Mein Partner hat einen 3-jährigen Sohn mit dem ich mich sehr gut verstehe.
Er hat mich von Anfang an angenommen und sieht mich denke ich mal so als große Freundin der Familie mit der man aber auch gut spielen kann.
Alles in allem hat sich der Kontakt also wunderbar entwickelt und wir sind immer sehr glücklich wenn wir den Kleinen haben.
Mit der Zeit hat sich auch der "körperliche Kontakt" immer weiter verstärkt, das heißt er will öfter mit mir schmusen, sucht sehr oft Körperkontakt aber eben vor allem bei MIR!
Wenn wir spazieren gehen oder er ab und an mal im KiWa sitzt will er ständig meine Hand halten. Darauf besteht er manchmal direkt. Papas Hand hat er zwar auch gerne aber fordert das nicht so vehement ein.
Letztes Wochenende meinte er sogar er würde meine Hand halten um mich zu beschützen. Davor hat er einige Male gesagt er würde mich wärmen, das fand ich ja noch süss und durchaus normal.
Abends bringen wir ihn meistens gemeinsam ins Bett, da gibt es dann auch von beiden einen Gutenachtkuss. Ich hab das meistens auf Kopf oder Wange gemacht. Er mag das, aber ich will mich nicht aufdrängen. Seit neuestem besteht er aber darauf, dass ich ihn wie Papa auf den Mund küssen soll.
Ich mache das schon, weil er es eben gern möchte und mir das auch nichts ausmacht. Aber ich frage mich doch langsam, ob das normal ist oder irgendwelche Hintergründe hat..
Von den Begegnungen mit der KM hab ich mitbekommen, dass er sie auf ihre Aufforderung hin nicht küssen möchte und auch nicht umarmen, aber das ist denke ich mit Sicherheit im Zusammenhang mit der "Übergabesituation" da fühlt sich wohl jedes Kind etwas unwohl.
Ich mach mir eben immer ziemlich viel Gedanken, ob bei dem Kleinen alles ok ist und er alles gut verkraftet.
Daher meine Frage an euch, wie geht ihr mit den Kindern eurer Partner um, ist der Kontakt auch so intensiv und vertraut?
Sollte ich versuchen mich mehr herauszuhalten?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen berichtet.
Natürlich wäre es auch schön wenn ihr vomKontakt eurer neuen Partner zu euren Kindern schreiben könntet.
Lieben Dank fürs Lesen und einen schönen Tag!
Merrow
[Editiert am 16/3/2006 von Merrow]
Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)
Hallo Merrow,
Daher meine Frage an euch, wie geht ihr mit den Kindern eurer Partner um, ist der Kontakt auch so intensiv und vertraut?
Das ist ein Phänomen, dass wir auch schon beobachtet haben. DIe Kinder meiner LGin fingen auch an, eines Tages die Vertrautheit aufzubauen. Dabei war das jüngere Federführend. In einem Gespräch, dass vor einiger Zeit war, erzählten uns die Kinder, dass wir in einer Art Familie leben, das wir untereinander Vertrautheit genießen, dass wir nicht nur Harmonie sondern auch normalen Zoff haben. Dazu gehört auch die Knuddelei. Sie sähen auch überhaupt keinen Grund an der Vertrauensbasis zu rütteln. Auf unsere Frage, ob sie das mit ihrem leiblichen Vater und seiner LGin auch machen antworteten sie mit ja. Wir haben den Eindruck, dass sich die Erwachsenen einen viel zu großen Kopf machen, die Kinder aber aus dem Instinkt heraus handeln. Interessant ist auch, dass meine Kinder, wenn sie dann da sind, das gleiche mit meiner LGin machen. Auf die Frage, ob sie das mit dem LG meiner EXe machen wiegelten sie radikal ab und sagten, dass er einen unnahbaren Eindruck macht.
Wir beobachten das weiter.
LG solstart
Der geistige Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null und dass nennen sie dann Standpunkt - Albert Einstein
Hallo Merrow,
ich denke der Kleine geniesst einfach die Harmonie bei euch.
Bei uns ist es ähnlich. Ich habe mir da anfangs auch Gedanken drüber gemacht und sehe jetzt, daß sich eigentlich alles so verfällt, wie in "intakten" Familien.
Wir können nun auch noch vergleichen zwischen Männlein und Weiblein *g. Ich versuche das mal zu beschreiben:
Mein Sohn ist 11J. und sucht sich seinen Ansprechpartner je nach dem Thema aus. Ich bin so für die Kuscheleinheiten und wenn es mal um Mathe oder ein PC-Problem geht eben mein LG.
Sind die Töchter meines LGs hier, wird Papa erst einmal völlig für Toberei und Kuscheleinheiten in Beschlag genommen.
Wenn es dann darum geht, Zöpfe zu machen, sich schön anzuziehen oder ein Salbe oder Pflaster für ein Wehwehchen zu brauchen, bin ich die Ansprechpartnerin.
Mein Sohn brauchte die Kuscheleinheiten und den Gutenachtknutschi meines LGs auch eine gewisse Zeit. Hier ist jetzt wohl das Alter , andem er das nicht mehr so braucht.
Die beiden Mädels bestehen nach wie vor darauf, daß ich auch zum Gutenachtsagen ans Bett komme und sie ihr Gutenachtküsschen bekommen.
Manchmal bestehen sie darauf, daß ich lese und Papa "nur" ein Küsschen gibt. Manchmal soll ich lesen und Papa den Kopf zum Einschlafen kraulen.
Ich denke einfach, die Kinder holen sich ihre Nestwärme.
Ich habe so den Eindruck, daß dir das im Moment etwas viel wird, da du schreibst du gibst ihm das Küsschen weil er es möchte und dir es nichts ausmacht. Klingt für mich eigentlich eher so, als würdest du es lieber vermeiden.
Du fragst wie sich andere LGs den Kindern gegenüber verhalten. Erst neulich weinte mein Sohn im Bett ich war nicht hier. Mein LG ist zu ihm ins Zimmer und fragte was los sei. Er konnte/wollte es nicht sagen. Mein LG setzte sich neben sein Bett und streichelte ihm eine Zeit lang über den Kopf. Er hörte auf zu weinen und schlief ein.
Am nächsten Morgen erzählte Sohni mir, daß er nicht einschlafen konnte und XXX ihn gekrabbelt hat. "Das hat gut getan Mama, da konnte ich schlafen."
Wenn bei euch alle gut damit zurecht kommen finde ich das, was du beschreibst ganz normal.
Kommt dein LG gut damit zurecht?
Ob das alles spezielle Hintergründe hat weiss ich nicht wirklich. Im Grunde denke ich aber, daß die Kinder an den Umgangstagen/Wochenenden einfach das Familienleben geniessen. Sie wissen schließlich, daß die Zeit begrenzt ist und wollen wohl so viel wie möglich davon für sich herausziehen.
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Ich habe so den Eindruck, daß dir das im Moment etwas viel wird, da du schreibst du gibst ihm das Küsschen weil er es möchte und dir es nichts ausmacht. Klingt für mich eigentlich eher so, als würdest du es lieber vermeiden.
Hi Tina,
datt is aber och en komisch Jeföhl.
Habe da einige Zeit gebraucht, das für mich zuzulassen.
LG solstart
Der geistige Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null und dass nennen sie dann Standpunkt - Albert Einstein
Hallo ihr beiden,
lieben Dank für eure prompte Reaktion 🙂
Schön, dass das bei euch ganz ähnlich läuft! Ich glaube das zeigt doch auch, dass es den Kindern gutgeht in ihren verschiedenen "homes".
Mein LG kommt sehr gut damit klar, zumindest äußert er nie was gegenteiliges.
Er freut sich sehr, dass der Kleine so gut mit mir kann und auch von sich aus auf mich zugeht. Er sagt mir auch, dass er mich lieb hat 🙂
Ich hab manchmal nur ein bißchen Bedenken, dass ich mehr Zeit mit dem Kleinen alleine dadurch habe.. Beispiel: ich backe mit dem Kleinen Kuchen während mein LG kocht.
Ich hab ihm vorgeschlagen dass wir das in Zukunft ein bißchen anders machen, damit er mehr Zeit direkt mit seinem Sohn verbringt. Gemeinsame Erfahrungen schaffen denke ich eine engere Bindung. Er fand den Vorschlag gut.
Mir ist das nicht unangenehm und eigentlich auch nicht zuviel. So hab ich das auch noch nicht betrachtet. Vielleicht unterbewusst.
Ich denke nur daran, dass ich mich als Kind maximal von meinen Eltern hab küssen lassen und von sonst keinem 😉 deswegen hatte ich mir da Gedanken gemacht.
Wenn das aber alles so schöne Auslöser hat, wie dass er die Harmonie bei uns spürt und die ist ja da, dann bin ich froh !!
Ich werds auch mal weiter beobachten.
Allles Liebe
Merrow
Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)
Hallo Merrow,
glaube mir das ist doch völlig in Ordnung, mein Sohnemann knutscht auch mit meiner Freundin rum. Wenn wir (meine Sohn und ich) mal alleine zu Hause sind fragt er auch nach meiner Freundin.
Was ich in der kurzen Zeit gelernt habe, Kinder kommen sehr leicht mit der Situation zurecht. Wichtig ist, dem Kind stets ein gutes Gefühl zu geben und nicht schlecht (oder stillschweigen) über den anderen Elternteil zu sprechen.
Im Urlaub habe ich mein Sohn gefragt ob er nicht einmal seine Mutter anrufen möchte....naja halt versuchen "normal" zu sein und schon funktioniert es 😉
Noch ein kleiner Tipp, schau dir mal im Forum den Hinweis von DT an - Was Trennungskinder sich wünschen .....
lieben Gruß wünscht jackomo
Hallo Jackomo,
so ähnlich sieht das bei uns auch aus 🙂
Die Wünsche hab ich mir schon vor längerem durchgelesen und denke das meiste liegt im Selbstverständnis eines jeden.. ich selbst bin auch Trennungskind und versuche gemeinsam mit meinem LG das beste aus der Situation zu machen.
Mit Liebe geht ja meistens mehr.
Mit der Kommunikation zwischen ihm und seiner Ex happert es ziemlich und der Kleine hat längst gemerkt, dass da was nicht stimmt. Das ist dann aber dazu auch schon das ganze Ergebnis... Stillschweigen von beiden Seiten.
Ich finde das schade, aber da werde ich mich nicht einmischen. Hin und wieder hab ich schon mal kurz das Thema vor ihm auf seine Mama gebracht und er hat auch erzählt, aber meinen LG will ich nach der Vorgeschichte nicht dazu zwingen mit dem Kleinen über sie zu reden.
Alles Gute
Merrow
Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)
Jo, en komisch jeföhl isset tatsäschlisch 🙂
Bei mir ging das auch nicht von heute auf morgen, bei den Kids auch nicht.
Die Kinder geben halt das Tempo an. Da kann man sich ganz gut anpassen.
Un et is doch uch schööön 🙂
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.