Ich übe ein Umgangsrecht aus und hole alle 14 Tage regelmäßig meine beiden Söhne zu mir nach Haus. Ich werde dabei meistens von meiner neuen Lebenspartnerin begleitet. Wir haben beide von meiner Ex und Ihrem neuen Lebenspartner Haus- und Grundstücksverbot erhalten, darum müssen wir direkt vor meinem alten Haus parken und warten auf die Kinder bei der Abholung. Beim Bringen verabschieden wir uns wie gewöhnlich, jetzt hat meine geschiedene Frau (Trennung 2008) beobachtet wie der kleine (9 Jahre) meine neue Lebenspartnerin dabei umarmt hat. (Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu beiden).
Dafür wurde er anschließend von der Mutter bestraft und laut ausgeschimpft. Er berichtete jetzt bei dem aktuellen Besuch darüber, dass seine Mutter es ihm verboten hat meine Lebenspartnerin zu umarmen und freundlich zu sein. Mein Sohn steht jetzt in einem Konflikt, da er seiner Mutter gehorsam zeigen möchte und nicht damit umzugehen weiß. Meine Lebenspartnerin leider auch darunter.
Ein klärendes Gespräch oder ähnliches mit meiner Ex oder Freund ist nicht möglich, jeglicher Versuch ist schon früher gescheitert, es kommen nur noch mehr Beschuldigungen und Angriffe dabei heraus. Das hilft keinem.
Was könnte man tun, damit mein Sohn sich wieder "normal" verhalten kann? Gibt es da Erfahrungen?
Danke für Antworten
Hallo Petelka,
ich mache mir über die Abhol- und Bringsituation auch manchmal meine Gedanken. Ich fahr zwar selten mit um den Kleinen zu holen, aber wenn doch freut er sich riesig und rennt auf mich zu und umarmt mich. Natürlich steht im Hintergrund immer die Mutter mit. In den Momenten würde mich es schon interessieren wie es ihr dabei geht. Wenn ich mich fragen müsste, würde ich es auch nicht so toll finden.
Vielleicht könnt ihr die Lösung finden, dass sich deine beiden Söhne - bevor ihr euer altes Haus erreicht - von deiner Lebensgefährtin in Ruhe und auch mit Liebe und Umarmungen verabschieden können, b.z. auf einem kurz davor liegenden Parkplatz, oder so. So dass dieser "Konflikt" zur eigentlichen Verabschiedung gar nicht auftritt. So kannst du den Kindern die Last von den Schultern nehmen und deiner Ex evtl. ein bisschen Sicherheit geben, wo sie nicht denken braucht, dass deine Lebensgefährtin die "neue Mutter" ist.
Wenn ihr das dann regelmäßig so macht, ist es euer kleines Ritual mit deinen Jungs und die Mutter kann sich wieder beruhigen, da sie dies gar nicht mitbekommt.
LG Burzel
Hallo Petelka,
ich kann dein Problem nur zu gut verstehen. Auch wir sind in der Situation, das mein Partner vom Vater "schlecht gemacht" wird. Vor allem nach einem Umgangswochenende merkt man, dass die Kinder meinem Partner gegenüber verunsichert sind. Hier ist guter Rat wirklich teuer.
Wir versuchen eben, die Kinder stark zu machen. Ihnen zu erklären, dass Papa den Freund der Mama nicht mag und auch nicht mögen muss. Dass es aber völlig in Ordnung ist, wenn sie Spaß mit meinem Partner haben und ihn auch mal umarmen dürfen, ohne schlechtes Gewissen.
Bei uns haben auch Gespräche in der Beratungsstelle nichts gebracht. Man kann zwar immer wieder, in deinem Fall an die KM, appellieren, aber ob es auf fruchtbaren Boden fällt, ist eher ungewiss.
Rede mit deinen Kindern, stärke sie und versuche, deine Emotionen so gut es geht wegzupacken. Ist schwer, ich weiß.
Deine Kinder sind wie meine schon in einem Alter, in dem sie immer mehr begreifen, was passiert und dies auch immer besser einordnen können. Selbst meine Jüngeren überraschen mich manchmal mit Aussagen, die man ihnen nicht zutraut.
Ich schließe mich Burzel an: Wenn es geht, entschärft die Situation, indem deine Lebensgefährtin nicht in Sichtkontakt mit der Ex ist. Das ist zwar vielleicht für deine Lebensgefährtin nicht so schön, weil sie zurückstecken muss; hat aber bei uns etwas zur Entspannung beigetragen.
Man, ich könnte da echt Geschichten erzählen :knockout:
Kopf hoch, einfach nicht unterkriegen lassen.
Schöne Grüße
Nixe
Hallo Petelka,
natürlich ist es Deine/Eure Entscheidung, ob Ihr diese Fahrten gemeinsam erledigt.
Trotzdem würde ich einfach mal zu denken geben, ob es nicht für alle Beteiligten einfacher und entspannter wäre, wenn Du die Abhol- und Bringfahrten ohne Deine LG erledigen würdest.
Was ist der Grund, dass sie da zwingend dabei sein muss? Ist es eine stundenlange Reise, die Ihr nicht ohne einander aushaltet? 😉
Überleg Dir einfach,ob Du das nicht besser allein schaffst... 🙂
LG, Alex
Danke für die Antworten... Der Grund ist einfach. Ich wurde bereits bedroht und angezeigt durch die Ex, es waren Beleidigungen und Gewaltandrohungen, etc. ich konnte bislang alles abwehren. Wenn ich alleine die Kinder hole und bringe muss ich damit rechnen! Mag sein das meine Videokamera mir hilft, ein Zeuge ist jedoch besser!
Meines Erachtens ist das kleinere Problem die Bring- und Abholfahrt mit neuer LG. Das größere Problem ist das "generelle Umarmungsverbot", das die KM gegeben hat. Hier steckt das Kind in einem fürchterlichen Konflikt: Mamas Verbot gegen die eigenen Gefühle.
Bei den Abholfahrten sich vorher quasi heimlich zu verabschieden, gibt meiner Meinung nach einen neuen Konflikt, denn dann tut das Kind ja hinter KMs Rücken etwas, was sie "verboten" hat. Natürlich würdest du, indem du deine Kinder allein abholst, dem Ganzen erst mal die Schärfe nehmen.
Dauerhaft find ich Nixes Lösung ganz gut: Dem Kind erklären, dass die Mama eben die neue Freundin nicht mag und das auch darf, dass das Kind seinerseits trotzdem aber das auch das Recht hat, zu mögen, wen es will. Wichtig ist, das Kind in seinem Selbstbewusstsein zu stärken, dass es selbst entscheiden darf: Will ich die LG umarmen oder nicht und notfalls sogar vor der Mama, so schwer es ist, dafür zu stehen. Langfristig gesehen ist das wohl die bessere Lösung, zumal die Verständigung mit der KM, sodass man das direkt mit ihr klären könnte, offenbar nicht klappt.
Zu deiner letzten Antwort:
Sowas kenne ich leider von meinem Freund. Der hat zeitweise in den schlimmsten Phasen dann zum Abholen der Kinder einen Freund mobilisiert, der mitfährt. Ist sowas bei dir auch möglich?
Hi,
ich würde auch eher dazu tendieren diese Abholfahrten dann alleine durch Dich machen zu lassen bzw. ohne die große "Umarmshow" mit der LGin. Ja, ich weiß, es ist alles so lieb gemeint und ganz, ganz süß. Dass muss beim Ex-Partner aber gar nicht so rüberkommen und man muss auch nicht künstlich provozieren durch sowas. Ihr seid ja in 5 Min durch mit so einer Abholaktion. Hier gibt es sicher noch andere Möglichkeiten, sich liebevoll zu verabschieden. Bzw. dann im Blickfeld der KM ein "neutrales" Verhalten zu zeigen. Und in der übrigen Zeit dürft ihr Euch so lange knuddeln wie ihr möchtet, dass geht dann keinen mehr (auch die KM) etwas an. Gruß Ingo
Danke für die Antworten! Es ist nur leider so, dass die Verabschiedung im Prinzip sehr schnell geht, hier wird sich gar nicht großartig umarmt, es sind lediglich Sekunden! Ich bin seit 2008 in Trennung und mit meiner LP fest zusammen!!! Jetzt kommt die KM mit so etwas! Was wird das nächste sein? Warum macht eine Mutter so etwas? 'Was wäre wenn wir wieder heiraten, dreht die KM dann völlig ab? Darauf gibt es keine Antworten, man muss es erleben und hoffen das alles sich zum Guten wendet!
Warum macht eine Mutter so etwas?
Vielleicht hilft das zum Verständnis:
http://derstandard.at/1323916644373/Der-traumatische-Kreidekreis
So war das nicht gemeint! Ich weiß sehr wohl warum die KM das alles macht! Außerdem wollte ich keinen Roman lesen sondern nur ein paar Gleichgesinnte zur Diskussion anregen! :yltype:
So war das nicht gemeint! Ich weiß sehr wohl warum die KM das alles macht!
Warum stellst Du dann diese Frage ?
Außerdem wollte ich keinen Roman lesen sondern nur ein paar Gleichgesinnte zur Diskussion anregen! :yltype:
Ein wenig mehr Bereitschaft zur komplexen Ergründung der Ursachen des Verhaltens von Müttern mit KindesbesitzerInnen-Mentalität solltest Du schon aufbringen.
Ich schätze den Zeitungsartikel von Raoul Schrott sehr, er verdeutlicht in einem durchaus angemessenem Umfang die Problematik besser, als jeder bisher veröffentlichte Beitrag.
(oder als es je eine "Diskussion unter Gleichgesinnten" tun könnte)
Das Lesen seines Romans (der eine Erzählung ist) ist dazu gar nicht nötig.
Ich suche Erfahrungen anderer, die genau das erleben oder durchlebt haben! Keine gut gemeinten Ratschläge oder Zeitungsberichte. Alternative Erfahrungen sind wertvoll!
:thumbup:
Hallo Petelka,
nichts für ungut, aber Du hattest Fakten geschildert:
Ein klärendes Gespräch oder ähnliches mit meiner Ex oder Freund ist nicht möglich, jeglicher Versuch ist schon früher gescheitert, es kommen nur noch mehr Beschuldigungen und Angriffe dabei heraus.
... und eine Frage gestellt:
Warum macht eine Mutter so etwas?
Mein Verweis auf den Zeitungsartikel sollte Dir helfen, grundsätzlich das Verhalten auch Deiner KM (besonders unter Berücksichtigung der ein solches Verhalten begünstigenden Rechtslage) nachvollziehen zu können. Auch um ein Gefühl für "das Grosse und Ganze" zu bekommen und über den eigenen Horizont schauen zu können.
Wenn Du hier keine - etwas verächtlich anmutenden - "gut gemeinten Ratschläge oder Zeitungsberichte" lesen willst, ist das Dein Problem.
Und wenn Dich schon das Lesen und Verstehen des - sehr fundierten - Artikels überfordert, ist das leider auch Dein Problem.
Das Forum lebt sowohl von (kostenlosen) "gut gemeinten Ratschlägen", als auch vom Erfahrungsaustausch mit anderen Vätern/Eltern.
Mehrere ganz praktische Hinweise zur Verbesserung Deiner perönlichen Übergabesituation hast Du ja bereits erhalten.
Alternative (=abweichende) Erfahrungen werden wohl kaum zu einer Lösung Deines Problems führen.
Moin petelka,
Ich suche Erfahrungen anderer, die genau das erleben oder durchlebt haben! Keine gut gemeinten Ratschläge oder Zeitungsberichte. Alternative Erfahrungen sind wertvoll!
Wenn Du Wunschantworten haben willst, musst Du zu einem Therapeuten oder Rechtsanwalt gehen; die erzählen Dir für 100 EUR pro Stunde, was Du hören willst - und auf Wunsch halten sie sogar die Klappe.
Abgesehen davon: Was helfen Dir die "alternativen Erfahrungen" anderer Leute, wenn Behörden oder Gerichte, bei denen Du damit auftrumpfst, nicht dieselben Schlüsse und Urteile daraus ziehen wollen wie bei Deinen "Alternativen"? Familienrecht ist komplizierter als ein Cola-Automat, bei dem man oben ein Geldstück reinschmeisst, damit unten eine Dose rauskommt.
Du bist noch auf der Schiene, unsinnige rhetorische Fragen zu stellen wie
Jetzt kommt die KM mit so etwas! Was wird das nächste sein? Warum macht eine Mutter so etwas? 'Was wäre wenn wir wieder heiraten, dreht die KM dann völlig ab?
was genau sollen Dir dabei "alternative Erfahrungen" nützen? Niemand hier kennt Deine Ex; niemand weiss, wie und warum sie so tickt wie sie es tut. Und nun?
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.