Guten Morgen!
Der bei uns lebende Sohn (16) meines Mannes muss (ambulant) operiert werden. Vater und Sohn waren bei zwei Fachärzten, die das bestätigt haben und haben den dann operierenden Fachchirurgen auch noch einmal gefragt, ob eine OP vermeidbar/verschiebbar ist. Alle sind sich einig, dass eine Nicht-OP weitere Folgen hätte, die zu weiteren Behandlungen und auch Kosten führen würden und dass die Schmerzen anhalten würden bzw. schlimmer werden würden. Früher oder später müsste er also ohnehin operiert werden. Die schnelle OP wird dringend empfohlen.
Mama kennt die Story, will aber ihr Einverständnis nicht geben, da sie meint, dass die OP nicht notwendig ist und die befragten Ärzte (einen davon hat sie selber ausgesucht) nicht gut genug sind und nur Geld scheffeln wollen. Sie will noch eine Meinung eingeholt haben bzw. selber einholen.
Da Sohni privat versichert ist, müsste ein weiterer Arztgang bezahlt werden und die Wahrscheinlichkeit, dass die Kasse das übernimmt ist gering. Wer muss die Kosten dafür übernehmen? Papa zum vierten Mal oder Mama?
Mama selber schert sich wenig darum, dass sie Papa bei einigen Dingen (Schulanmeldungen, Elternabende...) mit einbeziehen muss (Töchterlein lebt bei ihr). Einer OP hat mein Mann zugestimmt, da er darauf vertraut, dass sie so etwas nur befürworten würde, wenn es wirklich notwendig ist. Das ist natürlich kein Gegenargument, aber dennoch wieder einmal ein Fall von "Kind hab ruhig länger Schwerzen, Mama ist immer noch so schwer seelisch verletzt, dass sie Papa generell nichts zutrauen will und mama weiß es eben einfach besser". Jugendamt nutzt wenig, da die schon in anderen Fällen erklärt haben, dass sie das Interesse der Mutter vertreten würden. Irgendwie ist das Interesse der Kinder wieder einmal hinten runter gefallen.
Habt Ihr Vorschläge?
Liebe Grüße
Flo
Moin,
was sagt denn der 16jährige dazu? In dem Alter müsste er doch auch schon eine Meinung ggü seiner Mutter vertreten (à la "nicht noch ein Arzt"...)
Gruß, Toto
Hallo,
was Mama sagt ist heilig! Sein eigenes Interesse ist eigentlich nur, dass er nach der OP möglichst lange schulfrei hat - in der Ferien also undenkbar 🙂 (16 halt....).
LG
Flo
Hi,
mal ehrlich: Ein 16 Jähriger ist so unreif und sieht den Sinn einer OP nicht ein, obwohl er Schmerzen hat "weil Mama immer Recht hat"? Dann soll er halt die Probleme selber mit der KM austragen bzw. muss er halt selber "leiden" wenn er das so will. Mit 16 hätte ich mir es auf jeden Fall verbeten, dass sich hier Eltern in meinen Gesundheitszustand einmischen bzw. sollte man selber davon überzeugt sein, wenn Ärzte einen über den Sinn einer OP aufklären. In 2 Jahren würdet ihr auch nichts mehr für ihn in diesem Sinne Regeln dürfen. Gruß Ingo
Moin.
Sehe ich ähnlich wie Ingo und wundere mich ebenfalls über soviel unreife eines 16jährigen :puzz: (OT: Und die sollen wählen gehen und auto fahren??)
Dann soll doch Mutti noch mal mit ihm zum Arzt gehen. Ich würde noch nicht mal ausschließen, dass die PKV das zahlt (wenn es evtl. ein Grenzfall ist). Naja, und sollte PKV das nicht mehr zahlen, weil total überflüssig, dann war ja Mutti mit ihm beimArzt... auf Muttis Wunsch. Irgendwie stellt sich mir dann gar nicht die Frage, wer das zahlt.... Das sollte vorher der KM natürlich kommuniziert werden, à la "Gerne kannst Du liebe Ex als besorgte Mama noch mal eine weitere Meinung einholen. Bitte nimm den Termin zusammen mit Sohnemann war. Ich bin mir aber nicht sicher, ob PKV das bezahlt. Ich halte es für nicht nötig. Also, Deine Zeit und evtl. Deine Kosten!"
Aber vielleicht mache ich mir die Welt auch zu einfach... 😉
Gruß, toto
Aus meiner Erfahrung heraus ist bei einem 16 jährigen nicht unbedingt viel Reife zu erwarten, wenn es um seine eigene Erkrankung geht. gefühlte 80 % schauen auf meine Frage, wo es ihnen denn weh tut, oder was sie zu mir führt mit großen Augen die Frau Mama oder den Herrn Papa an, werden schmallippig und lassen die Eltern für sich sprechen, die diese Aufgabe meist auch bereitwillig auf sich nehmen Scheint ´ne Volkskrankheit zu sein.
Andererseits denke ich, dass Du bei einem 16 jährigen auch ruhig mal kühleren Wind wehen lassen kannst und ihm lar machst, dass es um ihn geht und nicht um andere. Mach ihm doch einfach klar, dass wenn er den Zirkus mitmacht eben weiter Schmerzen hat uund im übrigen Alt genug sei, sich klar auszudrücken. Ich kann mich da meine Vorschreibern nur anschließen. Wenn es eine ambulante Sache sein soll, kann es ja nichts so großes sein. Über was für eine OP sprechen wir eigentlich?
Vielleicht sollte man 16 jährigen beim Erwachsenwerden nicht dauernd den Hintern pudern sondern den eigenen Körper spüren lassen. Wenn er den Eingriff nicht will, führe ihm vor Augen, was das für Folgen hat. Und dann würde ich die sache für mich abhaken und ihn kommen lassen.
Bezüglich Kosten: Wenn Die Mutter mit ihm zum Arzt geht, beauftragt sie den Arzt. Sie muss dann auch zahlen. Du kannst ihr anbieten, das bei der Versicherung einzureichen. Aber wenn die nicht zahlt, zahlt der, der den Arzt beuaftragt hat. Sonst keiner.
Eins noch: Es steht geschrieben, dass bei allen OP immer die Unterschrift beider Elternteile nötig ist, und zumindest bei großen OP auch von beiden da sein sollte. Falls Du den Doc dazu überrenden möchtest, die OP bei nur einer Unterschrift zu machen, setzt Du ihn als unbeteiligten Dritten nicht unerheblicher Gefahr aus. Das währe unredlich.
Gruß, PP
Hallo und danke an alle,
über die "Reife" des Knaben müssen wir gar nicht diskutieren, da schlagen Hormone und Hirnwäsche durch - beides hoffen wir wird sich nach der Gewöhnungsphase an die Hormone erledigt haben.
Mama bekommt jetzt das Röntgenbild. Mal sehen, was dann kommt. Der Termin zur OP steht, ist aber noch ein bisschen hin. Notfalls blasen wir ihn ab.
BG
Flo
Moin,
Mama bekommt jetzt das Röntgenbild....
mit Begleitschreiben in der Art wie
Liebes Exherzschnuckelpups,
anbei das Röntgenbild. Die OP ist für den <datum> bereits vorgesehen. Ich erwarte bis zum <datum> deine schriftliche Einverständniserklärung. Sollte die Frist fruchtlos verstreichen, werde ich beim zuständigen Gericht dein Einverständnis durch richterlichen Beschluss ersetzen lassen. Die Kosten des Verfahrens werden ausschließlich durch dich zu tragen sein, weil du mutwillig handelst.
Ferner müsste ich für die Zukunft überlegen, die Gesundheitsfürsorge als Teil des Sorgerechts auf mich übertragen zu lassen.
Es grüßt dich
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Deeps Vorschlag hat nur einen einzigen Haken, der sich zum Alptraum auswachsen kann, wenn sich jemand dran verfängt:
Unterschriebt die Mutter als Reaktion auf das von Deep formulierte Schreiben die Einverstndniserklärung für die OP, dann ist diese Einverständniserklärung nicht rechtsgültig, da eine freie Meinungsbildung bei der Mutter nicht hat stattfinden können. Die Mutter hat dann nicht alle Vor- und Nachteile der OP gegeinander abwägen können und nicht frei Entscheiden können. Der Operatuer wird dies jedenfalls nicht beweisen können, aber genau das muss er, um die Rechtsgültigkeit der Einwilligung zu beweisen. Per se machte sich der Arzt dann der Körperverletzung schuldig, falls er doch operiert. Jetzt könnte man mehrere Alternativen konstruieren:
1) Alles geht gut, die OP verläuft erfolgreich und komplikationslos, Kind ist schmerzfrei: Alle sind zufrieden, und alles ist bald in Vergessenheit. Bester Fall, wünschenswert.
2) Es geht nicht alles gut, es gibt eine Komplikation oder die OP ist nicht erfolgreich. Die Ex könnte nun gegen den Arzt vorgehen und hat Dein Schreiben als Beweis, dass sie nicht aus freien Stücken unterschrieben hat, sondern von Dir eingeschüchtert oder sogar genötigt wurde. Da kann sie jetzt dem Arzt an den Karren fahren und ihn fertig machen. Oder sie geht gegen Dich vor, weil Du sie genötigt hast. Eine findiger Rechtsbeistand, der alle Hebel in Bewegung setzen wird, Dir die Gesundheitsfürsorge zu entziehen, wird sich schon finden lassen. Eine feministische Richterin oder JA-Mitarbeiterin, die Dein Schreiben als unverhältnismäßige Brechstange wider dem Mutter- und Kindeswohl wertet, ist sicher auch nicht weit.
Dein Schreiben könnte so nach hinten losgehen.
In wieweit Du Dich nun dem Operatuer gegenüber offen und ehrlich zeigst und ihn über die Situation in Kenntnis setzt, muss Dir überlassen werden. Die Unterschrift Deiner Frau aber mit Deeps Schreiben zu erzwingen und damit den Arzt einen rechtswidrigen Eingriff vornehmen zu lassen (und ihn arglistig) zu täuschen) halte ich für äußerst fragwürdig, um nicht zu sagen unanstänig, denn er sitzt mit im Boot, aus dem ihr (Du, Deine Ex und Dein Sohn) aussteigen könnt, um ihn im Falle des Falles die Suppe alleine auslöffeln zu lassen. Sicher wird er sich aus der Sache rauslarvieren können und sich auf so Dinge wie Treu und Glauben berufen können. Aber das alles bedeutet doch sehr viel Ärger und Probleme für alle Beteiligten mit ungewissem Ausgang obwohl natürlich das Risiko für Komplikationen und nicht erfolgreicher OP eher gering ist.
Auch wenn es sicher am eigenen Stolz und Ego kratzt, hier der Mutter ihren Willen zu lassen und die vierte, fünfte oder sechste Meinung einholen zu lassen, so bin ich doch der Meinung, dass Gesundheitsfragen nicht als Schlachfeld taugen. Lieber sollte man hier (weil unbeteiligte im Boot sind und die Konsequenzen nicht absehbar sind) das Kriegsbeil begraben und eine friedliche Lösung anstreben. Du würdest ja nicht zurückrudern, weil Du schwach bist, sondern weil Du es besser weißt, als Deine Ex.
Vorschlag:
Formuliere Deeps Schreiben um und setze der Ex im Interesse Deines Kindes eine Frist, mit dem Operatuer einen Termin auszumachen und die Sache auszudiskutieren. Lege dem Schreiben einen Brief bei, in dem der Arzt darlegt, was momentan Sache ist, und wie die Prognose ist und wie die schlechte Prognose durch eine OP in eine gute Prognose umgewandelt werden kann.
Falls die Ex Deiner Forderung nicht nachkommen möchte oder zu dem Arzt kein Vertrauen hat, fordere sie im gleichen Schreiben unter Terminsetzung auf, einen anderen Arzt aufzusuchen und im Interesse des Kindes zu handeln und einen medizinisch sinnvollen Gegenvorschlag eines Facharztes einzuholen und Dich über diesen Vorschlag in Kenntnis zu setzen.
Falls sie weder bei dem von Dir vorgeschlagenen Operateur, noch bei einem von ihr zu wählenden Arzt vorstellig wird, würdest Du dies als Desinteresse an der Gesundheit des Kindes werten und im Interesse des Wohlergehens und der Gesundheit des Kindes prüfen lassen müssen, ob nicht eine gerichtliche Entscheidung herbeigeführt werden muss und ihr die Gesundheitsfürsorge entzogen werden muss.
Deeps Schreiben ist sicherlich eine Kriegserklärung, mein Vorschlag hätte den Vorteil, dass Du der Mutter eine Alternative als Fluchtweg anbietest (der Weg aber zu dem von Dir erhofften Ziel führt) und ihr nur, falls sie keine Deiner Vorschläge nachkommt, Konsequenzen androhst. Verweigert sie sich, hat sie den schwarzen Peter.
Gruß, PP
Kleiner Nachtrag:
bedenke, dass Du u.U. sogar zweimal ihre Unterschrift brauchst: Eine will der Operatuer, die andere (im Regelfall am Tag vor der OP) der Narkosearzt.
Guten Morgen und Danke!
Mama bekommt noch einmal einen Brief, in der alles noch einmal dargelegt ist (Zuhören ist nicht ihre große Stärke), gespickt mit den Inhalten, die ihr vorgeschlagen habt, ohne dass es gleich wie die ganz große Kriegserklärung aussieht. Der Termin ist noch ein bisschen hin (OP ist zwar notwendig aber nicht überlebenswichtig) und so kann sie, wenn sie dringend will auch noch einen Arzt aufsuchen. Mit Sohnemann haben wir auch noch einmal gesprochen, der will die OP, kennt jetzt auch die Folgen einer Nicht-OP, aber "Mama will das halt".
Dem (nicht mehr ganz so) Kurzen zu Liebe also erst mal der Versuch, Mama zu überzeugen, danach bleibt noch Zeit für Gerichte, Mamaämter und anderes.
Danke auch für den Hinweis mit den zwei Unterschriften!
Ich wünsche Euch allen eine schönbe Woche
Flo