Hi,
ich bin jetzt seit ca. 1 Jahr getrennt. Die Scheidung läuft. Ich habe in dem Jahr alle zwei Wochen regelmässig meine Kinder (10 und 12 Jahre) gehabt.
Kindesunterhalt habe ich selbstverständlich sofort in voller Höhe (Düsseldorfer T.) bezahlt.
2 Monate nach der Trennung habe ich eine neue Partnerschaft begonnen. Zwischen und klappt alles ausgezeichnet. Nach weiteren 3
Monaten habe ich dann erstmals den Kinder die neue Partnerin vorgestellt. Um die Kinder nicht zu verunsichern, bin ich aber immer
mit den Kindern an meinen Wochenenden in meiner Wohnung geblieben. Nach gut 9 Monaten haben wir auch ab und zu schon mal eine Nacht
bei meiner Freundin verbracht. Da ich bald dort hinziehe, hielt ich das für angebracht. Die Kinder haben da sogar ein eigenes Zimmer.
Anfangs waren die Kinder super mit meiner neuen PArtnerin zufrieden. Sie hat selbst 2 Kinder und ist dabei auch extrem gut zu meinen Kids.
Wir haben alle immer viel unternommen und hatten zusammen so eine gute Zeit.
Leider sieht meine EX das alles gar nicht gern und hat vor allem im letzten halben Jahr die Kinder extrem polarisiert. Die Ex rief mich an und sagte, sie würde den Kindern zum Aufstehen, zumMittagessen und zum Schlafen gehen sagen, was für eine "alte Schlampe" meine Freundin wäre.
Weiterhin hat sie die Kinder angestiftet in dem Haus meiner Freundin Fotos zu machen und Gespräche mit dem Handy mitzuschneiden.
Sie hat meiner Tochter beim ins Bett bringen gesagt, dass sie sich nur noch kurz gedulden soll, dann wäre Papa wieder zuhause.
Ich habe den Kindern das natürlich erklärt, aber sie wollen natürlich auch das alles wieder wie vorher wird.
Mit meiner EX reden macht keinen Sinn, sie streitet eh alles ab. Ich rede momentan kein Wort mehr mit ihr und habe auch meine Handy Nummer
gewechselt. Es kamen nämlich SMS mit dem Titel : "Du bist ein schlechter Vater" und "Du bist ja nur der Erzeuger".
Vor drei Wochen kam mir mein Sohn mit dem Fahhrad entgegen und er grüßte mich nicht einmal mehr.
Es ist jetzt darin geendet ist, dass ich die Kinder erst einmal nicht mehr
abhole. Ich kann es gerade nicht. Ich will erst mal Ruhe in die Sache bekommen. Ich habe das Gefühl, die Kinder fühlen sich bei mir nicht mehr
wohl, da sie ständig den Kindern Blödsinn einredet und ich habe keine Möglichkeit die Kinder vom Gegenteil zu überzeugen.
Ich hab echt immer alles für die Kinder getan, aber ich kann nicht mehr. Ich fühle mich gerade wohler, wenn die Kinder erst mal nicht in meiner
Nähe sind. Ist das normal, dass ich so fühle ?
LG
Frank
Hallo und willkommen bei V.s.
Du wirst hier sicher noch viele Antworten bekommen. Hier erstmal meine.
Ich fühle mich gerade wohler, wenn die Kinder erst mal nicht in meiner
Nähe sind. Ist das normal, dass ich so fühle ?
Jeder fühlt anders, davon mal abgesehen.
Du musst aber bedenken, das die ''Feindseeligkeit'' oder die Zurückhaltung der Kinder dir gegenüber, nichts mit dir zu tun haben.
Du darfst das ''Spiel'' der KM nicht mitspielen.
Wenn den Kindern von KM täglich eingeredet wird das du der schlechte bist, und an allem Schuld, können die Kinder nicht anders reagieren.
Deine EX hat die Trennung wohl nicht ganz verarbeitet und versucht nun über die Kinder dir weh zu tun.
Den Kindern geht es bestimmt dabei nicht gut, sie geraten in einen Loyalitätskonflikt.
Die Kinder sind 10 und 12 Jahre, da kann man mit ihnen schon reden.
Lasse die Kinder nicht allein, sie brauchen dich, wie auch die Mutter.
Das erstmal vorab.
Gruss Wedi
Moin Frank,
lassen wir die Gefühle mal beiseite; die sind heute so und morgen anders. Viel entscheidender ist: Deine Reaktion, erst einmal Abstand zu schaffen bzw. Dich nicht mehr um den Kontakt zu den Kindern zu bemühen, ist aus Sicht der Kinder vor allem eine exakte Bestätigung der frei erfundenen Behauptungen Deiner Ex. Sinngemäss etwa "Euer Vater hat jetzt eine neue Familie und interessiert sich nicht mehr für Euch", "Euer Vater ist ein lausiger Vater", "die neue Frau hat Euch Euren Vater weggenommen" etc. Nichtstun von Deiner Seite kommt bei Euren Kindern als Kopfnicken und Bestätigung an. Dieses Problem löst sich nicht von allein; es wird sich im Gegenteil verschärfen.
Deine Option ist jetzt glasklar der hier oft beschriebene Dreisprung:
1. Brief an Deine Ex mit ganz unmissverständlicher Aufforderung, den Umgang zwischen den Kindern und Dir bedingungslos zu fördern und sich despektierliche Äusserungen über Dich und Deine Partnerin absolut zu verkneifen.
2. Du leierst ein Beratungsgespräch beim Jugendamt an, zu dem Deine Ex ebenfalls eingeladen wird. Dort wird sie vorhersehbar nicht erscheinen oder weiterhin bocken ("brauche ich nicht", "die haben mir nichts zu sagen" etc.); deshalb kommt Stufe
3.) Umgangsklage vor dem zuständigen Familiengericht, in der Deiner Ex all das von einem Menschen mit schwarzem Gewand erklärt wird; ggf. sogar kostenpflichtig.
"Sicherheitshalber" einfach gar nichts zu tun ist jedenfalls mit Sicherheit die falsche Methode. Und bitte: Wirf die Ereignisse nicht den Kindern vor; diese solidarisieren sich notgedrungen mit ihrer Mutter: Dich haben sie (vermeintlich) schon verloren; die Angst, auch noch die Mutter zu verlieren, ist riesengross. Gurgle mal nach "Loyalitätskonflikt" und "Parental Alienation Syndrome".
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Frank,
wenn dir deine Kinder wichtig sind, und davon gehe ich mal aus, sonst hättest du dich nicht bei vatersein.de gemeldet, kann es für dich nur den von Martin beschriebenen Weg geben.
Alles andere ist nicht zielführend, falls du wieder einigermaßen normalen Umgang mit deinen Kindern haben möchtest. Und auch mit den aufgezeigten Schritten weißt du nicht, ob es gelingen wird. Aber anders wird es sicherlich gar nicht klappen.
Mach dir nicht zuviele Gedanken über deinen emotionalen Durchhänger. Ich denke, diese zeitweisen Zweifel und eine gewisse Erschöpftheit sind normal.
Zeige deinen Kinder, dass du ihr (verlässlicher) Vater bist und kämpfe für sie. Auch wenn sie das zur Zeit nicht so empfinden.
Ich wünsche dir viel Stärke.
Liebe Grüße
Thomas
Servus Frank,
auch von mir nur der dringende Rat, sich an brille`s Vorschlag strikt zu halten.
In ähnlicher Situation habe ich mich wie Du im Augenblick verhalten. Die Folgen waren nicht schön für mich.
Du wirst Deine Kinder verlieren, wenn Du dabei bleibst.
Viel Erfolg, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle