Hallo,
ich hoffe auf viele Antworten hier im Forum. Ihr könnt ruhig ehrlich sein, auch wenn es mir weh tun wird.
Folgende Situation: Mein Ex und ich waren letztes Jahr um diese Zeit noch zusammen. Er hat eine andere Frau kennen gelernt und die beiden heiraten nächsten Monat. Wir haben zusammen eine 5-jährige Tochter. Er kümmert sich prima um sie und der Umgang ist auch sehr gut geregelt. Er sieht sie jeden Samstag von morgens bis abends und 2x in der Woche von 15 bis 19 Uhr. Im Urlaub war sie jetzt 2 Wochen am Stück bei ihm, länger hat er auch keinen Urlaub gehabt. Unsere Tochter ist sehr gerne bei ihm und seiner neuen Lebensgefährtin. Heute sagte sie zu mir, dass sie beim nächsten Aufenthalt bei ihrem Papa die neue Bald-Frau "Mama" nennen darf. Ich habe ihr dann erzählt, dass sie nur eine Mama hat und zwar mich und ich mich freue, dass sie eine neue "Freundin" gewonnen hat.
Wie seht ihr das? Ist das in Ordnung, dass sie die neue Frau von meinem Ex "Mama" nennt? Kann es 2 Mamas geben?
Gruß,
Bella
Ich falle zwar hin, aber danach stehe ich wieder auf und gehe meinen Weg weiter. (U. Glas)
Freude für eine Stunde: Eine Flasche Wein
Freude für ein Jahr: Heiraten
Freude für ein Leben: Einen Garten anlegen
(Chin. Sprichwort)
Moin,
das ist sicher eine Glaubesfrage, auf die es kein "Richtig" und kein "Falsch" gibt. Die neue LG ist dann ja eine "Stief"mutter.
Meine Meinung:
Es gibt einen Papa.
Es gibt eine Mama.
Ende Gelände.
Ich habe meiner Stieftochter damals auch gesagt, dass IHRE Mama MAMA ist und niemand sonst. Und ich bin auch keine "Tante" (wer auch immer so einen Schiet erfindet, zu anderen Personen als der Tante "Tante" zu sagen) sondern schlicht LBM. Fertig. Damit kam meine Stieftochter wunderbar klar, liebhaben durfte sie mich ja trotzdem 🙂
Für mich ist dieses Thema sensibler als "Nachnamen".
Ich würde an Deiner Stelle Deinen Ex fragen, wie er sich bei dem Gedanken fühlt, dass seine Maus zu einem anderen Mann "Papa" sagt. Vielleicht erübrigt sich das Problem dann von selbst.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo Bella,
ich habe das hier schon ein paar mal erzählt aber ich erzähle es gerne nochmal.
Meine älteste Tochter ist mit ihrer Mutter 600Km weg gezogen, weil diese einen Mann kennen gelernt hat und von ihm schwanger war.
Sie war zu dem Zeitpunkt knapp 2 und Mutter und ich waren schon getrennt.
Die beiden haben geheiratet und noch ein Kind bekommen.
Er war nett, hat sich um alle 3 Kinder, soweit ich weiß, gut gekümmert und war ihnen ein guter Vater.
Ich war 600 Km weg und dementsprechend nur alle 2-3 Monate dort. Probleme gabs aber keine.
Als sie mich dann irgendwann mit Vornamen angesprochen hat und über ihn als Papa gesprochen hat, hat mir das zwar einen Stich versetzt, aber andererseits war ich froh, dass sie gut integriert und kein Stiefkind war.
Ich halte das aber für einen Extremfall.
Als mir mein Jüngster letztens erzählte, dass Mama (eine Andere) einen Freund habe und der so nett und praktisch wie ein Ersatzpapa sei, habe ich ihm, anders als damals meiner Tochter, gesagt, dass er nur einen Papa habe.
Ich würde mich zwar freuen, wenn Mamas Freund nett sei und er ihn mögen würde aber Vater und Papa bin nur ich.
In der Art würde ich es eurer Tochter auch erklären.
Nicht in dem Sinne, es ihr zu verbieten, denn schließlich kann sie mehr oder weniger selbst entscheiden, zu wem sie was sagt. Aber den Unterschied zwischen einer Mama und Mutter und anderen netten Menschen sollte man schon erklären.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo Bella,
ich bin Vater von 3 Kindern und lebe von meiner Noch-Ehefrau getrennt. Wir haben beide neue Partner/Lebengefährten. Die Kinder leben bei der Mutter, aber ich habe sie oft bei mir.
Für mich wäre es eine schlimme Vorstellung, wenn der Partner meiner Ex von meinen Kindern mit Papa angesprochen würde oder sie den neuen Partner als Papa ansehen würden.
Umgekehrt ist es mir und meiner Lebensgefährtin völlig klar, dass sie nur die Freundin meiner Kinder sein kann und nicht mehr. Sie selber würde auch nie versuchen, eine neue oder zweite Mama zu sein.
Du solltest nicht akzeptieren, dass die neue Frau deines Ex als Mama angesprochen und bezeichnet wird. Das ist sie nicht !!! Versuche dies deinem Ex zu erklären und bestehe darauf, dass es nur eine Mama und einen Papa geben kann.
Grüße,
Tom
Hallo Bella,
Wie seht ihr das? Ist das in Ordnung, dass sie die neue Frau von meinem Ex "Mama" nennt? Kann es 2 Mamas geben?
Keine direkte Antwort, aber ich habe hier die umgekehrte Situation: Meine DEF hat einen Neuen (vom Heiraten sind die allerdings wohl noch etliche Meilen entfernt), und vor einem halben Jahr hat mein Großer (elf Jahre) mich gefragt, ob dieser für ihn jetzt auch Papa ist. Ich denke, das war eine durchaus verständliche Frage, denn schließlich sieht mein Großer den LG meiner DEF längst häufiger als mich; ich habe meinem Junior aber deutlich gesagt: Ich freue mich zwar, dass er mit R. so gut zurechtkommt, aber es gibt nur einen Papa, und das bin ich, und darauf lege ich auch sehr großen Wert.
Und dabei ist es bis heute geblieben. Für meinen Großen und auch für seinen kleinen Bruder bin ich Papa, und R. ist eben R., dafür hat er schließlich einen Vornamen 😉
Umgekehrt gilt natürlich auch: Wenn ich selbst denn mal irgendwann eine andere Frau in meinem Leben haben werde - ich glaube, ich würde nicht mal auf die Idee kommen, dass meine beiden Kurzen zu ihr "Mama" sagen sollen. Ich weiß, wer die Mama von den beiden ist. Auch wenn zwischen ihr und mir vieles anders gelaufen ist, als es hätte sein sollen.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo,
ich bedanke mich für jede einzelne Antwort ganz herzlich. Ihr habt mir sehr geholfen :thumbup:
Ich hatte schon Angst, dass ich einfach nur zu empfindlich bin. Ich weiß jetzt auch, was ich zu tun habe. Leider kann man mit meinem Ex nicht vernünftig reden, aber dank LBM´s Tipp weiß ich, wie ich da am Besten vorgehen kann.
Liebe Grüße,
Bella
Ich falle zwar hin, aber danach stehe ich wieder auf und gehe meinen Weg weiter. (U. Glas)
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(Chin. Sprichwort)
Und wie ist es gelaufen?
Hast du dem Ex mal die Frage aus Lausebackesmamas Beitrag gestellt?
Ich sehe die Sache ähnlich wie Malachit.
Es gibt einen Papa und eine Mama. Punkt.
Nie im Leben würde ich auf die Idee kommen, dass meine Kleine meine Frau Mama nennen könnte.
Ebenso wenig würde ich das andersherum gut heißen.
Schade ist natürlich schon, dass es für Schwiegermütter und -väter keine süßen Koseworte gibt ... :schade:
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"Ein alter Mann stirbt. Ein junges Mädchen lebt. Fairer Tausch."
Moin,
Es gibt einen Papa.
Es gibt eine Mama.
Ende Gelände.
100 % Zustimmung :thumbup:
Geht gar nicht!!!
Ich selber würde keine andere Mama neben mir dulden! Da käm die Löwin in mir raus.
Bei uns ist es so, dass meine Tochter meinen Lebensgefährten beim Vornamen nennt und meinen Ex auch beim Vornamen. Auch zu mir sagte sie erst Mama, als sie etwa 1,5 Jahre alt war, da ich von mir auch vor ihr in "ich"-Form spreche und nie sage "Mama kommt gleich." oder sowas. Nur mein LG sagt halt mal zu ihr "Geh zur Mama" - daher wusste sie dann auch mit etwa 1,5 Jahren, dass ich "Mama" bin.
Über meinen Ex spreche ich nur, indem ich ihn mit Vornamen nenne. Keine Ahnung - hat sich so eingebürgert und jetzt ist das eben so. Ihn scheints nicht zu stören, denn offenbar wird an den Kinderwochenenden nicht dagegen gewirkt.
Sollte meine Tochter zu meinem LG "Papa" sagen, würde ich da auf jedenfall dagegen angehen.
Denn Liebe sollte man nicht an der Betitelung festmachen.
Liebe Grüsse
Joanna
War schon etwas spät gestern: ich meinte natürlich Stiefmütter und -väter :rofl2:
Blödes Wort... :dagegen:
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"Ein alter Mann stirbt. Ein junges Mädchen lebt. Fairer Tausch."
Hallo Bella,
ich bin solch eine 2.Mama geworden - aber ohne, dass ich es wollte bzw. antrieb. Die Kleine ist alle 3 Wochen für 1 Woche bei uns und da ist die Beziehung sehr eng geworden.
Nachdem andere Kinder immer wieder sagten: Frag doch Deine Mama, Deine Mama ruft usw. Die Kinder wussten ja nicht, dass ich es nicht bin.
Sie hat erst aus Spass "Mama" gesagt und nun benutzt sie meinen Namen oder "Mama" - wie es ihr einfällt.
Ich muss aber ehrlich sagen, dass die KM selbst daran Schuld ist, da sie schon mehrere neue Partner als Papa vorstellte. Nun erklärt die 5 Jährige selbst, dass wenn sie 2 Papas hat ja auch 2 Mamas haben kann.... (clever). Wenn wir im Urlaub sind, sagt sie vermehrt Mama, da sie eine Familie zeigen möchte und nicht jedem erklären möchte, wer ich bin. Es ist dann einfach unkomplizierter für sie.
Auf keinem Fall sollte es dem Kind aufgezwungen werden, oder suggeriert werden. Aber wenn sie es von alleine entscheidet, sollte man es auch nicht verbieten, oder? Ich glaube damit würde ich die Kleine enttäuschen...
Bis sie das 1.Mal Mama sagte vergingen 2 Jahre - also erst nachdem auch eine sehr feste Beziehung entstanden ist.
Glaubt mir, ich hatte zuerst kein gutes Gefühl dabei - muss aber ehrlich sagen, dass ich es nun sehr geniesse und viel Stress durch ein Kind im Hause vergesse...
Ich hoffe, Ihr reisst mir jetzt nicht den Kopf ab...
Viele Grüße
FvP
OT.
Als meine kleine Halbschwester noch richtig klein war, hat sie auf die Frage, wieviele Verwandte sie hat, geantwortet:
Eine Mama, einen Papa,
Einen Bruder
2 Halbgeschwister und
eine Halbmama! 🙂
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo FvP !
Ich hoffe, Ihr reisst mir jetzt nicht den Kopf ab...
Ein Grund zum Kopf abreissen ist es nicht....aber
ob es richtig ist ?
ich weiss nicht, eher nein denke ich !
Die Namensgebung "Mama + Papa" ist etwas zu Besonderes, alsdass
sie so einfach auf andere Personen übertragbar ist.
Ich kann natürlich verstehen, dass es für ein Kind manchmal einfacher
ist - besonders wenn ein gutes Einvernehmen mit der zweiten Frau des
Vaters besteht - diese Mama zu nennen.
Trotzdem würde ich mit dem Kind überlegen, wie sie anderen Kindern
ohne ein großes TamTam daraus zu machen erklären kann, dass Du
eben nicht die Mutter bist, sie Dich aber trotzdem sehr lieb und deshalb
eben zwei Familien hat.
In Zeiten wo Patchworkfamilien schon fast zum guten Ton gehören, sollte
das möglich sein.
Und wie LBM eingangs schon erwähnt hat, wie würde bzw. da es ja der
Fall ist, wie fühlt sich Dein Mann dabei, dass seine Tochter einen anderen
Mann Papa nennt ?
Außerdem: Was ist und ich wünsche es Euch wirklich nicht, wenn Eure
Beziehung auch einmal in die Brüche gehen sollte. Es wird wieder ein
neuer Partner kommen. Kinder können doch nicht nach einiger Zeit zu
jedem LAP der Eltern, Mama und Papa sagen.
Desto länger ich darüber nachdenke, desto mehr wünsche ich mir für
Euch, ihr findet eine bessere Regelung als die derzeitge es ist.
LG Marina
Hallo Marina,
ich stimme Dir absolut zu, da ich es immer verurteilt habe, dass der neue LG der KM gleich der Papa war und es bei Erzälungen der Kleinen auch zu Mißverständnissen führte, weil wir nicht wussten, von wem sie denn jetzt spricht. Sie benutzt nun automatisch seinen Namen, wenn sie von ihm erzählt.
Es geht aber nicht darum, wie sich Mama und Papa dabei fühlen (auch bei meinem Mann), sondern, wie das Kind sich wohl fühlt.
Wir erklären ihr doch, dass sie durch meine Familie noch eine Oma, Opa und Onkel hat. Hinzu kommen noch die Cousins. Sie betitelt diese auch mit Opa und Oma.
Wie soll ich dann dem Kind erklären dies trifft nicht bei Mama und Papa zu?
Die Kleine weiss aber ganz genau wer die richtige Mama und Papa ist! Das erklärt sie, wenn Leute näher nachfragen.
Glaubt mir, bevor ich das nun erlebt habe, hätte ich es genauso verurteilt. Hier aber habe ich das Gefühl, dass das Kind das geniesst und ihr gut tut. Vielleicht legt sie es aber auch im Alter wieder ab - wer weiss...
Liebe Grüße
FvP
Nur kannst du diesen Zustand vielleicht nicht wirklich festhalten.
Der "Stiefvater" meiner Tochter hat sich zu Ehezeiten durchaus wie ein guter Vater verhalten, der alle 3 gleich behandelt hat.
Nach dem Ende der Ehe sieht das aber auch schon wieder etwas anders aus.
Da ist das Bemühen um die Eigenen doch etwas intensiver als um meine Tochter.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Mmh,
sollte ich denn jetzt so leben und mich verhalten, mit dem Gedanken, dass es irgendwann zu Ende ist...?
Ich glaube nicht, dass das Kind dann ein Problem haben wird, weil es mich Mama nannte. Sie hat das ja selbst entschieden.
Die Kleine ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich auch bei einer Trennung hoffe, dass ich sie weiterhin sehen kann. Hierzu habe ich auch Beispiele aus dem Bekanntenkreis, wo ein Stiefvater weiterhin den Kontakt wie ein Vater pflegt.
Es stellt sich nunmal die Frage, ob es dem Kind überhaupt schadet ?
Sie soll sich doch auch in meiner Familie als volles Familienmitglied fühlen mit allem Drum und Dran! Wie ist es bei Euch mit Euren Eltern - sind diese nicht Oma und Opa?
Gibt es hier noch weitere Stiefmama´s die Mama genannt werden, oder die Problematik im Alltag kennen?
Grüsse
FvP
Moin,
ich plädiere bei dieser immer wiederkehrenden Frage vor allem dafür, das Thema nicht zu hoch zu hängen. Und natürlich, das Ganze vor allem aus der Sicht des/der Kinder zu betrachten, denn allzu oft spielen hier vor allem persönliche und verletzte Eitelkeiten der Erwachsenen eine Rolle und nicht die Wünsche und Gefühle der betroffenen Kinder.
Bis Kinder die rein biologische Einzigartigkeit von Vater und Mutter verstanden haben, sind sie in der Regel 8-10 Jahre alt - und auch dann spielt die Biologie nicht die entscheidende Rolle: Vater oder Mutter sind die Menschen, die sich kümmern, die da sind, die einen lieben. Warum kann und soll es davon jeweils nur einen geben? Omas und Opas hat man schliesslich auch zwei, ohne dass das irgendwen entwertet.
Selbst meine Tochter - vor kurzem 18 geworden - spricht immer noch davon, dass sie seit Jahren zwei Familien habe. Sie hat auch zwei Zuhause - eines bei ihrer Mutter und eines bei uns. Damit habe ich nicht das geringste Problem. Und wenn sie den LG ihrer Mutter "Paps" nennen wollte, dann wäre das eben so, ohne dass das mein Selbstwertgefühl in irgendeiner Form beeinträchtigen würde: Es ist nur ein Wort, eine Bezeichnung, ein Begriff - aber doch kein Werturteil!
Problematisch finde ich nur, wenn Kinder gegen ihren Willen (!) auf Wunsch von Erwachsenen zu einem/r neuen Partner/in "Papa" oder "Mama" sagen sollen, damit für irgendwelche Leute irgendwas irgendwie besser aussieht (am Ende noch alle paar Monate zu jemand anderem). Aber auch das ist ein reines Erwachsenen-Problem.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo FrauvonPapa,
also das Kind meines Mannes hat in den ersten ca. zwei Jahren jedem erklärt, dass ich nicht seine Mama bin 😉 Mittlerweile sind weitere drei Jahre ins Land gegangen und der Stöpsel nennt mich überwiegend beim Spitznamen. Ab und zu - meistens in familiären Situationen -nennt er mich (unbewußt) Mama. Ich/wir lassen das ohne Kommentar im Raum stehen. Wenn der Stöpsel das in dem Moment so fühlt, dann soll er das auch so sagen. Mir ist es etwas unangenehm, weil ich ja nunmal nicht seine Mama bin. Auf der anderen Seite zeigt es mir, dass ich vielleicht doch nicht so viel falsch mache, wie von anderen Stellen gern behauptet wird :exclam:. Aber mir ist es z.B. auch unangenehm, wenn Stöpsel mich in Anwesenheit der Mutter stürmisch begrüßt (eben weil ich mir schon vorstellen kann, dass es auch für KM nicht leicht ist, das Kind in einer inningen Bindung zu einer anderen Frau zu sehen).
Aber dieses "Problem" begleitet einen doch irgendwie durchs Leben. Ich finde es z.B. nicht schön, wenn ich meine Schwiegermutter beim Vornamen nenne. Mama sagen mag ich aber auch nicht (man hat halt nur eine :wink:). Das habe ich für mich gelöst, in dem ich einfach Mutti sage.
Kinder sehen das vermutlich unkomplizierter. Da ist es so, wie Brille sagt. Die Kids haben eine Vorstellung davon, was Mamas und Papas tun sollten und wenn diese Kriterien auch ein 3. erfüllt, dann kann auch dieser durchaus Mama/Papa genannt werden. Wenn ein Kind das so empfindet, dann darf es das auch aussprechen. Bei uns ist es übrigens auch so, wie von Brille gesagt, dass das Kind 2 Zuhause hat, eben bei KM und bei uns.
LG
sleepy
Sleepy
Hallo sleepy,
so sehe ich das auch.
Wenn mich ein (zur Zeit nicht vorhandenes) Stiefkind zwischendurch mal Papa nennen würde, würde ich auch nicht bestürzt und hektisch eingreifen. Allerdings, wenn es zur Regel würde, eine günstige Gelegenheit abpassen, um mal zu erklären, was eigentlich Mama und Papa, und andere nette Menschen sind.
Natürlich sollte man die "Titulierung" dem Kind nicht vorschreiben, sondern eben möglichst gut erklären.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Meine beiden Kinder sagen zu ihrer Stiefmutter auch "Mama" . Natürlich war das anfangs für mich hart zu schlucken, und es wurde im Haushalt des KV natürlich unterstützt. Aber, die Kinder hatten auch in unserem Fall zwei zuhause, zumal noch dazu kommt daß sie dort ihr Elternhaus mit Familienverbund ( Papa + Stiefmutter ) vorfanden und hier "nur" mich - ich lebe nach wie vor ohne Partner. Ich habe damals sehr viel nachgedacht, und bin zu dem Schluss gekommen, daß die Kinder es so machen weil sie sich auch ein bisschen heile Welt erträumen - eben - Papa, Mama und wir ( Kinder ) als kompletter Verbund.
Somit habe ich dem dann nicht entgegengewirkt, ihnen aber auch deutlich gemacht daß ich eben auch immer noch ihre Mama bin.
Sie leben jetzt seit fast zwei Jahren mit zwei Mamas und ich finde es in Ordnung, selbst wenn ich selber immer gegenwirken würde im umgekehrten Fall. Bei mir haben sie 1 langen Partner mitbekommen, den sie immer mit Vornamen ansprachen und auch sollten. Denn eigentlich bin ich auch der Meinung, es gibt nur 1 Papa und 1 Mama.
Grüße,
das Augentierchen