Guten Abend liebes Forum.
eine kurze Frage.
Wo genau seht Ihr die Grenze zwischen einerseits dem Ernstnehmen von Sorgen und Nöten Eurer Kinder/Stiefkinder und andererseits dem Anspruch nicht schlecht von der KM zu sprechen?
Beispiel: Die 10-jährige Tocher meines Freundes beklagt sich bei mir immer wieder über Mamas ungefähr monatlich wechselnden Männerbekanntschaften, dass Mama dann keine Zeit für sie und ihre Schwester hat, sie am Wochenende ständig zu irgendwelchen Typen fahren usw. Wie soll ich darauf reagieren (da sie vor allem mir derartige Probleme anvertraut)?
Ganz abgesehen davon, dass ich von dieser Herumhu.....rerei persönlich nichts halte (oh mein Gott, und da bin ich noch nicht mal selber verheiratet oder Mutter) und echt Bedenken bezüglich der Vorbildfunktion habe (das Mädel kommt bald in die Pubertät, Mama lebt da etwas vor, was dann schnell übernommen werden könnte), wie kann ich ihr das Gefühl geben, dass "alles halb so schlimm ist" - ohne das so zu formulieren oder im Grunde so zu meinen! - und gleichzeitig zu zeigen, dass ich ihre Traurigkeit/Unsicherheit darüber ernst nehme.
Freue mich sehr auf Eure Antworten und Anregungen.
F.
PS. Wer in der Vergangenheit in meinem Thread gelesen hat, wird sicherlich bemerkt haben, dass mein Freund wieder out ist.
Madame hat wieder Frischfleisch. Bin sehr gespannt wie lange. :heu:
Hi Federwolke,
natürlich sollte man immer für die Kids da sein - aber das kannst Du halt nur als gute Freundin oder Zuhörerin. Und natürlich kann man auch seine eigenen Werte aussprechen und diese werdet ihr zu Hause ja auch vorleben. Trotzdem ist natürlich irgendwo auch eine Grenze. Denn das Ganze geht Euch formal ja nichts an. Wenn die KM zu dem auch von mir hier oft kritisiereten Frauentyp gehört ("oh, ja nicht allein sein, ja nicht nachdenken, kann ja weh tun, schnell der nächste Mann, bin ich abgelenkt"), könnt ihr halt nix machen. Es ist jedem freigestellt, wie er seine Sexualität und Partnerschaft ausleben möchte (Gott sei Dank).
Es ist halt schwer abzuschätzen, wie krass es sich auf die Mädels auswirkt. Ist es nur mal Ärger oder ist es mehr? Ansonsten könnte vielleicht auch das Angebot, zu Euch zu ziehen eine Option sein (die ich meinem Kind immer offen halte würde), wenn sie mit der Situation gar nicht mehr klar kommen würde. Aber das musst Du zusammen mit Deinem Partner besprechen, da können wir hier nur Gedankensplitter liefern. Gruß Ingo
Moin
(da sie vor allem mir derartige Probleme anvertraut)?
Bist Du Dir absolut sicher? Dann: Warum? Stelle Dir mal ganz bewusst die Frage - Warum. Dann kommst Du wahrscheinlich von ganz allein auf eine oder mehrere Lösungen. Und ja, ein Alleingang ist hier bei bestimmten Varianten mehr als verboten.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Mein Rat, halt dich da raus. Kann sein das die KM öfters ihre Männer wechselt wie ich meine Unterhosen.
Aber ich sehe da nix kindwohlgefährtendes. Moralisch vielleicht, aber das sit ja ihre Sache.
jenpa
..dem Kind beide Eltern
Moin!
Auch von mir ein "Halt Dich da raus, weil es Dich nix angeht!".
Die Mama von der Kurzen kann tun und lassen, was sie will. Ob Du oder wir das gut finden, spielt keine Rolle. Du solltest Dich auch nicht zum Gegenmodell der Mama machen, die dann alles besser macht als sie. Ich würde sogar so weit gehen, dass Du nicht einmal sagen darfst, dass Du Mama´s 6-Leben nicht gut findest.
Wenn Mama das so machen möchte, dann ist das ihr allein überlassen. Und da sie nun mal die Mama ist, muss sie das der Kurzen dann auch verkaufen. Du würdest viel zu weit gehen, wenn Du da in irgendeiner Form Stellung zu beziehen oder gar eingreifen würdest.
Halt Dich da besser komplett raus. Auch um Dich selbst zu schützen. Denn im Zweifelsfall kann da ein Engagement von Dir, ganz gleich welcher Art, für Dich voll nach hinten los gehen.
Lass die beiden Eltern einfach Eltern sein und bleib Du die Partnerin vom Vater. Sonst nix.
Greetz,
Milan
Moin
Ob der 2 letzten Meinungen möchte ich meine Bedenken anmelden. Es ist eine Sache, sich aus familiären Dingen heraus zu halten. Aber es ist etwas anderes, wenn man selber als Vertrauensperson auserkoren wurde. In meiner Tätigkeit als ehrenamtl. Sozialarbeiter hätte und würde ich mir niemals die Freiheit abstreiten lassen wollen, meine persönliche Meinung vorurteilsfrei und gekennzeichnet als persönliche Meinungsäusserung verbieten zu lassen. Und ja, das habe ich auch ggü. Behörden erfolgreich durchgesetzt.
Zumindest die Unterscheidung zw. vorurteilsfrei, unzwingend als auch eigenständig von Dritten darf einem Kind nicht vorenthalten werden. Denn bitte, wann ist denn der Zeitpunkt da, wo andere Auffassungen erlaubt werden sollten? Nur, weil involviert, ist es verboten? Was ist, wenn des Mädels beste Freundin ähnliches äussert? Etwa anschliessendes Kontaktverbot zu dieser?
Wir alle hier wollen keine Instrumentalisierung, aber alle wollen doch Ehrlichkeit. Dann bitte sagt mir - wie ist das schlussendlich vereinbar?
Ein komplettes Heraushalten würde das Vertrauensverhältnis empfindlich stören. Als Anmerkung am Rande, dies ist übrigens über §1685 BGB sogar schützendswert.
Ich habe nichts dagegen bzw. trete dafür ein, dass Entscheidungen, welche des Kindes wegen getroffen werden, ausschliesslich den Eltern zustehen. Doch in allen anderen Lebensbereichen ist eine auschliesslich diesbezügliche Vorenthaltung mehr als absonderlich, da unwirklich, unmöglich, verzerrend.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Hallo zusammen, und:
UM HIMMELS WILLEN, was denkt Ihr denn von mir.
Danke für Eure Antworten, aber irgendwie erwischt Ihr mich auf dem falschen Fuß.
Im Grunde ist es mir doch vollkommen wurst was Madame veranstaltet, solange sie ein bisschen aufpasst. Wenn das ihre Art ist glücklich zu sein, dann - bitte. Ich finde es falsch, aber das ist lediglich meine Meinung und die äußere ich auch den Kindern gegenüber nicht (!), Punkt.
MIR ging es gerade ausschließlich um das emotionale, um die Vertrauensbasis und nicht um irgendein Engagement gegen KM.
Angenommen Stieftöchterli sagt zu mir (zumindest vom Inhalt her): "Ach, Federwolke. Ich finde es blöd, dass die Mama immer einen neuen Freund hat und wir dann immer am Wochenende zu denen fahren. Ich mag das so nicht, es macht mich traurig, Mama hat dann nie Zeit für uns und ich fühle mich überflüssig."
Laut dem, was Ihr mir geschrieben habt, müsste ich (etwas überspitzt formuliert) antworten: "Ach Süße, tut mir sehr leid für Dich, aber ich darf mich dazu nicht äußern, denn Mama kann tun und lassen was sie will."
Verdammt, das Kind fühlt sich unwohl in der Situation und äußert das konkret. Und ICH weiß nicht, wie ich am besten darauf reagieren soll. Das ist meine Frage. Es geht mir nicht darum als Übermutter oder das non plus ultra dazustehen, man. Die Kinder lieben ihre Mutter über alles, aber fühlen sich hinten angestellt. Das ist das hüpfende Komma, bzw. der springende Punkt.
@ oldie..
Momentan weiß ich gerade nicht einzuordnen, wie ich "Frag Dich mal warum?!" verstehen soll. Gut? Schlecht?
Hilf mir bitte ein wenig auf die Sprünge. Danke Dir.
Liebe Grüße,
Federwolke.
Moin zusammen!
@Oldie: Stimmt auch wieder. Aber als involvierte LG isses da sicher sinnvoll mehr Distanz zu wahren, als Du al Sozialarbeiter.
@Federwolke:
"Ach, Federwolke. Ich finde es blöd, dass die Mama immer einen neuen Freund hat und wir dann immer am Wochenende zu denen fahren. Ich mag das so nicht, es macht mich traurig, Mama hat dann nie Zeit für uns und ich fühle mich überflüssig."
"Kind, dann ruf den Papa an und frag ihn ob er Dich abholt und ob wir alle zusammen was schönes machen können!"
Wie wäre dies als Antwort?
Greetz,
Milan
Abholt?!
Wo abholt?
Moin Federwolke,
ich muss oldie da widersprechen: Es geht eine "Next" grundsätzlich nichts an, was die Ex tut oder lässt; umgekehrt würde man sich (zu Recht) ja auch jede Einmischung in die eigene Lebensgestaltung verbitten. Natürlich darf man sich seine Gedanken machen und eine Meinung haben; aber auch ich halte es für kontraproduktiv, diese gegenüber einem (beteiligten) Kind oder Jugendlichen zu kommunizieren. Es gibt hier keine "moralisch höhere Warte", die das erlaubt, auch wenn speziell wir Deutschen das in vieler Hinsicht immer wieder glauben ("...seht her, der fährt einen Porsche, der ist ein Umweltferkel...").
Aber Dein Problem ist ja offensichtlich nicht die Moral, sondern die Freizeitgestaltung in Mutters Haushalt. Da rangiert ein "neuer Mann" aber auf demselben Level wie jede andere nicht kindgerechte Wochenendaktivität, bei der die Mutter gefühlt zu wenig Zeit hat. Das wäre ja auch der Fall, wenn sie regelmässig kegeln oder reiten oder auf den Fussballplatz geht und das Kind da keinen Bock drauf hat.
Insofern ist Milans Vorschlag die beste Lösung:
"Kind, dann ruf den Papa an und frag ihn ob er Dich abholt und ob wir alle zusammen was schönes machen können!"
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Federwolke,
Kind, dann ruf den Papa an und frag ihn ob er Dich abholt und ob wir alle zusammen was schönes machen können!"
... wenn ich recht erinnere, gibt´s bei Euch eine leichte örtliche Distanz.
In der Tat ein schmaler Pfad.
Erstmal das Positive:
1. Ist doch ein tolles Kompliment, dass das Mädel Dir offensichtlich vertraut (und meines Erachtens verständlich, dass sie das ein oder andere lieber mit ner Frau als mit ihrem Papa bespricht).
2. Dass Madame sich nunmehr wieder anderen Männern widmet und nicht mehr als "gefühltem" Störfaktor zwischen Dir und Deinem Freund auftritt, ist eine entpannende Neuigkeit.
Kann schon verstehen, dass Du in einem Gewissenskonflikt stehst, wenn das Mädchen, Dir "im Vertrauen" solche Dinge erzählt.
Wenn Du als Moralapostel auftrittst, der Mama´s Verhalten verurteilt, riskierst Du, mehr kaputt zu machen als dass Du ihr in ihrer Wahrnehmung hilfst.
Stellst Du Dich hingegen auf die Seite der Mutter (die das Recht hat, zu tun und zu lassen, was sie für richtig hält), bist Du Dir selbst gegenüber untreu und verlierst an Glaubwürdigkeit ...
Wie ich Deinen Freund einschätze, enthält er sich friedliebend der Stimme (ich bin mitunter auch so einer) ...
Ich denke, Du solltest ihr vermitteln, dass jeder Mensch sich danach sehnt, geliebt zu werden.
Die Wege, Liebe zu ergattern, sind jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Deutlich sollte werden, dass sie bei ihrer Mutter dennoch in der Beliebtheitsskala vor jedem neuen Freund kommt.
Leicht gesagt, oder ?
Besten Gruß
United
Hallo....
Aber Dein Problem ist ja offensichtlich nicht die Moral, sondern die Freizeitgestaltung in Mutters Haushalt.
Nein, es ist nicht MEIN PROBLEM - wie ich in meinem vorherigen Post eigentlich schon meinte klargestellt zu haben. Anscheinend hab ich mich immer noch nicht klar genug ausgedrückt.
MEIN Problem ist lediglich der korrekte Umgang mit den Sorgen eines 10-jährigen Kindes, mehr nicht. Ich habe lediglich nur am Rande hinzugefügt, dass mir so ein Verhalten nicht sonderlich zusagt, ich aber keinerlei Interesse daran habe in irgendeiner Art und Weise eine Einmischung vorzunehmen. Wieso auch.
Ganz ehrlich? Mit dem Vorschlag "Ja, dann ruf den Papa an und der holt Euch dann ab!" hätte ich in keinerlei Art und Weise das Gefühl das Kind ernst zu nehmen, sondern eher den Eindruck es zu verhöhnen.
Sicherlich muss ich keinem hier erklären, wie bereitwillig jede KM doch ihre Kinder zum Papa gibt und eine Bitte des Kindes: "Ich möchte jetzt zum Papa!" mit "Aber selbstverständlich, mein Schatz!" beantwortet. Das weiß sogar schon die Große und ich wüsste sogar schon, mit welchem Blick sie mich ansehen würde, wenn ich dergleichen äußern würde. Von gut 200km zwischen den Mäusen und Papa mal gar nicht zu sprechen.
(Und am Ende würde es mir noch ausgelegt wie: Die böse Next stiftet die Kinder dazu an Mama zu boykottieren, wenn mal etwas nicht so läuft, wie es die Damen wünschen. Selbstverständlich muss nicht immer Halligalli sein, tun wir ja auch nicht. Aber so einen Satz werde ich definitiv nicht von mir geben.)
Um es nochmal auf den Punkt zu bringen:
KM ist mir völlig gleich, lediglich die Unsicherheit der Großen spüre ich und dieser wollte ich auf einem vertrauensvollen Level begegnen und deswegen habe ich hier geschrieben.
Wisst Ihr, ich habe das Gefühl, sie verstehen den Unterschied noch nicht. Sie verstehen nicht, warum ich alles mitmache, mit ihnen spiele, mit Papa zusammen den Haushalt schmeiße, für sie Kindersitze in meinem Auto habe und persönliche Dinge von mir erzähle. Wieso ich mit ihnen und Papa zusammen in den Urlaub fahre und am Wochenende mit ins Schwimmbad, auf den Spielplatz usw. gehe.
Und wieso die Männer von Mama das eben nicht tun. Warum es dann eben "nur" Mama und den Neuen gibt, und nicht alle 4 gemeinsam etwas machen.
Hm, ich glaub, damit habe ich mir meine Frage teilweise sogar schon selbst beantwortet. Sie verstehen nicht, dass Mama am Anfang immer erst in der "Kennlernphase" ist und eben Zeit zu zweit bei so etwas nötig ist. Andererseits - wäre es nicht eine super Basis, wenn man einfach sagt, man geht zu viert mal irgendwohin? Ein Eis essen, ins Museum, eine Burg besichtigen, gemeinsam einen Film gucken und darüber Witze machen usw.? Würde man sich dann nicht besser kennenlernen und Vertrauen aufbauen?
Aber damit greife ich wohl schon wieder zu weit, weil es nicht meine Sache ist.
Ich verstehe Euer Anliegen und Eure Bedenken durchaus, aber ich habe mich - ich betone es nochmal! - tatsächlich noch nie vor den Kindern über KM ausgelassen.
United, ich gebe zu, Du hast mir mit Deinen Anregungen ...
Ich denke, Du solltest ihr vermitteln, dass jeder Mensch sich danach sehnt, geliebt zu werden.
Die Wege, Liebe zu ergattern, sind jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Deutlich sollte werden, dass sie bei ihrer Mutter dennoch in der Beliebtheitsskala vor jedem neuen Freund kommt.
... sehr weitergeholfen.
Danke dafür. (:
Grübelnde Grüße,
Federwolke
Hi Federwolke,
Ganz ehrlich? Mit dem Vorschlag "Ja, dann ruf den Papa an und der holt Euch dann ab!" hätte ich in keinerlei Art und Weise das Gefühl das Kind ernst zu nehmen, sondern eher den Eindruck es zu verhöhnen.
Nö, sehe ich komplett anders. Vielmehr drückt sich dadurch das aus, was ein Elternteil zum dem macht, was er sein sollte. Der für sein Kind da ist und es im Notfall aus einer Situation auch "rausziehen" kann. Und Elternteile sind halt nicht nur "gute Freunde und Zuhörer" - sie müssen auch manchmal handeln.
Wenn ich als Partnerin davor natürlich Angst habe, weil sich dann wieder alles verschiebt, die Zweisamkeit vielleicht leidet, wieder ein Zimmer mehr im Haus belegt ist und die knappe Zweisamkeit noch weniger wird ...ja, dann kommt natürlich ein Problem auf.
Und wenn die Madame gerne jedes We neue Partner kennenlernt, wird sich wahrscheinlich gar nicht so unfroh sein, wenn die Kinder aus der Schusslinie sind.
Ich als Vater würde meiner Tochter immer die Option offen halten, auch bei mir einzuziehen. Und diese Frage kann für Euch halt immer aktuer werden. Wie man auch hier im Forum sieht, kann sie in spätestens 4 Jahren selber ihre Meinung auch vor Gericht oder JA vertreten und der Mutter gegenüber "mit den Füßen abstimmen" was sie von diesem Verhalten hält. Darüber solltet ihr Euch -auch für Eure Partnerschaft- klar sein. Gruß Ingo
Lieber Ingo,
hui, was ist denn mit Dir los?
Wenn ich als Partnerin davor natürlich Angst habe, weil sich dann wieder alles verschiebt, die Zweisamkeit vielleicht leidet, wieder ein Zimmer mehr im Haus belegt ist und die knappe Zweisamkeit noch weniger wird ...ja, dann kommt natürlich ein Problem auf.
Ich hoffe natürlich, dass Du Dich als Partnerin so nicht verhalten würdest und Du müsstest dir überlegen, ob eine Beziehung auf so einer Ebene mit Deinem Partner Bestand hätte, denn es ist immer davon auszugehen, dass ein Vater seine Kinder zu sich holt.
Ich als Partnerin jedenfalls (denn das bin ich), würde den Umzug der Mädels zu unser auf jeden Fall sehr begrüßen und auch unterstützen, wenngleich ich meinem Freund in der Woche recht wenig helfen könnte, da wir momentan zu unser beider Leidwesen noch eine Freitag-Montag-Beziehung führen müssen. Macht aber nichts, denn das ändert sich bald - und würde an meiner Einstellung auch nichts ändern, logischerweise. Lediglich müssten wir dann umziehen, denn zu viert auf 47qm wäre dann doch etwas eng (denn ein Haus haben wir leider nicht), aber selbst das steht bei uns für die nächste Zeit sowieso auf der to do-Liste, wäre also kein Problem.
Trotzdem ändern Deine Ausführungen nichts daran, dass ich die Kinder nicht gegen ihre Mutter aufhetzen werde.
Ich frage mich sowieso, wie Ihr Euch das vorstellt? Kind - selbst kein Handy oder Telefon - schickt eine Brieftaube zu uns, mein Partner fährt die 200km und seine Ex wartet dann strahlend mit gepackten Kinderkoffern darauf, dass er die Mädels für einen Tag mitnimmt, obwohl es nicht "sein Wochenende" ist? Oder wie? Entschuldigt meine Unsachlichkeit, aber für wie möglich haltet Ihr es, dass Ihr einfach so Eure Kinder bekommt?
Bitte um Aufklärung, das entzieht sich mir gerade jeder realistischen Vorstellung.
Federwolke
Moin,
für mich liegt der Weg dazwischen. Wenn sich ein Kind, egal ob es das meines Partners oder vom Nachbarn ist, darüber ausheult, dass es mit dem Partnerwahlverhalten der Mutter unzufrieden ist, braucht es ein Feedback.
Ich würde ihm daher dieses Feedback wie folgt geben:
1. ihm sagen, dass ich das Kind verstehen kann, dass es sich sicher nicht toll anfühlt, wenn man sich nicht wahrgenommen fühlt und dass es traurig ist.
2. dass es darüber am besten mit der Mama mal reden soll oder mit jemandem, dem die Mama nahesteht (vielleicht der Oma, der Tante = Schwester von Mama oder Mamas bester Freundin)
3. dass Mama aber allein entscheidet, wie sie ihr Leben lebt und man sie nur darum bitten kann, auf x oder y Rücksicht zu nehmen, vielleicht hat Mama noch gar nicht gemerkt, dass Kind Kummer hat
4. mir auch nicht zusteht, Mama da die Meinung zu zu sagen.
Ich denke, man kann einem hilfesuchenden Kind in dieser Konstellation schon erklären, dass Verständnis vorhanden ist, man aber selber nicht helfen kann. Da kann man auch ruhig sagen, dass Erwachsene oft nicht gerne Rat oder ungefragte Meinungen anhören und eben schon gar nicht von Papas neuer Freundin.
Man kann sehr viel sagen, ohne zu werten oder schlecht zu machen. Und wenn es nur das Motivieren ist, sich einen "passenderen" Helfer zu suchen oder es zu stärken, selber der Mama zu sagen, dass es traurig ist.
Natürlich hat man nie die Sicherheit, dass irgend etwas auf einen selbst zurück fällt. Damit sollte man als Erwachsener aber leben können und wenn man sich bemüht hat, zu helfen und dabei neutral und nicht eingriffig zu sein, erst recht.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin Federwolke,
Ich frage mich sowieso, wie Ihr Euch das vorstellt? Kind - selbst kein Handy oder Telefon - schickt eine Brieftaube zu uns, mein Partner fährt die 200km und seine Ex wartet dann strahlend mit gepackten Kinderkoffern darauf, dass er die Mädels für einen Tag mitnimmt, obwohl es nicht "sein Wochenende" ist? Oder wie? Entschuldigt meine Unsachlichkeit, aber für wie möglich haltet Ihr es, dass Ihr einfach so Eure Kinder bekommt?
Bitte um Aufklärung, das entzieht sich mir gerade jeder realistischen Vorstellung.
das sind Details und Umstände, die DIR und Deinem Partner klar sind - aber Du kannst dieses Detailwissen über Euren speziellen Fall doch nicht bei jedem ratgebenden User dieses Forums voraussetzen; auch nicht, wenn Du schon mal was darüber geschrieben hast. Polemik hilft da nicht weiter; niemand will Dir was Böses.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hi
Wo genau seht Ihr die Grenze zwischen einerseits dem Ernstnehmen von Sorgen und Nöten Eurer Kinder/Stiefkinder und andererseits dem Anspruch nicht schlecht von der KM zu sprechen?
das ist eine schwierige Frage. Einerseits kannst du froh sein dass das Kind deines Mannes dir als Vertrauensperson ihre Sorgen und Nöte anvertraut. Die hier mehrfach geäußerte Meinung, sich rauszuhalten, teile ich nicht, da das mE nicht geht sobald das Kind von selbst auf einen zukommt. Wenn ein Kind sich einem anvertraut, dann doch auch, weil es andere Meinungen hören will, oder ernstgenommen werden will. Vielleicht auch manchmal weil es jemanden gegeneinander ausspielen will.
Schwierig ist es m.E. deshalb, weil oftmals gerade die Wertvorstellungen zwischen Ex und Next total auseinanderdriften. Denn sonst wären die beiden vorigen Partner ja auch noch zusammen, aber wenn man sich trennt, dann stecken meistens unterschiedliche Wertvorstellungen dahinter, und der nächste Partner erfüllt diese besser.
Daher würde ich einfach raten, aktiv zuzuhören. Also erstens: nicht davon ausgehen dass das Kind sich tatsächlich beschwert oder beklagt. Denn das klingt vielleicht nur in deinen Ohren so, in Wirklichkeit ist es eine Art Berichterstattung, oder du solltest es so einordnen. So als ob es erzählt, wie der letzte Kinobesuch war, wo zu viele an der Kasse anstanden oder der Film doof war. Aktiv zuhören bedeutet ja auch, das Kind zurückzufragen, warum es das blöd findet, ob es nicht doch gute Seiten gibt, und ob es schon mal was dagegen getan hat, damit sich was ändert (z.B. der Mutti gesagt wie es sich fühlt). Und fertig. Kommentare, wie man selbst das (besser) machen würde, sind wohl fehl am Platze. Obwohl manchmal liegen sie einem bestimmt direkt auf der Zunge. Lieber runterschlucken. Im Vordergrund steht das Kind ernst zu nehmen. Auf keinen Fall aber würde ich gegen meine Überzeugung die Handlungen der KM als gut darstellen, wenn ich sie nicht gut finde. Ich würde nur konsequent versuchen, es nicht zu sagen. Aber wenn das Kind direkt mich fragen würde, auch nicht ausweichen sondern erzählen, wie ich es handhaben würde (zB Kennenlernphase ohne Kinder, erst den Kindern vorstellen wenn was festes werden könnte; aber die Gefahr dass der Alltag nicht klappt, ist eben immer gegeben).
Noch kurz zum Raushalten: Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie öde und unschön Besuchswochenenden sind, weil ich mich schlussendlich rausgehalten habe, und somit der Sohn meines Mannes nur ihn besucht und ich als notwendiges Übel gnädigerweise anwesend sein darf. Die Konsequenzen die sich aus dem "Raushalten" ergeben können, müssen die Verfechter desselben nämlich auch mal bedenken: keinerlei Bindung oder Zuneigung zum fremden Kind. Die Atmosphäre die dadurch entsteht, ist keinesfalls förderlich, für niemanden.
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Hej.
... das sind Details und Umstände, die DIR und Deinem Partner klar sind - aber Du kannst dieses Detailwissen über Euren speziellen Fall doch nicht bei jedem ratgebenden User dieses Forums voraussetzen; auch nicht, wenn Du schon mal was darüber geschrieben hast. Polemik hilft da nicht weiter; niemand will Dir was Böses.
Ja, ich weiß. Tut mir leid, ich gebe zu, ich hab ein bisschen überreagiert. Ich fand es eben völlig unverständlich, wie einem gerade in diesem Forum geraten werden kann die Kinder einfach holen zu fahren und ich habe mich gefragt, ob ich irgendwie im falschen Film bin..
Also, nochmal ganz deutlich: das Verhältnis meines Partners und dessen Ex ist leider nicht so gut, dass sie ihm die Kinder einfach mal so mitgibt, vor allem nicht, wenn diese ihren Unmut kundtun.
Für mein Schnippischsein möchte ich mich aber trotzdem entschuldigen.
@ Lausebackesmama & ginnie:
Danke für Eure Meinungen, die haben mir sehr weitergeholfen und ich werde das berücksichtigen. Es ist gut so einen Sachverhalt mal mit anderen Worten formuliert zu lesen, denn die eigenen Gedanken drehen sich dann doch irgendwann mal im Kreis.
Noch kurz zum Raushalten: Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie öde und unschön Besuchswochenenden sind, weil ich mich schlussendlich rausgehalten habe, und somit der Sohn meines Mannes nur ihn besucht und ich als notwendiges Übel gnädigerweise anwesend sein darf. Die Konsequenzen die sich aus dem "Raushalten" ergeben können, müssen die Verfechter desselben nämlich auch mal bedenken: keinerlei Bindung oder Zuneigung zum fremden Kind. Die Atmosphäre die dadurch entsteht, ist keinesfalls förderlich, für niemanden.
So ist es ja nicht..
Allerdings verstehe ich auch nicht so recht, wie Du das meinst. "Raushalten" bedeutet ja nicht, dass man keinerlei Kontakt zu den Kindern während der Wochenenden aufbaut, dass man sich in eine Ecke setzt und ein Buch liest und alles dem Papa überlässt. Oder? Klingt ein bisschen so, wenn ich ehrlich bin.
An den Wochenenden oder während der Ferien leben mein Partner und ich ja ganz normalen Alltag, UNSEREN normalen Alltag, den wir auch so oder so ähnlich leben würden, wenn die Kinder nicht da wären. Wenn ich Kontakt zu meinem Partner haben will, habe ich doch auch automatisch Kontakt zu den Kindern. Egal ob beim Essen, der Abendgestaltung, usw. Wie muss ich mir "Dein" Heraushalten dann vorstellen?
Verstehe ich Dich jetzt irgendwie falsch? :redhead:
Verschnupfte Grüße,
Federwolke.
natürlich gibt es bei uns während der Umgangszeiten Berührungspunkte, und gemeinsame Mahlzeiten usw. Da ich auch einen Sohn aus erster Ehe habe, der auch noch genauso alt wie der Sohn meines Mannes ist, spielen die Jungs die meiste Zeit zusammen.
Mein Mann, der im Alltag natürlich meinem Sohn auch mal "Ansagen" machen darf (was mE eben nicht anders geht wenn man zusammenlebt), hat leider gegenüber seinem Sohn so gar nicht die Tendenz erzieherisch tätig zu werden, aus Angst dass der ihn dann nicht mehr besucht. Das finde ich z.B. ganz furchtbar wenn es so ausartet dass er mit meinem Sohn meckert und bei der gleichen Sache bei seinem Sohn drüber hinweg sieht. Und ich darf das seinem Sohn gegenüber dann auch nicht kritisch anmerken, denn ich soll mich ja nach Meinung meines Mannes raushalten. Jeder Umgang ist dadurch eine Ausnahmesituation die ich nur angespannt erlebe.
Alltag sieht doch so aus - da hat man gemeinsame Regeln, die auch mal in Frage gestellt werden, klar, aber man hat so eine gewissen Art, miteinander umzugehen und sich wohlzufühlen, was zu erleben, sich aufzufangen, füreinander dazu sein, und auch mal für den anderen über seinen Schatten zu springen.
Diesen UNSEREN Alltag dürfen wir aber immer dann nicht leben, und erleben, wenn der Sohn meines Mannes hier ist.
Schwierig zu erklären.
Habe ich mir auch mal anders vorgestellt.
"Raushalten" bedeutet ja nicht, dass man keinerlei Kontakt zu den Kindern während der Wochenenden aufbaut, dass man sich in eine Ecke setzt und ein Buch liest und alles dem Papa überlässt. Oder? Klingt ein bisschen so, wenn ich ehrlich bin.
Im Grunde ist es inzwischen so geworden. Mein Mann kümmert sich um seinen Sohn, ich um meinen. Na gut, kochen oder Brötchen holen oder Tisch decken tut einer für alle. Aber das wars dann auch schon. Da beide Kids schon groß sind, verbringen sie die meiste Zeit ja auch miteinander und sind froh wenn die Erwachsenen nicht ständig nach ihnen schauen.
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Hallo ginnie,
danke für Deine Antwort.
Darf ich fragen, wie alt die zwei Jungs sind?
Wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich es schon ein bisschen traurig, dass Ihr dann so "nebeneinander" herlebt und dass der Sohn Deines Mannes wie ein rohes Ei behandelt werden muss. Unter diesen Umständen kann ich mir vorstellen, dass die Umgangswochenenden wirklich Ausnahmezustände für Dich/Euch sind. Gibt es denn dann auch gar keine gemeinsamen Aktivitäten außerhalb des Hauses?
Was das angeht bin ich ganz froh, dass mein Partner auch mal durchgreift und wenn nötig konsequent ist und klare Grenzen setzt. Alles andere würde es wohl auch mir schwerer machen, denn ich würde es als sehr schwierig empfinden, wenn ich dieses "Recht" nicht gleichberechtigt hätte.
Sehr banales Beispiel, was mir aber gerade einfällt: Die Große wollte im Sommer barfuß in den Park zum Spielplatz gehen. Da dort aber Jugendliche ständig ihre Bierflaschen gegen Bäume werfen und dort auf den Wegen prinzipiell Glasscherben liegen, forderte ich sie dazu auf ihre Schuhe wenigstens bis zum Sandkasten anzuziehen. Fräulein zickte herum und wurde pampig.
Und allein schon bei diesem zugegebenermaßen schlichten Beispiel - was wäre, wenn ich gar keine Befugnis hätte irgendetwas zu sagen? Mein Freund war gerade nicht in Reichweite. Wäre das dann ein Grund gewesen sie so gehen zu lassen? Um mich rauszuhalten?
Selbst ich riskiere mal ein "Aber bei der Mama dürfen wir das und das ..." und fände es falsch nur aus Angst alles durchgehen zu lassen.
(In einem Seminar - vielleicht errät ja jemand, weswegen ich momentan wieder die Schulbank drücke, hihi - sagte mal eine Dozentin zu uns:
Solange Sie NICHT ungerecht sind: seien Sie streng! Die Kinder lieben Sie trotzdem!)
Liebe Grüße,
Federwolke.