Huhu Leute!
Erst mal vielen Dank für die letzten Antworten zu meinem Thread bezüglich LBP (der nun wieder da ist). Ich hatte irgendwie nicht mehr die Kraft (und schon gar nicht die Zeit) noch zu antworten und hoffe, ihr seid mir nicht böse.
Heute habe ich mal eine Frage an - besonders die Väter - die in irgendeiner Form noch mit den Müttern der Kindern zusammenleben oder das wenigstens mal getan haben.
Gestern hatten wir an Lausebackes 3. Geburtstag :laola: am Abend eine handfeste Debatte. Vorausgegangen war seine Frage, ob ich schlechte Laune hätte. Ich hatte aber keine, ich war nur ziemlich groggy (zumal sich eine Erkältung anbahnte), weil eben Partyvorbereitungen für den Zwerg und Klausurvorbereitungen und Bude sauber machen und nebenbei noch zur ARGE, weil dem Herrn ja erst am Sonntagabend einfiel, dass die am Montag Unterlagen von ihm haben wollen (wußte er knapp ne Woche *grummel*). Dazu noch der seelische Stress, dass sich gestern sein Chef äußern wollte, ob er die Arbeit behält (was wohl so ist). Also rundherum ein aufregender Tag, wo man - wie ich finde, berechtigt mal "fertig" sein kann.
Na wie das so ist, ein Wort gibt das Andere und wir kamen wieder auf meine viel Freizeit fressende Ausbildung zurück und in dem Moment sagte er doch zu mir:
"Ich dachte, Du bist froh, wenn ich Dir den Kleinen mal abnehme!"
:question: :question: :question: :question: :question: :question: :question: :question:
Hm. Meine Antwort war, dass ich immer dachte, er sei UNSER KIND, um das wir uns BEIDE gleichberechtigt und verpflichtet kümmern und nicht, dass es MEIN KIND ist, dass er mir GROSSZÜGIGER WEISE mal ABNIMMT!
Ich meine, den Alltag mit Kind trage zum Großteil ich. Das heißt, ich habe die "Morgenverpflegung inkl. Lieferung zur Kita" als auch den Rückweg zu tragen. Er macht sich fertig, fährt in Ruhe zur Arbeit und kommt in Ruhe zurück. Einkaufen, Papierkrieg, Wäsche ist meins, beim Putzen hilft er gerne (schon weil er es gründlicher macht...) der Garten ist seiner und Kochen am WE teilen wir uns. Soweit so schön. Wenn jetzt also "Freizeit" ist und ich halt lernen muss (immerhin finanziert uns dieses "Vergnüngen" nicht unerheblich mit), dann dachte ich eigentlich, dass es eine Selbstverständlichkeit ist, dass er sich in der Zeit um den Lauser kümmert, d.h. mit ihm spielt, ihn versorgt, ihn in seine Tätigkeiten miteinbezieht. Ich äußere schon "Dankbarkeit" darüber, z.B. in der Form wie "Danke, dass Du Dich um Lausebacke gekümmert hast, ich hab dadurch heute viel geschafft!"
Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass er zB mal sagt: "Danke, dass Du jeden Tag dafür sorgst, dass unser Kind gut versorgt in die Kita kommt!" (oder so *grins*) Mir geht es nicht darum, dass er mir dafür danken soll (was sicher zuträglich für die Stimmung wäre), aber ich finde es ehrlich gesagt FRECH, dass er mir das so verkauft, als wäre das eine gnadenlose Großzügigkeit seinerseits, "mir das Kind abzunehmen!"
Ach so. Und dann sagt der doch glatt zu mir, dass er sich gar nicht vorstellen kann, warum ich so fertig bin.
😡 :againstwall: :boese020: :devil2: :esreicht: :fluch01: :grr: :gewalt006:
Ich hab es noch geschafft ihm RUHIG zu sagen, dass mein letzter Urlaub irgendwann letztes Jahr war und in allen anderen Urlauben er seine Eskapaden hatte, ich jetzt 12 Wochen mit allem allein da stand, ich in 12 Monaten 22 Klausuren geschrieben habe und einfach reif für die Insel bin!
Außerdem ist es ihm hier zur Zeit zu unordentlich, zB in unserer Rumpelkammer. Stimmt, die sieht aus wie ein Schweinestall. Ich hab in letzter Zeit alles da reingefeuert, was im Weg stand, weil die Zeit zum Räumen fehlte. Die hatte ich mir für den Urlaub mal vorgenommen. Sowas hatte einfach in meinem Programm keine Priorität. Beim Urlaubswochenende hat er mir aber vorgejammert, dass "ich ja alles so gut im Griff und auch die Bude auf Schliff habe, dass ich ihn ja gar nicht mehr brauche!" :rofl2:
Aber was mich wirklich beschäftigt:
Kümmert ihr euch um eure Kinder, weil es eben eure Kinder sind? Oder kümmert ihr euch um eure Kinder, um eurer Frau einen Gefallen zu tun? :bahnhof:
Also, ich hab im Moment echt Frust und muss sagen, bei aller Action war das Leben in den 12 Wochen echt leichter. :exclam:
Liebe Grüße,
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Erst mal tief durchatmen und ins Kissen beißen, das kann ich diir nur sagen, Männer!!!
Gut, ich habe ja denn absolut positv Fall, bin ich oder er krank kümmert sich der andere ums Kind, ist ja auch logisch.
Während meiner Ehe hatten wir diese diskussion auch mal, von wegen was machst du eigentlich, dann mußte ich mit einem akkuten Blinddarm ins KH und fiel fast 2 Wochen aus, in der zwischenzeit hatte unser Monster den ersten richtigen Schnupfen mit allem pipapo, durchfall, brechen etc. Und dann noch den HAushalt und WIndelwechseln im Stundenturnus,eine Waschmaschine pro Tag. Ich kam nach den 14 Tagen nach HAuse total geschwächt und das Wunder war passiert, mein Ex hat nie wie der was gesagt.
Manchmal erkennen manche Männer einfach nciht wieviel arbeit ein Kleines KInd macht, gerade 3 jährige die dann trotzen, an einem Bein hängen und gleichzeitig irgendwelchen Blödsinn machen.
Rede nochmal in Ruhe mit Ihm wenn es dir wieder besser geht, den mit Schnupfenkopf ist auch bei mir keine vernünftige Unterhaltung möglich.
Liebe Grüße
Angela
Hi,
Ja, Männer (uups, bin ja auch einer :wink:)!
Ich gehe mal von mir aus: Spontan würde ich sagen, dass Männer sowas wie "Ich dachte, Du bist froh..." sagen, ohne groß nachzudenken, meinen es aber nicht ernst bzw. eigentlich ganz lieb.
Was ich allerdings nie gemacht habe, war, in der Richtung "was machst Du eigentlich den ganzen Tag" o. ä. von mir zu geben. Denn, 1-2 mal mit dem/den Kleinen länger beschäftigt (zB, wenn Mama mal ein/zwei Tage bei ner Freundin war), und mann weiß, was dahinter steckt. Und dann noch Dein Studium...
Was ich auch nie gemacht habe (und das war vermutlich eine der Sachen, die ich falsch gemacht hatte), war zu sagen: Danke, dass du die Hemden gebügelt hast o. ä. (bei Dir isses die Dankesanforderung für´s Kind in die Kita bringen etc.). Das find ich daneben, denn ich krieg ja auch nicht gesagt "hast ja mal wieder toll gearbeitet und das Geld rangeschafft". Und dafür will und brauch ich auch keinen Dank, denn die Arbeitsteilung ist eben so, wie man es sich aufteilt. Das an anderer Stelle man mal den Partner zum Essen (oder was auch immer) einlädt, bleibt davon ja unbenommen. Dieser unterschwellige (?) Gedanke bei (anscheinend) jeder Frau "da wär ein Dank mal ganz nett" gegenüber dem typischen männlichen Gedanken "das ist doch ihr Job" ist sicher manchmal Basis für ein Problem.
Wenn LBP doch der gute Räumer und Saubermacher ist, dann sollte er sich hier stärker einbringen (Rumpelkammer)! Man muss sich nur austauschen über die Pflichten.
Zu Deiner Kernfrage: Was mich betrifft, beides: Einerseits möchte ich mich mit dem Kind beschäftigen, aber ich sehe/weiß ja auch, dass es anstrengend ist, insofern möchte ich ihn Ihr auch mal abnehmen, Ihr und nicht dem Kind oder sonstwem zuliebe. Insofern isses eigentlich lieb gemeint. Aber die Zeit ist ja für mich vorbei. Leider.
neuezeit
So ist das Leben
Hallo,
bei mir war es damals so, dass ich der "Geldranschaffer" war und meine holde Ex sich um die Kids gekümmert hat.
Ich gebe es zu, unterhalb der Woche war ich auch ziemlich faul was den Haushalt angeht. In der Regel war es so, dass wenn ich nach Hause kam...mit den Kids gespielt habe und auch zu Bett gebracht habe.
Den den täglichen "Wahnsinn" durfte ich nur am WE erfahren. Ich habe damals wohl nie lobende Worte ala' "Mit den Kids das machst du toll" gefunden.
Allerdings habe ich auch nie gehört...super das Du die Kohle ranschaffst. Das die Kinder sehr sehr anstrengend sind steht ausser Frage und die lieben Väter übersehen das.
Fakt ist aber auch, dass wenn sich jemand den ganzen Tag auf Arbeit abplagt er auch mal eine Ruhepause benötigt. Dieses wird auch gerne von der Damen-Mütter-Welt übersehen.
Ich kenn viele Paare, wo er sich tagsüber abrackert und dann total fertig nach Hause kommt...und dann es sofort heisst...eyh kümmere Dich auch mal um die Kinder ...ich mache das schon einen ganzen Tag.
Sicher verständlich...aber hier sehe ich auch den Grund für viele Streitereien innerhalb der Paarebene.
Alles nicht so einfach...man muss dran arbeiten 😉
Mfg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
hallo LBM,
bei mir war es ähnlich wie bei papa. geld reinscheffeln, zuletzt im ausland gearbeitet, 3 stunden flug nach hause jeden freitag abend. ankunft 21.30....und dann hab ich noch die betten gemacht, obwohl die kinder gross und sie nicht gearbeitet hat. am samstag war ich immer total erledigt. sonntags was mit der familie unternommen. 22.10 abflug am abend und wegen einer stunde zeitverschiebung um 4 im hotel und um 7 austehen. 52 wochen lang.
das geld war aber immer herzlich willkommen. das ich danach so krank war, dass ich fast 10 wochen in einer klinik war, interessierte nicht. sie hat mich einmal besucht mit der kleinen. nach meiner genesung hat die ehe noch 14 tage gedauert, dann meinte sie, sie will nicht mehr.
.....und, nebenbei,ich liebe meine kinder über alles und das vom ersten tag an.
ich denke, wichtig ist, dass mann/frau sich mal ganz intensiv in die schuhe des jeweils anderen stellt. dann verändern sich perpektiven und das leben wird einfacher.
lieben gruss
bengel
ps: achja das ganze jährt sich mal wieder am 26.12. zum dritten mal
nachtrag:
" du hast dich ja nie um die kinder gekümmert" war ein grund für sie, sich zu trennen. geäussert in gegenwart derselben.
bengel
Huhu zusammen!
Zwei Anmerkungen: "Geld ranscheffeln" tun wir beide, und beide mit 40h in der Woche. Also heißt auf deutsch, gleiche Belastung in der Arbeitswelt. 😉
Mir geht es eher darum, dass er diese von mir zitierte Äußerung auch so "meinte" (auf Nachfrage von mir). Also im wörtlichen Sinne: ER nimmt MIR das Kind ab.
Ich verstehe selbstverständlich, dass jeder arbeitende Mensch auch Zeit für sich und zum Runterkommen braucht. Keine Frage. Die gestehe ich ihm zu, mir aber auch.
Wie gesagt, ich bin ja nicht "nur Hausfrau" und damit ist Lausebacke nicht "nur" mein Job. Wobei ich nebenbei bemerkt es ganz furchtbar finde, wenn man meint, ne Hausfrau sitzt den ganzen Tag nur auf der Pobacke und macht sich nen Lenz! Ich fand "Hausfrausein pur" noch anstrengender als die Mischung aus beidem.
Mir geht es darum, dass da irgendwie bei meinem Mann noch dieses Rollenklischee "Kinder sind Frauensache" im Kopf rumspukt. Und im Nachhinein fiel mir so ein, dass auch so die anderen Dinge, die mit Kind zusammenhängen (Ki-Arzt, U-Untersuchungen, Impfungen, Zahnarzt zur Prophylaxe, Elternabend in der Kita, Laternenbasteln, Laternenumzug) immer selbstverständlich meine Aufgabe waren und sind. Ich frage mich halt, warum das "so selbstverständlich" so ist?
Und das meinte ich: Ich dachte immer, das Kind ist 50:50 beider Aufgabe, BESONDERS, wenn beide vollzeit berufstätig sind.
Ich käme nie auf die Idee zu meinem Mann zu sagen: "Ich dachte Du freust Dich, wenn ich ihn Dir mal abnehme!" Blöd käm ich mir da vor, es ist doch auch mein Kind....
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Ach Nachtrag: Ja, ich gehöre zu den Frauen, die Männer auch für so "selbstverständliche" Dinge loben, die ihre (selbstgewählte) Aufgabe sind! Ob das ein indirektes Lob ist für eine anstrengende Woche. (damit er merkt, dass ich das anerkenne) oder dafür, dass er den Garten in Schuss hält (sein Hobby). Ich bin mir nicht zu schade zu sagen: "Mensch, der Garten sieht wieder toll aus! Man sieht richtig, wieviel Herzblut Du da reinlegst!"
Jeder Mensch lebt besser mit Lob, oder?
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo LBM,
was genau erwartest du denn von einem Mann der nicht in der Lage ist für sich selbst Verantwortung zu übernehmen geschweige denn dem du nicht mal ein Kind anvertrauen konntest ohne das er sich betrunken hat.
Du übernimmst doch selbstverständlich die ganzen Tätigkeiten die dir gleichzeitig ein wenig die Luft zum atmen nehmen.
Was hat ihn denn bisher gehindert am täglichen Wahnsinn mit Kind teilzuhaben?
Ich denke er hat sich in deine Hände gelegt und die Verantwortung für sich genauso abgewälzt wie auch die Verantwortung für den Kleinen, ganz ehrlich LBM kam dir das immer ungelegen?
Ganz offensichtlich trägst du gerne Verantwortung und bei LB ist das auch richtig so, für LBP würde ich sie an deiner Stelle ganz flugs abgeben damit er endlich lernt auf seinen Füssen zu stehen.
Lieben Gruss
Kruemel1
sorry krümel,
bei allem verständnis. ich würde es mir nie zugestehen jemanden aufzufordern sich zu trennen. das ist daneben. schon lange nicht wegen einer lapalie (aus meiner sicht), wenn man die gesamte situation betrachtet.
nichts für ungut.
bengel
Sorry bengel,
aber wo fordere ich sie denn auf sich zu trennen??
Ich spreche davon ihm seine Verantwortung für sich selbst zu übergeben sprich nicht auch noch seinen Part vom Leben zu regeln (sie sucht die Unterlagen raus für die Arge von dem er schon über ne Woche weiss?) dies alles mit dem Hintergrundwissen aus ihren anderen Topics.
Gruss Kruemel1
Moin LBM,
ich muss da jetzt auch noch meinen Senf dazugeben; von aussen sieht vieles anders aus als von innen.
Fakt ist: LBP ist wieder da. Aber seine Krankheit ist noch nicht überwunden; sie war aber gleichwohl - vor allem in jüngerer Vergangenheit - das dominanteste Thema in Eurer Partnerschaft. Alles andere musste dahinter zurückstehen. Ich sage jetzt mal: Ihr habt in gewissem Umfang schlicht verlernt, über Alltäglichkeiten miteinander zu kommunizieren. Du hast die letzten Monate ein "ganz normales" Leben geführt; Dein Mann dagegen hat auf einem anderen Stern gelebt. Wenn Du ihn nun von heute auf morgen mit einem "weltlichen" Erwartungshorizont aus Deinem "ganz normalen Leben" konfrontierst, könntest Du genauso gut auch Kisuaheli mit ihm sprechen - er würde die Worte hören, aber Dich nicht verstehen. Und schon gar nicht in der Dir genehmen Weise darauf reagieren.
Ich denke, Ihr müsst eine ganz neue Kommunikation zueinander aufbauen; man kann da nicht einfach nahtlos an die Zeit vor dem Alkoholproblem anknüpfen. Und Du musst vielleicht - das gilt im übrigen nicht nur für Partnerschaften mit einem Alkoholiker - Deinen "verbalen Erwartungshorizont" etwas herunterschrauben - solche Dinge kommen nicht unbedingt so an, wie Du sie gemeint haben magst.
Ist es in der aktuellen Situation wirklich bedeutsam, ob er sagt "Ich nehm Dir den Kleinen mal ab!"? Ist es nicht viel wichtiger, dass er es einfach tut - egal, ob es dem Gedanken der Gleichberechtigung oder irgendwelchen irgendwann einmal getroffenen Vereinbarungen entspricht? Sicher ist: Wenn Du selbst bei solchen Bagatellen ein Erwartungszenario aufbaust, dem er sich nicht gewachsen fühlt, ist der nächste Rückfall vorprogrammiert.
Was bengels Einwurf angeht: Da gebe ich ihm vollkommen recht. Man kann nicht einfach Postulate in den Raum stellen nach der Devise "Wenn's nicht so läuft wie ich es will, läuft es eben ohne Dich!" Kruemel ist wohl nicht ganz klar, dass Alkoholismus eine (anerkannte) Krankheit ist und keine Charakterschwäche...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Sorry LBM das wird etwas offtopic,
Kruemel ist wohl nicht ganz klar, dass Alkoholismus eine (anerkannte) Krankheit ist und keine Charakterschwäche...
na gott sei dank habe ich jetzt nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester und meiner Arbeit auf einer internen Aufnahme (geenau da kommen die Erkrankten nach einem Exzess hin) noch was hinzugelernt.
LBM ich finde es in Ordnung wenn du dich über die Situation aussprichst hier vor Ort, denn Dampf ablassen tut gut. Letztendlich weist du aber selbst am besten das von LBP nicht viel zu erwarten ist.
Wahrscheinlich war sein Ausspruch nur ein verzweifelter Versuch zu sagen ich würde dir gerne helfen.
Gruss Kruemel1
Moin kruemel,
na gott sei dank habe ich jetzt nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester und meiner Arbeit auf einer internen Aufnahme (geenau da kommen die Erkrankten nach einem Exzess hin) noch was hinzugelernt.
Ich habe weder die Ausbildung, die Spezialgebiete noch die derzeitigen Arbeitgeber von about 5.000 Usern nicht im Kopf (abgesehen davon ist "Krankenschwester" nichts, was zwingend eine lückenlose Kenntnis aller medizinischen Fachgebiete beinhaltet; übrdies geht s hier um eine psychologische und keine medizinische Fragestellung). Meine Aussage bezog sich auf Deine Äusserungen à la
was genau erwartest du denn von einem Mann der nicht in der Lage ist für sich selbst Verantwortung zu übernehmen geschweige denn dem du nicht mal ein Kind anvertrauen konntest ohne das er sich betrunken hat.
[...]
Ganz offensichtlich trägst du gerne Verantwortung und bei LB ist das auch richtig so, für LBP würde ich sie an deiner Stelle ganz flugs abgeben damit er endlich lernt auf seinen Füssen zu stehen.
Nehmen wir an, dieser Mann hätte eine andere Krankheit, die sein Steuerungsverhalten beeinflusst, beispielsweise Alzheimer oder eine manische Depression (also etwas, was beim besten Willen nicht als "Charakterschwäche" bezeichnet werden kann) - sollte er sich Deiner Meinung nach dann auch einfach mal nicht so anstellen, sondern endlich lernen, auf eigenen Füssen zu stehen?
Es kann ja sein, dass Du aufgrund Deiner persönlichen (selbstgewählten) Situation gelegentlich recht kompromisslos bist - aber auf einen solchen Fall wie LBP sind solche Vorurteile in Sachen "Verantwortung" sicher nicht anwendbar.
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Nun haut euch nicht! *zwinker*
Ich muss ehrlich sagen, dass ich immer wieder einen Fehler mache - scheinbar -
Und das ist der, dass ich in solchen Momenten einerseits nicht daran denke, dass auch gewisses Verhalten mit der Sucht zusammenhängt. Und ich erwarte zu oft, dass sich die Menschen in meinem Umfeld auf meinem "Horizont" bewegen. (Das ist jetzt nicht eingebildet gemeint).
Blöd ist auch, dass ich hier jetzt nur ganz herausgerissen einen Ausschnitt skizzieren konnte. Aus diesem ganzen Gespräch ging für mich eben hervor, dass er irgendwie ein riesiges "Hurra" von mir erwartet für eine Sache, von der ich dachte, dass sie für Eltern selbstverständlich ist.
Er bekommt jetzt noch ein halbes Jahr solche Art "wöchentliche Auffanggespräche" bei einer Suchtberatungsstelle finanziert und da wird er auch Tipps bekommen, wo WIR uns bezüglich Eheberatung/Paartherapie wie auch immer hinwenden können. Das sollte ja schon was sein, wo auch jemand Ahnung von Suchtproblematik in Beziehungen hat.
Die Unterlagen für die ARGE hat er schon selbst fertig gemacht (ich übe ja gerade "Verantwortung gar nicht erst annehmen", nur konnte er sie nicht hinbringen, weil er ja arbeiten mußte und ich einen klausurfreien Tag hatte.
@Brille: Nee, ich erwarte nicht, dass wir da anknüpfen können, wo wir irgendwann mal waren. Wir hatten allerdings dort auch so ein "Familiengespräch" mit einem Therapeuten und der meinte, ich soll einfach so mit ihm umgehen, wie ich das mit einem Nichtsuchtkranken auch tun würde. Das ist gar nicht so einfach. In der Alltagskommunikation haben wir einfach das Problem, dass mein Mann auf banalste Fragen nicht einfach ne Antwort geben kann, sondern mir die Bälle einfach zurückspielt (und dann frustriert ist, weil nicht das herauskommt, was er sich vorstellt). Also auf die Frage: "Was möchtest Du heute zu Mittag essen?" bekomme ich totsicher als Antwort "Weiß nicht, worauf hast Du denn Lust?" und wenn ich dann Spaghetti mache statt Schnitzel (worauf ER Lust gehabt hätte), dann zieht er nen Flunsch. Der Therapeut meinte auch, er solle nicht ständig von mir erwarten, dass ich aus meiner Glaskugel seine Wünsche lese, aber mit der Umsetzung klar Wünsche zu definieren, hapert es etwas.
Die Diskussion gestern hatte für mich naiverweise so gar nichts mit der Alkoholthematik zu tun. Ich habe halt einfach nur aufgenommen, dass er das in der Vergangenheit halt immer als "Großzügigkeit" seinerseits gesehen hat, wenn er sich um unser Kind gekümmert hat und das scheinbar nach wie vor so sieht. Mir geht es auch nicht in der Beziehung um "prinzipielle Diskussionen über Gleichberechtigung", sondern da war ich einfach erstaunt über seine Bewertung der Situationen, in denen er sich um Lausebacke kümmert.
Meine Frage an EUCH war eigentlich die, wie ihr das subjektiv empfindet, wenn ihr euch mit euren Kindern beschäftigt. Ob das in euch auch den Gedanken auslöst, wie nett es von euch ist, eurer Partnerin diese Aufgabe abzunehmen oder ob ihr es einfach aus "Freude am Zusammensein mit dem Kind" tut.
Wie gesagt, ich erwarte nicht von LBP, dass wir uns über solche Themen grundsätzlich einigen. Aber eigentlich habe ich ihn immer für recht emanzipiert gehalten und "modern" solchen Themen gegenüber eingestellt. Langsam frage ich mich manchmal, ob ich in ihm Dinge gesehen habe, die nie da waren, oder ob er mir Dinge vorgespielt hat, damit ich ihn "so" toll finde.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
ich hab es nicht gezählt,
aber das wort erwartung/erwarten taucht in den posts dieses threads unheimlich oft auf
ich bin mittlerweile der festen überzeugung,
dass die eigene erwartungshaltung - nicht nur in einer beziehung - maßgeblich
für die eigene unzufriedenheit verantwortlich ist
vieles, wenn nicht sogar alles, wäre kein problem mehr,
würde man vom anderen nichts erwarten,
vieles, wenn nicht sogar alles, würde viel bewußter wahrgenommen
und die achtung für das tun des anderen würde wachsen,
nichts wäre mehr selbstverständlich ...
... und das miteinander gelänge *träum*
wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun
(j.b.molière)
Moin Wolf,
auch wenn's hier ein bissi OT ist: Genau das ist in der Tat ein Problem, auch in so genannten "intakten Beziehungen" (die nicht selten genau deshalb irgendwann nicht mehr intakt sind): Man konfrontiert den anderen mit seinen persönlichen "Erwartungen" - und ist enttäuscht, wenn sie nicht erfüllt werden. Dabei spielen oft auch nonverbale Dinge eine Rolle; der vergessene Hochzeitstag ist das Paradebeispiel: Für "sie" ist er eminent wichtig; sie erwartet daher Glückwünsche, einen Blumenstrauss und einen romantischen Abend in einem hübschen Restaurant. "Er" dagegen hat den Tag einfach verschwitzt oder verwechselt, einfach, weil Hochzeitstage Dinge sind, die Männer gerne vergessen. Jetzt kann "sie" entweder schmunzeln und sich sagen "er ist ein lieber Kerl, aber halt ein Schussel - aber dafür liebe ich ihn ja gerade" - oder sie kann ein Riesenfass aufmachen und sagen "Du liebst mich nicht mehr", "Du kümmerst Dich nicht um mich", "ich bin Dir vollkommen egal", "Du weisst nur, wann der HSV spielt, aber nicht unseren Hochzeitstag" - die ganze Litanei rauf und runter. "Sie" kann danach drei Tage sauer sein und ihm die kalte Schulter zeigen, weil "er" den Erwartungen nicht entsprochen hat. Wird der vergessene Hochzeitstag dadurch schöner?
Beispiele wie dieses gibt es alltäglich. Warum sieht "sie" nicht, dass ich jetzt müde bin? Warum nimmt "er" nicht den Müll mit runter, obwohl der doch direkt neben der Wohnungstür steht. Paare lassen sich oft eine Menge einfallen, um sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Ich habe einen guten Freund, der um die 10 Jahre mit seiner Freundin zusammenlebte, auch ein Kind mit ihr hatte, alles kein Problem. Dann wollte sie irgendwann heiraten - auch das war ok für ihn. Direkt nach der Hochzeit gab es aber fast täglich Streit wegen irgendwelcher Lappalien: Sie hatte gedacht, dass sie mit dem Ring am Finger auch bestimmte Besitz- und Verfügungsrechte an ihm hätte und deshalb angefangen, an ihm "herumzubiegen" - was er natürlich überhaupt nicht verstand. Es gab keine Lösung und keine Einsicht - nach einem Jahr haben sie sich getrennt.
Auch meine LG und ich haben - aufgrund einschlägiger Erfahrungen in unseren gewesenen Ehen - über unserer Beziehung deshalb ein paar "virtuelle Motten" hängen. Eines davon heisst: Wir sind nicht zusammen, um gegenseitig unsere Erwartungen zu erfüllen." Ein anderes: "Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen."
Man muss sich wirklich oft an die eigene Nase fassen und sich ehrlich fragen: Hat der andere mir jetzt wirklich was getan - oder hat er einfach nur nicht so reagiert oder gehandelt, wie ich es gerne gehabt hätte? Das ist dann nämlich immer das eigene Problem und nicht das des Partners. Aber vermutlich muss man über 40 sein, um es zu realisieren...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Das lieber Martin, klingt sehr vernünftig.
Darüber geh ich jetzt mal schlafen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin,
Man muss sich wirklich oft an die eigene Nase fassen und sich ehrlich fragen: Hat der andere mir jetzt wirklich was getan - oder hat er einfach nur nicht so reagiert oder gehandelt, wie ich es gerne gehabt hätte? Das ist dann nämlich immer das eigene Problem und nicht das des Partners. Aber vermutlich muss man über 40 sein, um es zu realisieren...
Hat einen ganz anderen Konsens, trifft aber den Bereich Kommunikation:
Ich war mit meinem Mann bei Pl*s einkaufen, dort gab es Hirschbraten im Angebot. Da wir am 1. Weihnachtsfeiertag allein sind, machte ich ihm den Vorschlag, dass wir dann ein weihnachtliches Gericht mit Hirschbraten, selbstgekochten Rotkohl und Knödel essen. Er stimmte zu.
Nun bin ich ja eher der ovo-lacto-Fan, also auch ohne Fleisch glücklich und hab mich einfach auf die Sauce und das Gemüse und die Knödel gefreut. Und was teilt mein Mann mir grad mit: Er weiß gar nicht, ob er Hirsch überhaupt mag, aber er wollte mir die Freude nicht verderben. Wenn wir es beide nicht mögen, dann gehen wir halt zu McDoof *giggel*
Das wir das nach annähernd zehn Jahren Partnerschaft durchmachen, hat bei uns beiden ein freudiges Schmunzeln hervorgerufen. Wir sind auf einem guten Weg :rofl2:
eskima
Hallo LBM,
gestern habe ich noch an Dich gedacht und was wohl in den letzten Wochen geschehen ist.
Da fand ich ja dein Posting von heute eher beruhigend.
Anscheinend ist bei euch Alltag wieder eingekehrt 😉
Eigentlich wollte ich Dir erzählen, wie es bei uns zu Hause aussieht und wie es Freundinnen von uns erleben. Da ist es Eurem Alltag nämlich sehr ähnlich! Mag sein, dass es mit einer "geschlechtsspezifischen" Erziehung zusammenhängt. Mag sein, dass Frauen familiäre Dinge zu sehr an sich reißen! Mag auch sein, dass sich Männer zu sehr im alten Muster ausruhen!
Denn Kinderbeutreuung ist niemals unanstrengender als arbeiten gehen (und bevor ich mir wieder üble Spekulationen über mein Leben antuen muss: ich arbeite Vollzeit mit Kind und verdiene mehr als mein Mann!)
Auch ich muss mich mal ausheulen, also finde ich Dein Posting mehr als legitim.
Natürlich spielt die Sucht Deines Mannes eine große Rolle in eurem Leben, aber sie rechtfertigt und erklärt nicht alles. Ich postuliere jetzt einfach mal, dass die Probleme Deines Mannes bezüglich Verantwortung und Eigeninitiative nicht nur mit eurer ganz speziellen Situation zusammen hängen, sondern in Familien oft generelle Probleme sind, die man mit ehrlichen Gesprächen in den Griff bekommt. Also...trau euch auch mal ein bisschen mehr Alltagszoff zu!
Liebe Grüße Polly