Großeltern
 
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Großeltern

 
(@romyh)
Registriert

Hallo,

mich bedrückt etwas, und ich würde mich über eure Meinung zum Thema sehr freuen.
Meine Eltern, eher sogar meine Mutter, sind der Meinung, ein Wörtchen mitzureden bei Entscheidungen, meinen Sohn betreffend. Schließlich sei er ihr "Fleisch und Blut".
Spezielle geht es ihnen um die Mitbestimmung der Religionsfrage. Selbst selbsternannte Heiden, finden sie es nicht gut, eher sogar schlecht, dass mein Sohn den muslimischen Glauben hat. Sein Vater ist Moslem (Araber). Wir sind nicht (standesamtlich) verheiratet, aber gSR, und wir leben zusammen mit seinen beiden Töchtern. Aus dem Umgang mit meinem LG die vielen Jahre, und unseren gemeinsamen Freunden, kann ich tatsächlich nichts Schlechtes an der Religion entdecken. Entgegen der landläufigen Meinung ist diese Religion nämlich dem Grunde nach sehr tolerant. Was Einzelne daraus machen, ist ein anderes Blatt. Über meinen LG kann ich jedenfalls sagen, dass er sehr religiös, aber auch sehr tolerant ist. Er lebt seinen Glauben, toleriert aber auch gleichzeitig die christlichen Feste und Bräuche meiner Familie (obgleich sie nicht christlich sind, sei feiern das Übliche). Er zwingt niemand zu etwas oder irgendetwas auf. Er ist sogar recht emanzipiert, was Hausarbeit, Arbeitsteilung, Kindererziehung angeht etc. Da führen meine Eltern ein archaisches patriarchalisches System, in dem meine Mutter eindeutig benachteiligt ist.
Nichtsdestotrotz ist meine Mutter der Meinung, es sei nicht gut, dass mein Sohn den muslimischen Glauben jetzt schon lernt, er könne sich doch nicht frei entscheiden. Auf meinen Einwand, dass das wohl kein Kind kann, und natürlicherweise jedes Kind das tut, was seine Eltern ihm vorgeben, und das ich das auch getan habe, sagte sie, das sei doch Quatsch, und sie habe Angst wohin es sich entwickelt.
Auf meine Frage, wovor sie genau Angst hätte, sagte sie: Hast du etwa Geheimnisse? Ich: welche Geheimnisse denn, was ist dein Problem? Sie meinte dann, und wenn er so ein Extremist wird. Das würde ihr alles nicht gefallen.
Auf meine konkrete Nachfrage, wovor sie denn aktuell Angst habe, wurde mir keine Antwort gegeben.

Es ist so: Früher einmal hat meine Mutter mal gesagt, da ging es um ein ähnliches Thema, sie versteht nicht was sie nicht kennt, und sie hat auch keine Lust, sich damit zu beschäftigen. und was sie nicht kennt, existiert nicht für sie (was für ein Blödsinn ey).

Es macht also keinen Sinn, ihr zu sagen, beschäftige dich doch, und zwar ganz ernsthaft, mit dem Islam. Sie tut es eh nicht, erkennt die Notwendigkeit auch nicht. Sie urteilt nur. Dabei spielt es auch keine Rolle, wie gut meine Argumente sind.

Sie bleibt der Meinung, es stehe ihr zu ihre Meinung zu sagen und sie auch durchzusetzen. Wenn nicht, dann ist sie eben sauer.
Ich bin der Meinung, dass die Großeltern sich nicht einzumischen haben in die Erziehung der Enkelkinder, es sei denn, man bittet sie darum. Zu dem Pkt meinte dann mein Vater, ich könne mir aber nicht aussuchen, wann ich was "preisgebe"(sie um Meinung bitte), und wann nicht: ganz oder gar nicht. Ich sehe das nicht so. Zumal ich weiß, dass sie es ggü ihren Eltern nicht anders gemacht haben. Sie hätten es sich verbeten, dass ihre Eltern sich einmischen.

So, ich würde gern wissen, wie ihr das handhabt, und wie konsequent ihr euren Eltern ggü seid/wart, was diese Dinge angeht. Habt ihr euch reinreden lassen, hat euch die Meinung interessiert, habt ihr sie um Hilfe gebeten, und was habt ihr gemacht, wenn die Meinung über ein bestimmtes Thema extrem auseinander drifteten?

Liebe Grüße

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 26.07.2012 21:04
(@romyh)
Registriert

und ja, was für Recht haben Großeltern denn an ihrem Enkel? Denn als unser Sohn recht klein war, und meiner Mutter was nicht passte, und ich mich deshalb zurückgezogen habe, drohte sie mir mit Gericht etc, sie würde ihr Recht einklagen etc...

und die Krönung war der Satz meines Vaters" Schließlich sind "die" nur Gast in unserem christlichen Abendland und haben sich unterzuordnen". Und das nachdem meine Eltern meinen LG seit 10(!) Jahren kennen!!!! Mein Sohn ist knapp 4! Sie wussten vorher, dass er Moslem ist! Für mich klingt das nach latentem Ausländerhass...und für euch?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 26.07.2012 21:06
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi Romy,

wie Du ja selber schreibst, machen sich die Eltern aus Unkenntnis Sorge - dann kläre sie doch einfach noch etwas auf über den Glauben.

Wer sich mit dem Islam wirklich beschäftigt, kann natürlich auch einige Dinge entdecken, die bei den (westlich geprägten) Eltern verständlicher Weise Irritationen auslösen können. Das Problem ist halt, dass der Schritt vom gemäßigten Islam (und damit oft doch auch "sündigem Verhalten" in den Augen strenggläubiger Muslime) recht dünn sein kann. Hier kommt es deshalb besonders auf die Einstellung Deines Mannes als - und hier deutlich gesagt - Familienoberhaupt an. Wenn aber ein gemäßigter Islam bei Euch gelebt wird, sollte es wenig Probleme machen, dass den Eltern auch zu vermitteln.

Ob man natürlich die eigenen Eltern in einem gewissen Alter noch für "neue Informationen" begeistern kann, weisst Du am besten. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 26.07.2012 21:18
(@romyh)
Registriert

@Ingo30,

jeglicher Versuch scheiterte, denn meine Eltern sind der Meinung, mein LG betreibe eh nur Propaganda.
Komischerweise haben meine Eltern meinem Opa immer vorgeworfen, Altersstarrsinn zu haben, aber selber...wie gesagt, es ist müßig ihnen zu raten, sich zu informieren.
Deshalb: andere Ideen, Meinungen, wie man evtl zusammenkommen könnte?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 26.07.2012 21:38
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi Romy,

ich fürchte du wirst da nicht weiterkommen bzw. sie zur Meinungsänderung bewegen können.

Zumal ich weiß, dass sie es ggü ihren Eltern nicht anders gemacht haben. Sie hätten es sich verbeten, dass ihre Eltern sich einmischen.

Und genau das würde ich ihnen auch mal so sagen: Woher nehmt ihr euch das Recht in mein leben und das meines Sohnes und meiner Familie reinzurden, wo ihr es auch bei euren eigenen Eltern aus gutem Grund ebenfalls verbeten habt. Ihr hattet das Recht euer Leben zu führen und die Erziehung durchzuziehen ,die ihr für richtig gehalten habt. Gesteht also mir auch dieses Recht zu.
Als provokante Frae kannst du ja mal diese stellen: Glaubt ihr in eurer Erziehung mir gegenüber so versagt zu haben, das ihr mir nun nicht zutraut richtig für mein Kind zu sorgen?

Zu dem Pkt meinte dann mein Vater, ich könne mir aber nicht aussuchen, wann ich was "preisgebe"(sie um Meinung bitte), und wann nicht: ganz oder gar nicht. Ich sehe das nicht so.

Da würde ich dann ganz strikt mit einem "dann líeber gar nicht" reagieren. Ich bitte immer noch jemanden um seine Meinung von dem ich glaub d,ass er mir raten kann. Das kann je nach Situation ein anderer Mensch sein. Wer von mir möchte ,das ich mein komplettes Leben vor ihm ausbreite ist einfach falsch gewickelt.

Romy, du wirst deine Eltern nicht ändern können ,du  wirst nur deinen Umgang mir ihnen ändern können. Und da würde ich für mich die Grenze ziehen, das sie gerne ihre Meinung sagen dürfen (notfalls auch mal ungefragt), dass sie sich abernicht einzumischen haben. Und wenn sie deinen LG ablehnen würde ich ihnen mal ganz deutlich sagen ,dass sie damit auch 50% ihres Enkels ablehnen udn der ja hier dann genaus auch nur "geduldet" ist.

LG Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 26.07.2012 22:31
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Romy,

ich an Deiner Stelle würde da vermutlich keine neverending story mit Mega-Diskussionen daraus machen, sondern den Ball einfach plakativ aufnehmen. Beispielsweise mal durch das elterliche Wohnzimmer laufen und sagen "wann schmeisst Ihr diese olle Schrankwand auf den Müll?" - "Mama, warum trägst Du eigentlich keine Jeans?" - "Ihr könnt unmöglich Musikantenstadel schauen, aber gleich wird auf 3sat eine Oper übertragen" - "Ihr solltet kein Fleisch mehr essen, sondern nur noch Obst und Gemüse" - irgendsowas.

Und dann beim zu erwartenden Protest mit einem freundlich-süffisanten Lächeln erklären, dass Blutsverwandtschaft doch offenbar die ungefragte Einmischung in das Leben anderer Familienmitglieder erlaube - und dass das sicher keine Einbahnstrasse sei. Oder? 😉

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 27.07.2012 01:34
(@marko99)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Romy,

sind deine Eltern katholisch? Ist man ein guter Mensch nur weil man einer bestimmten Religion angehört?

Eine ähnliche Diskussion hatte mein Bruder, weil mein Neffe nicht getauft wurde. Meine Schwägerin kommt aus Sachsen und wurde nicht getauft. Hat mit Religionen wenig am Hut. Meinem Bruder (wir sind katholisch getauft) und ich ehrlich gesagt, auch nicht. Das heißt aber nicht, dass wir nicht gläubig sind.

Frage deine Eltern doch einfach mal offensiv, mit welchem Recht sie sich einmischen. Und dann wendest du die Tipps von Martin (oben) an...

Deine Eltern haben Angst vor dem Unbekannten. Über den Islam wird in unseren Breitengraden ja fast ausschließlich nur negativ berichtet. Eine Religion von Terroristen... Das die "Christen" nicht minder terroristisch veranlagt sind... nun gut gehört hier nicht hin..

Es gibt nur zwei Gefühle. Liebe und Angst. Die Reaktion deiner Eltern resultiert leider aus dem zweit genannten.

Meine Schwester hat es so gemacht, nachdem sich meine Mutter zu sehr eingemischt hat bei meiner Nichte.
Sie hat den Kontakt reduziert und nach einigen Monaten ein klärendes Gespräch mit meiner Mutter gehabt. Hier ging es zwar nicht um Religion, aber die Erziehungsmethoden meiner Mutter waren doch ihrer "katholischen" strengen Erziehung auch zuzuordnen.

Versuch deinen Eltern doch die Angst zu nehmen. Aufklärung schafft da manchmal schon einiges.

LG

Marko

AntwortZitat
Geschrieben : 27.07.2012 11:29
 Mux
(@mux)
Registriert

Moin,

ich denke viele der User hier kennen den schönen Satz: "Ich weiß selbst, was für mein Kind das Beste ist", geäußert i.d.R. von der Ex bei
"Einmischungsversuche" des Vaters in die Erziehung der Mutter.

In diesem Fall gibt es jetzt Einmischungsversuche von seiten der eigenen Eltern. Was viele hier entrüstet ablehnen. Kann das aber nicht auch
eine Chance sein, die eigene Position mal zu überdenken? Es heißt doch so schön (und richtig wie ich finde):
"Für die Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf"

Bist Du denn konvertiert? Seid Ihr nach muslimischen Recht verheiratet? Was findest Du denn für Dein Kind richtig?

Ich bin religiös erzogen worden, bin aber nicht gläubig und dachte, als mein Sohn geboren wurde, ich sollte ihn auch im christlichen Glauben erziehen.
Habe es aber nicht geschafft; etwas, woran ich selbst nicht glaube, kann ich nicht vermitteln und ich sehe auch keinen Grund, das zu tun. Seine Mutter ist
gläubig: Mein Sohn hört also zwei verschiedene Seiten; ich glaube aber nicht, dass das irgendein Schaden für ihn sein wird, eher im Gegenteil.

Deine Eltern sind Atheisten - warum so abfällig selbsternannt? - alle Gläubigen sind auch selbsternannt, Dein LG ist Moslem, Dein Kind inzwischen
auch. Vielleicht solltest Du versuchen in diesem Spannungsfeld Deine eigene Position finden, diese Deinem Kind vermitteln und auch gegenüber den Eltern
und ggf. Mann vertreten.   

LG,
Mux

AntwortZitat
Geschrieben : 27.07.2012 13:35
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

So, so, Romy,

Komischerweise haben meine Eltern meinem Opa immer vorgeworfen, Altersstarrsinn zu haben, aber selber...wie gesagt, es ist müßig ihnen zu raten, sich zu informieren.

Du wirfst also deinen Eltern vor, dass auch sie am Altersstarrsinn leiden? Dann führe dir doch bitte mal Folgendes zu Gemüte:

Und dein Herr hat bestimmt, dass ihr ihm allein dienen sollt. Und zu den Eltern sollst du gut sein. Wenn eines von ihnen (Vater oder Mutter) oder beide bei dir hochbetagt geworden und mit den Schwächen des Greisenalters behaftet sind, dann sag nicht Pfui! zu ihnen und fahr sie nicht an, sondern sprich ehrerbietig zu ihnen (...)

Woher dieses Zitat stammt, wirst du bestimmt selber wissen ... aber wenn das alles so toll ist, dann erklär doch bitte mal, wie sich deine despektierliche Ausdrucksweise ("selbsternannte Heiden", "archaisches patriarchalisches System") verträgt mit der hier geforderten Ehrerbietung vor den eigenen Eltern!

Nix für ungut,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 28.07.2012 01:39
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

17:23  :rofl2: @Malachit
2:256 bzw. 109:6 @romy  :geheimtipp:
Gute N8! 🙂 Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 28.07.2012 02:47




(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin.
Man muss immer deutlich unterscheiden, zwischen Rat, Bitte und Anweisung oder Forderung.

Ich höre mir den Rat von mir nahe stehenden Personen gerne an und überlege ob dieser Rat geeignet ist meine Meinung zu beeinflussen.

Dennoch bleibt es danach meine Entscheidung, ob ich den Rat annehmen will oder nicht.
Schließlich habe ich auch danach die Verantwortung für meine Entscheidung.
Genauso wie der Kapitän eines Schiffes.
Auch wenn der eine Ratgeber mir empfiehlt links rum zu fahren und der vielleicht rechts rum, so bleibt es meine Entscheidung denn ich muss mich auch vor dem Seegericht verantworten, wenn es schief geht.
Nicht meine Ratgeber.

Vor diesem Hintergrund ist eigentlich auch nur der Rat etwas wert, der mit Begründung gegeben wird.

An der Weggabelung hilft es mir auch nichts, wenn einer sagt gehe links und der andere sagt gehe rechts.
Vielleicht ist der eine Weg kürzer aber schmaler und steiler und der andere Weg länger aber sicherer.

Wie ich das dann werte und wichte hängt dann wieder von mir und meinen persönlichen Prioritäten und Beschränkungen ab.

Eine Bitte werde ich i.d.R. prüfen, wie groß der Aufwand für mich und der Nutzen für den anderen ist und wie nahe er mir steht und bin dann oft gerne bereit der Bitte zu entsprechen.

Vorschriften machen lasse ich mir nur von jemand, der irgendeine Macht über mich hat.
Ob deine Eltern in dieser Position sind weiß ich nicht.
Wenn du von ihnen abhängig bist, haben sie evtl. eine gewisse Macht über dich.
Vielleicht auch, weil du dich emotional abhängig fühlst aber das liegt in deiner Hand.

Langer Rede kurzer Sinn:
Einen Grund der Forderung deiner Eltern nach zu geben kann ich nicht erkennen.

Ob du ihrem "Rat" folgen willst solltest du selbst prüfen. Aus meiner Warte würde ich diesem Rat nicht folgen, denn ich halte den Islam auch nicht für schlechter als das Christentum. Es kommt eben auf die Menschen an, und wie sie das leben.

Eine Bitte scheint es jedenfalls nicht zu sein, also brauchst du ihr auch nicht entsprechen.

Auf jeden Fall gilt:

Sie bleibt der Meinung, es stehe ihr zu ihre Meinung zu sagen

Ja!

und sie auch durchzusetzen.

Nein!

Wenn nicht, dann ist sie eben sauer.

Ja! Auch dieses Recht hat sie. Wahlweise kann sie auch die Luft anhalten, bis ihr Gesicht die gesamte Farbpalette durch hat oder sich auf den Boden werfen und mit den Fäusten trommeln.
Welche Wirkung das bei dir erzeugt hast du selbst in der Hand.

Gruß Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 28.07.2012 12:32
(@romyh)
Registriert

So, so, Romy,

Du wirfst also deinen Eltern vor, dass auch sie am Altersstarrsinn leiden? Dann führe dir doch bitte mal Folgendes zu Gemüte:

Woher dieses Zitat stammt, wirst du bestimmt selber wissen ... aber wenn das alles so toll ist, dann erklär doch bitte mal, wie sich deine despektierliche Ausdrucksweise ("selbsternannte Heiden", "archaisches patriarchalisches System") verträgt mit der hier geforderten Ehrerbietung vor den eigenen Eltern!

Nix für ungut,

Malachit.

Natürlich weiß ich woher dieses Zitat stammt.  Und natürlich ehre ich meine Eltern, sie sind aber, in meinen Augen, echte Heuchler geworden. Spiegeln so lange Toleranz vor, bis es ihre eigene Familie trifft. Da ist von Toleranz nichts mehr zu hören, denke man an den Satz "DIE sind hier nur zu Gast!". Mein LG ist seit '96 in D, arbeitet fleißig, zahlt seine Steuern, achtet die Gesetze, ist ein guter Vater, auch für IHR Enkelkind! Meine Eltern kennen nicht viele Ausländer, insb Muslime, genaugenommen nur 1, den Rest erfahren sie aus Nachrichten. Der eine, den sie kennen, sollte sie eig etwas besseres gelehrt haben.
Ich bin in keiner Weise von meinen Eltern abhängig. Genaugenommen war ich immer sehr großzügig ihnen ggü, Ich habe, während ich studiert habe, auf KU verzichtet, obwohl sie lt BAföG Amt zur Zahlung des damaligen Höchstbetrages verpflichtet gewesen wären. Ich bin gern bereit, alles für meine Eltern zu tun, wenn sie mich brauchen, ich erwarte aber auch Respekt mir ggü. Ich bin eine fast 34jährige, erwachsene Frau, mit 1 eigenen und 2 angenommen Kindern, stehe fest im Berufsleben und lebe eig ein normales Leben. Mit dem Unterschied, dass mein LG kein "echter" Deutscher und kein Christ ist. Mein Sohn lernt beide Religionen kennen.
Und ich finde ich habe nach den Äußerungen meiner Eltern meinem LG ggü und mir sehr wohl das Recht sie als selbsternannte Heiden zu bezeichnen und ihre Familienkonstellation in Frage zu stellen. Zumal beide meinen, der Islam wäre rückschrittig und die Frauen wären unterdrückt und nur auf Heim und Herd reduziert...was sind die beiden dann? Nie habe ich dazu ein Wort verloren, denn das ist ihre Entscheidung. Nie habe ich mich ungefragt eingemischt in ihr Leben! Ist es wirklich zuviel verlangt, mich zu respektieren wie ich bin und wie ich mein Leben gestalte?

Nein, das lasse ich nicht zu. Ich könnte mich sonst nicht mehr im Spiegel ansehen, und ich muss meine kleine Familie auch schützen. Wenn ich nachgeben würde, um meine Eltern zufrieden zustellen, würde ich nämlich genau das verlieren: meine Familie. Wer sonst, wenn nicht ich, soll meinem LG den Rücken stärken bei den Anfeindungen?

Romy

Meine Eltern sollten nur wirklich sehr aufpassen, was sie tun, denn durch ihre Einstellung haben sie praktisch keine Freunde, keine Familie mehr und leben sehr einsam, wenn man es genau nimmt. Nur mein Bruder lebt bei ihnen, aber das geht auch nicht anders, weil schwerbehindert. Sie haben nie Besuch, außer uns, und selten Anrufe, außer von mir.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 28.07.2012 14:20
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Liebe Romy,

Beppo hat eigentlich alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt.

Mit 34 Jahren hat man allemal das Recht sich Bevormundungen zu verbitten. Wenn diese Einmischung, Manipulation und Arroganz zu weit geht, würde ich die Tür schließen, mit der Ansage, dass sie wieder auf geht, wenn sie dazu bereit sind, Dich zu respektieren. Sie können ihr Leben nach ihrem Muster leben, Du lebst Deins.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 28.07.2012 14:24