Hallo allerseits!
Mich beschäftigt seit einigen Wochen ein Gedanke, und ich wüsste gern, was Ihr darüber denkt.
Mein Sohn ist jetzt 8, wohnt bei der Mutter und geht in die 3. Klasse. Die Grundschule geht noch bis zur 6. Klasse, in 3 Jahren ist also ein Schulwechsel fällig, dann ist er 11.
Ich würde ihn dann gerne fragen, ob er ab der 7. Klasse bei mir wohnen und zur Schule gehen möchte, bin mir aber nicht sicher, ob man einen 11-Jährigen nicht überfordert, wenn man ihn vor so eine schwierige Entscheidung stellt. Ich meine, wenn er 16 wäre hätte ich keine Bedenken, während ich einen 6-Jährigen so etwas nie fragen würde, da er damit ganz sicher überfordert wäre. Aber bei welchem Alter ist die "Grenze"?
Ohne Absicht bleibt doch nichts ungefördert; denn man ist nie im Zweifel, was man zu tun hat. (aus: I Ging)
Hi Biberpapa!
Ich würde sagen, dass man ein Kind in jedem Alter fragen kann, wo es leben möchte. Und auch die Antwort sollte man ernst nehmen - sofern sie nicht manipuliert ist. Tausende Verfahrenspfleger und Jugendämter stellen täglich kleinen Kindern diese Frage. Leider ist es so, dass man nur selten auf sie hört. Zumindest dann nicht, wenn es nicht ins amtliche Wunschgefüge passt.
Zu Deinem Sohn - ich hätte keine Scheu ihn das zu fragen. Ich würde mich an Deiner Stelle aber auch fragen, ob sein Wunsch umsetzbar wäre und was Du dafür tun musst und was Mama dazu sagen wird.
Greetz,
Milan ... der auch 8-jährigen freie Meinungsäusserung zugesteht
Moin Biberpapa,
die Meinung der Kinder ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, wird aber entsprechend des Alters relativiert und in ein Urteil 'eingewogen'.
Ab dem Alter 12-13 kommt man nicht mehr an der Kindesmeinung vorbei - im Alter 8-11 ist es deswegen umso wichtiger, das Argument 'Kindeswohl' sehr gut zu begründen.
- Warum ist Sohn bei dir besser aufgehoben?
- Wie sieht es um deine Betreuungsmöglichkeit und -beständigkeit aus?
- Was ist im Krankheitsfalle, wer springt da an vertrauten (auch für den Sohn) Personen ein?
- Wie sieht es mit dem Loyalitätskonflikt aus, den deine Frage auslösen kann?
Gruss Fischkopf
Hallo Biberpapa,
ich wäre mit diesem fragen auch sehr vorsichtig. Euer Kind wird schon signalisieren wenn es bei dir leben möchte.
Ich habe selbst erlebt, dass Papa dieses bei den Kindern eingefordert hat, so nach dem Motto, ich bin trauig dass ihr nicht bei mir lebt, ich vermisse euch, muss oft weinen weil ihr nicht da seid. Irgendwann hat die Kleine ihm wohl versprochen, dass sie nach der 6. Klasse zu ihm zieht. Das hat er dann auch eingefordert..sie lebt bei ihm, aber was er nicht bedacht hat ist, dass er sie von ihrem sozialen Umfeld (600 km) entfernt hat und das die Pubertät bei ihr ziemlich heftig ist.
Zu Anfang hatten sie und ich einige Probleme, weil der a) kaum Umgang zugelassen hat und b) weiterhin erklärt hat ich würde ständig lügen. Inzwischen genießt sie die Zeit mit mir sehr und ich vermute mal ich könnte sie dazu bekommen, dass sie wieder bei mir wohnen möchte..einfach weil es bei Papa inzwischen viel Stress gibt und sie aufgrund ihrer Pubertät ihren Prinzessinnenstatus verloren hat. Das ich das nicht mache ist klar.
Aber: wenn euer Kind diesen Wunsch nicht von sich aus äußert, dann wäre ich vorsichtig, vor allem mit so versprechen wie: nach der Grundschule wäre eine tolle Zeit.
Wenn du mit der KM ein gutes Verhältnis hast und ihr nah beieinander wohnt wäre doch das Wechselmodell für euer Kind das ideale.
Sophie
Hallo alle zusammen,
vor einiger Zeit war ich mir sicher, dass mein Sohn bei mir bleiben möchte. Es gab Szenen als ich wieder zurückbringen mußte
wie Bespucken und in den Bauch treten.
Inzwischen ist er 12 Jahre und hat nach dem Umzug mit seiner Mutter von Bayern nach Baden-Württemberg auch soziale Bindungen sprich Freunde gefunden, was zuvor seitens KM nicht gewollt war. Wenn ich ihn zu den Ferien abhole ist es für ihn wie eine Befreiung von der Mutter und deren neuen Lebensgefährten weg zu sein. Beim zurück bringen gibt es nach wie vor Theater. Spucken und in den Bauch treten ist zwar nciht mehr, doch
kann ich an ihn erkennen, dass er sehr enttäuscht ist.
Das ganze kompliziert sich dahingehend noch, dass mein Sohn ein Down-Syndrom hat. Es kompliziert sich noch weiter, dass er seit dem
Umzug in keine Schule mehr geht. Jugendamt und Schulamt reden nicht miteinander, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt und ich stehe
allein im Regen. RA wartet auf Entscheidung vom Jugendamt.
Mein Sohn würde gerne zu mir kommen, was er mehrmals betonte, doch an Deutschland habe ich meinen Glauben verloren.
Jens Jakob
@Milan: Mich hat der Film "Mr. Nobody" sehr beeindruckt, wo ein sehr junges Kind (ich glaube 6) vor die Wahl gestellt wurde: Mama oder Papa. Das Kind war damit maßlos überfordert und ist verrückt geworden. Deswegen bin ich da so vorsichtig.
@Fischkopf: Ich habe den Verdacht, dass die KM Borderline hat, daher denke ich, dass meine Kinder es dort nicht gut haben, auch wenn die KM es prinzipiell gut mit ihnen meint.
@AnnaSophie: Eine Frau im Väter-Forum? Ist das denn erlaubt??? 😉 Also meine Tochter (6) sagt schon lange, dass sie lieber bei mir leben möchte. Dieses Wochenende hat sie sogar das erste Mal geäußert, dass sie mich lieber mag als Mama, weil Mama sie immer so laut anschreit. Und mein Sohn ist auch immer sehr unter Druck, wenn er von ihr kommt. Am Freitag meinte ich zu ihm: "Entspann Dich, Du bist jetzt bei Papa." Es hat keine 15 Minuten gedauert, da hat er losgeheult wie nix Gutes und alles rausgelassen, was sich in den 2 Wochen angestaut hatte. Kann natürlich auch von der Schule sein, ich weiß es nicht. Leider bin ich selbst, wie fast alle Partner von Borderline-Fällen, depressiv geworden und könnte momentan die Kinder nicht allein versorgen. Aber ich denke, in 3 Jahren wäre ich vielleicht so weit.
@Jens: Ich hatte mal das Vergnügen, ein Trisomie 21-Kind für einige Stunden betreuen zu dürfen. Danach ging ich am Stock, so anstrengend war das! Das ist kein Zuckerschlecken, ich wünsche Dir viel Kraft und Liebe!
Ohne Absicht bleibt doch nichts ungefördert; denn man ist nie im Zweifel, was man zu tun hat. (aus: I Ging)
Hi Biberpapa!
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@Milan: Mich hat der Film "Mr. Nobody" sehr beeindruckt, wo ein sehr junges Kind (ich glaube 6) vor die Wahl gestellt wurde: Mama oder Papa. Das Kind war damit maßlos überfordert und ist verrückt geworden. Deswegen bin ich da so vorsichtig.
Nunja, wir sind hier nicht in Hollywood. Mein Kurzer sagt mir regelmässig, völlig ohne meine Nachfrage, wo er am liebsten wohnen würde. Bisher habe ich nicht den Eindruck, dass er verrückt geworden ist. Es geht ja auch nicht darum, dass Deine Kurze ENTSCHEIDEN soll. Dafür is sie zu jung. Aber ne Meinung darf sie haben. Finde ich.
@Fischkopf: Ich habe den Verdacht, dass die KM Borderline hat, daher denke ich, dass meine Kinder es dort nicht gut haben, auch wenn die KM es prinzipiell gut mit ihnen meint.
Wenn BL Dein Hauptargument ist, dann vergiss es. Damit gerätst Du in Teufels Küche. Selbst wenn sie es hätte - Du wirst es niemals auf legalem Weg belegen können. Das wird niemals ohne IHR Einverständnis untersucht. Du wirst mit diesem Argument ganz allein stehen und Dir sicher eine Kanonade von bösen Briefen und Anträgen einfangen. Und ausserdem ist dieses Argument so abgedroschen und zu oft missbräuchlich benutzt worden, dass es u.U. sogar keinerlei Wirkung entfalten wird.
Leider bin ich selbst, wie fast alle Partner von Borderline-Fällen, depressiv geworden
Hmm ... davon wird man depressiv? Ich bin nicht recht sicher, ob Du wirklich weisst, wovon Du redest!?
Greetz,
Milan
Moin Biberpapa,
die Meinung der Kinder ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, wird aber entsprechend des Alters relativiert und in ein Urteil 'eingewogen'.
Ab dem Alter 12-13 kommt man nicht mehr an der Kindesmeinung vorbei - im Alter 8-11 ist es deswegen umso wichtiger, das Argument 'Kindeswohl' sehr gut zu begründen.
..
Hallo Fischkopf,
nichts für Ungut, aber was du schreibst, entspricht leider nicht den Tatsachen: die Meinung eines 12-13 Jährigen kann ebenso übergangen werden und wird es auch, wie die eines 10-11 Jährigen . Richtig ist natürlich, das je älter ein Kind ist, es mehr Möglichkeiten hat, seinen Willen selber durchzusetzen - daher ist dieser Wille mit zunehmendem Alter auch zunehmend relevant - aber nie bindend. Entscheiden kann es sich formal und de facto erst mit Erreichen der Volljährigkeit - dann muss es das aber nicht mehr.
Im Übrigen ist es in allen (!) Altersstufen nicht nur wichtiger, sondern zwingend erforderlich das Kindeswohl in den Mittelpunkt seiner Argumente zu stellen.
Kindeswille ist nicht gleich Kindeswohl - in den Augen der Richter.
@Biberpapa: Du kannst deinen Jungen sicherlich behutsam fragen - aber bitte bedenke, dass, wenn du das tust, und wenn er sagt, er möchte zu dir, es damit nicht getan ist - Wenn du vor deinem Sohn dann das Gesicht wahren willst - bzw. dich seines Vertrauens würdig erweisen willst musst du auch den Willen haben in Richtung Kindeswille aktiv zu werden.
Im Übrigen lässt sich ein Antrag auf Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts auf dich sich auf keinen Fall ausschließlich auf den Kindeswillen stützen lassen.
Gruß
Haddock
Moin!
Ergänzend zu Haddock´s Posting möchte ich mal etwas heraus stellen:
In BRD entscheidet kein minderjähriges Kind, wo es leben möchte. Im Idealfall drückt es seinen Wohnwunsch aus, die Eltern tauschen sich konstruktiv darüber aus und entscheiden dann im Sinne des Kindeswohls für das Kind. Idealerweise wird dann gemeinsam dem Wunsch des Kindes, so er glaubhaft ist, entsprochen.
Soweit die Theorie.
In der Praxis ist es so, dass -sofern die Eltern sich uneinig sind- ein Elternteil das Gericht zur Entscheidung anruft. Und da sind wir dann wieder wie auf hoher See. Es gibt Richter, die befragen 4jährige und entsprechen deren klar ausgedrückten Wünschen und ändern das ABR. Und es gibt Richter, die folgen nicht einmal dem ausdrücklichen Willen eines 15jährigen nach Wohnortwechsel.
Bei einem 8-jährigen würde ich persönlich schon annehmen, dass er eine eigene Meinung haben darf, die dann auch unbedingt respektiert werden sollte. Der 8-jährige vor Gericht hätte in meinen Augen eine 50:50 Chance oder schlechter. Wenn der Kindeswille wirklich das einzige Argument ist, dann würde ich das Eisen vor Gericht wohl eher nicht anfassen. Es müssten schon noch ein paar andere Gründe für einen Umzug sprechen.
Greetz,
Milan
Moin,
vielleicht etwas Haarspalterei, aber wir geben das oft den KMs hier im Forum mit, dass vieles auch unterschwellig gesagt wird. Und wenn dies
Am Freitag meinte ich zu ihm: "Entspann Dich, Du bist jetzt bei Papa."
(Hervorhebung von mir) tatsächlich so gesagt wurde, dann fördert so eine Formulierung subtil natürlich den Konflikt in dem der Junge steckt.
Ein "Entspann Dich, es ist Wochenende" oder "lass uns jetzt mal ein schönes WE geniessen" hätte es doch auch getan.
Gruß, toto
Moin Haddock und Milan,
der Fragesteller hat nach unserer Meinung gefragt - die der Richter ist eine andere Ebene.
Das in der Realität eine irre Bandbreite an nicht nachvollziehbaren Entscheidungen stattfindet, ist klar.
Ein 10jähriger, der stereotyp sein 'Gedicht' vor Gericht aufsagt oder eine 11jährige, die dezidiert begründet, warum sie nicht mehr bei Muttern bleiben möchte, sind ebenso qualitative Unterschiede.
Biberpapa sieht den möglichen Konflikt des Jungen - ich persönlich würde es nicht am 11. Lebensjahr sondern an seiner Reife aufhängen, ihn da mit einzubeziehen. Und das auch erst, wenn die Betreuung geklärt ist.
Gruss Fischkopf
Nunja, wir sind hier nicht in Hollywood. Mein Kurzer sagt mir regelmässig, völlig ohne meine Nachfrage, wo er am liebsten wohnen würde. Bisher habe ich nicht den Eindruck, dass er verrückt geworden ist. Es geht ja auch nicht darum, dass Deine Kurze ENTSCHEIDEN soll. Dafür is sie zu jung. Aber ne Meinung darf sie haben. Finde ich.
Sehr guter Punkt! So hatte ich das noch gar nicht gesehen.
Hmm ... davon wird man depressiv? Ich bin nicht recht sicher, ob Du wirklich weisst, wovon Du redest!?
Tante Wiki sagt im Artikel über Borderline-Persönlichkeitsstörung: "In manchen Fällen werden die Beziehungspartner dadurch so stark belastet, dass sie nach einiger Zeit selber psychologische Unterstützung benötigen, z. B. aufgrund von Traumatisierungen durch traumatische Übertragungen bzw. durch die Entwicklung einer Belastungsstörung oder Anpassungsstörung."
Meine ärztliche Diagnose lautet zufälligerweise "Anpassungsstörung". Ich denke, das kommt nicht von ungefähr. Natürlich spielen da bei mir auch andere Faktoren eine Rolle. Aber ich habe schon ganz schön unter den Launen der KM gelitten, trotzdem aber weiter versucht, ihr alles rechtzumachen.
der Fragesteller hat nach unserer Meinung gefragt - die der Richter ist eine andere Ebene.
Das in der Realität eine irre Bandbreite an nicht nachvollziehbaren Entscheidungen stattfindet, ist klar.
Danke! Dass hier immer gleich alle mit Gericht anfangen müssen! Wie verbittert seid Ihr eigentlich alle schon???
Ich werde zunächst mal alle friedlichen Mittel ausschöpfen und an den mütterlichen Sinn für das Kindeswohl apellieren. Ich meine, wenn ich meinen Sohn bei mir haben möchte und mein Sohn ebenfalls bei mir wohnen möchte, dann wäre die KM als Einzige dagegen. Wie sollte sie es dann vernünftig begründen, dass mein Sohn bei ihr bleibt? Gegen seinen ausdrücklichen Willen! Jetzt rein hypothetisch, er hat ja seinen Willen noch nicht geäußert und ich bin momentan eh wie gesagt noch nicht in der Verfassung, alleinerziehend ein Kind zu betreuen.
Ohne Absicht bleibt doch nichts ungefördert; denn man ist nie im Zweifel, was man zu tun hat. (aus: I Ging)
Moin Biberpapa,
irgendwann und irgendwie wirst Du Dich schon entscheiden müssen, ob Deine Ex jetzt eine
Borderline-Persönlichkeitsstörung
haben soll oder ob Du denkst, dass Du auf der Vernunft-Schiene
an den mütterlichen Sinn für das Kindeswohl apellieren.
[...]
Wie sollte sie es dann vernünftig begründen, dass mein Sohn bei ihr bleibt?
weiterkommst. Beides widerspricht sich nämlich eklatant; mit einem echten (!) Borderliner regelst Du nichts "vernünftig".
Solange Dir keine solche Diagnose schwarz auf weiss vorliegst, solltest Du mit solchen Behauptungen allerdings sowieso ausserordentlich zurückhaltend sein; ansonsten fällt Dir das ggf. massiv auf die eigenen Füsse.
ich bin momentan eh wie gesagt noch nicht in der Verfassung, alleinerziehend ein Kind zu betreuen.
dann verstehe ich das Problem sowieso nicht; hört sich ein bisschen an wie "mein Kind ist ins Wasser gefallen, aber zum hinterherspringen und retten bin ich gerade nicht in der Lage".
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
irgendwann und irgendwie wirst Du Dich schon entscheiden müssen, ob Deine Ex jetzt eine haben soll oder ob Du denkst, dass Du auf der Vernunft-Schiene weiterkommst. Beides widerspricht sich nämlich eklatant; mit einem echten (!) Borderliner regelst Du nichts "vernünftig".
Solange Dir keine solche Diagnose schwarz auf weiss vorliegst, solltest Du mit solchen Behauptungen allerdings sowieso ausserordentlich zurückhaltend sein; ansonsten fällt Dir das ggf. massiv auf die eigenen Füsse.
Auf jeden Fall habe ich gelesen, dass man einem Borderliner niemals sagen darf, dass er Borderline hat. Es gehört mit zur Erkrankung, dass man nicht einsieht, dass man sie hat, und vehement auf Abwehr geht. Deswegen werde ich das ihr gegenüber auch nie erwähnen, damit würde ich meine Chancen auf die Kinder nur verringern. Ich finde, man muss da auch ein bisschen taktisch vorgehen und nicht mit der Brechstange.
dann verstehe ich das Problem sowieso nicht; hört sich ein bisschen an wie "mein Kind ist ins Wasser gefallen, aber zum hinterherspringen und retten bin ich gerade nicht in der Lage".
Du hast wohl das "momentan" überlesen. Ich rede von in 3 Jahren, da dann eh der Schulwechsel ansteht. Würde sich ja anbieten, dann auch den Wohnort zu wechseln und gleich eine Schule in meiner Nähe zu suchen. Ich kann ja nicht abschätzen, wie sehr mein Sohn bei dieser Mutter belastet ist und ob er in diesen 3 Jahren nicht irreparablen Schaden nimmt. Momentan kann ich nur versuchen, ihn (und auch meine Tochter) an den Papa-Wochenenden immer wieder zurück auf "Normalpegel" zu bringen, was mir auch bisher jedes Mal gelungen ist. Ich denke, damit tue ich schon ziemlich viel für ihn, und er muss sich nicht mehr so komplett ausgeliefert fühlen. Ich würde gerne mehr machen, aber das muss auch gut geplant sein, wenn ich Erfolg haben will. Dazu fehlt mir momentan einfach die Kraft, weil ich noch dabei bin, das Haus gegen den Willen der KM, die noch drin wohnt, zu verkaufen. Das fordert mich komplett, da kann ich keine zweite Front gebrauchen. Und bevor das Haus nicht verkauft ist, werde ich auch nicht gesund, ich muss also Prioritäten setzen und meine Probleme nacheinander lösen.
Ohne Absicht bleibt doch nichts ungefördert; denn man ist nie im Zweifel, was man zu tun hat. (aus: I Ging)
Moin BP,
Deswegen werde ich das ihr gegenüber auch nie erwähnen, damit würde ich meine Chancen auf die Kinder nur verringern. Ich finde, man muss da auch ein bisschen taktisch vorgehen und nicht mit der Brechstange.
was Du zu Deiner Ex unter 4 Augen sagst, ist noch am ungefährlichsten - aber die Aussage "die Ex ist Borderlinerin" gegenüber Dritten kann leicht dieselben Folgen haben als würdest Du sagen "sie ist drogenabhängig" oder "sie betreibt einen Puff". Zum Beispiel eine Verleumdungsklage. Du bist beweispflichtig für das, was Du sagst; nicht sie für das Gegenteil. Und nein: Mal ein Buch oder eine Website über BL gelesen zu haben befähigt ausdrücklich NICHT zu entsprechenden Diagnosen.
Ich kann ja nicht abschätzen, wie sehr mein Sohn bei dieser Mutter belastet ist und ob er in diesen 3 Jahren nicht irreparablen Schaden nimmt.
[...]
Dazu fehlt mir momentan einfach die Kraft, weil ich noch dabei bin, das Haus gegen den Willen der KM, die noch drin wohnt, zu verkaufen. Das fordert mich komplett, da kann ich keine zweite Front gebrauchen. Und bevor das Haus nicht verkauft ist, werde ich auch nicht gesund, ich muss also Prioritäten setzen und meine Probleme nacheinander lösen.
auch daraus kann man mehrere Schlüsse ziehen:
- die Mutter ist in Wirklichkeit gar keine Borderlinerin;
- die Mutter ist zwar Borderlinerin, aber der Vater hält sie trotzdem für erziehungsfähig;
- die Mutter ist Borderlinerin und der Aufenthalt der Kinder bei ihr eigentlich unzumutbar, aber der anstehende Hausverkauf ist wichtiger;
- die Mutter ist zwar Borderlinerin, aber der Vater sieht sich aus gesundheitlichen und anderen Gründen ebenfalls ausserstande, für die Kinder zu sorgen; eigentlich gehören sie in ein Heim oder eine Pflegefamilie;
- in drei Jahren sind die Kontinuitäten so gefestigt, dass ein Wechsel des Lebensmittelpunktes kindeswohlschädlich wäre.
Ihr habt das GSR; entweder besteht eine Gefahr (dann für beide Kinder und nicht nur für eines) und eine umgehende Herausnahme der Kinder aus dem Haushalt der Mutter ist unerlässlich - oder man kann alles so lassen wie es ist. Und wenn heute kein Handlungsbedarf besteht, gibt es auch in drei Jahren vermutlich keinen.
Oder um noch einmal meinen Vergleich mit dem ertrinkenden Kind zu benutzen: Die Aussage "eigentlich müsste ich hinterherspringen und mein Kind retten - aber ich muss jetzt erst mal drei Jahre lang schwimmen lernen" wäre auch nicht besonders zielführend.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin!
Ich halte es für brandgefährlich hier plötzlich BL per Selbstdiagnose ins Spiel zu bringen. BL ist ein Modewort geworden. Einerseits so abgedroschen, dass alle nur müde lächeln. Andererseits kann es eine so krasse Diffamierung sein, dass man für eine solche Aussage glatt ein Strafverfahren riskiert.
Greetz,
Milan
Moin Milan,
Ich halte es für brandgefährlich hier plötzlich BL per Selbstdiagnose ins Spiel zu bringen. BL ist ein Modewort geworden. Einerseits so abgedroschen, dass alle nur müde lächeln. Andererseits kann es eine so krasse Diffamierung sein, dass man für eine solche Aussage glatt ein Strafverfahren riskiert.
das ist auch meine Sorge. Denn selbst als Angehöriger kriegt man ja kein Attest in die Hand, in dem steht "Ihr Partner ist Borderliner". Insofern bewegen sich Hobby-Diagnosen in Sachen BL auf derselben Ebene, wie wenn man aus dem Bierglas in der Hand des Partners den Schluss zieht, dieser sei ganz bestimmt Alkoholiker.
Nicht zuletzt ist eine solche "Diagnose", nach der der/die Ex einen an der Waffel hat, natürlich auch bequem; sie erspart einem, über die eigene Mitschuld am Scheitern der Partnerschaft nachzudenken. Vor Gericht oder beim Jugendamt gewinnt man damit aber keinen Blumentopf; dort wird einem jede Äusserung in dieser Richtung als Versuch ausgelegt, den Ex-Partner zu diskreditieren, um sich auf dessen Kosten Vorteile bei Sorgerecht, Umgang oder Unterhalt zu verschaffen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
HI,
beim lesen dachte ich fast, Hmm, heiß ich Biberpapa? 🙂
Mir erging es sehr sehr ähnlich, ich dachte und denke noch, das KM BL möglicherweise hat. Vieles deutet darauf hin.
Und auch ich litt darunter, habe gerade eine Therapie wegen "Anpassungsstörung" hinter mir. Mein Arzt sagte mir, diese Diagnose verwenden Mediziner immer, wenn sie es nicht richtig greifen können.
Lieber Biberpapa, lass Dir gesagt sein, es wird besser!
Aber jeder Tag, den deine Tochter bei ihr verbringt, Punktet für die KM.
Und verlasse Dich nicht auf gütig einigen.
Mit solchen Personen ist das NICHT möglich.
Heute so, morgen so. Und ein Richter würde allein von der Dauer bei der Mutter eine Kontinuität dort sehen, was es für dich und deine Tochter nur schwerer machen wird.
Ich habe genau diese Situation jetzt. Nichts ist geklärt, nur geschieden. KM? Wechselt die Jobs, fliegt in der Welt rum, kümmert sich um sich. In Phasen klarerer Erkenntnis kümmmert sie sich um die Kids, aber nur kurz.
Rechtlich habe ich schwere Probleme dadurch. Ich kann nichts allein entscheiden, habe immer ein Phantom an meiner Seite, das ich auch mit Samthandschuhen anfasse. Nur um die Situation nicht noch mehr zu verkomplizieren.
Kümmer Dich jetzt um DEINE Angelegenheiten und deiner Tochter. Sonst ist es zu spät.
Um genau dadurch verbesserst Du deine Situation und dein Befinden erheblich.
Man muss wieder die Zügel in die Hand nehmen. Die hat man mit solchen Partnern nähmlich aus der Hand gegeben.
Man reagiert nur noch!
Gruß und alles wird Gut.
Thomas
Ach und wieso sollte die KM zustimmen? Sie hat doch das Kindergeld dadurch und andere Vergünstigungen. So war es bei mir.
Deswegen verabschiede dich von "das regeln wir unter uns"
@Brille: Zunächst mal habe ich nicht gesagt, dass sie Borderline hat, sondern nur, dass ich den Verdacht hege. Das ist also keine Verleumdung, sondern nur eine Feststellung dessen, was in mir vorgeht. Da ich kein Psychologe bin, kann ich mir da auch nicht zu mehr als 90% sicher sein. Aber ich habe in meinen diversen Psychiatrie-Aufenthalten halt viele Borderlinerinnen kennengelernt. Zunächst habe ich da gar keine Verbindung zur KM gezogen, aber irgendwann später war plötzlich bei mir der Groschen gefallen, und ich entdeckte zahlreiche Parallelen.
Dann habe ich aber gedacht, dass ich mir das bestimmt nur einrede und wollte das an Hand von einigen Websites prüfen, um diesen Verdacht wieder auszuräumen. Dazu habe ich 5 oder 6 verschiedenen Sites durchgelesen und mir nur die Symptome aufgeschrieben, die auf die KM zutreffen, in der Erwartung, dass es am Ende doch gar nicht so viele sind wie befürchtet. Ich hatte am Ende 2 Seiten (!!!) DIN A4, kleine Schrift, nur einzeilige Stichpunkte, zusammen und stand erst mal richtig unter Schock. Auch die meisten ihrer destruktiven Verhaltensweisen, die ich früher nie verstanden hatte, waren plötzlich erklärbar geworden. Ich war 8 Jahre mit einer Borderlinerin zusammen und habe nichts gemerkt. Wie blind vor Liebe kann man sein?
Und bequem ist es für mich überhaupt nicht, zu denken, sie hätte Borderline. Denn so muss ich mir Sorgen um meine Kinder machen, die ich mir sonst nicht machen müsste und mir auch gar nicht machen müssen möchte. Habe genug andere Probleme. Außerdem kann ich ihr mit Borderline erst recht nicht die Schuld am Scheitern unserer Beziehung geben, da sie durch ihre Krankheit gezwungen war, sich so mies mir gegenüber zu verhalten, dahinter aber in Wirklichkeit gar keine bösen Absichten steckten. Ich könnte ihr also gar nichts mehr nachtragen, wenn sie wirklich Borderline hat. Ich will ihr aber noch gar nicht verzeihen, dazu war es zu schlimm mit ihr.
@Ozzy: Ich hatte zweimal Depressionen innerhalb von 3 Jahren, sitze aber bereits seit April wieder auf Arbeit und habe vor 2 Wochen meine Antidepressiva komplett abgesetzt. Da ich mit dem Hausverkauf eine Zukunftsperspektive habe, auch wenn ich nicht weiß, wann es endlich weg sein wird, geht es auch permanent bergauf mit mir. Aber trotzdem danke für Deine guten Wünsche!
:xmasstiefel
Bisher konnte ich mit der KM alles ohne Jugendamt und Gericht regeln. Bis das Gegenteil bewiesen ist, gehe ich davon aus, dass das auch in Zukunft so sein wird. So gehe ich an alle Dinge heran. Außer an Chefs! 😉 Manchmal war bei der KM für die Einsicht ein Machtwort nötig, aber dafür sind Borderliner ja empfänglich, wenn man es kraftvoll genug macht. Leider habe ich früher, in der Beziehung, nie Grenzen gesetzt, weil ich natürlich von Borderline nichts wusste und auch nicht gewusst hätte, wie man als Partner damit umgeht. Heute weiß ich es, würde mich aber nie wieder auf so etwas einlassen, da braucht man eine starke Persönlichkeit, und die hab ich nicht. Habe andere Qualitäten!
😉
Ohne Absicht bleibt doch nichts ungefördert; denn man ist nie im Zweifel, was man zu tun hat. (aus: I Ging)
Moin!
Ob sie BL hat oder nicht hat, spielt prozesstaktisch übrigens keinerlei Rolle. Das zieht bei keinem Richter. Die blosse Behauptung sowieso nicht. Und wenn Du ein Attest über diese Diagnose hättest, dann würdest Du Dir sofort ein Strafverfahren einfangen, weil Du ein solches Attest gar nicht haben geschweige denn weitergeben dürftest.
Ich kenne einen Fall, da hat sich der behandelnde Psychiater der Mutter persönlich bei Gericht zu Wort gemeldet und erwähnte aus Sorge um das Kind die BL-Störung der Mutter. Er hat sich damit ein fettes Verfahren samt Abmahnung durch die Ärztekammer eingebrockt. Der Richter durfte es sowieso nicht verwenden, weil es eine Info war, die unter Bruch der Schweigepflicht kam und somit im Verfahren nicht zu verwenden war. Das Sorgerecht beliess er bei der Mutter.
Ich würde dieses Argument nicht anfassen. Das kann zu dolle nach hinten losgehen einerseits und andererseits wird es eh keinerlei Wirkung entfalten ausser, dass Du es Dir mit Deiner Exe dann komplett verscherzt hättest.
Gerade wenn sie tatsächlich BL hätte, und Du ja auch nicht ganz unerfahren damit bist - dann kauf Dir lieber die BL-Bibel (Schluss mit dem Eiertanz) und eigne Dir die Tricks an, wie man mit einem BLer so umgehen kann, dass er friedlich bleibt. Das ist zwar mitunter nicht immer möglich, aber dieses Buch hilft einem schon sehr dabei einen guten Konakt zu pflegen.
Greetz,
Milan