Lehrerin will ADS u...
 
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Lehrerin will ADS und Intelligenztest machen lassen - bin ratlos?

 
(@skipper)
Rege dabei Registriert

Hallo,

meine Ex rief mich letzte Woche nach dem Elternabend in der Schule an und sagte, dass die Lehrerin meines Sohnes (jetzt 2. Klasse) mit ihm einen ADS und Intelligenztest machen will! Ich war total geschockt und kann mir das überhaupt nicht erklären. Ich weiss nicht, ob das gut oder schlecht sein soll, vielleicht sehe ich es ja zu einseitig, aber ich habe das Gefühl, dass so eine Ankündigung nichts Positives zu bedeuten hat.

Da ich die Kinder an dem Tag wegen dem Elternabend über Nacht hatte, habe ich am nächsten Morgen meinen Sohn in der Schule abgegeben, danach meine Tochter im KIGA und dann den KIGA Leiter um ein Gespräch gebeten. Er war der Betreuer meines Sohnes im KIGA, kennt ihn deshalb sehr gut und hat eben auch eine erzieherische Ausbidung.
Er konnte das auch nicht nachvollziehen und meinte, dass mein Sohn seiner Einschätzung nach überdurchschnittlich intelligent wäre und keineswegs ein ADS-Fall sei. Er kenne ADS Kinder und das sei eine ganz andere Geschichte. Mein Sohn wäre sehr phantasievll und kreativ und immer offen für neue interessante Dinge, was dazu führen kann, dass man ihn ab und zu wieder zu dem zurückholen muss, was gerade Sache ist. Er ist ein Kind, das man eher ein bisschen bremsen muss und ab und zu wieder fokusieren muss.
Das Gleiche Bild hat der Kinderarzt, der ihn jetzt auch schon 7 Jahre kennt. Er sagte mal wortwörtlich, dass es Kinder gibt, die man andauernd stimulieren muss und dass mein Sohn eben ein Kind ist, dass man ein wenig bremsen muss. Er meinte auch, dass er auf keinen Fall ADS-Fall wäre.

Mein Sohn hielt in der ersten Klasse ganz grosse Stücke von seiner Lehrerin und liebte die Schule. Jetzt findet er sie viel zu streng und mag die Schule nicht mehr so arg.
Jetzt waren ja Sommerferien und ich hatte meine Kinder die letzten 3 Wochen. Wir haben viel unternommen und ich kann mir denken, dass er den Umstieg auf den Schulalltag eben nicht von heute auf morgen meistern kann. Für ihn kommt ja noch dazu, dass er drei schöne Wochen mit Papa zusammen war und jetzt wieder bei Mama ist. Das ist eine Umstellung; ich selber hatte fast eine Woche lang zu kämpfen, nachdem ich die Kinder wieder abgegeben hatte. Ich fühlte mich total leer und die Kinder fehlten mir wahnsinnig, ich hatte zu kämpfen nicht in Depressionen zu verfallen.

Meine Ex und ich haben sehr lange über diese Tests und das "wie wir uns der Lehrerin gegenüber verhalten sollten" am Telefon gesprochen. Morgen werde ich ein Gespräch mit der Lehrerin haben. Ich bin mir nicht so sicher, wie ich das am besten angehen soll? Ich weiss, dass ich vorsichtig sein muss, denn wenn die Lehrerin etwas in den falschen Hals bekommt, dann wird das wohl leider mein Sohn zu spüren bekommen.
Ich werde das Gespräch erst einmal so anfangen, dass ich ihre Gründe erfahren möchte, warum sie meint diese beiden Tests machen zu müssen. Ich möchte auch wissen, ob die Ergebnisse in den Schulakten abgelegt werden, ob man als Eltern seine Einwilligung geben muss und was das für Konsequenzen hat, wenn die Ergebnisse nicht "normal" wären.
Wenn die Tests gemacht werden müssen, dann wäre uns Eltern eine neutrale Stelle natürlich am liebsten. Jetzt sieht es so aus, dass die Schule dafür sorgt.

Mich würde es sehr interessieren, was Ihr dazu meint? Ob jemand schon eine ähnliche Situation hatte? Ob sich jemand auskennt, wie diese Tests ablaufen, etc...
Bin für jede Hilfe dankbar!

Grüsse

Skipper

PS: Die Lehrerin meint, dass mein Sohn jetzt im Lesen zu langsam wäre und er in Rechnen nicht nachkommen würde. Im Lesen war er letztes Jahr einer der Besten. Rechnen kann er meiner Meinung nach auch ganz gut, ich habe aber das Gefühl, dass er die Erklärungen im Unterricht manchmal nicht mitbekommt und dann eben aufgeschmissen ist, wenn er im Unterricht schnell rechnen soll. Die Lehrerin schrieb auch ins Elternheft, dass mein Sohn in einer Woche Schule (es war die erste Schulwoche nach den Sommerferien) im Unterricht nicht einmal Rechenaufgabe 1. fertig gemacht hätte. Da frage ich mich, wer im Unterricht dafür verantwortlich ist, dass die Kinder ihre Aufgaben machen?

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 26.09.2005 17:01
(@romyh)
Registriert

Hallo skipper,

und genau das Letzte, was Du geschrieben hast, ist der Grund, warum die Lehrerin beide Tests machen will. Das Problem ist nämlich, dass überdurchschnittlich intelligente Kinder in normalen Schulen bei fehlender Förderung schnell zu "Problemkindern" werde, weil sie sich eben langweilen und das durch Hyperaktivität oder Verhaltensauffälligkeiten kompensieren.

Sie will herausfinden, was bei ihm der Fall ist, um entsprechend reagieren zu können. Ich finde das eigentlich toll, weil normalerweise die Lehrer gern die auffälligen Kinder "unter den Tisch fallen" lassen.

Wenn es sich herausstellt, dass dein Lütter intelligent ist, wird sie ihn mit Sicherheit mehr fördern, mit Extraaufgaben etc, wenn er sogar überdurchschnittlich intelligent ist, wird sie vielleicht auf eine Spazialschule hinweisen oder ihn eine Klasse überspringen lassen.

Wenn sich AD(H)S herausstellt, so ist das auch okay, weil dann entsprechend seinen Bedürfnissen agiert wird. ADS-Kinder brauchen eine andere Art von Aufmerksamkeit.

Alles in allem würde ich mir keine Sorgen machen, ich finde es im Gegenteil sehr gut von der Lehrerin, dass sie herausfinden will, wo das "Problem" liegt. Das machen nicht viele, glaub mir.

Liebe Grüße, Romy

AntwortZitat
Geschrieben : 26.09.2005 17:32
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Skipper,

erst einmal verunsichert solch eine Aussage der Lehrerin die Eltern.

Wenn du mit deiner Ex am Telefon so ausführlich über das Problem sprechen konntest, würde ich raten, gemeinsam zu einem Gespräch zur Schule zu fahren.

So kommen keine Mißverständnisse auf und ihr tretet gemeinsam als Eltern auf. Vorher würde ich mir Notizen machen, welche Fragen ihr habt.
Hört euch erst einmal an, was die Lehrerin euch zu sagen hat und fragt gleich nach, wenn ihr etwas nicht versteht oder es auch anders beobachtet.

Ich kenne das Problem von meinem Sohn. Zu Hause hat er seine Aufgaben gemacht, machte sehr wenig Fehler, hat halt etwas länger gebraucht, da er Schwierigkeiten mit der Konzentration hatte/hat.
In der Schule versiebte er die Klassenarbeiten und ich hatte auch solche Bemerkungen im Heft.

Geht die Situation ganz in Ruhe an. Wenn möglich, gemeinsam das Gespräch suchen und danach weitere Schritte entscheiden.
Fragt vor allem wo diese Tests gemacht werden sollen.

Die Aussagen der Kitaleitung weichen ja doch erheblich von den Aussagen der Lehrerin ab. Auch deine Schilderungen über das Lesen im letzten Jahr.

Zum Thema ADS kann ich dir nicht viel schreiben, den Intelligenztest kann ich nur erahnen. Ich denke es soll geklärt werden ob euer Kind über -oder unterfordert ist.

Seid beim Gespräch der Lehrerin gegenüber offen und stellt alle Fragen, die ihr habt.
Danach das Gespräch erst einmal sacken lassen und weiter überlegen.

Wie erledigt euer Kind denn seine Hausaufgaben? Was habt ihr für ein Gefühl, wenn ihr das Kind bei den Hausaufgaben beobachtet?

Sicher kann es gut möglich sein, bzw. ist es wahrscheinlich, daß die Trennung eine große Rolle spielt. Besonders wenn 3 Wochen Ferien mit Papa gerade vorbei sind.

Ich beobachte inzwischen bei allen Trennungskindern Konzentrationsstörungen, Träumereien, oder wie du schreibst daß man sie "ab und zu zurückholen muss".

Mach dir mal selbst ein Bild von den Leistungen deines Sohnes. Lass ihn mal etwas vorlesen oder deine Ex soll sich bei den Rechenaufgaben mal daneben setzen und beobachten wie zügig er sie macht oder nicht.

Sicher ist es gut, wenn die Schule Defizite im Anfang erkennt und mit Hilfe der Eltern eine Lösung sucht.
Meine Erfahrung hat mir aber gezeigt, daß die persönlichen Probleme der Kinder nicht immer berücksichtigt werden und ADS oder Intelligenz dann in den Vordergrund treten.
Wie gesagt ich schreib hier von meinen/unseren Erfahrungen und möchte keinen Lehrer ins falsche Licht rücken.

Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 26.09.2005 17:33
(@big-blue)
Rege dabei Registriert

hallo skipper,

ich kann dir sicher keine fachlich kompetente antwort geben, nur, was mir gerade dazu einfällt:

wenn dein sohn bisher als überdurchschnittlich intelligent eingestuft wurde, dann ist er nicht plötzlich "verblödet",

ich habe aus deinen erzählungen fast eher den eindruck, als würde man im hinblick auf "hochbegabtenproblematik" diese tests anregen.

wenn kinder nicht genug gefordert werden, dann langweilen sie sich und werden dadurch auch "schlechter" in der schule... sie haben dann zuviel Zeit für andere sachen, werden unaufmerksamer und - wie gesagt - gelangweilt.

ich kann dir das nicht fachlich untermauern, habe nur immer beide ohren und augen weit auf, wenn ich davon höre und das waren meine ersten gedanken, als ich deinen post las.

Und Lehrer sind - gott sei dank - nicht alle monster (meine mama ist zufällig lehrerin), ich würde mal pauschal davon ausgehen, dass man deinen sohn nicht schikanieren will, sondern abtesten, ob man ihn genügend fordert um ihn zu fördern...

ausserdem ist es sicher völlig normal, dass dein sohn in der ersten woche nach den spannenden ferien erstmal schwierigkeiten mit dem "kaltstart" hat...

vielleicht liege ich auch komplett daneben, aber ich würde das entspannt angehen!

Liebe Grüße,
big blue

AntwortZitat
Geschrieben : 26.09.2005 17:35
(@skipper)
Rege dabei Registriert

Hi,

wow, das ging ja schnell mit dem ersten Feedback!

@ big blue

Die Sichtweise mit dem "hochbegabt" hatte der KIGA Leiter angeschnitten, ich hatte vorher daran gar nicht gedacht. Er meinte, dass mein Sohn sicherlich über dem Durchschnitt liegt, er ihn aber auch nicht als hochbegabt einstufen würde, davon gäbe es nur sehr wenig Kinder.

<<wenn kinder nicht genug gefordert werden, dann langweilen sie sich und werden dadurch auch "schlechter" in der schule... sie haben dann zuviel Zeit für andere sachen, werden unaufmerksamer und - wie gesagt - gelangweilt.<<

Das ist sicherlich richtig und diesen Punkt habe ich auch noch nicht durchdacht. Werde ich nachholen. Dass er nicht genug gefordert wird, glaube ich jetzt nicht unbedingt. Ich denke eher, dass er von der Lehrerin die Aufmerksamkeit, die er von ihr braucht nicht bekommt und deshalb trödelt. Mein Sohn braucht eine gewisse Aufmerksamkeit und zwar mehr als der Durchschnitt. Bekommt er Diese, dann klappt alles reibungslos. Meine Tochter ist da ganz anders.

Die Lehrerin ist sehr nett, ich hatte auch schon ganz am Anfang ein Gespräch mit ihr, um die familiäre Situation etwas zu erläutern, damit sie bescheid weiss. Mein Sohn war im ersten Schuljahr wohl auch auf ihrer imaginären "Lieblingsliste" und das hat er gespürt! Jetzt ist es vielleicht etwas anders, er spürt das sofort und reagiert mit Lustlosigkeit?¿?

Kaltstart beim Schulanfang finde ich auch einen Punkt. Das ist aber auch ein Grund, warum ich mich über diese schnelle Entscheidung für Tests wundere. Es sind gerade einmal 1,5 Wochen Schule gewesen, als die Lehrerin das sagte. Am Elternabend hatte meine Frau wohl auch eine Frage gestellt und die Antwort erhalten, dass unser Sohn sowieso ein spezieller Fall wäre! Fand ich gar nicht gut, so etwas in der Runde der Eltern zu sagen, egal wie es jetzt gemeint war.

@DieMystiks

Ich habe meiner Ex vorgeschlagen, dass wir zu zweit hingehen sollten, um zu zeigen, dass wir beide hinter unserem Sohn stehen und die "Probleme" gemeinsam lösen wollen.
Sie arbeitet Morgen und kann nicht, hat mir aber auch nicht den Eindruck gemacht, dass sie zu zweit gehen wollte. Mir ist es so auch fast lieber, denn meine Ex ist sehr temperamentvoll und kann sich bei Dingen, die ihr gegen den Strich gehen schwer zügeln. Das kann auch nach hinten losgehen.

Seine Leistungen kann ich nicht so gut einschätzen, da ich ihn unter der Woche seltener habe, also Hausaufgaben meist nicht zu machen sind. Er kann nicht super flüssig lesen, ich glaube, ich konnte das nach der ersten Klasse auch nicht, aber er kann mir alles vorlesen, was ich ihm vorlege. Das ist für mich erst einmal wichtiger, als sehr schnell und flüssig zu lesen. Ich übe mit ihm jetzt auch am Wochenende.
In Rechnen finde ich ihn gar nicht so schlecht, denn wenn ich ihm ein Rechenprinzip für ihn verständlich erklärt habe, dann kann er die Aufgaben auch recht flott und ohne grosse Fehler lösen.

Ich glaube, dass er zu viel auf sich alleine gestellt ist, wenn es um Hausaufgaben und Schule geht. Meine Ex arbeitet auch halbtags und lässt ihn die Hausaufgaben meistens alleine machen. Wurde ja auch in der Schule in der ersten klasse gesagt, dass man den Kindern nicht zu viel helfen sollte. Meine Ex hat aber schon gesagt, dass sie sich mehr kümmern wird.

Ganz ehrlich glaube ich, je mehr ich darüber nachdenke, dass er gerade am Rebellieren ist, weil er nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die er gerne hätte. 3 Wochen Sommerfereien mit Mama, sie waren für 10 Tage weg, 3 Wochen mit Papa, wir waren auch für 10 Tage weg und dann plötzlich Schule, Mama und Papa arbeiten wieder, Lehrerin scheint nicht mehr ganz so "lieb" wie in der 1. Klasse, etc....

@RomyH
<<Alles in allem würde ich mir keine Sorgen machen, ich finde es im Gegenteil sehr gut von der Lehrerin, dass sie herausfinden will, wo das "Problem" liegt. Das machen nicht viele, glaub mir.<<

Das erleichtert mich schon etwas, denn so habe ich es noch nicht gesehen. An Hochintelligenz glaube ich zwar nicht, habe das oben ja schon geschrieben, denke immer mehr, dass er die Aufmerksamkeit, die er braucht nicht bekommt und durch sein Verhalten diese provozieren will. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Lehrerin das Verhalten richtig deuten kann, ich denke eher nicht.

Danke Euch erst mal für Euere Tips und Einschätzungen. Ich sehe das Ganze jetzt schon gelassener und bin innerlich wieder ruhiger.

Grüsse
Skipper

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 26.09.2005 18:27
(@kleinegon)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi Skipper,
Du bist doch der, der bei mir beim Baden-Württemberg Treff war ?
Wenn ja:

Da frage ich mich, wer im Unterricht dafür verantwortlich ist, dass die Kinder ihre Aufgaben machen?

Die Kinder selbst ....!

...denke immer mehr, dass er die Aufmerksamkeit, die er braucht nicht bekommt und .....

Ja !!
Hintergrund:
Ich war jetzt bei der Einschulung von Knuddel beim Elternabend. Die bringen jetzt das Stationenlernen in der ersten Klasse. Die Förderung erfolgt individuell, d.h., SchülerInnen, die schneller fertig sind, erhalten Zusatzaufgaben, langsamere einen Stützunterricht in den Kernfächern Deutsch und Mathe (jeweils ein Stunde in der Woche). Der Lehrer hat (übertrieben formuliert !!) nur noch die Organisation zu machen und die Schüler zu bewerten.
Das neue Konzept ist beim Kultusministerium in Stuttgart nachzulesen. Folgene Mail-Adresse wurde mir von Knuddel´s Klassenlehrerin gegeben: www.schule-bw.de (Hoffentlich habe
ich sie richtig notiert).

Ob jemand schon eine ähnliche Situation hatte? Ob sich jemand auskennt, wie diese Tests ablaufen, etc...

Also Knuddel wurde in einer Spezialklinik für Kinder, hier in der Nähe, untersucht und man diagnostizierte ADS und eine nicht altersentsprechende Sprachentwicklung. Der Test ging einen ganzen Tag und für Knuddel war es nichts schlimmes. Die Ärzte gingen toll mit ihm um. Aber vielleicht war es auch deshalb so, weil er zum einen sehr oft bei einem Arzt ist (Logopäde, Ergotherapie...) und deshalb keine Berührungsängste hat.
Auch war ich dabei 😉
(bei Gericht hat er gesagt, dass es gar nicht schlimm beim Richter war, ganz anders, als er das erst mal vor Gericht war--da war die KM dabei!). Naja, lassen wir das Eigenlob!!
:redhead:

Auf jeden Fall ist es besser, wenn Du Beschei weißt und Du vielleicht auch Hinweise bekommen kannst, was Du konkret zur Förderung Deines Sohnes tun kannst.

Gruß und alles Gute
Kleinegon

[Editiert am 27/9/2005 von kleinegon]

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 26.09.2005 22:52
(@delphin)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo,

nur mal kurz am Rande lass den Test machen selbst wenn es sich rausstellt das erAD(H)S hat ist er nicht zwangsläufig unitelligent er hat dann lediglich das Problem der "Reizüberflutung"und schafft nicht wesentliches und unwesentliches zu trennen dafür gibt es aber spezielle "Lernprogaramme/hilfen"die ihm helfen werden.

Die Tests werden spielerisch gestaltet also nicht so wie ein "MATHEARBEIT"oder so...der Test ist in 2 Bereiche untergliedert (Sprache)also Kind bekommt Bild gezeigt und soll dazu Geschichte erzählen...Teil 2 (Handlungsbereich)im wesentlichen geht es dort um die Umsetzung von Z.B.zeichne diese Form spiegel verkehrt etc.

Es gibt verschiedene Tests aber sie alle sind spielerisch aufgebaut....

Mach Dir keine Sorgen der Test kann nur förderlich sein.

Gruss Delphin

[Editiert am 26/9/2005 von Delphin]

EINE/R ALLEIN kann ein WIR NICHT ZUSAMMENHALTEN

AntwortZitat
Geschrieben : 26.09.2005 23:14
 biga
(@biga)
Registriert

So Ihr Lieben,

jetzt muss ich mich mal einmischen...ist halt mein Fach...

Erstens kann ich nicht wirklich aus dem ersten Beitrag von skipper entnehmen, dass es der Lehrerin um AD(H)S - also Hyperaktivität - geht, die Aussagen sind ein wenig widersprüchlich.

Zu beachten ist Folgendes: Bei ADS geht es zunächst einmal nicht um Hyperaktivität oder ein zuviel an Verhalten, sondern es geht darum, das die Kinder sich nciht gut konzentrieren können. Dies kann viele Gründe haben.

  • Vitaminmangel
  • Zu unruhige Klasse
    Unterforderung
    Überforderung
    Konflikte mit Lehrern oder Klassenkameraden
    Probleme im Elternhaus

um nur einiges zu nennen. MIr wird hier ein bißchen schnell an zu vieles gedacht. Wichtig ist doch wohl erst mal, die Lehrerin zu fragen, warum sie das tun will.

Beim AD(H) gilt es dann mehreres zu unterscheiden:
mit Hyperaktivität
ohne Hyperaktivität
Mischformen

Getestet werden kann dies über viele Wege, aber es gehört auch immer eine Befragung des Umfeldes dazu. AD(H)S besteht nämlich nur, wenn das Verhalten in mehreren Bereichen vorhanden ist und zwar über einen längeren Zeitraum (mindestens 6 Monate).

AD(H)S Kinder sind im übrigen nicht immer "dumm" und nicht immer sehr intelligent! Ein Kind mit wenig intelligenz kann sich in der Schule oder bei anderen Dingen genauso abschalten, wie ein sehr intelligentes Kind. Dies bedeutet auch, dass es nämlich falsch ist, anzunehmen, dass AD(H)S Kinder nicht kreativ und phantasievoll sein können. Umgekhrt trifft das eher den Punkt: Sie sind in der Regel sehr kreativ - schaut man sich z.B. ihren Umgang mit Bewegung oder mit Regeln an. Allerdings führen sie Sachen eben oft nicht zu Ende und nicht sorgfältig aus.

Im übrigen kann alles das hier bei den Kindern auftauchen die "nur" Aufmerksamkeitsprobleme haben und bei Kindern, die dazu noch Bewegungsfreudig sind und unruhig sind. Das Hyperaktivität ist auch nicht nur bezogen auf den Aspekt der Bewegung, sondern es ist ein zuviel an Aktivitäten. Hyperaktive Menschen sind in der Regel multitasking faähig - bringen aber eher selten was zu Ende.

Nun noch einmal zurück zu skippers Anliegen. ich kann dir nur den Rat geben, dein Kind testen zu lassen - aber achte darauf wer den Test macht und wieviel Erfahrung diese Person mit dem Thema hat.
Du hast dann zum einen ein Ergebnis, mit dem Du was anfangen kann. Sollte ADS oder ADHS vorliegen kannst du entsprechende Schritte unternehmen.
Außerdem ist die Lehrerin zufrieden, egal was dabei rauskommt und man kann versuchen mit ihr gemeinsam mit den Erkenntnissen umzugehen - wie gesagt, egal was rauskommt.
Die Lehrerin hat auf jeden Fall einen grund, so etwas in die Wege zu leiten - auch wenn es "nur" etwas mit ihr zu tun haben sollte, also sie ein Problem mit dem Kind hat.

So ist jetzt a bissel lang geworden. Aber das Thema ist kein einfaches, weil zu viel (Un)Wissen herumschwirrt.

LG
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 27.09.2005 16:53
 mona
(@mona)
Schon was gesagt Registriert

Lass bloss den Test machen, denn er kann einen langen Leidensweg Deines Kindes evtl. verhindern. Ich habe das leider erst sehr spät ( zu spät ) machen lassen. Keiner hat mir damals so einen Tipp gegeben, sonst wäre mein Sohn jetzt nicht in der Situation, mit seinem Leben nicht zurecht zu kommen und den Griff zum Hasch als Ausweg zu sehen. Ich habe diesen Schritt als letzten Ausweg genommen, weil er trotz einer in meinen Augen hohen Intelligenz auf dem Gymnasium plötzlich versagte, er fing da schon mit 14 mit Hasch an..... Auch unsere Sorgen um ihn ließen ihn nicht zur Einsicht kommen, daher bin ich in die Charitee Berlin gegangen und habe zum Glück auch schnell einen Termin gemacht, da ich das Problem selber durch Recherchen erkannt habe. Und es wurde auch bestätigt- L-ADS und eine Hochbegabung IQ ca. 128, die nie von den Lehrern gefördert, sondern von ihnen als störend empfunden wurde. Noch dazu sind wir in den Osten gezogen und da hatte mit Westkindern keine Gnade....Das hat mir der Lehrer ganz deutlich gesagt( den Westkindern wird doch nur Zucker in den A.. geblasen ) , eine Aussage die mich zutiefst schockierd hatte. Seine schulischen Leistungen hätten mit einer Förderung in andere Richtungen geleitet werden können, nun haben wir nur noch Sorgen darum, das er daran nicht kaputt geht..
Denk mal darüber nach, ich weiß wirklich, wovon ich rede, denn es macht einen kaputt.....
LG Mona

[Editiert am 27/9/2005 von mona]

Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!!

AntwortZitat
Geschrieben : 27.09.2005 17:13
 biga
(@biga)
Registriert

Hallo mOna,

ohne Dir zu nahe treten zu wollen - ich habe jetzt auch noch einmal gesucht - aber es gibt kein L-ADS.
ADS kann Schwierigkeiten im Lernen nach sich ziehen, aber es gibt keine ADS die sich nur aufs Lernen bezieht.
Wenn Du in der charite warst hast Du ja vielleicht eine Kennziffer aus dem ICD oder DSM für diese Diagnose. Würde mich mal interessieren.

Hochbegabung ist im übrigen auch etwas was nicht mehr an einem Gesamt IQ fest gemacht wird. Früher war es so, dass die Kinde den Stempel bekommen, die einen IQ von 130 oder mehr haben. Hochbegabung bezieht mittlerweile auf viele verschiedene Bereiche. Will ich aber jetzt nicht weiter ausführen. Wer mehr wissen möchte siehe hier

http://www.logios.de/hochbegabt.htm

LG
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 27.09.2005 21:06




 mona
(@mona)
Schon was gesagt Registriert

Ja liebe biga, dafür kann ich nichts, denn das war die Diagnose der Psychologin. Sie hatte den Jungen 1 Jahr lang in Therapie und wollte ihn mit Ritalin behandeln. Und wenn sie es so nennt, dann denke ich mal wird sei schon wissen, was sie damit meint. Ich habe diese Bezeichnung nicht erfunden.....Und was sie nun wirklich damit meinte, konnte ich auch nirgend nachlesen.....Sie hat als Diagnose Lern-Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom auf der Überweisung geschrieben und mir das auch so erklärt. Was Psychologen so alles sagen und diagnostizieren, wissen doch alle, aber wir müssen halt damit umgehen und das Beste daraus machen. Also, dnek mal als Mutter macht man sich immer Sorgen um das Wohlergehen der Kinder und daher ist ein Test bei Auffälligkeiten sicher nicht schlecht....Wohl dem der ohne Probleme seine Kinder groß kriegt, manchmal braucht man eben Hilfe...

Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!!

AntwortZitat
Geschrieben : 27.09.2005 21:39
(@kleinegon)
Nicht wegzudenken Registriert

@Biga
vielen Dank für Deine Ausführungen!
Heute in FAKT (ZDF-Magazin) wurde ein Bericht gebracht, dass ADS (also das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) und auch die Hyperaktivität (wenn ich es so nebenbei richtig verstanden habe 😉 ) als vererblich bezeichnet wurden. In Deutschland wird dies noch nicht anerkannt. Aber es sprach eine Mutter, die sich selbst testen ließ, als ADS bei ihrem Kind festgestellt wurde --- und sie erkannte ihre eigene Jugend wieder.
Schon interessant, ein neuer Blickwiinkel.

Gruß
Kleinegon

[Editiert am 27/9/2005 von kleinegon]

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 28.09.2005 00:20
 biga
(@biga)
Registriert

Hallo Kleinegon,

es gibt viele Erwachsene die auch huete noch unter ADS und AD(H)S leiden. Insofern kann ich dich MOna ja verstehen...

Es gibt ein interessantes Buch zu dem Thema Erwachsene ADS/ADHS. Das größte Problem ist wohl, dass sie im Beruf nicht klar kommen, ständig ihre Stelle wechseln, mit ihren PertnerInnen nicht klar kommen, ihnen das Leben durch ihr Verhalten "zur Hölle" machen etc. Wenn man diese Beschreibungen durchliest ist es interessant mal bei sich selbst und im Umfeld zu schauen...

Tipp: ADS bei Erwachsenen - von Doris Ryffel-Rawak, Doris Ryffel- Rawak

Viele AD(H)S Erwachsene haben ebensolche KInder. Dies mag genetische Anlage sein, aber sicher auch Sozialisation bzw. Erziehungsvorbild. Wenn ich als Erwachsener mir keine Grenzen setzen kann, wie wll ich es dann meinen Kindern?
Meiner Meinung nach sind es immer mehrere Faktoren die zu irgendeinem Krankheits-, Störungs- oder Behinderungsbild führen.

Deshalb sollte auch die Diskussion über Ritalin ffen mit den Ärzten geführt werden. Für manche Kinder ist dies für einen gewissen Zeitraum mit begleitender Therapie, auch Familientherapie, die Chance, anderes angemesseneres Verhalten zu erlernen.

Nun nocheinmal zu deinem Beitrag Mona:
Wenn ich auf einem Rezept eine Diagnose finde, die ich aber nirgends sonst in der Fachliteratur finde, dann ist es wohl als Eltern meine Aufgabe, diese zu hinterfragen. Dann muss eben noch einmal eine andere Stelle aufgesucht werden. Wenn Du selbst weißt, dass es diese Diagnose aus der Medizin so nicht gibt, hielte ich es für besser es hier gar nicht zu schreiben, um die Eltern, die sich nciht auskennen und Ängste haben noch weiter zu verunsichern! Dass bei einer solchen Diagnose etwas getan werden muss und man als Eltern Hilfe braucht, habe ich nice ausgeschlossen - sondern eher im Gegenteil

LG
Biga

Und danke für de Blumen Kleinegon
Biga

[Editiert am 28/9/2005 von biga]

AntwortZitat
Geschrieben : 28.09.2005 20:10
 mona
(@mona)
Schon was gesagt Registriert

Liebe Biga, irgendwie finde ich doch, dass man auch das, was andere schreiben mal so nehmen sollte, wie sie es schreiben. Wenn mir eine Psychologin als Diagnose L-ADS sagt, dann nehme ich mal an, das es richtig ist, was sie sagt. Sie hat das L für die Lernschwäche gestellt. Er ist nicht Hyperaktiv oder sonstiges, er hat einfach nicht die Fähigkeit, sich zu lange auf ihn langweilende Themen einzulassen. Mich deshalb hier runter zumachen und den Besserwisser spielen, finde ich daneben. Ich habe mit der Psychologin nochmal gesprochen und erzählt, das ihr hier ihre Diagnose als falsch benannt seht. Wenn man hier nicht mal das, was man erlebt hat mit eigenen Worten erzählen darf, ohne gleich für blöd gehalten zu werden, dann verzichte ich auf Beiträge, denn ich dachte, das man hier erlebtes und Probleme darstellen kann, ohne sich dann auch noch dafür zu rechtfertigen...Es ist schon schlimm genug, dass Kinder nicht vom Kinderarzt auf solche Dinge getestet werden und Eltern mit dem Problem so lange alleine da stehen.
Mir wäre lieber gewesen, wenn mir mal irgend jemand geholfen hätte, dann hätte ich auch weniger Probleme mit meinem Kind in dieser Hinsicht, denn ihm hätte schon früher geholfen werden können.
LG Mona

Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!!

AntwortZitat
Geschrieben : 28.09.2005 21:27
 biga
(@biga)
Registriert

Sorry Mona,

ich spiele nicht Besserwisser - ich weiß es.

Ich berate häufig Eltern in diesem Bereich. Ich weiß was falsche Informationen oder nicht sachgerechte Aussagen bei ihnen auslösen können.

Von daher ist mir auch hier eine sachliche und inhaltlich richtige Information über das Erscheinungsbild von ADS/ADHS wichtig.

Emotionale Berichte sollen auch ihren PLatz haben - aber falsche Aussagen sind falsche Aussagen. Leider kann auch ich nichts für die Aussagen anderer Fachleute. AD(H)S wird diagnostiziert nach dem ICD 10 oder DSM IV und da gibt es nun mal kein L-ADS. Fakt ist, dass ADS sich so gut wie immer auf das Lernen auswirkt - ist quais mitinhalt der Diagnose - und braucht deshalb nicht besonders betont werdern. Gibt es nur Probleme im Lernen und sonst keine in Bezug auf Aufmerksamkeit ist es eben keine ADS sondern eine Lernschwierigkeit und gehört da eingeordnet.

LG
Biga

[Editiert am 28/9/2005 von biga]

AntwortZitat
Geschrieben : 28.09.2005 22:26
 mona
(@mona)
Schon was gesagt Registriert

Ich denke mal, dass man als Mutter hier nicht das Fachwissen einer Professionellen haben muss, sondern nur seine Erfahrungen niederschreibt. Werde darauf verzichten, tut mir leid, dass ich mich nur auf eine Psychologin verlassen habe und somit nicht nach fachlichen, sondern nach den Worten einer Mutter geschrieben habe... Werde in Zukunft doch auf Niederschreiben solcher Eigenerfahrungen verzichten. Dachte hier soll einem der Gedankenaustausch leicht gemacht werden, und das man nicht das Wissen dazu hat ist für mich dann schon normal, dafür schreibt man ja seine Sorgen und Erfahrungen hier ins Forum.

Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!!

AntwortZitat
Geschrieben : 28.09.2005 22:36