Hallo,
ich habe mich gerade hier registriert, weil ich einfach keinen Ausweg mehr sehe.
Ich bin 35 Jahre alt, beruflich erfolgreich, das zweite Mal verheiratet und habe 2 Kinder. Einen Sohn (3 Jahre), der an Kleinwüchsigkeit leidet, und eine Tochter (1).
Meine erste Ehe hat 10 Jahre gehalten. Nach der Trennung hatte ich Schwierigkeiten allein zu sein und außerdem war ich gerade 30 und bekam ein bisschen Torschlusspanik. Dann habe ich meine 2. Frau kennen gelernt. Die Dinge, die in der ersten Ehe schief liefen, liefen bei meiner jetzigen Frau besser und ich dachte alles andere bekommt man irgendwie hin. Ich habe nicht an das "Perfekte" oder "die Frau des Lebens" geglaubt. Man muss immer Kompromisse machen. Die Ehe lief auch eigentlich ganz gut. Ich habe mich angepasst und mich arrangiert bzw. so funktioniert, wie es von mir erwartet wurde. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich damit unglücklich war. Es war "ok".
Vor einem Jahr habe ich eine Frau über die Arbeit kennen gelernt. Anfangs haben wir nur geredet und uns toll verstanden. Wir waren von Anfang an auf einer Wellenlänge und nach und nach wurde mehr aus uns. Diese Situation hat mich total aus der Bahn geworfen. Ich wusste, dass ich meiner Familie gegenüber Verantwortung habe und es nicht richtig war meine Frau zu hintergehen. Aber ich habe mich verliebt wie noch nie in meinem Leben und jeder Versuch sich diese Gefühle auszureden ist kläglich gescheitert. Ich kann bei ihr sein wie ich bin und sie liebt mich einfach bedingungslos. Wir haben die gleichen Interessen, gleiche Ansichten, können streiten, lachen, reden und es ist mehr als einfach ein verliebt sein oder ein Ausbruch aus der Ehe. Ich habe das Gefühl wir sind seelenverwandt.Sie hat ihr Leben für mich umgekrempelt und ist immer für mich da. Sie hat mich nie unter Druck gesetzt oder der gleichen.
Also habe ich mich von meiner Frau getrennt um mir ein neues Leben aufzubauen und es lief anfangs sehr gut. Ich habe keinerlei Gefühle mehr für meine zukünftige Exfrau aber der Verlust meiner Kinder raubt mir den Verstand. Ich hab immer gedacht ich würde das schaffen. Es gibt so viele geschiedene Eltern wo das gut funktioniert. Und die Kinder lieben meine neue Freundin und umgekehrt. Ich kann nur nicht akzeptieren, dass sie nicht mehr bei mir wohnen. Sie zu mir zu holen ist aus beruflichen Gründen auch nicht möglich. Ich hab das Gefühl ich gehe an dieser Trennung kaputt. Die Finanzen trennen (Haus, Immobilien, Unterhaltszahlungen usw), das Gefühl wieder von vorne anfangen zu müssen wo man gerade alles aufgebaut hat und die Thematik mit den Kindern. Ich hab Panikattacken, schweißnasse Hände und vergrabe mich nur noch. Als wäre das nicht schlimm genug verletze ich meine Freundin damit ungemein. Sie hat die ganze Zeit bedingungslos hinter mir gestanden und um uns gekäpft und ich kann ihr nicht mehr sagen, dass ich an uns glaube, obwohl ich sie nach wie vor über alles auf der Welt liebe.
Bitte gebt mir ein paar Tips wie ich damit klar kommen kann, dass meine Kinder gefühlt ohne mich aufwachsen müssen. Wie werde ich das Gefühl los, sie im Stich gelassen zu haben und wie komm ich von diesem Grundsatz los, dass dieses Familienbild - Mama, Papa, Kinder - das einzig richtige ist und über meinem persönlichen Glück stehen muss?
Danke im Voraus!
Hi Daddy,
willkommen hier im Forum. Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten - denn Absolution erteilen können wir Dir von hier aus nicht.
Du wirst weiter dazu sehr viele Meinungen hier im Forum finden. Viele Väter wurden genau mit Deiner Situation, aber von anderer Seite konfrontiert. Da taucht der ach so liebe Next aus dem Nichts aus und für die "große Liebe" wird alles fallen gelassen.
Hier zu kann jeder nur seine persönliche Meinung sagen. Der eine findet soetwas "völlig menschlich und okay", der andere lehnt so ein "einfaches Aufgeben" für das persönliche Glück ab. Ich gehöre eher zur zweiten Fraktion und halte von der oftmals aufgesetzeten "rosa-roten-Brille" in diesen Situationen nicht viel. Denn aus meiner Sicht gehört für so einen bedeutsamen Schritt schon mehr als anfängliche Verliebtheit und kritiklose Bewunderung des neuen Partners. Und auch diese ganzen "ach so selbstlosen" neuen Partner, die sich in einer solchen Situation so brav und unschuldig zurück halten, kommen bei mir auch nicht so ungeschoren davon. Denn auch von diesen geht in der Situation oftmals ein erheblicher und sei es nur indirekter Druck auf den Betroffenen aus.
Und auch diese Next wissen, um was es hier geht (Beendigung der Beziehung, Problematik für die Kinder). Sicherlich, dass liegt alles in der Verantwortung des Betroffenen. Wenn die Beziehung eh am Ende war, warum nicht... Du wirst hier zig Argumente dafür und dagegen hören.
Du hast Dich selber für den Schritt entschlossen, jetzt musst Du auch - so hart das klingt - mit den Konsequenzen leben. Viele Betroffene von Trennungen würden sich wünschen, wenn vorher dazu wenigstens eine sinnvolle Kommunikation bzw. eine Arbeit an den Beziehungsproblemen hätte stattfinden können. Du hast dich offensichtlich für den sehr einfachen Weg entschieden.
Kinder komment mit der Situation bei vernünftigen Elternteilen eigentlich mehr oder weniger gut klar. Hierzu kannst Du dir auch viele Berichte im Forum durchlesen. Ganz folgenlos werden Trennungen jedoch niemals für Kinder ausgehen.
Ich habe keinerlei Gefühle mehr für meine zukünftige Exfrau
Auch das ist typisch für Trennungen. Es ist verständlich, dass der Ex-Partner schnell aus dem Blickfeld gerät. Das Gleiche kann Dir aber auch mit Deiner jetztigen "Traumfrau" passieren, wenn z.B. Dein neuer Chef noch besser aussieht oder noch andere Qualitäten hat als Du. Wie würdest Du dich dann fühlen? Auch hier solltest Du vielleicht auch mal versuchen, Deinen Blickwinkel zu weiten und nicht nur im stillen Kämmerlein über Deine Situation zu trauern. Gruß Ingo
Hallo Ingo,
vielen Dank für deine Antwort.
Es ist nicht so dass ich meine Ehe einfach aufgegeben habe. Ich habe knapp 7 Monate versucht meine Ehe zu retten, habe viele Gespräche mit meiner Frau geführt und musste feststellen, dass sie mich eigentlich gar nicht kennt. Sie hat ein gewisses Bild von unserer Familie und dieses Bild habe ich immer erfüllt. Freunde haben mir gesagt ich wäre "harmoniesüchtig" und würde oft zurückstecken und Masken aufsetzen. Nachdem ich versucht habe das zu ändern und offen zu meiner Frau war konnte sie nichts mit mir anfangen. Ich habe mich nicht einfach in was reingestürzt sondern mich wirklich lange mit der ganzen Situation beschäftigt. Ich war auch bei einem Psychologen als es gar nicht mehr ging und ich nicht wusste in welche Richtung ich wollte und sollte. Er hat mir gesagt wenn ich von meiner Ehe und Familie rede bin ich sehr konzentriert und sachlich und wenn ich von dieser anderen Frau spreche gehe ich förmlich auf. Mit sicherheit hat es damit zu tun dass ich verliebt bin, das will ich gar nicht abstreiten. aber selbst wenn ich die rosa rote brille absetzte ist sie alles was ich mir von einer frau wünsche. Gerade die Themen, dass ich mit ihr streiten kann, dass sie von anfang wusste wie sie mit meinen macken umgehen muss, diese dinge die langfristig für eine beziehung notwendig sind passen genauso wie diese "verliebtheits" Sachen. Der Psychologe hat mir nach 4h Gespräch auch ganz deutlich gesagt: " Sie müssen sich damit arrangieren, dass ihr Herz woanders ist" Entweder folge ich meinem Herzen oder ich tue das "Richtige" für meine Kinder. Allerdings hat er mir auch gesagt, es ist nicht gut für die Kinder wenn ich nur ihretwegen bei meiner Frau bleibe...
ich weiß nicht was ich tun soll...
Hallo Daddy17,
wer sagt, dass es das richtige für Deine Kinder ist, wenn sie zwar mit Dir wie gewohnt zusammen sind, Du aber kreuzunglücklich bist? Glaubst Du nicht, dass Deine Kinder einen glücklichen Daddy bevorzugen? Was ist, wenn Du jetzt zurückgehst (würde Dich Deine Frau überhaupt zurück lassen?) und ihr dann - und das wird kommen - in einiger Zeit wieder an dem gleichen Punkt steht? Das ist für die Kinder viel schlimmer! Ich glaube auch, dass es für die psychisch nicht gut wäre, wieder zurückzugehen. Unabhängig davon, dass Dein Herz ja eh woanders ist. In so einer Konstellation kannst Du nicht "alt werden".
lg
sleepy
Sleepy
Hallo Sleepy,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Das was du schreibst spricht mir aus dem Herzen. Und meine Vernunft ist ganz klar. Ich komme nur einfach nicht damit klar, dass meine Kinder nicht mehr bei mir leben. Zurück gehen ist keine Option, das weiß ich.
Am liebsten würde ich mich auf den Mond schießen, ich verzweifel einfach an diesem Schmerz und dem Gefühl dass es in jede Richtung falsch ist. Ich gebe mir selbst nicht das recht in meiner neuen Beziehung glücklich zu sein, wenn ich meinen Kindern das Glück und die Familie nehme. Das bringt mich noch um.
Hi Daddy,
schau Dir doch einfach mal die Mitgliederzahl hier im Forum an und überleg mal, ob all diese Väter sich auch gleich zum Mond gechossen haben. Nein, dass haben sie nicht, auch wenn der Weg oft nicht leicht ist.
Blicke mal nach vorn und überlege Dir, wie Du eine vernünftige Umgangsregelung schaffen kannst um möglichst viel Zeit mit Deinen Kindern zu verbringen. Für Kinder ist es wichtig, dass Umgang regelmäßig und kontinuierlich stattfindet. Dann gibt es aus der Erfahrung auch wenig Probleme.
Dazu hast Du mit der selbstgewählten Trennung nun auch eine klare Rollenteilung ausgelöst. Deine Ex betreut die Kinder und Du bist barunterhaltspflichtig.
Niemand spricht Dir das Recht ab glücklich zu sein. Dafür sollten aber auch die Ehe mit Deiner Ex fair und sauber abgewickelt werden. Wenn Deine Ex noch gesprächsbereit ist, könnte dies der Weg zu einer einvernehmlichen Scheidung sein, die viel Zeit, Geld und Nerven spart. Und auch den Kindern zu Gute kommt, da dann keine Konflikte auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Dazu können wir Dir auch noch Tipps geben.
Schau Dir zur Ablenkung doch mal den Trennungs-FAQ an und nutze die für Dich relvanten Punkte: www.trennungs-faq.de Gruß Ingo
Hallo daddy17,
ich denke zu deiner Situtation und Zukunft kann niemand -ganz gleich ob Psychologe oder hier im Forum- dir die Entscheidung annehmen. Die Folgen und Konsequenzen musst du ganz alleine tragen.
Ich geb dir nur folgendes zu bedenken:
- Gefühle verändern sich im Laufe der Zeit, aus Verliebtheit kann Gleichgültigkeit oder sogar Hass und Verachtung werden
- Im Falle einer Scheidung ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass aus dir ein finanzielles und emotianels Wrack wird, auch wenn du recht gut verdienst und du dir das in einem Rechtsstaat nicht vorstellen kannst. Voraussetzungen (Heirat, 2 kleine Kinder, eins davon chronisch krank, Frau arbeitet wohl nicht) könnten schlechter eigentlich nicht sein
- Es ist möglich, dass deine Liaison einen Kinderwunsch hat, und dich als Vater ausgesucht hat, was zu einer weiteren Baustelle werden kann
Ich würde an deiner Stelle sehr vorsichtig sein.
Mein Tipp: Vasektomie und dass der Laison mitteilen. Je nachdem wie sie reagiert wirst du sehen, was ihre wirklichen Gründe für ihre Verliebtheit in dich sind.
Grüße,
Lullaby
@ Ingo: Vielen Dank für den Link. Habe mal ein bisschen rein gelesen, denke das wird mir helfen
@ Lullaby: Vor 4 Wochen habe ich mich von meiner Freundin getrennt und versucht meine Ehe nochmal zu retten. Wir waren sogar 2 Wochen zusammen im Urlaub. Meine Freundin hat das das Herz zerissen aber sie hat gesagt ich soll tun was mich glücklich macht. Ich war keine 2 Stunden weg und es hat sich so falsch angefühlt. Ich hab mich im Urlaub total isoliert, mal mit den Kindern gespielt, am Strand gelegen oder geschlafen. Ich kann diese Ehe nicht weiter führen nach allem was passiert ist. Ich habe es wirklich mehr als einmal versucht. Mir geht es nur darum einen Weg zu finden damit umzugehen. Ich bin auf der Suche nach Vätern, die vielleicht ähnliches erlebt haben und mir ihre Geschichte erzählen können.
Hi Daddy,
Mein Tipp: Vasektomie und dass der Laison mitteilen. Je nachdem wie sie reagiert wirst du sehen, was ihre wirklichen Gründe für ihre Verliebtheit in dich sind.
aus der Forenerfahrung ist Lullabys Einwand aber absolut berechtigt. Welches Alter hat Deine Freundin bzw. hat sie schon EIN oder noch gar kein Kind? Gruß Ingo
ich habe mich bereits zwei mal von ihr getrennt. aber ich habe die Trennung nie lange ausgehalten. Sie sagt sie liebt mich und sie ist für mich da. Wenn ich "gute Tage" habe, sehe ich ganz klar. Ich liebe sie, ich kann mich auf sie verlassen ich bin bedingungslos glücklich bei ihr. Und an diesen guten Tagen glaube ich auch daran dass alles gut wird und ich diese Pakete bewältigen kann. Doch dann kommen immer wieder diese Panikattacken. Und dann bin ich nicht ich selbst - dann fühle ich mich wie ein Monster. Und das sagt sie auch, dass ich nicht ich selbst bin. Sie weiß, dass ich sie liebe und sie sagt sie geht diesen Weg "durch de Hölle" mit mir. Sie hat sehr viel Verständnis und stellt immer wieder in den Vordergrund dass ich glücklich werde - beziehungsweise wieder ich selbst werde. Ich sehe, dass sie leidet ohne ende und das ist auch etwas was ich an ihr so bewundere. Sie ist einfach für mich da obwohl ich sie immer wieder enttäusche.
Und nein, sie hat noch keine Kinder. Geht mit meinen aber um, als wären es ihre eigenen. Wenn wir über Urlaub oder Zukunft reden, bezieht sie sie immer mit ein. Und ich war bisher immer der jenige, der noch Kinder wollte, mit ihr. Sie natürlich auch, sie ist 27.
Ich war mir immer sicher, dass alles gut wird, und an den Tagen an denen ich klar denken kann, sehe ich das immernoch so. Nur diese Löcher kommen immer und immer wieder und dann sehe ich einfach keinen Ausweg mehr.
Moin daddy,
den eigentlichen Fehler hast Du nicht gemacht, als Du Dich von Deiner Frau getrennt hast, sondern bereits hier:
Meine erste Ehe hat 10 Jahre gehalten. Nach der Trennung hatte ich Schwierigkeiten allein zu sein und außerdem war ich gerade 30 und bekam ein bisschen Torschlusspanik. Dann habe ich meine 2. Frau kennen gelernt. Die Dinge, die in der ersten Ehe schief liefen, liefen bei meiner jetzigen Frau besser und ich dachte alles andere bekommt man irgendwie hin.
denn: Nein, man bekommt es nicht hin. Liebe wächst auch nicht aus Gewöhnung oder Gewohnheit. Du hast schlicht aus den falschen Gründen zum zweiten Mal geheiratet und - bevor Du feststellen konntest, dass diese Ehe kein Leben lang halten wird - bereits Nachwuchs auf Kiel gelegt.
Vorweg: "Den Kindern zuliebe zusammenbleiben und Familie spielen" ist keine gute Idee; es ist nur Theater, das die Kinder umso besser durchschauen werden, je älter sie sind. Und glaube mir: Kinder haben sehr feine Antennen für sowas. Hinzu kommt: Du hast inzwischen festgestellt, wie sich Verliebtsein anfühlt - in dieser Form vermutlich zum ersten Mal in Deinem Leben. Ein Salto rückwärts würde dazu führen, dass Du Deinen Kindern unbewusst vorwirfst, Deinem wirklichen Glück im Weg gestanden zu haben - und bei Deinen Kindern irgendwann zu dem Eindruck, dass sie schuld daran sind, dass Du unglücklich bist. Wem sollte damit gedient sein? Leben geht aber nur vorwärts, nicht rückwärts. Und: Du hast nur eines; Glücklich-Sein kannst Du nicht auf ein nächstes Leben verschieben; nicht mal auf "später".
Vielleicht musst Du Dich einfach von dem zementierten Familienbild verabschieden, nach dem Eltern und Kinder täglich unter einem Dach leben und sich dort mindestens so lange aushalten, bis die Kinder aus dem Haus sind. Das gilt auch in vielen "normalen" Familien, wenn Papa bei der Bundeswehr ist, zur See fährt oder als Fernfahrer arbeitet und seine Kinder auch nicht täglich sieht. Kinder haben ist keine Frage von möglichst vielen Stunden, sondern von der Intensität der Beziehung zu ihnen.
Die Fakten liegen auf dem Tisch - jetzt ist es an Dir, das Beste daraus zu machen. Zum Beispiel mit Deiner Frau eine tragfähige Regelung zu finden, vielleicht sogar ein so genanntes Wechselmodell zu installieren, bei dem die Kinder öfter bei Dir sind als nur die üblichen "zweiten Wochenenden". Und Deine "Harmoniesucht" zumindest so lange im Griff zu haben, bis das alles organisatorisch und finanziell sauber und verlässlich läuft - und nicht etwa gleich das nächste Kind mit der neuen Frau auf Kiel legen. Wenn sie Dich liebt, wird sie das verstehen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Salut,
Kinder können sehr gut mit ihren Bezugspersonen leben. Ein Elternteil, der 10 Jahre lang ein Ritual gelebt hat und zu gewohnten Zeiten für die Kinder da wahr ist ein Fels und greifbar. Das gilt für Arbeiter auf Ölplattformen ebenso wie für Taucher, die eine Trinkwasserversorgung Instand halten müssen.
Beide sind zu Zeiten einfach nicht greifbar zu anderen Zeiten überdurchschnittlich viel.
Bei einer Trennung verschieben sich diese Grenzen und Gewohnheiten zwangsläufig und dadurch entstehen Spannungen, meißt zu Lasten der Kinder. Und keiner will das!
Die Frage bleibt wie will ein Fernfahrer nach der Trennung ein Wechselmodell installieren wenn er es vor der Trennung nicht konnte?
Gedanken sind nicht das Ergebnis meiner Gefühle sondern die Gefühle sind das Ergebnis meiner Gedanken. Also habe ich es selbst aktiv in der Hand eine Beziehung zu leben oder zu lassen.
Mit der Trennung verschieben sich die Prioritäten. Aus Partnern werden Feinde und diejenigen, die sich bedingungslos den Eltern anvertrauten werden zum Spielball verletzter Gefühle und gegenseitiger Ansprüche.
Vasektomie? Hoppla, welch ein Einschnitt in die Männlichkeit, die nach Jahren wieder erwachen kann? Frage doch deine Next ob sie bereit wäre sich selbst nachweislich sterlisieren zu lassen?
Hi daddy17,
diese "Schuldgefühle" die du mit dir trägst kennen sicherlich die meisten hier. Und sicherlich jeder kennt auch dieses Gefühl, wie es einen innerlich zerreist wenn man die Kinder plötzlich nicht mehr wie gewohnt sehen kann.
Das meiste hier wurde schon gesagt. Ob alles besser gewesen wäre, die Ehe aufgrund der Kinder aufrecht zu erhalten ist mehr als fraglich. Das hätte dich innerlich sicherlich auch zerrissen. Und die Kinder bekommen es irgendwann auch mit.
Was ist so schlimm daran den Kindern zu zeigen "Hey, man kann sich im Leben auch voneinander trennen. Das heißt aber nicht, dass wir euch nicht mehr lieben und beide nicht mehr für euch da sind" Dies zu sehen und zu erleben kann für die Kinder ja durchaus auch förderlich sein. Eher als mit anzusehen, wie die Eltern eine zerrüttete Ehe leben.
Das funktioniert aber nur, wenn man sich nach einer Trennung noch in die Augen schauen kann und keinen Rechtsstreit auf dem Rücken der Kinder austrägt.
Ich kann dir nur folgendes raten:
Wenn du merkst, du kommst mit der Situation nicht mehr klar, such dir Hilfe. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass das enorm hilft. Vllt. auch mit deiner neuen Partnerin zusammen.
Ihr zu zeigen, dass du an dir arbeiten willst nimmt sie bestimmt auch positiv wahr.
Gruß
Jack
Ich bin auf der Suche nach Vätern, die vielleicht ähnliches erlebt haben und mir ihre Geschichte erzählen können.
Hallo Daddy,
na dann will ich mal. Meine Situation ist deiner sehr ähnlich, wenn auch die Trennung nicht von mir ausging. Ansonsten erkenne ich mich in deinen Erzählungen wieder.
Mit einem Helfersyndrom ausgestattet und genau wie du harmoniebedürftig, habe ich mich ebenfalls immer nur angepasst. Habe aus den falschen Gründen geheiratet, habe mich verbogen, geklont und Masken getragen, hinter denen ich eigentlich nur am "heulen" war.
Der Kinder wegen und voller Naivität habe ich etwas fortführen wollen, was zum Scheitern verurteilt war. Das Setup Helfersyndrom vs. "Borderline" musste gegen die Wand fahren. Durch meine Anpassungen, Verständnis, Zuverlässigkeit und nicht zuletzt Jobstatus nebst ordentlich Kohle war ich auf jeden Fall ne tolle Wahl als Ernährer. Als richtiger Kerl dann doch wohl ehr die Niete 🙂
Glücklich und zuversichtlich war ich schon bei der Hochzeit nicht wirklich. Aber ich hatte meine Familie. Was hatte ich Angst, dass unsere Tochter auch zum Trennungskind wird (gEf und Ich sind es. Ich dabei nur knapp 2 Jahre lang, danach kamen meine Eltern wieder zusammen). Diese Erfahrung von damals (Trennung Eltern) müssen die falschen Zielsetzungen bei mir gesetzt haben und wirkten noch Jahrzehnte nach, sonst hätte ich mir wohl kaum immer wieder eine gewisse Art Frau ausgesucht.
Als ich wenige Monate nach Ehe heraus bekam, dass der bis dato mir nicht bekannte Next 5 Minuten, nachdem ich morgens zur Arbeit ging meine Frau beglückte, wurde Nägel mit Köppen gemacht. Habe ihr schriftlich mitgeteilt (ja, auch diesen Konflikt habe ich noch gescheut), dass sie besser anstatt den Next zu empfangen, über unsere Ehe nachdenken soll, und ob die überhaupt noch Sinn macht. Hierfür gab ich ihr eine Woche Zeit, das Gespräch mit mir zu suchen. Die Zeit brauchte sie nicht - kein Bedarf an Gesprächen, für sie sei alles klar BUMM.
So, danach kam dann der normale Wahnsinn, den so ziemlich alle hier mitgemacht haben. Viele Jahre übelste Front. Zwei Dinge sind mir erspart geblieben: Vorwurf, mich an meine Tochter vergangen zu haben und andauernder Umgangsboykott. Also das Schlimmste. Der Rest ist zwar nicht schön, aber verkraftbar. Zum Teil gab es auch witzige Momente, wie z.B. der Staatsanwalt, der nur den aktuellen (meinen) und den Geburtsnamen meiner gEf hatte. Nachdem zufällig ihr Nachnahme vom ersten Ehemann fiel, schloss dieser in 3 Sekunden die Akte mit den Worten und einem Blick des Mitleids "Jetzt weiß ich, WAS sie geheiratet haben". Die kannten sich wohl 🙂
Was hat diese konsequente ohne Wenn und Aber Trennung gebracht? Die wenigen Monate, die ich noch ehelich mit unserer gemeinsamen Tochter in einem Haus verbracht habe, waren im Nachhinein betrachtet ehr schlecht als recht für das Kind. Meine Zeit nach der Arbeit war recht limitiert. Ich war weder entspannt noch glücklich. Viel Zeit ist in gEf's Bedürfnisse geflossen, anstatt mich auf das Kind zu konzentrieren. Hatte das Gefühl, beobachtet, beurteilt und kritisiert zu werden. Entspannt und einfach mal ran ans Vater-sein war mir nicht wirklich möglich.
Mit der zügig betriebenen räumlichen Trennung, bin ich regelrecht aufgeblüht. Kann Vater sein und habe Zeit für die Kleine. Irgendwann mal, nach der Scheidung, die sich mit Trennungsjahr 3 Jahre hin zog, sind GeF und ich uns dann doch noch mal näher gekommen. Was war die Kleine happy und überrascht, als ich morgens noch bei der Mama war. Das ging dann sogar länger gut, als unsere Ehe anhielt. Aber auch wohl nur, weil ich rigoros meine eigenen 4 Wände behalten habe und somit immer Ausweichmöglichkeiten bestanden. Dadurch konnte sie sich natürlich auch längere Zeit nicht wirklich sicher sein, und strengte sich entsprechend an 🙂
Das hielt dann nen gutes Jahr. Als dann wieder mal Schluss war, sagte meine Kleine doch glatt "Papa, find ich super, jetzt habe ich dich wieder für mich, wenn du von der Arbeit kommst und mich abholst. Und Mama kommt auch Freitags nicht mehr mit zu dir um dort zu schlafen". Da war sie 5 Jahre! Will damit sagen, dass Kinder sehr gut mit Trennungen klar kommen, wenn die teils "blöden" Eltern begreifen, dass Kinder da rauszuhalten sind.
Eine Trennung kann für Kinder eine Befreiung sein. Aber nur, wenn sie begreifen, dass es nicht an ihnen liegt und beide Eltern immer für sie da sind. Ich war Erstklässler, als ich einen Streit meiner Eltern mitbekam und sie sich darauf hin trennten. Ich erinnere mich sehr gut daran, wenn's auch nur einmal war. Meine Eltern waren sehr vorsichtig diesbezüglich. Habe mich gefragt, was ICH machen kann, um IHNEN zu helfen. Krank! 🙁
Daddy, Deine Entscheidung steht fest. Und die kann ich gut nachempfinden. Dein Fokus sollte der Umgang sein. Und ein respektvoller Umgang mit demnächst Ex.
Meiner Tochter sagte ich kürzlich: Die Matheaufgabe ist nicht richtig gelöst. Streich das durch und schreib es dir noch mal neu und richtig dadrunter. Fehler darfst du machen, so viele, wie du willst. Nicht korrigiert da stehen lassen jedoch nicht. Und wenn du was draus lernst ist das um so besser. Wenn wir Erwachsene so etwas auch mal auf uns selbst übertragen könnten, wäre das mal nen Fortschritt 😉
Wünsche dir alles erdenklich Gute
Ach! Noch ne Kleinigkeit: In der Klasse meiner Tochter gibt es seit Sommer einen 50% Anteil von Trennungskindern. Dauert nicht mehr lange, dann sind Nicht-Trennungskinder eine diskriminierte Minderheit und können nicht mitreden 🙂
Hallo daddy17,
ohne jetzt näher auf Deine Beziehungsprobleme eingehen zu wollen, kann ich das:
Allerdings hat er mir auch gesagt, es ist nicht gut für die Kinder wenn ich nur ihretwegen bei meiner Frau bleibe...
nur bestätigen.
Ich war ein Kind genau solcher Eltern, die "wegen der Kinder" ihre katastrophale Ehe weitergespielt haben, um sich dann endlich bei Volljährigkeit der Kinder scheiden zu lassen.
Das entsprach einerseits ganz dem damaligem Gesellschaftsbild und war andererseits für uns Kinder eine lange, lange Zeit des Leidens unter den täglich bestehenden Konflikten.
Mein Rat - nicht nur allein wegen meiner persönlichen Erfahrungen - für die Kinder ist nicht Quantität, sondern Qualität entscheidend.
Du hast nichts darüber geschrieben, wie oft und wie Du den Umgang mit den Kindern praktizierst und vor allem wie Deine Ex darüber denkt.
Moin daddy17,
da hast du deine Antworten ;-), bis hin zur Vasektomie, du hast sozusagen in das Nervenzentrum getroffen.
Nur kurz von mir:
Mit Tränen, die aus den Augen spritzen, sagen mir die Kinder, wie sehr sie mich vermissen.
Diesen Schmerz muss ich aushalten und es geht nach und nach besser.
Zugleich sagen sie aber auch, dass ich nun viel mehr Zeit für sie hätte und sie diese Zeit geniessen.
Ich wuppe unter der Woche und das WE ist komplett frei. Und der Urlaub auch.
Mathematisch gesehen bin ich nach der Trennung nur um ein mehrfaches an Zeit mit den Kindern zusammen... das ist schön.
Dies als kleiner Trost,
Gruss Fischkopf
Hallo an alle!
vielen, vielen Dank für diese Ganzen Antworten. Sie geben mir wahnsinnig viel Kraft und Energie. Immer wenn ich diese Täler habe, lese ich was ihr geschrieben habt und das gibt mir sehr viel Mut.
Vor allem der Erfahrungsbericht passt sehr zu mir. Ich hatte gerade Tränen in den Augen. DANKE!
Ich kann meine Kinder jeden Tag sehen. Ich bringe sie morgens vor der Arbeit in die Krippe und habe sie unter der Woche einmal nachmittags und über Nacht sowie jedes zweite Wochenende. Genau das ist es was es im moment so schwer macht. wenn ich sie länger nicht sehe (weil ich zum Beispiel auf Geschäftsreise bin) habe ich mehr Abstand und es geht mir besser. Aber ich will sie auch nicht weniger sehen. Da bin ich also wieder in einer Zwickmühle. Meine Frau und ich sind uns einig, dass die Kinder ihren Papa brauchen und ich bin auch gerne bereit meine Frau (zukünftige Ex) finanziell zu stützen und bin absolut nicht an Streit oder Vorwürfen interessiert. Sie ist sehr materiell eingestellt, einmal hat sie auch gesagt: Wenn du mit der Kohle großzügig bist, bin ich mit den Kindern großzügig". ich denke das ist der falsche Ansatz und ich hoffe, wir finden da eine faire Lösung.
Ich freue mich über weitere Erfahrungsberichte und Tipps!!
Vielen Dank nochmal!
Moin daddy,
das sind doch erkennbare Fortschritte. Allen voran die Erkenntnis: Kinder sind nicht nur dann glücklich, wenn die Eltern unter einem Dach leben und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse dauerhaft verleugnen.
Sie ist sehr materiell eingestellt, einmal hat sie auch gesagt: Wenn du mit der Kohle großzügig bist, bin ich mit den Kindern großzügig". ich denke das ist der falsche Ansatz und ich hoffe, wir finden da eine faire Lösung.
Natürlich ist das der falsche Ansatz. Andererseits raten wir hier auch gelegentlich mal dazu, sich den Umgang (vorübergehend) zu "erkaufen". Aktuell hängt Deine Frau aufgrund Eures Rollenmodells und des Alters Eurer Kinder sowieso an Deinem Tropf; egal, ob aufgrund Deiner "Grosszügigkeit" oder eines Richterspruchs. Also lass sie doch erst mal gerne Ersteres glauben. Zumal immerhin Du es bist, der diese Ehe beenden möchte; da kannst Du bei ihr nicht sofort die Riesen-Flexibilität und wirtschaftliche Eigenverantwortung erwarten.
Wenn der Umgang sauber und verlässlich läuft, das gemeinsame Leben auseinanderdividiert ist und die Scheidung in greifbare Nähe rückt, solltest Du ihr natürlich nahelegen, schrittweise auf wirtschaftlich eigene Füsse zu kommen. Möglicherweise bedeutet das auch für Dich gewisse Änderungen in Sachen eigener Erwerbsarbeit. Aber das hat noch Zeit; das musst Du nicht in den nächsten Wochen oder Monaten klären.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.