des betreuten Umgangs erst einmal??? Muss ja nicht für lange sein....eben bis zu der Zeit an dem das Kind sagt: "ja ich trau mich alleine"
Warum komuniziert er nicht mit mir was das Kind angeht und versucht einen Weg zu finden, wie wir es fertig bringen das der Junge allein zu ihm will? Schliesslich hat er es sich ja auch verbockt durch sein tun und Handeln, welches er dem Jungen vorgelebt hat. Ich verlange nicht das er sich mit mir anfreundet, aber irgendwo geht es hier ums Kind und nicht um unsere sonstige auseinandersetzungen.

Dann kam mir im Nachhinein noch die Frage: Wenn er doch sein Kind so sehr liebt wie er schreibt, warum hat er dem Kind dann nicht ein Bett gegeben, warum hat er dem Kind seine Sachen nicht gegeben, warum ist er bei betreuten Umgängen nicht aufgetaucht (obwohl ich von 2 mal weiß das er sogar in der Nähe war).

Fragen über Fragen auf die ich wohl nie eine Antwort bekomme und die mich zermürben.....
Denk ich zuviel nach?????

Liebe Grüße
Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.11.2004 20:32
(@Kloeppelfee)

Liebe Taccina,

denkst Du zuviel nach?
Ehrlich gesagt, finde ich: Ja.

Es ist natürlich absolut verständlich, aber ich denke, Du solltest Dich einfach mehr auf Dein Gefühl und Deine Intuition verlassen.
Schlechtes Verhalten ist schlechtes Verhalten. Da muss man nichts schön reden. Man muss es eigentlich nur sachlich beschreiben und seine Haltung dazu einnehmen. Wenn der Vater seinem Kind das Bett nicht gibt, dann ist das so. Darüber wäre ich maßlos wütend und würde Konsequenzen folgen lassen.

Ich würde dem Kind allerdings auch nichts über lieben oder nicht lieben des Vaters erzählen. Wie Tina sagt: Darüber wissen wir nichts! Das sollten wir uns nicht anmaßen.
Was es konkret gibt, ist sein (jeweiliges) konkretes Verhalten und damit kanst du (jeweils) umgehen.
Die "Liebesfrage" zwischen Vater und deinem Sohn wird sich vielleicht später, vielleicht nie klären. Das ist wohl deren Sache.

Ich finde Tinas ausführliche Empfehlung sehr gut.
Therapeutische Unterstützung kann ich auch empfehlen.
Und dem eigenen Gefühl in einer bestimmten Situation zu vertrauen, hilft auch schon weiter. Man kann ein Problem auch kaputtgrübeln, bzw. man kommt nicht mehr ins Handeln, wenn man soviel nachdenkt.

Soviel dazu.

Ich wünsche Dir viel Glück, bin aber ganz zuversichtlich, dass Du viel Kraft hast.
Übrigens: Dein Sohn selbst nennt Deinen neuen Freund "Papa". Das finde ich bemerkenswert. Vielleicht will er einfach Dienen LG als neue Vaterfigur nehmen. Die Kinder wissen oft ganz gut, was sie brauchen.

Tschüs

AntwortZitat
Geschrieben : 23.11.2004 11:33
(@taccina)
Registriert

Hallo ihr Lieben,

ich bin mal wieder mit meinem Latain am ende und weiß wieder nicht, wie ich was jetzt machen soll.

Am Montag hat der Kleine den Brief vom KV bekommen. Erst wollte er zurück schreiben (bzw er hätte mir gesagt was er schreiben möchte und ich hätte es für ihn geschrieben) und ein Bild malen. Aber später meinte er dann : "Heute nicht"
Dienstag habe ich ihn dann nochmal daran erinnert, das wir den Brief schreiben wollten. Dann kam aber ein Kind zum spielen zu ihm. Abends frug ich dann nochmal nach und der Kleine meinte wieder: "Heute nicht"
Gestern haben wir beide zusammen gemalt und ich sagte zu ihm, das er doch auch ein Bild für den Vater malen wollte und einen Brief schreiben wollte. Die antwort war: "Oh ja, stimmt. Wenn ich dieses Bild fertig habe, dann können wir das machen."
Als er dann mit seinem Bild fertig war, frug ich ihn, was für ein Bild wir denn jetzt für den Vater malen wollen.... Seine antwort war: " Ich habe keine lust mehr. Heute nicht"

Was kann ich denn jetzt noch tun? Soll ich ihn jetzt täglich fragen oder soll ich warten bis er von selber fragt? Kann ihn ja schliesslich nicht dazu zwingen.

@Kloeppelfee
ich denke Du hast recht, das ich ZUVIEL nachdenke, aber das ist alles auch nicht so einfach abzustellen. Ist eben oft nicht einfach in dieser verzwickten Situation, zu wissen was richtig und was falsch ist. Darum frage ich ja auch bei Aussenstehenden nach, wie sie mit der Situation umgehen würden und was sie machen würden.
Ich versuche ja auch bei jedem kleinsten Lebenszeichen des KVs, auch immer wieder den Kontakt auf einer vernünftigen Basis herzustellen, aber er gibt mir einfach keine Chance...
Der Vorschlag vonDie Mystiks, den KV keine SMS zu schreiben, sondern anzurufen kannich gleich vergessen. Der legt entweder auf oder schreit mich erst mit Schimpfworten an und knallt dann der Hörer auf. Sowas muss ich mir echt nicht mehr geben. Glaub mir, es hängt mir so zu Halse raus, wegen jedem kleinem bißchen zum Anwalt rennen zu müssen.....

Liebe Grüße
Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

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Themenstarter Geschrieben : 25.11.2004 10:55
(@steph)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Taccina,

ich glaube, die Sache mit dem Bild solltest du nicht überbewerten.

Vielleicht hat dein Sohn gerade eine Phase, in der er lieber "alles für sich behalten möchte". Wir haben neulich mit unserer Zwergendame Bilder für "Weihnachten im Schuhkarton" gemalt. Als diese fertig waren, sagte sie, sie wolle sie nun doch nicht mehr verschenken. Was sollte ich tun? Ich habe ihr gesagt, dass ich das schade fände, habe auch versucht, sie umzustimmen, mich aber letztlich damit abgefunden, dass ich wohl ein kleines und z.Zt. recht egoistisches, verwöhntes Einzelkind vor mir habe und gehofft, dass das nicht von Dauer ist...

Wenn dein Sohn tatsächlich keine Lust mehr hatte, hättet ihr doch auch von den bereits gemalten Bildern eines für den KV auswählen können...?!

Auf jeden Fall würde ich dir raten, deinen Sohn immer mal wieder an den immer noch ausstehenden Brief zu erinnern. Ich finde, man kann Scheidungskinder ruhig dazu anhalten, auch selbst den Kontakt zum anderen Elternteil zu pflegen. Und in dem Moment zu vergessen, wie übel einem dieser mitunter mitspielt. Vielleicht freut sich dein Ex ja wirklich über einen Brief?!

Liebe Grüße
Steph

Irgendwie kommen wir da durch!

AntwortZitat
Geschrieben : 25.11.2004 12:44
(@taccina)
Registriert

Wenn dein Sohn tatsächlich keine Lust mehr hatte, hättet ihr doch auch von den bereits gemalten Bildern eines für den KV auswählen können...?!

Hallo Steph,

diesen Vorschlag habe ich dem Kind auch gemacht, aber davon wollte er auf biegen und brechen keins abgeben. Er stand sogar vor mir und deutete an, es lieber zu zerreissen.

Nun ich habe absolut kein gutes Verhältniss zu meinem Noch Mann. Mir ist aber klar das er der Vater des Kindes ist, darum möchte ich ja auch alles tun um einen Kontakt zwischen den Beiden herzustellen.....andersherum darf ich aber auch nicht einfach die Sorgen und Ängste des Kindes einfach übergehen....
Wie ich mich auch dreh und wende...ich finde einfach keine Lösung.
Auf der einen Seite habe ich das Kind, das seinen Vater sehen möchte, aber nicht allein dahin will...... auf der anderen Seite habe ich den KV, der absolut nicht mit sich reden lässt und mit seinen Meinungen hin und her schweift, betreutem Umgang zustimmt oder auch selber beantragt, Sich dann aber nicht mehr meldet und doch das Kind NUR alleine sehen will und der die Wünsche des Kindes mehr oder weniger einfach ignoriert.
Und wer ist am ende die "Böse"? Ich natürlich!!!!

Ich werde den Jungen nochmal auf das Bild und den Brief ansprechen. Da wir aber heute backen möchten weil morgen sein Geburtstag ist, werde ich bestimmt wieder zu hören bekommen: "Heute nicht" 🙁

Und die Moral von der Geschichte:
Sollte mein Sohn sich nicht irgendwann dazu überreden lassen dem KV nen Brief zu schreiben oder ein Bild zu malen, kommt das alles wieder auf mich zurück, weil der KV dann bestimmt behauptet, ich hätte dem Kind nicht geholfen bzw es ihm nicht erlaubt oder den Brief nicht weggeschickt......

Ich weiß echt nicht mehr weiter...

Liebe Grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 25.11.2004 13:10
 biga
(@biga)
Registriert

Hallo Taccina,

vielleicht will dein Sohn tatsächlich nicht, weil er keine Lust, keine Zeit oder einfach auch sauer auf Papa ist...

Vielleicht spürt er auch deine Unsicherheit und dass du vielleicht innerlich auch nicht von dem Brief überzeugt bist. Kinder spüren so was so schnell. Nach Eurer Geschichte könnte ich Dich gut verstehen wenn innerlich diese Haltung da wäre, auch wenn Du es für dein Kind anders machen möchtest.

Vielleicht wäre eine Möglichkeit, dass Du dich hinsetzt und sagst, ich schreibe jetzt dem Papa einen brief wie es Dir geht, bitte male ihm das versprochene Bild und dann sitzt ihr beide am Tisch und macht was für Papa
Wenn morgen sein Geburtstag ist, könnte es da sein, das von Papa was kommt? Warte doch sonst dies ab und sage dann deinem Sohn, dass er sich bedanken muss Ich finde das Kind ein Kind schon nachvollziehen, es bedankt sich ja auch bei anderen.

Bis dann
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 25.11.2004 13:30
(@steph)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Taccina,

vielleicht kannst du deinem Sohn erklären, dass das Malen eines Bildes für den KV eine gute Möglichkeit wäre, diesem zu zeigen, dass er trotz allem von deinem Sohn liebgehabt wird, da es andere Möglichkeiten (betreuter Umgang abgeleht, allein hat das Kind Angst usw.), dies zu zeigen, z.Zt. nicht gibt. Vielleicht kannst du eine Situation ausnutzen, in der dein Sohn mal wieder nach seinem Vater fragt?

Was dein Ex über dich denkt, darüber würde ich mir nicht so viele Gedanken machen (auch wenn's schwer fällt). Aus deinen Erzählungen schließe ich, dass man sich ihm gegenüber den Allerwertesten aufreißen kann wie man will, er dreht einem (dir) da trotzdem noch 'nen Strick draus. Mach am besten das, was du mit deinem Verantwortungsbewusstsein am besten vereinbaren kannst (Tolle Floskel, oder?!).

Tja, ansonsten... so lange hatte ich ja auch kein Latein... :redhead:

Steph

Irgendwie kommen wir da durch!

AntwortZitat
Geschrieben : 25.11.2004 13:34
(@diemystiks)
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Hallo Taccina,

ich würde dem Kind erst einmal etwas Luft lassen.

Warte das backen und den Geburtstag ab. Er ist damit sicher gedanklich beschäftigt, vielleicht wird es ihm auch zu viel.

Vielleicht erwischst du in den nächsten Tagen einen Augenblick, indem er Langeweile hat. Den könntest du dann ausnutzen.
Nikolaus steht vor der Tür, das wäre auch ein Anlass dem Papa ein Bild zu schicken.
Wenn es aktuelle Bilder vond em Kind gibt, könntest du ihm vorschlagen, es zu schicken, er kann dann ja nur einen Nikolaus ausmalen oder ähnliches.

Ich denke, wenn die Kinder das Gefühl haben es wird zur Pflicht, wird es schwierig und sie machen ganz zu. Also immer langsam voran. Es ist neu für das Kind für papa etwas zu malen oder zu schicken.
Lege den Brief unauffällig in Sichtweite z.B. in seinem Zimmer und lass ihm ein paar Tage Luft.

Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.11.2004 15:33




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